[0001] Die Erfindung betrifft ein Brückenuntersichtgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Brückenuntersichtgeräte werden bedarfsweise für Brücken ohne eingebaute Arbeitsbühne
benötigt, um die von der Brückenplatte aus nicht einsehbaren Brückenunterseiten und
Konstruktionsteile zu inspizieren und nach dem Ergebnis der Inspektion Erhaltungs-
und Wartungsarbeiten durchzuführen. Insbesondere werden solche Geräte für Betonbrücken,
d.h. vorzugsweise für Straßen- und Autobahnbrücken benötigt, die entgegen der ursprünglichen
Erwartung der Erhaltung und Reparatur bedürfen und deswegen in aller Regel nicht über
von vornherein eingebaute Arbeitsbühnen verfügen. Daher sind diese Brückenuntersichtgeräte
transportable Einheiten, welche in der Lage sind, die sonst benötigten Gerüste zu
ersetzen bzw. den Aufbau von Hilfsgerüsten auf der Arbeitsbühne zu ermöglichen.
[0003] Ist das Gestell montiert, was u.a. mit einem fahrbaren Kran erfolgen kann, ermöglicht
der Abstiegsturm das Betreten und Verlassen der Arbeitsbühne von der Brückenplatte
aus. An dem Abstiegsturm hängt in eingeschwenkter Stellung die Arbeitsbühne im Abstand
von der Unterseite der Brückenplatte und gegebenenfalls der bei Autobahnbrücken üblichen
Kastenträger. Ist das Gestell beweglich, so läßt sich jedes Brückenfeld mit eingeschwenkter
Arbeitsbühne auf seiner vollen Länge abfahren. An den Brückenpfeilern wird die Arbeits-,
bühne in der Regel ausgeschwenkt und nach dem Überfahren eines Brückenpfeilers wieder
eingeschwenkt. Das Gestell stützt sich auf der Brücke ab und trägt die verschiedenen,
auf den Abstiegsturm und die Arbeitsbühne wirkenden Lasten und Momente ab. Im allgemeinen
benutzt man mehrere Aufständerungen, die wenigstens zwei Portale bilden, welche man
zweckmäßig an den Enden des Gestells anordnet.
[0004] Im allgemeinen soll die Brücke während des Einsatzes eines solchen Brückenuntersichtgerätes
wenigstens teilweise benutzbar bleiben. Das setzt einerseits voraus, daß das Gestell
nur einen Bruchteil der an die Brückenkante anschließenden B-reite der Brückenplatte
für sich beansprucht. Im allgemeinen verläuft unmittelbar an der Brückenkante ein
Geländer, bei vielen Autobahnbrücken schließt sich hieran ein Inspektionsgang, eine
Leitplanke und ein Schrammbord an. Diese Einrichtungen können für den Einsatz des
Brückenuntersichtgerätes nicht beseitigt werden. Andererseits soll das Gestell des
Gerätes auch weitgehend den Einwirkungsmöglichkeiten des Verkehrs, insbesondere bei
Unfällen entzogen sein, damit Kollisionen mit Unfallfahrzeugeh die auf der Arbeitsbühne
tätigen Arbeitskräfte nicht gefährden oder gar zum Absturz bringen.
[0005] Die Erfindung geht von einem vorbekannten Brückenuntersichtgerät aus (DE-OS 31 24
183, Fig. 4 und 5). Hierbei stützt sich das Gestell mit Rollen auf der Brückenkante,
auf dem Inspektionsgang und dem Schrammbord an der Brückenoberseite ab, und diese
Abstützung des Gestells wirkt mit Rollen zusammen, welche an einem Ausleger des Turmes
angebracht sind und sich auf der Brückenunterseite abwälzen. Auf der Brücke setzt
diese Abstützung verhältnismäßig lange Portaltraversen voraus, welche die Portalstiele
mit Rollenträgern verbinden und über den Meistergang hinaus bis an das Schrammbord
heranreichen. Ferner müssen die Rollen so eingerichtet sein, daß sie die von ihnen
benutzten Laufflächen befahren können, ohne daß der Abstiegsturm mit der daranhängenden
Arbeitsplattform übermäßige Schwingungen ausführt. Da die Laufflächen aus Beton bestehen
und daher entsprechend uneben sind, wählt man in der Regel bereifte Räder in ihrer
Belastungsmöglichkeit entsprechenden Anzahl und Verteilung. In der Praxis setzt das
eine Baubreite des Gestells auf der Brücke voraus, die über das Schrammbord hinaus
mindestens bis in den Seitenstreifen der Fahrbahn ragt und daher mindestens eine Teilsperrung
der an die Brückenkante anschließenden Richtungsfahrbahn notwendig macht. Bei Unfällen
im Bereich einer solchen Sperrung können Kollisionen von Unfallfahrzeugen mit den
für die Abstützung der Reaktionskräfte notwendigen Gestellteilen nicht ausgeschlossen
werden. Je nach Schwere des Zusammenpralls führt das zu gefährlichen Schwingungen
der Arbeitsbühne oder gar zum Absturz des gesamten Gerätes.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Brückenuntersichtgerät der als bekannt
vorausgesetzten Art derart auszubilden, daß die auf der Brücke angeordneten Gestellteile
unabhängig von der Breite und Höhe der dortigen Hindernisse eines wesentlich geringeren
Teils der Brückenbreite für sich beanspruchen und daher in-der Regel hinter die Pralleinrichtungen
an der betreffenden Brückenkante zurückgezogen und damit auf der Brücke so angeordnet
sind, daß die Kollisionsgefahr praktisch ausgeschlossen ist, wobei gleichzeitig günstigere
Verhältnisse für das Befahren der Brücke mit dem Gestell bzw. der Arbeitsplattform
geschaffen werden.
[0007] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 1; zweckmäßige
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Gemäß der Erfindung führen die zur Verspannung des Gestells dienenden Zwingen aufgrund
der praktisch beliebigen Zwingenkräfte dazu, daß lediglich eine geringe und unmittelbar
an die Brückenkante anschließende Aufstandsfläche für die Abstützung des oberen Zwingenarmes
benötigt wird. Dazu reicht eine Teilfläche des Inspektionsganges hinter den Pralleinrichtungen,
d.h. dem Schrammbord und der meistens vorgesehenen Leitplanke aus. Dadurch sind die
Kollisionsmöglichkeiten des Gestells mit ausbrechenden Unfallfahrzeugen praktisch
ausgeschlossen. Die Beweglichkeit der Arbeitsbühne längs der Brückenplatte wird einerseits
durch die Befahrbarkeit der Gestellschienen mit dem Fahrwerk gewährleistet, welches
über den Abstiegsturm die Arbeitsbühne trägt, andererseits aber durch die Bewegungsmöglichkeit
des Gestells erreicht, welche bei festgeklemmtem Fahrwerk und gelösten Gestellzwingen
durch die Führung der Gestellschienen in den Fahrwerkrollen bzw. -rädern gewährleistet
ist. Die Rolleigenschaften sind erheblich günstiger als auf Betonflächen und ermöglichen
daher auch Rollen bzw. Räder mit geringerem Platzbedarf, welche die abwechselnde Bewegung
des Gestells und des Fahrwerks längs der Brücke gewährleisten.
[0009] Die Erfindung hat den Vorteil, daß das ortsfeste Gestell eine absolut sichere Aufhängung
der Arbeitsbühne darstellt, welche auch die Windlasten und etwaige dynamische Belastungen
der Arbeitsbühne sicher auf der Brücke abträgt und daß umgekehrt bei festgeklemmtem
Fahrwerk die Arbeitsbühne mit der Brücke verspannt bleibt, das Gestell aber an dem
Fahrwerk sicher geführt ist. Neben der dadurch vergrößerten Arbeitssicherheit des
erfindungsgemäßen Brückenuntersichtgerätes infolge Verspannung statt bloßer Abstützung
mit bzw. auf der Brücke abwälzbaren Rädern wird eine praktisch, d.h. von den Montage-
bzw. Demontagezeiten abgesehen nicht beeinträchtigte Verkehrsführung über die Brücke
ermöglicht, weil für das Gestell weder Teile der Fahrbahn noch für den Verkehr benötigte
Flächen, wie etwaige Standspuren, Schrammborde o.dgl. in Anspruch genommen werden.
