(19)
(11) EP 0 143 928 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.06.1985  Patentblatt  1985/24

(21) Anmeldenummer: 84111335.0

(22) Anmeldetag:  22.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43B 23/25
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 30.11.1983 DE 8334401 U
23.03.1984 DE 3410821

(71) Anmelder: Framas Schuhleistenfabrik Franz Martz & Söhne KG
D-6780 Pirmasens (DE)

(72) Erfinder:
  • Martz, Franz
    D-6780 Pirmasens (DE)
  • Martz, Raimund
    D-6780 Pirmasens (DE)

(74) Vertreter: LOUIS, PÖHLAU, LOHRENTZ & SEGETH 
Hauptstrasse 19
82319 Starnberg
82319 Starnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kunststoffband zum Aufnähen als Zier- und/oder Verstärkungsstreifen auf Schuhschäfte


    (57) Ein Kunststoffband 1 zum Aufnähen als Zier- und/oder Verstärkungsstreifen auf Schuhschäften, insbesondere Sportschuhschäften, das durch ein Extrusionsprofil mit flachem Rechteckquerschnitt und mit zwei jeweils in Randnähe verlaufenden Nuten 2 auf einer der Bandflächen gebildet ist. Hierdurch wird eine ausreichende Festigkeit für den beabsichtigten Zweck erreicht und eine Abscheren des Nähfadens verhindert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Kunststoffband zum Aufnähen als Zier- und/oder Verstärkungsstreifen auf die Außenseite von Schuhschäften.

    [0002] Kunststoffband der vorstehend genannten Art wird in grossem Umfang zur Verzierung, zur Erhöhung der Dehnfestigkeit des Schuhschaftes und auch zur Ausbildung von Warenzeichen des Herstellers benutzt. In der Vergangenheit ist derartiges Kunststoffband aus ggf. mit Textil kaschierter Kunststoffolie ausgeschnitten oder ausgestanzt und dann mit dem Schuhschaft vernäht worden. Gegenüber den bei der Benutzung der so ausgestatteten Schuhe auftretenden Beanspruchungen ist dieses Kunststoffband jedoch relativ empfindlich. So ist seine Verstärkungsfunktion aufgrund der für Folien üblichen geringen Dicke und der in der Regel vorhandenen starken Dehnfähigkeit nur mässig, was sich vor allem bei stark beanspruchten Sportschuhschäften nachteilig auswirkt, die aus dünnem und selbstdehnfähigem Schaftmaterial, z.B. Känguruh-Leder, gefertigt sind. Aber auch gegen Einwirkungen von außen her, z.B. bei Schlägen oder einem streifenden Kontakt mit der Schuhsohle oder gar einem Greifelement an der Außenseite des Schuhschaftes, besteht die Gefahr, daß das Kunststoffband ein- oder abgerissen wird. Derartige Einwirkungen kommen sehr häufig bei Rasenspielen, z.B. Fußball, vor. Die Wahl einer grösseren Foliendicke für das Kunststoffband und/oder eines härteren und damit festeren Kunststoffes führt nicht ohne weiteres zu einer Behebung des Problems und bringt zusätzliche Schwierigkeiten beim Annähen des Kunststoffbandes an die schuhschäfte. Denn der die Naht bildende Faden kann sich nicht mehr in gleicher Weise in das dickere und härtere Kunststoffband einbetten, wie das bei dem aus Folie bestehenden Kunststoffband der Fall ist, und wird deshalb bei den geschilderten Einwirkungen von außen her aufgrund seiner exponierten Lage schnell verschlissen und abgerissen, so daß sich das Kunststoffband aus diesem Grund leicht vom Schuhschaft lösen kann. Darüber hinaus muß das dickere und härtere Kunststoffband mit einem erheblich festeren und teuereren Faden vernäht werden, als dies die Befestigung des Kunststoffbandes am Schuhschaft eigentlich erfordert, weil andernfalls der Faden an der Einstichstelle in das Kunststoffband häufig abgeschert wird und dadurch ein zügiges Arbeiten beim Annähen des Kunststoffbandes nicht möglich ist.

    [0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Kunststoffband der geschilderten Art vorzuschlagen, das ohne eine Verteuerung und ohne eine Beeinträchtigung des Verarbeitungsvorganges so mit dem Schuhschaft verbunden werden kann, daß es besser als bisher gegen ein Abreißen oder Einreißen geschützt ist.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird durch die Erfindung vorgeschlagen, daß das Kunststoffband ein Extrusionsprofil mit flachem Rechteckquerschnitt und mit zwei jeweils in Randnähe verlaufenden Nuten auf einer der Bandflächen ist.

    [0005] Dadurch, daß das Kunststoffband unmittelbar als ausz.B. thermoplastischem Kunststoff extrudiertes Extrusionsprofil mit der geschilderten Formgebung ausgestaltet ist, bedarf es nicht eines Ausschneidens oder Ausstanzens aus einer entsprechenden Kunststoffolie, sondern lediglich eines Abschneidens auf die jeweils gewünschte Länge. Folglich bedarf-es auch keiner Schneide- oder Stanzmaschinen im bisherigen/Sinn, die entsprechend der Dicke und Härte des Kunststoffbandes kräftig ausgebildet sein müssten. Weiterhin wird die Naht, mit der das Kunststoffband mit dem Schuhschaft verbunden wird, in die in Randnähe befindlichen Nuten gelegt, wo die Banddicke einerseits so gering ist, daß ein Abscheren oder Abreißen des Fadens an der Einstichstelle nicht zu befürchten ist, und wo andererseits die Naht in der zugehörigen Nut versenkt liegt, so daß Reiß- oder Schlagwirkungen von außen den Faden nicht beschädigen können. Das Kunststofband kann deshalb aus einem vergleichsweise festen Kunststoff und mit der notwendigen Dicke im Wege des Extrudierens billig hergestellt werden, so daß es den auftretenden Beanspruchungen besser standhalten kann und seine ggf. erwünschte Verstärkungsfunktion einwandfrei erfüllt, ohne daß eine Kostenerhöhung oder verarbcitungsmässige Nachteile in Kauf genommen werden müssten.

    [0006] Es versteht sich, daß in Abhängigkeit von der Härte des für das Kunststoffband verwendeten Kunststoffes die Nuten tiefer oder flacher gewählt werden können, so daß in jedem Fall der Annähvorgang nicht in dem geschilderten Sinn beeinträchtigt wird. Bei einem härteren Werkstoff wird deshalb die Nuttiefe grösser sein, so daß die im Bereich der Nut verbleibende Banddicke keine Schwierigkeiten beim Vernähen erzeugt, während bei einem weicheren Kunststoff die Nuttiefe nur ein solches Maß haben muß, daß die Naht einwandfrei versenkt darin liegt. Als für das Kunststoff band in Frage kommender Kunststoff können alle herkömmlichen extrudierbaren Werkstoffe eingesetzt werden, z.B. Polyurethan, Polyamid usw. aber auch Kunstgummi und dgl.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand der beiliegenden Zeichnungen nachfolgend näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Kunststoffband nach der Erfindung, und

    Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. l.



    [0008] Die Fig. 1 zeigt ein Stück eines Kunststoffbandes nach der Erfindung, das als ein nicht beschränkendes Ausführungsbeispiel anzusehen ist. Das Kunststoffband 1 wird gebildet durch ein etwa 14 mm breites und etwa 0,7 mm dickes Extrusionsprofil aus Polyurethan, das jeweils in einem Abstand von 3 mm von dem zugehörigen Rand auf einer Bandoberfläche eine Nut 2 von etwa 0,5 mm breite und etwa 0,4 mm Tiefe aufweist. Durch eine an den Extrusionsvorgang anschließende Stanz- und Prägebehandlung ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der zunächst glatte Rand zu einem Zackenrand 3-geformt und die Oberfläche mit einer nicht näher gezeigten Narbung versehen.

    [0009] Das Kunststoffband kann auf einfache Weise, wie das an sich vom Stand der Technik her bekannt ist, mit einer Textilschicht 4 kaschiert werden, falls hierzu Bedarf besteht. Zu diesem Zweck kann parallel zu dem soeben extrudierten Band ein Textilband mitgeführt werden, das durch eine Druckwalze od.dgl. in das noch plastische Material des Kunststoffbandes 1 eingedrückt wird, so daß es durch die Haftwirkung des Kunststoffes selbst festgehalten ist. Auch ist es möglich, das Kunststoffband unterschiedlich einzufärben, um hierdurch geschmackliche Effekte bei der Verwendung am Schuh zu erzielen.


    Ansprüche

    Kunststoffband zum Aufnähen als Zier- und/oder Verstärkungsstreifen auf Schuhschäften, insbesondere Sportschuhschäften, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffband ein Extrusionsprofil mit flachem Rechteckquerschnitt und mit zwei jeweils in Randnähe verlaufenden Nuten auf einer der Bandflächen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht