[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zerteilen eines Käselaibes
oder -blockes, in einzelne, von Schnittkanten begrenzte Stücke, mit einer mechanischen
Zerteileinrichtung.
[0002] Einrichtungen zum Zerteilen von Käseblöcken sind bekannt. Es handelt sich dabei zumeist
um Längs- oder Ouerschneide-- vorrichtungen sowie um Vorrichtungen zum Zerschneiden
von runden Käserollen in sektorförmige Teile.
[0003] Eine bekannte Längs- und Querschneidvorrichtung ist mit senkrecht bzw. waagerecht
in einem Rahmen gespannten Schneiddrähten ausgebildet, durch welche der zu zerteilende
Käseblock hindurchgeschoben wird. Hierfür ist ein geschlitzter Anschlag vorgesehen,
der mit einer an der gegenüberliegenden Seite eines Förderers mit mehreren Schneiddrähten
ausgestatteten Querschneidvorrichtung zusammenwirkt. Die Schlitze, die mit den Schneiddrähten
fluchten, lassen die Drähte frei durch die Käsestücke hindurchtreten (DE-AS 18 16
008).
[0004] Weiter ist eine Vorrichtung zum Zerschneiden von runden Roquefort-Käserollen in sektorförmige
Teile mit Hilfe von Schneidstahldrähten bekannt. Diese besitzt einen runden, in senkrechter
Richtung beweglichen Schlitten zur Aufnahme der Käserolle, eine darüber angeordnete
Führungs- und Zentriervorrichtung sowie eine oberhalb dieser gelagerte Schneidvorrichtung
mit einer Anzahl sich kreuzender Schneiddrähte. Die Käserolle wird während der Aufwärtsbewegung
des Schlittens durch die Schneiddrähte hindurchgedrückt. Der Schlitten weist diametral
verlaufende, gleichmäßig verteilte Nuten auf, in welche sich die Drähte nach Beendigung
der Aufwärtsbewegung des Schlittens einlegen, um sich von den aufgeteilten Käsestücken
zu lösen (DE-AS 11 27 657).
[0005] Mit Schneiddrähten versehene Zerteileinrichtungen haben den Nachteil, daß sie nur
für Weichkäse wie Roquefort oder Schmelzkäseblöcke Verwendung finden können. Weiter
ist die Anwendbarkeit bekannter Käsezerteileinrichtungen dadurch begrenzt, daß jeweils
nur exakt geformte Käsestücke mit rundem oder eckigem Querschnitt zerteilt werden
können. Sie sind gemäß ihrer Bauart und ihrem Verwendungszweck zur Verwendung in Käsefabriken
geschaffen und insbesondere zur Serienfertigung gleichartiger für eine Verpackungsmaschine
geeigneter Käsestücke geeignet.
[0006] Für eine universelle Anwendung, z.B. zur Zerteilung unterschiedlich großer und vielfach
harte Krusten aufweisender Käselaibe, z.B. im Verkaufsstand eines Kaufhauses oder
Supermarktes, sind solche bekannten Käsezerteilvorrichtungen ungeeignet.
[0007] Beim Käseverkauf, insbesondere mittelharter und harter Sorten, wie Gouda, Emmentaler
u. ä., kommt es darauf an, den Lagervorrat in unzerteilten Laibern vorrätig zu halten,
wobei der unangeschnittene Käse infolge seiner schützenden Kruste sich lange frischhält.
Käselaibe werden üblicherweise im Verkaufslokal von Hand zerteilt. Für das zumeist
weibliche Verkaufspersonal stellt der Zerteilvorgang großer und harter Käselaibe eine
Schwer- bis Schwerstarbeit dar. Nicht selten ergeben sich dabei Handverletzungen oder
zum Arbeitsausfall führende Beschwerden durch Überlastung von Handgelenken und/oder
Sehnen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine hierauf abgestimmte
Vorrichtung zum mechanischen Zerteilen von Käselaiben oder -blöcken anzugeben, womit
die bisher bestehenden Schwierigkeiten beim Zerteilen mittelharter oder harter Käselaibe,
insbesondere im Verkaufslokal, überwunden werden. Den besonderen Einsatzbedingungen
entsprechend soll das Gerät kompakt, einfach und insbesondere unfallsicher in der
Bedienung sowie zum Anschnitt mit harten Krusten umgebener Käselaibe geeignet sein.
Auch soll die Vorrichtung den strengen Anforderungen an Sauberhaltung und Lebensmittelhygiene
entsprechen und darüberhinaus einen möglichst geringen Platz beanspruchen. Ein wichtiger
Teil der Aufgabe besteht weiter darin, durch problemloses schnelles Wechseln der Schneideinsätze
die Möglichkeit zu schaffen, verschiedene Käsesorten mit unterschiedlichen Schnitteinteilungen
zu zerteilen. Insbesondere soll damit die Aufteilung eines Läselaibes in eine Vielzahl
von Einzelstücken von unterschiedlicher Größe bzw. unterschiedlichen Formen und Gewichten
zu einem verkaufsgerechten Sortiment in einem einzigen Vorgang ermöglicht werden.
[0009] Die Lösung der Aufgabe gelingt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch, daß der
Käse von unten frei durch Schneiden einer Zerteileinrichtung hindurchgedrückt wird.
[0010] Mit Vorteil wird hierdurch das Verkaufspersonal von der schweren manuellen Zerteilarbeit
entlastet und kann sich dem eigentlichen Verkaufsgeschäft widmen. Personalausfall
durch Verletzungen oder Überanstrengung von Händen und Armen wird vermieden. Durch
Aufteilung des Käselaibes zu einem verkaufsgerechten Sortiment ergibt sich zugleich
eine positive Verkaufsförderung beim Kaufpublikum.
[0011] Unter einem verkaufsgerechten Sortiment von Käsestücken wird eine solche statistische
Verteilung in Größe, Gestalt und Gewicht verstanden, welche den Kaufwünschen der Kundschaft
optimal entspricht und damit am besten entgegenkommt.
[0012] Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht weiter vor, daß die Käsestücke nach dem Zerteilvorgang
mit ihrer Unterlage über die Schneiden hinweg in eine allseits zugängliche Position
geschoben werden.
[0013] Mit Vorteil wird hierbei das Abräumen der geschnittenen Käsestücke erleichtert. Weiterhin
ist die Maßnahme geeignet, dem kaufenden Publikum den Zerteilvorgang eines Käselaibes
in anregender Weise sichtbar zu machen und damit die Kauflust anzuregen.
[0014] Um auch bei sehr harten Käsesorten, wie beispielsweise Emmentaler, mit entsprechend
harter Kruste ein Eindringen der Schneiden ohne Überlastung zu ermöglichen, sieht
eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens vor, daß der Käselaib, die Schneiden oder
beide vor Beginn des Zerteilungsvorganges mit einem flüssigen Zerteilungshilfsmittel,
vorzugsweise Wassersprühnebel, besprüht werden.
[0015] Eine Vorrichtung zum Zerteilen eines Käselaibes oder -blockes in einzelne, von Schnittkanten
begrenzte Stücke mit einer mechanischen Zerteileinrichtung, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidelemente innerhalb eines
starren Rahmens in parallelen, zum Rahmen senkrechten Ebenen angeordnete messerartige
Klingen sind und daß die Auflage den Käsestücken in Form, Abmessung und Anordnung
entsprechende Flächenteile mit dazwischenliegenden Schlitzen aufweist, wobei die Flächenteile
durch Stützelemente im Abstand mit einer zur horizontalen Auflagefläche vorzugsweise
parallelen Grundplatte verbunden sind.
[0016] Damit wird erstmals mit Vorteil das mechanische Zerteilen harter, von Kruste umgebener
Käselaibe möglich gemacht. Mit Vorteil wird durch diese Anordnung der Flächenteile
auf Stützelementen erreicht, daß die Käsestücke nach dem Zerteilvorgang bis über die
Schneidelemente in eine freie Lage gehoben werden können. Weiterhin hat die Anordnung
den Vorteil, daß Käseabrieb, wie Krümel, nicht in den Schlitzen liegen bleiben, wie
dies bei bekannten Zerteileinrichtungen der Fall ist. Dadurch wird die Sauberhaltung
der Vorrichtung erleichtert und dem Gebot der bei Lebensmitteln unerläßlichen Sauberkeit
mühelos Rechnung getragen.
[0017] Weiterhin weist die Vorrichtung eine Fußplatte mit starren, vertikalen Führungselementen
auf, in denen ein vertikal antreibbarer, horizontaler Maschinentisch geführt ist,
der die Auflage mit ihrer Grundplatte auswechselbar aufnimmt. Am oberen Ende der Führungen
ist der Rahmen mit den Schneidelementen schnell auswechselbar befestigt. Die Grundplatte
ist im Maschinentisch mittels schubladenartiger Einschübe ebenfalls schnell auswechselbar
eingesetzt. Mit Vorteil wird durch die unkomplizierte schnelle Auswechselbarkeit von
Auflage und Schneidelementen eine leichte Säuberung dieser Teile ermöglicht und zugleich
die Forderung nach problemloser Anpassung der Vorrichtung an unterschiedliche Schnitteinteilungen
bei verschiedenen Käselaiben in optimaler Weise erfüllt.
[0018] Um dabei eine besonders einfache und rasche Auswechselung der Schneidelemente zu
ermöglichen, ist mit einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung vorgesehen, daß
der Rahmen mit den Schneidelementen in konischen Rezessen der oberen Führungsenden
mittels konischen Bohrungen aufgesetzt und mit Schnellbefestigungselementen, z.B.
mit Keilen festgesetzt ist.
[0019] Die Erfindung wird in Zeichnungen in einer bevorzugten Ausführungsform gezeigt, wobei
aus den Zeichnungen weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung entnehmbar sind.
[0020] Die Zeichnungen zeigen im einzelnen:
Fig. la einen erfindungsgemäß in Stücke zerteilten, ursprünglich annähernd runden
Käselaib in Draufsicht,
Fig. lb einen erfindungsgemäß in Stücke zerteilten länglichen Käselaib, ebenfalls
in Draufsicht,
Fig. 2 eine Draufsicht auf Schneidelemente in einer Anordnung innerhalb-eines starren
Rahmens,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Auflagefäche mit Flächenteilen und dazwischenliegenden
Schlitzen,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Auflagefläche gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine Seitenansicht der kompletten Vorrichtung, teilweise im Schnitt, mit abgesenkter
Auflagefläche (durchgezogene Zeichnungslinien) bzw. mit der Arbeitsfläche in ihrer
oberen Endstellung (gestrichelte Linien),
Fig. 6 eine insbesondere für harte Käsesorten mit Kruste geeignete Ausbildung einer
Schneidklinge, in Ansicht und geschnitten.
[0021] Fig. la zeigt einen in Einzelstücke 2 zerteilten Käselaib 1. Dabei sind die Schnittlinien
7 so gelegt, daß sich zunächst zwei Hälften 3, 3' des ursprünglich annähernd runden
Käselaibes 1 ergeben. Weiter ist aus jeder dieser Hälften 3, 3' je ein rechteckiges
Mittelstück 4, 4' herausgeschnitten. Die umliegenden
-Randpartien 5 sind durch von den Mittelstücken 4, 4' zum Rand 8 verlaufende Schnittlinien
7 in sektorförmige Stücke 6 zerteilt.
[0022] Die in Fig. la beispielhaft gezeigte Zerteilungsform des Käselaibes 1 ergibt 21 Einzelstücke
2, die untereinander jeweils unterschiedliche Größe, unterschiedliche Gestalt und
unterschiedliches Gewicht aufweisen. Hierdurch erhält man ein verkaufsfähiges Sortiment
von Einzelstücken 2, das den durch Erfahrungen ermittelten Kaufgepflogenheiten der
Kundschaft weitestgehend angepaßt ist. Sollte es darüber hinaus erforderlich sein,
einzelne dieser Stücke 2 beim Verkauf noch weiter zu unterteilen, so stellt dies für
das Verkaufspersonal keine schwierige oder zeitraubende Anforderung mehr dar. Wesentlich
bei der gezeigten Art der aufteilung ist es auch, daß jedes Einzelstück zwei vorzugsweise
unterschiedlich lange und gerade Schnittkanten aufweist. Dies ist deshalb wichtig,
um beim Hausaufschnitt entweder unterschiedlich große Scheiben abschneiden oder das
Käsestück mit dem Käsehobel bearbeiten zu können.
[0023] Fig. lb zeigt eine andere, im Prinzip jedoch ähnlich Art der Zerteilung eines länglichen
Käselaibes 1 in unterschiedliche Einzelstücke 2. Auch hierbei ist es zweckmäßig, den
Käselaib 1- in zwei Hälften 3, 3' zu zerteilen. Weil es sich um eine andere Käsesorte
und einen anders geformten Käselaib 1- handelt, sind im gezeigten Beispiel der Fig.
lb die Schnittlinien 7 im wesentlichen so angeordnet, daß sich eine größere Anzahl
eckiger Einzelstücke 2' ergibt, von denen einige annähernd quadratisch, andere schmal
und lang sind. Eine Schnittlinie 7" ist schräg zur Längsrichtung des Käselaibes 1'
gelegt, um damit vier schiefwinklige Eckstücke 2" auszuschneiden.
[0024] Die unterschiedliche Schnittführung bei verschieden geformten Käselaiben 1, l' und
insbesondere unterschiedlichen
Käsesorten ist ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der entsprechenden
Vorrichtung. Damit wird erstmals eine mechanische Zerteilung mittelharter und harter
Käselaibe durch eine mechanische Zerteileinrichtung im Verkaufsraum ermöglicht.
[0025] Als Vorteile ergeben sich dadurch eine Entlastung des Verkaufspersonals von schwerer
körperlicher Arbeit, eine Freisetzung von Arbeitskräften für das eigentliche Verkaufsgeschehen
sowie ein für die Käuferschaft interessanter, zu einem Verkaufsanreiz führender Anblick
bei der mechanischen Zerteilung von Käselaiben.
[0026] Fig. 2 zeigt in Draufsicht ein Schneidelement 30. In einem Rahmen 9 sind messerartige
Klingen 10 angeordnet und zu einem Netz von Schnittlinien vereinigt. Der Rahmen 9
ist von starrer Konstruktion z.B. aus kastenformen Stahl-Hohlprofilen zusammengeschweißt.
Daran sind ebenfalls durch Schweißnähte Befestigüngslaschen 11, 11' befestigt und
mit konischen Rezessen 12, 12' in Form von kegelförmigen Aufnahmebohrungen versehen.
Die Anordnung der Klingen 10 bildet entsprechend der Aufschnittsform des Käses, beispielsweise
wie in Fig. la gezeigt, zwei mittlere Rechtecke 13, 13. Von dort verlaufen Klingen
14 senkrecht zu den Rechteckseiten und Klingen 15, 15' strahlenförmig nach außen.
Weitere Klingen 15" sind parallel zur Mittelachse angeordnet. An den Knotenpunkten
16 sind die Klingen 10', 14, 15, 15' und 15" jeweils miteinander metallisch verbunden.
Vorzugsweise ist diese Verbindung im Hartlötverfahren und insbesondere im Schutzgas-Hartlötverfahren
ausgeführt. Dadurch erhalten diese Verbindungen eine Festigkeit, die annähernd derjenigen
des Klingenstahles entspricht. Dies ist erforderlich, um den zu einem Schneidelement
30 vereinigten Klingen die notwendige Festigkeit im Gesamtverbund zu verleihen, die
beim Durchtrennen eines Käselaibes 1, 1' mit harter Kruste erforderlich ist.
[0027] Eine auf die Anordnung des Schneidelementes 30 in Fig. 2 abgestimmte Auflage 17 ist
in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Fig. 3 zeigt eine Draufsicht, während Fig. 4 eine
Seitenansicht, z. T. im Schnitt, entlang einer Schnittlinie IV-IV in Fig. 3 zeigt.
Auf einer Grundplatte 20 sind die einzelnen Flächenteile 18 mittels Stützen 19 im
Abstand befestigt. Die Grundplatte 20 ist so starr ausgeführt, daß sie den beim Schneidvorgang
auf sie einwirkenden Kräften ohne erkennbare Durchbiegung widersteht. Sie ist beispielsweise
eine Stahlplatte von ausreichender Stabilität. Die Grundplatte 20 kann auch aus faserverstärktem
Kunststoff gefertigt und an der Unterseite zur Stabilisierung vorzugsweise stark verrippt
sein. Es kann sich auch um eine in Sandwich-Bauart gefertigte starre Platte handeln.
