[0001] Die DE-PS 30 34 644 zeigt ein Farbwerk, bei dem vier Auftragwalzen von den zugehörigen
Reibwalzen über Stirnräder angetrieben werden und über eine auf der Achse der Auftragwalzen
angeordnete Trommelkurve eine axiale Bewegung ausführen. Die über das Stirnrad angetriebene
Walzenachse soll hierbei eine Differenzdrehzahl zur Auftragwalzendrehzahl erhalten.
In dieser Schrift ist auch erwähnt, daß eine einzelne Farbauftragwalze changierend
ausgeführt ist, wobei es sich, in Drehrichtung des Plattenzylinders gesehen, um die
letzte Farbauftragwalze handelt. Der Zweck der beschriebenen Ausführung soll sein,
das Schablonierverhalten eines Farbwerkes zu verbessern.
[0002] Der Nachteil dieser Ausführung ist, daß es einen erheblichen baulichen Aufwand erforderlich
macht, die vom Plattenzylinder abstellbaren Farbauftragwalzen über zusätzliche Stirnräder
von den Reibwalzen aus anzutreiben, die Achsen der Farbauftragwalzen beiderseits mit
drehbaren und verschwenkbaren Lagerungen zu versehen und innerhalb der Farbauftragwalzen
Trommelkurven mit Kurvenrollen anzuordnen, um eine seitliche Bewegung desselben durchzuführen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Farbwerk auf einfache Weise so zu
verbessern, daß bei einem gleichmäßigen Einfärben des Plattenzylinders Schabloniererscheinungen
auf der Druckplatte bzw. dem Druckbild vermieden werden.
[0004] Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale
gelöst. Die beim Schablonieren auftretenden Dickenunterschiede des Farbfilms auf der
letzten Farbauftragwalze werden durch deren axiale Bewegung soweit gegenüber den anderen
Farbauftragwalzen verschoben, daß keine scharfen Konturen mehr gegeben sind und damit
eine Schabloniererscheinung auf dem fertigen Druckbild nicht mehr sichtbar ist. Durch
die weiche und freie Bewegung der Farbauftragwalze und durch den asynchronen Bewegungsablauf
gegenüber der zugehörigen Reibwalze über die vorgesehenen Druckfedern wird der Ausgleich
des Farbfilms verbessert und ein Verschleiß der Druckplatte vermieden. In der Praxis
hat sich eine seitliche Bewegung der Farbauftragwalze von wenigen Millimetern als
völlig ausreichend ergeben.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
[0007]
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Farbwerkes,
Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch die changierende Farbauftragwalze.
[0008] Bei der in Figur 1 dargestellten Seitenansicht handelt es sich um ein normales Offsetdruckwerk
zum Bedrucken einer Papierbahn 1 zwischen zwei Gummizylindern 2, 3, die jeweils mit
einem Plattenzylinder 4, 5 zusammenwirken. Die dargestellte obere Hälfte des Druckwerkes
besitzt ein Feuchtwerk 6 zum Befeuchten der auf dem Plattenzylinder 4 angeordneten
Druckplatte. Das weiterhin dargestellte Farbwerk 7 besteht aus einem Farbkasten 8,
einer Farbkastenwalze 9, mehreren Farb- bzw. Reibwalzen und den Farbauftragwalzen
10, 11 und 12. Zum Druckabstellen sind sowohl die Farbauftragwalzen 10 bis 12 als
auch die Feuchtauftragwalze 13 vom Plattenzylinder 4 abhebbar gelagert. Hierbei werden
in bekannter Weise auch die Gummi- und die Plattenzylinder voneinander abgestellt,
so daß deren Mantelflächen nicht mehr in Berührung stehen.
[0009] In Figur 2 ist eine changierende Farbauftragwalze dargestellt, bei der es sich um
die in Drehrichtung des Plattenzylinders 4 gesehene letzte Walze 12 handeln kann.
Die Farbauftragwalze besitzt einen Walzenmantel 14, der mit einem elastischen Überzug
15, z.B. aus Gummi, überzogen ist. Der Walzenmantel 14 ist über Nadellager 16 mit
verlängerten Innenbüchsen 17 auf eine drehfest in Lagerungen 18 angeordnete Walzenachse
19 drehbar und axial verschiebbar gelagert. Die Lagerungen 18 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel
zwischen den Seitengestellen 20 und 21 vorgesehen und dienen dem Abheben der Farbauftragwalze
12 beim Abstellen des Druckes.
[0010] Auf der Walzenachse 19 sind innerhalb des Walzenmantels 14 Büchsen 22 über Spannringe
befestigt, die als Anschlag für die Büchse 24 dienen, die über Kugellager 25 in dem
Walzenmantel 14 angeordnet sind. Zwischen beiden Büchsen besteht bei Mittelstellung
der Farbauftragwalze ein Abstand a von etwa 4mm, so daß die Farbauftragwalze 12 insgesamt
einen seitlichen Hub von etwa 8mm ausführen kann.
[0011] Auf beiden Seiten der Farbauftragwalze 12 sind zwischen den Büchsen 22 und 24 Druckfedern
26 vorgesehen, die in ihrer Druckkraft so bemessen sind, daß die Farbauftragwalze
12 beim seitlichen Hub der mit ihr zusammenwirkenden Reibwalze 27 dieser um den Betrag
a folgt, und in dieser Stellung solange verbleibt, bis die Reibwalze in ihrem jeweiligen
Totpunkt eine Bewegungsumkehr erfährt. Sobald die seitliche Bewegung der Reibwalze
gegen 0 geht, leitet die jeweilige Druckfeder 26 bereits die Rückbewegung der Reibwalze
12 in ihre Ausgangsstellung ein. Danach erfolgt die Mitnahme derselben zur anderen
Seite hin, bis die Büchsen 24, 26 aufeinander treffen. Es handelt sich somit bei der
Farbauftragwalze 12 um eine asynchrone seitliche Bewegung zur Reibwalze 27, die ohne
zusätzlichen Antrieb ein Schablonieren verhindert.
1. Farbwerk für Druckmaschinen, insbesondere Offsetdruckmaschinen, bei dem die Farbe
von einem Farbvorratsbehälter dosiert den Farbwalzen des Farbwerks zugeführt wird,
durch die der Farbfilm über mehrere, jeweils an einer Reibwalze anliegende und vom
Plattenzylinder abhebbare Farbauftragwalzen auf die Druckplatte aufbringbar ist, wobei
die in Drehrichtung des Plattenzylinders gesehen, letzte Farbauftragwalze changierend
ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzenmantel (14) der changierenden Farbauftragwalze (12) auf einer drehfest
in Lagerungen (18) angeordneten Walzenachse (19) drehbar und axial verschiebbar gelagert
ist,
daß der axiale Hub beiderseits von zwei Büchsen (22, 24) begrenzt ist und daß zwischen
den beiden Büchsen (22, 24) auf jeder Walzenseite eine Druckfeder (26) vorgesehen
ist.
2. Farbwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzenmantel (14) über Nadellager (16) mit verlängerten Innenbüchsen (17)
auf der Walzenachse (19) gelagert ist und die jeweils innen angeordnete, von einer
Druckfeder (26) abgestützte Büchse (24) über ein Kugellager (25) drehbar in dem Walzenmantel
(14) gelagert ist.