[0001] Die Erfindung betrifft ein Verpackungssystem bestehend aus einem Trodüktbehälter,
insbesondere Einwegbehälter, für schütt-, fließ- oder streichfähiges Material mit
im wesentlichen rohrförmiger, in Rohrlängsrichtung flexibler Wandung und aus einer
zum Aufnehmen des Produktbehälters ausgebildeten Anwendungshilfe.
[0002] Die Kosten von aus Kunststoff bestehenden Verpackungen werden in der Regel zu mehr
als 50 % von den Materialkosten bestimmt. Für Massenprodukte, z.B. Milch, wurden daher
extrem leichtgewichtige Beutelverpackungen aus Kunststoff entwickelt. Eine andere
preiswerte Verpakkungsart ist der sogenannte Faltenbalgbehälter, wie er z.B. im DE-GM
82 33 673.3 beschrieben wird. Die Beutel-und Faltenbalg-Verpackungstypen erfordern
nur einen relativ geringen Materialaufwand, außerdem nehmen sie vor dem Befüllen sowie
nach dem Entleeren ein nur geringes Volumen ein, so daß der Transport der leeren Verpackung
und die Abfallbeseitigung entsprechend geringe Probleme mit sich bringen. Die Forminstabilität
bringt aber den Nachteil einer schlechten Handhabbarkeit mit sich, so daß diese Verpackungstypen
nur schwierig gezielt zu entleeren, wieder zu verschließen oder zum genauen Produktdosieren
zu verwenden sind. Aus diesem Grunde werden, beispielsweise bei der Milchverpackung,
zusätzliche, Anwendungshilfen, insbesondere wiederverwendbare Einstell-und Ausgießhilfen,
geliefert.
[0003] Ein weiteres Problem speziell bei Verpackungen für höher viskose und pastöse Produkte
bereitet die im allgemeinen unzureichende oder mühevolle Restentleerung, z.B. bei
Abtönfarben enthaltenden Tuben. Der Anwender muß viel Kraft, Geschick und Zeit aufbringen,
um die jeweilige Verpackung auch nur annähernd vollständig zu entleeren.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verpackungssystem mit einem hinsichtlich
Material- und Leertransportkosten wenig aufwendigen, problemlos weitgehend vollständig
zu entleerenden Produktbehälter und eine zugehörige Anwendungshilfe mit den dem jeweiligen
Einsatzzweck entsprechenden Kupplungs-, Tüll- und Entleerungsmitteln zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht bei dem Verpackungssystem mit einem Produktbehälter
mit im wesentlichen rohrförmiger, in Rohrlängsrichtung flexibler Wandung und mit einer
zum Aufnehmen des Produktbehälters ausgebildeten Anwendungshilfe darin, daß die rohrförmige
Wandung des Produktbehälters als in Rohrlängsrichtung zu stauchender bzw. zu dehnender
Faltenbalg ausgebildet ist, daß der Behälter an einem Rohrlängsende einen Ein- und/
oder Auslaßhals mit umlaufend radial vorspringendem Kragen sowie zwischen. Kragen
und Faltenbalg im wesentlichen umlaufend eingezogener Kehlung besitzt, daß die Anwendungshilfe
aus einem rohrförmigen Körper mit einer mit einem Verschlußstück abzudeckenden Stirnwand
an einem Rohrlängsende und aus einem der Stirnwand gegenüberliegenden, in Rohrlängsrichtung
verschiebbar gelagerten Kolben besteht, daß die Stirnwand eine zentrale Durchbrechung
eines lichten Durchmessers zwischen dem Durchmesser der Kehlung und demjenigen des
Kragens besitzt und daß dem der Stirnwand gegenüberliegenden Boden des Faltenbalgs
am rohrförmigen Körper eine Einrichtung zum Vorbringen des Kolbens in Rohrlängsrichtung
zugeordnet ist. Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in
den Unteransprüchen beschrieben.
[0005] Durch die Erfindung wird ein Verpackungssystem mit einem Faltenbalgbehälter mit neuen
zusätzlichen Merkmalen und zugehöriger Anwendungshilfe geschaffen. Daraus ergeben
sich zahlreiche Vorteile. Der Materialeinsatz für die, insbesondere aus Kunststoff
bestehenden, Verpackungen sowie der Raumbedarf für Fracht und Lagerung von Leer-Emballagen
wird gegenüber bisher eingesetzten eigenstabilen Einzelverpackungen um etwa 2/3 bzw.
