[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden eines aus übereinanderliegenden
Abschnitten einer entlang von quer verlaufenden, durch Schwächungslinien vorgegebenen
Falzstellen zickzackförmig gefalteten Materialbahn bestehenden Stapels gemäss Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Aus der AT-PS 181 590 ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, welche zum Falten
von Textilbahnen, d.h. von schweren und dehnbaren Materialbahnen, dient. Bei dieser
bekannten Vorrichtung sind in einem unterhalb des Stapels angeordneten Wagen Zugwalzen
angeordnet, über die die Warenbahn läuft und die gegensinnig umlaufend angetrieben
werden. Durch diese angetriebenen Zugwalzen wird die Warenbahn nachgezogen und gegen
die Stapelunterseite gefördert. Die Umlenkwalzen dienen somit als Förderwalzen und
halten die Warenbahn unter Zugspannung. Wegen ihrer gegensinnigen Umlaufrichtung müssen
die Zugwalzen gegensinnig schwenkbar am Wagen gelagert werden, damit erreicht werden
kann, dass jeweils nur eine Zugwalze mit der Stapelunterseite in Berührung kommt.
Da somit immer eine der beiden Zugwalzen eine vom Stapel abgehobene Stellung einnehmen
muss, ist der Stapel im Bereich der Zugwalzen nicht ausreichend abgestützt. An den
Umkehrstellen des Wagens löst sich die Materialbahn von der einen Zugwalze ab und
kommt mit der anderen Seite auf der anderen Zugwalze zur Auflage. Da letztere dauernd
umlaufend angetrieben ist, wird die Materialbahn im Moment, in welchem sie mit der
umlaufenden Zugwalze in Berührung kommt, wieder beschleunigt, was sich in einer ruckartigen
Zugbeanspruchung auswirkt. Das hat bei dehnbaren Textilmaterialbahnen keine nachteiligen
Wirkungen, kann jedoch bei nicht dehnbaren und zudem dünnen Materialbahnen zu Beschädigungen
derselben führen. Im weiteren kann sich die Materialbahn während dieses Wechsels von
der einen Zugwalze auf die andere Zugwalze etwas zurückbewegen, da die Materialbahn
während dieses Wechsels auf keiner Zugwalze abgestützt ist. Dieses Zurückbewegen der
Materialbahn hat nun zur Folge, dass die Stelle, an der die Faltung erfolgt, nicht
genau festgelegt ist. Dies ist jedoch für den vorgesehenen Einsatzzweck der bekannten
Vorrichtung, nämlich für das Falten von Textilbahnen, auch nicht erforderlich .Diese
bekannte Vorrichtung ist jedoch nicht dazu geeignet, dünne Materialbahnen und insbesondere
Papierbahnen, welche genau an durch Schwächungslinien vorgegebenen Stellen gefaltet
werden muss, ohne Beschädigung der Materialbahn auf die gewünschte Weise zu verarbeiten.
[0003] Im weiteren ist aus der DE-OS 24 02 027 eine Vorrichtung zum Falten von endlosen
Materialbahnen bekannt, bei der unterhalb des hin- und herbewegten Stapels ortfeste,
umlaufend angetriebene Förderbänder angeordnet sind. Zwischen diesen beiden Förderbändern
ist ein Durchtrittsspalt für die Warenbahn vorgesehen, unterhalb dem eine aus zwei
Förderwalzen gebildete Vorschubeinrichtung angeordnet ist. Diese Förderwalzen schieben
die Warenbahn durch den Durchtrittsspalt nach oben gegen ein Brett bzw. die Stapelunterseite.
Die anschliessend durch die Förderbänder erfasste Materialbahn wird zwischen diesen
Förderbändern und dem Brett bzw. der Stapelunterseite klemmend gehalten. In den Endstellungen
des Stapels muss der Drehsinn der Förderbänder umgekehrt werden, was nun zur Folge
hat, dass vor allem bei dünnen Materialbahnen eine unerwünschte Knitterbildung auftreten
kann. Zudem lässt sich mit dieser Vorrichtung nicht erreichen, dass die Faltung an
genau vorgegebenen, z.B. durch Schwächungslinien festgelegten Stellen erfolgt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau ein schonendes Falten auch
von dünnen und nur beschränkt zugfesten Materialbahnen genau an den vorgegebenen Stellen
ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird nun erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Bei der vorliegenden Erfindung wird den Umlenkrollen nur die Funktion der Führung
der Anlegeelemente zugeordnet. Auf ein umlaufendes Antreiben dieser Umlenkrollen zwecks
Vorschieben und Nachziehen der Materialbahn wird verzichtet. Dadurch ist es möglich,
die Umlenkrollen so im Wagen anzuordnen, dass sie während des Wagenhubes ihre Lage
beibehaltet. Das ergibt nun den Vorteil, dass in den Umkehrpunkten des Wagens die
Materialbahn nicht stossartigen Zugbeanspruchungen ausgesetzt ist und auf die Materialbahn
keine Antriebswirkung im Sinne eines Vorschubes ausgeübt wird. Dies erlaubt ein schonendes
und lagerichtiges Falten der Materialbahn. Durch die sich während der Wagenbewegung
an den Stapel anlegenden bzw. von diesem ablösenden Anlageelemente wird ein schonendes
Anlegen der Materialbahnabschnitte an den Stapel ermöglicht, ohne dass die Gefahr
eines Zerknitterns der Materialbahn besteht.
[0007] Bevorzugte Weiterausgestaltungen der erfindungsgemässen Vorrichtung bilden Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0008] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
näher erläutert. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung in Seitenansicht
und teilweise im Schnitt mit dem Schlitten in einer Endlage,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäss Fig. 1 in Stirnansicht und ebenfalls teilweise im Schnitt,
Fig. 3 + 4 den Bereich des Stapels der Vorrichtung gemäss Figur 1 mit dem Schlitten
in verschiedenen Positionen,
Fig. 5 + 6 den Stapel und die zu faltende Materialbahn in Seiten- und Frontansicht,
und
Fig. 7 - 9 in gegenüber der Fig. 1 vergrössertem Massstab einen Eckbereich des Stapels
mit dem Schlitten in verschiedenen Positionen zu Beginn einer neuen Hubbewegung.
[0009] Die in den Figuren gezeigte Vorrichtung weist ein Gestell 1 auf, das in Figur 1 nur
teilweise dargestellt ist. In diesem Gestell ist ein Schlitten verschiebbar geführt,
der in Richtung der Pfeile A und B translatorisch hin und her verschiebbar ist. In
Figur 1 ist der Schlitten 2 in seiner linken Endlage gezeigt, während die rechte Endlage
gestrichelt angedeutet und mit 2' bezeichnet ist. Der Schlitten 2 weist einen Rahmen
3 auf, auf dessen Oberseite zwei Stützplatten 4 und 5 befestigt sind, die im Mittelbereich
des Schlittens 2 in einem Abstand voneinander enden und so einen Zwischenraum festlegen.
Im Bereich dieses Zwischenraumes sind zwei Umlenkrollen 6 und 7 angeordnet, die frei
drehbar, jedoch in ihrer gegenseitigen Lage unveränderbar im Schlittenrahmen 3 gelagert
sind. Im in Bewegungsrichtung A, B des Schlittens 2 gesehen vordern und hintern Bereich
des Schlittens 2 sind im Rahmen 3 zwei weitere Umlenkrollen 8 und 9 frei drehbar gelagert.
Die Drehachsen der vier im Schlittenrahmen 3 gelagerten Umlenkrollen 6, 7, 8 und 9
verlaufen parallel zueinander und rechtwinklig zur Bewegungsrichtung A, B des Schlittens
2. Die sich gegenüberliegenden Umlenkrollen 6 und 7 legen zwischen sich eine Durchtrittsöffnung
10 fest, die im wesentlichen rechtwinklig zur Bewegungsrichtung A, B des Schlittens
2 verläuft. Unterhalb der am Schlitten 2 gelagerten Umlenkrollen 6, 7, 8 und 9 sind
zwei weitere Umlenkrollen 11 und 12 angeordnet, deren Drehachse parallel zur Achse
der Umlenkrollen 6, 7, 8, 9 verläuft, die jedoch im Gegensatz zu letzteren ortsfest,
d.h. im Gestell 1, frei drehbar gelagert sind.
