(19)
(11) EP 0 144 734 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.06.1985  Patentblatt  1985/25

(21) Anmeldenummer: 84113202.0

(22) Anmeldetag:  02.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 35/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 05.11.1983 DE 3340073
11.10.1984 DE 3437568

(71) Anmelder: IKON AKTIENGESELLSCHAFT Präzisionstechnik
D-14167 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Tietz, Werner
    D-1000 Berlin 47 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schloss-Schlüsselsystem, insbesondere für Verschlussanlagen


    (57) Die Erfindung betrifft ein Schloß-Schlüsselsystem, insbesondere für Verschlußanlagen, bei dem die Schlüssel mit einem invarianten Grundprofil und einem Anlagen- oder Variationsprofil versehen sind.
    Um die Abtastsicherheit zu erhöhen wird eine Kombination von Merkmalen vorgeschlagen und zwar die Anordnung des invarianten Grundprofils (7) im Bereich der Schlüsselbrust (5), die Verlegung des Variationsprofils (8) in den an den Schlüsselrücken angrenzenden Bereich, die Anordnung von Sperrippen (11) und die Ausbildung der Profileinschnitte (12) mit rechteckigem Querschnitt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schloß-Schlüsselsystem, insbesondere für Verschlußanlagen, und hat sich die Aufgabe gestellt, eine größere Sicherheit gegen das Auftasten von Schlössern bieten zu können.

    [0002] Es sind bereits Systeme bekannt, bei denen das Variations- oder Anlagenprofil dem Schlüsselbrustbereich, also dem Bereich, der die Einordnungskerben trägt, zugeordnet ist, während der dem Schlüsselrücken angrenzende Abschnitt mit dem invarianten Grund- oder Führungsprofil ausgestattet ist. Der Nachteil dieser Zuordnungenvon Variations-und in invariantem Grundprofil ist darin zu sehen, daß der Schlüsselkanal gerade im Bereich der Zuhaltungen unter Einhaltung einer Mindestbreite und geradlinig begrenzt gehalten werden muß, was Möglichkeiten für die Einführung und Betätigung von Abtastwerkzeugen eröffnet.

    [0003] Zur Vermeidung dieses Nachteils wird von der Erfindung in Umkehrung vom Bekannten vorgeschlagen, das invariante Grundprofil dem Bereich der die Einordnungskerben tragenden Schlüsselbrust zuzuordnen und dieses mit mindestens zwei die Schlüsselmittellinie überschreitenden Profilausbildungen (parazentrische Profilausbildung) zu versehen und das Variations- oder Anlagenprofil in den dem Schlüsselrücken angrenzenden Abschnitt zu verlegen Außerdem soll das Variations- oder Anlagenprofil mindestens ein über . die Schlüsselseitenflächen hinausragendes Sperrippenprofil aufweisen und die Profileinschnitte des invarianten Grundprofils und des Variations- oder Anlagenprofils besitzen einen rechteckigen Querschnitt.

    [0004] Der hiermit erzielte Vorteil ist darin zu erblicken, daß der Schlüsselkanal im Bereich dieses Grundprofilabschnitts immer eine gezackte Ausbildung aufweist, die Abtastwerkzeugen den Zugang weitgehendst verwehrt, was zur Folge hat, daß die Abtastsicherheit erheblich erhöht ist.

    [0005] Die Erfindung wird anhand der Ausführungsbeispiele darstellenden Figuren 2 bis 4 näher erläutert. Fig. 1 zeigt den Stand der Technik, von dem die Erfindung eine Abkehr bildet. Als dieser Stand der Technik stellt sich ein Schlüssel 1 dar, bei dem das Grundprofil 2 dem dem Schlüsselrücken 3 angrenzenden Abschnitt und das Variationsprofil 4 dem der mit Einordnungseinschnitten versehenen Schlüsselbrust 5 angrenzenden Abschnitt zugeordnet ist. In der Figur 1 sind mögliche Profilvariationen angedeutet, und es versteht sich von selbst, daß der Schlüsselkanal im Bereich des Variationsprofils mindestens die bei 6 gestrichelt angedeutete und, in der Grundform, eine geradlinig begrenzte Öffnung aufweisen muß.

    [0006] Die in den Figuren 2 bis 4 dargestellte Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß das invariante Grundprofil 7 in den die Einordnungskerben enthaltenden Schlüsselabschnitt 5 verlegt ist, während das Anlagen- oder variationsprofil 8 dem schlüsselrückennahen Abschnitt, der sich bis zur Schlüsselmittenpartie erstrecken kann, angehört. In Figur 2 ist ein des Variationsprofils weitgehendst entkleideter übergeordneter Schlüssel gezeigt, während Figur 3 bzw. 4 Schlüssel mit angedeuteten Variationsprofilausbildungen erkennen lassen. Beiden Schlüsseln ist indessen gemeinsam, daß sie im unteren Abschnitt, nämlich dem der Schlüsselbrust 5, ein Grundprofil 7 tragen, das wie die Ausführungsbeispiele zeigen, aus einer die Mittellinie 9 an drei Stellen überschreitenden Prazentrik besteht. Der gestrichelt angedeutete Schlüsselkanal 10 in diesem Abschnitt weist einen das Arbeiten mit Auftastwerkzeugen weitgehendst verhindernden gezackten Verlauf auf. Auch die übrigen Profileinschnitte 12 besitzen einen rechteckigen Querschnitt. Schließlich ist es für die Sicherheit gegen das unbefugte Öffner. des Schlosses wichtig, daß der Schlüssel wenigstens ein Sperrippenprofil aufweist, d.h. ein Profil, das über die Schlüsselfachseite hinausragt, so daß ein Nacharbeiten des Schlüssels nur durch Auftragen von Material erfolgen könnte. Bei den Ausführungen in den Figuren 2 bis 4 sind jeweils 4 Sperrippen vorgesehen.

    [0007] Ein besonderer lorteil der erfindungsgemäßen Lösung sei abschließend noch hervorgehoben. Die im Querschnitt rechteckige Ausbildung der Profileinschnitte bzw. -erhebungen ermöglicht eine virtschaftliche Herstellung der Schlüssel, und bedingt dadurch kann eine Vielzahl von Variationen vorgenommen werden, weil eine sehr geringe Breite der Profileinschnitte z.B. durch Frässcheiben erzeugt werden kann und damit eine sehr große Anzahl dieser auf kleinstem Raum unterbringbar ist.


    Ansprüche

    1. Schloß-Schlüsselsystem, insbesondere für Verschlußanlagen, bei dem die Schlüssel mit einem invarianten Grundprofil und einem Anlagen--oder Variationsprcfil versehen sind, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:

    a) das invariante Grundprofil (7) ist dem Bereich der die Einordnungskerben tragenden Schlüsselbrust (5) zugeordnet und mit mindestens zwei die Schlüsselmittellinie (9) überschreitenden Profilausbildungen ausgestattet,

    b) das Variations- oder Anlagenprofil (8) ist in den dem Schlüsselrücken angrenzenden Abschnitt verlegt,

    c) das Variations- oder Anlagenprofil (8) weist mindestens ein über die Schlüsselseitenflächen hinausragendes Sperrippenprofil (11) auf und

    d) die Profileinschnitte (12) des invarianten Grundprofils (7) und des Variations- oder Anlagenprofils (8) weisen rechteckigen Querschnitt auf.


     
    2. Schloß-Schlüsselsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die profileinschnitte bzw. -erhebungen eine geringe Breite aufweisen.
     
    3. Schloß-Schlüsselsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite 0,6 mm beträgt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht