(19)
(11) EP 0 143 291 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.06.1985  Patentblatt  1985/23

(21) Anmeldenummer: 84112201.3

(22) Anmeldetag:  11.10.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01H 5/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 28.10.1983 CH 5839/83

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Hefti, Walter
    CH-8406 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Streckwerk für spinnereimaschinen


    (57) In einem Streckwerk (1) sind Druckwalzen (3), welche auf Unterwalzen (2) aufliegen, mittels ihrer Achsen (5) beidseits in einem Achslager (6) gelagert. Das Achslager findet Aufnahme in einem Träger (7), welcher seinerseits auf einem Joch (11) fixierbar angeordnet ist. Im Joch (11) ist erfindungsgemäß ein Druckschlauch (22) auf der ganzen Länge des Joches vorgesehen. Die Achslager stützen sich mit Druckplatten (25) gegen diesen Druckschlauch.
    Wird der Druckschlauch (22) über eine Druckluftleitung (24) mit Druckluft beschickt, so übt der Druckschlauch eine Kraft auf das Achslager (6) aus.
    Mittels dieser Kraft werden die Druckwalzen (3) auf die Unterwalzen (2) gepreßt, vorausgesetzt, daß das Streckwerk - wie in Fig. 1 gezeigt - im Betriebszustand, d.h. geschlossen, ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Streckwerk für Spinnereimaschinen zum Verstrecken von Stapelfaservliesen, Stapelfaserbändern- oder -garnen, wie dies im Oberbegriff des ersten Anspruches beschrieben ist. In Streckwerksanordnungen werden Stapelfaservliese, Stapelfaserbänder oder Stapelfaservorgarne in Verstreckzonen, welche je durch zwei Walzenpaare begrenzt sind, verstreckt. Solche Walzenpaare bestehen je aus einer Unterwalze und einer auf diese anpressbare Druckwalze. In der Regel umfassen Streckwerke mehr als eine Verstreckzone, so dass zwei und mehr Walzenpaare mit den, der Verstreckzonenlänge entsprechenden Abständen hintereinander angeordnet sind.

    [0002] Dabei sind die Druckwalzen in einem Streckwerksrahmen, von den Unterwalzen weg schwenkbar, angeordnet. Das Anpressen der Druckwalzen auf die Unterwalzen geschieht dabei durch Kraftmittel, welche auf die beidseits der Druckwalzen vorgesehenen Achslager wirken.

    [0003] Aus der europäischen Patentanmeldung mit der Ver- öffentlichungs-Nr. 0062185 ist bekannt, dass pro Achslager ein Druckluftzylinder die für das Anpressen der Druckwalze auf die Unterwalze notwendige Kraft erzeugt.

    [0004] Diese Anordnung verlangt, insbesondere bei Streckwerken mit mehreren Verstreckzonen, eine entsprechend grosse Anzahl solcher Druckzylinder, was die Gestehungskosten eines solchen Streckwerkes erhöht.

    [0005] Dieser Nachteil wird durch die im kennzeichnenden Teil des ersten Anspruches definierte Erfindung behoben. Die weiteren vorteilhaften Ausführungsformen sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.

    [0006] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass nicht nur die Entstehungskosten für ein Streckwerk reduziert werden, sondern dass die Anpressdrücke pro Walzenpaar auf einfachste Weise von Walzenpaar zu Walzenpaar verändert werden kann.

    [0007] Die Erfindung wird im folgenden, an Hand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen, näher erläutert.

    [0008] Es zeigt:

    Figur 1 Einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemässes Streckwerk, entsprechend der Linie I (Fig. 2), halbschematisch dargestellt.

    Figur 2 Eine Frontansicht vom Streckwerk von Fig. 1, in Richtung II (Fig. 1) gesehen.

    Figur 3 Ein Querschnitt durch einen Teil des Streckwerkes von Fig. l, entsprechend der Linie III, vergrössert dargestellt.

    Figur 4 Einen Längsschnitt durch den Teil von Fig. 3 entsprechend der Linie IV (Fig. 3).



    [0009] Ein Streckwerk 1 umfasst eine vorgebene Anzahl Unterwalzen 2 und eine entsprechende Anzahl, in der Arbeitsposition daran anliegende Druckwalzen 3.

    [0010] Die Unterwalzen 2 sind in Seitenteilen (nicht gezeigt) eines Maschinenrahmens 4 drehbar gelagert und werden durch Antriebsmittel (nicht gezeigt) angetrieben. Die Druckwalzen 3 sind beidseits mittels ihrer Achsen 5 je in einem Achslager 6 gelagert, welches seinerseits in einem U-förmigen Träger 7 geführt und durch eine am Träger 7 befestigte Blattfeder 8 in der in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Positionen gehalten wird.

    [0011] Ausserdem sind die Achslager 6 mit ihren vierkantigen Endteilen 9 derart in Führungsschlitzen 10 der Träger 7 geführt, dass sie gegen die Unterwalze hin und zurück bewegbar sind.

    [0012] Die Träger 7 sind ihrerseits auf beiden Seiten der Druckwalzen 3 auf einem Joch 11 aufliegend und darauf verschiebbar angeordnet und in einer gewählten Position mittels einer Fixierschraube 12 fixiert.

    [0013] Unter 'gewählter Position' soll diejenige Position verstanden werden, in welcher sich die Druckwalzen 3 in gleicher Position befinden wie die Unterwalzen 2 oder bei Rück- resp. Vorhang leicht verschoben dazu. Durch die an sich bekannte Verschiebbarkeit der Unter-und Druckwalzen wird die Länge des durch den Abstand von Walzenpaar zu Walzenpaar definierten Verzugsfeldes verändert, respektive dem Bedarf angepasst.

    [0014] Die links und rechts der Walzen 3 vorgesehenen Joche 11 werden auf der Rückseite des Streckwerkes 1 durch ein U-förmiges Verbindungsteil 13 und auf der Vorderseite durch ein flaches Verbindungsteil 14 miteinander fest verbunden und bilden als Ganzes einen Rahmen (kein Kennzeichen). Dieser Rahmen ist auf der Rückseite des Streckwerkes auf beiden Seiten je mittels eines Armes 15, welcher um einen Schwenkbolzen 17 schwenkbar angeordnet ist, in den Pfeilrichtungen S schwenkbar an einer am Maschinenrahmen 4 befestigten Stütze 16 angeordnet.

    [0015] Auf der Vorderseite des Streckwerkes wird der Rahmen durch zwei an den Jochen 11 befestigten und je um einen Schwenkbolzen 18 schwenkbar angeordneten, an sich bekannten Spannvorrichtungen in der in Fig. 1 gezeigten Arbeitsposition, fixiert.

    [0016] Das Fixieren geschieht dadurch, dass die Spannvorrichtung an den, dem Joch gegenüberliegenden Ende der Spannvorrichtung in einem mit dem Maschinenrahmen festverbundenen Haken 20 eingehängt wird.

    [0017] Das Entspannen geschieht durch Bewegen des Spanngriffes 21 in Richtung E, das Spannen durch Bewegen des Spanngriffes 21 in der entgegengesetzten Richtung. Im weiteren ist in jedem Joch 11, auf der ganzen Länge des Joches ein Druckschlauch 22 eingebettet, der auf der Rückseite des Streckwerkes mit Hilfe einer Anschlusskupplung 23 an eine Druckluftleitung 24 angeschlossen ist.

    [0018] Die Achslager 6 weisen am oberen Ende, d. h. an dem, dem Druckschlauch 22 zugewandten Ende eine mit dem Achslager 6 festverbundene oder angegossene Druckplatte 25 auf, welche gegen den Druckschlauch anlehnt.

    [0019] Wird nun der Druckschlauch 22 in der mit Fig. 1 gezeigten Arbeitsposition des Streckwerkes mit einer von einer Druckluftquelle 26 gespeisten, mittels eines Druckregulierventiles 27 auf einen gewünschten Druck gebrachten und von einem 3/2-Wegventil 28 freigegebenen Druckluft beschickt, so werden alle diesem Druckschlauch 22 zugeordenten Achslager eine der Auflagefläche des Schlauches 22 auf der Druckplatte 25 entsprechende Anpresskraft zwischen Druckwalze 3 und Unterwalze 2 erfahren.

