[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Treffpunktermittlung nach dem
Gattungsbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Aus der DE-PS 1 951 622 ist eine Anordnung zur simulierten Darstellung von Schußbahnen
in Trainingsgeräten für das Bedienungspersonal von ballistischen Waffen oder Flugkörpern
bekannt, bei der die Schußbahn aus von der Bedienungsperson eingestellten Richtsignalen
sowie aus gespeicherten, die Geländekoordinaten und die Munitionsart berücksichtigenden
Signalen fortlaufend selbsttätig ermittelt und optisch der von der Bedienungsperson
durch die Richtoptik beobachteten Umwelt mit dem darin befindlichen Ziel überlagert
wird. Das Ziel ist dort in einer natürlichen Umwelt oder in einer dreidimensionalen
Modellumwelt angeordnet, und es ist ein Rechner vorgesehen, der fortlaufend die einzelnen
Punkte der Projektion der Schußbahn auf den Ausblick der Richtoptik der Bedienungsperson
ermittelt. An den Rechner ist eine Kathodenstrahlröhre angeschlossen, auf deren gegenüber
der Richtoptik unbeweglichem Bildschirm die vom Rechner ermittelte Projektion der
Schußbahn darstellbar ist. Die Richtoptik ist mit einer Einrichtung versehen, durch
die die auf dem Bildschirm befindliche Darstellung der Schußbahn dem von der Bedienungsperson
gesehenen Bild der Umwelt optisch überlagert wird. Zur Ermittlung des Durchstoßpunktes
von Schußbahn und Gelände vergleicht der Rechner fortlaufend die Schußbahnkoordinaten
mit den Koordinaten des unter der Schußbahn liegenden Geländesektors. Ebenso können
die Koordinaten der Ziele im Gelände gespeichert sein, und diese können ebenfalls
über den Rechner zeitsynchron mit den Schußbahnkoordinaten verglichen werden, um einen
Treffer bzw. eine Schußablage zu ermitteln.
[0003] Es ist andererseits aus der DE-PS 3 133 866 bereits bekannt, ein Visier, Ziele und
ein Gelände digital abzuspeichern und auf einem Bildschirm zusammengesetzt darzustellen.
Hierbei wird bei der Zieldarstellung im Gelände eine wechselseitige Verdeckun
g des Zieles und des Geländes berücksichtigt.
[0004] Üblicherweise wird nun die tretfbare ZielsiLhouette durch ein Rechteck angenähert.
Eine Trefferanzeiae darf aber nur erfol
qen, wenn die Geschoßflugbahn durch den sichtbaren Bereich der Zielsilhouette hindurch
tritt. Bislang wurde diesem Umstand im Stand der Technik keine Rechnung getragen,
so daß auch Treffer angezeigt wurden, die gar keine sind.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, das
eine realistische Treffpunktermittlung gestattet. Die Lösung dieser Aufgabe gelingt
gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0006] Anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnung sei im folgenden ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1- ein Blockschaltbild zur Erläuterung der Bilderzeugung nach dem bekannten CSI-Verfahren
(CSI = Computer Synthesized Imagery);
Fig. 2 die Darstellung eines Zieles;
Fig. 3 die Darstellung eines teilweise verdeckten Zieles; und
Fig. 4 einen Bildmultiplexer gemäß der Erfindung in näheren Einzelheiten.
[0007] Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild zur Realisierung des bekannten CSI-Verfahrens.
Die normalerweise in einem Visier bzw. einer Richtoptik sichtbaren Eindrücke eines
Geländes, eines Zieles, einer Geschoßleuchtspur und einer Visiermarke sind in Schnellzugriffspeichern
10, 12, 14 und 16 geladen und werden über einen von einem Rechner 18 gesteuerten Bildmultiplexer
20 im Fernsehtakt Bildpunkt für Bildpunkt zusammengesetzt. Die zusammengesetzte digitale
Bildinformation wird über einen Digital/Video-Wandler 22 einem TV-Monitor 24 zugeführt,
auf welchem ein zusammengesetztes Bild dargestellt wird, wobei insbesondere eine teilweise
Verdeckung der Ziele durch Geländeteile wie Höhenrücken, Büsche, Häuser usw. möglich
ist.
[0008] Üblicherweise wird die treffbare Fläche eines Zieles Z durch ein Rechteck R angenähert,
das optimal in die Zielsilhouette eingepaßt ist, wie in Figur 2 dargestellt.
[0009] Gemäß Figur 3 kann das durch das Rechteck R angenäherte Ziel Z beispielsweise durch
einen Hügel im Hintergrund H abgedeckt sein. In diesem Fall ergeben sich nur wirkliche
Treffer des Zieles, wenn die Geschoßflugbahn und damit die Leuchtspur durch den Teil
des Zieles Z hindurch tritt, der oberhalb der durch den Hintergrund H vorgegebenen
Zielverdeckungslinie ZV liegt. Unterhalb dieser Zielverdeckungslinie ist das Ziel
Z durch das Gelände H geschützt, und es darf daher kein Treffer angezeigt werden.
[0010] Figur 4 zeigt in näheren Einzelheiten das Blockschaltbild gemäß Figur 1. Der Rechner
18 lädt in Abhängigkeit von Adressen, die über mit einem Richtgriff 26 gekoppelte,
nicht dargestellte Adressgeber erzeugt werden, den Schnellzugriffs- Gelände- bzw.
Hintergrundspeicher 10 mit einem der momentanen Blickrichtung entsprechenden Bildausschnitt.
Dieser Bildausschnitt kann beispielsweise aus einem Massenspeicher 42 entnommen werden.
Ebenso wird der Zielspeicher 12 mit einem bestimmten Ziel aus einer Zielprogrammbibliotek
28 geladen. Der Rechner kann hierzu in Abhängigkeit von der Zielbewegung die jeweilige
Ansicht des Zieles berechnen. Ferner können über einen Munitionswahlschalter 30 verschiedene
Munitionssorten vorgegeben werden_und dementsprechend von dem Rechner 18 unterschiedliche
in dem Leuchtspurspeicher 14 abzuspeichernde Leuchtspuren errechnet werden.
[0011] Die Inhalte aller Speicher 10-16 werden synchron im Takt des TV-Taktgebers 40 bildpunktweise
ausgelesen, und die jeweilige Information wird in einem ODER-Gatter 32 kombiniert
und gelangt nach Digital/Analog-Wandlung in dem Digital/Analog-Wandler 22 auf dem
TV-Monitor 24 zur Darstellung.
[0012] Eine Steuerung 34 stellt hierbei für jeden Bildpunkt fest, ob dieser Bildpunkt ein
Ziel- oder Geländebildpunkt sein soll. Bei der Entscheidung für einen Zielbildpunkt
muß dessen Grauwert zunächst von Null abweichen (G
Z>0). Ist dies der Fall, so wird weiterhin von der Steuerung 34 überprüft, ob die Zielentfernung
geringer als die Hinter- grur.dentfernung ist (E
Z<EF) . Sind beide Bedingungen erfüllt, so schaltet die Steuerung 34 einen Schalter
36 so, daß ein Bildpunkt aus dem Ziels
peicher 12 zur Darstellung gelangt. Hieraus ist zu erkennen, daß aus der Steuerung
34 eine Information abgeleitet werden kann, ob der gerade über den Schalter 36 gehende
Bildpunkt ein Zielbildpunkt ist. Verknüpft man diese Information in einem UND-Glied
38 mit den Bildpunkten der Leuchtspur aus dem Leuchtspurspeicher 16, so steht am Ausgang
des UND-Gliedes 38 dann und nur dann ein Signal, wenn Geschoßleuchtspur-Bildpunkte
und sichtbare Zielbildpunkte gleichzeitig auftreten, was aber nur der Fall ist, wenn
die Geschoßflugbahn und damit die Leuchtspur auf dem Bildschirm überlappen. Wertet
man nun das Signal am Ausgang des UND-Gliedes 38 nur zu dem Zeitpunkt im Prozeßrechner
18 aus, zu dem die Geschoßflugbahn das Ziel erreicht hat, so kann man sicherstellen,
daß auf Treffer nur erkannt wird, wenn erstens das Geschoß die Zielebene erreicht
hat und zweitens das Geschoß die sichtbare Zielfläche berührt hat. Für alle anderen
Fälle fehlt da Signal am Ausgang des UND-Gliedes, so daß eine Trefferanzeige unterbleibt.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
sind nicht nur anwendbar bei einer realistischen Treffpunktanzeige für eine Leuchtspur.
Die gleiche Problemstellung ergibt sich bei der Simulation eines Laser-Entfernungsmessers,
bei dem eine Zielentfernungsanzeige auch nur erfolgen soll, wenn der Laserstrahl das
Ziel und nicht das Gelände trifft. In dieser Fall kann man davon ausgehen, daß der
Laserstrahl mit einer gewisser Divergenz mit dem Visierkreuz zusammenfällt. Es wird
dann geprüft, in welchem Maße sich die sichtbaren zielpartien und die Divergenzfigur
des simulierten Laserstrahls überdecken, wozu man in gleicher Weise die Divergenzpunkte
des Laserstrahls aus einem Speicher 44 mit den Zielbildpunkten in einem UND-Gatter
46 zur Koinzidenz bringt.
[0014] Aus der Lage der Koinzidenz gegenüber dem Ziel läßt sich darüber hinaus ableiten,
ob Zweitechos entstehen und ob diese Zweitechos eine kleinere oder größere Entfernung
als das Zielecho haben.
1. Verfahren zur Ermittlung des Auftreffpunktes einer Geschoßbahn oder eines Laserstrahles
auf einem in einem Gelände beweglichen Ziel, wobei das Gelände, das Ziel, ein Visier
und eine Leuchtspur des Geschosses bzw. der Verlauf des Laserstrahls jeweils bildpunktweise
digital abgespeichert sind und ein zusammengesetztes Bild auf einem TV-Honitor im
Sehfeld der Optik einer auszubildenden Person erzeugt wird und wobei bei Übereinstimmung
von Geschoßflugbahn bzw. Laserstrahl mit Zielbildpünkten ein Treffer bzw. ein Laserecho
angezeigt wird, dadurch gekennzeichnet , daß ein Treffer bzw. ein Laserecho im Ziel
nur dann angezeigt wird, wenn bei übereinstimmender Entfernung zwischen Geschoß und
Ziel die Leuchtspurbildpunkte mit den Bildpunkten der sichtbaren Zielsilhouette zusammenfallen
bzw., wenn Bildpunkte, die einem simulierten Laserstrahl zugeordnet sind, mit den
sichtbaren Bildpunkten eines Zieles zusammenfallen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit Digitalspeichern
zur Speicherung von Gelände, Ziel, Leuchtspur und Visier und mit einem Bildmultiplexer
zur Überlagerung der Speicherinhalte, dadurch gekennzeichnet , daß der Bildmultiplexer
(20) einen Schalter (36) aufweist, der wahlweise das Bild des Geländes (H) bzw. Zieles
(Z) bei der Speicherabtastung auswählt, wobei der Schalter von einer Steuerung (34)
betätigt wird, die bei vorhandenem Ziel die Entfernung des Zieles mit der des Geländes
vergleicht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein einer Trefferanzeige vorgeschaltetes
UND-Gatter (38), welchem der Inhalt des Leuchtspurspeichers (14) zugeführt wird und
welches von der Steuerung (34) freigegeben wird, wenn gleichzeitig ein Bildpunkt des
Zieles dargestellt wird.