3/4 verringert. Diese Vorteile werden vor allem dadurch erreicht, daß bestimmte Verpackungsmerkmale,
z.B. die Stabilität und Handhabbarkeit, von der einzelnen Einweg-Verpackung auf die
vorzugsweise wiederzuverwendende Anwendungshilfe verlagert werden. Das erfindungsgemäße
Verpackungssystem bietet auch die Möglichkeit einer hervorragenden Restentleerung
der Faltenbalgbehälter selbst bei schlecht fließenden oder pastösen Produkten. Weiterhin
können durch die Erfindung unter Ausnutzung der in Faltenbalgbehältern liegenden Möglichkeiten
neue Märkte erschlossen werden; in frage kommt beispielsweise der Einsatz für Rohrreiniger
mit Pump-Verpackung oder als Konzentratbehälter, der nach Auffüllen, z.B. mit Wasser,
zu einem entsprechend großvolumigen Normal-Produktbehälter wird. Durch die Erfindung
lassen sich bequem zu handhabende Verpackungssysteme für Haushalt, Hobby, Handwerk
und Industrie schaffen, die mit umweltfreundlichen und preiswerten Nachfülleinheiten
zu bestücken sind. Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen
werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Faltenbalgbehälter in Seitenansicht, teilweise im Schnitt;
Fig. 2 den Faltenbalgbehälter von Fig. 1 in aufge-und 3 hängter und zusammengepreßter
Form;
Fig. 4 einen Schnitt eines durch einen Kolben zusammengepreßten Faltenbalgbehälters;
Fig. 5 alternative Ausführungsformen von Kopf- und
und 6 Bodenteil des Faltenbalgbehälters nach Fig. 1;
Fig. 7 einen zum Faltenbalgbehälter nach Fig. 6 passenden Kolben;
Fig. 8 einen Faltenbalgbehälter mit Applikationsspitze;
Fig. 9 einen Faltanbalgbehälter mit Weithalsöffnung;
Fig. 10 eine Zweikomponenten-Faltenbalg-Verpackung und 11 mit zugehörigem Kolben;
Fig. 12 eine Anwendungshilfe teilweise im Schnitt für einen der Faltenbalgbehälter;
Fig. 13 den Ausschnitt einer Seitenansicht der Anwendungshilfe nach Fig. 12;
Fig. 14 eine Seitenansicht und eine Ansicht von unten und 15 einer Anwendungshilfe
mit Zahnrad-Kolbenvortrieb;
Fig. 16 eine Anwendungshilfe mit Kolbenvortrieb durch
bis 19 Daumendruck in verschiedenen Ansichten und Schnitten;
Fig. 20 eine als Blisterverpach-ung ausgebildete An-und 21 wendungshilfe;
Fig. 22 eine als Falt/schachtel ausgebildete An-
und 23 wendungshilfe; und
Fig. 24 Anwendungshilfen für hochviskose Produkte. bis 26
[0006] Anhand der Fig. 1 bis 11 werden Faltenbalgbehälter der verschiedenen Ausführungsvarianten
sowie unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten und zugehörige, zu den nachfolgend
erläuterten Anwendungshilfen gehörende Kolben für die Restentleerung beschrieben.
Die Anwendungshilfen selbst werden anhand der Fig. 12 bis 26 erläutert.
[0007] Fig. 1 zeigt einen Produktbehälter 1, bestehend aus einem Faltenbalg 2 und einem
den Ein- und/oder Auslaß bildenden Halsteil 3. Letzteres besitzt einen als Haltewulst
ausgebildeten Kragen 4 und eine darunter in einer Kehlung 5 angeordnete, insbesondere
als Mehrkant ausgebildete, Drehsicherung. Das Durchmesserverhältnis d/D von Halsteil
3 und Faltenbalg 4 soll zwischen 1:2 bis 1:3 liegen. Gleichzeitig soll der Außendurchmesser
d des Halsteils 3 mindestens so groß sein, daß der für die Behälterherstellung, beispielsweise
in Form eines extrudierten Schlauches erzeugte Vorformling im Außendurchmesser kleiner
sein kann als d. Auf diese Weise wird ein sehr dünnwandiger Faltenbalg 2 erhalten,
dessen Wandstärke am Umfang relativ gleichmäßig ist und im Boden 6 flexibel bleibt,
während das Halsteil 3 dickwandig und stabil wird.
[0008] Eine möglichst gleichmäßige, dünnwandige Wandstärkenverteilung über den gesamten
Faltenbalg 2 verleiht dem Produktbehälter 1 besondere abfüll-, verpackungs- und anwendungstechnische
Vorteile. Beispielsweise, wie in Fig. 2 dargestellt, hängt sich der Produktbehälter
1 in am Kragen 4 aufgehängter Position beim Füllen durch das einströmende Produktgewicht
wegen der gleichmäßigen Dünnwandigkeit aus, und der Faltenbalg erhält ein entsprechend
grosses Fassungsvermögen. Das ist insbesondere beim Abfüllen von schäumenden Produkten
von besonderem Vorteil, läßt hohe Abfüllgeschwindigkeit zu und erspart die bei starren
Behältern erforderliche konstruktive Zugabe eines zusätzlichen Füllvolumens von ca.
10 %.
[0009] Ein weiterer Vorteil, z.B. für die Lagerung leicht oxidierender Produkte, besteht
darin, daß nach Beendigung des Füllvorgangs und vor dem Verschließen des Produktbehälters
1 der Faltenbalg 2 vom Boden 6 her wieder soweit angehoben werden kann, daß der Füllspiegel
an oder kurz unterhalb der Oberkante des Halsteils steht und entsprechend wenig Luft
in den Behälter eingeschlossen wird.
[0010] Fig. 3 zeigt den Produktbehälter 1 nach Fig. 1 in zusammengepreßtem Zustand. Das
Leervolumen nimmt nur ca. 25 % des Volumens des gefüllten Behälters ein; aus diesem
Verhältnis werden die erheblichen Vorteile für Transport und Lagerung von Leerbehältern
deutlich. In solchen zusammengepreßten Behältern kann Produkt auch in Konzentratform
verpackt und erst beim Verbraucher, z.B. durch Auffüllen mit Wasser, auf die Anwendungskonzentration
gebracht werden. Ein und derselbe Behälter besitzt also zugleich ein geringes Versandvolumen
und (nach Verdünnung) ein großes Produktvolumen...
[0011] Fig. 4 zeigt einen ebenfalls zusammengepreßten Produktbehälter 1 nach Fig. 1, dessen
Boden 6 durch Eindrücken eines Kolbens 7 zusätzlich mechanisch verformt wird. Beim
Einschieben des Kolbens 7 krempeln sich die unteren Balgstücke entsprechend der Kolbenlänge
um, wenn die erstrebte gleichmäßige Dünnwandigkeit des Faltenbalgs vorliegt. Mit Hilfe
solcher Kolben 7 oder ähnlicher, weiter unten zugleich mit den Anwendungshilfen beschriebenen
Konstruktionen, wird der Anwender in die Lage versetzt, den Produktbehälter mühelos
bis auf den Rest zu entleeren. Dieser Aspekt ist von besonderer Bedeutung bei Verpackungen
für hochviskose Flüssigkeiten sowie pastöser und thixotroper Produkte.
[0012] Die Fig. 5 und 6 zeigen alternative Ausführungen eines Produktbehälters 1, bei dem
die Einfüllöffnung für das Produkt nicht identisch mit der Produktaustrittsöffnung
ist. Hierbei besitzt der Behälter 1 ein Halsteil 3 mit Kragen 4, welches mit einer
Verjüngung 8 und abzuschneidendem Nippel 9 ausgerüstet werden kann..Anstelle eines
Bodens 6 wird eine Weithalsöffnung 10 vorgesehen, die beim Fertigen durch Abschneiden
eines sogenannten "verlorenen Kopfes" entsteht und durch ein rechtwinklig zur Behälterlängsrichtung
A liegendes, umlaufendes U-Profil 11 zu verstärken ist..Daran schließt sich ein kurzer,
zylindrischer Absatz 12 an, dessen Innendurchmesser geringfügig kleiner als der Innendurchmesser
des Faltenbalgs 2 ist. Mit Hilfe eines Verschlußstopfens 13, der gleichzeitig aufgrund
seiner Form dieselbe Restentleerungsfunktion wie der Kolben 7 aus Fig. 4 übernehmen
kann, wird der Produktbehälter 1 durch Einprellen oder Verschweißen mit der Unterseite
des U-Profils 11 verschlossen.
[0013] Während das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel mit einer Weithalsöffnung
10 eher zum Abfüllen hochviskoser Flüssigkeiten oder pastöser Produkte geeignet ist,
stellt die Alternative nach Fig. 6 eine Version für dünnflüssigere Produkte mit kleiner
Einfüllöffnung 14 dar. Für den beispielsweise vorgesehenen Prellverschluß 15 wird
die Stirnfläche 16 des Kolbens 7 mit einer entsprechenden Ausnehmung 17 nach Fig.
7 ausgestattet.
[0014] In Fig. 8 wird eine mit einer angeformten Applikationsspitze 18 zum punkt- oder linienförmigen
Ausbringen von Produkt ausgestattete Variante des Produktbehälters 1 dargestellt.
Die Dicke oder Breite des Produktstrangs kann durch Abschneiden der Applikationsspitze
18 in passender Höhe erfolgen. Die in Fig. 8 nicht gezeigte Ausbildung der Einfüllöffnung
und deren Verszhlußart kann beliebig entsprechend Fig. 1, 5, 6 oder 9 vorgesehen werden.
[0015] Fig. 9 zeigt einen Teil eines Produktbehälters 1 mit als Weithalsöffnung 10 ausgerüsteter
kombinierter Einfüll-und Auslaßöffnung, die z.B. mit Hilfe einer kaschierten Aluminium-Folie
durch Schweißen zu verschließen ist. Solche Behälter eignen sich besonders für pulvrige
oder rieselfähige Produkte, z.B. Rohrreiniger. Die Faltenbalg-verpackung nach Fig.
9 könnte, z.B. zusammengepreßt, mit einer Portion Rohrreinigergranulat gefüllt, bei
der Anwendung auch als Pumpe benutzt werden. Gegebenenfalls wird hierbei die Dehnbarkeit
und Zusammendrückbarkeit des Produktbehälters in Rohrlängsrichtung zum Pumpen von
Reinigungsmittel in die verstopfte Leitung ausgenutzt; zugleich kann durch weiteres
Pumpen nach Einwirken des Produktes der jeweilige Schaden ohne besondere weitere Hilfsmittel
auf einfache Weise ganz behoben werden.
[0016] In Fig. 10 wird teilweise im Schnitt eine Zweikomponenten-Verpackung 19 dargestellt.
Diese besteht aus einem äußeren Faltenbalg 20 mit einer Weithalsöffnung 10 und einem
im wesentlichen koaxial im äußeren Faltenbalg angeordneten, inneren Faltenbalg 21.
Der äußere und innere Faltenbalg 20 und 21 werden mit Hilfe einer Adapterplatte 22
miteinander, z.B. formschlüssig, verbunden. Zur völligen Restentleerung dieser Zweikomponenten-Verpackung
wird ein Kolben 7 nach Fig. 11 vorgesehen, der aus einem Innenkolben 23 und einem
den Innenkolben konzentrisch umgebenden Ringkolben 24, besteht. Der Höhenunterschied
H zwischen den beiden Kolben 23, 24 entspricht der Längendifferenz L zwischen den
Faltenbälgen 20 und 21.
[0017] In den im folgenden beschriebenen Fig. 12 bis 26 werden in erster Linie die erfindungsgemäßen
Anwendungshilfen erläutert. Die wesentlichen Funktionen von Anwendungshilfen sind:
die Aufnahme der forminstabilen Faltenbalgbehälter und deren Schutz beim Gebrauch;
das Sicherstellen einer bequemen Anwendung, produktabhängig durch Spritzen, Gießen,
Schütten bei fließfähigen oder rieselfähigen Produkten, durch Drücken oder Pressen
bei thixotropen, pastösen oder hochviskosen Stoffen; das Gewährleisten einer möglichst
vollständigen Restentleerung des Produktbehälters; ein individuelles oder vorgegebenes
Dosieren von Produkt; und ein vorteilhaftes Aufbewahren einer angebrochenen Packung.
