[0001] Verfahren zur Herstellung von Granulaten aus mineralischen, vegetabilen oder versprödeten
Stoffen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Für die Zerkleinerung mineralischer, vegetabiler oder versprödeter Stoffe werden
u.a. Schlägermühlen eingesetzt, deren stationäre Mahlbahn mit Verschleißplatten und
Schlagleisten bestückt ist, die zwischen entsprechenden Druckplatten Aufnahme finden.
Verschleißplatten und Schlagleisten müssen in kurzen Zeitabständen ausgetauscht werden,
wenn die gewünschten Korngrößen in einem möglichst engen Schwankungsbereich gehalten
werden sollen. Dies gilt,wenngleich in verringertem Umfang, auch für die Druckplatten
beidseits der Schlagleisten. Aus der Spanholzindustrie ist gemäß Druckschrift DE-PS
33 09 517 ein Verfahren und eine zu dessen Durchführung dienende Vorrichtung bekanntgeworden,
mit denen die jeweils im Einsatz befindlichen Bandstahlmesser während des Betriebes
kontinuierlich oder taktweise gegen scharfe Bandstahlmesser ausgetauscht werden. Verfahrensgemäß
werden so aus Hackschnitzeln Flachspäne stets gleichbleibender Qualität und Form erzeugt.
Hierbei entfällt die bisher notwendige Totzeit für den Austausch abgestumpfter Messer.
[0003] Für die Granulierung mineralischer,vegetabiler oder versprödeter Stoffe stellt ein
sinngemäß abgewandeltes Verfahren jedoch keine befriedigende Lösung dar, weil nicht
nur die Kanten der Schlagleisten rasch abstumpfen , sondern auch die Gegenlippen der
ihnen anliegenden Verschleißplatten und ferner,wenngleich in verringertem Umfang,
die den Schlagschuhen des Rotors zugewandten Verschleißflächen der Druckplatten beidseits
der Schlagleisten. Aufgabe der Erfindung ist es , für die Granulierung mineralischer,
vegetabiler oder versprödeter Stoffe ein Verfahren aufzuzeigen und eine zu dessen
Durchführung dienende Vorrichtung, mit denen im unterbrechungslosen Betrieb stets
gleichbleibende Korngrößen erzeugt werden können.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren,bei dem die jeweils im Einsatz
befindlichen Verschleißplatten der stationären Mahlbahn und Schlagleisten , ggf. zusammen
mit ihren beidseits angeordneten Druckplatten, während des Betriebes kontinuierlich
oder taktweise gegen neue teile der genannten Arten ausgetauscht werden. Verschleißplatten
und Schlagleisten, ggf. zusammen mit ihren Druckplatten , finden hierbei beschickseitig
jeweils in Magazinen Aufnahme, aus denen sie über zylinderbetätigte Schieber der Mahlbahn
zugeführt werden. Entleerungsseitig dienen einfache Magazine zur Aufnahme der verschlissenen
Verschleißplatten, Schlagleisten und ggf. auch Druckplatten. Entsprechend ihrem unterschiedlichen
Verschleiß können Verschleißplatten, Schlagleisten und ggf. auch Druckplatten mit
unterschiedlichen Vorschubgeschwindigkeiten durch die stationäre Mahlbahn hindurchgeschoben
werden. Hierbei können Verschleißplatten und Schlagleisten beschickseitig höher mit
Mahlgut beaufschlagt werden als zur Entleerungsseite hin, .um der Tatsache Rechnung
zu tragen, daß die genannten Verschleißteile umso stärker abnutzen, je länger sie
im Mahlraum beansprucht werden. Eine solche unterschiedliche Beaufschlagung mit Mahlgut
kann durch entsprechende Schräglage der Schlagschuhe oder - bei Schlägermühlen mit
horizontalen Achsen - durch Schrägstellung dieser Achse erreicht werden. Bei einer
bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden Verschleißplatten
und Schlagleisten aus dünnen Bandstählen mit Längsnuten gefertigt, die in ihrer Formgebung
völlig identisch sind. Jede Schlagleiste wird von einer, ggf. auch von zwei Druckplatten
gehalten ,zwischen denen die Schlagleiste fest geklemmt wird. Um beim taktweisen Vorschub
mit möglichst geringen Kräften arbeiten zu können , können alle Druckplatten vor einem
Vorschubtakt gemeinsam über eine entsprechende Zentralringspannung von ihren Schlagleisten
gelöst werden , ähnlich, wie DE-PS 24 36 316 dies vorschlägt. Eine derartige Zentralringspannung
erübrigt sich, wenn die Schlagleisten zwischen jeweils zwei Druckplatten fest eingespannt
und mit diesen zusammen kontinuierlich oder taktweise durch die stationäre Mahlbahn
hindurchgeschoben werden. Die den Schlagschuhen zugewandten Laufflächen der Druckplatten
können in an sich bekannter Weise nachschleifbar und nachstellbar ausgeführt werden.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur kontinuierlichen Granulierung von mineralischen,
vegetabilen oder versprödeten Stoffen werden erstmalig die Faktoren "Mahlgut qualität",
"Verschleißteilverbrauch" und "Energieverbrauch" in eine vorwählbare Relation gebracht
und damit optimiert, wobei außerdem die bisher notwendigen Totzeiten für den Austausch
der dem Verschleiß unterworfenen Teile entfallen.
[0006] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 einen vergrößerten Querschnitt eines Mahlringsegments, senkrecht zur Drehachse
des Rotors, bei der allein die Schlagleisten durch ihre stationäre Mahlbahn hindurchgeschoben
werden,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein an der(zeichnerisch nicht dargestellten)Schlägermühle
befestigtes Magazin ,
Fig. 3 einen vergrößerten Querschnitt eines Mahlringsegments, senkrecht zur Drehachse
des Rotors ,entsprechend einer erfindungsgemäßen Sonderausführung , bei der die Schlagleisten
jeweils zusammen mit ihren Druckplatten durch die stationäre Mahlbahn hindurchgeschoben
werden.
[0007] Die Schlägermühle 1 besteht aus einer zylindrischen, stationären Mahlbahn 2 mit einem
Rotor, der mit Schlagschuharmen 5 und Schlagschuhen 4 bestückt ist. Die stationäre
Mahlbahn 2 ist an ihrem Innenmantel in symetrischen Abständen mit Verschleißplatten
7 bestückt, deren Längsnuten in austauschbaren Federn 11 gleiten. Permanentmagnete
16 sorgen für flatterfreien Sitz der Verschleißplatten 7 im Bereich ihrer Gegenlippen
10. Die Schlagleisten 6 sind in ihrer Formgebung völlig identisch mit den Verschleißplatten
7. Die Zentralringspannung 12 entsprechend Fig. 1 entlastet die Druckplatten 8 beim
taktweisen Vorschub der Schlagleisten 6.
[0008] Die Schlagleisten 6 und die Verschleißplatten 7 finden in Magazin 9 gestapelt Aufnahme.
Ein über Zylinder 14 betätigter Schieber 13 schiebt taktweise und nacheinander alle
Schlagleisten 6 bzw. Verschleißplatten 7 mit jeweils unterschiedlichen Vorschubgeschwindigkeiten
durch die stationäre Mahlbahn 2. Sobald eine Schlagleiste 6 bzw. eine Verschleißplatte
7 die Mahlbahn 2 verlassen hat,kehrt Schieber 13 in seine Ausgangsposition zurück,wonach
die Druckfedern 15 die nächste Schlagleiste 6 bzw. Verschleißplatte 7 in Beschickposition
bringen. Entleerungsseitig nehmen einfache Magazine die als Wende-Elemente ausgebildeten
Schlagleisten 6 bzw. Verschleißplatten 7 auf. (Zeichnerisch nicht dargestellt).
[0009] Bei einer erfindungsgemäßen Sonderausführung gem. Fig. 3 werden die Schlagleisten
6 zwischen ihren beiden verstellbar und nachschleifbar angeordneten Druckplatten 8
und zusammen mit diesen durch die stationäre Mahlbahn 2 hindurchgeschoben. Bei dieser
Ausführungsform entfällt die Notwendigkeit der Anbringung von Permanentmagneten 16
.
1. Verfahren zur Herstellung von Granulaten aus mineralischen, vegetabilen oder versprödeten
Stoffen in einer Schlägermühle (1) , dadurch gekennzeichnet , daß die jeweils im Einsatz
befindlichen abgenutzten Verschleißplatten (7) und Schlagleisten (6) während des Betriebes
gegen neue Verschleißplatten(7) und Schlagleisten (6) ausgetauscht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschub der Verschleißplatten(7)
und Schlagleisten (6) zeit- und/oder energieverbrauchsabhängig erfolgt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Schlägermühle
(1) , ausgestattet mit einer stationären Mahlbahn (2) und einem rotierenden Schläger-Rotor
mit Schlagschuharmen (5),jeweils versehen mit Schlagschuhen (4),wobei die stationäre
Mahlbahn (2) mit austauschbaren Verschleißplatten(7) und Schlagleisten(6) bestückt
ist, dadurch gekennzeichnet , daß in Längsrichtung der stationären Mahlbahn(2) mehrere
Magazine (9) zur Aufnahme der Verschleißplatten (7) und mehrere weitere Magazine (9)
zur Aufnahme der Schlagleisten (6) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, daß Verschleißplatten (7)
und Schlagleisten (6) in ihrer Formgebung völlig identisch sind und mit Nuten versehen
werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, daß Verschleißplatten(7)
und Schlagleisten (6) beschickseitig in Magazinen (9) gestapelt sind, und daß jeweils
ein über Zylinder (14) betätigter Schieber (13) zum Zuführen der Verschleißplatten
(7) bzw. der Schlagleisten (6) vorgesehen ist.