[0010] Die Erfindung ermöglicht es ferner, die Arbeitsbühne an beiden Brückenkanten mit
je einem Gestell und einem Abstiegsturm abzufangen, weil die beiden Gestelle synchron
umgesetzt und auch die Fahrwerke synchron verfahren bzw. angehalten werden können.
[0011] Vorzugsweise und gemäß dem Merkmal des Anspruches 2 ist es möglich, gestreckte und
unmittelbar über der Brückenoberfläche angeordnete Zwingenarme einzusetzen, welche
dementsprechend das etwa an der Brückenkante vorgesehene Geländer nicht mit einer
Abkröpfung überbrücken, sondern zwischen den Geländerstützen durchgreifen. Das hat
den Vorteil, daß wegen der geringen Bauhöhe der gestreckten Zwingenarme die Kollisionsmöglichkeiten
des Gestells mit ausbrechenden Unfallfahrzeugen praktisch ausgeschaltet werden, und
zwar auch dann, wenn die Unfallfahrzeuge das Schrammbord überwinden und die Leitplanke
durchbrechen sollten. Ähnliche Erwägungen gelten natürlich auch für andere Hindernisse
an der Brückenwand, etwa für Schallschutzwände, die dort angebracht sein können.
[0012] Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung gemäß dem Merkmal des
Anspruches 3 wird die Möglichkeit geschaffen, mit einem aus zwei Schienen und Zwangsschienen,
die aber praktisch mit den Laufschienen eine Baueinheit bilden können, bestehenden
einfachen Fahrgleis für die Arbeitsbühne auszukommen und dafür zu sorgen, daß der
Schwerpunkt des Turmes praktisch in der Ebene der Unterstützung des Gestells bzw.
des Fahrwerkes liegt, so daß günstige Verhältnisse für das Abtragen der Reaktionskräfte
geschaffen werden.
[0013] Mit den Merkmalen des Anspruches 4 ist es möglich, auch die Klemmen des Fahrwerkes
so anzuordnen, daß sie etwaige Hindernisse an der Brückenkante nicht zu umgreifen
brauchen, sondern ebenso wie die Zwingen nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
durchgreifen können.
[0014] Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschrebung einer Ausführungsform anhand der Figuren in der
Zeichnung; es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Fahrbahnseite einer Autobahnbrücke im übrigen
unter Fortlassung aller für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Einzelheiten
ein Brückenuntersichtgerät gemäß der Erfindung, dessen Gestell mit Zwingen verspannt
ist,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 bei festgeklemmtem Fahrwerk des Gerätes und
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Gegenstand der Fig. 1.
[0015] Die allgemein mit 1 bezeichnete Brücke hat den bei Spannbetonbrücken üblichen Kastenträger
2 und eine Brückenkappe 3, welche am Rand der Fahrbahn 4 mit einem Schrammbord 5 ausgerüstet
ist, welches durch eine nicht dargestellte Leitplanke ergänzt sein kann. Das Schrammbord
5 und die Leitplanke bilden dann die brückenseitige Begrenzung eines Inspektionsganges
6, der an der
Brückenkante 7 mit einem Geländer 8 gesichert ist. Das Geländer hat die üblichen, gemäß
dem Ausführungsbeispiel drei Längsholme 9-11 und in bestimmten Abständen senkrechte
Stützen, von denen eine bei 12 in Fig. 1 gezeichnet ist. Weitere Stützen 13-15 sind
aus der Darstellung der Fig. 3 ersichtlich.
