[0001] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Alkanolaminsalze von Alkenylbernsteinsäurehalbamiden
als Korrosionsinhibitoren in wäßrigen Systemen.
[0002] Es sind bereits zahlreiche Derivate der Bernsteinsäure als Korrosionsschutzmittel
vorgeschlagen worden. So sind aus der US-Patentschrift 2 490 744 Umsetzungsprodukte
von Alkenylbernsteinsäureanhydriden mit primären Aminen im Molverhältnis von 1,25
bis 2 : 1 als Rostschutzmittel in Schmierölen bekannt, wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome
im Reaktionsprodukt zwischen 28 und 50 liegen soll.
[0003] Desgleichen sind für den Einsatz in der Ölphase Umsetzungsprodukte von Alkenylbernsteinsäureanhydriden
mit langkettigen Dialkylaminen bekannt. Die US-Patenschrift 3 546 151 beschreibt u.
a. die Umsetzungsprodukte mit überschüssigem Di-talg-amin. Die erhaltenen wachsartigen
Bernsteinsäure halbamid-aminsalze sind als Korrosionsinhibitoren im wasserabstoßenden
Medien verwendbar.
[0004] Für rein wäßrige Systeme ist die rostschützende Verwendung von Alkanolaminsalzen
von C
8-bis Cg-Alkenylbernsteinsäure aus dem deutschen Patent 29 43 963 vorbekannt. Auch
in der europäischen Patentschrift 2780 wird die Verwendung von Maleinamidsäurealkanolaminsalzen,
die am Amidrest eine C
8- bis C
12-Isoalkylgruppe tragen, als Korrosionsschutzmittel in wäßrigen Systemen vorbeschrieben.
[0005] Die vorgeschlagenen Alkanolaminsalze der Cp- bis Cg-Alkenylbernsteinsäure beziehungsweise
-Maleinamidsäure zeichnen sich dadurch aus, daß sie nur gering schäumen. Allerdings
sind die antikorrosiven Eigenschaften nicht zufriedenstellend.
[0006] Es wurde nun gefunden, daß überraschenderweise die Alkanolaminsalze der Alkenylbernsteinsäurehalbamide
der allgemeinen Formeln (I) und (II)

