[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur tiefkalten Lagerung von biologischen
oder pharmazeutischen Proben gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Proben werden in Ampullen,die ihrerseits in gut isolierenden Behältern,
deren Inneres mittels Flüssigstickstoff auf der gewünschten niedrigen Temperatur gehalten
wird, konservierend eingelagert.
[0003] Einerseits ist es aus wirtschaftlichen Gründen wünschenswert, die Ampullen in solchen
Behältern möglichst raumsparend unterzubringen. Andererseits muß sichergestellt sein,
daß jede beliebige der Ampullen dem Einlagerungsbehälter zur weiteren Verwendung auch
wieder auf einfache Weise entnommen werden kann.
[0004] Es ist bekannt, Ampullen in gitterartigen Einsätzen zu lagern, die Bestandteil von
Schubfächern sind, wobei die Schubfächer ihrerseits wiederum Bestandteil von schrankartigen
Kästen sind.
[0005] Bei dieser Art der Einlagerung sind die Ampullen durch Stäbe bzw. Wände der gitterartigen
Einsätze räumlich voneinander getrennt, wodurch sich der Platzbedarf jeder Ampulle
vergrößert.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kompakte und handhabungsfreundliche
Lagerungsart für die Ampullen zu finden.
[0007] Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Die in jeder Schachtel angeordneten Stifte sind im Regelfall gleichlang ausgebildet.
Durch eine definiert ungleiche Länge der Stifte ist es möglich, den Ort einer jeden
Ampulle bezüglich der Stifte und damit innerhalb der Schachtel genau festzulegen.
[0009] Zum Zwecke der Sicherung des Schachtelinhalts vor unbefugtem oder unbeabsichtigem
öffnen kann es wünschenswert sein, die Schachtel zu versiegeln. Zu diesem Zweck kann
eine beispielsweise aus ND-PE bestehende Schachtel dadurch versiegelt werden, daß
einer der an der Innenseite der Bodenplatte befestigten Stifte eine Längsbohrung aufweist
und daß an der Innenseite der Deckelplatte lagemäßig über diesem Stift ein weiterer
Stift befestigt ist,der durch die Längsbohrung durch die an dieser Stelle ebenfalls
noch durchbohrte Bodenplatte hindurchragt, so daß dieser Stift mit der Bodenplatte
verschweißt werden kann, mit dem Erfolg, daß sich Ober- und Unterteil der Schachtel
nicht mehr zerstörungsfrei voneinander trennen lassen.
[0010] Für eine kompakte, sichere Lagerung der Ampullen ist es weiterhin vorteilhaft, jeden
der in den Behälter einbringbaren turmartigen Kästen an mindestens zwei seiner gegenüberliegenden
Seiten vollständig offen auszubilden, so daß die Länge jeder der auf den Decken der
Kästen zu lagernden Schachteln genauso lang sein kann wie der Abstand der sich gegenüberliegenden
offenen Seiten eines jeden Kastens.
[0011] Auch ist es vorteilhaft, wenn der lichte Abstand dieser Decken eines Kastens nicht
größer ist als es die Höhe der Schachteln erfordert. Dadurch wird zusätzlich verhindert,
daß Schachteln, die in dem Flüssigstickstoff eingelagert sind, aufschwimmen und damit
ihren Lagerplatz unkontrolliert verändern können.
[0012] Die lagemäßige Sicherung der Schachteln und damit der Ampullen wird in vorteilhafter
Weise auch noch dadurch gesteigert, daß jede Decke mindestens einen Vorsprung aufweist,
der in eine in der Deckel- und/oder Bodenplatte des Ober- bzw. Unterteils einer Schachtel
angeordneten Vertiefung einrastbar ist.
[0013] Diese Einraststelle kann besonders günstig in einer in den Innenraum der Schachtel
lagemäßig im Bereich der Stifte sich erstreckenden nutartigen Vertiefung angeordnet
sein.
[0014] Indem die Schachteln mit ihrer Einraststelle nur mit ihrer einen Seite in einen Vorsprung
der Decke eingeschoben werden können, ist es möglich, die Schachteln bezüglich ihrer
"Vorder"- und "Rück"- Seite lagemäßig zu definieren. Auch dadurch verbessert sich
die Möglichkeit, den Einlagerungsort ein jeder Ampulle exakt zu definieren.
[0015] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen mit ihren weiterhin aufgeführten
Merkmalen angegeben.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel in der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig.1 eine systemhafte Draufsicht auf den Innenraum eines 24-Kästen enthaltenen Behälters,
Fig.2 eine perspektivische Ansicht eines Kastens,
Fig.3 eine perspektivische Teilansicht eines Kastens gemäß Fig.2 mit teilweise eingeschobener
Schachtel,
Fig.4 eine systemhafte Draufsicht auf den Innenraum der Schachtel nach Fig.3 und
Fig.5 einen Schnitt entlang Linie L in Fig.3.
[0017] In Fig.1 ist mit 8 die Innenwandung eines Behälters zur Lagerung von in diesem Fall
24 turmartigen Kästen-dargestellt. Diese Kästen werden in dem Behälter wahlweise in
der Gas- oder in der Flüssigphase von Stickstoff tiefkalt gelagert. Jeder der Kästen
10 trägt auf seiner Oberseite eine Nummer 1,2,3........... 24 zur Identifizierung
desselben. Auf der Oberseite der Kästen 10 ist eine Tragschlaufe angebracht, um die
Kästen leicht aus dem Behälter herausheben zu können.
[0018] Einer der Kästen (Nr.18) ist in Fig.2 dargestellt. Der Kasten 10 besitzt eine rechteckige
Grundrißfläche und ist auf zwei Seiten, die sich gegenüber liegen,vollständig offen.
In dem Kasten sind übereinanderliegende Decken 14 angeordnet, die mit Vorsprüngen
26 versehen sind. In diesen Vorsprüngen sind Schachteln 18 einrastbar. Die Vorsprünge
26 sind von der Deckenkante 15 gleichweit entfernt.
[0019] Die Schachtel besteht aus einem Oberteil 22 und Unterteil 20 (Fig.3). In die Bodenplatte
28 des Unterteils 20 ist eine nutartige Vertiefung 32 eingeformt, die sich fast über
die gesamte Länge der Schachtel erstreckt. Die Schachtel wird mit dieser Vertiefung
32 auf dem Vorsprung 26 beim Einschieben auf der Decke 14 in den Kasten 10 entlang
geführt. In Querrichtung der Schachtel 18 sind die Vorsprünge 26 in einer Entfernung
voneinander auf der Decke 14 angebracht, die dem maximalen Außendurchmesser eines
Kastens entspricht. Der in Fig.2 bzw. 3 dargestellte Kasten 10 ist somit für jeweils
drei nebeneinander angeordnete Schachteln 18 ausgelegt. Selbstverständlich sind auf
den Decken 14 eines jeden Kastens 10 beliebig viele Schachteln nebeneinander unterzubringen.
[0020] Der höhenmäßige Abstand der Decken 14 voneinander entspricht der maximalen Höhe der
Schachtel 18 im verschlossenen Zustand. Die Schachtel behält dadurch sowohl beim Einschieben
in den Kasten als auch bei der Lagerung in demselben einen leichten Berührkontakt
mit den zwei sie von oben und unten begrenzenden Decken 14. Dadurch wird verhindert,
daß Kästen, die in der Flüssigphase des den Behälter 8 kühlenden Mediums eingelagert
sind, aufschwimmen können.
[0021] Im Inneren des Unterteils 20 der Schachtel 18 sind Stifte 40, 42 (Fig.5) angeordnet.
Diese Stifte sind von den Seitenwänden 24 des Unterteils 20 gleichweit entfernt. Sowohl
von diesen Seitenwänden 24 als auch untereinander ist der Achsabstand dieser Stifte
gleich dem Außendurchmesser der Ampullen 16, die in der Schachtel 18 eingelagert werden
sollen. Es ist selbstverständlich auch möglich, mehrere Reihen von Stiften parallel
zueinander in einer Schachtel anzuordnen. Mit Hilfe dieser Stifte und gegebenenfalls
der Außenwände der Schachtel werden die Ampullen eindeutig in ihrer Bestimmungslage
fixiert, so daß ein Verrutschen oder Umkippen der Ampullen in der Schachtel verhindert
wird. Die Stifte 40 sind im Regelfall gleich hoch ausgebildet. Es ist möglich, die
Stifte auch ungleichlang auszubilden. Durch eine solcher Art definiert ungleiche Länge
der Stifte ist es möglich, die Lage eines bestimmten Stiftes in der Schachtel und
damit auch die Lage einer jeden Ampulle in dieser Schachtel genau festzulegen.
[0022] Für manche Anwendungsfälle kann es wünschenswert sein, die Schachtel vor unbefugtem
oder unbeabsichtigtem öffnen zu schützen. Zu diesem Zweck ragt ein an dem Oberteil
22 befestigter Stift 46 durch eine Längsbohrung 44 eines im Unterteil 20 befestigten
Stiftes 42 hindurch bis in die nutartige Vertiefung 32 der Bodenplatte 28 hinein,
so daß der Stift 46 auf der Unterseite der Bodenplatte 28 an dieser befestigt werden
kann. Es hat sich gezeigt, daß für den hier vorliegenden Fall einer tiefkalten Lagerung
sich eine Schachtel aus ND-PE gut eignet. Eine aus diesem Material hergestellte Schachtel
läßt sich nun besonders einfach dadurch versiegeln, daß dieser Stift 46 von unten
mit der Bodenplatte 28 verschweißt wird. Dadurch kann die Schachtel 18 nur noch durch
Zerstören der Versiegelung oder durch Abtrennen des Stiftes 42 vom Unterteil 20 oder
des Stiftes 46 vom Oberteil 22 geöffnet werden.
[0023] Die nutartige Vertiefung 32 (Fig.5) besitzt an zwei Stellen 34, 36 Querwände, so
daß zwischen diesen eine Vertiefung 30 gebildet ist, in die ein Vorsprung 26 der Decke
14 einrastbar ist. Eine der Querwände läuft in einer flachen Neigung 38 in Längsrichtung
der Schachtel 18 in der Vertiefung 32 aus, im Gegensatz zu der Wand an der Stelle
36. Dadurch wird erreicht, daß die Schachtel 18 nur mit ihrer einen Stirnseite über
den Vorsprung 26 in die Decke 14 eingeschoben werden kann. Dies verbessert die Möglichkeit
zur lagemäßigen Definition der Ampullen in der Schachtel und damit letztlich im Behälter
8, da die Schachtel 18 auch noch bezüglich ihrer "Vorder"- und "Rück"- Seite gekennzeichnet
werden kann.
1. Vorrichtung zur tiefkalten Lagerung von biologischen oder pharmazeutischen Proben
mittels Ampullen in einem Behälter, mit in dem Behälter angeordneten Kästen, die übereinanderliegende,
aus den Kästen ausziehbare Fächer zur Aufnahme der Ampullen aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Fach eines Kastens (10) von mindestens einer Schachtel (18) gebildet wird,
die im Inneren Stifte (40,42) aufweist, deren gegenseitiger Mittelabstand gleich dem
Außendurchmesser der Ampullen (16)ist,und bei der der lichte Innenabstand von jeweils
gegenüberliegenden Seitenwänden der Schachtel (18) gleich dem ganzzahligen Vielfachen
des Außendurchmessers der Ampullen (16) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schachtel (18) aus einem die Ampullen (16) aufnehmenden Unterteil (20) und
einem die Seitenwände (24) des Unterteils (20) mindestens teilweise überlappenden
Oberteil (22) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stifte (40,42) im Inneren des Unterteils (20) hintereinander und parallelzu
mindestens einer der Seitenwände (24) des Unterteils (20) auf der Bodenplatte (28)
angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß von allen Stiften (40,42) eines Unterteils (20) wenigstens einer (42) bis in die
unmittelbare Nähe der Unterseite der Deckelplatte des Oberteils (22) reicht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der an der Innenseite der Bodenplatte (28) befestigten Stifte (40,42) eine
Längsbohrung (44) aufweist, und daß an der Innenseite der Deckelplatte lagemäßig über
diesem Stift ein weiterer Stift(46) befestigt ist, der durch die Längsbohrung und
durch die an dieser Stelle ebenfalls noch durchbohrte Bodenplatte (28) hindurchragt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schachtel (18) aus ND-PE besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder turmartige Kasten (10) an mindestens zwei seiner gegenüberliegenden Seiten
vollständig offen ist, daß die Länge jeder Schachtel (18) nicht größer ist als der
Abstand der gegenüberliegenden offenen Seiten des Kastens (10), daß die Schachteln
(18) auf ebenen Decken (14) des Kastens (10) lagerbar.sind und daß der lichte Abstand
der Decken (14) geringfügig größer ist als die Höhe der Schachteln (18).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Decke (14) mindestens einen Vorsprung (26) aufweist, der in eine in der Deckel-
und/oder Bodenplatte (28) des Ober (22)- bzw. Unterteils (20) einer Schachtel (18)
angeordneten Vertiefung (30) einrastbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf den Decken (14) eines Kastens (10) nebeneinanderliegend angebrachten Vorsprünge
(26) gleichweit von einer der offenen Seiten des Kastens (10) entfernt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckel- und/oder Bodenplatte (28) jeder Schachtel (10) mit einer in deren
Längsrichtung (L) sich wenigstens teilweise erstreckenden nutartigen Vertiefung (32)
versehen ist, die an mindestens zwei Stellen (34,36) durch Querwände unterbrochen
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Querwände in einer flachen Neigung (38) in Längsrichtung der
Schachtel in der Vertiefung (32) ausläuft.