[0016] Das allgemein mit 16 bezeichnete Brückenuntersichtgerät hat ein Gestell 17 und ein
Fahrwerk 18. Das Gestell weist an seinen beiden Enden je eine Zwinge 19, 20 auf. Jede
Zwinge umschließt die dem Gerät 16 zugeordnete Brückenkante 7 und hat einen oberen
Zwingenarm 21, eine unmittelbar vor der Brückenkante 7 bei angelegter Zwinge verlaufende
senkrechte Zwingentraverse 22 und einen unteren Zwingenarm 23, welcher von einem Zylinder
24 eines Schubkolbengetriebes durchdrungen wird, der an einer Konsole 26 auf der Unterseite.des
Armes 23 angelenkt ist und an seiner Kolbenstange eine Kopfplatte 27 trägt, die sich
auf der Unterseite 28 der Kappe 3 abstützt. Der obere Zwingenarm hat einen Puffer
29, der sich in der verlängerten Achse durch den Zylinder 24 des Schubkolbengetriebes,
die Kolbenstangenkopfplatte 27 und den Puffer,wie bei 30 in Fig. 1 gezeichnet, erstreckt.
Die Zwinge 19 ist ebenso wie die Zwinge 20 ausgebildet und bedarf daher keiner gesonderten
Beschreibung.
[0017] Zwei Führungsschienen 31, 32 verbinden die beiden Zwingen 19, 20 miteinander. Bei
verspannten Zwingen 19, 20 verlaufen sie parallel zur Brückenkante 7 und annähernd
horizontal, d.h. in der Flucht der Brückenoberseite. Eine der Führungsschienen 31
sitzt außen auf der senkrechten Zwingentraverse 22, während die andere Führungsschiene
32 an der Stirnseite des unteren Zwingenarms 23 befestigt ist.Die Führungsschienen
haben unter sich gleiches Profil. Sie bestehen allgemein aus einem mit seinem Steg
33 an das jeweilige Auflager angeschlossenen U-Profil, dessen jeweils unterer Schenkel
34 als Laufbahn für die zylindrischen Rollen des Fahrwerks-16 dienen, während ein
parallel zum Steg verlaufender Flansch 35 am unteren Schenkel 34 und der obere Schenkel
36 als Zwangschiene für die Rollen 37 dient, die dadurch entgleisungssicher geführt
sind. Das gleiche Schienenprofil wird für die Rollen 38 benutzt.
[0018] Wie sich aus der Darstellung der Fig. 1 ergibt, ist das aus den beiden Schienen 31,
32 bestehende Fahrgleis so angeordnet, daß die Fluchtlinie 30 von den Puffern 29 durch
die Kolbenstangenkopfplatten 27 und die Zylinder 24 der Zwingen 19, 20 etwas außerhalb
der Gleismitte, aber zwischen beiden Schienen verläuft.
[0019] Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel (Fig. l) sind die oberen Zwingenarme
21 ebenso wie die unteren Zwingenarme 23 gestreckt. In jeder Zwinge ist der obere
Zwingenarm in einem Gelenk 40 um eine senkrechte Achse, welche die Mittelachse der
Zwingentraverse bildet und mit 41 bezeichnet ist, schwenkbar gelagert.
[0020] Die Einzelheiten des Fahrwerks 18 ergeben sich aus der Darstellung der Fig. 2. Danach
hat das Fahrwerk ein Fahrgestell 43, das in einer Baueinheit parallele Stiele 44,
45 mit den auf den einander zugekehrten Stielseiten 46, 47 angeordnete Rollenträger
48, 49, sowie eine die Stiele verbindende Traverse und einen ebenfalls schwenkbaren
gestreckten Arm 51 verbindet. Für den Arm 51 ist ein Gelenk 52 im Stiel 45 vorgesehen,
dessen Gelenkachse 53 mit der Mittelachse des Stieles 45 zusammenfällt.
[0021] An der Unterseite 54 der Verbindungstraverse 50 ist der nicht drehbare Teil eines
Drehkranzes 55 verlagert, dessen drehbarer Teil mit dem Gerüst eines Abstiegsturmes
56 verbunden ist, an dem über ein nicht dargestelltes Horizontalgelenk die allgemein
mit 57 bezeichnete Arbeitsbühne aufgehängt ist, deren Arbeitsplattform 58 an beiden
Längsseiten mit Geländern 59 und an der Querseite mit einem weiteren Geländer 60 gesichert
ist.