[0010] Ueber diese Umlenkrollen 6, 8, 11 bzw. 7, 9, 12 ist S-förmig ein flexibles Band 13
bzw. 14 geführt. Anstelle eines einzigen Bandes 13, 14 können auch mehrere nebeneinander
angeordnete Bänder vorgesehen werden, die auf gleiche Weise wie das Band 13 und 14
geführt sind. Die Bänder 13 und 14 sind von endlicher Länge und an ihren Enden an
den mit 15 und 16 bzw. 17 und 18 bezeichneten Stellen (Figur 1) am Gestell 1 befestigt.
Ein erster Abschnitt 13a bzw. 14a der Bänder 13, 14 verläuft von der einen Befestigungsstelle
15 bzw. 17 in Bewegungsrichtung A, B des Schlittens oberhalb der Stützplatten 4 und
5 zu den ersten Umlenkrollen 6 bzw. 7. Ein zweiter Bandabschnitt 13b bzw. 14b der
während der Schlittenverschiebung seine Länge beibehält, verläuft etwa parallel zum
ersten Bandabschnitt 13a bzw. 14a von der ersten Umlenkrolle 6 bzw. 7 zur zweiten
Umlenkrolle 8 bzw. 9. Der anschliessende Bandabschnitt 13c bzw. 14c verläuft von der
Umlenkrolle 8 bzw. 9 zur ortsfesten Umlenkrolle 11 bzw. 12. Der zwischen den letztgenannten
Umlenkrollen 11 bzw. 12 und der zweiten Befestigungsstelle 16 bzw. 18 liegende Bandabschnitt
ist mit 13d bzw. 14d bezeichnet. Diese Bandabschnitte 13d und 14d verändern ihre Länge
während der Schlittenbewegung ebenfalls nicht. Die Bandabschnitte 13c, 13d und 14c,
14d verlaufen ebenfalls im wesentlichen parallel zum ersten Bandabschnitt 13a bzw.
14a.
[0011] Oberhalb des Schlittens 2 sind Anschläge 19 und 20 (Figur 1) angeordnet, welche eine
Standfläche für einen Stapel 21 festlegen. Diese Anschläge 19 und 20 sind jedoch nicht
zwingend erforderlich, da die Schlittenbewegung keine Verschiebung des Stapels 21
bewirkt, wie das noch zu erläutern sein wird..Dieser Stapel 21, dessen Grundfläche
mit 21a und dessen Seiten mit 21b und 21c bezeichnet sind, wird durch aufeinanderliegende
Abschnitte 22 einer endlosen Materialbahn 23 gebildet, die beispielsweise eine Papierbahn
sein kann. Diese Materialbahn 23 wird auf noch zu beschreibende Weise an den mit 24
bezeichneten Falzstellen gefaltet. Diese Falzstellen 24 sind durch Perforationen 25
(Figur 6) festgelegt, die in regelmässigen Abständen a angeordnet sind und rechtwinklig
zur Längserstreckung der Materialbahn 23 verlaufen. Diese Perforationen 25 werden
auf an sich bekannte und nicht näher dargestellte Weise vor dem Falten der Materialbahn
23 angebracht. Wie die Figur 1 zeigt, hängt die durch die Durchtrittsöffnung 10 zwischen
den Umlenkrollen 6 und 7 hindurchtretende Materialbahn 23 nach unten frei durch und
bildet eine Schlaufe 25. Die Materialbahn 23 wird über eine Führungsrolle 27 geführt
und mittels einer Transporteinrichtung an sich bekannter Bauart in Richtung des Pfeiles
C von einer nicht dargestellten Vorratsrolle abgezogen. Die Transporteinrichtung weist
zwei Transportorgane 29 auf, von denen in Figur 1 nur das eine sichtbar ist. Jedes
Transportorgan ist mit abstehenden Stiften 29a versehen, welche in eine Transportlochung
30 (Figur 6) an jedem Seitenrand der Materialbahn 23 eingreifen. Jedes Transportorgan
29 wird durch einen Antriebsmotor 31 angetrieben, der vorzugsweise ein Schrittmotor
ist.
[0012] Unterhalb der Umlenkrollen 6, 7 und der Durchtrittsöffnung 10 für die Materialbahn
23 ist eine nur schematisch dargestellte Rücklaufbremse 32 angeordnet. Diese kann
wie in den Figuren gezeigt durch zwei Bremselemente 33 und 34 . gebildet werden, die
sich bezüglich der Materialbahn 23 gegenüberliegen und von denen jedes an einer Seite
der Materialbahn 23 anliegt. Diese Rücklaufbremse 32 ist so ausgebildet bzw. eingestellt,
dass die Bewegung der Materialbahn 23 in Vorschubrichtung C höchstens geringfügig
beeinflusst wird, dass jedoch ein Rücklaufen der Materialbahn 23 vermieden wird. Die
Bremselemente 33, 34 können beispielsweise Blattfedern sein, die,wie in den Figuren
gezeigt, schräg gegen die Materialbahn 23 verlaufend angeordnet werden können. Diese
Bremselemente 33 und 34 können jedoch auch durch mit einem Flor versehene Materialstreifen
in der Art von Samt- oder Plüschbändchen gebildet werden, die so ausgebildet und so
angeordnet sind, dass einer Bewegung der Materialbahn 23 in Strichrichtung im wesentlichen
kein Widerstand entgegengesetzt wird, dass jedoch eine Rücklaufbewegung der Materialbahn
23 gegen den Strich verhindert wird.
[0013] Die Hin- und Herbewegung des Schlittens 2 wird durch ein Kurbelgetriebe 35 erzeugt.
Dieses weist einen Schwinghebel 36 (Figur 1) auf, der am einen Ende um seine Achse
36a schwenkbar gelagert ist und am andern Ende am Rehmen 3 des Schlittens 2 angreift.
Dieser Schwinghebel 36 ist gelenkig mit einem Antriebshebel 37 verbunden, der am andern
Ende exzentrisch an einem Antriebsrad 38 angebracht ist. Letzteres wird von einem
Motor 39 her umlaufend angetrieben. Diese Umlaufbewegung des Antriebsrades 38 hat
auf bekannte Weise ein Hin- und Herschwingen des Schwinghebels 36 und damit eine entsprechende
Hin- und Herbewegung des Schlittens 2 zur Folge.
[0014] Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt:
In der Figur l ist der Schlitten 2 in seiner linken Endstellung dargestellt. In dieser
Endstellung wird der Stapel 21 durch die Stützplatte 4 abgestützt. Der unterste Abschnitt
22 der Materialbahn 23, welcher die Stapelgrundfläche 21a bildet, liegt auf dem ersten
Bandabschnitt 13a des Bandes 13 auf. Die Durchtrittsöffnung 10 befindet sich ausserhalb
der Stapelgrundfläche 21a benachbart zur Stapelseite 21c. Das andere Band 14 steht
mit dem Stapel 21 nicht in Berührung. In dieser Endstellung des Schlittens 2 haben
die Bandabschnitte 13a und 14c ihre grösste Länge, während die Bandabschnitte 13c
und 14a ihre geringste Länge aufweisen. Aus dieser linken Endstellung heraus wird
nun der Schlitten 2 in Richtung des Pfeiles A nach rechts verscho- ben. Während dieser Verschiebung des Schlittens 2 bewegt sich nun die Durchtrittsöffnung
10 entlang der Stapelgrundfläche 21a von der Stapelseite 21c zur Stapelseite 21b.