wobei R einen Alkenylrest mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen und R
I und R
II 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthaltende Alkylgruppen darstellen als Korrosionsinhibitoren
in wäßrigen Systemen verwendet werden können und eine vergleichsweise hervorragende
Wirksamkeit vorweisen. Darüber hinaus zeigen die genannten Verbindungen nur eine geringe
Schaumneigung, eine ausreichende Wasserlöslichkeit und sind daher zum Einsatz als
Rostschutzmittel in wäßrigen Medien besonders geeignet.
[0007] Die Herstellung der verwendeten Verbindungen kann durch Umsetzung von Maleinsäureanhydrid
mit C
6- bis C
18-Alkenen erfolgen- Dabei werden Alkenylbernsteinsäureanhydride erhalten, die mit Dialkylaminen
mit jeweils 1 bis 10 Kohlenstoffatomen im Alkylrest im Molverhältnis 1 : 1 bei circa
70 bis 90°C zu den entsprechenden Halbamiden umgesetzt werden.
[0008] Die zur Anwendung gelangenden Salze der Halbamide werden durch Zugabe von äquimolaren
beziehungsweise überschüssigen Mengen Alkanolaminen hergestellt. Zweckmäßigerweise
kommen C
2-bis C
4-Alkanolamine, vorzugsweise Mono-, Di- oder Triethanolamine, in Betracht.
[0009] Insbesondere werden auch die Verbindungen verwendet, die gemäß Formel I und II einen
Alkenylrest R mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen und in der Amidgruppe Alkylrest R'bzw.
R" mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen enthalten.
[0010] Zur Herstellung der Vorstufen Alkenylbernsteinsäureanhydrid können alle marktgängigen
Olefine eingesetzt werden.α-Olefine, Olefine mit innenständiger Doppelbindung sowie
Olefingemischen, die auch Vinylidenolefine enthalten, d. h.oL -Olefine mit zwei Substituenten
am ß-C-Atom. Die Umsetzung mit den Aminen erfolgt in äquimolaren Verhältnissen oder
auch mit geringem Überschuß an Anhydrid- Die Dialkylamine können geradkettig oder
verzweigt sein.
[0011] Die so herstellbaren Verbindungen eignen sich allein oder in Kombinationen mit anderen
Stoffen als wasserlösliche antikorrosive Bestandteile in Rostschutzmitteln, technischen
Reingigungsmitteln der Metallbearbeitung sowie in Kühlschmierstoffen.
[0012] Die erfindungsgemäßen Mittel kommen in Konzentrationen von 0,01 bis 15 Gewichtsprozent,
vorzugsweise von 0,05 bis 1,0 Gewichtsprozent, jeweils berechnet als Alkenylbernsteinsäurehalbamid,
zur Anwendung.
[0013] Der Anmeldungsgegenstand wird durch die nachfolgenden Beispiele erläutert, ohne daß
er hierauf beschränkt ist.
Beispiel 1
Herstellung
[0014] 852 g (8,7 Mol) Maleinsäureanhydrid und 1830g (10,9 Mol) 1-Dodecen werden in Gegenwart
von 9,1 g 2,6 Di-tert-butyl-4-methylphenol zunächst auf Rückfluß und anschließend
so lange weiter erhitzt, bis eine Temperatur von circa 230 °C erreicht wird. Es wird
circa 2 Stunden bei 230 °C nachgerührt, abgekühlt, das überschüssige Olefin im Vakuum
abdestilliert und das als Rückstand verbleibende Dodecenylbernsteinsäureanhydrid durch
Filtration von polymeren Partikeln befreit. Ausbeute: 1829 g (70 % der Theorie), Verseifungszahl
430.
[0015] 236 g (0,9 Mol nach Verseifungszahl) Lodecenylbernsteinsäureanhydrid werden unter
N
2-Atmosphäre auf 50 °C aufgewärmt und mit 116 g (0,9 Mol) Dibutylamin versetzt, wobei
die Temperatur bis auf ca. 90 °C antsteigen kann. Nach beendeter Zugabe wird noch
circa 1 Stunde bei 100 °C nachgerührt. Nach Abkühlung erhält man Dodecenylbernsteinsäure-mono-dibutylamid
als eine klare, hochviskose Substanz. Ausbeute: 352 g (quantitativ), Säurezahl = 148
(Theorie: 143).
[0016] Durch leichtes Erwärmen mit überschüssigem Mono-, Di- beziehungsweise Triethanolamin
in Gegenwart von etwas wasser wird das Halbamid in die Alkanolamin-Salze überführt.
Beispiel 2
[0017] Auf analoge Weise wie die im Beispiel 1 beschriebene Herstellung von Dodecenylbernsteinsäure-mono-dibutylamid
(laufende Nummer 2) werden die nachstehend genannten Bernsteinsäurehalbamide beziehungsweise
deren Alkanolaminsalze dargestellt:
1. Decenylbernsteinsäure-mono-diisopropylamid
2. Dodecenylbernsteinsäure-mono-dibutylanid
3. C14/16 -Alkenylbernsteinsäure-mono-dibutylamid
4. C14/16 -Alkenylbernsteinsäure mono dipropylamid
5- C14/16 -Alkenylbernsteinsäure-mono-di(2-ethylhexyl)amid
6. Hexadecenylbernsteinsäure-mono-dibutilamid
7. Isomer-C15/18 -alkenylbernsteinsäure-mono-dibutylamid
Ausgangsbasis α-C14/16-Olefine mit ca. 19% Vinylidenolefine
Olefin(gemisch) mit innenständiger Doppelbindung
Beispiel 3
Anwendungstechnische Prüfung
[0018] Die Prüfergebnisse sind den nachstehenden Tabellen zu entnehemn.
[0019] Die in den Beispielen 1 und 2 genannten Verbindungen wurden in Form der Mono-, Di-
und Triethanolamin-Salze im Grauguß Filtertest nach DIN 51360 geprüft. Als Testmedium
wurde Wasser mit einer Härte von 20°d entsprechend obiger DIN-ANweisung verwendet.
Innerhalb der zu vergleichenden Testreihen wurde jeweils bei konstanten pH-Werten
(8,0 bis 9,5) geprüft.
[0021] Die Prüfungsergebnisse sind in der Tabelle wiedergegeben.

1. Verwendung von Alkanolaminsalzen von Alkenylbernsteinsäurehalbamiden der allgemeinen
Formeln I und II

wobei R einen Alkenylrest mit 6 bis 18 Kohlensteffatomen und R' und R" 1 bis 10 Kohlenstoffatome
enthaltende Alkylgruppen darstellen als Korrosionsinhibitoren in wäßrigen Systemen.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1 in Konzentrationen von 0,01 bis 15 Gewichtsprozent,
vorzugsweise von 0,05 bis 1 Gewichtsprozent.
3. Verwendung gemäß Anspruch 1 und 2, wobei die Alkanolaminsalze Mono-, Di- und Triethanolaminsalze
sind.
4- Verwendung gemäß Anspruch 1 bis 3, wobei gemäß Formeln I und II der Alkenylrest
R 10 bis 18 Kohlenstoffatome und die Alkylreste R'und R" jeweils 3 bis 8 Kohlenstoffatome
enthalten.