[0022] Wie man bei einem Vergleich der Fig. 1 und 2 erkennt, durchgreifen die oberen Arme
21 der Zwingen 19, 20 jeweils den unteren Geländerzwischenraum in den benachbarten
Stielen 12, 13, 14, 15.... und dem unteren Holm 11.
[0023] Ferner ist aus der Darstellung der Fig. 2 zu erkennen, daß die Achse 61 des Abstiegsturms
56 mit der Drehachse des durchsteigbaren Drehkranzes 55 und diese wiederum mit der
Verbindungsachse 62 fluchte:, welche durch einen Zylinder 63 eines auf dem unteren
Traversenarm gelagerten hydraulischen Schubkolbengetriebes 64, dessen Kolbenstange
und dessen Kolbenstangenplatte 65 verläuft, die sich auf der Unterseite 28 der Brückenkappe
abstützt.
[0024] Im Betrieb wird das Brückenuntersichtgerät 16, wie aus Fig. 3 ersichtlich, mit Hilfe
eines Autokrans montiert. Es kann sich in der allgemeinen mit dem Pfeil 70 gekennzeichneten
Richtung längs der Brücke bewegen. Dazu wird mit einem nicht dargestellten Antrieb
zunächst das Fahrwerk 18 in Richtung des Pfeiles 71 auf dem aus den Schienen 31 und
32 bestehenden Gleis verfahren. Von der Plattform 58 aus läßt sich dann die gesamte
Unterseite 72 der Brücke inspizieren und gegebenenfalls sanieren. Nicht dargestellte,
umklappbare Gerüsttürme können auf der Arbeitsplattform 58 aufgestellt werden, um
die entfernteren Unterseiten inspizieren und bearbeiten zu können, wie etwa die Unterseite
28 der Brückenkappe.
[0025] Wenn das Fahrwerk 18 die in strichpunktierter Linienführung in Fig. 3 wiedergegebene
Endstellung neben der Zwinge 19 erreicht hat, wird das Fahrwerk 18 gemäß der Darstellung
der Fig. 2 verspannt. Dazu dient die aus dem Zylinder 63 ausfahrende Kolbenstange
mit ihrer Kopfplatte 65, die sich der Unterseite 28 der Kappe anlegt und der Puffer
74, der auf der Unterseite des Armes 51 des Fahrgestells befestigt ist. Der während
der Bewegung des Fahrwerkes 18 auf dem von den Schienen 31 und 32 gebildeten Gleis
parallel zum Gleis ausgeschwenkte Arm 51 wird hinter der Geländerstütze 15 unter den
Holm 11 in die Position nach Fig. 2 eingeschwenkt, nachdem er während des Verfahrens
des Fahrwerkes 18 etwa parallel zu den Schienen 31, 32 ausgeschwenkt war.
[0026] Nach Verspannen des Fahrwerks 18 werden die Kolbenstangen der Schubkolbengetriebe
in die Zylinder 24 der Zwingen 19, 20 eingefahren. Dadurch lösen sich die Kolbenstangenkopfplatten
27 von der Unterseite 28 der Brücke und die Puffer 29 werden entlastet. Dadurch können
die oberen Zwingenarme aus ihrer wirksamen Stellung zwischen den Geländerstützen 12,
13 bzw. neben der Geländerstütze 15 ausgeschwenkt und etwa parallel zum Verlauf des
Gleises aus den Schienen 31, 32 gestellt werden. Das Gestell führt sich dann mit seinen
Schienen 31, 32 in den Rollen 37, 38 des Fahrwerks und kann in Richtung des Pfeiles
80 (rechts in Fig.3) so weit verfahren werden, bis die Zwinge 20 an der linken Seite
des Fahrwerks 16 angekommen ist. Nach Verspannen der Zwingen 19, 20 kann dann das
Fahrwerk 18 erneut in Richtung des Pfeiles 70 längs der Schienen 31, 32 verfahren
werden, nachdem die Zwingen des Fahrwerks gelöst und ausgeschwenkt sind.
[0027] Auf diese Weise kann das Gerät die gesamte Brücke abfahren. Sind Brückenpfeiler zu
passieren, wird der Abstiegsturm 56 im Drehkranz 55 so verschwenkt, daß die Bühne
57 parallel zur Brücke orientiert ist. Hinter dem Pfeiler läßt sie sich erneut in
die im Zusammenhang mit den Figuren beschriebene Betriebsstellung einschwenken. Daher
braucht das Gerät beim Passieren von Brückenpfeilern nicht ummontiert zu werden.
1. Brückenuntersichtgerät mit einer an einem Abstiegsturm über einen Drehkranz angelenkten
Arbeitsbühne und einem an der Brücke abgestützten Gestell, welches die Kräfte der
Arbeitsbühne und des Abstiegsturmes auf der Brücke abträgt , dadurch gekennzeichnet
, daß das Gestell (17) in an beiden Enden je eine zu seiner Abstützung an der Brücke
(1) dienende Zwinge (19, 20) trägt und die Zwingen (19, 20) die Brückenkante (7) umschliessen,
wobei das Gestell (17) Führungsschienen (31, 32) aufweist, die bei verspannten Zwingen
(19, 20) parallel zur Brückenkante (7) orientiert sind und annähernd horizontal verlaufen,
und daß der Abstiegsturm (56) mit der Arbeitsbühne (57) an einem bei verspannten Gestellzwingen
(19, 20) an den Gestellschienen (31, 32) aufgehängte Fahrwerk (18) angebracht ist,
welches eine an der Brückenober- und -unterseite festlegbare Klemme (50) aufweist,
die das Fahrwerk (18) am Ende des Schienenweges derart mit der Brücke (1) verspannt,
daß bei gelösten Gestellzwingen (19, 20) die Räder bzw. Rollen (37, 38) des Fahrwerkes
(18) mit den Gestellschienen (31, 32) eine Führung für die Verlegung des Gestells
(17) längs der Brückenkante (7) bilden.
2. Brückenuntersichtgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Brückenunterseite
(28) zugeordneten Zwingenarme (23) bei festgeklemmtem Fahrwerk (18) an den senkrechten
Zwingentraversen (22) in einer horizontalen Ebene über die Brückenplatte einschwenkbar
und in die Schienenrichtung ausschwenkbar angelenkt sind.
3. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2 , dadurch gekenn- zeichnet,
daß die Gestellschienen (31, 32) an den äußeren Brücken der Traversen (22) und an
den unteren Armen (23) der Gestellzwingen (19, 20) angebracht sind und die Zwingenauflager
(27, 29) für die Brückenunterseite (28) und die Brückenoberseite (6) zwischen den
Schienen (31, 32) des Gestells angeordnet sind.
4. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3 ,dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrwerk (18) ein Fahrgestell aufweist, das in einer Baueinheit parallele
Stiele (44, 45) mit dem auf deren einander zugekehrten Seiten (46, 47) angebrachten
Rollenträgern (48, 49), sowie eine die Stiele verbindende Traverse (50) mit einem
Pressenwiderlager (63, 65) und einem um die Achse (53) des bei verspannten Gestellzwingen
(19, 20) außen und senkrecht verlaufenden Stieles (45) schwenkbaren Armes (51) mit
dem zweiten Pressenwiderlager (74) vereinigt.
5. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekenn- zeichnet,
daß der Drehkranz (55) an der Fahrwerktraverse (50) angebracht ist und die Achse (61)
des Turmes mit der Verbindungsachse der Zwingenlager (27, 29) und der Ebene der Klemmwiderlager
(65, 74) ausgefluchtet ist.
6. Brückenuntersichtgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5 , dadurch gekenn- zeichnet,
daß die Arbeitsbühne (57) an beiden Enden und an je einem Gestell (17) mit Abstiegstürmen
(56) aufgehängt ist.