[0001] Die Erfindung betrifft einen Handschutz für Sportler aus einem einstückigen Formteil
aus weichelastischem Polyurethan-Integralschaum mit einem das Handgelenk und den Unterarmbereich
rohrförmig umschließenden und auf der Innenseite längsgeschlitzten Abschnitt sowie
einem nach einer geschlossenen Faust ballenförmig geformten Handbereich mit einer
Fingerhalterung an seiner Innenseite und einer vom Handgelenkbereich seitlich schwach
angewinkelt ausgehenden Daumenschutzhülle.
[0002] Ein derartiger Handschutz ist aus der EP-B1-O 013 303 bekannt. Der dort beschriebene
Handschutz besteht ebenfalls aus weichelastischem Polyurethan-Integralschaum und umhüllt
die Hand vollständig ballonartig, so daß Verletzungsgefahren weitgehend ausgeschlossen
sind. Nachteilig bei diesem Handschutz ist jedoch, daß die Fingerhalterung im Bereich
der Fingerspitzen nur aus einem innenliegenden angeformten Steg besteht, der nur eine
ungenügende und wenig dauerhafte Halterungsmöglichkeit für den um etwa 180
0 gegenüber dem Handrückenbereich zurückgebogenen Fingerspitzenbereich gewährleistet.
Außerdem ist die Daumenschutzhülle relativ weit nach außen abgewinkelt und liegt neben
der ballonförmig ausgebildeten Faust, so daß bei dieser stark abgewinkelten Daumenhalterung
bei Schlägen oder Stößen von vorn auf den Daumen eine Verletzungsgefahr durch das
Zurückknicken des Daumens nicht ausgeschlossen werden kann. Demgegenüber liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Handschutz zu schaffen, der auch
im Fingerbereich sicher und dauerhaft gehalten werden kann und der insgesamt eine
Formgebung aufweist, durch die eine Verletzungsgefahr einzelner Finger oder des Daumens
nahezu ausgeschlossen ist.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ausgehend vom eingangs genannten Stand der Technik
erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Fingerhalterung als die Fingerspitzen allseitig
umhüllende, geschlossene Kappe ausgebildet ist, und der ballonförmig ausgebildete
Handbereich auf seiner Daumenseite eine schräg nach vorn-innen verlaufende Abflachung
aufweist, derart, daß sich bei an die Abflachung anliegenden Daumen eine in Aufsicht
wieder angenähert geschlossene, ballonförmige Kontur des Handbereichs ergibt.
[0004] Zweckmäßigerweise weist die Kappe auf der Fingerinnenseite einen vom Fingerspitzenbereich
zur Kappenunterkante zunehmenden Querschnitt auf. Ferner ist es zweckmäßig, wenn die
Abflachung vom Handrückenbereich aus zunächst im Winkel von etwa 20° gegen die Richtung
der Fingererstreckung und anschließend parallel zur Fingererstreckung verläuft.
[0005] Mit einer derartigen Ausbildung der Fingerhalterung als geschlossene Kappe ist einmal
sichergestellt, daß eine dauerhafte Halterung ohne die Gefahr eines Einreißens oder
Abreißens gewährleistet ist und daß durch die seitliche Abflachung des Handbereichs
der Daumen dicht an den zur Faust gewölbten Fingern gehalten werden kann und damit
praktisch parallel zu diesem verläuft.
[0006] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Ausbildung und Wirkungsweise eines Ausführungsbeispiels
nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht auf die Innenseite des Handschutzes,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Handschutz mit deutlicher Ausbildung des Fingerbereiches
und
Fig. 3 eine Ansicht von vorn auf den Handschutz mit seitlicher Abflachung und anliegender
Daumenschutzhülle.
[0007] Der in Fig. 1 gezeigte Handschutz 1 besteht aus weichem Polyurethan-Integralschaum
und ist als einstückig geformtes Formteil hergestellt. Das Formteil weist eine massive
Haut auf, die sandwichartig in den zelligen Kern übergeht, wobei bei einer Verformung
bzw. einem Aufprall der Integralschaum die kinetische Energie aufnimmt und sich nach
Entlastung völlig in seine ursprüngliche Form zurückstellt. Dabei weist das Formteil
eine außergewöhnlich hohe Elastizität auf.
[0008] Der Handschutz 1 selbst weist einen rohrförmigen Unterarmbereich 2 auf, der das Handgelenk
und den anschließenden Unterarmbereich dicht umschließt und ist auf seiner Innenseite
mit einem Längsschlitz 3 versehen, um ein leichtes Anziehen des Handschutzes 1 zu
gewährleisten.
[0009] Im vorderen Bereich geht der Handschutz 1 in den Handbereich 4 über, der sich ballonartig
nach oben und nach vorn entsprechend einer geschlossenen Fast formt und im Bereich
der Fingerspitzen weit zurückgebogen ist.
[0010] Wie man insbesondere aus dem Längsschnitt nach Fig. 2 ersieht, ist dieser Handschutz
1 im Handbereich 4 in den Abschnitten
/in denen die stärksten Belastungen auftreten, wie beispielsweise im Bereich 5 des
natürlichen Schlagpunktes über den Knöcheln, erheblich verstärkt.
[0011] Im zurückgebogenen Endbereich 6 des Handbereichs 4 läuft dieser in eine den Fingerspitzenbereich
8 allseitig umhüllende geschlossene Kappe 7 aus, die seitlich und vorn einstückig
an den die Außenseite der Hand abdeckenden Handbereich 4 anschließt. Dabei weist diese
Kappe 7 auf der Fingerinnenseite einen vom Fingerspitzenbereich 8 zur Kappenunterkante
9 zunehmenden Querschnitt auf. Damit werden Zugkräfte, die beim Ballen der Faust von
dieser Kappe 7 ausgehen, allseitig und gleichmäßig auf den Handbereich 4 übertragen,
so daß ein Einreißen begünstigende Spannungsspitzen nicht auftreten.
[0012] Um darüber hinaus den Handschutz 1 weiter zu optimieren und Verletzungsgefahren für
den seitlich etwas abgewinkelt in der Daumenschutzhülle 10 geführten Daumen sicher
auszuschließen, weist der ballonförmig ausgebildete Handbereich 4 - wie man insbesondere
aus der Ansicht von vorn auf den Handschutz 1 nach Fig. 3 ersieht - auf seiner Daumenseite
eine schräg nach vorn-innen verlaufende Abflachung 12 auf. Diese Abflachung 12 verläuft
zweckmäßigerweise vom Handrückenbereich aus zunächst in einem Winkel von etwa 20 -
30° gegen die Richtung der Fingererstreckung, wie das im Bereich des Bezugszeichens
13 angedeutet ist und anschließend parallel zur Fingererstreckung entsprechend dem
Abschnitt 14.
[0013] Durch diese Abflachung 12 ergibt sich bei an die Abflachung 12 anliegenden Daumen
10 eine in Aufsicht wieder angenähert geschlossene, ballonförmige Kontur des Handschutzes
1, so daß der Daumen bzw. die Daumenschutzhülle 10 seitlich in fast gestreckter Form
an den nach innen gewölbten Fingern anliegt und damit bei Stößen von vorn in seiner
Lage kaum beeinträchtigt werden kann.
[0014] Wie insbesondere aus Fig. 1 zu ersehen ist, weist der Handschutz 1 im Unterarmbereich
2 auf seiner Außenseite eine umlaufende Einziehung 15 sowie zwei parallele Schlitze
16 und 17 auf, durch die ein Klettband 18 gezogen werden kann, das mit einem Ende
in der nutförmigen Einziehung 15 verklebt ist und dessen anderes Ende nach Verspannen
und Zusammenziehen des Längsschlitzes 3 auf dem anderen Ende des Klettbandes festgelegt
werden kann.
[0015] Mit der beschriebenen Ausbildung des Handschutzes ist also für alle Hand- und Fingerbereiche
ein optimaler Schutz gegeben, wobei bei allen Schlagbewegungen die Faust des Sportlers
in ihrer natürlichen Stellung gehalten wird, so daß es nicht zu Verkrampfungen kommen
kann. Gleichzeitig ist eine optimale Haltbarkeit gewährleistet, ohne daß auch bei
stärksten Beanspruchungen ein Einreißen und damit Unbrauchbarwerden des Handschutzes
auch an besonders beanspruchten Stellen auftritt.
1. Handschutz für Sportler aus einem einstückigen Formteil aus weichelastischem Polyurethan-Integralschaum
mit einem das Handgelenk und den Unterarmbereich rohrförmig umschließenden und auf
der Innenseite längsgeschlitzten Abschnitt, sowie einem nach einer geschlossenen Faust
ballonförmig geformten Handbereich mit einer Fingerhalterung an seiner Innenseite
und einer vom Handgelenkbereich seitlich schwach abgewinkelt ausgehenden Daumenschutzhülle,
dadurch gekennzeich- net, daß die Fingerhalterung (8) als die Fingerspitzen allseitig
umhüllende, geschlossene Kappe (7) ausgebildet ist, und der ballonförmiq ausqebildete
Handbereich (4) auf seiner Daumenseite eine schräg nach vorn-innen verlaufende Abflachung
(12) aufweist, derart, daß sich bei an die Abflachung{12)anliegendem Daumen (10) eine
in Aufsicht wieder angenähert geschlossene ballonförmige Kontur ergibt.
2. Handschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (7) auf der Fingerinnenseite
vom Fingerspitzenbereich (8) zur Kappenunterkante (9) zunehmenden Querschnitt aufweist.
3. Handschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abflachung (12) vom
Handrückenbereich aus zunächst im Winkel von etwa 20 - 30° gegen die Richtung der
Fingererstreckunq und anschließend parallel zur Fingererstreckung verläuft.