[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Flüssigkeitsentzug von strangförmig anfallenden
faserigen, verfilzten Materialien, insbesondere von Zuckerrohrbagasse mit hohem Feuchtigkeitsgehalt,
welcher die Materialien in aufgelockerter Form zugeführt werden und die zusammenwirkende
Preßwalzen mit diesen zugeordneten Flüssigkeitssammelrinnen aufweist.
[0002] Bei der genannten bevorzugten Anwendung der Vorrichtung für Zuckerrohrbagasse geht
es um die Entwässerung der Bagasse, und zwar sowohl von Zuckerrohr-Diffusionsbagasse
als auch von entmarkter Zuckerrohrbagasse, wie sie z.B. für die Weiterverarbeitung
in der Papierindustrie verwendet wird.
[0003] Es sind Vorrichtungen für die Entwässerung von Zuckerrohr-Diffusionsbagasse bekannt,
bei denen die aus dem Diffuseur in Form eines Stranges austretende Bagasse nach ihrer
Auflockerung dosiert entweder einer baulich sehr großen und leistungsstarken Hochdruck-Dreiwalzenpresse
zugeführt oder in zwei hintereinander angeordneten baulich und leistungsmäßig kleineren
Hochdruck-Dreiwalzenpressen abgepreßt wird. Derartige Walzenpressen, welche auch als
Zuckerrohr-Mühlen bezeichnet werden, stellen in Abhängigkeit von ihrer Leistung schwere
und aufwendige Konstruktionen dar, die einem hohen Materialverschleiß unterliegen.
Der Betrieb derartiger Zuckerrohrmühlen erfordert wegen der hohen Belastung der Walzen,
Bagassemesser, Walzenabstreifer und dgl. sehr hohe Wartungskosten. Es werden darüber
hinaus verhältnismäßig hohe Antriebsleistungen und damit entsprechend voluminöse Antriebsmotoren
benötigt.
[0004] Es sind zwar in Verbindung mit Zuckerrohr-Mühlen auch diesen vorgeordnetetog. Niederdruck-Preßwalzen
bekannt (DE-OS 30 21 311), die zur Erzielung einer Vorentwässerung mit einer als Sieb
ausgebildeten Förderebene für den noch nicht aufgelockerten Gutstrang zusammenwirken.
Auch zur Hauptentwässerung hat man anstelle von Zuckerrohr-Mühlen Niederdruck-Preßwalzen
vorgesehen in der Weise, daß diese als Walzenpaar am Ende der Förderebene des Gutstranges
angeordnet sind und auf diesen vor der Auflockerung einen länger als in Zuckerrohr-Mühlen
wirksamen Preßdruck ausüben. Die Walzen sind dabei übereinander angeordnet, wobei
jeweils eine obere glatte Walze mit einer unteren perforierten Walze zusammenwirkt.
Bei dieser Anwendung der Niederdruck-Preßwalzenist allein im Hinblick auf die durch
den Materialstrang bedingte Dicke und durch die Verfilzung des Materials nur ein geringer
Entwässerungsgrad erzielbar. Hinzu kommt, daß der Abfluß der Flüssigkeit nur in einer
Richtung, nämlich zu der als Sieb ausgebildeten Förderebene oder aber zu der unteren
Walze möglich ist. Allein im Hinblick auf die hierdurch bedingten langen Wege -für
einen großen Teil der Flüssigkeit ist ein Abfließen während des Preßvorganges nicht
in dem erforderlichen Maße erreichbar, so daß die abgepreßte Flüssigkeit zum Teil
wieder von dem aus der Preßzone austretenden Strang aufgenommen wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art für das Abpressen oder die Vorentwässerung eines aufgelockerten Gutstromes so
auszubilden, daß der bauliche Aufwand für das Abpressen gegenüber den bisher erforderlichen
Zuckerrohr-Mühlen vermindert und die für das Abpressen erforderliche Antriebsenergie
erheblich reduziert werden und außerdem gegenüber bisherigen Niederdruck-Preßwalzen
sowohl bei der Vorentwässerung als auch beim Abpressen ein verbesserter und gleichmäßiger
Flüssigkeitsentzug aus den Materialien sichergestellt wird.
[0006] Zur Lösung vorstehender Aufgabe ist die eingangs genannte Vorrichtung so ausgebildet,
daß zwei mit Niederdruck bzw. Mitteldruck in einem Bereich zwischen.0,5 und 50 kg/cm
2 zusammenwirkende hohle Preßwalzen mit in einer gemeinsamen horizontalen Ebene verlaufenden
Mittelachsen in einem Traggestell rotierend antreibbar gehalten sind, daß der Einzugsspalt
zwischen den Preßwalzen im Bereich ihrer Stirnenden durch seitliche Begrenzungswandungen
abgedichtet und ein wenigstens bis zu den seitlichen Begrenzungswandungen reichender,
über den Einzugspalt aufragender und den Querschnitt des Einzugsspaltes umschließender
Zuführschacht für die abzupressenden Materialien vorgesehen ist, und daß die Umfangswandungen
der beiden Preßwalzen gelocht ausgebildet sowie mit radial vorspringenden Mitnehmern
in Form von Noppen oder Leisten ausgerüstet sind.
[0007] Abweichend von den vorbekannten Niederdruck-Preßwalzen zur Vorentwässerung des erst
anschließend aufzulockernden Materialstromes geht es bei vorliegender Erfindung darum,
den bereits aufgelockerten Gutstrom einer wirkungsvollen Entwässerung mit geringem
Aufwand zu unterwerfen.
[0008] Die Preßwalzen der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung können infolge des geringen
Arbeitsdruckes in Abhängigkeit von dem vorgesehenen Preßdruck als verhältnismäßig
dünnwandige Blechwalzen ausgeführt werden, auch wenn sie zur Erzielung einer ausreichenden
Verweilzeit des Materials zwischen den Walzen einen relativ großen Durchmesser aufweisen.
Dabei erfolgt eine günstige Abpressung des Materials zwischen den Preßwalzen dadurch,
daß beide Walzen gelocht ausgebildet sind und somit die maximalen Wege der aus dem
Material abgepreßten Flüssigkeit der halben Spaltbreite zwischen den Preßwalzen entspricht.
Es kann, mit anderen Worten, ein verhältnismäßig schnelles Abfließen der Flüssigkeit
in die Walzeninnenräume erfolgen, wobei durch die gelochten Walzen ein ebenso schnelles
Abfließen der Flüssigkeit aus dem Walzeninneren in die Flüssigkeitssammelrinnen sichegestellt
wird.
