[0001] Die Erfindung betrifft eine höhenverschiebbare Plattform zum Abstellen von Kraftfahrzeugen
mit einem Seilzugtrieb zur Höhenverschiebung der Plattform.
[0002] Zur Höhenverstellung von Plattformen in höhenverstellbaren Parksystemen ist es bekannt,
die Plattformen an Seilen aufzuhängen und diese Seile auf Seiltrommeln mehr oder weniger
aufzuwickeln (DE-OS 20 20 519). Bei diesen bekannten Anordnungen können Linearantriebe,
wie sie bei höhenverstellba
- ren Kraftfahrzeugparksystemen häufig eingesetzt werden, beispielsweise Kolben-Zylinder-Aggregate,
nicht eingesetzt werden. Der Einsatz solcher Linearantriebe scheitert auch häufig
daran, daß der Hub der Linearantriebe für die erforderlichen großen Verschiebewege
nicht ausreicht.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, gattungsgemäße Plattformen derart zu verbessern, daß
zu ihrer Höhenverstellung auch Linearantriebe mit relativ geringem Hub verwendet werden
können.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Plattform der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Seilzug zwei Umlenkelemente umschlingt, deren Abstand in Seilrichtung
durch einen Antrieb veränderbar ist. Durch die Abstandsänderung der Umlenkelemente
wird die effektive Länge des die Umlenkelemente umschlingenden Seilzuges geändert;
diese Längenänderung führt damit zu einer Höhenverschiebung der Plattform.
[0005] Vorteilhaft ist es, wenn die Umlenkelemente um parallele Achsen gelagerte Seilrollen
sind.
[0006] Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß der Seilzug die Umlenkelemente,-mehrfach
umschlingt- Auf diese Weise entspricht einer bestimmten Abstandsänderung der Umlenkelemente
eine mehrfache effektive Längenänderung des Seilzuges, d.h. mittels einer relativ
geringen Abstandsänderung der beiden Umlenkelemente läßt sich eine wesentlich größere
Höhenverschiebung der Plattform erreichen.
[0007] Günstig ist es dabei, wenn ein Umlenkelement ortsfest gelagert ist, während das jeweils
andere Umlenkelement durch den Antrieb gegenüber dem einen Umlenkelement verschiebbar
ist.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Seilzug ein einziges
Seil umfaßt, dessen beide Enden an gegenüberliegenden Seiten der Plattform befestigt
sind, und daß das Seil über ortsfeste Umlenkelemente oberhalb der höchsten Plattformstellung
geführt ist.
[0009] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Seilzug zwei
Seile umfaßt, die an gegenüberliegenden Seiten der Plattform angreifen und jeweils
zwei jedem Seil zugeordnete Umlenkelemente umschlingen, daß der den Abstand der Umlenkelemente
verändernde Antrieb eine einerseits an einem Umlenkelement des einen Seils und andererseits
an einem Umlenkelement des anderen Seils angreifende, deren gegenseitigen Abstand
in Seilrichtung verändernde Verschiebeeinrichtung umfaßt und daß die jeweils anderen
Umlenkelemente ortsfest gelagert sind. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß sich Unsymmetrien
der Höhenverschiebung ausgleichen, da die Verschiebeeinrichtung zwischen je einem
Umlenkelement jedes Seils wirksam wird.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß der Antrieb mindestens
einen Kniehebel umfaßt, dessen freie Enden jeweils an einem Umlenkelement angreifen,
während an seinem Gelenk ein senkrecht zur Verschiebung des Umlenkelementes bzw. der
Umlenkelemente verschiebliches Betätigungselement gelagert ist. Günstig ist es, wenn
der Antrieb zwei einander gegenüberliegende Kniehebel umfaßt, die nach Art einer Parallelogrammanordnung
verwendet werden.
[0011] Das Betätigungselement kann ein Kolben-Zylinder-Aggregat sein, besonders vorteilhaft
ist bei der beschriebenen parallelogrammartigen Doppelkniehebelanordnung, wenn das
Kolben-Zylinder-Aggregat zwei nach entgegengesetzten Richtungen verschiebbare Kolben
aufweist. Diese Anordnung aus einem doppelt wirkenden Kolben-Zylinder-Aggregat, zwei
Kniehebeln und zwei Umlenkelementen bildet eine selbständige Baueinheit, die zur Abstandsänderung
von zwei Umlenkelementen besonders geeignet ist.
[0012] Vorzugsweise sind die verschieblichen Umlenkelemente längs einer Führungsbahn verschieblich
gelagert, wobei es besonders günstig ist, wenn das verschiebliche Umlenkelement an
einem Schlitten gelagert ist, der seinerseits an der Führungsbahn verschieblich gelagert
ist.
[0013] Die Umlenkelemente und deren Antrieb können an der Plattform angeordnet sein, es
ist aber auch möglich, daß Umlenkelemente und Antrieb an einem ortsfesten Träger angeordnet
sind.
[0014] Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im
Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Plattform mit einer Höhenverstelleinrichtung
bei abgesenkter Plattform;
Fig. 2 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 bei ange-hobener Plattform und
Fig. 3 eine Ansicht längs des Pfeiles A in Fig. 1.
[0015] Eine Plattform 1 zur Abstellung eines Kraftfahrzeuges ist längs einer in der Zeichnung
nicht dargestellten senkrechten Führung höhenverschieblich geführt. An gegenüberliegenden
Seiten ist an der Plattform je ein Seil 2 bzw. 3 befestigt; die beiden Seile tragen
die Plattform 1. Sie sind über oberhalb der höchsten Plattformstellung ortsfest angeordnete
Umlenkrollen 4 bzw. 5 zu ebenfalls ortsfest angeordneten Umlenkrollen 6 bzw. 7 in
der Nähe des Bodens 8 geführt, auf den ein die Plattform umfassendes Parksystem aufgestellt
ist.
[0016] Auf dem Boden 8 ist mittels zweier Füße 9 bzw. 10 eine horizontale Führungsbahn 11
angeordnet, auf welcher zwei Schlitten 12 bzw. 13 mittels Führungsrollen 14, 15 bzw.
16, 17 verschieblich gelagert sind. An den Achsen der Führungsrollen greifen die freien
Enden eines oberen Kniehebels 18 bzw. eines unteren Kniehebels 19 an, die jeweils
zwei gleich lange Zu
ghebel 20 und 21 bzw. 22 und 23 umfassen. An den Gelenkeu 24 bzw. 25 der beiden Kniehebel
18 und 19 ist jeweils eine Kolbenstange 26 bzw. 27 eines senkrecht zur Führungsbahn
11 angeordneten, doppelt wirkenden Kolben-Zylinder-Aggregats 28 angelenkt. Dieses
Kolben-Zylinder-Aggregat 28 befindet sich zwischen parallelen Laufbahnen 29 und 30
der Führungsbahn 11, auf welchen die Führungsrollen 14 bis 17 abrollen (Fig. 3).
[0017] In jedem der beiden Schlitten 12 und 13 sind mehrere Seilrollen 33 bzw. 34 auf einer
gemeinsamen Achse 31 und 32 drehbar gelagert; die Achsen 31 und 32 sind dabei auf
halber Höhe zwischen den Führungsrollen 14 und 15 bzw. 16 und 17 angeordnet'und erstrecken
sich parallel zu den Drehachsen dieser Führungsrollen.
[0018] Am Ende der Führungsbahn 11 sind in den Füßen 9 und 10 um parallel zu den Achsen
31 und 32 verlaufende Achsen 35 und 36 weitere Seilrollen 37 bzw. 38 drehbar gelagert,
wobei sich die Achsen 35 und 36 auf derselben Höhe befinden wie die Achsen 31 und
32.
[0019] Das Seil 2 wird nach der Umlenkung durch die Umlenkrolle 6 über die nebeneinanderliegenden
Seilrollen 33 und 37 geführt, so daß das Seil 2 die durch die nebeneinanderliegenden
Seilrollen 37 bzw. die nebeneinanderliegenden Seilrollen 33 gebildeten Umlenkelemente
mehrfach umschlingt. Das freie Ende 39 des Seils 2 ist an dem Fuß 9 befestigt.
[0020] In gleicher Weise ist das Seil 3 über die untere Umlenkrolle 7 über die Seilrollen
34 und 38 geführt; das freie Ende 40 des Seiles 3 ist an dem Fuß 10 festgelegt.
[0021] In Fig. 1 ist der Zustand dargestellt, bei dem die Kolbenstangen 26 und 27 in das
Kolben-Zylinder-Aggregat 28 eingefahren sind, so daß sich die Gelenke 24 und 25 der
beiden Kniehebel 18 und 19 einander annähern. Dadurch werden die Schlitten 12 und
13 mit den Seilrollen 33 bzw. 34 vom Kolben-Zylinder-Aggregat entfernt und den ihnen
zugeordneten Seilrollen 34 bzw. 38 angenähert. Diese Annäherung führt zu einer effektiven
Verlängerung der Seile 2 und 3, d.h. die Plattform wird dadurch abgesenkt.
[0022] Bei der Darstellung der Fig. 2 sind dagegen die Kolbenstangen 26 und 27 aus dem Kolben-Zylinder-Aggregat
28 ausgefahren, wodurch die Schlitten 12 und 13 von den ortsfest gelagerten Seilrollen
37 und 38 entfernt werden. Die Seile 2 und 3 werden dadurch effektiv verkürzt, so
daß die Plattform angehoben wird.
