[0001] Verfahren zum Herstellen von Formteilen nach dem Coldbox-Verfahren sowie Formteil
und Formwerkzeug.
[0002] Formteile aus kunstharzgebundenen Quarzsanden, darunter werden die Gießformen, auch
solche mit darin eingelegten Kernen verstanden, sind eine wichtige Grundlage der Massenproduktion
hochwertiger Gußstücke. Die verschiedenen Herstellungsverfahren unterscheiden sich
nach der Art des verwendeten Kunstharzes und seiner katalytischen Härtung. Die Katalyse
erfolgt entweder durch Wärme oder auch bei Raumtemperatur durch Zuführen eines Katalysators.
Die warmhärtenden Fertigungsverfahren sind unter den Namen Hotbox-, warmbox- und Thermoschockverfahren
bekannt. Sie werden jedoch zunehmend durch kalthärtende Verfahren verdrängt, weil
dabei Energieeinsparnung und erleichterte Arbeitsplatzbedingungen wichtige Vorteile
sind. Die Formteilfertigung kann zudem in Formwerkzeugen aus Kunststoff erfolgen.
[0003] Es ist bekannt, die nach verschiedenartigen Verfahren, so auch nach dem Coldbox-Verfahren
hergestellten Formteile nach der Formgebung an ihren den Formraum bildenden Seiten
mit einer Schlichte zu versehen. Das Aufbringen und Trocknen einer Schlichte erfordert
zusätzlich Arbeitsgänge und auch eine Wartezeit bis zum Abguß der Gießform, damit
ausreichend Zeit zur Trocknung der Schlichte vorhanden ist.
[0004] Auf dem Gebiet der Kalthärtung hat das sogenannte Coldbox-Verfahren weltweit größte
Bedeutung erreicht. Auf automatischen Fertigungsanlagen werden sehr hohe Produktionsleistungen
erzielt. Dieses Verfahren verwendet Polyurethan als Bindemittel. Die heute gebräuchlichsten
Ausgangskomponenten sind Isoyanat und ein Phenolharz, jedoch sind auch andere Binderkombinationen
möglich. Sie werden mit Quarzsand zusammen in Gehalten von etwa 1 bis 2 Gewichtsteilen
vermischt. Der so entstandene Formstoff wird bei maschineller Herstellung der Gießform
mit Preßluft in das Formwerkzeug geschossen und sofort anschließend durch Hindurchleiten
eines Katalysatorgases, zumeist Dimethylethylamin, im kalten Werkzeug schlagartig
ausgehärtet.
[0005] Aus technischen und wirtschaftlichen und insbesondere auch aus Gründen einer verminderten
Umweltbelastung werden in der Gießereipraxis möglichst geringe Bindergehalte angestrebt,
wodurch jedoch empfindliche Schwächen des Coldbox-Verfahrens hervortreten.
[0006] Coldbox-Binder enthalten etwa 30 bis 40% verschiedener Lösungsmittel, die für die
Dünnflüssigkeit,eine hohe Reaktivität des Binders, eine gute Verschießbarkeit der
Formstoffmischung und ausreichende Festigkeit notwendig sind. Diese hohen Lösungsmittelmengen
führen während der Verarbeitung und beim Abguß zu erheblichen Umweltbelastungen. Geringere
als die genannten Mengen verschlechtern jedoch die Festigkeit insbesondere der Formteiloberflächen.
Die Kantenfestigkeit wird beeinträchtigt und die Formteile werden insgesamt rieselig
und mürbe. Damit verliert das Coldbox-Verfahren seine Brauchbarkeit. Polyurethangebundene
Formteile haben bei ausreichendem Lösungsmittel- und Bindergehalt sofort nach ihrer
Herstellung gute Festigkeit. Sie sind jedoch stark feuchtigkeitsempfindlich und verlieren
bei höherer Luftfeuchtigkeit in kurzer Zeit an Festigkeit. Hohe Luftfeuchten aber
sind in Gießereien unvermeidlich. Coldbox-Kerne werden zudem häufig mit Wasserschlichten
behandelt und auch in Naßgußformen eingelegt und unterliegen dadurch einer starken
Feuchtigkeitsschädigung. Dabei ist es der Formteilqualität besonders abträglich, daß
diese Schädigung von außen nach innen fortschreitet und damit die besonders wichtige
Formteiloberfläche zuallererst beeinträchtigt. Es ergibt sich somit ein höchst unerwünschter
Festigkeitsgradient mit geringer Außen-, jedoch hoher Innenfestigkeit.
[0007] Dieser Festigkeitsgradient ist aus einem weiteren Grund von Nachteil, weil er den
Kernzerfall nach dem Abguß erschwert. Der schlechte Kernzerfall von Coldbox-Formteilen
ist insbesondere beim Leichtmetallguß gefürchtet. Kernreste sind aus dem erkalteten
Gußstück häufig nur sehr schwierig zu entfernen und erfordern einen hohen Putzaufwand
und extreme Arbeitsplatzbelastungen in der Putzerei.
[0008] Die Gießereipraxis versucht, den durch zu geringe Oberflächenfestigkeit bedingten
Schwierigkeiten durch erhöhte Bindergehalte und den Einsatz von Oberzugsstoffen zu
begegnen. Höhere Bindergehalte aber verschlechtern den Kernzerfall zusätzlich, weil
die Festigkeit im Kerninnern hierdurch besonders stark erhöht wird. Eine Feuchtigkeitsschädigung
erfolgt im Kerninnern zudem weniger durchgreifend als in den Oberflächenschichten.
Coldbox-Formteile haben damit den schwerwiegenden Nachteil einer unerwünschten Festigkeitsverteilung.
Auch nimmt ihre Festigkeit innerhalb von 24 Std. nach der Formgebung zu.
[0009] Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, in Formteilen nach dem Coldbox-Verfahren
bei verminderten Bindergehalt die Festigkeitseigenschaften und den Kernzerfall zu
verbessern.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Herstellen von polyurethangebundenen
Formteilen für die Gießereiindustrie nach dem Coldbox-Verfahren, wobei die Formteilhärtung
schlagartig durch Hindurchleiten eines gasförmigen Katalysators erfolgt, erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß zur Verbesserung der Gebrauchseigenschaften vor und / oder während
der Aushärtung innerhalb des Coldbox
-Formteils ein Eigenschaftsgradient in der Weise erzeugt wird, daß die Widerstandsfähigkeit
in der Oberflächenschicht des Formteils gegenüber dem Inneren des Formteils erhöht
ist.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme. die Formteiloberfläche in einer Stärke von wenigen
Millimetern zu veredeln, die Feuchtigkeitsempfindlichkeit im Kerninnern aber zu erhalten
oder sogar zu verstärken, damit die Festigkeit im Verlaufe der Kernlagerung an diesen
Stellen geringer wird, wird erreicht, daß Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber
Feuchtigkeit in der Oberflächenschicht verstärkt, im Kerninnern jedoch vermindert
werden, um auf diese Weise zugleich den Kernzerfall zu verbessern. Als Folge der Oberflächenveredelung
ist ein Absenken des Bindergehaltes möglich. Diese Maßnahme senkt die Kosten, vermindert
die Umweltbelastung und verbessert den Kernzerfall.
[0012] Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt der Gedanke zugrunde, daß die beschriebenen
Nachteile des Coldbox-Verfahrens durch eine Vernetzungsschwäche der Polyurethanmoleküle
durch den Schuß und die sofort anschließende sehr schnelle Kalthärtung begründet ist.
Dann können die nur schwachen Bindungen zwischen den Molekülketten durch Wasser leicht
zerstört und die Formteilfestigkeiten irreparabel geschwächt werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren zielt deshalb darauf ab, das Polyurethan in der Formteiloberfläche in einen
hochvernetzten Zustand zu überführen und dadurch die Festigkeit und insbesondere die
Feuchtigkeitsresistenz in der Oberflächenschicht zu verstärken, die tieferliegenden
Sandschichten jedoch in einem schwachvernetzten Zustand zu belassen.
[0013] Zur weiteren Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen, die
Oberflächenveredelung entweder durch einen leichten Wärmestoß oder durch eine oberflächliche
Erhöhung des Lösungsmittelgehaltes oder durch beide Maßnahmen zugleich oder in enger
Aufeinanderfolge vorzunehmen. Beide Maßnahmen verbessern die Oberflächenqualität von
Coldbox-Formteilen in einem überraschenden Ausmaß.
[0014] Es hat sich erwiesen, daß das erfindungsgemäße Verfahren mit höchster Wirksamkeit
nach dem Schuß und kurz vor der Gashärtung durchgeführt werden kann, weil das Formteil
zu diesem Zeitpunkt bereits gestaltet, die Molekülbeweglichkeit im noch weichen Formstoff
aber immer noch groß ist. Das erfindungsgemäße Verfahren greift also in einen Fertigungsschritt
des Coldbox-Verfahrens ein, der bisher achtlos und möglichst schnell übergangen worden
ist. Veredelungsmaßnahmen erst nach der Härtung am fertigen Formteil sind wegen der
weitgehend erfolgten Fixierung der Binderstrukturen weit weniger wirksam und insbesondere
nicht mit den niedrigen Temperaturen zu erreichen, die das erfindungsgemäße Verfahren
kennzeichnen.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet mit erwärmten Formwerkzeugen. Dabei können
verhältnismäßig niedrige Temperaturen unterhalb 100 C angewendet werden. Auch ist
die Gleichmäßigkeit der Erwärmung von untergeordneter Bedeutung. So kann das gleiche
Formwerkzeug, z. B. stellenweise 50° und an anderer Stelle 80° warm sein, ohne daß
gravierende Qualitätsunterschiede deutlich werden.
[0016] Die Erwärmung metallischer Formwerkzeuge kann auf bekannte Art durch elektrische
oder Gasbeheizung erfolgen. Weitere Möglichkeiten sind durch Beaufschlagung mit Heißluft
gegeben oder dadurch, daß die notwendige Schieß-, Begasungs- und auch Spülluft zuvor
durch Vorerhitzer geführt werden.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit den konventionellen Hotbox- und Warmboxverfahren
nicht zu verwechseln und unterscheidet sich von diesen grundlegend. Diese konventionellen
Verfahren benutzen die Wärme zur Aushärtung und erfordern deshalb auch die Durchwärmung
des gesamten Formteilquerschnitts. Sie arbeiten mit bedeutend höheren Temperaturen
zwischen etwa 150
0 und 250° C und benötigen hohe Temperaturgleichmäßigkeit mit thermostatischer Steuerung.
[0018] Die Wärme des erfindungsgemäßen Verfahrens hingegen führt selbst in der erwärmten
Oberflächenschicht zu keiner Härtung. Der Formstoff bleibt weich und würde keine Handhabung
erlauben. Das erfindungsgemäße Verfahren bleibt ein Kaltverfahren, bei dem die Formteilhärtung
unverändert durch einen gasförmigen Katalysator erreicht wird. Das Verfahren dient
allein dazu, die Wirksamkeit der Gashärtung außerordentlich zu verbessern.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert zwischen Schuß und Gashärtung eine Haltezeit
von etwa 20 bis 90 Sekunden. Dadurch kann die Notwendigkeit bestehen, den Verfahrensablauf
etwas zu verlängern. Diese Wartzeit kann im Bedarfsfall in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung jedoch erheblich verkürzt werden, wenn, wie vorerwähnt, der Lösungsmittelgehalt
in der Formteiloberfläche erhöht wird. Um dies zu erreichen, wird in weiterer erfindungsgemäßer
Ausgestaltung vorgeschlagen, das Formwerkzeug kurz vor dem Schuß durch Einsprühen
mit einem dünnen Film aus Lösungsmittel zu versehen. Der eingeschossene Formstoff
übernimmt das Lösungsmittel und die angestrebte Oberflächenveredelung ist in kürzerer
Zeit zu erreichen.
[0020] Die durch die erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtungen erreichbaren widerstandsfähigen
und feuchtigkeitsresistenten Formteiloberflächen ermöglichen in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung die Anwendung lösungsmittelarmer Binder, die nunmehr für die Coldbox-Fertigung
angeboten werden können. Sie sind insbesondere für den Leichtmetallguß zu empfehlen.
Lösungsmittelarme Coldbox-Binder neigen während der Fonnteillagerung zur Entfestigung
und sind zudem besonders feuchtigkeitsempfindlich. Sie konnten aus diesen Gründen
bisher nicht eingesetzt werden. Diese bisherigen Nachteile bleiben nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren nunmehr auf das Formteilinnere beschränkt und wirken sich dort aber vorteilhaft
aus, weil der Kernzerfall und auch die Wiederverwendbarkeit des Altsandes hierdurch
erleichtert werden. Diesen Vorteilen und den erheblichen Vorteilen, die bereits durch
die Möglichkeit zum Absenken des Bindergehaltes geboten sind, steht ein geringfügig
verlängerter Coldbox-Prozess und die Notwendigkeit zum Erwärmen der Formwerkzeuge
gegenüber.
[0021] Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vergleichsweise niedrigen Temperaturen erlauben
den Einsatz von Kunststoffwerkzeugen. Zur Werkzeugtempererierung ist Heißwasser geeignet,
wodurch das Verfahren außerordentlich vereinfacht werden kann.
[0022] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, bereits bei der Werkzeugherstellung
entsprechende Wasserleitungsrohre in einer den Modellkonturen angepaßten Form in dam
Kunstharz anzuordnan, die während der späteren Produktion fortwährend von Heißwasser
durchflossen sind. Desweiteren wird vorgeschlagen, die Wärmeleitfähigkeit zwischen
der Heißwasserleitung und der Werkzeugoberfläche dadurch zu verbessern, daß gut wärmeleitende
Füllmittel aus Metallpulver oder Metallgranulat vorhanden sind.
[0023] Die Erfindung ergibt sich aus nachfolgender Tabelle.
[0024] Ein Formwerkzeug und Formteile sind in den Zeichnungen beispielhaft dargestellt.
[0025] Es zeigen:
Figur 1 ein Formwerkzeug in vertikalem Schnitt,
Figur 2 eine Gießform in vertikalem Schnitt.
[0026] Nach Figur 1 ist mit 1 die obere, mit 2 die untere Werkzeughälfte bezeichnet. 3 gibt
die Teilung an. 4 bezeichnet den Einschuß, 5 den Formhohlraum. Mit 6 ist die konturenscharfe
Kunstharzschicht bezeichnet. Mit 7 sind Rohre für Heißwasser bezeichnet. 8 gibt den
Wassereintritt und 9 den Wasseraustritt an. Mit 10 ist die flexible Schlauchverbindung
zwischen den beiden Werkzeughälften angegeben. 11 bedeutet den Aluminiumgries, der
verdichtet in dem durch Kunstharz gebundenen Sand vorhanden ist. Mit 12 ist ein wärmeisolierender
Außenmantel, z. B. aus mit Kunstharz gebundenem Quarzsand bezeichnet. 13 bedeutet
den Werkzeugrahmen. Mit dem Formwerkzeug nach Figur 1 wird der Kern 14 geschaffen,
der nach der Darstellung in Figur 2 im Oberkasten 15 und Unterkasten 16 in dem dort
vorhandenen Formsand 17 und 18 gelagert ist. Mit 19 ist der Anschnitt bezeichnet.
Es kann auch ein Steiner vorhanden sein, durch Jon die GieCschmelze nach der befüllunn
des Formhohlraumes 21 nach oben austritt.
[0027] Figur 2 zeigt, daß nicht lediglich die Oberfläche 23 des Kerns 14 mit dem Formwerkzeug
nach Figur 1 veredelt ist. Diese Veredelung in einer gewissen Schichtdicke ist durch
eine Schraffur 24 dargestellt. Figur 2 zeigt, daß auch die Formteile 17 und 18 des
Unterkastens und Oberkastens mit jeweils einer Veredelung versehen sind, die durch
Schraffuren 25 und 26 dargestellt sind. Es sei bemerkt, daß die nach der Erfindung
erreichte Veredelung nur an den Oberflächen der Formteile vorhanden zu sein braucht,
die den Formhohlraum 21 begrenzen.
1. Verfahren zum Herstellen von polyurethangebundenen Formteilen für die Gießerei-Industrie
nach dem Coldbox-Verfahren, wobei die Formteilehärtung schlagartig durch Hindurchleiten
eines gasförmigen Katalysators erfolgt, dadurch gekennzeichnet , daß zur Verbesserung
der Gebrauchseigenschaften vor und/oder während der Aushärtung innerhalb des Coldbox-Formteils
ein Eigenschaftsgradient in der Weise erzeugt wird, daß die Widerstandsfähigkeit in
der Oberflächenschicht des Formteils gegenüber dem Innern des Formteils erhöht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Formwerkzeug auf eine
Temperatur von 30 bis 150° C, vorzugsweise 60 bis 800 C erwärmt und die Formstoffmischung auf das erwärmte Formwerkzeug eingebracht wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß der eingeschossene
Formstoff vor dem Einleiten des Katalysatorgases einige Zeit, vorzugsweise 20 bis
90 Sekunden im erwärmten Formwerkzeug belassen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Formwerkzeug mit Lösungsmitteln
eingesprüht und danach die Formstoffmischung in das Formwerkzeug eingebracht wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungsmittel
auf das erwärmte Formwerkzeug aufgesprüht werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Formstoff
in ein erwärmtes und mit Lösungsmitteln eingesprühtes Formwerkzeug eingeschossen und
bis zum Einleiten des Katalysatorgases einige Zeit, vorzugsweise 15 bis 30 Sekunden,
gewartet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schieß-, Begasungs- und auch Spülluft vor ihrer Anwendung
durch einen Vorerhitzer geführt wird.
8. Formteil nach dem Coldbox-Verfahren, hergestellt nach Anspruch 1 und einem oder
mehreren der Ansprüche 2 bis 7, gekennzeich- net durch eine solche Abstimmung zwischen
Coldbox-Binder und Lösungsmittel bzw. Lösungsmitteln, daß während der Lagerzeit im
Innern des Formteils kein Festigkeitsanstieg, vorteilhaft sogar ein Festigkeitsverlust
auftritt.
9. Formteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Coldbox-Binder
weniger Lösungsmittel als bisher gebräuchlich erhält und die Zugabemenge des Lösungsmittels
bzw. der Lösungsmittel so bemessen ist, daß während der Lagerzeit im Innern des Formteils
kein Festigkeitsanstieg, insbesondere aber ein Festigkeitsverlust auftritt.

nach den Anspruchen 8 und 9, d adurch gekennzeichnet, daß bei gleichbleibendem Coldboxbindergehalt
die Feuchtigkeitsempfindlichkeit in der Oberflächenscr ht gegenüber der Feuchtigkeitsempfindlichkeit
im Formteilnneren verringert ist.
11. Formteil nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kernzerfall
im Formteilinneren gegenüber dem der Oberflächenschicht verbessert ist.
12. Formwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Formwerkzeug mit wasserführenden Kanälen (7) versehen ist.
13. Formwerkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Kunstharz besteht
und die wasserführenden Kanäle aus eingeformten Wasserleitungskanälen bestehen.
14. Formwerkzeug nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserleitungskanäle
während der Formteilfertigung an einen Thermostaten angeschlossen und von Heißwasser
durchflossen sind.
15. Formwerkzeug nach Anspruch 13, dadurch gekenn- zeichnet, daß das Formwerkzeug
aus Kunststoff in seinem zwischen den Wasserleitungskanälen (7) und der dem Formteil
zugewandten Werkzeugoberfläche (6) befindlichen Teil zur Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit
mit einem Metallpulver oder Metallgranulat (11) durchsetzt ist.