[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von gekräuselten
Faserstücken aus wiederaufbereitetem Tabak der angegebenen Gattung.
[0002] Seit dem Beginn der 50-iger Jahre werden in der Tabakindustrie sowohl der bei der
Produktion anfallende Tabakstaub als auch Tabakabfälle wiederaufbereitet und beispielsweise
zu Tabakfolien verarbeitet, die dann zerschnitten und parallel zu dem Tabak der Tabakvorbereitung
zugeführt werden. Eine Übersicht über die verschiedenen physikalisch/chemischen sowie
verfahrenstechnischen Möglichkeiten gibt der Artikel "Use of Reconstituted Tobacco
has Soared", veröffentlicht im "Tabak Journal International"Nr. 2, 1981, S. 84 ff.
[0003] Zur verfahrenstechnischen Realisierung der Wiederaufbereitung von Tabak sind verschiedene
Möglichkeiten entwickelt worden; so geht beispielsweise aus der EP-OS 0039647 eine
Vorrichtung hervor, bei der die wiederaufbereitete Tabakmasse durch die Schnecke eines
Extruders in einem sich verengenden Auslaßbereich zusammengedrückt und dann durch
eine Düsenplatte gepreßt wird, vor der ein Schneidmesser angeordnet ist. Nachteilig
ist hierbei der relativ hohe Reinigungsaufwand, da für die gründliche Reinigung dieses
Extruders die gesamte Vorrichtung auseinandergenommen werden muß. Außerdem ergeben
sich nur geradlinige Faserstücke, die der Tabakvorbereitung zugesetzt werden müssen,
damit sie die gewünschte, den Tabakfasern entsprechende Form erhalten.
[0004] Einen besonders konstruktiven Aufwand erfordert hierbei eine beschriebene Variante,
bei der der gesamte Extruder in einer hin und her verlaufenden Schwenkbewegung an
dem rotierenden Messer vorbeigeführt wird.
[0005] Ein Verfahren und eine Vorrichtung der angegebenen Gattung gehen aus der DE-PS 1
432 567 hervor, wobei die fadenförmigen Zwischenprodukte einer anschließenden, sehr
aufwendigen Nachbearbeitung unterzogen werden müssen, um die gewünschten, gekräuselten
Faserstücke zu erhalten. Zu diesem Zweck müssen nämlich die fadenförmigen Zwischenprodukte,
die kreisförmigen Querschnitt haben, zu Zwischenprodukten mit flachem Querschnitt
gewalzt und anschließend in einem Lufttrockner getrocknet werden, wodurch sich schließlich
die gekräuselten Faserstücke ergeben.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von gekräuselten Faserstücken aus wiederaufbereitetem Tabak der angegebenen
Gattung zu schaffen, bei dem die oben erwähnten Nachteile nicht auftreten.
[0007] Insbesondere sollen ein Verfahren und eine Vorrichtung vorgeschlagen werden, bei
denen sich ohne großen zusätzlichen Aufwand gekräuselte Faserstücke mit den gewünschten
Abmessungen ergeben.
[0008] Dies wird erfindungsgemäß durch die in den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche 1
und 2 angegebenen Merkmale erreicht.
[0009] Zweckmäßige Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen zusammengestellt.
[0010] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen insbesondere darauf, daß sich beim
Zerschneiden der den Düsenkopf verlassenden, fadenförmigen Zwischenprodukte sofort
die gewünschten, gekräuselten Faserstücke ergeben, deren Abmessungen und deren Verhalten,
insbesondere in der Cigarettenherstellungsmaschine, so auf die entsprechenden Eigenschaften
des
Schnittabaks abgestimmt sind, daß sie beispielsweise sofort der Cigaretten-Herstellung
zugeführt werden können, also die Tabakvorbereitung nicht durchlaufen müssen.
[0011] Durch die strömungsgünstige Ausgestaltung des Düsenkopfes, die durch den Verfahrensschritt
der Umformung der plastischen, strangförmigen Tabakmasse zu einem dünnwandigen Rohr
erreicht wird, ergibt sich eine wesentliche Verringerung der Verstopfungsgefahr, d.h.,
ein solcher Extruder kann mit relativ langen Wartungsintervallen betrieben werden,
weil eine Störung nur selten auftritt.
[0012] Das dünnwandige Rohr wird erst unmittelbar vor Austritt aus der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einzelne Fäden zerteilt, wodurch sich aufgrund der Führung der plastischen
Masse und des Winkels des Einsatzes bereits fadenförmige, gekräuselte Zwischenprodukte
ergeben, die nur noch in die einzelnen, gekräuselten Faserstücke zertrennt werden
müssen, bevor die Kräuselung durch das mit ihrer Länge zunehmende Eigengewicht der
fadenförmigen Zwischenprodukte verringert oder aufgehoben wird.
[0013] Die dünnen Austrittsnuten und der gesamte Düsenkopf können leicht gereinigt werden,
da hierzu nur der Einsatz entfernt werden muß und dann alle zu reinigenden Flächen
leicht zugänglich sind.
[0014] Eine eventuelle Verstopfung der dünnen Austrittsnuten läßt sich auch während des
Betriebes schnell beseitigen, da hierzu nur der Einsatz leicht verdreht werden muß;
die dabei entstehenden Scherkräfte lösen die haftenden Massen, so daß sie von der
austretenden Masse mitgenommen werden.
[0015] Auf diese Weise kann auch ein einfacher Rundstrang-Düsenkopf eines üblichen Labor-Extruders
zur Herstellung der gekräuselten Faserstücke umgerüstet werden, indem ein solcher
Einsatz direkt in der Mündung des Düsenkopfes befestigt, beispielsweise eingeschraubt
wird.
[0016] Die Austrittsnuten sollten so ausgestaltet sein, daß der Querschnitt der austretenden,
fadenförmigen Zwischenprodukte möglichst stark vom Kreisquerschnitt abweicht, da so
durch die Eigenspannungen des Produktes während der Abkühlung aus dem plastischen
in den festen Zustand eine sehr starke Verdrillung bzw. Kräuselung der Tabakfäden
erreicht werden kann.
[0017] Eine besonders gute Kräuselung der Faserstücke ergibt sich, wenn sie beim Austritt
aus dem Düsenkopf einen flachen, rechteckigen bis leicht linsenförmigen Querschnitt
haben und direkt nach dem Austritt durch ein rotierendes Messer ca. 10 bis 20 mm lange
Stücke zerschnitten werden, bevor die Kräuselung durch das mit der Faserlänge zunehmende
Eigengewicht der gekräuselten Faserstücke geglättet,(ge- radegezogen) wird.
[0018] Eine weitere Verbesserung der Kräuselung der Faserstücke läßt sich dadurch erreichen,
daß die rotierenden Messer oder die Aufnahmevorrichtung der rotierenden Messer propellerartig
ausgestaltet wird. Durch die turbulente Luftverwirbelung und die mechanische Beanspruchung
beim Aufprall auf die propellerförmigen Messer erhalten die noch formbaren Faserabschnitteeine
noch unregelmäßigere, räumliche Kontur. Dieses Verfahren arbeitet sehr wirtschaftlich,
da die einzelnen Komponenten im trockenen Zustand vermischt werden und danach die
Masse durch Zugabe von Flüssigkeit, insbesondere Wasser, auf nur ca. 16 % Feuchte
gebracht werden können. Es ist also im Gegensatz zu anderen Verfahren kein Brei, Teig
oder Granulat erforderlich.
[0019] Die fertigen, gekräuselten Faserstücke haben nach der Abkühlung von der Temperatur
zwischen 130 und 160° C, wie sie in der Regel im Düsenkopf herrscht, auf die Umgebungstemperatur
eine Feuchte von ca. 10 bis 12 %, so daß kein zusätzlicher Trockungsvorgang notwendig
ist.
[0020] Die gekräuselten Faserstücke sollten eine Dicke von 0,1 bis 0,3 mm, insbesondere
0,15 bis 0,25 mm, eine Breite von 0,4 bis 3 mm, insbesondere 0,6 bis 1,5 mm, und eine
gestreckte Länge von 5 bis 40 mm, insbesondere 8 bis 20 mm, haben; sie können aus
Tabakteilchen mit einer maximalen Teilchengröße von 0,5 mm (d.h., Tabakteilchen, die
ein Sieb mit der Maschenweite von 0,5 mm passieren) unter Zusatz von Bindemitteln
sowie den in der Tabakverarbeitung üblichen Additiven hergestellt und ohne weitere
Behandlung dem Schnitt- oder Rauchtabak zugesetzt werden,
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Gesamtansicht der Vorrichtung zur Herstellung von gekräuselten Faserstücken
aus wiederaufbereitetem Tabak,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Einsatz und eine den Einsatz umgebende Außenhülse,
die in den Düsenkopf eines Laborextruders eingeschraubt werden kann,
Fig. 3 eine Ansicht von vorne auf den Einsatz un d die Außenhülse,
Fig. 4 die Einzelheit Z nach Fig. 3 im vergrößerten Maßstab,
Fig. 5 den Einsatz,
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie A-B von Fig. 5, und
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht des kegelstumpfförmigen Endbereiches des Einsatzes
und der zylindrischen Außenhülse,
Fig. 8 eine Ansicht von vorne auf einen Teil des Düsenkopfes und
Fig. 9 im vergrößerten Maßstab eine Detaildarstellung des Austrittsbereiches zwischen
Einsatz und Düsenkopf.
