[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Bürsten, bei dem zunächst
von einer Umhüllung, Verpakkung od. dgl. umschlossene Borstenbündel in die Nähe eines
Borstenvorrates gebracht und dort nach dem Entfernen ihrer Verpackung, Ummantelung
od. dgl. dem Borstenvorrat zugeführt werden. Zum Entfernen der Umhüllung von Borstenbündeln
ist es bereits bekannt, Messer zum Auftrennen der Umhüllung vorzusehen. Ein solches
Messer kann dabei radial und/ oder in Längsrichtung durch die Umhüllung geführt werden.
Nachteilig ist dabei, daß Beschädigungen der Borsten durch das Messer nicht auszuschließen
sind und daß auch Borsten durch das Messer aus dem Borstenvorrat herausgeschoben werden
können, was zu Betriebsstör ungen führen kann. Außerdem werden solche Messer mit der
Zeit stumpf und müssen ausgewechselt werden. Neben der dazu notwendigen Betriebsunterbrechung
kommt noch hinzu, daß durch ein solches stumpfes Messer ebenfalls Betriebsstörungen
auftreten können. Schließlich sind zum Entfernen der aufgetrennten Umhüllungen noch
zusätzliche Einrichtungen erforderlich, so daß insgesamt auch ein erhöhter Aufwand
gegeben ist.
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, durch das auch über einen längeren Zeitraum ein störungsfreies Trennen
von Umhüllungen von den darin befindlichen Borsten möglich ist.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere vorgeschlagen, daß das
umhüllte Borstenbündel an seiner Umhüllung erfaßt und diese abschnittweise entfernt
wird, wobei anschließend der freiliegende Bündelabschnitt ergriffen und das Borstenbündel
und die Umhüllung voneinander getrennt werden.
[0004] Einerseits werden dadurch Beschädigungen der innerhalb der Umhüllung befindlichen
Borsten praktisch ausgeschlossen und außerdem ist auch ein störungsfreier Betrieb
über einen längeren Zeitraum möglich, da praktisch keine Verschleißteile bei diesem
Verfahren verwendet werden.
[0005] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Borstenbündel beim Entfernen der Umhüllung
wechselweise, vorzugsweise zeitlich überschneidend gehalten wird. Dadurch ist das
Borstenbündel während des gesamten Trennvorganges sicher gehalten.
[0006] Die Erfindung betrifft auch eine Bürstenherstellungsmaschine mit einer Einrichtung
zum Zuführen von Borsten zu einer Stopfeinrichtung od. dgl., wobei eine Trennvorrichtung
zum Entfernen einer die einzelnen Borstenbündel zunächst ummantelnden Umhüllung od.
dgl. sowie eine sich daran anschließende Weitergabeeinrichtung für die Borsten bzw.
den Borstenvorrat vorgesehen sind.
[0007] Eine solche Bürstenherstellungsmaschine ist erfindungsgemäß insbesondere dadurch
gekennzeic hnet, daß die Trennvorrichtung ei ne Greifeinrichtung mit wenigstens einem
Halte- und Abziehgreifer zum Erfassen des umhüllten Borstenbündels sowie zum zumindest
teilweisen Abziehen der Umhüllung und wenigstens einen Entnahmegreifer od. dgl. zum
Erfassen des freien Bündelabschnittes sowie zum Entfernen bzw. Weitertransportieren
des Bündels aufweist . Mittels einer solchen Trennvorrichtung wird die Umhüllung bereichsweise
etwas abgezogen und das dann teilweise freiliegende Bündel durch den Entnahmegreifer
erfaßt und aus der Umhüllung gezogen. Man erreicht ein mechanisches Abziehen der Umhüllung.
Dadurch, daß praktisch keine Verschleißteile vorhanden sind, ist eine solche Trennvorrichtung
auch weitgehend wartungsfrei.
[0008] Zweckmäßigerweise weisen die Greifer jeweils mindestens zwei etwa radial zum Borstenbündel
bewegbare Greifbacken od. dgl. mit an die Umrißform des Borstenbündels etwa angepaßten,
insbesondere etwa halbkreisförmigen Greifflächen auf. Das Borstenbündel ist dadurch
während des Trennvorganges und auch zum Weitertransportieren jeweils dicht umgriffen,
so daß das Borstenbü ndel auch ohne Umhüllung zusammengehalten ist.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Halte- und Abziehgreifer
relativ zum Borstenbündel in dessen Längsrichtung um einen Teil der Bündellänge verschiebbar
ist. Die Umhüllung kann dadurch ergriffen und durch die Verschiebebewegung etwas zurückgestreift
werden, so daß ein Borstenbündel-Ende frei wird. Zweckmäßigerweise ist auch der Entnahmegreifer
etwa koaxial zum Borstenbündel sowie zusätzlich vorzugsweise quer dazu, z. B. zu einem
Borstenmagazin, bewegbar. Der Entnahmegreifer kann an dem freiliegenden Borstenbündel
angreifen und dieses dann aus der Umhüllung herausziehen und gegebenenfalls zu einem
Borstenmagazin od. dgl. hin bewegen.
[0010] Gegebenenfalls sind die Borstenbündel im Bereich der Trennvorrichtung etwa vertikal
gelagert, wobei der Halte-und Abziehgreifer am oberen Ende angreift bzw. der Entnahmegreifer
von oben her zuführbar angeordnet ist. In dieser vertikalen Lage kann die Umhüllung
nach oben abgezogen werden, wobei unterseitig durch die Unterstützung ein Gegenlager
für die Borsten gebildet ist. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß bei dem Borstenmagazin eine Druckbeaufschlagungs-Vorrichtung vorgesehen ist, die
den Borstenvorrat wechselweise beaufschlagende Druckelemente hat, wobei der größte
Abstand dieser Druckelemente voneinander mindestens etwa dem Querschnitt eines durch
den Entnahmegreifer zugeförderten Borstenbündels entspricht. Die von der Umhüllung
getrennten Borstenbündel können so in den Borstenvorrat eingeführt werden, ohne daß
der bereits im Magazin befindliche Borstenvo rrat dabei, insbesondere hinsichtlich
der Druckbeaufschlagung, verändert werden muß.
[0011] Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen aufgeführt.
Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnung
noch näher erläutert.
[0012] Es zeigt stärker schematisiert:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Trennvorrichtung mit nachgeschaltetem Borstenmagazin,
wobei sich ein Greifer in Arbeitsstellung befindet,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Trennvorrichtung mit beiden Greifern in Arbeitsstellung,
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Trennvorrichtung mit einem aus seiner Umhüllung entfernten
Borstenbündel,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Entnahmegreifers mit gehaltenem Berstenbündel im Bereich
eines Borstenmagazines,
Fig. 5 eine etwa mit Fig. 4 ergleichbare Seitenansicht, hier jedoch bei bereits abgesetztem
Borstenbündel,
Fig. 6 eine Seitenansicht eines Borstenmagazines nach dem Zuführen eines Borstenbündels,
Fig. 7 eine etwa Fig. 6 entsprechende Seitenansicht eines Magazines, hier jedoch in
einer anderen Stellung der Druckelemente,
Fig. 8 eine Aufsicht eines Borstenmagazines mit Druckbeaufschlagungsvorrichtung,
Fig. 9 eine Aufsicht einer Trennvorrichtung mit davor angeordnetem Bündelmagazin und
Vereinzelungsvorrichtung,
Fig. 10 ebenfalls eine Aufsicht der in Fig. 9 gezeigten Anordnung, hier jedoch in
anderer Arbeitsstellung,
Fig. 11 eine Aufsicht einer abgewandelten Trennvorrichtung mit einem Doppelmagazin
für Borstenbündel und
Fig. 12 eine Aufsicht einer Doppelzuführung für Borstenbündel unterschiedlicher Ausführung
zu einer Trennvorrichtung.
[0013] Eine in Fig. 1 gezeigte Trennvorrichtung 1 ist Teil einer Bürstenherstellungsmaschine,
bei der insbesondere zunächst in einer Umhüllung 2 befindliche Borsten 3 einer Bürstenstopfmaschine
zugeführt werden, von der in Fig. 1, 8 und 11 nur jeweils der sogenannte Kreisbogenabteiler
4 zu erkennen ist.
[0014] Die Trennvorrichtung 1 weist im wesen tlichen eine im ganzen mit 5 bezeichnete Greifeinrichtung
auf. Dabei ist ein Halte- und Abziehgreifer 6 zum Erfassen des umhüllten Borstenbündels
8, wie in Fig. 1 gezeigt, sowie auch zum zumindest teilweisen Abziehen der Umhüllung
2, wie in Fig. 2 erkennbar, vorgesehen. Außerdem weist die Greifeinrichtung 5 noch
einen Entnahmegreifer 7 auf, mit dem der freie Bündelabschnitt 9 erfaßt und aus der
Umhüllung 2 herausgezogen werden kann. Außerdem wird das aus der Umhüllung 2 herausgezogene
Borstenbündel 8 mit Hilfe des Entnahmegreifers 7 zu einem in einem Magazin 10 befindlichen
Borstenvorrat 11 transportiert.
[0015] Die Greifer 6 und 7 weisen im Ausführungsbeispiel jeweils zwei Greifbacken 12, 13
auf, die etwa an die Umrißform des Borstenbündels 8 angepaßte, insbesondere etwa halbkreisförmi
ge Greifflächen 14 haben, wie es gut in den Figuren 9 bis 11 erkennbar ist. Der Halte-
und Abziehgreifer 6 ist in einem Hubgestell 15 untergebracht, das insgesamt relativ
zu dem in der Trennvorrichtung 1 befindlichen Borstenbündel 8 gemäß dem Pfeil Pf 1
höhenverschiebbar ist. Sowohl zum Verstellen der Greifbacken 12 und 13 als auch zum
Höhenverstellen des Hubgestelles 15 sind insbesondere pneumatische Hubantriebe 16
vorgesehen.
[0016] Ein in der Trennvorrichtung 1 befindliches Borstenbündel 8 ist bezüglich seiner Längserstreckung
vertikal auf einer Unterlage 17 gelagert, die im Ausführungsbeispiel Teil des Bodens
einer Zuführeinrichtung 18 (vgl. Fig. 9 und 10) ist. Das Trennen der Umhüllung 2 von
einem Borstenbündel 8 erfolgt nun, indem das ummantelte Borstenbündel 8 zunächst von
den Greifbacken 12 des Halte- und Baziehgreifers 6 am oberen Endbereich erfaßt wird,
wie dies gut in Fig. 1 erkennbar ist. Durch Betätigen des Hubantriebes 16 für das
Hubgestell 15 wird der Halte-und Abziehgreifer 6 relativ zu dem Borstenbündel 8 etwas
nach unten gefahren, wobei die Umhüllung 2 entsprechend mit abgestreift wird. Die
Hubbewegung ist dabei so bemessen, daß der von der Umhüllung 2 freie, obere Bündelabschnitt
9 ein sicheres Zugreifen des Entnahmegreifers
[0017] 7 ermöglicht. Beispielsweise könnte die Hubbewegung des Halte- und Abziehgreifers
6 so vorgesehen sein, daß ein Abstreifen der Umhüllung 2 über etwa die halbe Borstenlänge
erfolgt. Der in Fig. 1 in seiner Obenstellung befindliche Entnahmegreifer 7 wird anschließend
zu dem Borstenbündel 8 verfahren, bis sich seine Greifbacken 13 seitlich des freien
Bündelabschnittes 9 befinden. Dann wird das Borstenbündel 8 an seinem freien Bündelabschnitt
9 durch Zufahren der Greifbacken 13 erfaßt (vgl. Fig. 2) und durch Hochfahren des
Entnahmegreifers 7 aus der Umhüllung 2 gezogen.
[0018] Der Halte- und Abziehgreifer 6 verbleibt während dieses Trennvorganges etwa in seiner
Schließstellung, wobei aber seine Greifbacken 12 etwas radial nachgeben können, was
man durch Druckwegnahme bei den Hubzylindern 16 erreichen kann. Die Umhüllung 2 wird
somit an den Greifbacken 12 abgestreift, ohne daß ein größerer Ausziehwiderstand vorhanden
ist. Bei dem eigentlichen Trennvorgang wird das Borstenbündel 8 durch die Greifer
6 und 7 wechselweise, vorzugsweise zeitlich überschneidend gehalten, so daß in jeder
Phase der Trennung ein sicheres Halten des Borstenbündels 8 gegeben ist.
[0019] Der Entnahmegreifer 7 ist neben seiner vertikalen Verschieberichtung auch horizontal
verschiebbar gelagert, wobei im Ausführungsbeispiel die Horizontalführung 19 zu dem
Magazin 10 führt. Ein von den Greifbacken 13 gehaltenes Borstenbündel kann dadurch
seitlich aus dem Bereich der Trennvorrichtung 1 in den Bereich des Magazines 10 transportiert
werden. Das Borstenmagazin 10 weist eine Druckbeaufschlagungsvorrichtung mit den Borstenvorrat
11 wechselweise beaufschlagenden Druckelementen 20, 21 auf. Mit diesem wird ein etwa
konstanter Zuführdruck zu dem Kreisbogenabteiler 4 bewirkt. Zwischen diese Druckelemente
20, 21 wird das Borstenbündel 8 in das Magazin 10 eingesetzt, wie die in Fig. 4 gezeigt
ist. Nach dem Absetzen des Borstenbündels 8 wird dieses rückseitig von dem gabelförmigen
Druckelement 20 beaufschlagt und gehalten (Fig. 5). Anschließend kann, wie in Fig.
6 gezeigt, das fingerförmige Druckelement 21 aus dem Borstenvorrat herausgezogen werden
und übernimmt dann anstatt des gabelförmigen Druckelementes 20 die Beaufschlagung
des Borstenvorrates. Das gabelförmige Druckelement 20 kann dann wieder in eine rückwärtige
Lage verfahren werden (Fig. 7 und Fig. 1), bis der Zwischenraum zwischen den Druckelementen
20 und 21 zur Aufnahme des nächsten, von der Umhüllung 2 getrennten Borstenbündels
8 ausreicht.
[0020] Fig. 8 zeigt in einer Aufsicht die Anordnung der Druckelemente 20, 21 bei dem Magazin
10, dessen Abgabeende im Bereich des Kreisbogenabteilers 4 mündet. Gut zu erkennen
ist hier auch, daß die Druckelemente 20, 21 sowohl in Längsrichtung des Magazines
10 als auch in Ausrück- und Einrückstellung verschiebbar sind.
[0021] Fig. 11 zeigt eine Trennvorrichtung 1 in Aufsicht mit einem zugeordneten Doppelmagazin
10 a, in das beispielsweise Borsten mit unterschiedlicher Farbe eingegeben werden
kennen. Für die entsprechende Seitenverstellbewegung zum wahlweisen Beschicken dieser
Magazinkanäle ist der Entnahmegreifer 7 quer zur Längserstreckung des Magazines 10
a entsprechend dem Abstand dieser Magazinkanäle verschiebbar angeordnet. Als Antrieb
ist der Hubzylinder 22 vorgesehen, während ein weiterer Hubzylinder 23 zum Verschieben
des Entnahmegreifers 7 von der Trennvorrichtung zu dem Magazin 10 a vorgesehen ist.
Der unterhalb des Entnahmegreifers 7 liegende Halte- und Abziehgreifer 6 ist in dieser
Darstellung nicht sichtbar.
[0022] Die in den Figuren 9 und 10 gezeigte Zuführvorrichtung dient zum Zuführen der umhüllten
bzw. ummantelten Borstenbündel 8 zu der Trennvorrichtung 1. Sie weist an ihrem Zuführ-Ende
eine Vereinzelungsvorrichtung 24 mit einem kombinierten Sperr- und Transportschieber
25 auf. Mit der Vereinzelungsvorrichtung 24 können die über einen Führungskanal 26
hintereinander ankommenden Borstenbündel 8 einzeln nacheinander der Trennvorrichtung
1 zugeführt werden. Der Sperr- und Transportschieber 25 ist etwa winkelförmig mit
einer Sperrseite 27 sowie einer Vorschubseite 28 ausgebildet. Befindet sich der Schieber
25 in der in Fig. 9 gezeigten Freigabestellung, so können die im vorzugsweise schräg
verlaufenden Führungskanal 26 befindlichen Borstenbündel nachrutschen, wobei sich
das vorderste an einen Anschlag 29 anlegt. Durch Querverschieben des Schiebers 25,
wofür hier ein Hubzylinder 30 vorgesehen ist, verfährt der Schieber 25 in die in Fig.
8 gezeigte Sperrstellung, wobei er das am Anschlag 29 anliegende Borstenbündel 8 in
die Trennvorrichtung 1 transportiert. Nach dem Zurückziehen des Schiebers können die
Greifbacken 12 des hier gezeigten Halte- und Abziehgreifers 6 das Borstenbündel 8
bzw. dessen Umhüllung 2 erfassen.
[0023] Erwähnt sei noch, daß bei der Trennvorrichtung 1 verschiedene Mittel zum Entfernen
der abgestreiften Umhüllung 2 vorgesehen sein können. Beispielsweise könnte die abgestreifte
Umhüllung 2 (Fig. 3) durch Druckluft entfernt werden.
[0024] In Abweichung zu den dargestellten Ausführungsformen weisen die Magazine 10, 10 a
häufig vergleichsweise schmale Aufnahmekanäle für den Borstenvorrat 11 auf, wobei
die Breite dies er Kanäle kleiner als der Durchmesser der etwa runden Borstenbündel
8 ist. Für diesen Fall ist vorgesehen, daß die Borstenbündel beim und/oder nach dem
Entfernen der Umhüllung 2 in ihrer Querschnittsform an die Form der Borstenaufnahme,
insbesondere an die Breite der Magazinaufnahmekanäle angepaßt werden. Für diese Formanpassung
kann der lichte Aufnahmequerschnitt der Greifbacken 13 des Entnahmegreifers 7 in Schließstellung
z. B. rechteckförmig sein, wobei die Schmalseiten höchstens der Breite eines Magazin-Aufnahmekanales
entspricht. In Versuchen hat es sich gezeigt, daß trotz dieser Formveränderung ein
sicheres Halten des Borstenbündels 8 gegeben ist. Gegebenenfalls könnte auch ein stufenweises
Verformen des Borstenbündels 8 von seiner runden Querschnittsform in eine für ein
nachfolgendes Magazin passende Querschnittsform erfolgen. Dabei kann bereits der Aufnahmequerschnitt
der Greifbacken 12 des Halte- und Abziehgreifers 6 etwa eine Zwischenform zwischen
dem runden Querschnitt und dem vorgesehenen Abgabequerschnitt des Borstenbündels haben
und der Aufnahmequerschnitt der Entnahmegreifer-Backen 13 kann dem endgültigen, vorgesehenen
Abgabequerschnitt der Borstenbündel 8 entsprechen.
[0025] Erwähnt sei noch, daß der Halte- und Abziehgreifer 6 und/oder der Entnahmegreifer
7 bezüglich ihrer zum Borstenbündel 8 etwa radialen Greifbewegung jeweils mit einer
feststehenden und einer beweglichen Greifbacke ausgebildet sein können. Dies ergibt
eine wesentliche Vereinfachung, da nur noch für die bewegliche Greifbacke ein entsprechender
Hubantrieb erforderlich ist.
[0026] Neben der dargestellten Ausführungsform einer Trennvorrichtung 1 mit etwa vertikaler
Lagerung der Borstenbündel 8, kann die Trennborrichtung 1 auch für eine horizontale
Lagerung der Borstenbündel 8, vorzugsweise mit einem einseitigen, stirnseitigen Anschlag
ausgebildet sein. In dieser Ausführungsform ist dann auch die Ausbildung mit einseitig
feststehenden Greifbacken besonders vorteilhaft. Erwähnt sei auch noch, daß die Greifbacken
12 in Abziehrichtung feststehend und der stirnseitige Anschlag bzw. die Unterlage
17 relativ dazu für das teilweise Abziehen der Umhüllung 2 bewegbar sein kann.
[0027] Die erfindungsgemäße Trennvorrichtung 1 kann auch separat ohne Zuführverbindung zu
einem Borstenvorratsmagazin oder gegebenenfalls in Verbindung mit einer Materialzuricht-Einrichtung
eingesetzt werden.
[0028] Insgesamt weist die erfindungsgemäße Trennvorrichtung 1, auch in Verbindung mit den
jeweils angrenzenden Vorrichtungen 18 und 10, den wesentlichen Vorteil auf, daß der
Transport, die jeweiligen Übergaben und das Abtrennen der Umhüllung 2 mit vergleichsweise
einfachen Mitteln bei gleichzeitig hoher Betriebssicherheit auch über längere Produktionsabschnitte
störungsfrei ablaufen kann. Dies bildet auch eine Voraussetzung für den vorgesehenen,
insgesamt weitgehendiautomatischen Gesamtproduktionsablauf.
[0029] Bei einer beispielsweise einem Doppelmagazin 10 a (Fig.
[0030] 11) zugeordneten Trennvorrichtung 1 ist zweckmäßigerweise auch eine doppelte Zuführvorrichtung
18 a für Borstenbündel 8 vorgesehen, wie dies in Fig. 12 gezeigt ist. Dadurch können
wechsel- bzw. wahlweise unterschiedliche Borsten enthaltende Borstenbündel 8 der Trennvorrichtung
1 zugeführt werden. Nach dem Trennvorgang werden die jeweils von dem Entnahmegreifer
7 gehaltenen Borsten je nach Sorte einem der Magazinkanäle 31 oder 31 a zugeführt.
Die Borsten können z. B. hinsichtlich ihrer Farbe, Borstenlänge, Dicke, Material usw.
unterschiedlich sein.
[0031] Bei der in den Figuren 11 und 12 gezeigten Anordnung ist die Zuführvorrichtung 18
a und das Magazin für zwei verschiedene Borstensorten ausgebildet. Gegebenenfalls
könnten diese Vorrichtungen auch für mehr als zwei Borstensorten eingerichtet sein.
Trotz dieser Verarbeitung mehrerer Borstensorten kommt man in vorteilhafter Weise
mit nur einer Trennvorrichtung 1 aus. Der maschinelle Aufwand ist somit auch bei Verarbeitung
mehrerer unterschiedlicher Borstensorten insgesamt vergleichsweise gering.
[0032] Bei der Zuführvorrichtung 18 a gemäß Fig. 12 sind zwei von hier nicht dargestellten
Borstenbündel-Magazinen kommende Zuführkanäle 32 erkennbar, die an die Vereinzelungsvorrichtung
24 angeschlossen sind. Diese weist zwei Schieber 33 auf, mittels denen wahlweise Borstenbündel
8 von dem einen oder dem anderen Zuführkanal 32 entnommen und über einen Verbindungskanal
34 der Trennvorrichtung 1 zugeführt werden können. Zum Nachtransportieren der Borstenbündel
8 können die Zuführkanäle 32 und der Verbindungskanal 34 schräg als Rutschen angeordnet
sein.
[0033] Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
1. Verfahren zum Herstellen von Bürsten, bei dem zunächst von einer Umhüllung, Verpackung
od. dgl. umschlossene Borstenbündel in die Nähe eines Borstenvorrats gebracht und
dort nach dem Entfernen ihrer Verpackung, Ummantelung od. dgl. dem Borstenvorrat zugeführt
werden, dadurch gekennzeichnet , daß das umhüllte Borstenbündel an seiner Umhüllung
(2) erfaßt und diese abschnittweise entfernt wird, und daß anschließend der freiliegende
Bündelabschnitt (9) ergriffen und das Borstenbündel (8) und die Umhüllung (2) voneinander
getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Borstenbündel (8) beim
Entfernen der Umhüllung (2) wechselweise, vorzugsweise zeitlich überschneidend gehalten
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenbündel
beim und/oder nach dem Entfernen der Umhüllung in ihrer Querschnittsform verändert,
insbesondere an die Form einer nachfolgenden Borstenaufnahme angepaßt werden, gegebenenfalls
stufenweise zunehmend.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wechsel-
bzw. wahlweise unterschiedliche Borsten enthaltende, umhüllte Borstenbündel (8) von
ihrer Umhüllung (2) getrennt und anschließend nach Borstenart sortiert Magazinen als
jeweils loser Borstenvorrat (11) zugefördert werden.
5. Bürstenherstellungsmaschine mit einer Einrichtung zum Zuführen von Borsten zu einer
Stopfeinrichtung od. dgl., wobei eine Trennvorrichtung zum Entfernen einer die einzelnen
Borstenbündel zunächst ummantelnden Umhüllung od. dgl. sowie eine sich daran anschließende
Weitergabeeinrichtung für die Borsten bzw. den Borstenvorrat vorgesehen sind, insbesondere
gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung
(1) eine Greifeinrichtung (5) mit wenigstens einem Halte- und Abziehgreifer (6) zum
Erfassen des umhüllten Borstenbündels (8) sowie zum zumindest teilweisen Abziehen
der Umhüllung (2) und wenigstens einem Entnahmegreifer (7) od. dgl. zum Erfassen des
freien Bündelabschnittes (9) sowie zum Entfernen bzw. Weitertransportieren des Borstenbündels
(8) aufweist.
6. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer (6, 7) jeweils
mindestens zwei etwa radial zum Borstenbündel (8) bewegbare Greifbacken (12, 13) od.
dgl. mit an die Umrißform bzw. den Querschnitt des Borstenbündels (8) etwa angepaßten,
insbesondere etwa halbkreisförmigen Greifflächen (14) aufweisen.
7. Maschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Halte- und Abziehgreifer
(6) relativ zum Borstenbündel (8) in dessen Längsrichtung um einen Teil der Bündellänge
verschiebbar ist.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Entnahmegreifer
(7) etwa koaxial zum Borstenbündel (8) sowie vorzugsweise quer dazu, z. B. zu einem
Borstenmagazin (10, 10 a) bewegbar ist.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenbündel
(8) im Bereich der Trennvorrichtung (1) etwa vertikal gelagert sind, und daß der Halte-
und Abziehgreifer (6) am oberen Ende angreift bzw. der Entnahmegreifer (7) von oben
her zuführbar angeordnet ist.
10. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verstellen
der Greifbacken (12, 13) sowie vorzugsweise auch zum Höhenverstellen des Halte- und
Abziehgreifers (6) relativ zu einem Borstenbündel (8), Hubzylinder, vorzugsweise pneumatische
Hubzylinder (16, 22, 23, 30) vorgesehen sind.
11. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Halte-
und Abziehgreifer (6) mit seinen Backenverstell-Antrieben u. dgl. mit einem etwa in
Längsrichtung eines Borstenbündels (8) bewegbaren Hubgestell (15) verbunden ist.
12. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zuführung
der umhüllten Borstenbündel (8) zu der Trennvorrichtung (1) eine Vereinzelungsvorrichtung
(24) vorgesehen ist, die vorzugsweise einen kombinierten Sperr- und Transportschieber
(25) aufweist.
13. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß in Transportrichtung
hinter der Trennvorrichtung (1) wenigstens ein Borstenmagazin (10, 10 a) zur Aufnahme
der aus den Umhüllungen (2) entfernten Borsten (3) vorgesehen ist, dessen Aufnahmeende
im Bereich des Entnahmegreifers (7) angeordnet ist.
14. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem
Borstenmagazin (10, 10 a) eine Druckbeaufschlagungs-Vorrichtung vorgesehen ist, die
den Borstenvorrat wechselweise beaufschlagende Druckelemente (20, 21) hat, und daß
der größte Abstand dieser Druckelemente (20, 21) voneinander mindestens etwa dem Querschnitt
eines durch den Entnahmegreifer (7) zugeförderten Borstenbündels (8) entspricht.
15. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß vor einer
Trennvorrichtung (1) mehrere Magazine od. dgl. zur Aufnahme umhüllter Borstenbündel
(8) sowie hinter der Trennvorrichtung (1) mehrere Magazine (10, 10 a) od. dgl. für
losen Borstenvorrat (11) angeordnet sind.
16. Maschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß den Borstenbündel-Magazinen
eine Vereinzelungsvorrichtung (24) zum wechsel- bzw. wahlweisen Zuführen von einzelnen
Borstenbündeln (8) zugeordnet ist.
17. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung
(1), insbesondere deren Entnahmegreifer (7) u. dgl. und der Trennvorrichtung (1) nachgeordnete
Borstenmagazine (10 a) bzw. Magazinkanäle (31, 31 a) relativ zueinander positionierbar
sind.
18. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
der Entnahmegreifer (7) Greifbacken (13) mit einem lichten Aufnahmequerschnitt aufweist,
der etwa an den Querschnitt einer der Trennvorrichtung (1) nachgeschalteten Aufnahme
(10, 10 a) für einen Borstenvorrat (11) angepaßt ist.
19. Maschine nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahmegreifer-Backen
(13) einen etwa rechteckigen Aufnahmequerschnitt haben, und daß dessen Schmalseiten
höchstens der Breite einer z. B. rinnenförmigen Aufnahme für den Borstenvorrat entsprechen.
20. Maschine nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifbacken
(12) des Halte- und Abziehgreifers (6) einen Aufnahmequerschnitt mit zumindest einer
Zwischenform zwischen dem etwa runden Querschnitt des Borstenbündels (8) und dem vorgesehenen
Abgabequerschnitt hat, und daß der Aufnahmequerschnitt der Entnahmegreifer-Backen
(13) etwa dem vorgesehenen Abgabequerschnitt der Borstenbündel (8) entspricht.
21. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Halte-
und Abziehgreifer (6) und/oder der Entnahmegreifer (7) bezüglich ihrer zum Borstenbündel
(8) etwa radialen Greifbewegung, jeweils mit einer feststehenden und einer beweglichen
Greifbacke ausgebildet sind.
22. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenbündel
(8) im Bereich der Trennvorrichtung (1) etwa horizontal, vorzugsweise mit einem stirnseitigen
Anschlag gelagert sind und daß gegebenenfalls ein Teil der Auflage eine radial feststehende
Greifbacke (12) bildet.