[0001] Die Erfindung betrifft einen Kanten- oder Eckbeschlag für Behälter mit einem Streifen
und mit Befestigungsteilen an dem Streifen.
[0002] Kanten- oder Eckbeschläge der vorgenannten Art sind bekannt. Sie dienen an Kartons,
Schachteln, Etuis, Kassetten, Kästen, Kisten, Koffern und dgl. zur Verbindung und/oder
Verstärkung, auch der Einfassung, der Kanten und Ecken. Bei den bekannten Beschlägen
(vgl. z.B. CH-PS 543 910) sind Haltezähne oder Haltenieten aus den Schenkeln der Streifen
selbst ausgestanzt. Die Ansichtsfläche des Streifens erscheint nach dem Anbringen
des Beschlags an den Behälter zerklüftet. Verzierungen können bei solchen Beschlägen
nicht angebracht werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kanten-oder Eckbeschlag zu schaffen,
bei dem die Befestigungsteile so angebracht und ausgestaltet sind, daß sie selbst
oder durch ihre Herstellung entstehende Ausnehmungen das Aussehen des Beschlags nach
seinem Anschlagen nicht beeinträchtigen und in ihrer Gestalt auch nicht von der Zulässigkeit
von Ausnehmungen abhängig sind. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß an dem ununterbrochene glatte Schenkel aufweisenden Streifen an den Längsseiten
als Befestigungsteile Spitzen vorgesehen sind, die unter einem spitzen Winkel in Richtung
auf die Spitzen der gegenüberliegenden Längsseite geneigt sind.
[0004] Bei der Erfindung sind als Spitzen ausgebildete Befestigungsteile an die Längsränder
des Streifens verlegt. Sie werden als Verlängerung der Schenkel über deren freie Enden
hinaus hergestellt. Ihre Gestalt unterliegt dadurch keiner Beschränkung; kann vielmehr
den Erfordernissen bei dem zu beschlagenden Behälter angepaßt werden. Der Streifen
selbst behält eine glatte, nicht durch Ausnehmungen unterbrochene Oberfläche. Diese
Oberfläche kann im Bedarfsfall mit Verzierungen versehen werden, die geprägt, gestanzt
oder ziergelocht sein können. Die Schrägstellung der Spitzen erleichtert das Eibringen
des Beschlags in den Behälter.
[0005] Der Beschlag nach der Erfindung kann, insbesondere in Ausgestaltungen und Weiterbildungen,
wie sie in den Unteransprüchen angegeben sind und nachfolgend noch im einzelnen beschrieben
werden, als Kantenbeschlag, als Eckbeschlag und/oder als kombinierter Kanten- und
Eckbeschlag verwendet werden. Er ist als alleiniges Befestigungselement zwischen den
aneinanderstoßenden Seitenwänden des Behälters ebenso verwendbar wie als Kanten- oder
Eckenverstärkung. Er kann als Einzelbeschlag hergestellt werden, der maschinell oder
von Hand angeschlagen wird. Er kann auch als Werkzeugstreifen vorliegen, von dem die
Beschläge maschinell getrennt und gleichzeitig angeschlagen werden. Zur Erleichterung
der Anbringung kann der Beschlag, insbesondere bei starken Bändern, vorgebogen sein.
[0006] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Kantenbeschlag;
Fig. 2 einen Kantenbeschlag mit Soll-Knicklinie;
Fig. 3 einen Kantenbeschlag mit vorgebogenen Schenkeln;
Fig. 4 einen Kanten- und Eckbeschlag;
Fig. 5 einen Eckbeschlag;
wobei jeweils
a) eine Stirnansicht,
b) die Draufsicht,
c) eine Seitenansicht,
d) eine perspektivische Darstellung und
e) eine Stirnansichtehes Behälters im Bereich einer Kante mit Beschlag sind.
[0007] Jeder Kanten- oder Eckbeschlag weist einen Streifen 1 sowie Spitzen 2 auf. Mit dem
- abgewinkelten - Streifen 1 liegt der Beschlag im Kanten- oder Eckbereich der aneinder
anstoßenden Seiten eines Behälters 3 an (vgl. Fig. 4e). Mit den Spitzen 2 wird der
Beschlag in dem Kanten- oder Eckbereich an den Behälter 3 angeschlagen. Der Beschlag
bildet so im Kanten- und/oder Eckbereich die alleinige Verbindung oder die Verstärkung
der Verbindung der Einzelteile des Behälters 3.