Auf jeden Fall muß sie sowohl außerordentlich stabil als auch relativ leicht sein.
Die Stützelemente bzw. Stützen 19 sind z.B. dünnwandige Stahlrohre und durch Schweißung
sowohl mit der Grundplatte 20 als auch mit den Flächenteilen 18 verbunden. Abweichend
hiervon können sowohl Grundplatte, Stützen und Flächenteile aus Kunststoff oder Plexiglas
gefertigt sein.
[0028] In Fig. 4 sind Flächenteile 18 mit Beschichtungen 21, beispielsweise mit Teflon,
dargestellt. Diese sind für Bedürfnisse der Lebensmittelhygiene besonders zweckmäßig.
Zwischen den einzelnen Flächenteilen 18, 18' ergeben sich Schlitze 33, durch die die
Klingen 10 des Schneidelementes 30 beim Zerteilvorgang frei hindurchtreten können.
Eine komplette Zerteilvorrichtung 22 zeigt Fig. 5 in Seitenansicht, sowie in teilweiser
Schnittdarstellung. Diese besitzt als Basis ein Gestell mit einer schweren Fußplatte
23 und darauf angeschweißte Gewindebuchsen 24. Darin sind Führungselemente in Form
von Führungsstangen 25, 25' eingeschraubt. Ein mit Führungsbuchsen 27, 27' versehener
horizontaler Maschinentisch 26 ist von einer hydraulischen Kolben/Zylindereinheit
32 unterstützt. Es handelt sich dabei um einen hydraulischen Teleskopzylinder, welcher
im zusammengeschobenen Zustand einen vorteilhaft langen Arbeitshub H besitzt. Die
Führungsbuchsen 27, 27' bzw. der Maschinentisch 26 sind mit Einschubführungen 28,
28' versehen, in welche die Grundplatte 20 der Auflage 17 eingeschoben ist. Damit
ergibt sich der Vorteil einer leichten und völlig unkomplizierten Auswechselbarkeit
dieser Auflage 17. Die oberen Enden 29, 29' der Führungselemente bzw. Führungsstangen
25, 25' sind zur schnellen Befestigung bzw. Lösung von Schneidelementen 30 konisch
abgesetzt und mit Keilschlitzen 34, 34' versehen. Hierdurch ergibt sich eine absolut
sichere und unkomplizierte Positionierung und Zentrierung der Schneidelemente 30,
wobei der Rahmen 9 mit den Befestigungslaschen 11 und deren konischen Aufnahmebohrungen
12 exakt in die konischen Enden 29, 29' der Führungselemente 25, 25' einrastet. Durch
die Keilverbindungen 34, 34' wird in Sekundenschnelle mühelos eine sichere Verbindung
zwischen dem Rahmen 9 und den Führungselementen 25, 25' hergestellt.
[0029] In der unteren, mit ausgezogenen Zeichenlinien dargestellten Position des horizontalen
Maschinentisches 26 sowie der Auflage 17 ist der zu zerschneidende Käselaib 1 auf
die Flächenteile 18 lose aufgelegt. Eine Zentrierung des Käselaibes ist dabei infolge
der beabsichtigten, ungleichförmigen Zerteilung in unterschiedlich große Stücke weder
erforderlich noch erwünscht. Um jedoch eine Orientierungshilfe für das Personal zu
geben, kann die Auflage 17 eine Farbkennzeichnung in Form von Kreisen oder Ellipsen
(nicht dargestellt) aufweisen, die etwa nach dem Vorbild einer Schießscheibe ausgebildet
ist.
[0030] In der mit unterbrochenen Linien gestrichelt dargestellten oberen Position ist der
Käselaib 1 durch die Schneidelemente 30 von unten hindurchgedrückt und damit in einer
Weise zerteilt, wie dies beispielsweise aus den Fig. la und lb hervorgeht. Dabei ragt
die Auflage 17 über die obere Ebene der Schneidelemente 30 hinaus, so daß die zerteilten
Käsestücke 2 allseits frei zugänglich sind. Hierdurch wird die Bedienbarkeit der Vorrichtung
erheblich erleichtert.
[0031] Zwei erfindungswesentliche Ausgestaltungen einer Klinge 10 bzw. 10' zeigen Fig. 5
und 6.
[0032] Die Klinge gemäß Fig. 5 ist im Bereich ihrer nach unten weisenden Schneide 35 in
einer dachförmigen Schräge ausgebildet. Sie weist eine Vielzahl spitzer Zähne 36 auf.
Diese sind im Gegensatz zu Sägezähnen nicht geschränkt. Sie sind zwischen bogenförmig
zusammenlaufenden Zahnflanken ausgebildet und ähneln Haifischzähnen.
[0033] Bei der Klinge 10' gemäß Fig. 6 ist die Schneide 35' querschnittlich etwa dreieckig
ausgebildet und umgekehrt gebogen, wie die Klinge gemäß Fig. 5.
[0034] Mit der besonderen Form und Ausbildung der Klingen 10 bzw. 10' wird erreicht, daß
im Gegensatz zu einer geradlinigen Messerschneide zunächst der Schneiddruck auf wenige
Bereiche konzentriert wird, wodurch es mit der Erfindung erstmalig in überraschender
Weise gelingt, auch Krusten harter Käsesorten anzuschneiden und zu durchtrennen.
[0035] Es hat sich nämlich herausgestellt, daß die zum Zerteilen eines harten Käselaibes
notwendigen Schneidkräfte durch gemäß Fig. 5 und 6 ausgebildete Schneiden mit einem
Bruchteil derjenigen Kräfte aufgebracht werden, die mit glatten messerartigen Schneiden
aufgewendet werden müßten.
[0036] Wie Fig. 5 zeigt, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 22 sowohl kompakt als auch
unkompliziert. Sie eignet sich infolgedessen zur problemlosen Verwendung innerhalb
eines Verkaufsraumes, und erfüllt in idealer Weise die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabenstellung.
1. Verfahren zum Zerteilen eines Käselaibes oder -blockes in einzelne, von Schnittkanten
begrenzte Stücke, mit einer mechanischen Zerteileinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß der Käse von unten frei durch Schneiden einer Zerteileinrichtung
hindurchgedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Käsestücke nach dem Zerteilvorgang mit ihrer Unterlage über die Schneiden hinweg
in eine allseits zugängliche Position gehoben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Käselaib, die Schneiden oder beide vor Beginn des Zerteilungsvorganges mit einem
flüssigen Zerteilungshilfsmittel, vorzugsweise Wassersprühnebel, besprüht werden.
4. Vorrichtung zum Zerteilen eines Käselaibes oder -blockes in einzelne, von Schnittkanten
begrenzte Stücke, mit einer mechanischen Zerteileinrichtung, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Schneidelemente (30) innerhalb eines starren Rahmens (9) in parallelen, zum Rahmen
(9) senkrechten Ebenen angeordnete messerartige Klingen (10) sind und daß die Auflage
(17) den Käsestücken (2,4,6) in Form, Abmessung und Anordnung entsprechende Flächenteile
(18) mit dazwischenliegenden Schlitzen (33) aufweist, wobei die Flächenteile (18)
durch Stützelemente (19) im Abstand mit einer zur horizontalen Auflagefläche (17)
vorzugsweise parallelen Grundplatte (20) verbunden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie (22) eine Fußplatte (23) mit starren, vertikalen Führungselementen (25) aufweist,
in denen ein vertikal antreibbarer, horizontaler Maschinentisch (26) geführt ist,
der die Auflage (17) mit ihrer Grundplatte (20) auswechselbar aufnimmt, und daß am
oberen Ende (29) der Führungselemente (25) der Rahmen (9) mit den Schneidelementen
(10,30) auswechselbar befestigt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundplatte (20) im Maschinentisch (26) mittels schubladenartiger Einschübe (28)
auswechselbar eingesetzt ist und/ oder daß der Rahmen (9) mit den Schneidelementen
(10,30) an den oberen Enden (29) der Führungselemente (25) mittels konischer Hülsen
(12) aufgesetzt und mit Schnellbefestigungselementen, z.B. Keilen (31,34), festgesetzt
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Antrieb für den Maschinentisch (26) eine vorzugsweise hydraulische Kolben/Zylindereinheit
(32), vorzugsweise eine mehrfach teleskopierende Einheit, vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe der Klinge (10 bzw. 10') zur Mitte hin zu-bzw. abnimmt.