[0001] Die Erfindung betrifft eine Schussfadenaufbereitungsvorrichtung für Reihenfachwebmaschinen,
mit einem Webrotor mit Schussfadeneintragskämmen und Anschlagkämmen, mit mindestens
einer Messwalze zum kontinuierlichen Abmessen und Fördern der von den stillstehenden
Vorratsspulen abgezogenen Schussfäden, mit Scheren zum Durchtrennen der eingetragenen
Schussfäden und einer Schussfadeneintragsvorrichtung zum Fördern der Schussfäden in
die Schussfadeneintragskämme des Webrotors.
[0002] Die CH-PS 543 622 betrifft eine Vorrichtung dieser Art. Die dort beschriebene Uebertragung
der Schussfäden auf den Webrotor ist kompliziert und teuer in der Herstellung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Schussfadenaufbereitungsvorrichtung
der eingangs definierten Art zu schaffen, die einfach im Aufbau und billig herzustellen
ist. Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.
[0004] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist nachfolgend anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es ist:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Schussfadenaufbereitungsvorrichtung gemäss
der Erfindung;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Schneidvorrichtung
Fig. 3 und 4 Teile der Einschussvorrichtung;
Fig. 5a, 5b eine schematische Darstellung des Schussaufbereitungsvorganges.
[0005] Nach Fig. 1 sind die Hauptbestandteile der Schussfadenaufbereitungsvorrichtung eine
Schussfadenmessvorrichtung 1, eine Schneidvorrichtung 2 und eine Schussfadeneintragsvorrichtung
3.
[0006] Die Messvorrichtung umfasst vier Messwalzen 5, 6, 7 und 8, die freidrehend je auf
einer Achse 9 gelagert und von einer kontinuierlich rotierenden Reibscheibe 10 angetrieben
sind.
[0007] Die Schneidvorrichtung 2 enthält vier Scheren 15, 16, 17 und 18, die zu einem Block
19 zusammengefasst sind. Wie aus Fig. 2 ersichtlich weist jede Schere, z.B. die Schere
15, ein Blasrohr 20 zur Förderung eines Schussfadens auf. Den vier Blasrohren wird
über einen gemeinsamen Kanal 21 kontinuierlich Druckluft zugeführt. Die Druckluft
strömt durch einen Kanal 22, der schräg zum Blasrohr 20 verläuft, und einen Längsschlitz
23 in der Wand des Blasrohres, in dieses ein. Der Schussfaden wird von der Blasluft
angesaugt und einem Webrotor 24 zugeführt, wie noch zu erklären ist.
[0008] Das Blasrohr 20 ist an seiner Mündung mit einer Schneidkante 25 versehen, die mit
einem festen Schneidstück 26 zusammenwirkt. Das Schneidstück 26 weist für jedes Blasrohr
eine seitliche Aussparung 27 auf zum Austretenlassen eines Schussfadens. Das Blasrohr
ist an seinem anderen Ende 20b mit einem Kragen 28 versehen, dessen eine Seite 28a
in einer Führungsbahn 29 eines Führungsrahmens 30 auf-und abgleiten kann
[0009] Die Schneidbewegung bzw. die Vorwärtsbewegung eines jeden Blasrohres wird von einem
Schneidhebel 35 bewerkstelligt. Der Schneidhebel ist auf einer Achse 36 befestigt,
die in einen Getriebekasten 37 der Webmaschine reicht und dort über einen Hebel und
eine Folgerolle an einer (nicht gezeichneten) Steuerscheibe geführt ist. Das Ende
des Schneidhebels 35 ist mit zwei Stiften 38 und 39 versehen, die sich auf der Höhe
eines Eingangs 40 der Schussfadeneintragsvorrichtung 3 befinden. Die Stiften umgreifen
somit jeweils den Kragen desjenigen Blasrohres, das sich vor diesem Eingang 40 befindet.
[0010] Die Schneidvorrichtung 2 ist von einer Stange 45 getragen, die von einem Hebel 46
auf- und abbewegt wird. Der Hebel 46 ist auf einer Welle befestigt, die in den Getriebekasten
37 reicht und dort über einen Hebel und eine Folgerolle an einer (nicht gezeichneten)
Steuerscheibe geführt ist. Die Steuerkurve der Steuerscheibe hat einen solchen Verlauf,
dass die Stange 45 die Schneidvorrichtung so abwärts bewegt, dass die Scheren 15,
16, 17 und 18 in dieser Reihenfole vor den Eingang 40 der Schussfadeneintragsvorrichtung
3 plaziert werden. Danach hebt die Stange 46 die Schneidvorrichtung 2 wieder in die
Ausgangsstellung, so dass die Schere 15 sich wiederum vor dem Eingang 40 befindet.