[0023] Der Verschiebeweg der beiden Schlitten ist dabei wesentlich geringer als die Höheverschiebung
der Plattform, das Verhältnis hängt ausschließlich von der Zahl der Umschlingungen
der durch die Seilrollen 33 und 37 bzw. 34 und 38 gebildeten Umlenkelemente ab.
[0024] Durch die Anlenkung der Kniehebel an den beiden Schlitten ergibt sich gleichzeitig
ein Ausgleich der Hubbewegung auf beiden Seiten der Plattform, so daß immer ein gleichmäßiges
Anheben der Plattform gewährleistet ist.
[0025] In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich die Führungsbahn
mit Schlitten und Seilrollen unterhalb der Plattform. Es ist selbstverständlich auch
möglich, diese Elemente an anderer Stelle anzuordnen, beispielsweise angrenzend an
die Stirnseiten der Plattform. In diesem Falle kann die Plattform bis auf den Boden
8 abgesenkt werden.
[0026] Es wäre auch möglich, die gegeneinander verschieblichen Seilrollen mit ihrem Antrieb
an der Plattform selbst zu lagern. Besonders geeignet ist diese Antriebsvorrichtung
bei mehreren nebeneinander angeordneten Plattformen, wobei jeder einzelnen Plattform
ein eigenes Antriebssystem zugeordnet wird.
1. Höhenverschiebbare Plattform zum Abstellen von Kraftfahrzeugen mit einem Seilzugtrieb
zur Höhenverschiebung der Plattform,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Seilzug (2, 3) zwei Umlenkelemente (Seilrollen 33, 37; 34, 38) umschlingt,
deren Abstand in Seilrichtung durch einen Antrieb (Kolbenzylinderaggregat 28) veränderbar
ist.
2. Plattform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkelemente um parallele
Achsen (31, 32; 35, 36) gelagerte Seilrollen (33, 34; 37, 38) sind.
3. Plattform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilzug (2, 3)
die Umlenkelemente (Seilrollen 33, 37; 34, 38) mehrfach umschlingt.
4. Plattform nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Umlenkelement (37; 38) ortsfest gelagert ist.
5. Plattform nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Seilzug ein einziges Seil umfaßt, dessen beide Enden an gegenüberliegenden Seiten
der Plattform befestigt sind, und daß das Seil über ortsfeste Umlenkelemente oberhalb
der höchsten Plattformstellung geführt ist.
6. Plattform nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilzug
zwei Seile (2, 3) umfaßt, die an gegenüberliegenden Seiten der Plattform (1) angreifen
und jeweils zwei jedem Seil (2, 3) zugeordnete Umlenkelemente (33, 37; 34, 38) umschlingen,
daß deren Abstand der Umlenkelemente verändernde Antrieb eine einerseits an einem
Umlenkelement (33) des einen Seils (2) und andererseits an einem Umlenkelement (34)
der anderen Seils (3) angreifende, deren gegenseitigen Abstand in Seilrichtung verändernde
Verschiebeeinrichtung (Kolbenzylinderaggregat 28) umfaßt und daß die jeweils anderen
Umlenkelemente (Seilrollen 37; Seilrollen 38) ortsfest gelagert sind.
7. Plattform nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb mindestens einen Kniehebel (18, 19) umfaßt, dessen freie Enden jeweils
an einem Umlenkelement (Seilrollen 33; Seilrollen 34) angreifen, während an seinem
Gelenk (24; 25) ein senkrecht zur Verschiebung des Umlenkelementes bzw. der Umlenkelemente
verschiebliches Betätigungselement (Kolbenzylinderaggregat 28) gelagert ist.
8. Plattform nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb zwei einander
gegenüberliegende Kniehebel (18, 19) umfaßt.
9. Plattform nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement
ein Kolbenzylinderaggregat (28) ist.
10. Plattform nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Kolbenzylinderaggregat
(28) zwei nach entgegengesetzten Richtungen verschiebbare Kolbenstangen (26, 27) aufweist.
11. Plattform nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die verschieblichen Umlenkelemente (Seilrollen 33; Seilrollen 34) längs einer Führungsbahn
(11) verschieblich gelagert sind.
12. Plattform nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das verschiebliche Umlenkelement
(Seilrollen 33; Seilrollen 34) an einem Schlitten (12, 13) gelagert ist, der an der
Führungsbahn (11) verschieblich gelagert ist.
13. Plattform nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
Umlenkelemente (Seilrollen 33, 37; Seilrollen 34, 38) und Antrieb(Kolbenzylinderaggregat
28; Kniehebel 18, 19) an der Plattform (1) angeordnet sind.
14. Plattform nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Umlenkelemente
(Seilrollen 33, 37; Seilrollen 34, 38) und Antrieb (Kolbenzylinderaggregat 28; Kniehebel
18, 19) an einem ortsfesten Träger (Füße 9; Führungsbahn 11) angeordnet sind.