[0001] Die Erfindung betrifft einen Webrotor für pneumatische Reihenfachwebmaschinen, mit
jeweils eine Webkette führenden, Stafettendüsen aufweisenden Schussfadeneintragslamellenkämmen.
[0002] Es ist vorgeschlagen worden (Europa-Anmeldung Nr. 47350-8 vom gleichen Datum) bei
einem Webrotor dieser Art in Abständen aus benachbarten Lamellen der Eintragskämme
Stafettendüsen zu bilden. Da der Webrotor in Betrieb rotiert ist die Druckluftsteuerung
der jeweilig zu aktivierenden Stafettendüse im Webrotor selbst unterzubringen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Webrotor der eingangs definierten
Art zu schaffen, der die erforderliche Steuermittel aufweist und dabei sehr einfach
im Aufbau ist, so dass die Steuermittel weitgehend wartungsfrei sind.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist nachfolgend anhand der Zeichnung
beschrieben. Es ist:
Fig. 1 ein Längsschnitt durch einen Webrotor gemäss der Erfindung;
Fig. 2 der Querschnitt II-II in Fig. 1;
Fig. 3 ein Schema zur Erklärung der Wirkungsweise des Webrotors.
[0006] Nach Fig. 1 ist ein Webrotor 1 mit einem Ende 2 fest mit einem Wellenstumpf 3 verbunden
und mit dem anderen Ende 4 frei auf einem Wellenstumpf 5 drehbar gelagert. Der Wellenstumpf
3 ist von der Hauptwelle der Webmaschine aus angetrieben, der Wellenstumpf 5 ist fest
aufgestellt. Innerhalb des Webrotors L befindet sich, an der Innenwand 6 mit geringem
Spiel anliegend, ein feststehendes Schaltrohr 7. Das eine Ende 8 des Schaltrohres
ruht frei drehbar auf dem Wellenstumpf 3. Durch den festen Wellenstumpf 5 verläuft
ein Rohr 9, das mit einer Druckluftquelle verbunden ist und in einen Innenraum 10
des Schaltrohres 7 mündet. Auf diesem Rohr 9 ist das andere Ende 11 des Schaltrohres
7 mittels eines Klemmringes 12 festgeklemmt, so dass das Schaltrohr sich nicht drehen
kann. Der Webrotor 1 trägt an seinem Umfang 15 eine Anzahl sich in Längsrichtung erstreckende
Schussfadeneintragslamellenkämme 16, die sich in Umfangsrichtung mit einer gleichen
Anzahl Anschlaglamellenkämmen abwechseln. Es ist nur ein Eintragskamm 16 gezeichnet,
die Anschlagkämme sind nicht eingezeichnet.
[0007] Jeder Eintragskamm 16 weist über seine Länge, d.h. über die Webbreite des Webrotors
verteilt, eine Anzahl Stafettendüsen 17 auf, die nacheinander einen Schussfaden durch
den Eintragskanal im Kamm fördern. Der Webrotor 1 enthält an der Stelle einer jeden
Stafettendüse 17 eines jeden Eintragskammes eine radiale Wandbohrung 18, die mit dem
Luftzufuhrkanal.19 der zugehörigen Stafettendüse in Verbindung steht. Die Wandbohrungen
18 eines Eintragskammes liegen auf einer Mantellinie 20.
[0008] Das Schaltrohr 7 weist ebensoviele Schlitze 21 auf, die auf einer am Umfang des Schaltrohres
7 verlaufenden, hinsichtlich der Mantellinie 20 in Drehrichtung versetzten, langgestreckten
Schraubenlinie 22 liegen. Jeder Schlitz 21 fluchtet in Umfangsrichtung jeweils mit
einer Wandbohrung 18 im Webrotor 1. Die Länge 1 der Schlitze ist durch den Schussfadeneintragungsvorgang
der Webmaschine bestimmt. Umspannt die Kette den Webrotor über einen Winkel von 120
0 muss in dem Zeitraum, in dem sich der Webrotor um 120° weitergedreht hat, ein Schussfaden
voll eingetragen sein, d.h. seine Spitze muss die volle Webbreite zurückgelegt haben.
Während dieser Rotordrehung von 120° sind also die Stafettendüsen des betreffenden
Eintragskammes entsprechend der fortschreitenden Fadenspitze in einem Eintragskanal
mit Druckluft aus dem Schaltrohr zu speisen. Die Länge 1 der Schlitze 21 im Schaltrohr
ist der erforderlichen Blasdauer der Stafettendüsen angepasst. Der Abstand y in Umfangsrichtung
hinsichtlich einer Wandbohrung 18 im Webrotor eines jeden Schlitzes ist bestimmt durch
den Ort, die eine Schussfadenspitze bei gegebener Fadengeschwindigkeit beim momentanen
Drehwinkel erreicht hat.
[0009] Im Betrieb des Webrotors wird der Innenraum des Schaltrohres dauernd mit Druckluft
gefüllt gehalten. Während der Drehung über 120° des Webrotors in Pfeilrichtung bewegen
sich die Wandbohrungen 18 nacheinander, beginnend mit der Wandbohrung 18' und endend
mit der Wandbohrung 18" von links nach rechts über die stillstehenden Schlitze 21'
bis 21" des Schaltrohres 7, so dass jeweils eine Strömungsverbindung für die Druckluft
zwischen dem Schaltrohr und dem Luftzufuhrkanal 19 in der jeweiligen Stafettendüse
hergestellt wird. Die Stafettendüse bläst den Schussfaden an und fördert ihn weiter
durch den Eintragskanal 22 des Eintragskammes. Sobald eine Wandbohrung 18 einen Schlitz
21 verlässt, wird die Strömungsverbindung unterbrochen und die zugehörige Stafettendüse
bläst nicht mehr. Die Schlitze sind so in Umfangsrichtung des Webrotors angebracht,
dass für jeden Schussfaden in einem Eintragskanal mehrere aufeinanderfolgende Stafettendüsen
gleichzeitig blasen; in diesem Beispiel sind es etwa acht Düsen.
[0010] Zur Behebung von Eintragsfehlern, z.B. eines Schussfadenbruches, sind zusätzlich
runde Bohrungen 25 im Schaltrohr 7 vorgesehen. Die Bohrungen 25 fluchten in Umfangsrichtung
mit den Schlitzen 21. Sie liegen auf einer Mantellinie 26 und zwar dort, wo die Eintragung
beendet ist, also nach Vollendung einer Drehung des Webrotors über 120°. Da die Bohrungen
25 den Schlitzen 21 in Eintragsrichtung ständig näher rücken, bilden sie gegen Ende
des Webrotors gemeinsam einen längeren Schlitz 27. Nach Beendigung der Drehung um
120° muss auch die Webmaschine bei Webfehlern stillgesetzt werden. Durch die Anwesenheit
der Reihe von Bohrungen 25, die in Endstellung des Schussfadeneintrags in'radialer
Flucht mit der Reihe von Bohrungen 18 des Webrotors liegen, werden alle Stafettendüsen
gleichzeitig mit Druckluft aus dem Schaltrohr beaufschlagt, so dass ein neuer Schussfaden
in den Eintragskanal des betreffenden Eintragskammes eingetragen werden kann, woraufhin
er angeschlagen wird. Abhängig von der Grösse der Bohrungen 25 bzw. des Blasluftdruckes
kann die Anzahl dieser Bohrungen gegenüber der illustrierten Anzahl kleiner sein,
z.B. nur jeder zweiter Bohrung 18 eine Bohrung 25 zugeordnet sein.
[0011] Das Rohr 9 kann mittels eines Klemmringes 30 an der Ma- schine befestigt sein. Nach
Lösen einer Schraube 31 im Klemmring 30 wird das Rohr 9 drehbar, so dass das damit
verbundene Schaltrohr 7 hinsichtlich des Webrotors 1 verdreht und Anfang und Ende
der Blaszeiten der Stafettendüsen 17 eingestellt werden können.
1. Webrotor für pneumatische Reihenfachwebmaschinen, mit jeweils eine Kette führenden,
Stafettendüsen aufweisenden Schussfadeneintragslamellenkämmen, dadurch geke nzeichnet,
dass der Webrotor (1) für jeden Eintragslamellenkamm (16) eine Reihe von auf einer
Mantellinie (20) liegenden, radialen Wandbohrungen (18) aufweist, die je mit einer
Stafettendüse (17) des Eintragslamellenkammes in Verbindung stehen, dass sich innerhalb
des Webrotors ein feststehendes, mit einer Druckluftquelle verbundenes Schaltrohr
(7) befindet, das eine Reihe von je in Umfangsrichtung mit den Wandbohrungen im Webrotor
fluchtenden, radialen Wandbohrungen (21) aufweist, welche Reihe von Wandbohrungen
auf einer hinsichtlich der Reihen von Wandbohrungen im Webrotor in Drehrichtung versetzten
Schraubenlinie (22) liegt, wobei der Bogenabstand zwischen der ersten (21') und der
letzten (21") Wandbohrung auf der Schraubenlinie gleich dem Winkel ist, mit dem die
Kette den Webrotor umspannt.
2. Rotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandbohrungen (21) im Schaltrohr
in Umfangsrichtung eine längliche Form aufweisen.
3. Rotor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der länglichen Wandbohrungen
(21) der erforderlichen Blasdauer der Stafettendüsen (17) angepasst ist.
4. Rotor nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltrohr
(7) eine weitere Reihe von Wandbohrungen (25) aufweist, die mit den ersten Wandbohrungen
(21) fluchten und auf einer Mantellinie (26) liegen, wobei wenigstens die letzte Wandbohrung
mit der letzten Wandbohrung (21") der ersten Reihe zusammenfällt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltrohr
(7) hinsichtlich des Webrotors (1) drehbar ist.