[0022] Die in Figur 1 dargestellte, allgemein durch das Bezugszeichen 10 angedeutete Vorrichtung
zur Herstellung von gekräuselten Faserstücken aus wiederaufbereitetem Tabak weisteinen
Mischer 12 mit einem Gehäuse 14 und einem rotierenden Mischwerkzeug 16 auf, das über
einen Antriebsmotor 18 gedreht wird. Dem Mischer 12 werden die für die Wiederaufbereitung
von Tabakstaub und/oder Tabakabfällen erforderlichen Komponenten zugeführt, nämlich
der Tabakstaub, Bindemittel, Wasser sowie die in der Tabakindustrie üblichen Additive,
beispielsweise Geschmacksstoffe, Füllstoffe, brandbeeinflussende Stoffe, farbbeeinflussende
Stoffe usw.
[0023] Die von dem Mischer 12 abgegebene, durchgemischte, pulverförmige Rohmasse gelangt
über einen Fülltrichter 22 in einen Extruder 20, an dessen Düsenkopf 24 fadenförmige
Zwischenprodukte austreten. Diese fadenförmigen Zwischenprodukte des Düsenkopfes 24
werden durch ein rotierendes Messer 26, das über einen Antriebsmotor 28 gedreht wird,
zu den gekräuselten Tabakfäden zerschnitten.
[0024] Wie man in Fig. 2 erkennt, weist der Düsenkopf 24 des Extruders 20 eine abgestufte,
zylindrische Auslaßhülse 30 auf, die aus einem zylindrischen Einlaßbereich 30a und
einem anschließenden, zylindrischen Auslaßbereich 30b besteht, der einen größeren
Innendurchmesser als der Einlaßbereich 30a hat.
[0025] In der Auslaßhülse 30 des Düsenkopfes 24 ist ein insbesondere aus Fig. 5 ersichtlicher
Einsatz 32 angeordnet. Dieser Einsatz 32 weist einen zylindrischen Einlaßbereich 32a,
dessen Außendurchmesser etwas kleiner als der Innendurchmesser des Einlaßbereiches
30a der Auslaßhülse 30 ist, einen anschließenden, etwa zylindrischen übergangsbereich
32b und einen sich kegelstumpfförmig erweiternden Endbereich 32c auf, dessen Stirnfläche
mit der Stirnfläche der Auslaßhülse 30 fluchtet.
[0026] Der zylindrische Einlaßbereich 32a des Einsatzes 32 ist hohl, weist also eine zylindrische,
durchgehende Bohrung 32d auf, wie man in Fig. 2 und 5 erkennt. Der Ubergangsbereich
32b und der Beginn des kegelstumpfförmigen Endbereiches 32c sind mit vier in Achsrichtung
verlaufenden Langlöchern 32e (siehe auch Fig. 6) versehen, die die Bohrung 32d mit
der Außenfläche dieses Bereiches des Einsatzes 32 verbinden.
[0027] Der bei der dargestellten Ausführungsform wieder auf einer Zylinderfläche liegende
Stirnbereich des Endbereiches 32c ist mit flachen, rechteckigen bis leicht linsenförmigen
Auslaßnuten 34 versehen (siehe auch die Figuren 3 und 4) .
[0028] Diese Ausgestaltung des Stirnbereiches wird jedoch nur aus fertigungstechnischen
Gründen verwendet; es ist im Prinzip auch möglich, die Auslaßnuten 34 in einem bis
zum Stirnbereich kegelstumpfförmigen Endbereich 32c des Einsatzes 32 auszubilden.
[0029] Es hat sich als günstig herausgestellt, wenn der kegelstumpfförmige Endbereich 32c
einen öffnungswinkel von etwa 30 bis 120° hat, d.h., wenn gemäß der Darstellung in
den Figuren 2 und 5 die Kegelfläche unter einem Winkel von etwa 15 bis 60
0 zur Zylinderachse verläuft. Besonders gute Ergebnisse wurden bei einem Winkel von
22,5° zwischen Zylinderachse und kegelstumpfförmiger Fläche erhalten.