[0018] Die Anwendungshilfe kann aus beliebigem Material, z.B. aus Karton, Metall, Kunststoff
oder aus einer Kombination solcher Materialien, bestehen. Bevorzugt wird eine zylindrische
Form, ein mehreckiger, insbesondere quadratischer, Grundriß ist jedoch auch günstig.
[0019] Die Hauptbestandteile der Anwendungshilfe sind jeweils ein rohrartiger Körper, ein
Kolben und ein Verschlußstück. Diese Hauptbestandteile werden produkt- und anwendungsspezifisch
bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen jeweils speziell ausgebildet.
[0020] Fig. 12 zeigt teilweise im Schnitt eine Anwendungshilfe 25 bestehend aus einem rohrförmigen
Körper 26, einem Kolben 7 und einem Verschlußstück 27. Der rohrförmige Körper 26 besteht
aus einem beispielsweise unten offenen, zylindrischen Rohrstück 28 mit einer angeformten,
eine zentral angeordnete Öffnung 30 aufweisenden Stirnwand 29. Das zylindrische Rohrstück
28 besitzt zwei einander gegenüberliegende längsschlitze 31, die bis zur Unterkante
32 reichen. Der Fig. 4 entsprechende Kolben 7 wird über zwei angeformte, in den Längsschlitzen
31 zu führende Stege 7a mit einem äußeren Stellring 33 verbunden, derart, daß der
Kolben 7 durch Vorschieben des Stellrings 33 vorwärts zu bewegen und damit der Faltenbalg
2 - mit der Folge des Produktaustritts - zusammenzudrücken ist.
[0021] Das Verschlußstück 27 wird beispielsweise als bekannter, sogenannter Doppelwandverschluß
vorgesehen, der eine so große Standfläche 34 besitzt, daß die Anwendungshilfe auf
dem Kopf stehend aufzubewahren ist und damit eine gute Restentleerung auch bei höher
viskosen Produkten begünstigt wird.
[0022] In Fig. 13 wird eine Seitenansicht eines Ausschnitts einer Anwendungshilfe 25 dargestellt,
bei der die beiden Längsschlitze 31 zusätzliche seitliche Ausnehmungen 35 aufweisen,
in die durch Relativdrehung von Stellring 33 und Kolben 7 die Stege 7a einzurasten
sind, so daß durch Vorschub des Kolbens 7 in Behälterlängsrichtung A von einer Ausnehmung
35 zur nächsten jeweils eine festgelegte Produktmenge dosiert auszutragen ist.
[0023] Fig. 14 und 15 zeigen in Seitenansicht und Ansicht von unten einen weiteren rohrförmigen
Körper 26 einer Anwendungshilfe 25, deren Längsschlitze 31 einseitig mit einem angeformten
Zahnstangenprofil 36 ausgestattet sind.
[0024] Anstelle eines äußeren Stellrings 33 nach Fig. 11 werden mit dem Kolben 7 über eine
Welle 37 Zahnräder 38 sowie ein Stellrad 39 verbunden, mit deren Hilfe Produkt feineinstellbar
oder kontinuierlich auszubringen ist.
[0025] Anhand von Fig. 1«6 bis 19 wird eine besonderes wirtschaftlich herstellbare Anwendungshilfe
25 beschrieben, deren Hauptbestandteile, nämlich der Kolben 7 und ein rohrartiger
Körper 40, gegenüber den vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wesentlich
verändert sind. Fig. 16 zeigt die Anwendungshilfe 25 in einer Seitenansicht. Fig.
17 zeigt die Draufsicht auf den rohrartigen Körper 40 ohne Verschlußstück 27 und Produktbehälter
1. Fig. 18 zeigt die Ansicht von unten auf den rohrartigen Körper 4
0 ohne Kolben 7. Fig. 19 zeigt teilweise im Schnitt den Kolben 7.
[0026] Der rohrartige Körper 40 besteht bei dieser vorteilhaften Ausgestaltung aus einer
teilzylinderförmigen, etwas über die Längsrichtung A hinausgehenden Schale 41. Die
beiden zangenförmig aufeinander zugerichteten, in der Zeichnung senkrechten Endkanten
42 der Schale 41 besitzen einen gegenseitigen lichten Abstand 43, der etwas kleiner
ist als der doppelte Innenradius 44.
[0027] Das obere Ende der Schale 41 wird begrenzt durch eine kreisrunde Kopfplatte 45 mit
mittiger, runder Durchbrechung 46 und sich daran anschließender, einseitiger Aussparung
47. Die Aussparung 47 wird so bemessen, daß eine Engstelle 48 im Bereich der Unterbrechung
der Durchbrechung 46 entsteht, wobei die der Engstelle 48 entsprechende Sehne sowohl
kürzer ist als der Innendurchmesser I der runden Durchbrechung 46 als auch als der
gegenseitige Abstand der äußeren Enden 49 der einseitigen Aussparung 47.
[0028] Das untere Ende der Schale 41 wird durch eine Bodenplatte 50 begrenzt. Diese besitzt
eine zumindest daumenbreite, einseitige, in einem achsmittig gelegenen Halbkreis 52
endende Öffnung 51. Zu der Anwendungshilfe 25 nach Fig. 16 gehört ein Kolben 7 nach
Fig. 19, dessen größter Aussendurchmesser geringfügig kleiner ist als der Innendurchmesser
des rohrartigen Körpers 40, so daß sich der Kolben 7 durch verkantetes Einbringen
in Behälterlängsrichtung A in die Schale 41 eindrücken läßt und leicht verschiebbar
sowie unverlierbar darin verbleiben kann.
[0029] Der Kolben 7 nach Fig. 19 besitzt einen äußeren umlaufenden Randsteg 53, dessen Innendurchmesser
etwas größer ist als der Außendurchmesser des Produktbehälters 1. Der Boden des Kolbens
7 wird vorzugsweise durch eine nach innen gewölbte Bodenplatte 54 verschlossen. Die
Wölbung gewährleistet bei Betätigen der Anwendungshilfe durch Daumendruck einen zentralen
Druckansatz, so daß sich der Produktbehälter, ohne sich seitlich aus der Halbschale
41 herauszubiegen, zusammendrücken läßt.
[0030] Das Einsetzen des Produktbehälters in die Anwendungshilfe nach Fig. 16 bis 19 wird
beispielsweise folgendermaßen ausgeführt:
Der verschlossene, flexible Produktbehälter 1 nach Fig. 1 wird mit dem unteren Ende
zwischen den Endkanten 42 der Schale 41 eingedrückt und mit dem Boden in bzw. auf
den untenliegenden Kolben 7 gesetzt. Danach wird der obere Teil des Produktbehälters
1 zwischen die Endkanten 42 der Schale 41 eingedrückt und zwar derart, daß der als
Halterrnlst ausgebildete Kragen 4 beim Einführen des Halsteils 3 in die Aussparung
47 über der Engstelle 48 der Durchbrechung 46 der Kopfplatte 45 positioniert wird.
Das Halsteil wird hinter der Engstelle 48 und die Faltenbalgspitzen werden hinter
den Endkanten 42 derart gehalten, daß ein Herausfallen des Produktbehälters aus der
Anwendungshilfe ausgeschlossen ist.
[0031] Das Betätigen der Anwendungshilfe 25 nach Fig. 16 bis 19 erfolgt - nach Abnehmen
der Verschraubung - mittels Daumendrucks auf die Unterseite des Kolbens 7. Der Kolben
7 und der rohrartige Körper 40 gewährleisten bei nach oben gerichteter Öffnung der
Schale 42 ein gleichmäßiges Verschieben des Faltenbalgs 2 in der Behälterlängsachse
A bis zur völligen Restentleerung.
[0032] Beim proportionierten Austragen von Produkt erfolgt am Ende eines Dosiervorgangs
- bedingt durch das Rückstellvermögen des Faltenbalgs - ein sauberer Produktabriß
des ausgetragenen Produkts. Ein Produktnachlauf kann auf diese Weise sicher vermieden
werden.
[0033] Durch zusätzliches Anbringen von Montagehilfen, z.B. Auflageleisten mit Schraubverbindung
bzw. Selbstklebeband oder eine Kombination mit einem ein Schwenken ermöglichenden
Saughalter, kann die Anwendungshilfe auch übe:r Kopf stehend oder schwenkbar als preiswerter
und leicht nachzuladender Wandspender, etwa für Handwasch- oder Spülmittel, eingesetzt
werden.
[0034] Anhand der Fig. 20 bis 23 werden Verwendung und Ausbildung einer Verpackung als erfindungsgemäße
Anwendungshilfe beschrieben.
[0035] Die Fig. 20 und 21 stellen eine Anwendungshilfe 25 in Gestalt einer Blisterverpackung
55 dar. Letztere besteht aus einer kaschierten Pappscheibe 56 mit aufgeschweißtem
Tiefziehteil 57. Das Tiefziehteil enthält eine halbschalenförmige Wanne 58 zum Aufnehmen
des Produktbehälters 1 und des Kolbens 7. An der Kopfseite der Wanne 58 befindet sich
eine Öffnung 59, aus der das Halsteil 3 des Produktbehälters 1 mit Verschluß herausragen
kann. An die Bodenseite der Wanne 58 wird ein daumenbreiter Hohlraum 60 angef ormt.
[0036] Aus der Pappscheibe 56 läßt sich ein ebenfalls daumenbreiter Streifen 61 längs Perforationslinien
62 herausreißen, so daß eine langlochartige, bis an die Unterkante des Hohlraums 60
heranreichende Öffnung 63 entsteht.
[0037] Nach Einschieben des Daumens durch die Öffnung 63 in den Hohlraum 60 läßt sich der
Kolben 7 ähnlich wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 16 in Rohrlängsrichtung A vorschieben.
Mit Hilfe des bekannten Euroloches 64 läßt sich die gleichzeitig als Verkaufsverpackung
gestaltete Anwendungshilfe 25 mit Produktbehälter 1 hängend aufbewahren.
[0038] Fig. 22 und 23 stellen eine weitere Verkaufsverpackung bestehend aus einem Produktbehälter
1, einem Kolben 7 und einer äußeren Umhüllung 65 dar. Die Umhüllung 65 wird beispielsweise
in Form einer langgestreckten Faltschachtel mit quadratischem Boden so ausgebildet,
daß sie gleichzeitig als Anwendungshilfe einzusetzen ist. Die Umhüllung 65 besitzt
an einer Längsseite einen etwa daumenbreiten Öffnungsstreifen 63, der bis in den Boden
66 der Umhüllung 65 hineinreicht, so daß der Kolben 7 problemlos mit dem Daumen zu
betätigen ist.
[0039] Aus der Kopfseite 67 der Umhüllung 65 ragt im Ausführungsbeispiel mittig das Halsteil
3 des Produktbehälters 1 heraus. Es wird durch bekannte Ausführungen der Deckellaschen
am Kragen 4 befestigt und gegen Verdrehung gesichert.
[0040] In den Fig. 24, 25 und 26 werden Anwendungshilfen 25 dargestellt, die für hochviskose
Produkte, z.B. für Fugendichtmassen oder dergleichen, geeignet sind. Bei solchen Produkten,
die häufig noch durch lange, im Produktaustrittquerschnitt enge Applikationsspitzen
ausgetragen werden sollen, sind sehr hohe Drucke zum Entleeren der Verpackung erforderlich.
Aus diesem Grunde setzt man bereits seit langem Anwendungshilfen ein, die z.B. durch
manuelles Einschrauben einer Drehspindel, durch mechanisches Vorschieben eines Kolbens
mit Hilfe einer Handpistole oder einer ähnlich funktionierenden Druckluftpistole in
der sehr stabil ausgelegten, mit einem zugehörigen Kolben ausgerüsteten, teuren Verpackung,
z.B. Kartuschen, einen sehr hohen Druck erzeugen, um den Kolben innerhalb der Kartusche
zu bewegen.
[0041] Erfindungsgemäß werden solche Anwendungshilfen derart verbessert, daß auch preiswerte
Faltenbalgbehälter einzusetzen sind. In diesem Sinne wird für alle drei bekannten
oben erwähnten Systeme von Anwendungshilfen eine einzige, in Fig. 24 gezeigte, aus
Kunststoff oder Metall bestehende Aufnahmehülse 68 vorgesehen, die in ihrem Innendurchmesser
auf den Außendurchmesser des als Faltenbalg ausgebildeten Produktbehälters abzustimmen
ist. Die Hülse 68 besitzt eine Stirnwand 69 mit einer zentralen Bohrung 70, durch
die eine aufgeschraubte Applikationsspitze eines Faltenbalgbehälters herausragt. An
das offene Ende der Hülse 68 werden zwei einander gegenüberliegende Nocken 71 angeformt.
Die einen Bestandteil der verschiedenen, oben erwähnten Applikationshilfen bildende
Hülse 68 wird mit Hilfe eines bekannten Bajonett-Verschlusses nach dem Einlegen eines
Produktbehälters mit den in Fig. 25 und 26 dargestellten Anwendungshilfen verbunden.
[0042] Der wesentliche Unterschied der erfindungsgemäßen Anwendungshilfe gegenüber bekannten
Geräten, z.B. für den Einsatz zum Ansbringen von Fugendichtmassen, ist der., daß der
Kolben 7 zum Austragen des Produkts nicht Bestandteil jeder einzelnen Verpackung ist,
sondern zur Anwendungshilfe selbst gehört. Der Kolben kann also in seinem Gegenlager
außerordentlich sorgfältig geführt werden, weil die Anwendungshilfe wegen der vorgesehenen
Mehrfachanwendung aus stabilem Material herzustellen ist. In Fig. 25 wird der Kolben
7 mit einer Spindel 72 verbunden, in Fig. 26 mit einer Vortriebsstange 73.
[0043] Die an bekannten Anwendungshilfen vorhandenen Befestigungs- und Einlegeelemente entfallen
erfindungsgemäß und werden ersetzt durch ein mit einer Bodenplatte 74 vorgesehenes
zylindrisches Verbindungsstück 75, an das bekannte Bajonett-Verschlußelemente 76 anzuformen
sind.
[0044] Schließlich besteht ein wichtiger Vorteil der neuen Anwendungshilfe darin, daß durch
Zuordnen einer Aufnahmehülse 68 zu den verschiedenen Ausführungen von Anwendungshilfen
ein Gerät mit einem nicht produktführenden "Druckbehälter" geschaffen wird, das anwendungstechnisch
den Einsatz dünnwandiger, preiswert herzustellender Produktbehälter ermöglicht.
Bezugszeichenliste
[0045]
1 = Produktbehälter 28 = Rohrstück
2 = Faltenbalg 29 = Stirnwand
3 = Halsteil 30 = Öffnung
4 = Kragen 31 = Längsschlitze
5 = Kehlung (mit Dreh- 32 = Unterkante sicherung) 33 = Stellring
6 = Boden 34 = Standfläche
7 = Kolben 35 = Ausnehmungen
7a = Steg (7) 36 = Zahnstangenprofil
8 = Verjüngung 37 = Welle
9 = Nippel 38 = Zahnräder
10 = Weithalsöffnung 39 = Stellrad
11 = U-Pröfil 40 = rohrartiger Körper
12 = Absatz 41 = Schale
13 = Verschlußstopfen 42 = Endkante
14 = Einfüllöffnung 43 = Abstand
15 = Prellverschluß 44 = Innenradius
16 = Stirnfläche 45 = Kopfplatte
17 = Ausnehmung 46 = Durchbrechung
18 = Applikationsspitze 47 = Aussparung
19 = Zweikomponenten- 48 = Engstelle Verpackung 49 = Enden
20 = äußerer Faltenbalg 50 = Bodenplatte
21 -= innerer Faltenbalg 51 = Öffnung
22 = Adapterplatte 52 = Halbkreis
23 = Innenkolben 53 = Randsteg
24 = Ringkolben 54 = Bodenplatte
25 = Anwendungshilfe 55 = Blisterverpackung
26 = rohrförmiger Körper 56 = Pappscheibe
27 = Verschlußstück 57 = Tiefziehteil
Bezugszeichenliste
[0046]
58 = Wanne
59 = Öffnung
60 = Hohlraum
61 = Streifen
62 = Terforationslinie
63 = Öffnungsstreifen
64 = Euroloch
65 = Umhüllung
66 = Boden
67 = Kopfseite
68 = Aufnahmehülse
69 = Stirnwand
70 = Bohrung
71 = Nocken
72 = Spindel
73 = Vortriebsstange
74 = Bodenplatte
75 = Verbindungsstück
76 = Bajonettverschlußelemente
d = Außendurchmesser von 3
D = Außendurchmesser von 4
A = Behälterlängsrichtung
H = Höhenunterschied 23/24
L = Längendifferenz 20/21
I = Innendurchmesser von 46
1. Verpackungssystem bestehend aus einem Produktbehälter (1) - insbesondere Einwegbehälter
- für schütt-, fließ-oder streichfähiges Material mit im wesentlichen rohrförmiger,
in Rohrlängsrichtung flexibler Wandung (2) und aus einer zum Aufnehmen des Produktbehälters
(1) ausgebildeten Anwendungshilfe (25), dadurch gekennzeichnet,
daß die rohrförmige Wandung des Produktbehälters (1) als in Rohrlängsrichtung (A)
zu stauchender bzw. zu dehnender Faltenbalg (2) ausgebildet ist,
daß der Behälter (1) an einem Rohrlängsende einen Ein-und/oder AuslaBhals (3) mit
umlaufend radial vorspringendem Kragen (4) sowie zwischen Kragen und Faltenbalg (2)
im wesentlichen umlaufend eingezogener Kehlung (5) besitzt, daß die Anwendungshilfe
(25) aus einem rohrförmigen Körper (26) mit einer mit einem Verschlußstück (27) abzudeckenden
Deckelfläche bzw. Stirnwand (29) an einem Rohrlängsende und aus einem der Stirnwand
gegenüberliegenden, in Rohrlängsrichtung (A) verschiebbar gelagerten Kolben (7) besteht,
daß die Stirnwand (29) eine zentrale Durchbrechung (30) eines lichten Durchmessers
zwischen dem Durchmesser der Kehlung (5) und demjenigen des Kragens (4) besitzt und
daß dem der Stirnwand (29) gegenüberliegenden Boden (6) des Faltenbalgs (2) am rohrförmigen
Körper (26) eine Einrichtung (33, 34, 51, 60, 63) zum Vorbringen des Kolbens (7) in
Rohrlängsrichtung (A) zugeordnet ist.
2. Verpackungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Balgteil (2)
des Produktbehälters (1) einen zwei- bis dreimal so großen Durchmesser wie das Halsteil
(3) besitzt.
3. Verpackungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kehlung
(5) zwischen Kragen (4) und Faltenbalg (2) eine Drehsicherung, insbesondere in Form
eines Mehrkants, aufweist.
4. Verpackungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke in verschiedenen Radialebenen von Faltenbalg (2) und Bodenreich
(6) unabhängig vom Durchmesser - abgesehen vom Halsteil (3) - überall im wesentlichen
gleich ist.
5. Verpackungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der dem Auslaßhals (3) gegenüberliegende Boden (6) des Produktbehälters als Anlagefläche
zum Anpressen eines mit der zugehörigen Anwendungshilfe verbundenen Kolbens (7) ausgebildet
ist.
6. Verpackungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (6) des
Produktbehälters (1), insbesondere durch Einkrempeln der unteren Balgstücke, der Form
des Kolbens (7) entsprechend eingewölbt werden kann (Fig. 4).
7. Verpackungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden (6) des Faltenbalgs (2) als Einfüllöffnung, insbesondere als vorzugsweise
durch einen Verschlußstopfen (13), Einprell- oder Schweißverschluß zu verschließende
Weithalsöffnung (10), ausgebildet ist (Fig. 5).
8. Verpackungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die der am Boden
(6) befindlichen Einfüllöffnung (10) gegenüberliegende Produktaustrittsseite mit einem
abzuschneidenden Nippel (9) ausgerüstet ist (Fig. 5).
9. Verpackungssystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Weithalsöffnung
(10) durch ein rechtwinklig zur Rohrlängsachse (A) liegendes, umlaufendes U-Profil
(11) gebildet ist (Fig. 5).
10. Verpackungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnfläche (16) des mit der Anwendungshilfe gekoppelten Kolbens (7) der Form
der Außenseite des Bodens des Produktbehälters angepaßt ist (Fig. 6, 7).
11. Verpackungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Produktbehälter als Zweikomponenten-Verpackung ausgebildet ist und aus einem
äußeren Faltenbalg (20), vorzugsweise einer Weithalsauslaßöffnung (20a) und einem
vom äußeren Faltenbalg zylinderartig umfaßten inneren Faltenbalg (21) besteht (Fig.
10, 11).
12. Verpackungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Faltenbalgbehälter
(20, 21) an der Produktauslaßseite mit Hilfe einer Adapterplatte (22) miteinander
verbunden sind, daß der der Zweikomponenten-Verpackung zugeordnete Kolben (7) der
Anwendungshilfe aus einem dem inneren Faltenbalg (21) zugeordneten InnenkOben (23)
und einem dem äußeren Faltenbalg (20) zugeordneten Ringkolben (24) besteht und daß
die Länge von Innenkolben (23) und Ringkolben (24) der Längendifferenz zwischen innerem
Faltenbalg (21) und äußerem Faltenbalg (20) angepaßt ist (Fig. 10, 11).
13. Verpackungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der rohrförmige Körper (26) der Anwendungshilfe (25) aus einem im wesentlichen
zylindrischen Rohrstück (28) mit einer der Produktauslaßseite des Produktbehälters
(1) zugeordneten, eine zentrale Öffnung aufweisenden Stirnwand (29) besteht und mindestens
einen in Zylinderachsrichtung (A) von der der Stirnwand (29) gegenüberliegenden Unterkante
(32) ausgehenden Längsschlitz (31, 51, 61, 63) besitzt.
14. Verpackungssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander
gegenüberliegende Längsschlitze (31) vorgesehen sind, daß der mit der Anwendungshilfe
(25) verbundene Kolben (7) zwei in den Längsschlitzen (31) zu führende, angeformte,
insbesondere mit einem außerhalb des rohrförmigen Körpers (26) befindlichen Stellring
(33) verbnndene, Stege (7a) besitzt (Fig. 12).
15. Verpackungssystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsschlitze
(31) seitliche Ausnehmungen (35) als Rastnuten für die Stege (7a) aufweisen (Fig.
13).
16. Verpackungssystem nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsschlitze
(31) einseitig ein angeformtes Zahnstangenprofil (36) besitzen und daß der Kolben
(7) eine drehbare Welle (37) mit in das Zahnstangenprofil (36) eingreifenden Zahnrädern
(38), insbesondere mit einem Stellrad (39), aufweist (Fig. 14, 15).
17. Verpackungssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige
Körper (40) eine einzige durchgehende öffnung zwischen den Endkanten (42) mit einer
lichten Weite (43) nahe dem doppelten Innenradius besitzt (Fig. 16, 18).
18. Verpackungssystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß auf das der Produktauslaßseite
des Produktbehälters (1) zuzuordnende Ende des rohrförmigen Körpers (40) eine im wesentlichen
kreisrunde Kopfplatte (45) mit mittig liegender, runder Durchbrechung (46) und sich
daran anschließender, einseitiger, zu dem Längsschlitz führender und sich nach dorthin
erweiternder Aussparung (47) besitzt, wobei die engste Stelle (48) der Aussparung
(47) maßlich kleiner ist als der Innendurchmesser (d) der Durchbrechung (Fig. 17).
19. Verpackungssystem nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das der
Kopfplatte (45) gegenüberliegende Längsende des rohrförmigen, längsgeschlitzten Körpers
(40) eine Bodenplatte (50) mit einseitiger, zumindest daumenbreiter, in einem zentral
gelegenen Halbkreis (52) endende Öffnung (51) besitzt (Fig. 18).
20. Verpackungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß der größte Außendurchmesser des zur Anwendungshilfe (25) gehörigen Kolbens (7)
relativ zum Innendurchmesser des rohrförmigen Körpers (40) im Hinblick auf die Möglichkeit
eines verkanteten Einbringens in den rohrförmigen Körper (40) bei leichter Verschiebbarkeit
sowie unverlierbarer Lagerung des Kolbens (7) ausgewählt ist (Fig. 19).
21. Verpackungssystem nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (7)
einen äußeren umlaufenden Randsteg (53) mit den Außendurchmesser des Faltenbalgs (2)
etwas übersteigendem Innendurchmesser besitzt (Fig. 19).
22. Verpackungssystem nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß der der
Stirnfläche des Kolbens (7) gegenüberliegende Boden (54) nach innen gewölbt ist (Fig.
19).
23. Verpackungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 22, dadurch gekennzeichnete
daß die Anwendungshilfe (25) die Gestalt einer Verkaufsverpackung, insbesondere einer
Blisterverpackung (55) oder einer Faltschachtel (65), besitzt (Fig. 20, 22).
24. Verpackungssystem nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß bei aus einem
Tiefziehteil (57) und einer Pappscheibe (56) oder dergleichen bestehender Blister--verpackung
(55) das Tiefziehteil (57) in Form einer halbschalenförmigen Wanne (58) den den Faltenbalg
(2) aufnehmenden rohrförmigen Körper (26) der Anwendungshilfe (25) sowie zugleich
die Führung des zugehörigen Kolbens (7) bildet (Fig. 20, 21).
25. Verpackungssystem nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß an die dem Kolben
(7) benachbarte Bodenseite der Wanne ein etwa daumenbreiter Hohlraum (60) angeformt
ist und daß die Rückseite der Blisterverpackung Perforationen (62) oder dergleichen
zum Herausreißen eines etwa daumenbreiten, langlochartigen, bis an die Unterkante
des Hohlraums (60) heranreichenden Streifens aufweist.
26. Verpackungssystem nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung
der Anwendungshilfe (25) als Faltschachtel (65) diese Umhüllung an einer Längsseite
eine daumenbreite, sich bis in den Boden (66) der Umhüllung erstreckende, schlitzartige
Öffnung (63) besitzt (Fig. 22, 23).
27. Verpackungssystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 26 für hochviskose
Produkte, zum Beispiel Fugendichtmassen oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anwendungshilfe (25) aus einer aus Kunststoff oder Metall hergestellten, formstabilen
Aufnahmehülse (68) mit einem auf den Außendurchmesser des Produktbehälters (1) abgestimmten
Innendurchmesser und mit einer eine zentrale Bohrung (70) für den Produktauslaß des
Produktbehälters (1) aufweisenden Stirnwand (69) sowie mit Mitteln (71) zum Ankoppeln
eines Kolbens (7) an das der Stirnwand gegenüberliegende Längsende besteht (Fig. 24).
28. Verpackungssystem nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der auf das untere
Ende der Aufnahmehülse (68) aufzusetzende Kolben (7) mit Hilfe einer Spindel (72)
oder Vortriebsstange (73) in einer kraft- oder formschlüssig auf das untere Ende der
Aufnahmehülse aufzusetzenden Bodenplatte (74) gelagert ist (Fig. 25, 26).