[0008] Der Streifen 1 weist ununterbrochene glatte Schenkel 11 auf. Die Schenkel 11 entstehen
zu beiden Seiten der Längsmittelachse 12 des Streifens 1, wie es insbesondere nach
dem Abwinkeln des Streifens 1 deutlich wird (vgl. Fig. 3d). Die Spitzen 2 sind an
den Längsseiten des Streifens 1, das sind die freien Enden der Schenkel 11, vorgesehen.
Die Spitzen 2 sind unter einem spitzen Winkel in Richtung auf die Spitzen der jeweils
gegenüberliegenden Längsseite geneigt (vgl. z.B. Fig. 1a und 2a). Die Neigung der
Spitzen 2 erleichtert ihr Einbringen in die aneinanderstoßenden Teile des Behälters
3, also die Befestigung des Beschlags an dem Behälter.
[0009] Bei nur kurzem Streifen 1 kann es ausreichen, daß nur einzelne Spitzen 2 an den Schenkeln
11 befestigt sind (vgl. Fig. 5). Bevorzugt wird, insbesondere bei längeren Streifen
1, die Verwendung einer Vielzahl von Spitzen an jeder Längsseite 13 nebeneinander
(vgl. z.B. Fig. 1c und 2c). Die Spitzen 2 auf derselben Seite des Streifens 1 können
in unterschiedlichen Anständen und versetzt gegeneinander in unterschiedlichen Ebenen
angeordnet sein. Im Ausführungsbeispiel sind die Spitzen 2 im gleichen Abstand und
in derselben Ebene sägezahnartig nebeneinander angeordnet. Insbesondere wenn der Streifen
1 aus stärkerem Material hergestellt ist, kann es vorteilhaft sein, wenn er in seiner
Längsmittelachse 12 eine Soll-Biegelinie aufweist. Die Soll-Biegelinie wird von in
der Längsmittelachse 12 des Streifens 1 nebeneinander angeordneten Ausnehmungen 4
wählbarer Gestalt, Perforationen, Prägungen oder Sicken gebildet. Im Ausführungsbeispiel
(vgl. Fig. 2) haben die Ausnehmungen 4 die Gestalt kleiner Rechtecke. In Betracht
kommt, ebenfalls wenn starkes Material verwendet wird, das Vorbiegen des Streifens
1 vor seinem Anschlag an den Behälter 3 (vgl. Fig. 3).
[0010] Jeder Beschlag kann als Einzelbeschlag vorliegen (vgl. Fig. 3b und 5). Solche Einzelbeschläge
können von Hand oder maschinell an den Behälter 3 angeschlagen werden. Vorteilhaft
sind aber jeweils benachbarte Beschläge über Verbindungsstege 5 zu einem Werkzeugstreifen
verbunden. Die Verbindungsstege 5 können einzeln oder paarweise die Stirnseiten benachbarter
Schenkel 11 verbinden. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3d sind die Verbindungsstege
5 in der Längsmittelachse 12 angeordnet. Eine andere Verbindung der Beschläge zu einem
Werkzeugstreifen ist in den Fig. 1, 2 und 4 dargestellt: DortsLnd die jeweils benachbarten
Beschläge über die gesamte Breite der Schenkel 11 zu dem Werkzeugstreifen verbunden.
[0011] Ein kombinierter Kanten- und Eckbeschlag ist in Fig. 4 dargestellt: Bei diesem Beschlag
weist der Streifen 1 in der Längsmittelachse 12 zwischen benachbarten Beschlägen Ausnehmungen
6 in der Form gleichschenklig-rechteckiger Dreiecke auf, deren Basis in der Trennebene
14 der benachbarten Beschläge angeordnet ist. Nach dem Abtrennen des einzelnen Beschlags
entlang der Trennebene 14 ist die Bais des gleichschenklig-rechteckigen Dreiecks geöffnet.
Nach dem Anbringen des übrigen Teils des Streifens 1 an den Behälter 3 können die
durch die Ausnehmung 6 voneinander getrennten Lappen 15 des Streifens 1 senkrecht
umgebogen werden, sodaß die Katheten des gleichschenkligrechtwinkligen Dreiecks aneinanderliegen
und eine Verstärkung der Ecke erfolgt, die gleichzeitig auch verhindert, daß von dem
Streifen 1 eine scharfe Kante den Abschluß des Beschlags bildet (vgl. Fig. 4e).
[0012] Ein reiner Eckbeschlag ist in Fig. 5 dargestellt. Dieser Eckbeschlag ist wie folgt
ausgebildet: Der Streifen 1 ist von einer die ganze Beschlagbreite einnehmenden Stirnkante
16, einer dazu parallelen im Abstand verlaufenden kürzeren Stirnkante 17, den an die
längere Stirnkante 16 anschließenden Längsseiten 13 in einer Länge, die geringer ist
als der Abstand der Stirnkanten 16, 17 voneinander, und von die Enden der Längsseiten
13 mit der kürzeren Stirnkante 17 verbindenden konkav verlaufenden Bogen 7 gebildet.
Die rechtwinklig gebogenen Schenkel 11 des Streifens 1 sind an ihrer längeren Stirnkante
16 über einen zusätzlichen Auflagestreifen 8 verbunden. Der Auflagestreifen 8 ist
als Winkel 81 mit einer im wesentlichen viertelkreisförmigen Aussparung 82 im Innern
ausgebildet. Die Spitzen 2 sind im Bereich der konkav verlaufenden Bögen 7 vorgesehen.
Anstelle der konkav verlaufenden Bögen können auch konvex verlaufende Bögen oder linienartige
Verbindungen verwendet sein. Die Spitzen 2 wie können -/bei den anderen Ausführungsbeispielen
- an die Schenkel 11 angeformt sein oder auch an den Auflagestreifen 8.
1. Kanten- oder Eckbeschlag für Behälter mit einem Streifen (1) und mit Befestigungsteilen
an dem Streifen (1), dadurch gekennzeichnet, daß an dem ununterbrochene glatte Schenkel
(11) aufweisenden Streifen (1) an den Längsseiten (13) als Befestigungsteile Spitzen
(2) vorgesehen sind, die unter einem spitzen Winkel in Richtung auf die Spitzen der
gegenüberliegenden Längsseite geneigt sind.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Spitzen
(2) an jeder Längsseite (13) im gleichen Abstand sägezahnförmig nebeneinander angeordnet
ist.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Streifen (1)
in seiner Längsmittelachse (12) eine Soll-Biegelinie gebildet ist.
4. Beschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen (1) vor seinem
Anschlagen an den Behälter (3) vorgebogen ist.
5. Beschlag nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils benachbarte
Beschläge über Verbindungsstege (5) zu einem Werkzeugstreifen verbunden sind.
6. Beschlag nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils benachbarte
Beschläge über die gesamte Schenkelbreite zu einem Werkzeugstreifen verbunden sind.
7. Beschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Längsmittelachse (12)
zwischen benachbarten Beschlägen und in der Trennebene (14) der benachbarten Beschläge
Ausnehmungen (6) vorgesehen sind, durch die im Bereich der Stirnkanten jedes Beschlags
Lappen (15) ausgebildet sind.
8. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch geknnzeichnet, daß der Streifen (1) von einer
die ganze Beschlagbreite einnehmenden Stirnkante (16), einer dazu parallel im Abstand
verlaufenden kürzeren Stirnkante (17), den an die längere Stirnkante (16) anschließenden
Längsseiten (13) in einer Länge, die geringer ist als der Abstand der Stirnkanten
(16, 17), und von die Enden der Längsseiten (13) und kürzeren Stirnkante (17) verbindenden
Bögen (7) gebildet ist.
9. Beschlag nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die rechtwinklig gebogenen
Schenkel (11) des Streifens (1) an einer ihrer Stirnkanten (16) über einen zusätzlichen
als Winkel (81) ausgebildeten Auflagestreifen (8) verbunden sind.
10. Beschlag nach den Ansprüchen 7 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel materialeinheitlich
aus zwei Lappen (15) gebildet ist, die in der Verlängerung der Stirnkanten seitlich
der Ausnehmungen (6) gebildet ist.