[0030] Der Einsatz 32 wird bei der dargestellten Ausführungsform mittels des Sechskantes
36 in die Auslaßhülse 30 geschraubt, die dann wiederum in die Mündung des Düsenkopfes
24 eines geeigneten Extruders geschraubt wird.
[0031] Als Alternative hierzu ist es auch möglich, den Einsatz 32 direkt, also ohne Auslaßhülse
30, in die Mündung eines geeignet ausgebildeten Düsenkopfes eines Extruders zu schrauben,
beispielsweise eines Rundstrang -Extruders.
[0032] Der von dem nicht näher dargestellten Extruder angelieferte, zylindrische Strang
fließt durch die `Bohrung 32d des Einsatzes 32 und tritt dann durch die Langlöcher
32e in den Spalt zwischen dem zylindrischen Übergangsbereich 30b der Auslaßdüse 30
und dem Übergangsbereich 32b des Einsatzes 32 und fließt an der Fläche des kegelstumpfförmigen
Endbereiches 32c weiter, wodurch er zu einem dünnwandigen Rohr mit sich ständig erweiterndem
Innendurchmesser umgeformt wird. Gleichzeitig wird dieses dünnwandige Rohr in dem
sich verengenden Spalt zwischen kegelstumpfförmigem Endbereich 32c und Auslaßbereich
30b der Auslaßhülse 30 zusammengedrückt. Durch diese starke Verformung hat die plastifizierte,
rohrförmige Masse eine senkrecht zur Zylinderachse verlaufende Bewegungskomponente,
so daß aus den linsenförmigen Austrittsnuten 34, die das dünnwandige Rohr in einzelne
Fäden zerteilen, kontinuierliche, gekräuselte Fäden austreten, wie man in den Figuren
2 und 7 erkennt.
[0033] Die wiederaufbereitete Tabakmasse verläßt also den Düsenkopf 24 bzw. in einem Laborextruder
die Auslaßhülse 30 als fadenförmiges, gekräuseltes Zwischenprodukt, das von dem rotierenden,
propellerartigen Messer 26 zu den gekräuselten, kurzen Faserstücken zerschnitten wird,
bevor die Kräuselung durch das mit der Länge der Fäden zunehmende Eigengewicht wieder
verringert oder ganz aufgehoben wird.
[0034] Als Alternative zu der dargestellten Trennvorrichtung kann die Aufteilung der fadenförmigen
Zwischenprodukte in die gekräuselten Faserstücke auch durch einen scharfen Strahl
aus einem fluiden Medium, beispielsweise einen Luftstrahl, erfolgen.
[0035] Besonders stark gekräuselte Tabakfaserstücke lassen sich erzielen, wenn die Austrittsöffnungen
zwischen den Austrittsnuten 34 einerseits und der gegenüberliegenden Wand des Düsenkopfes
24 bzw. der Außenhülse 30 andererseits auf die aus den Figuren 8 und 9 ersichtliche
Weise ausgebildet sind.
[0036] Wie man aus Fig. 9 erkennt, verläuft der kegelstumpfförmige Endbereich 32c etwa unter
einem Winkel vonβ≈ 60° zur Stirnfläche des Einsatzes 32 und geht dann in die Austrittsnuten
34 über, die einen Winkel von α≈80° mit der Stirnfläche des Einsatzes bilden. Dabei
muß die Bedingung β≦α≦ α=90° erfüllt sein.
[0037] Die Austrittskante zwischen den Austrittsnuten 34 einerseits und der Stirnfläche
des Einsatzes 32 andererseits sollte als Strömungsabrißkante und deshalb so scharfkantig
wie möglich ausgebildet sein.
[0038] Die dieser scharfkantigen Abrißkante gegenüberliegende Austrittskante der zylindrischen
Außenhülse 30 bzw. des Düsenkopfes 24 ist abgerundet und hat einen Radius von 0,3
mm bis 5 mm, insbesondere0,5 mm bis 2 mm; in Fig. 9 ist ein Radius von 0,7 mm angedeutet.
[0039] Die Stirnfläche der Außenhülse 30 bzw. des Düsenkopfes 24 sollte derart ausgestaltet
sein, daß sich der strichpunktiert angedeutete "Tabakfaden" störungsfrei nach außen
kräuseln kann. Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 wird dies durch eine Ausdrehung
in der Stirnfläche erreicht.
[0040] Beim Betrieb der Vorrichtung läßt sich folgender physikalischer Effekt beobachten:
Die plastifizierte Tabakmasse tritt mit relativ geringer Geschwindigkeit in den Spalt
zwischen dem kegelförmigen Einsatz 32 und der Außenhülse 30 bzw. dem Düsenkopf 24
andererseits ein und wird beim Erreichen der linsenförmigen Austrittsnuten 34 auf
eine höhere Geschwindigkeit beschleunigt.
[0041] Die scharfkantige Strömungsabrißkante am Einsatz 32 und die abgerundete Kante am
Düsenkopf 24 bzw. an der Außenhülse 30 bewirken, daß sich der austretende Tabakfaden
an die abgerundete Kante anlegt und dadurch nach außen abgelenkt wird; es ergibt sich
also eine starke, unbehinderte Kräuselung, die zu den gewünschten Formen der Faserstücke
führt.
1. Verfahren zur Herstellung von gekräuselten Faserstücken aus wiederaufbereitetem
Tabak,
a) bei dem Tabakstaub und/oder Tabakabfälle mit Bindemitteln und gegebenenfalls Additiven
zu einem plastifizierbaren Gemisch verarbeitet,
b) das erhaltene Gemisch zu einzelnen, fadenförmigen, Zwischenprodukten extrudiert
und
c) die extrudierten, fadenförmigen Zwischenprodukte zu gekräuselten Faserstücken verarbeitet
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
d) im Extruder ein zylindrischer Strang aus dem plastifizierten Gemisch zu einem dünnwandigen,
sich kontinuierlich erweiternden Hohlkörper umgeformt und in fadenförmige, sich kräuselnde
Zwischenprodukte aufgeteilt wird,
e) und daß die fadenförmigen, gekräuselten Zwischenprodukte in einzelne, gekräuselte
Faserstücke zertrennt werden.
2. Vorrichtung zur Herstellung von gekräuselten Faserstükken aus wiederaufbereitetem
Tabak,
a) mit einem Mischer für Tabakstaub und/oder Tabakabfälle, Bindemittel und gegebenenfalls
Additive,
b) mit einem Extruder für das erhaltene Gemisch,
c) mit einem Düsenkopf an dem Extruder für die Erzeugung von fadenförmigen Zwischenprodukten,
und
d) mit einer Vorrichtung zur Verarbeitung der fadenförmigen Zwischenprodukte zu gekräuselten
Faserstücken,
dadurch gekennzeichnet , daß
e) der Düsenkopf (24) einen Einsatz (32) aus einem zylindrischen Anfangsbereich (32a,
32b) und einen sich kegelstumpfförmig erweiternden Endbereich (32c) aufweist, daß
f) im Stirnbereich die Außenfläche des kegelstumpfförmigen Endbereiches (32c) mit
Austrittsnuten (34) versehen ist, und daß
g) unmittelbar vor dem Düsenkopf (24) eine Trennvorrichtung (26) für die austretenden,
fadenförmigen Zwischenprodukte angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß derEinsatz (32) in der
Mündung des Düsenkopfes (24) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (32) in einer
hohlzylindrischen Außenhülse (30) angeordnet ist, und daß die Außenhülse (30) in der
Mündung des Düsenkopfes (24) befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (32) in die
Außenhülse (30)eingeschraubt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenhülse (30) in die Mündung des Düsenkopfes (24) geschraubt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der sich
kegelstumpfförmig erweiternde Endbereich (32c) des Einsatzes (32) einen Winkel von
etwa 25 bis 65°, insbesondere 40 bis 50 °, mit der zentralen Achse des Einsatzes (32)
bildet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsnuten
(34) einen von der Kreisform abweichenden, flachen Querschnitt haben.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsnuten (34)
einen rechteckigen bis leicht linsenförmigen Querschnitt haben.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trennvorrichtung durch ein rotierendes, propellerartiges Messer (28) gebildet wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trennvorrichtung durch einen scharfen Strahl aus einem fluiden Medium gebildet wird.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis11,dadurch gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung
(26) in einem Abstand von etwa 10 bis 20 mm von dem Düsenkopf (24) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Austrittskante zwischen den Austrittsnuten (34) und der Stirnfläche des kegelstumpfförmigen
Endbereiches (32c) als scharfkantige Abrißkante ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die der Strömungsabrißkante
gegenüberliegende Kante des Düsenkopfes (24) oder der Außenhülse (30) abgerundet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die abgerundete Kante
einen Radius von 0,3 mm bis 5 mm insbesondere von 0,5 mm bis 2 mm, hat.