(19)
(11) EP 0 144 663 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.06.1985  Patentblatt  1985/25

(21) Anmeldenummer: 84112673.3

(22) Anmeldetag:  19.10.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C23F 11/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.10.1983 DE 3338953

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Penninger, Josef, Dr.
    D-4010 Hilden (DE)
  • Geke, Jürgen, Dr.
    D-4000 Düsseldorf 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verwendung von Korrosionsinhibitoren in wässrigen Systemen


    (57) Verwendung von Alkali- und oder Ammoniumsalzen von Verbindungen der Formel

    mit

    R, und R2 = Wasserstoff oder C1-6-Alkylrest

    R3= -CH=CH- , -(CH2)2- , -(CH2)3- als Korrosionsinhibitoren in wäßrigen Systemen.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von spezi- ellen Aroylcarbonsäuren als Korrosionsinhibitoren in wäßrigen Systemen.

    [0002] Der Korrosionsschutz in wäßrigen Systemen ist ein wesentliches Problem bei technischen Prozessen, wenn dabei gefährdete Metalle, wie Kupfer, Zink oder Aluminium, betroffen werden. Die Verwendung von Korrosionsinhibitoren, beispielsweise in Reinigungsmitteln, Kühlschmiermitteln, llydraulikflüssigkeiten oder Kühlwässern, führte bisher oft zu einer Reihe von anwendungstechnischen Problemen. Es ist beispielsweise die Schaumbildung unerwünscht. Die Wasserlöslichkeit oder auch die Wasserhärtestabilität ist für die Brauchbarkeit der Mittel ebenso von Bedeutung. Weiterhin spielt die Toxizität und die Abbaubarkeit der Substanzen sowie ihre Lagerstabilität eine wesentliche Rolle.

    [0003] In letzter Zeit sind als Korrosionsinhibitoren bereits langkettige, aliphatische Sulfonamidocarbonsäuren beziehungsweise Arylsulfonamidocarbonsäuren vorgeschlagen worden. Diese Inhibitoren zeigen jedoch nur bei hohen Konzentrationen einen guten Korrosionsschutz und werden jedoch häufig den oben genannten anwendungstechnischen Erfordernissen nicht gerecht.

    [0004] Es wurde nun gefunden, daß man überraschenderweise zu ausgezeichneten Ergebnissen gelangt, wenn man als Korro sionsinhibitoren in wäßrigen Systemen Alkali- und/ oder Ammoniumsalze von Verbindungen der Formel I

    wobei R1 und R2 Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und R3 CH=CH sowie (CH2)2 oder (CH2)3 bedeuten, verwendet.

    [0005] Insbesondere sind solche Verbindungen geeignet, bei denen in der oben angeführten Formel 1 R1 ein Alkylrest mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen und R2 Wasserstoff bedeutet.

    [0006] Es wurde weiterhin gefunden, daß neben Alkalisalzen; wie Natrium-- oder Kaliumsalze, vorzugsweise Ammoniumsalze mit organischen Basen, wie Ammoniak, Mono-, Di- oder Trialkanilamine, geeignet sind. Insbesondere hat sich dabei Diethanolamin als vorteilhaft ergeben.

    [0007] Die erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittel können im übrigen einzeln oder im Gemisch in wäßrigen Lösungen, Dispersionen oder Emulsionen verwendet werden. Bereits bei geringen Konzentrationen ist eine hohe Wirksamkeit vorhanden. Es hat sich nämlich gezeigt, daß teilweise mit 0,5 kg/m3 noch eine ausreichende Wirkung erzielt wird. Somit kommen Mengen von 0,5 bis 10 kg/m3, vorzugsweise 1 bis 10 kg/m3, in Betracht. Die zur Anwendung gelangenden Mittel besitzen darüber hinaus eine ausgenrägte Schaumarmut und weisen eine gute Wasserhärtestabilitüt auf.

    [0008] Die Herstellung der Aroylcarbonsäuren erfolgt nach an sich bekannten Methoden. Sie können beispielsweise durch Friedel-Crafts-Acylierung von Alkylbenzolen mit entsprechenden cyclischen Anhydriden erhalten werden. Die Herstellung der Aroylcarbonsäuren beziehungsweise deren Salze ist im übrigen nicht Gegenstand der Erfindung.

    [0009] Der Anmeldungsgegenstand wird noch durch die nachstehenden Beispiele erläutert, ohne daß er hierauf beschränkt ist.

    [0010] Die Bestimmung der Korrosionsschutzeigenschaften erfolgt durch Ermittlung des Massenabtrags. Im einzelnen wird dabei wie folgt gearbeitet:

    Beispiele



    [0011] Je drei sorgfältig vorbehandelte und gewogene Teststreifen (unlegierter Stahl, 80 x 15 x 1 mm) wurden in ein 1-1-Gefäß, das 800 ml Testwasser, 50 ml Pufferlösung sowie eine definierte Menge an zu untersuchender Substanz enthält, gehängt und 3 Stunden bei Raumtemperatur und 80 Umdrehungen pro Minute darin belassen.

    [0012] Aus dem Gewichtsverlust wurde der Korrosionsschutzwert S, bezogen auf eine Blindprobe, berechnet.



    [0013] Das als korrosives Medium benutzte Versuchswasser wurde nach DIN 51360/2 hergestellt und mit Ammoniak/Ammoniumchlorid gepuffert.

    [0014] In der nachstehenden Tabelle 4 sind die Ergebnisse angegeben, die im Vergleich mit Benzolsulfonamidocapronsäure erhalten wurden. Aus den Tabellen 1 bis 3 ist ersichtlich, um welche Verbindungen es sich bei den mit A bis T bezeichneten Produkten gemäß Formel I handelt. Die angegebenen Basen wurden zur Neutralisation der Aroylcarbonsäuren verwendet.












    Ansprüche

    1. Verwendung von Alkali- und/oder Ammoniumsalzen von Verbindungen der Formel I

    wobei R1 und R2 Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und R3 CH=CH, (CH2)2 oder (CH2)3 bedeuten, als Korrosionsinhibitoren in wäßrigen Systemen.
     
    2. Verwendung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, wobei R1 einen Alkylrest mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen und R2 Wasserstoff bedeuten.
     
    3. Verwendung von Gemischen der Verbindungen gemäß Anspruch 1.
     
    4. Verwendung der Verbindungen gemäß Anspruch-1 in einer Menge von 1 bis 10 kg/m3.
     





    Recherchenbericht