[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Rolltor mit einem an einem Ende auf einer angetriebenen
Wickelwelle befestigten Wickelrohr zum Auf- und Abwickeln eines Behanges zum Öffnen
und Verschließen einer Öffnung und einer am anderen Ende zwischen dem Wickelrohr und
einer feststehenden Spannwelle vorgespannten Schraubenfeder zum Gewichtsausgleich
des Behanges, wobei zwischen dem freien Ende des Behanges und dem Wickelrohr eine
Spannvorrichtung mit über Umlenkrollen geführten Zugorganen angeordnet ist.
[0002] Aus dem DE-GM 82 06 622 ist ein Rolltor der vorstehend beschriebenen Gattung bekannt,
bei dem die Spannvorrichtung für den Behang aus auf der Wickelwelle beiderseits des
Wickelrohres befestigten, konischen Seilrollen und flaschenzugartig ausgebildeten
Zugorganen besteht, die mit einer Zugfeder vorgespannt sind. Dabei sind die Zugfedern
zwischen Umlenkrollen der Flaschenzüge und dem Fundament beiderseits der Öffnung angeordnet.
Derartige Spannvorrichtungen für den Behang eines Rolltores verursachen einen erheblichen
Konstruktionsaufwand und müssen aus Sicherheitsgründen mit einer Verkleidung eingekapselt
werden.
[0003] Aus der DE-OS 26 44 989 ist ein Rolladen bekannt, an dessen Behang beiderseits je
ein Führungsseil befestigt ist, welches über Umlenkrol-len zurück zur Wickelwelle
geführt ist und dort im entgegengesetzten Wickelsinn spiralförmig auf- und abwickelbar
ist, wobei die jeweiligen Wickeldurchmesser der Führungsseile und des Behanges durch
konisch ausgebildete Wickelscheiben annähernd gleich groß sind. Dieser bekannte Rolladen
besitzt keine Spannvorrichtung zum Ausgleich des Wegunterschiedes des Behanges und
der aufgewickelten Länge der Führungsseile auf den Wickelscheiben. Deshalb besteht
eine Abhängigkeit zwischen dem Durchmesser der Wickelscheiben und der Stärke des Behanges,
so daß die Wickelscheiben den wechselnden Behangstärken angepaßt werden müssen. Außerdem
können Längenänderungen der Führungsseile und des Behanges durch Temperaturschwankungen
und Verschleiß nicht ausgeglichen werden.
[0004] Weiterhin ist aus der DE-OS 28 42 381 ein Rolladen für Dachfenster bekannt, dessen
Behang mit einer Spannvorrichtung vorgespannt wird, für die zwei verschiedene Ausführungsbeispiele
offenbart sind.
[0005] Im ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 besteht die Spannvorrichtung aus einer
im Wickelrohr angeordneten Schraubenfeder, die zwischen einer mit dem Wickelrohr verbundenen
Hülse und einer Welle vorgespannt ist, auf der außen zwei Aufwickelspulen für mit
dem Behang verbundene Zugseile befestigt sind. Dabei ist die Verbindung zwischen der
Welle und den beiden Aufwickelspulen drehfest ausgebildet. Bei dieser Anordnung kann
der Behang mit der Schraubenfeder vorgespannt werden.
[0006] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 sind die beiden Zugseile mit gegenläufig
drehbar auf einer Achse angeordneten Wickelspulen verbunden, die mit einer Schraubenfeder
in den entgegengesetzten Diehrichtungen vorgespannt sind. Das Drehmoment der Schraubenfeder
soll im Aufspulsinne wirken, also beim Schließen des Rolladens größer und beim Öffnen
des Rolladens kleiner werden. Auch bei dieser Ausführungsform ist mit der Schraubenfeder
eine Vorspannung des Behanges möglich, aber die Längenänderungen der verschieden langen
Zugseile können nicht ausgeglichen werden, weil die beiden Aufwickelspulen nicht relativ
zueinander verstellbar, sondern drehfest auf der Welle befestigt sind.
[0007] Der aus der DE-OS 28 42 381 bekannte Rolladen hat in beiden Ausführungsformen der
Fig. 3 und 5 keinen getrennten Gewichtsausgleich, wie er für ein schweres Rolltor
erforderlich ist.
[0008] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Rolltor mit einer Schraubenfeder
für den Gewichtsausgleich des Behanges und einer einfach konstruierten Spannvorrichtung
für den Behang zu schaffen, die eine lange Lebensdauer hat und kein Sicherheitsrisiko
darstellt.
[0009] Als technische Lösung wird eine Spannvorrichtung vorgeschlagen, die
a) aus zwei an einer Seite auf einer Wickelwelle und an der anderen Seite auf der
Spannwelle frei drehbar gelagerten Spannscheiben und
b) aus zwei vorgespannten Schenkelfedern besteht, die zwischen dem Wickelrohr und
den Spannscheiben angeordnet sind.
[0010] Bei einer praktischen Ausführungsform können die Schenkelfedern versenkt in den offenen
Enden des Wickelrohres angeordnet sein und mit diesen eingekapselt werden. Weiterhin
wird vorgeschlagen, für die Zugorgane der Spannvorrichtung Gurte zu benutzen, deren
Materialstärke etwa der Materialstärke des Behanges entspricht. Damit kann der von
den Schenkelfedern zu kompensierende Längenunterschied zwischen dem Behang und den
Zugorganen minimiert werden.
[0011] Bei einem nach dieser technischen Lehre ausgebildeten Rolltor ist auf der dem Antrieb
abgewendeten Seite zwischen dem Wickelrohr und einer in diesem angeordneten, feststehenden
Spannwelle eine vorgespannte Schraubenfeder für den Gewichtsausgleich des Behanges
angeordnet. Ohne diesen Gewichtsausgleich, der beispielsweise aus dem DE-GM 82 06
622 bekannt ist, könnte der Behang des Rolltores nur mit einem entsprechend stark
ausgelegten Getriebe und Antriebsmotor mit großer Geschwindigkeit auf- und abgewikkelt
werden. In Verbindung mit diesem Gewichtsausgleich hat ein erfindungsgemäß ausgebildetes
Rolltor den Vorteil, daß die Spannvorrichtung für den Behang mit zwei Schenkelfedern
vorgespannt werden kann, die eingekapselt in einem schon vorhandenen Konstruktionsteil,
nämlich dem Wickelrohr angeordnet sind und deshalb eine zusätzliche Verkleidung nicht
erfordern. Außerdem werden die beiden zwischen den Spannscheiben für die Gurte und
dem Wickelrohr vorgespannten Schenkelfedern nur auf Biegung beansprucht und haben
deshalb eine besonders lange Lebensdauer, die auch noch durch eine Minimierung des
Wegunterschiedes zwischen den Gurten und dem Behang begünstigt wird.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäß ausgebildeten Rolltores ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzugte
Ausführungsform schematisch dargestellt worden ist. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Rolltor mit teilweise geschnittenem Wickelrohr in Ansicht;
Fig. 2 dasselbe Rolltor entlang der Linie II-II in Fig. 1 geschnitten in Seitenansicht;
Fig. 3 dasselbe Rolltor entlang der Linie III-III in Fig. 1 geschnitten in Draufsicht.
[0013] Uber einem eine Öffnung 1 seitlich begrenzenden Rahmen 2 ist eine Wickelwelle 3 mit
einem konzentrisch darauf befestigten Wickelrohr 4 angeordnet, mit dem ein durchsichtiger
Behang 5 zum Verschließen der Öffnung 1 auf- und abgewickelt werden kann.
[0014] Neben einer Antriebsmaschine 6 ist das Wickelrohr 4 mit einer nach innen versetzt
angeordneten Federaufnahme 7 unmittelbar auf der Wickelwelle 3 befestigt. Vor dem
offenen Ende des Wickelrohres 4 ist auf der Wickelwelle 3 eine Spannscheibe 8 für
einen Gurt 9 frei drehbar gelagert. In dem Hohlraum zwischen der Federaufnahme 7 und
der Spannscheibe 8 ist eine Schenkelfeder 10 untergebracht, die mit ihren Schenkelenden
einerseits in die Federaufnahme 7 und andererseits in die Spannscheibe 8 eingreift.
Der Gurt 9 ist über eine Umlenkrolle 11 geführt und mit einem Ende an der Spannscheibe
8 und mit seinem anderen Ende an einem mit dem Behang 5 verbundenen Querhaupt 12 befestigt.
Auf diese Weise kann der Behang 5 mit der vorgespannten Schenkelfeder 10 beim Auf-
und Abwickeln unter Spannung gehalten werden.
[0015] Auf der von der Antriebsmaschine 6 abgewendeten Seite ist ebenfalls eine Spannscheibe
8 mit einem Gurt 9 zum-Spannen des Behanges 5 mit einer weiteren Schenkelfeder 10
angeordnet. Diese Spannscheibe 8 ist aber nicht auf der Wickelwelle 3, sondern frei
drehbar auf einer Spannwelle 13 zum Vorspannen einer Schraubenfeder 14 für den Gewichtsausgleich
des Behanges 5 gelagert. Die Spannwelle 13 ist durch eine nach innen versetzt im Wickelrohr
4 befestigte Federaufnahme 15 geführt, so daß die Schenkelenden der zweiten Schenkelfeder
10 einerseits in die Spannscheibe 8 und andererseits in diese Federaufnahme 15 eingreifen
können. Auf diese Weise steht auch die zweite Schenkelfeder 10 über die Federaufnahme
15, das Wickelrohr 4 und die Federaufnahme 7 mit der Wickelwelle 3 in Wirkverbindung.
[0016] Die Schraubenfeder 14 für den Gewichtsausgleich des Behanges 5 kann mit einem Spannring
16 vorgespannt werden, der am Rahmen 2 fixiert ist.
[0017] Der Behang 5 und das Querhaupt 12 greifen durch Führungen 17 in den Rahmen 2 ein,
so daß ein zugdichter Abschluß der Öffnung 1 gewährleistet ist.
Bezugszeichenliste
[0018]
1 Öffnung
2 Rahmen
3 Wickelwelle
4 Wickelrohr
5 Behang
6 Antriebsmaschine
7 Federaufnahme
8 Spannscheibe
9 Gurt
10 Schenkelfeder
11 Umlenkrolle
12 Querhaupt
13 Spannwelle
14 Schraubenfeder
15 Federaufnahme
16 Spannring
17 Führung
1. Rolltor mit einem an einem Ende auf einer angetriebenen Wickelwelle (3) befestigten
Wickelrohr (4) zum Auf- und Abwickeln eines Behanges (5) zum Öffnen und Verschließen
einer Öffnung (1) und einer am anderen Ende zwischen dem Wickelrohr (4) und einer
feststehenden Spannwelle (13) vorgespannten Schraubenfeder (14) zum Gewichtsausgleich
des Behanges (5), wobei zwischen dem freien Ende des Behanges (5) und dem Wickelrohr
(4) eine Spannvorrichtung mit über Umlenkrollen (11) geführten Zugorganen angeordnet
ist, c
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannvorrichtung
a) aus zwei an einer Seite auf der Wickelwelle (3) und an der anderen Seite auf der
Spannwelle (13) frei drehbar gelagerten Spannscheiben (8) und
b) aus zwei vorgespannten Schenkelfedern (10) besteht, die zwischen dem Wickelrohr
(4) und den Spannscheiben (8) angeordnet sind.
2. Rolltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkelfedern (10) versenkt
in den offenen Enden des Wickelrohres (4) angeordnet sind.
3. Rolltor nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugorgane
der Spannvorrichtung aus im Querschnitt flachen Gurten (9) bestehen.
4. Rolltor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialstärke der Gurte
(9) etwa der Dicke des Behanges (5) entspricht.