    [0020] Die Auflagefläche wird dabei durch eine Auflagebreite B und der Länge L der Druckplatte 25 bestimmt.

    [0021] Daraus ist ersichtlich, dass durch Veränderung der Druckplattenlänge L die Anpresskraft zwischen den Druckwalzen 3 und den Unterwalzen 2 auf einfachste

    [0022] Art angepasst werden kann. Daraus folgt, dass bei Bedarf bei gleichem Druck im Druckschlauch 22, von Walzenpaar zu Walzenpaar, unterschiedliche Anpressdrücke gewählt werden können.

    [0023] Wie bereits erwähnt, sind die Träger 7 auf dem Joch 11 verschiebbar angeordnet und sind mittels je einer beidseits des Joches vorgesehenen Führungsnut 30 und einem beidseits des Trägers 7 angebrachten, in die Führungsnut 30 ragenden Führungsbolzen 31 gegen das Verschieben des Trägers 7 nach oben, d. h. von der Unterwalze 2 weg, abgesichert. Mit dieser Absicherung wird vermieden, dass beim Einführen der Achslager 6, bis die Blattfeder 8, wie in Figur 3 gezeigt, dass Achslager fixiert, der Träger 7 nach oben verschoben wird.

    [0024] Um ein Ausbauchen des Druckschlauches 22 in den Zwischenräumen zwischen den Druckplatten 25 im wesentlichen zu vermeiden, kann entweder der Druckschlauch entsprechend armiert werden oder es kann eine sich über die ganze Länge des Druckschlauches 22 erstreckende und auf allen diesem Druckschlauch 22 zugeordneten Achslager 6 respektive Druckplatten 25 aufliegende der vorgenannten Armierung entsprechende, .mindestens die Breite B aufweisende dünne Platte vorgesehen werden. Die Dicke dieser Platte muss je nach Streckwerk von Fall zu Fall bestimmt werden.

    [0025] Für das Hochschwenken des genannten Rahmens muss der Spanngriff 21 in Richtung E gehoben und die Spannvorrichtung vom Haken 20 gelöst werden. Anschliessend kann der Rahmen an einem am flachen Verbindungsstück 14 angebrachten Griff 29 hochgeschwenkt resp. zugeschwenkt werden, je nachdem, ob in an sich bekannter Weise eine Entlastungsvorrichtung mitteils Gegengewicht, Feder, Gasdruckfeder usw., verwendet wird oder nicht.

    [0026] Vorerst muss jedoch das 3/2-Wegventil 28 wieder in die in Fig. 1 gezeigte Sperrstellung gebracht werden.


    Ansprüche

    1. Streckwerk für Spinnereimaschinen zum Verstrecken eines Stapelfaservlieses, eines Stapelfaserbandes oder eines Stapelfaservorgarnes mit mindestens zwei Druckzylindern, welche beidseits in Achslagern gelagert und in einem Streckwerkrahmen aufgenommen sind, wobei die Achslager von einem mit einem Druckmedium beaufschlagbaren Kraftmittel auf unterhalb der Druckzylinder angeordnete Unterzylinder anpressbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftmittel ein sich über alle Druckzylinderachslager derselben Druckzylinderseite ersteckender Druckschlauch ist.
     
    2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschlauch auf einer zum Achslager gehörenden Auflagefläche aufliegt und dass diese Auflagefläche an die auf jedes Druckzylinderachslager auszuübende Kraft anpassbar ist.
     
    3. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckzylinder in an sich bekannter Weise verschiebbar sind.
     
    4. Streckwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der, der Auflagefläche zugewandten Seite des Druckschlauches eine Stützleiste vorgesehen ist, welche das Ausbauchen des Druckschlauches
     
    4. Streckwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der, der Auflagefläche zugewandten Seite des Druckschlauches eine Stützleiste vorgesehen ist, welche das Ausbauchen des Druckschlauches zwischen den Auflageflächen zweier hintereinander angeordneter Achslager, im wesentlichen verhindert.
     
    5. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckmedium Luft oder ein ähnliches Gas ist.
     
    6. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit einer Druckluftquelle und mit dem Druckschlauch verbundenes Druckregulierventil vorgesehen ist, mittels welchem der für den Betrieb notwendige Druck einstellbar ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht