(19)
(11) EP 0 143 997 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.06.1985  Patentblatt  1985/24

(21) Anmeldenummer: 84113160.0

(22) Anmeldetag:  01.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63B 71/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 02.11.1983 DE 3339648

(71) Anmelder: Brückner, Georg F.
D-1000 Berlin 31 (DE)

(72) Erfinder:
  • Brückner, Georg F.
    D-1000 Berlin 31 (DE)

(74) Vertreter: Michelis, Theodor (DE) 
Tattenbachstrasse 9
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Handschutz für Sportler


    (57) Bei einem Handschutz aus einem einstückigen Formteil aus Polyurethan-Integralschaum mit einem das Handgelenk und den Unterarmbereich rohrförmig umschließenden und auf der Innenseite längsgeschlitzten Abschnitt, sowie einem ballonförmig geformten Handbereich und einer vom Handgelenkbereich seitlich schwach abgewinkelt ausgehenden Daumenschutzhülle ist zur Verbesserung der Halterung und zur Verringerung der Unfallgefahr erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Fingerhalterung (8) als die Fingerspitzen allseitig umhüllende, geschlossene Kappe (7) ausgebildet ist, und der ballonförmig ausgebildete Handbereich (4) auf seiner Daumenseite eine schräg nach vorn-innen verlaufende Abflachung (12) aufweist, derart, daß sich bei an die Abflachung (12) anliegenden Daumen (10) eine in Aufsicht wieder angenähert ballonförmige Kontur ergibt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Handschutz für Sportler aus einem einstückigen Formteil aus weichelastischem Polyurethan-Integralschaum mit einem das Handgelenk und den Unterarmbereich rohrförmig umschließenden und auf der Innenseite längsgeschlitzten Abschnitt sowie einem nach einer geschlossenen Faust ballenförmig geformten Handbereich mit einer Fingerhalterung an seiner Innenseite und einer vom Handgelenkbereich seitlich schwach angewinkelt ausgehenden Daumenschutzhülle.

    [0002] Ein derartiger Handschutz ist aus der EP-B1-O 013 303 bekannt. Der dort beschriebene Handschutz besteht ebenfalls aus weichelastischem Polyurethan-Integralschaum und umhüllt die Hand vollständig ballonartig, so daß Verletzungsgefahren weitgehend ausgeschlossen sind. Nachteilig bei diesem Handschutz ist jedoch, daß die Fingerhalterung im Bereich der Fingerspitzen nur aus einem innenliegenden angeformten Steg besteht, der nur eine ungenügende und wenig dauerhafte Halterungsmöglichkeit für den um etwa 1800 gegenüber dem Handrückenbereich zurückgebogenen Fingerspitzenbereich gewährleistet. Außerdem ist die Daumenschutzhülle relativ weit nach außen abgewinkelt und liegt neben der ballonförmig ausgebildeten Faust, so daß bei dieser stark abgewinkelten Daumenhalterung bei Schlägen oder Stößen von vorn auf den Daumen eine Verletzungsgefahr durch das Zurückknicken des Daumens nicht ausgeschlossen werden kann. Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Handschutz zu schaffen, der auch im Fingerbereich sicher und dauerhaft gehalten werden kann und der insgesamt eine Formgebung aufweist, durch die eine Verletzungsgefahr einzelner Finger oder des Daumens nahezu ausgeschlossen ist.

    [0003] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ausgehend vom eingangs genannten Stand der Technik erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Fingerhalterung als die Fingerspitzen allseitig umhüllende, geschlossene Kappe ausgebildet ist, und der ballonförmig ausgebildete Handbereich auf seiner Daumenseite eine schräg nach vorn-innen verlaufende Abflachung aufweist, derart, daß sich bei an die Abflachung anliegenden Daumen eine in Aufsicht wieder angenähert geschlossene, ballonförmige Kontur des Handbereichs ergibt.

    [0004] Zweckmäßigerweise weist die Kappe auf der Fingerinnenseite einen vom Fingerspitzenbereich zur Kappenunterkante zunehmenden Querschnitt auf. Ferner ist es zweckmäßig, wenn die Abflachung vom Handrückenbereich aus zunächst im Winkel von etwa 20° gegen die Richtung der Fingererstreckung und anschließend parallel zur Fingererstreckung verläuft.

    [0005] Mit einer derartigen Ausbildung der Fingerhalterung als geschlossene Kappe ist einmal sichergestellt, daß eine dauerhafte Halterung ohne die Gefahr eines Einreißens oder Abreißens gewährleistet ist und daß durch die seitliche Abflachung des Handbereichs der Daumen dicht an den zur Faust gewölbten Fingern gehalten werden kann und damit praktisch parallel zu diesem verläuft.

    [0006] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Ausbildung und Wirkungsweise eines Ausführungsbeispiels nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht auf die Innenseite des Handschutzes,

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Handschutz mit deutlicher Ausbildung des Fingerbereiches und

    Fig. 3 eine Ansicht von vorn auf den Handschutz mit seitlicher Abflachung und anliegender Daumenschutzhülle.



    [0007] Der in Fig. 1 gezeigte Handschutz 1 besteht aus weichem Polyurethan-Integralschaum und ist als einstückig geformtes Formteil hergestellt. Das Formteil weist eine massive Haut auf, die sandwichartig in den zelligen Kern übergeht, wobei bei einer Verformung bzw. einem Aufprall der Integralschaum die kinetische Energie aufnimmt und sich nach Entlastung völlig in seine ursprüngliche Form zurückstellt. Dabei weist das Formteil eine außergewöhnlich hohe Elastizität auf.

    [0008] Der Handschutz 1 selbst weist einen rohrförmigen Unterarmbereich 2 auf, der das Handgelenk und den anschließenden Unterarmbereich dicht umschließt und ist auf seiner Innenseite mit einem Längsschlitz 3 versehen, um ein leichtes Anziehen des Handschutzes 1 zu gewährleisten.

    [0009] Im vorderen Bereich geht der Handschutz 1 in den Handbereich 4 über, der sich ballonartig nach oben und nach vorn entsprechend einer geschlossenen Fast formt und im Bereich der Fingerspitzen weit zurückgebogen ist.

    [0010] Wie man insbesondere aus dem Längsschnitt nach Fig. 2 ersieht, ist dieser Handschutz 1 im Handbereich 4 in den Abschnitten/in denen die stärksten Belastungen auftreten, wie beispielsweise im Bereich 5 des natürlichen Schlagpunktes über den Knöcheln, erheblich verstärkt.

    [0011] Im zurückgebogenen Endbereich 6 des Handbereichs 4 läuft dieser in eine den Fingerspitzenbereich 8 allseitig umhüllende geschlossene Kappe 7 aus, die seitlich und vorn einstückig an den die Außenseite der Hand abdeckenden Handbereich 4 anschließt. Dabei weist diese Kappe 7 auf der Fingerinnenseite einen vom Fingerspitzenbereich 8 zur Kappenunterkante 9 zunehmenden Querschnitt auf. Damit werden Zugkräfte, die beim Ballen der Faust von dieser Kappe 7 ausgehen, allseitig und gleichmäßig auf den Handbereich 4 übertragen, so daß ein Einreißen begünstigende Spannungsspitzen nicht auftreten.

    [0012] Um darüber hinaus den Handschutz 1 weiter zu optimieren und Verletzungsgefahren für den seitlich etwas abgewinkelt in der Daumenschutzhülle 10 geführten Daumen sicher auszuschließen, weist der ballonförmig ausgebildete Handbereich 4 - wie man insbesondere aus der Ansicht von vorn auf den Handschutz 1 nach Fig. 3 ersieht - auf seiner Daumenseite eine schräg nach vorn-innen verlaufende Abflachung 12 auf. Diese Abflachung 12 verläuft zweckmäßigerweise vom Handrückenbereich aus zunächst in einem Winkel von etwa 20 - 30° gegen die Richtung der Fingererstreckung, wie das im Bereich des Bezugszeichens 13 angedeutet ist und anschließend parallel zur Fingererstreckung entsprechend dem Abschnitt 14.

    [0013] Durch diese Abflachung 12 ergibt sich bei an die Abflachung 12 anliegenden Daumen 10 eine in Aufsicht wieder angenähert geschlossene, ballonförmige Kontur des Handschutzes 1, so daß der Daumen bzw. die Daumenschutzhülle 10 seitlich in fast gestreckter Form an den nach innen gewölbten Fingern anliegt und damit bei Stößen von vorn in seiner Lage kaum beeinträchtigt werden kann.

    [0014] Wie insbesondere aus Fig. 1 zu ersehen ist, weist der Handschutz 1 im Unterarmbereich 2 auf seiner Außenseite eine umlaufende Einziehung 15 sowie zwei parallele Schlitze 16 und 17 auf, durch die ein Klettband 18 gezogen werden kann, das mit einem Ende in der nutförmigen Einziehung 15 verklebt ist und dessen anderes Ende nach Verspannen und Zusammenziehen des Längsschlitzes 3 auf dem anderen Ende des Klettbandes festgelegt werden kann.

    [0015] Mit der beschriebenen Ausbildung des Handschutzes ist also für alle Hand- und Fingerbereiche ein optimaler Schutz gegeben, wobei bei allen Schlagbewegungen die Faust des Sportlers in ihrer natürlichen Stellung gehalten wird, so daß es nicht zu Verkrampfungen kommen kann. Gleichzeitig ist eine optimale Haltbarkeit gewährleistet, ohne daß auch bei stärksten Beanspruchungen ein Einreißen und damit Unbrauchbarwerden des Handschutzes auch an besonders beanspruchten Stellen auftritt.


    Ansprüche

    1. Handschutz für Sportler aus einem einstückigen Formteil aus weichelastischem Polyurethan-Integralschaum mit einem das Handgelenk und den Unterarmbereich rohrförmig umschließenden und auf der Innenseite längsgeschlitzten Abschnitt, sowie einem nach einer geschlossenen Faust ballonförmig geformten Handbereich mit einer Fingerhalterung an seiner Innenseite und einer vom Handgelenkbereich seitlich schwach abgewinkelt ausgehenden Daumenschutzhülle, dadurch gekennzeich- net, daß die Fingerhalterung (8) als die Fingerspitzen allseitig umhüllende, geschlossene Kappe (7) ausgebildet ist, und der ballonförmiq ausqebildete Handbereich (4) auf seiner Daumenseite eine schräg nach vorn-innen verlaufende Abflachung (12) aufweist, derart, daß sich bei an die Abflachung{12)anliegendem Daumen (10) eine in Aufsicht wieder angenähert geschlossene ballonförmige Kontur ergibt.
     
    2. Handschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (7) auf der Fingerinnenseite vom Fingerspitzenbereich (8) zur Kappenunterkante (9) zunehmenden Querschnitt aufweist.
     
    3. Handschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abflachung (12) vom Handrückenbereich aus zunächst im Winkel von etwa 20 - 30° gegen die Richtung der Fingererstreckunq und anschließend parallel zur Fingererstreckung verläuft.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht