[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Sicherheitsschlüsseln nach
dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0002] Es ist eine grosse Anzahl von Sicherheitsschlüsseln bekannt, die unterschiedliche
Profile aufweisen. Die Profilierungen der Schlüssel haben jeweils zum Ziel, die Sicherheit
gegen unerlaubte Oeffnungsmethoden zu verbessern und die Anzahl der Schliessungsmöglichkeiten
bei gleicher Schlüssellänge zu erhöhen. Die enorme Vielzahl von Schlüsselprofilen
und entsprechenden Schlössern machen den Fabrikationsablauf, die Schlüssel-sowie die
Schlossbewirtschaftung ausserordentlich unrationell. Dies wird noch verstärkt durch
die Vielzahl der Bauzylinder eines Zylinderprogramms. Weitere Nachteile von bekannten
Schlüsselprofilen sind ihre beschränkte Anzahl von Schliessungsverschiedenheiten,
was dazu führt, dass mit bestimmten Schlüsselformen mehrere Zylinder bedient werden
können.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, das eine kostengünstige
Herstellung von Sicherheitsschlüsseln mit einer grossen Anzahl von Schliessungsmöglichkeiten
ermöglicht.
[0004] Es ist weiter Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, das die Herstellung
von Sicherheitsschlüsseln in rationeller Weise mit Hilfe eines Rechners erlaubt.
[0005] Es ist auch Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Sicherheitsschlüsseln
zu schaffen, bei denen die zugehörigen Zylinderkerne den gleichen Schlüsselkanal-Querschnitt
aufweisen.
[0006] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils
des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungen ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht grosse Einsparungen an Lagerbeständen
von Schlüsseln und Rotoren sowie eine starke Kürzung der Wiederbeschaffungsfrist der
Bestandteile. Auch können Räumwerkzeuge für die Profilierung von Rotoren und Profilfräsen
für die Schlüsselfertigung eingespart werden.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll im folgenden anhand der Zeichnungen näher
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht von fünf Schlüsseln, die nach unterschiedlichen Bohrbildern
gefertigt wurden,
Fig. 2 eine schematische Ansicht von fünf Schlüsseln mit je zwei ausgezeichneten Bohrstellen,
Fig. 3 eine schematische Ansicht von fünf Schlüsseln, bei denen die ausgezeichneten
Bohrstellen noch bezüglich ihrer Form variiert sind,
Fig. 4 eine Ansicht des Schaftes eines Schlüssels mit Bohrungen,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch einen Schaft eines Schlüssels sowie zwei Zuhaltungsstifte,
und
Fig. 6a, 6b Querschnittsprofile von Stufenbohrungen.
[0009] Die Figur 1 zeigt anhand der schematisch dargestellten Schlüssel A bis E fünf unterschiedliche
Bohrbilder mit je zehn Bohrungen 5, die in zwei Reihen lateral angeordnet sind. Diese
Bohrungen 5 sind Normalbohrungen, die jedoch bezüglich ihrer Bohrtiefe verschieden
sein können. Zusätzlich können auch hier nicht dargestellte Hochkantbohrungen vorgesehen
werden. Unter Bohrbild wird eine Anordnung von Bohrungen auf einem Schlüssel verstanden.
Ein Bohrbild muss verständlicherweise mit den Positionen der Stiftbolzen im Zylinder
übereinstimmen. Die Positionen der Bohrstellen eines Bohrbildes werden in an sich
bekannter Weise ermittelt, wobei vorteilhafterweise ein Rechner eingesetzt wird. Nach
der Erzeugung von unterschiedlichen Bohrbildern wird eine geeignete Anzahl von ausgezeichneten
Bohrstellen 14 und 15 gewählt, die in jedem Bohrbild bezüglich ihrer Positionen variiert
werden. Die Figur 2 zeigt fünf Variationen von zwei ausgezeichneten Bohrstellen 14
und 15, die alle im Bohrbild B der Figur 1 variiert wurden. Neben den fünf gezeigten
Anordnungen B1 bis B5 sind jedoch noch viele weitere möglich. Jede ausgezeichnete
Bohrstelle 14 und 15 wird nun noch bezüglich ihrer Bohrform variiert. Als Bohrformen
können beispielsweise unterschiedliche Stufenbohrungen a bis k gewählt werden, von
denen zehn in den Figuren 6a und 6b dargestellt sind. In der Figur 3 sind schematisch
fünf Variationen B51 bis B55 der Bohrformen bezüglich der Anordnung B5 der Figur 2
dargestellt, wobei auf die Figuren 6a und 6b verwiesen wird. Auch hier ist die Anzahl
der Profile weit höher als fünf. Nach dem hier gewählten Beispiel mit zehn Bohrstellen,
zwei ausgezeichneten Bohrstellen und zehn Bohrformen können 162'000 Profilvariationen
und entsprechend die gleiche Anzahl von Schlüsseln mit voneinander abweichenden Schliessungsmöglichkeiten
hergestellt werden. In den Figuren 4 und 5 ist ein erfindungsgemäss hergestellter
Schaft 10 eines Schlüssels mit acht Normalbohrungen 11 und zwei Stufenbohrungen g
und k mit den dazugehörigen Spitzen 12 und 13 von Zuhaltungsbolzen dargestellt. Die
Figuren 6a und 6b zeigen zehn Querschnittsprofile a bis k von unterschiedlichen Stufenbohrungen.
[0010] Der Sicherheitsschlüssel kann als Normal- oder als Wendeschlüssel ausgebildet sein
und ein flaches oder rhombisches Profil aufweisen.
1. Verfahren zur Herstellung von Sicherheitsschlüsseln (10) mit voneinander abweichenden
Schliessungsmöglichkeiten, wobei in den Schlössern in radial verlaufenden Bohrungen
federbelastete Stiftzuhaltungen gelagert sind, die durch einen Sicherheitsschlüssel
(10) zur Drehungsfreigabe des Zylinderkerns eingestellt werden können, der in den
Schlüsselkanal des Zylinderkerns eingeführt wird und der mittels Bohrungen (11) die
richtige Verschiebungslage der Stiftzuhaltungsreihen einstellt, wobei mindestens eine
der Bohrungen zwei oder mehrere unterschiedliche Formen für den Kopf des zugehörigen
Zuhaltungsstiftes (12, 13) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass voneinander abweichende
Bohrbilder erzeugt werden, wobei jedes Bohrbild die gleiche Anzahl Bohrstellen aufweist,
in jedem Bohrbild eine vorgegebene Anzahl von ausgezeichneten Bohrstellen variiert
wird, und jede ausgezeichnete Bohrstelle noch bezüglich einer vorgegebenen Anzahl
voneinander abweichender Bohrformen variiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die voneinander abweichenden
Bohrformen Stufenbohrungen (a-k) sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitsschlüssel
ein Wendeschlüssel ist.
4. Sicherheitsschlüssel, hergestellt nach einem Verfahren gemäss einem der Patentansprüche
1, 2 oder 3.