In Figur 3 ist der Schlitten 2 in einer Zwischenstellung dargestellt. Während dieser
Bewegung des Schlittens 2 von links nach rechts wird der Bandabschnitt 13a von der
Stapelgrundfläche 21a abgelöst. Dabei verkürzt sich dieser Bandabschnitt 13a, während
sich der Bandabschnitt 13c entsprechend verlängert. Gleichzeitig wird nun der Bandabschnitt
14a auf den nächsten Materialbahnabschnitt 22'' zur Einwirkung gebracht und legt diesen
unter Bildung eines Falzes 24 an der Stelle der Querperforation 25 von unten an den
Stapel 21 an, was ein Anheben dieses Stapels 21 zur Folge hat. Die Verlängerung des
Bandabschnittes 14a wird durch eine entsprechende Verkürzung des Bandabschnittes 14c
ausgeglichen.
[0015] In der rechten Endstellung des Schlittens 2, der in Figur 1 gestrichelt sowie in
Figur 4 dargestellt ist, wird der Stapel nun durch die andere Stützplatte 5 abgestützt.
Die Durchtrittsöffnung 10 befindet sich nun wiederum ausserhalb der Stapelgrundfläche
21a, und zwar diesmal benachbart zur andern Stapelseite 21b. Aus dieser rechten Endstellung
heraus wird nun der Schlitten in Richtung des Pfeiles B nach links bewegt, was auf
entsprechende Weise ein Anlegen des nächsten Materialbahnabschnittes 22 unter gleichzeitiger
Bildung eines Falzes 24 entlang einer Perforationslinie 25 zur Folge hat.
[0016] Da die Bandabschnitte 13a und 14a wie beschrieben im Zuge _der Schlittenbewegung
von der Stapelgrundfläche 21a abgelöst bzw. an diese Stapelgrundfläche 21a angelegt
werden, wirkt auf den Stapel 21 keine Kraft in Verschieberichtung A, B des Schlittens
2, was zur Folge hat, dass der Stapel 21 sich nicht mit dem Schlitten 2 verschiebt,
sondern an Ort bleibt. Die Anschläge 19 und 20 haben somit nicht die Funktion, eine
Verschiebung des Stapels 21 zu verhindern und können aus diesem Grunde auch weggelassen
werden. Durch die Bewegungsumkehr des Schlittens 2 in seinen Endlagen, die um ein
Mass auseinanderliegen, das grösser ist als der Abstand a zweier benachbarter Perforationslinien
25 (Figur 6) bzw. Falzstellen 24 wird ein zickzackförmiges Falten der Materialbahn
23 an den hierfür vorgesehenen Stellen, d.h. entlang der Perforationslinien 25, und
ein Aufeinanderlegen der gefalteten Materialbahnabschnitte 22 zu einem Stapel 21 erreicht.
Während diesem Anlegen der Materialbahnabschnitte 22 bleibt der Stapel 21 immer unterstützt.
[0017] Anhand der Figuren 7 bis 9 wird nun der Falzbildevorgang erläutert, der jeweils stattfindet,
wenn der Schlitten 2 aus einer Endstellung heraus in Gegenrichtung bewegt wird. In
Figur 7 ist der Schlitten 2 wieder in seiner linken Endstellung gezeigt, in der sich
die Durchtrittsöffnung 10 links von der durch die Falzstellen 24 festgelegten Stapelseite
21c befindet. Der zuletzt an den Stapel 21 angelegte Materialbahnabschnitt ist mit
22' bezeichnet. Der nächste Materialbahnabschnitt 22", welcher bei der nun folgenden
Hubbewegung des Schlittens 2 an den Stapel 21 angelegt wird, wird in seinem obern
Bereich über die Umlenkrolle 6 geführt und deren Krümmung entsprechend gebogen. In
Figur 8 ist der Schlitten 2 in einer Stellung kurz nach Verlassen der linken Endstellung
gezeigt. Wie aus dieser Figur 8 hervorgeht, hat sich der Materialbahnabschnitt 22"
nun von der Umlenkrolle 6 bzw. dem über diese laufenden Bereich des Bandes 13 gelöst
und steht im Begriff, von der andern Umlenkrolle 7 bzw. dem über diese laufenden Abschnitt
des Bandes 14 mitgenommen zu werden. Wie die Figur 8 erkennen lässt, ist während einer
kurzen Zeitspanne der Materialbahnabschnitt 22" über keine der beiden Umlenkrollen
6 und 7 geführt. Die Rücklaufbremse 32 verhindert nun während dieser Zeitspanne, während
der der Materialbahnabschnitt 22" frei in der Durchtrittsöffnung 10 verläuft, ein
Zurücklaufen der Materialbahn 23. Da die Materialbahn 23 nicht zurücklaufen kann,
bildet sich im obersten Abschnitt des Materialbahnabschnittes 22'' eine Ausbauchung
40 (Figur 8), welche entsprechend der vorangegangenen Biegung dieses Materialbahnabschnittes
22" um die Umlenkrolle 6 gewölbt ist. Bei der Weiterbewegung des Schlittens 2 in Richtung
des Pfeiles A läuft nun der Materialbahnabschnitt 22" auf die Umlenkrolle 7 auf und
legt sich an diese an (Figur 9). Dabei wird der Materialbahnabschnitt 22' in seinem
obersten Bereich ausgebogen, und zwar gegensinnig zur Ausbauchung 40. Das hat seinerseits
zur Folge, dass bei der Weiterbewegung des Schlittens 2 nun der Materialbahnabschnitt
22" an die Unterseite des Stapels 21 angelegt wird, wobei an der Stelle einer Perforationslinie
25 ein Falz 24 gebildet wird. Dadurch, dass die Rücklaufbremse 32 ein Zurücklaufen
der Materialbahn 23 verhindert und die Bildung der Ausbauchung 40 bewirkt, wird sichergestellt,
dass das beschriebene Anlegen des nächsten Materialbahnabschnittes 22'' an den Stapel
21 und nicht ein Ablösen des vorgängig an den Stapel 21 angelegten Materialbahnabschnittes
22' vom Stapel 21 bewirkt wird. Unter gewissen Bedingungen und bei der Verarbeitung
von Materialbahnen 23 mit bestimmten Eigenschaften kann unter Umständen auf die Rücklaufbremse
32 verzichtet werden. Diese Rücklaufbremse 32 ist jedoch u.a. dann von Bedeutung,
wenn Materialbahnen mit geringem spezifischem Gewicht zu verarbeiten sind.
[0018] Die Vorteile der erfindungsgemässen Vorrichtung lassen sich ohne weiteres aus der
vorangegangenen Beschreibung herleiten. So ist es mit dieser Vorrichtung möglich,
den Stapel von unten zu bilden. Hiezu ist noch zu bemerken, dass es zu Beginn der
Stapelbildung notwendig ist, auf die ersten Stapellagen unter Zuhilfenahme geeigneter
Mittel einen gewissen Druck auszuüben. Diese äussere Druckeinwirkung kann entfallen,
sobald der Stapel eine gewisse Höhe erreicht hat und infolge seines Eigengewichtes
einen genügend grossen Druck auf seine Standfläche auszuüben vermag. Das Aufstapeln
der Materialbahnabschnitte 22 von unten ermöglicht die Bildung von hohen Stapeln,
welche nicht die Neigung zu einer Schrägstellung haben und somit eine genügende Eigenstandfestigkeit
aufweisen. Der Stapel 21 kann von oben abgebaut werden, währenddem das Bilden des
Stapels von unten weitergeht.
[0019] Die Umstellung auf ein Format anderer Grösse, d.h. zum Falten von Materialbahnen
23 mit einem anderen Abstand a zwischen benachbarten Perforationslinien 25,kann auf
einfache Weise dadurch erfolgen, dass die Hublänge des Kurbelgetriebes 35 geändert
wird. Die Anpassung der Vorschubgeschwindigkeit der Transportorgane 29, d.h. der Antriebsgeschwindigkeit
des Motors 31, kann vom Kurbelgetriebe 35 her über eine elektrische Steuerung erfolgen,
was bedeutet, dass für die Aenderung auf eine andere Formatgrösse nur eine Umstellung
am Kurbelgetriebe 35 nötig ist.
[0020] Die beschriebene erfindungsgemässe Vorrichtung ist in der Lage, das Falzen der Materialbahn
23 und das Bilden des Stapels 21 mit hoher Geschwindigkeit durchzuführen und zwar
auch bei Materialbahnen mit geringem spezifischem Gewicht.
[0021] Es versteht sich, dass die beschriebene Vorrichtung in verschiedenen Teilen anders
als wie gezeigt und beschrieben ausgebildet werden kann. Von den verschiedenen möglichen
Varianten wird im folgenden nur auf einige eingegangen.
[0022] Um die Reibung zwischen den Stützplatten 4 und 5 und den Bandabschnitten 13a und
14a während der Bewegung des Schlittens 2 herabzusetzen, kann zwischen den Stützplatten
4 und 5 und den Bandabschnitten 13a bzw. 14a ein Luftkissen erzeugt werden. Das kann
beispielsweise dadurch geschehen, dass die Stützplatten 4 und 5 mit Durchgangslöchern
versehen werden, durch die Luft zwischen die Oberseite der Stützplatten 4 und 5 und
die Bandabschnitte 13a und 14a geblasen wird. Die Umlenkrollen 11 und 12 müssen nicht
zwingend drehbar sein. Würden die andern Umlenkrollen 6, 7, 8 und 9 nicht drehbar
gelagert, so müssten die Bänder 13 und 14 über diese Rollen gleiten, was mit Nachteilen
verbunden wäre.
[0023] Dadurch, dass die Materialbahn 23 unterhalb der Durchtrittsöffnung 10 in Form einer
Schlaufe 25 frei durchhängt, wird sichergestellt, dass ein genügend grosser Materialbahnvorrat
vorhanden ist, um auch bei einer diskontinuierlichen Zuführung der Materialbahn 23
ein einwandfreies Falzen und Stapeln zu ermöglichen. Zur Regulierung des
Durchhanges der Schlaufe 25 kann in diese eine Tänzerwalze einer an sich bekannten
Durchhangsteuerung eingelegt werden.
[0024] Statt die Bänder 13 und 14 über die Umlenkrollen 11 und 12 herum zu führen und an
den Stellen 16 und 18 am Gestell 1 zu befestigen, ist es auch möglich, diese Bänder
1
3 und 14 an den Umlenkrollen 11 und 12 zu befestigen und zwischen letzteren und den
Verankungsstellen 16 und 18 Spannbänder anzuordnen. Letztere können mittels eines
Spannmechanismus gespannt gehalten werden, was über die drehbaren Umlenkrollen 11,
12 auch ein Gespannthalten der Bänder 13 und 14 zur Folge hat. Anders ausgedrückt
werden bei dieser Variante die Bandabschnitte 13d und 14d durch von den Bändern 13
und 14 getrennte Spannbänder ersetzt.
[0025] Die beschriebene Vorrichtung eignet sich zwar nicht ausschliesslich, jedoch insbesondere
zum Verarbeiten von Papierbahnen, die vorgängig in einem Drucker, wie er z.B. in Datenverarbeitungsanlagen
Verwendung findet, bedruckt worden sind und diesen Drucker mit hoher Geschwindigkeit
durchlaufen.
[0026] Obwohl sich die beschriebene Vorrichtung besonders zum Auflegen der Materialbahnabschnitte
an den Stapel von unten eignet, ist es auch denkbar, die Materialbahn von oben zuzuführen
und auf entsprechende Weise zickzackförmig zu falten, wobei die Materialbahnabschnitte
von oben auf den Stapel aufgelegt werden.
1. Vorrichtung zum Bilden eines aus übereinanderliegenden Abschnitten (22) einer entlang
von querverlaufenden , durch Schwächungslinien (25) vorgegebenen Falzstellen (25)
zickzackförmig gefalteten Materialbahn (23) bestehenden Stapels (21), mit einem Wagen
(2), der zwischen zwei Endstellungen hin und her bewegbar ist und der eine im wesentlichen
rechtwinklig zu seiner Bewegungsrichtung (A, B) verlaufende, bei der Wagenbewegung
entlang einer Stirnseite (21a) des feststehenden Stapels (21) von dessen einen Seite
(21c; 21b) zu dessen anderen Seite (21b; 21c) bewegbare Durchtrittsöffnung (10) für
die zu faltende Materialbahn (23), ferner zwei diese Durchtrittöffnung (10) zwischen
sich festlegende, im wesentlichen parallel zueinander verlaufende Umlenkrollen (6,
7), sowie beidseits der Durchtrittsöffnung (10) angeordnete, sich in Bewegungsrichtung
(A, B) des Wagens (2) zu jeweils einer Umlenkrolle (6, 7) erstreckende und um diese
herum geführte Anlegeelemente (13, 14) aufweist, so dass bei jedem Wagenhub jeweils
das in Bewegungsrichtung (A, B) gesehen bezüglich der Durchtrittsöffnung (10) vordere
Anlegeelement (14; 13) vom zuletzt an den Stapel (21) angelegten Materialbahnabschnitt
(22') ablösbar ist, während das andere, hintere Anlegeelement (13; 14) den nachfolgenden
Materialbahnabschnitt (22") an den Stapel (21) anlegt, dadurch gekennzeichnet, dass
die Umlenkrollen (6, 7) während der Wagenbewegung ihre Lage bezüglich des Wagens (2)
beibehaltend im Wagen (2) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrollen (6,
7) frei drehbar im Wagen (2) gelagert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (2)
unterhalb des Stapels (21) angeordnet und als Auflage für letzteren ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der
beiden Anlegeelemente durch wenigstens ein flexibles Band (13, 14) gebildet ist, dessen
erster, mit dem Stapel (21) entlang einer dessen Stirnseiten (21a) in Berührung bringbarer
Abschnitt (13a, 14a) von einer ortsfesten Befestigungsstelle (15, 17) zur zugeordneten
Umlenkrolle (6, 7) verläuft.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Band (13, 14) von
der zugeordneten Umlenkrolle (6, 7) zu einer Ausgleichsanordnung (8, 9; 11, 12) verläuft,
die die sich bei der Wagenbewegung ändernde Länge des ersten Abschnittes (13a, 14a)
des zugeordneten Bandes (13, 14) ausgleicht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Band (13, 14) hinter
der zugeordneten Umlenkrolle (6, 7) zu einer zweiten Umlenkrolle (8, 9), die am Wagen
(2) angeordnet und vorzugsweise frei drehbar ist, und um diese herum geführt ist und
anschliessend in Gegenrichtung zu einem ortsfesten Element (11, 12) verläuft, so dass
sich der zwischen der zweiten Umlenkrolle (8, 9) und dem ortsfesten Element (11, 12)
liegende Abschnitt (13c, 14c) jedes Bandes (13, 14) der Längenänderung des ersten
Bandabschnittes (13a, 14a) entsprechend im jeweils entgegengesetzten Sinn in seiner
Länge ändert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen jedem als vorzugsweise
frei drehbar gelagerte Umlenkrolle ausgebildeten ortsfesten Element (11, 12) und einer
zweiten Befestigungsstelle (16, 18) ein weiterer Bandabschnitt (13d, 14d) verläuft.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, gekennzeichnet durch eine der Durchtrittsöffnung
(10) vorgeschaltete Rücklaufbremse (32).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch zwei sich bezüglich der Bewegungsbahn
der Materialbahn (23) gegenüberliegende und je auf eine Seite der Materialbahn (23)
einzuwirken bestimmte Bremselemente (33, 34).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3-9, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen
(2) beidseits der Durchtrittsöffnung (10) je ein plattenartiges Auflageorgan (4, 5)
zum Abstützen des Stapels (21) aufweist, über das der erste Abschnitt (13a, 14a) des
Bandes (13, 14) verläuft.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten
Abschnitt (13a, 14a) jedes Bandes (13, 14) und dem darunterliegenden Auflageelement
(4, 5) ein Gaspolster, vorzugsweise ein Luftpolster, erzeugbar bzw. vorhanden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb
für den Wagen (2) als Kurbelgetriebe (35) ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-12, gekennzeichnet durch einen Vorschubmechanismus
(29) zum Vorschieben der Materialbahn (23) unter Bildung einer von der Durchtrittsöffnung
(10) nach unten durchhängenden Schlaufe (25).