[0009] Wichtig ist es für die Funktionsweise der Preßwalzen, daß diesen der aufgelockerte
Materialstrom möglicht gleichbleibend und gleichmäßig zugeführt wird. Dies wird durch
den oberhalb des Einzugsspaltes vorgesehenen Zuführschacht gewährleistet, wenn man
dafür sorgt, daß die Guthöhe in dem Zuführschacht bzw. der statische Druck vor dem
Einzugsspalt stets etwa die gleiche Höhe beibehält. Dieser Druck führt einerseits
zu einer Vorpressung bzw. Vorentwässerung und andererseits dazu, daß ein gleichmäßiger
Flüssigkeitsentzug des Gutes über den gesamten Strangquerschnitt erfolgt, ohne daß
sich Hohlräume innerhalb des Materialstromes bilden, in denen Flüssigkeitsansammlungen
auftreten können. Eine gleichbleibende Guthöhe im Zuführschacht ist ohne weiteres
erreichbar, wenn die Zufuhr des Gutes zu dem Schacht einerseits und der Antrieb der
Preßwalzen andererseits aufeinander abgestimmt werden.
[0010] Um die bereits beschriebene Gefahr einer Hohlraumbildung weiter zu mindern und eine
gleichmäßige Förderung des Materialstromes durch den Preßspalt zwischen den Walzen
hindurch zu gewährleisten, empfiehlt es sich, die beiden Preßwalzen mit einem Antrieb
zur Erzeugung synchroner Umfangsgeschwindigkeiten zu verbinden und die Mitnehmer an
den Wandungen der Preßwalzen so anzuordnen, daß sie versetzt und/oder wechselweise
in die zwischen den Walzen befindlichen Materialien eingreifen.
[0011] Insbesondere bei Vorrichtungen, deren Walzen innerhalb des angegebenen Druckbereiches
mit einem höheren Druck von 10 oder mehr kg/cm
2 gegeneinander bzw. gegen den Materialstrom gepreßt werden, empfiehlt es sich, die
Mitnehmer beider Preßwalzen so anzuordnen, daß sie die Löcher in den Wandungen der
Walzen mit radialem Abstand, jedoch in der Draufsicht vollständig überdecken. Hierdurch
wird gewährleistet, daß die in den Wandungen der Walzen befindlichen Löcher verstopfungsfrei
bleiben und ein schnelles Abfliefen der Flüssigkeit in das Innere der Preßwalzen bzw.
aus den Preßwalzen in die Sammelrinnen ermöglichen. Die Öffnungen in den Wandungen
der Preßwalzen können dabei als Bohrungen bzw. Schlitze oder auch andersartig figurier;e
Ausnehmungen ausgebildet sein.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausführung und Funktionsweise ergibt sich, wenn die Mitnehmer
die Löcher in den Wandungen der Preßwalzen bis auf einen gegen die Drehrichtung der
Walzer weisenden Bereich seitlich dicht umschließen. Hierdurch wird ein Zufluß der
abgepreßten Flüssigkeit in die Löcher auf der druckentlasteten Seite der radial vorspringencen
und in den Materialstrom eindringenden Mitnehmer erreicht. Hierdurch wird der Abfluß
der abgepreßten Flüssigkeit begünstigt und gleichzeitig die Gefahr des Verstopfens
der in den Wandungen der Preßwalzen befindlichen Löcher zusätzlich vermindert.
[0013] Der Abfluß der ausgepreßten Flüssigkeit aus den Preßwalzen wird begünstigt, wenn
diese mit auf den Wandinnenseiten angeordneten, jeweils geneigt in Drehrichtung weisenden
Leitblechen ausgerüstet sind. Die aus dem Inneren der Preßwalzen durch die öffnungen
in den Wandungen austretende Flüssigkeit wird dabei den üblicherweise unterhalb der
Walzen angeordneten Sammelrinnen zugeführt.
[0014] Zweckmäßig ist es, wenn als seitliche Wandungen zur Abdichtung des Einzugsspaltes
der Preßwalzen den Spalt überdeckende an der Stirnseite der jeweiligen Walze gehaltene
nach außen weisende und mit der Walze umlaufende Flanschringe vorgesehen sind. Hierdurch
ergibt sich eine relativ einfache seitliche Abdeckung des Einzugsspaltes, so daß das
abzupressende Material beim Einzug in den Preßspalt nicht seitlich aus den Walzen
heraustreten kann. Durch entsprechende Ausbildung der Flanschringe mit einem abriebfesten
Dichtungswerkstoff kann außerdem dafür gesorgt werden, daß ein flüssigkeitsdichter
seitlicher Abschluß des Einzugsspaltes erreicht wird.
[0015] Statt der mit jeweils einer Preßwalze umlaufenden Flanschringe kann bei einer anderen
Ausführung der Vorrichtung auch vorgesehen sein, daß der Kontur des Einzugsspaltes
der Preßwalzen angepaßte,, im Traggestell gehaltene_und den Spaltraum oberhalb der
Walzenachsen abdeckende Wandungen jeweils nahe den Walzenenden vorgesehen und auf
dem Außenumfang der Walzen mit den Wandungen dichtend zusammenwirkende Ringe gehalten
sind. Wenn die Ringe nicht mit den Wandungen in Berührung kommen, ergibt sich trotzdem
eine Labyrinthdichtung, die mit Sicherheit den Austritt des abzupressenden Materials
verhindert. Will man auch eine seitliche Flüssigkeitsdichtung des Einzugsspaltes erreichen,
so können die vorgenannten Wandungen in Längsrichtung des Spaltraumes verschiebbar
angeordnet und unter der Einwirkung von Federn in Anlage an die auf den Walzen gehaltenen
Ringe gehalten sein. Auch dabei können die Ringe oder die Wandungen mit entsprechenden
abriebfesten Dichtungsmaterialien beschichtet werden, um einen flüssigkeitsdichten
Abschluß zu gewährleisten. Die genannten Ringe bewirken auch, daß beim Abpressen von
Materialien mit einem großen Flüssigkeitsanteil die im Bereich des Einzugsspaltes
bereits abgepreßte Flüssigkeit entgegen der Walzenbewegung über die Außenwandfläche
der Preßwalzen abläuft und auf diesem Wege zu den unterhalb der Preßwalzen vorgesehenen
Sammelrinnen gelangt.
[0016] Der im Zuführschacht herrschende statische Druck der Materialsäule kann zu einer
Vorabpressung des Materials ausgenutzt werden. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß
der Zuführschacht gelochte Wandungen sowie im Abstand übereinander angeordnete flüssigkeitsdicht
mit der Außenseite der Wandungen verbundene umfängliche sowie an wenigstens eine Sammelleitung
angeschlossene Sammelrinnen aufweist. Auf diese Weise wird es möglich, daß die infolge
des statischen Druckes der Säule abgepreßte Flüssigkeit aus dem Zuführschacht austritt
und abgeführt wird, noch ehe das Material in den Spalt zwischen die Preßwalzen gelangt.
[0017] Um die Materialhöhe in dem Zuführschacht möglichst konstant zu halten und damit einen
gleichbleibenden statischen Druck auf das dem Einzugsspalt zugeführte Material auszuüben,
ist es zweckmäßig, wenn der Zuführschacht mit einem Füllstandsregler ausgerüstet ist,
welcher mit einer Regeleinrichtung für den Antrieb der Preßwalzen und/oder eines Zuförderers
für das aufgelockerte Material verbunden ist.
[0018] Die Preßwalzen können zur Einstellung des jeweiligen gleichen Preßdruckes gegeneinander
beweglich gehalten sein, wobei die Achse wenigstens einer Preßwalze in einem einstellbaren
Widerlager abgestützt ist. Dabei kann als Widerlager und Verstelleinrichtung eine
hydraulische Kolbenzylinderanordnung vorgesehen sein, die einerseits mit der in einem
Festlager gehaltenen Achse der einen Walze und andererseits mit der anderen in einem
Loslager gehaltenen Achse der anderen Walze verbunden ist.
[0019] Zur Erhöhung der Wirksamkeit der beschriebenen Vorrichtung bei Verwendung der Preßwalzen
zur Hauptentwässerung und insbesondere für das Abpressen von Materialien mit einem
sehr hohen Feuchtigkeitsgehalt kann es zweckmäßig sein, wenn im Abstand oberhalb der
Preßwalzen Vorentwässerungswalzen angeordnet sind und der Zuführschacht in Richtung
quer zur Längsachse der Preßwalzen abgesetzt ausgebildet ist und mit einem Abschnitt
größeren Querschnittes bis zum Eintrittsspalt der Vorentwässerungswalzen reicht und
sich mit seinem querschnittsverminderten Abschnitt von dem Austrittsspalt der Vorentwässerungswalzen
bis zum Eintrittsspalt der Preßwalzen erstreckt. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die
Vorentwässerungswalzen einen geringeren Durchmesser als die Preßwalzen, jedoch die
gleiche Ausbildung wie die Preßwalzen aufweisen und mit Flüssigkeitssammelrinnen sowie
seitlichen Wandungen zur Abdeckung ihres Einzugsspaltes ausgerüstet sind.
[0020] Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung kann mit großem Vorteil auch nur zur
Vorentwässerung des aufgelockerten Gutstranges eingesetzt werden. Hierzu ist es günstig,
wenn die Preßwalzen als Vorentwässerungswalzen oberhalb einer Zuckerrohr-Mühle angeordnet
sind und zwischen den Preßwalzen und der Zuckerrohr-Mühle ein gegenüber dem Zuführschacht
zu den Preßwalzen im Querschnitt geringer bemessener Schachtabschnitt für die Zuführung
des vorentwässerten Gutes zu der Zuckerrohr-Mühle vorgesehen ist.
[0021] Durch vorgenannte Ausbildung genügt infolge der sehr effektiven Vorentwässerung eine
einzige relativ kleine und nur eine geringe Antriebsleistung erfordernde Zuckerrohr-Mühle
für die Folgeentwässerung. Dabei können vorhandene wegen geringer Leistung der Zuckerrohr-Mühle
nur wenig wirkungsvoll arbeitende Vorrichtungen durch den nachträglichen Einbau der
Vorentwässerungswalzen gemäß der Erfindung erheblich verbessert werden.
[0022] Die oberhalb der Zuckerrohr-Mühle angeordneten Vorentwässerungswalzen sind gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung getrieblich mit dem Antrieb der Zuckerrohr-Mühle
verbunden. Hierdurch wird ein besonders einfacher Aufbau der gesamten Entwässerungsvorrichtung
erzielt.
[0023] Zur Erhöhung der Stabilität der Preßwalzen und zur Erzielung eines besseren Selbstreinigungseffektes
können die Preßwalzen auch eine von der oben beschriebenen Ausbildungsform abweichende
Konstruktion aufweisen. Diese kennzeichnet sich vorteilhafterweise dadurch, daß die
Preßwalzen doppelwandig ausgebildet sind und die äußeren gelochten Umfangswandungen
einen inneren allseitig geschlossenen Walzenkörper in radialem Abstand sowie beidseitig
axial überragend umschließen, daß der Raum zwischen der äußeren Umfangswand und der
Umfangswand des inneren Walzenkörpers durch radial und parallel zur Drehachse verlaufende
Stege in Kammern unterteilt ist und die äußere Umfangswand mit Stirnwandungen verbunden
ist, die wenigstens in Höhe der Kammern freie Durchtrittsöffnungen aufweisen.
[0024] Bei der vorgenannten Ausführung kommen die sonst notwendigen inneren Leitbleche in
Fortfall. Die zwischen dem inneren Walzenkörper und.der äußeren Umfangswand vorgesehenen
Kammern führen zu weniger Ablagerungen, als dies bei Walzen mit inneren Leitblechen
der Fall ist. Neben einer konstruktiven Vereinfachung durch die doppelwandige Ausbildung
der Preßwalzen wird der weitere Vorteil erreicht, daß sich die Reinigung der Walzen
vereinfacht und eine erhöhte Formstabilität erreicht wird.
[0025] Zweckmäßig ist es, wenn die zwischen der äußeren gelochten Umfangswand und dem inneren
Walzenkörper vorgesehenen Stege sich nur über die axiale Länge des inneren Walzenkörpers
erstrecken und die mit der äußeren Umfangswand verbundenen Stirnwandungen als sich
nur teilweise über die Höhe der Kammern erstreckende Ringflansche ausgebildet sind.
[0026] Die Zeichnung gibt Ausführungsbeispiele der Erfindung in schematischer Darstellung
in Verbindung mit der Entwässerung von Zuckerrohr-Diffusionsbagasse wieder.
[0027] Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht einer Anordnung gemäß vorliegender Erfindung, bei der zur
Entwässerung ausschließlich ein Preßwalzenpaar vorgesehen ist,
Fig. 2a einen teilweisen Längsschnitt durch den unteren Abschnitt eines Zuführschachtes
der Anordnung nach Fig. 1,
Fig. 2b einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 2a,
Fig. 3a in vergrößerter Darstellung einen schematischen Schnitt durch den unteren
Teil des Zuführschachtes-und die Preßwalzen nach Fig. 1 mit gestrichelt angedeutetem
Traggerüst,
Fig. 3b eine schematische Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. 3a,
Fig. 4 eine vergrößerte Draufsicht auf den durch einen Kreis markierten Teil der Fig.
3b,
Fig. 5 in vergrößerter Darstellung eine Seitenansicht auf den Preßspalt der Walzen,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Schnittlinie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 eine Teildraufsicht auf eine Abwicklung der Preßwalzen,
Fig. 8a einen senkrechten Schnitt durch die Abwicklung gegenüberliegender Preßwalzen
im Bereich des Preßspaltes,
Fig. 8b eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles VIII in Fig. 8a,
Fig. 9a einen senkrechten Teilschnitt durch die Abwicklung einer Preßwalze mit zwei
anderen Ausführungsbeispielen der Mitnehmer,
Fig. 9b die Draufsicht auf die beiden unterschiedlichen Mitnehmer gemäß Fig. 9a,
Fig. 9c die Draufsicht auf die Blechzuschnitte der Mitnehmer nach den Fig. 9a und
9b,
Fig. 10 eine Anordnung in ähnlicher Darstellung wie Fig. 3a, jedoch mit den Preßwalzen
vorgeordneten Vorentwässerungswalzen,
Fig. 11 die Seitenansicht einer Anordnung, bei der die Preßwalzen einer Zuckerrohr-Mühle
vorgeordnet sind,
Fig. 12 die Seitenansicht, teils auch geschnitten, einer doppelwandigen Preßwalze,
Fig. 13 einen Schnitt entlang der Schnittlinie XIII-XIII durch die Preßwalze nach
Fig. 12.
[0028] Im rechten Teil der Fig. 1 ist das abwurfseitige Ende eines Förderers 1 ersichtlich,
welcher mit seinem oberen Trum eine Förderebene bildet, auf der ein in relativ dicker
Schicht anfallender Strang 3 faserigen, verfilzten Materials der Zuckerrohr-Diffusionsbagasse,
welche aus einem in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Diffuseur stammt, einer Schäl-
und Auflockerungswalze 4 zugeleitet wird. Diese ist in dem wiedergegebenen Beispiel
mit Schlag- bzw. Reißarmen 4a ausgerüstet, welche bei einer Bewegung der Auflockerungswalze
4 in Richtung des dargestellten Pfeiles in den Gutstrang 3 eingreifen und das Gut
auflockern, so daß es im aufgelockerten Zustand dem Förderer 5 zugeleitet wird, welcher
beispielsweise als Kratzerförderer ausgebildet sein kann und der gegenüber der zeichnerischen
Darstellung auch mit seinem Aufgabeende um 90° verschwenkt parallel zur Längsachse
der Auflockerungswalze 4 verlaufen kann und somit gegenüber dem Gutstrang 3 wesentlich
schmaler ausgebildet werden kann.
[0029] Das Abwurfende des Förderers 5 liegt im oberen Bereich eines Zuführschachtes 6, welcher
sich bis zu dem Einzugsspalt 18 zweier mit ihren Achsen 7 in einer gemeinsamen horizontalen
Ebene verlaufender Preßwalzen 9 erstreckt. Die Preßwalzen 9 sind in einem aus der
Fig. 3a angedeuteten Traggestell 2 gehalten und mit einem regelbaren Antrieb verbunden,
so daß die beiden Preßwalzen 9 in Richtung der dargestellten Pfeile synchron umlaufend
angetrieben werden.
[0030] Die konstruktive Ausbildung der Preßwalzen 9 wird später im Zusammenhang mit den
anderen Figuren beschrieben. Zunächst sei lediglich bemerkt, daß die Preßwalzen 9
als Hohlwalzen ausgebildet sind und eine aus Blech bestehende Umfangswandung 10 aufweisen,
welche jeweils mit einer Lochung versehen ist, die im Zusammenhang mit der Fig. 7
noch im einzelnen beschrieben wird.
[0031] Im Inneren der hohlen Preßwalzen 9 sind in der Fig. 1 gestrichelt wiedergegebene
Leitbleche 11 vorgesehen, die in Drehrichtung der Walzen geneigt verlaufen. Zweck
der Leitbleche 11 ist es, die abgeführte Flüssigkeit so zum Walzeninneren hin zu leiten,
daß sie nicht mehr zu der abgepreßten Bagasse zurückfließen kann. Dies ist besonders
deutlich aus der Fig. 8a ersichtlich.
[0032] Unterhalb der beiden Preßwalzen 9 sind Flüssigkeitssammelrinnen 12 angeordnet, während
unterhalb des Austrittsspaltes 13 ein Förderer 14 zum Abtransport der abgepreßten
Bagasse vorgesehen ist.
[0033] Die in das Walzeninnere gelangende Flüssigkeit fließt in den unteren Teil der Walzen
und von dort durch die Bohrungen in die jeweilige Saftwanne 12. Bei stirnseitig geschlossenen
Hohlwalzen können zusätzliche in den Stirnwänden vorgesehene Austrittsöffnungen für
die Flüssigkeit vorgesehen sein, die in Fig. 3a strichpunktiert angedeutet und mit
15b bezeichnet sind.
[0034] Von besonderer Bedeutung ist die Ausbildung der Preßwalzen 9, von denen Einzelheiten
in den Fig. 7, 8a und 8b und 9a bis 9c wiedergegeben sind.
[0035] In der aus Fig. 7 ersichtlichen Teildraufsicht auf die Abwicklung einer gelochten
Wandung der Preßwalzen 9 sind in ausgezogenen Linien Bohrungen 15 erkennbar, die in
der Umfangswandung 10 der einen Preßwalze angeordnet sind, während die gestrichelt
dargestellten Bohrungen 15a die Bohrungen der anderen Preßwalze in der Betriebsstellung
der beiden Walzen wiedergeben. Man erkennt, daß die Bohrungen 15 und 15a sowohl in
Längsrichtung der Achsen 7 der Preßwalzen 9 als auch über den Umfang gesehen versetzt
angeordnet sind.
[0036] Aus den Fig. 8a und 8b erkennt man, daß die Bohrungen 15 bzw. 15a in dem dargestellten
Beispiel jeweils durch warzenförmige Mitnehmer l6 abgedeckt sind, und daß die warzenförmigen
Mitnehmer 16 die Bohrungen 15 bzw. 15a unter Belassung eines Spaltes 17 überdecken.
In dem dargestellten Beispiel umschließen die Mitnehmer 16 die Bohrungen 15 bzw. 15a
bis auf einen gegen die Drehrichtung der Preßwalzen weisenden Bereich, welcher den
dargestellten Spalt 17 bildet, durch den die Flüssigkeit in die Bohrung 15 bzw. 15a
gelangen kann. Der Eintrittsspalt 17 für die Flüssigkeit liegt auf der druckabgewandten
Seite der Mitnehmer 16, so daß der Zustrom der Flüssigkeit zu den Bohrungen 15 bzw.
15a hierdurch begünstigt wird.
[0037] Die Fig. 9a bis 9c zeigen zwei andere Ausbildungsformen der Mitnehmer, die sich besonders
einfach herstellen lassen. In dem dargestellten Beispiel sind zwei verschiedene Ausführungen
der Mitnehmer wiedergegeben, welche mit 16a und 16b bezeichnet sind. Die Fig. 9a zeigt
in einem Schnittbild durch die Umfangswandung 10 der Preßwalze 9 die Anordnung der
Mitnehmer 16a und 16b, deren Draufsicht aus der Fig. 9b ersichtlich ist. Die Mitnehmer
16a und 16b bestehen in dem Beispiel aus einfachen
'Blechzuschnitten 30 bzw. 31, deren Draufsicht aus Fig. 9c ersichtlich ist. Die aus
den genannten Zuschnitten durch Abkanten entlang der gestrichelt wiedergegebenen Biegelinienhergestellten
Blechformteile werden in der aus den Fig. 9a und 9b ersichtlichen Weise so auf die
Außenwandfläche der Umfangswandung 10 der Preßwalzen 9 so aufgeschweißt, daß sie die
Bohrungen 15 dachförmig überdecken und die Löcher 15 bis auf den gegen die Drehrichtung
weisenden Bereich seitlich umschließen. Gegen die Drehrichtung gesehen bilden die
Mitnehmer 16a und 16b freie Zuflußquerschnitte zu den Löchern 15.
[0038] Durch die beschriebene Ausbildung und Anordnung der Mitnehmer 16 bzw. 16a und 16b
wird gewährleistet, daß durch die Umfangswandung 10 der Preßwalzen 9 Flüssigkeit ohne
Schwierigkeiten in das Innere der Walzen und auch vom Inneren nach außen hin abfließen
kann, ohne daß jedoch die Gefahr einer Verstopfung der Bohrungen 15 bzw. 15a besteht.
Durch die versetzte Anordnung der Mitnehmer 16 bzw. 16a und 16b, die auch leistenförmig
ausgebildet sein könnten, ergibt sich ein wechselweiser Eingriff dieser Mitnehmer
in die zwischen die beiden Preßwalzen 9 eingebrachten Materialien, welche durch den
Preßdruck der Walzen entwässert werden sollen.
[0039] Im Bereich des Einzugsspaltes 18 der Preßwalzen 9 sind in dem Beispiel der Fig. 1
und der Fig. 5 und 6 seitliche Wandungen 19 vorgesehen, welche sich der Kontur des
Eintrittsspaltes folgend bis etwa in Höhe der Mittelachsen 7 erstrecken und die mit
dem Traggestell 2 verbunden sind. Die seitlichen Wandungen 19 wirken dabei mit nahe
den Walzenenden auf den Wandungen 10 der Preßwalzen 9 angeordneten Ringen 20 zusammen,
so daß eine sichere seitliche Abdichtung des Einzugsspaltes 18 erreicht wird. Die
seitlichen Wandungen 19 sind gemäß Fig. 5 in ihrem oberen Bereich mit Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen
21 versehen, durch die ein zusätzlicher Abfluß der zu Beginn des Preßvorganges aus
dem Strang austretenden und nach oben gedrängten Flüssigkeit ermöglicht wird.
[0040] Die seitlichen Wandungen 19 können ortsfest oder ggf. auch geringfügig in Längsrichtung
des Spaltraumes verschiebbar angeordnet und unter der Einwirkung von in der Zeichnung
nicht wiedergegebenen Federn in Anlage an die an den Wandungen 10 der Preßwalzen 9
befestigten Ringe 20 gedrückt werden. Dabei kann durch Anordnung abriebfester Dichtungswerkstoffe
zwischen der Wandung 19 und den Ringen 20 eine weitere Verbesserung der Abdichtwirkung
erzielt werden.
[0041] Statt der ortsfesten oder ggf. geringfügig seitlich verschiebbar gehaltenen Wandungen
19 können als seitliche Wandungen zur Abdichtung des Einzugsspaltes 18 der Preßwalzen
9 auch den Spalt überdeckende Flanschringe 22 vorgesehen sein, wie dies in Fig. 4
schematisch dargestellt ist. Die Flanschringe 22 sind dabei stirnseitig an der oder
den Preßwalzen 9 angeordnet, wobei entweder beide Flanschringe an einer der Walzen
gehalten sein können oder aber auch jede der Preßwalzen 9 einen Flanschring 22 tragen
kann. Das freie Ende des Flanschringes 22 kann wiederum mit einem abriebfesten Dichtwerkstoff
ausgerüstet sein, mit dem er an der anderen Preßwalze anliegt, um die Dichtwirkung
im Bereich des Einzugsspaltes 18 der beiden Preßwalzen 9 zu verbessern.
[0042] Der Zuführschacht 6, welcher im Querschnitt rechteckförmig und in seinen Abmessungen
dem Einzugsspalt 18 zwischen den Preßwalzen 9 angepaßt ist, kann durchgehende glatte
Wandungen aufweisen, die ein sicheres Nachrutschen der abzupressenden Materialien
gewährleisten, so daß bei entsprechender Höhenabmessung des Zuführschachtes 6 ein
statischer Druck auf das in den Einzugsspalt 18 zwischen die Preßwalzen 9 gelangende
Material ausgeübt wird, damit eine sichere und gleichmäßige Zufuhr des abzupressenden
Materials zu dem Einzugsspalt 18 erfolgt. Besonders günstig ist es jedoch, wenn gemäß
den Fig. 2a und 2b der Zuführschacht 6 gelochte Wandungen 23 aufweist, so daß unter
der Wirkung des statischen Druckes der Materialsäule eine Vorentwässerung des Materials
erfolgt. Die Flüssigkeit, welche aus den gelochten Wandungen 23 des Zuführschachtes
6 austritt, wird dabei in Sammelrinnen 24 gesammelt, die in Abständen übereinander
an der Außenseite der gelochten Wandungen 23 befestigt und gemäß der Darstellung der
Fig. 2b mit einer Sammelleitung 24a verbunden sind. Ggf. kann auch nur der untere
Bereich des Zuführschachtes 6 gelichte Wandungen 23 und Sammelrinnen 24 aufweisen.
[0043] Um einen hinreichenden statischen Druck auf das in den Einzugsspalt 18 gelangende
Material durch die darüber befindliche Materialsäule auszuüben und damit eine gleichmäßige
Zufuhr des Materials zu den Preßwalzen 9 zu gewährleisten, ist es notwendig, daß eine
möglichst gleichbleibende Gutsäule oberhalb des Einzugsspaltes 18 in dem Zuführschacht
6 vorhanden ist. Zu diesem Zweck ist der Zuführschacht mit einem in der Fig. 1 schematisch
angedeuteten Füllstandsregler 25 ausgerüstet, welcher über in der Zeichnung nicht
wiedergegebene Verbindungsleitungen mit einer Regeleinrichtung für den Antrieb der
Preßwalzen 9 und/oder dem Förderer 5 für das dem Zuführschacht 6 zuzuleitende aufgelockerte,
abzupressende Material verbunden ist.
[0044] In der Darstellung der Fig. 3a und 3b, welche einen Teil der Anordnung nach der Fig.
1 in vergrößerter Darstellung wiedergibt, sind die mit der Fig. 1 übereinstimmenden
Teile auch mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Fig. 3a und 3b zeigen, daß
die Preßwalzen 9 gegeneinander beweglich gehalten sein können, um den Spaltraum zwischen
den Umfangswandungen 10 der Preßwalzen 9 einstellen zu können. In der wiedergegebenen
Darstellung ist die jeweils im rechten Teil der Figur wiedergegebene Preßwalze 9 mit
ihrer Achse 7 in einem Festlager 26 gehalten, während für die Achse 7 der anderen
Walze ein Loslager 27 vorgesehen ist. Gemäß Fig. 3b sind zwischen den genannten Lagern
hydraulische Kolbenzylinderanordnungen 28 vorgesehen, mit deren Hilfe der Abstand
der Achsen 7 der beiden genannten Preßwalzen 9 auf unterschiedliche Werte eingestellt
werden kann.
[0045] In dem dargestellten Beispiel der Fig. 3b ist zur seitlichen Abdichtung des Einzugsspaltes
28 die bereits im Zusammenhang mit der Fig. 4 wiedergegebene Ausbildung angedeutet
in der Weise, daß an der in Fig. 3b rechten Preßwalze 9 mit dieser Walze umlaufende
Flansche 22 angeordnet sind, wie dies im Zusammenhang mit der Fig. 4 als vergrößerte
Darstellung der Einzelheit IV aus Fig. 3b bereits beschrieben ist.
[0046] Zusätzlich oder auch anstelle einer Vorentwässerung durch eine gelochte Ausbildung
des Zuführschachtes 6 gemäß den Fig. 2a und 2b können gemäß Fig. 10 oberhalb im Abstand
von den Preßwalzen 9 Vorentwässerungswalzen 29 angeordnet sein, die ebenso wie die
Preßwalzen 9 in dem Traggestell 2 gehalten und antreibbar sind.
[0047] Die Vorentwässerungswalzen 29 weisen die gleiche Ausbildung wie die Preßwalzen 9
auf, haben lediglich einen geringeren Durchmesser und bilden einen wesentlich breiteren
Einzugs- und Preßspalt, der durch Veränderung des Abstandes der Walzen einstellbar
sein sollte. Unterhalb der Vorentwässerungswalzen 29 sind wiederum Sammelrinnen 12a
vorgesehen.
[0048] Da durch die Vorentwässerungswalzen 29 der Gutstrang in seinem Volumen vermindert
wird, ist der Zuführschacht 6 gemäß Fig. 10 abgesetzt ausgebildet. Er besteht aus
einem oberen Abschnitt 6a größeren Querschnittes und einem zwischen den Vorentwässerungswalzen
29 und den Preßwalzen 9 befindlichen Abschnitt geringeren Querschnittes 6b. Zwischen
diesen beiden Abschnitten erstrecken sich etwa über die Höhe der Vorentwässerungswalzen
29 seitliche Wandungen 19a zur Abdeckung des Einzugsspaltes, ähnlich wie dies in Verbindung
mit den Preßwalzen 9 bereits beschrieben wurde.
[0049] Die Vorentwässerungswalzen 29 sorgen gleichzeitig für eine gleichmäßige Zuführung
des abzupressenden Materials zu den Preßwalzen 9, unabhängig von eventuellen Schwankungen
der Materialhöhe in dem Zuführschacht 6. Durch sie wird auf das den Preßwalzen 9 zuzuführende
Gut ein vorbestimmter Preßdruck ausgeübt, welcher sich günstig auf den Entwässerungsgrad
des Materials auswirkt.
[0050] Die beschriebene Vorrichtung ist insbesondere für die Entwässerung von Zuckerrohr-Diffusionsbagasse
und entmarkter Zuckerrohrbagasse geeignet, läßt sich jedoch auch zum Flüssigkeitsentzug
für andere faserige, verfilzte Materialien in Form von Naturprodukten oder auch von
Kunststoffasern anwenden.
Beispiel:
[0051] Mit einer Vorrichtung gemäß Fig. 1, also ohne Vorentwässerungswalzen, wurde Zuckerrohrbagasse
mit 82% Anfangsfeuchte zwischen zwei Preßwalzen mit einem Durchmesser von 1,2 m und
einem Anpreßdruck von 6 kg/cm im Scheitelpunkt bei einer Umfangsgeschwindigkeit der
Walzen von 4,5 m/min. abgepreßt. Die abgepeßte Bagasse enthielt noch 65% Restfeuchte.
[0052] Statt der Anordnung der Preßwalzen 9 in Verbindung mit diesen vorgeordneten Vorentwässerungswalzen
29 entsprechend der Fig. 10 können die erfindungsgemäß ausgebildeten Preßwalzen gemäß
Fig. 11 auch als Vorentwässerungswalzen 29a in Verbindung mit einer Zuckerrohr-Mühle
30 verwendet werden.
[0053] Die Anordnung der Entwässerungswalzen 29a erfolgt praktisch in der gleichen Weise,wie
dies in Verbindung mit Fig. 10 beschrieben ist, wobei lediglich gegenüber den diesen
Vorentwässerungswalzen 29a nachgeordneten Preßwalzen 9 im Beispiel der Fig. 11 die
Zuckerrohr-Mühle 30 vorgesehen ist. Auch im Beispiel der Fig. 11 besteht der Zuführungsschacht
6 aus einem erweiterten oberen Abschnitt 6a, welcher lotrecht von der die Drehachsen
der Vorentwässerungswalzen 29a aufnehmenden horizontalen Ebene aufragt und unterhalb
der Vorentwässerungswalzen 29a in einen Abschnitt 6b geringeren Querschnittes übergeht,
welcher sich bis zu der oberen Walze 31 und der mit dieser zusammenwirkenden Speisewalze
32 erstreckt.
[0054] Unterhalb der Vorentwässerungswalzen 29a sind wiederum Sammelrinnen 12a vorgesehen,
wie dies im einzelnen bereits im Zusammenhang mit Fig. 10 beschrieben wurde.
[0055] Sowohl die Speisewalze 32 als auch die Entwässerungswalzen 29a sind in einer aus
der Fig. 11 nicht ersichtlichen Weise getrieblich mit dem Antrieb der Zuckerrohrwalzen
verbunden, so daß ein eigener Antrieb für die genannten Walzen nicht erforderlich
ist.
[0056] Durch die beschriebene Ausbildung der Vorentwässerungswalzen 29a ünd ihre Anordnung
mit ihren Drehachsen in einer horizontalen Ebene sowie dem lotrecht von diesen Vorentwässerungswalzen
29a aufragenden Abschnitt 6a des Zuführschachtes, welcher die gleiche Ausbildung aufweist,
wie sie bereits in Verbindung mit den Fig. 2a und 2b beschrieben wurde, erreicht man,
daß eine sehr intensive und effektive Vorentwässerung erfolgt. Hierdurch kann für
die Folgeentwässerung eine relativ kleine Zuckerrohr-Mühle 30 geringerer Leistung
verwendet werden, um trotzdem einen sehr hohen Entwässerungsgrad der Gesamtanordnung
gemäß der Fig. 11 zu erreichen. Durch den beschriebenen Einsatz der erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorentwässerungswalzen 29a in Verbindung mit einer nachgeordneten Zuckerrohr-Mühle
30 ist es möglich, bereits vorhandene Entwässerungsanlagen, die mit Zuckerrohr-Mühlen
arbeiten, entsprechend umzurüsten, um eine erhebliche Verbesserung des Entwässerungsgrades
zu erreichen, ohne daß mehrere derartiger Zuckerrohr-Mühlen hintereinander angeordnet
werden müssen.
[0057] Sowohl die Entwässerungswalzen 9 als auch die Vorentwässerungswalzen 29a können abweichend
von der bisher beschriebenen Ausführung mit den innenliegenden Leitblechen 11 eine
Ausbildung aufweisen, wie sie in den Fig. 12 und 13 wiedergegeben ist.
[0058] Die in den Fig. 12 und 13 wiedergegebene Preßwalze weist übereinstimmend mit den
Preßwalzen 9 bzw. den Vorentwässerungswalzen 29 und 29a eine äußere Umfangswand 10
mit darin vorgesehenen Öffnungen 15 und diese überdeckende Mitnehmer 16 bzw. 16a oder
16b auf. Diese Umfangswand 10 umschließt einen inneren allseitig geschlossenen Walzenkörper
33 mit radialem Spiel und überragt diesen inneren Walzenkörper 33 auch in axialer
Richtung beidseitig.
[0059] Der innere Walzenkörper 33 ist gemäß Fig. 12 mit inneren Aussteifungsblechen 33a
ausgerüstet. Zwischen der Umfangswandung 33b des inneren Walzenkörpers 33 und der
äußeren Umfangswand 10 sind radial im gleichmäßigen Abstand angeordnete Stegbleche
34 vorgesehen, so daß Kammern 35 entstehen, in welche beim Preßvorgang die abgepreßte
Flüssigkeit in Richtung der in den Fig. 12 und 13 dargestellten Pfeile eintritt.
[0060] Die Stege 34 erstrecken sich nur über die axiale Länge des inneren Walzenkörpers
33, so daß zwischen den mit der äußeren Umfangsfläche 10 verbundenen Stirnwänden 36
und dem inneren Walzenkörper 33 Spalte 37 verbleiben, durch welche die in die Kammern
35 gelangende Flüssigkeit durch seitliches Ausströmen gelangt, wie dies in Fig. 12
ebenfalls durch Pfeile angedeutet ist.
[0061] In dem dargestellten Beispiel sind die mit der äußeren Umfangswand 10 verbundenen
Stirnwandungen 36 lediglich als Ringflansche ausgebildet, welche sich nur über einen
Teil der Höhe der Kammern 35 erstrecken, so daß die in die Spalte 37 sowie in die
jeweils unteren Kammern 35 der Walze gelangende Flüssigkeit nicht nur durch die gerade
unten befindlichen öffnungen 15 dieser Kammern, sondern auch seitlich aus der doppelwandigen
Walze nach Fig. 12 und 13 austreten kann, wie dies ebenfalls in der Fig. 12 durch
Pfeile angedeutet ist.
[0062] Statt der als Ringflansche ausgebildeten Stirnwandungen 36 können diese auch als
geschlossene Wandungen mit entsprechenden Fensteröffnungen in Höhe der Kammern 35
ausgebildet sein, damit ein sicheres Abströmen der Flüssigkeit ermöglicht wird, wenn
die Kammern 35 bei Drehung der Entwässerungswalze ihre unterste Position erreichen.
[0063] Die genannten Stege 34 führen zu einer konstruktiv einfachen, jedoch in Verbindung
mit dem inneren Walzenkörper sehr stabilen Aufbau der Walzen. Die Gefahr von Ablagerungen
auf der Innenseite der Umfangswand 10 ist bei der genannten Konstruktion außerordentlich
gering. Ferner bietet die beschriebene Ausführung die Möglichkeit einer besonders
einfachen und wirksamen Reinigung.
1. Vorrichtung zum Flüssigkeitsentzug von strangförmig anfallenden faserigen, verfilzten
Materialien, insbesondere von Zuckerrohrbagasse mit hohem Feuchtigkeitsgehalt, welcher
die Materialien in aufgelockerter Form zugeführt werden und die zusammenwirkende Preßwalzen
mit diesen zugeordneten Flüssigkeitssammelrinnen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei mit Niederdruck bzw. Mitteldruck in einem Bereich zwischen 0,5 und 50 kg/cm2 zusammenwirkende hohle Preßwalzen (9) mit in einer gemeinsamen horizontalen Ebene
verlaufenden Mittelachsen (7) in einem Traggestell (2) rotierend antreibbar gehalten
sind, daß der Einzugsspalt (18) zwischen den Preßwalzen im Bereich ihrer Stirnenden
durch seitliche Begrenzungswandungen (19 bzw. 22) abgedichtet und ein wenigstens bis
zu den seitlichen Begrenzungswandungen reichender, über den Einzugsspalt aufragender
und den Querschnitt des Einzugsspaltes umschließender Zuführschacht (6) für die abzupressenden
Materialien vorgesehen ist, und daß die Umfangswandungen (10) der beiden Preßwalzen
gelocht ausgebildet sowie mit radial vorspringenden Mitnehmern (16;16a;16b) in Form
von Noppen oder Leisten ausgerüstet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Preßwalzen
(9) mit einem Antrieb zur Erzeugung synchroner Umfangsgeschwindigkeiten verbunden
sind und die Mitnehmer (16;16a;16b) an den Umfangswandungen (10) der Preßwalzen so
angeordnet sind, daß die Mitnehmer beider Preßwalzen versetzt und/oder wechselweise
in die zwischen den Walzen befindlichen Materialien eingreifen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (16;
16a;16b) beider Preßwalzen (9) die Löcher (15;15a) in den Umfangswandungen (10) der
Walzen mit radialem Abstand, jedoch in der Draufsicht vollständig überdecken.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (16; 16a;16b)
die Löcher (15;15a) in den Umfangswandungen (10) der Preßwalzen (9) bis auf einen
gegen die Drehrichtung der Walzen weisenden Bereich seitlich dicht umschließen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
Wandinnenseiten der Preßwalzen (9) jeweils geneigt in Drehrichtung weisende Leitbleche
(11) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Begrenzungswandungen
(19) zur seitlichen Abdichtung des Einzugsspaltes (18) den Spalt überdeckende, an
der Stirnseite der jeweiligen Preßwalze (9) gehaltene, nach außen weisende und mit
den Preßwalzen umlaufende Flanschringe (22) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontur
des Einzugsspaltes (18) der Preßwalzen (9) angepaßte, im Traggestell (2) gehaltene
und den Spaltraum oberhalb der Walzenachsen (7) abdeckende Wandungen (19) jeweils
nahe den Walzenenden vorgesehen und auf dem Außenumfang der Preßwalzen mit den Wandungen
dichtend zusammenwirkende Ringe (20) gehalten sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen (19) in
Längsrichtung des Einzugsspaltes (18) verschiebbar angeordnet und unter der Einwirkung
von Federn in Anlage an die auf den Preßwalzen (9) gehaltenen Ringe (20) gehalten
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuführschacht
(6) gelochte Wandungen (23) sowie im Abstand übereinander angeordnete flüssigkeitsdicht
mit der Außenseite der Wandungen verbundene umfängliche sowie an wenigstens eine Sammelleitung
(24a) angeschlossene Sammelrinnen (24) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zuführschacht (6) mit einem Füllstandsregler (25) ausgerüstet ist, welcher mit
einer Regeleinrichtung für den Antrieb der Preßwalzen (9) und/oder einen Zuförderer
(5) für das aufgelockerte Material verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Preßwalzen (9) gegeneinander beweglich gehalten und die Achse (7) wenigstens einer
Preßwalze in einem einstellbaren Widerlager (27) abgestützt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Verwendung der Preßwalzen (9) zur Hauptentwässerung im Abstand oberhalb der Preßwalzen
(9) Vorentwässerungswalzen (29) angeordnet sind und der Zuführschacht (6) in Richtung
quer zur Längsachse der Preßwalzen abgesetzt ausgebildet ist und mit einem Abschnitt
(6a) größeren Querschnittes bis zum Eintrittsspalt der Vorentwässerungswalzen reicht
und sich mit seinem querschnittsverminderten Abschnitt (6b) von dem Austrittsspalt
der Vorentwässerungswalzen bis zum Eintrittsspalt (18) der Preßwalzen erstreckt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorentwässerungswalzen
(29) einen geringeren Durchmesser als die Preßwalzen (9), jedoch die gleiche Ausbildung
wie die Preßwalzen aufweisen und mit Flüssigkeitssammelrinnen (12a) sowie seitlichen
Wandungen (19a) zur Abdeckung des Einzugsspaltes ausgerüstet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Preßwalzen als Vorentwässerungswalzen (29a) oberhalb einer Zuckerrohr-Mühle (30) angeordnet
sind und zwischen den Preßwalzen und der Zuckerrohr-Mühle ein gegenüber dem Zuführschacht
(6) zu den Preßwalzen im Querschnitt geringer bemessener Schachtabschnitt (6b) für
die Zuführung des vorentwässerten Gutes zu der Zuckerrohr-Mühle vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die oberhalb der Zuckerrohr-Mühle
(30) angeordneten Vorentwässerungswalzen (29a) getrieblich mit dem Antrieb der Zuckerrohr-Mühle
verbunden sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßwalzen doppelwandig ausgebildet sind und die äußeren gelochten Umfangswandungen
(10) einen inneren allseitig geschlossenen Walzenkörper (33) in radialem Abstand sowie
beidseitig axial überragend umschließen, daß der Raum zwischen der äußeren Umfangswand
und der Umfangswand (33b) des inneren Walzenkörpers durch radial und parallel zur
Drehachse verlaufende Stege (34) in Kammern (35) unterteilt ist und die äußere Umfangswand
mit Stirnwandungen (36) verbunden ist, die wenigstens in Höhe der Kammern freie Durchtrittsöffnungen
aufweisen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen der äußeren
gelochten Umfangswand (10) und dem inneren Walzenkörper (33) vorgesehenen Stege (34)
sich nur über die axiale Länge des inneren Walzenkörpers erstrecken und die mit der
äußeren Umfangswand verbundenen Stirnwandungen (36) als sich nur teilweise über die
Höhe der Kammern (35) erstreckende Ringflansche ausgebildet sind.