[0011] Die Schussfadeneintragsvorrichtung 3 besteht aus einem fest an der Maschine angebrachten
Gehäuse 50 und einer auf- und abbewegbaren Verschlussplatte 51, die einen im Gehäuse
verlaufenden, auf der dem Webrotor 24 zugewandten Seite offenen Führungskanal 52 abwechselnd
öffnet und verschliesst. Der bereits genannte Eingang 40 der Schussfadeneintragsvorrichtung
bildet den Anfang des Kanals 52 und befindet sich vor einem Ausgang 53 des Blasrohres
derjenigen Schere, z.B. Schere 15, die von der Stange 45 vor diesen Eingang 40 plaziert
wurde. Ein Ausgang 54 des Kanals befindet sich vor dem Eingang eines jeweilig dort
eintreffenden Schussfadeneintragskammes des Webrotors 24. Die Verschlussplatte 51
ist über einen Arm 57 von einem Joch 58 getragen, das von zwei Steuerscheiben 59 und
60 periodisch auf- und abbewegt wird. Bei der Aufwärtsbewegung des Joches wird die
Verschlussplatte an den Kanal 52 gehoben, bei der Abwärtsbewegung lässt die Platte
den Kanal auf der Seite frei. Die Rückstellkraft für das Joch wird von einer Druckfeder
61, die sich in einer Buchse 62 auf dem Gehäuse 50 befindet, geliefert. Die Achsen
der Steuerscheiben sind durch die Wand des Getriebekastens 37 geführt und werden dort
angetrieben. Weiterhin verläuft im Gehäuse 50 ein Kanal 63 der mit einer Druckluftquelle
verbunden ist und in den Kanal 52 kurz vor dessen Ausgang 54 mündet.
[0012] Die Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Es sei angenommen, dass die Webmaschine in Betrieb ist und der Webrotor 24 sich in
Pfeilrichtung dreht. Die Messwalzen 5, 6, 7 und 8 ziehen kontinuierlich gleichzeitig
vier Schussfäden 70, 71, 72 und 73 von fest aufgestellten (nicht gezeichneten) Vorratsspulen
ab. Die Schussfäden durchlaufen von der Messwalze kommend das Blasrohr der jeweiligen
Schere 15, 16, 17 und 18. Die Stange 45 hat die Schneidvorrichtung 2 ganz angehoben,
so dass sich die Schere 15 vor dem Eingang 40 der Schussfadeneintragsvorrichtung 3
befindet.
[0013] Die Schussfäden 70, 71, 72 und 73 sind bei der Rotation des Webrotors durch die Aussparung,
z.B. 27, im Schneidstück der zugehörigen Schere 15, 16, 17 und 18 getreten und in
den entsprechenden Schussfadeneintragskämmen 80, 81, 82 und 83 des Webrotors 25, um
je 1/4 der Webbreite gestaffelt, unterwegs in ihrem jeweiligen Webfach. Die Schussfäden
werden dabei über den Rand der Mündung des zugehörigen Blasrohres gezogen. Dies ist
in Fig. 2 für den Schussfaden 70 in der Schere 15 zu sehen. Der vorlaufende Schussfaden
70 hat sich inzwischen durch die Drehung des Webrotors der Webfachspitze genähert
und ist über die volle Breite des Webfachs eingetragen. In diesem Moment bewegt sich
der Schneidhebel 35 vorwärts und schiebt das zugehörige Blasrohr 20 der Schere 15
mit dem Schussfaden 70 vorwärts entlang einer Schneidkante 26' des Schneidstückes
26, so dass der Schussfaden durchtrennt wird. Der im Blasrohr verbliebene Schussfaden
bleibt dabei durch den Luftstrom im Blasrohr erfasst und wird als nächster Schussfaden
74 in den inzwischen wieder durch die Verschlussplatte 51 geschlossenen Führungskanal
52 der Schussfadeneintragsvorrichtung 3 und von dort, unterstützt durch den Luftstrom
aus dem Kanal 63, in den inzwischen eingetroffenen nächsten Schussfadeneintragskamm
84 des Webrotors geblasen. Der Schussfaden wird daher auf seinem Weg von seiner Messwalze
zum Webrotor nicht gestoppt, sondern bewegt sich kontinuierlich mit gleichbleibender
Geschwindigkeit fort.
[0014] Die Stange 45 senkt nun die Schneidvorrichtung 2 um eine Stufe ab, so dass jetzt
das Blasrohr der Schere 16, das den Schussfaden 71 führt, sich vor dem Eingang 40
des Führungskanals 52 befindet. Das frei gewordene Schussfadenende 70' des Schussfadens
70 war unmittelbar vor dem Durchtrennen bei der Schneidbewegung des Schneidhebels
35 durch ein(nicht gezeichnetes)Element erfasst worden, so dass die Schussfadenbewegung
zum Stillstand gebremst wird. Der Schussfaden 70 wird nun durch den dem Schussfadeneintragskamm
80 folgenden (nicht gezeichneten) Anschlagkamm in das Tuch geschlagen. Jetzt wird
die Verschlussplatte 51 wieder abwärtsbewegt, so dass der neu eingetragene Schussfaden
74 aus dem Führungskanal 52 austreten und vom Webrotor mitgeführt werden kann. Der
Schussfaden 71 wird in derselben Weise wie für den Schussfaden 70 beschrieben durchtrennt
und eingeschlagen.
[0015] Nacheinander wird nun die Schneidvorrichtung 2 um zwei weitere Stufen gesenkt und
die Schussfäden 72 und 73 eingetragen. Danach hebt die Stange 45 die Schneidvorrichtung
auf einmal um vier Stufen an, so dass die Ausgangslage mit --der-Schere 15 vor dem
Eingang 40 wieder erreicht ist und die beschriebenen Vorgänge sich wiederholen können.
1. Schussfadenaufbereitungsvorrichtung für Reihenfachwebmaschinen, mit einem Webrotor
mit Schussfadeneintragskämmen und Anschlagkämmen, mit mindestens einer Messwalze zum
kontinuierlichen Abmessen und Fördern der von den stillstehenden Vorratsspulen abgezogenen
Schussfäden, mit Scheren zum Durchtrennen der einzutragenden Schussfäden und einer
Schussfadeneintragsvorrichtung zum Fördern der Schussfäden in die Einschusskämme des
Webrotors, dadurch gekennzeichnet , dass die Scheren (15, 16, 17, 18) in einer Schneidvorrichtung
(2) zusammengefasst sind, wobei jede Schere (15) besteht aus einem einen kontinuierlichen
Förderluftstrom führenden, mit einem Schneidstück (26) zusammenwirkenden Blasrohr
(20) zum Durchtrennen des Schussfadens (70, 71, 72, 73) und zum Fördern des darin
nach der Durchtrennung verbliebenen Schussfadens (74) in die Schussfadeneintragsvorrichtung
(3), dass Steuermittel (35) vorgesehen sind zum Betätigen desjenigen Blasrohres, dessen
Schussfaden (70) über die Webbreite eingetragen ist, dass die Schussfadeneintragsvorrichtung
einen sich zwischen der Schneidvorrichtung und dem Webrotor (24) erstreckenden, auf
einer Seite offenen Führungskanal (52) aufweist, welche Seite mittels eines Verschlusskörpers
(51) abschliessbar ist, dass Steuermittel (58, 59, 60, 61) vorgesehen sind zum Betätigen
des Verschlusskörpers zum Schliessen des Führungskanals im Moment des Durchtrennens
des Schussfadens durch das zugehörige Blasrohr und zum Oeffnen des Führungskanals
zwecks Freigabe des sich darin befindlichen Schussfadens unmittelbar nach dessen Einführen
in ven vor den Ausgang (54) des Führungskanals eintreffenden Schussfadeneintragskamm
(84) des Webrotors, und das weiterhin die Schneidvorrichtung mit Steuermitteln (45)
versehen ist zum Plazieren derjenigen Schere vor den Eingang (40) des alsdann geschlossenen
Führungskanals, die den zu durchtrennenden Schussfaden führt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfadeneintragsvorrichtung
(3) einen Blaskanal (63) aufweist, der im Bereich des Ausgangs (54) des Führungskanals
(52) in diesen mündet und parallel zu den Schussfadeneintragskämmen (80, 81, 82, 83)
des Webrotors (24) gerichtet ist.
3. Vorrichtung nach Ansprüch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal
(52) in einem Gehäuse (50) angebracht ist, das die Steuermittel (58, 59, 60, 61) für
den Verschlusskörper (51) enthält, dass der Verschlusskörper aus einer parallel zur
offenen Seite des Führungskanals verlaufenden Platte besteht, die von den Steuermitteln
zwischen einer Offen- und Zu-Stellung hinsichtlich des Führungskanals gesteuert ist.