[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum diskontinuierlichen Betrieb von
Vertikalkammerverkokunasöfen mit indirekter Beheizung der Verkokungskammern zur Erzeugung
eines Hochofenkokses aus feuchter oder vorerhitzter Feinkohle sowie auch Vorrichtungen
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Aus der DE-PS 26 57 213 sind batterieweise angeordnete vertikale Verkokungsofenkammern
bekannt mit Kohleeinfüllschächten, Verschlüssen und Abzugseinrichtungen für den glühenden
Koks sowie zwischen den Ofenkammern angeordneten Heizwänden mit Heizzügen und daneben
angeordneten Regeneratoren für die Vorwärmung der Heizmedien und Abkühlung der Beheizungsabgase.
Bei den dort dargestellten Vertikalkammerverkokungsöfen wird der heiße Koks am Ende
der Garungszeit unten aus den Kammern abgezogen und in geeignete Einrichtungen zum
Abtransport des glühenden Kokses gefüllt. Ober eine Ausnutzung der Wärme des glühenden
Kokses ist bei dieser Schrift noch nichts ausgesagt.
[0003] Bei dem Gegenstand der DE-PS 27 56 330 handelt es sich um Vertikalkammerverkokungsöfen
in batterieweiser Anordnung zum kontinuierlichen Verkoken von Briketts aus Stein-,
Braunkohle oder Torf. Bei dem angewendeten Verfahren werden die Briketts kontinuierlich
durch die Verkokungsschächte nach unten bewegt und gelangen im Anschluß an die Verkokungsstufe
in eine Kühlstufe, in der sie direkt von im Kreislauf geführten Kühlgasen gekühlt
werden. Eine derartige direkte Kühlung ist aber nur bei Briketts und nicht bei Koks
aus in die Verkokunasöfen eingefüllter Feinkohle möglich.
[0004] Aus der englischen Patentschrift 670,301 sind schließlich diskontinuierlich betriebene
Vertikalkammerverkokungsöfen bekannt, bei denen direkt unterhalb der eigentlichen
Verkokungsstufe eine Vergasungsstufe sich befindet. Am unteren Ende dieser Vergasungsstufe
wird dabei Wasserdampf in die Kokskammer zur Vergasung eines Teiles des Kokses eingeleitet.
Am übergang von der Vergasungsstufe zur darüber angeordneten Verkokungsstufe soll
dann das sogenannte Entgasungsgas über öffnungen aus der Vergasungskammer abgezogen
und in eine eigene Vorlage geleitet werden. Der zur Vergasung erforderliche Wasserdampf
wird dabei in einer Kühlstufe unterhalb der Vergasungsstufe durch indirekte Kühlung
des Kokses erzeugt. Der gesamte erzeugte Dampf wird dabei allerdings wieder in die
Vergasungsstufe eingeleitet,und es steht kein zusätzlicher verwertbarer Dampf zur
Verfügung. Außerdem ist der bauliche Aufwand durch die zusätzlich vorgesehene Vergasungsstufe
bei den bekannten Vertikalkammeröfen erheblich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Verfahren der gattungsgemäßen Art vorzuschlagen,
bei dem ohne größeren zusätzlichen baulichen Aufwand der Koks trocken gekühlt und
zur Erzeugung von wirtschaftlich verwertbarem Dampf genutzt werden kann. Darüber hinaus
soll ein umweltfreundliches Verfahren und Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens
gefunden werden.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Hauptanspruches
definiert. In den Verfahrensansprüchen 2 bis 4 sind weitere,besonders günstige erfindungsgemäße
Maßnahmen enthalten. Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie besonders günstige Ausführungsformen der Vorrichtung sind in den Ansprüchen
5 bis 14 enthalten.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren zum diskontinuierlichen Betrieb von Vertikalkammeröfen
sieht vor, daß der aus
gegarte glühende Kokskuchen aus den Verkokungskammern in vertikaler Richtung nach unten
höchstens um den Betrag seiner Höhe ab
ge-senkt und die Kammer von neuem mit Feinkohle gefüllt wird und der abgesenkte Kokskuchen
während der nächsten Garungszeit nicht bewegt und nur indirekt gekühlt wird und seine
Wärme vollständig an Verdampferflächen zur Erzeugung z. B. eines hochgespannten Dampfes
abgibt. Das Absenken des ausgegarten heißen Kokskuchens wird dabei durch die untere
Entnahme des kalten und gekühlten Kokses aus der Kühlkammer bewirkt. Der ausgegarte
Kokskuchen soll dabei nur höchstens um den Betrag seiner Höhe abgesenkt werden, damit
die neue Feinkohlefüllung auf jeden Fall in den heißen, geheizten Bereich der Verkokungskammer
gelangt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entfallen vor allem die direkt unter
der Verkokungsstufe angeordneten Ofenkammertüren mit einem dicken Isolierstopfen.
Statt dessen bildet bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Säule des in der Kühlkammer
befindlichen Kokses die Isolierung und Abschirmung gegenüber der heißen Verkokungskammer
und bei dem Austrag unterhalb der Kühlkammer herrschen nur geringe Temperaturen. Sowohl
der Austrag des kalten Kokses als auch die Abdichtung der Verkokungs- und Kühlkammer
gegenüber der Atmosphäre stellen in diesem Temperaturbereich nur geringe Probleme
dar. Nach Beendigung der Absenkung des Kokskuchens um den Betrag seiner Höhe wird
die Verkokungskammer neu gefüllt und sowohl der zu verkokende Kohlekuchen in der Verkokun
gskammer als auch der zu kühlende Kokskuchen in der Kühlkammer werden während der gesamten
Garungszeit nicht bewegt. Der Koks wird in der Kühlkammer nur indirekt gekühlt und
gibt seine Wärme vollständig an Verdampferflächen zur Erzeugung eines hochgespannten
Dampfes ab.
[0008] Da immer eine ganze Serie von Verkokun
gsöfen und Kühlkammern in einer Batterie zusammengefaßt sind, läßt sich die Dampfproduktion
während des Betriebes auf einfache Weise dadurch vergleichmäßigen, daß möglichst viele
Kühlkammern mit unterschiedlichem Temperaturniveau kombiniert werden und an entsprechend
den Erfordernissen eine oder mehrere Dampftrommeln angeschlossen ist. Dabei kann auch
separat von den Kühlwänden ein Dampfüberhitzer nachgeschaltet sein.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine Reihe von wichtigen Vorteilen gegenüber
den bisher bekannten Verfahren:
Durch den direkten Anschluß der Kühlkammer an die Verkokungskammer entfallen alle
zusätzlichen Einrichtungen zum Transport des heißen Kokses, wie er bei den üblichen
Horizontalkammerverkokungsöfen zwangsläufig erforderlich ist.
[0010] Die Verkokungskammern und Kühlkammern bilden jeweils eine geschlossene Einheit, die
in Bereichen mit relativ niedriger Temperatur auf einfache Weise gegenüber der Atmosphäre
abgedichtet werden können.
[0011] Durch die Kombination von indirekter Beheizung des Kohlekuchens und indirekter Kühlung
des Kokskuchens ist eine saubere Trennung der Beheizungsstufe sowie der Dampferzeugungsstufe
von der Kohle, dem Rohgas und dem heißen Koks möglich. Abdichtungs- bzw. Druckregelungsprobleme
entstehen dabei nicht.
[0012] Es läßt sich vor allem ein wirtschaftlich gut verwertbarer, insbesondere hochgespannter
sauberer Dampf erzeugen.
[0013] Schließlich wird durch die trockene Kühlung des Kokses und die extrem geringe Bewegung
des noch heißen Kokses ein extrem grobstückiger und abriebfester, wasserfreier Koks
erzeugt.
[0014] Es hat sich erfindungsgemäß als günstig erwiesen, den heißen Kokskuchen nur so weit
abzusenken, bis der Kamm des heißen Kokskuchens sich etwa einen Meter oberhalb des
Heizzugfußes befindet. Auf diese Weise kann eine vollständige Ausgarung des Kokskuchens
erreicht werden.
[0015] Man kann auch erfindungsgemäß vorsehen, den gesamten Kohlekuchen in einer Kohlevorratskammer
oberhalb der Verkokungskammer zu bilden und eventuell sogar vorzuverdichten und anschließend
möglichst als Ganzes in die Verkokungskammer zu füllen. Man erreicht durch dieses
Füllsystem eine hohe Schüttdichte in der Verkokungskammer und gleichzeitig treten
beim Füllen der heißen Verkokungskammern keine Emissionsprobleme auf, weil während
des Absenkens des vorbereiteten Kohlekuchens die Kohlevorratskammer oben gasdicht
verschlossen werden kann.
[0016] Zur Durchführung des gattungsgemäßen Verfahrens wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die Kühlkammer direkt unter der Verkokungskammer anzuordnen und die Kühlwände an Verdampferflächen
mit ebenen Membranwänden z.B. in Rohr-Steg-Rohr-Konstruktion auszuführen. Derartige
Kühlwände aus z. B. Eisenmaterialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit haben sich als zweckmäßig
erwiesen. Günstig ist es dabei, die Rohrachsen in Bewegungsrichtung des Kokses verlaufen
zu lassen und die Rohre an horizontal verlaufende Verteiler anzuschließen und in Strömungsrichtung
leicht ansteigende Sammler münden zu lassen. Der Verdampferkreislauf läßt sich bei
dieser Bauweise der Verdampferflächen auf einfache Weise sogar im Naturumlauf betreiben.
[0017] Zur Ausbildung der Verkokungskammer haben sich die in den Ansprüchen 7 und 8 definierten
Konizitäten als zweckmäßig erwiesen. In den Ansprüchen 9 und 10 sind darüber hinaus
sinnvolle und günstige Beheizungssysteme beschrieben.
[0018] Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und auch den Vorrichtungen zur Durchführung
dieses Verfahrens die sonst z. B. bei Horizontalkammerverkokunesöfen erforderlichen
Bedienungsmaschinen wie Koksausdrückmaschinen, Koksofenführungswagen, Löschwa
gen entfallen, ist es erfindungsgemäß auf relativ einfache Weise möglich, die gesamte
Verkokungsofenbatterie mit den Kühlkammern und den Regeneratoren in einer gasdichten
Einkapselung anzuordnen. Auf diese Weise können die Emissionen fast vollständig vermieden
werden.
[0019] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren 1 bis 7 beispielsweise näher erläutert.
Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrrichtung mit Kohlevorratskammern, Verkokungskammern,
Kühlkammern, Zwischenbunkern und Austragsschleuse in der schematischen Anordnung.
Die Figuren 2 und 2a zeigen im Vergleich zur Figur 1 in etwas vergrößertem Maßstab
teilweise in der Seitenansicht, teilweise als Schnitt die erfindungsgemäße Vorrichtung.
Figur 3 ist ein waagerechter Schnitt gemäß Linie A-A von Figur 2.
Figur 4 zeigt im.Detail die Anordnung der Zuführungskanäle für die Brennmedien unterhalb
der Heizwand, wie sie in Figur 6 dargestellt ist.
Figur 5 zeigt ähnlich wie Figur 4 die Anordnung der Zuführungskanäle unterhalb der
Heizwand, wie sie in Figur 7 dargestellt ist.
Figur 6 ist ein waagerechter Schnitt durch einen Teil einer Heizwand für den Starkgasbetrieb
nach dem Viererheizzug-System.
Figur 7 ist ein waagerechter Schnitt durch einen Teil der Heizwand eines Zwillingszug-Systems
für Starkgas.
[0020] Nach den Darstellungen in den Figuren 1, 2 und 2a befindet sich oberhalb der Verkokungsofenkammer
(1) die Kohlevorratskammer (21) mit dem oberen Kohleeinfülltrichter (24) und den oberen
Verschlußklappen (22) sowie der unteren Verschlußklappe (23), die zweckmäßigerweise
abschnittsweise hydraulisch betätigt wird. Zum Abzug der Rohgase aus der Verkokungsofenkammer
(1) befindet sich oberhalb der Oberkante (19) der Kohlefüllung der Rohgassammelraum,
der nach oben hin durch die Verschlußklappe (23) begrenzt ist. Ober diesen Rohgassammelraum
werden die Rohgase in Ofenkammerlännsrichtung aus der Ofenkammer abgezogen und gelangen
über die Rohgasabzuasleitung (26) in die Vorlage (27). Zwischen den einzelnen Verkokungsofenkammern
(1) befindet sich jeweils eine Heizwand (18), der gemäß den Figuren 4 und 5 die Verbrennungsmedien
zugeführt bzw. die Abhitze entnommen wird. Direkt an die einzelnen Verkokun
gsofenkammern (1) schließen sich unterhalb die Kühlkammern (2), deren Verdampferwände
(17) mit unteren Verteilerleitungen (15) und oberen Sammlern (16) ausgerüstet sind.
Zwischen den Verdampferwänden (17) der Kühlkammer (2) befindet sich das Gittertragwerk
(52), auf dem die gesamten Verkokungsofenkammern (1) gelagert sind. Wie insbesondere
aus der Figur 1 ersichtlich ist, befinden sich unter den Kühlkammern (2) die Obergabeschurren
(14), aus denen der gekühlte Koks mittels der taktweise bedienten Wipptische (4) in
die Zwischenbunker (3) abgezogen wird. Dabei kann jeweils ein Zwischenbunker zwei
oder drei Kühlkammern zugeordnet sein. Aus den Zwischenbunkern (3) wird der Koks über
Wipptische (5), Querförderer (6), Obergabeschurren (7), Kratzbänder (8) einem Bunker-Schleusen-System
zugeführt, wie es beispielsweise in der DE-PS 30 14 574 näher beschrieben ist. Ober
Schwenktische (10) wird der Koks wechselweise den Austragsschleusen (9) zugeführt,
die mit den Absperrorganen (11) und (12) versehen sind. Beispielsweise über Schwingförderer
(13) kann der Koks dann auf Transportbändern zur Sieberei gefördert werden. In der
Figur 1 ist außerdem durch eine strichpunktierte Linie eine gasdichte Einkapselung
(25) angedeutet.
[0021] In der Figur 2 ist in der linken Hälfte die Heizwand (18) in der Ausbildung als Vierzugsystem
mit der Anordnung der senkrechten Heizzüge (28) angedeutet. Dieses Heizwandsystem
könnte aber genauso gut aus Zwillingszügen oder aus einem halb
geteil- ten System bestehen. Im Gegensatz zu den üblichen Horizontalkammerverkokungsöfen
befinden sich die Regeneratoren zur Vorwärmung der Verbrennungsmedien nicht unter
den Heizwänden, sondern neben den gesamten Vertikalkammerverkokungsöfen. Geht man
beispielsweise von einem mit Starkgas betriebenen Vierzugsystem aus, so wird beispielsweise
über die in der Figur 2 links angedeuteten Regeneratoren (30) und (31), die Verbindungsleitungen
(32) und (33), den unteren Horizontalkanal (43), (Fi
g. 4),denZuführungskanal (44), den senkrechten Hohlbinderkanal (45) und die höhengestuften
Schlitzöffnungen (46) den Heizzügen (28) Luft zugeführt. Das Stark
gas wird dann während der gleichen Umstellperiode über den Starkgaskanal (47) den Starkgasdüsen
(48) am Fuße der Heizzüge zugeführt. In den beiden benachbarten Heizzügen (28a, Fig.
6) der zugehörigen Viererheizzuggruppe strömt dann die Abhitze durch die Schlitze
(46a), den senkrechten Hohlbinderkanal (45a), den Zuführungskanal (44a) in den unteren
Horizontalkanal (43a) und über die beiden Verbindungsleitungen (32a) und (33a) zu
den Regeneratoren (30a) und (31a). In der nächsten Umstellperiode wird dann die Strömungsrichtung
umgekehrt.
[0022] In den Figuren 5 und 7 ist ebenfalls für den Starkgasbetrieb ein Zwillingsheizzugssystem
mit stufenweiser Zuführung der Verbrennungsluft dargestellt. Hierbei strömt die Verbrennungsluft
während einer Umstellperiode über den unteren Horizontalkanal (34), den Zuführungskanal
(35), den Hohlbinderkanal (36) und die höhengestuften Austrittsschlitze (37) in die
Heizzüge (28). Gleichzeitig wird wiederum das Starkgas über den Starkgaskanal (38)
und die Starkgasdüsen (39) zugeführt. Im Nachbarheizzug (28a) zieht die Abhitze über
die Schlitze (37a), den Hohlbinderkanal (36a), den Zuführungskanal (35a), den unteren
Horizontalkanal (34a) zu den Regeneratoren.
[0023] Wollte man mit den vorhandenen zwei unteren Horizontalkanälen in jeder Heizwand auch
mit Schwachgas beheizen, so würde sich das halbgeteilte System anbieten. Dazu würden
die unteren Horizontalkanäle auf halber Ofenkammerlänge durch eine stabile Trennwand
unterbrochen. Dann würde gemäß Figur 2 während einer Umstellperiode über den Regenerator
(30) und die Zuführungsleitung (32) und einen unteren Horizontalkanal die Luft zugeführt
sowie über den benachbarten Regenerator (31) und die Zuführungsleitung (33) sowie
den anderen unteren Horizontalkanal das Schwachgas zugeführt, während auf der anderen
Heizwandhälfte über die beiden nebeneinander liegenden unteren Horizontalkanäle die
Abhitze abgezogen würde und über die Leitungen (32a), (33a) zu den Regeneratoren (30a)
und (31a) geführt würden.
[0024] Aus der Figur 3 sind schließlich noch die Abhitzetöpfe (51) und (53), die den Regeneratoren
(31) und (31a) sowie (32) und (32a) zugeordnet sind, ersichtlich.
Bezugszeichenliste
[0025]
(1) Verkokungskammer
(2) Kühlkammer
(3) Zwischenbunker
(4) Wipptische
(5) Wipptische
(6) Querförderer
(7) übergabeschurren
(8) Kratzband
(9) Austragsschleuse
(10) Schwenktisch
(11) Absperrorgan
(12) Absperrorgan
(13) Schwingförderer
(14) Obergabeschurren
(15) Verteiler
(16) Sammler
(17) Verdampferwände
(18) Heizwände
(19) Oberkante Kohlefüllung
(20) Oberkante heißer Koks nach Entleeren von (1)
(21) Kohlevorratskammer
(22) obere Verschlußklappe zu (21)
(23) untere Verschlußklappe zu (21)
(24) Kohleeinfülltrichter
(25) gasdichte Einkapselung
(26) Rohgasabzugsleitung
(27) Vorlage
(28/28a) Heizzüge
(29) oberer Horizontalkanal
(30/30a) Regeneratoren
(31/31a) Regeneratoren
(32/32a) Verbindungsleitungen
(33/33a) Verbindungsleitungen
(34/34a) unterer Horizontalkanal
(35/35a) Zuführungskanäle zu (36/36a)
(36/36a) senkrechte Hohlbinderkanäle
(37/37a) höhengestufe Schlitzöffnungen
(38/38a) Starkgaskanäle
(39/39a) Starkgasdüsen
(42) Läuferwände
(43/43a) untere Horizontalkanäle
(44/44a) Zuführungskanäle zu (45/45a)
(45/45a) senkrechte Hohlbinderkanäle
(46/46a) höhengestufte Schlitzöffnungen
(47/47a) Starkgaskanäle
(48/48a) Starkgasdüsen
(51) Abhitzetopf zu (31/31a)
(52) Gittertragwerk unter (18)
(53) Abhitzetopf zu (32/32a)
(54) Trennwand zwischen den Regeneratoren
1. Verfahren zum diskontinuierlichen Betrieb von Vertikalkam- merverkokungsöfen mit indirekter Beheizung der Verkokungskammern zur Erzeugung eines Hochofenkokses
aus feuchter oder vorerhitzter Feinkohle, d a du r c h gekennzeichnet , daß der ausgegarte
Kokskuchen aus den Verkokungskammern in vertikaler Richtung nach unten höchstens um
den Betrag seiner Höhe abgesenkt und die Kammer von neuem gefüllt wird und der abgesenkte
Kokskuchen während der nächsten Garungszeit nicht bewegt und nur indirekt gekühlt
wird und seine Wärme vollständig an Verdampferflächen zur Erzeugung von z. B. hochgespanntem
Dampf abgibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der heiße Kokskuchen in
der Verkokungskammer nur soweit abgesenkt wird, bis der Kamm des heißen Kokskuchens
sich etwa 1 Meter oberhalb des Heizzugfußes befindet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der gesamte
Kohlekuchen n in einer Kohlevorratskammer oberhalb der Verkokungskammer gebildet und
eventuell vorverdichtet wird und anschließend als Ganzes in die Verkokungskammer gefüllt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Abziehen
des gekühlten Kokses mittels Wipptischen innerhalb einer Zeitspanne von etwa 1 bis
15 Minuten erfolgt.
5. Vorrichtung zum diskontinuierlichen Betrieb von Vertikalkammerverkokungsöfen mit
indirekter Beheizung und indirekter Kühlung des Kokses zur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß die Kühlkammer (2) direkt
unter der Verkokungskammer (1) angeordnet ist und die Kühlwände als Verdampferfläche
(17) mit ebenen Membranwänden z.B. in Rohr-Steg-Rohr-Konstruktion ausgeführt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Rohrachsen in Bewegungsrichtung
des Kokses verlaufen und die Rohre an horizontal verlaufende Verteiler (15) angeschlossen
sind und in in Strömungsrichtuno leicht ansteigende Sammler (16) münden.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Verkokunaskammer
in vertikaler Richtung eine Konizität von mindestens 0,3 bis 0,5 % besitzt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Verkokungskammer
(1) etwa 1 m über dem Heizzugfuß eine Konizität von 0,5 bis 1 % besitzt.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Heizwände in an sich bekannter Weise aus Heizzügen mit höhengestufter Zufuhr
der Verbrennungsmedien über Hohlbinder (36, 45) bestehen und daß jeweils zwei oder
vier oder alle Heizzüge einer Heizwand oberhalb der Heizzüge in einen gemeinsamen
oberen in Heizwandrichtung verlaufenden Horizontalkanal (29) münden und über mindestens
zwei unterhalb der Heizzüge in Heizwandrichtung verlaufende, parallel nebeneinander
angeordnete Horizontalkanäle mit den neben der Vertikalkammerverkokungsofenbatterie
angeordneten Regeneratoren in Verbindung stehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß bezüglich der Starkgaszuführung
die Vertikalkammerverkokungsöfen als Unter- oder Seitenbrenner ausgeführt sind.
11. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet , daß jeweils
zwei nebeneinander liegende Kühlkammern (2) mit einem gemeinsamen Zwischenbunker (3)
in Verbindung stehen.
12. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet , daß oberhalb
jeder Verkokungskammer (1) eine Kohlevorratskammer (21) angeordnet ist, die genau
die Menge einer Kohlencharge aufnimmt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß die Kohlevorratskammer
(21) mit Einrichtungen zur Vorverdichtung der Einsatzkohle ausgerüstet ist.
14. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet , daß die
gesamte Verkokungsofenbatterie mit den Kühlkammern (2) und den Regeneratoren einschließlich
eines Teils der oberen Kohlevorratsbunker und der unteren Austragsvorrichtungen für
den gekühlten Koks in einer gasdichten Einkapselung (25) sich befindet.