[0001] Die Erfindung betrifft eine Geschoßwaffe, insbesondere panzerbrechende Waffe. Derartige
Waffen sind beispielsweise unter den Bezeichnungen Panzerfaust, Panzerabwehrrohr od.
dgl. bekannt und dienen insbesondere zur Ausrüstung der Infanterie.
[0002] Es sind panzerbrechende Waffen bekannt geworden, bei welchen sich in einem mit Abfeuerungs-Mechanismus
ausgestatteten beidseitig offenen Waffenrohr ein Geschoß, beispielsweise mit Hohlladung
befindet. Nach Zündung verläßt das Geschoß mit Raketentrieb praktisch rückstoßfrei
das zur Einstellung von Schußweite und -richtung dienende Rohr, wobei auch Feuer der
Treibladung aus dem Rohr an dessen rückseitigen Ende austritt. Lichtblitz, Raucnentwicklung
und Abschußknall können die Aufmerksamkeit eines Feindes leicht auf die Abschußstelle
lenken.
[0003] Um solche Abschußsignatur und dgl. zu vermeiden, ist man dazu übergegangen, an sich
rückstoßarme bzw. -freie Waffen mit Rohr zu entwickeln, bei denen der Impuls der nach
rückwärtsgerichteten Kräfte beim Abschuß auf eine Brems- bzw. Gegenmasse, die vorteilhaft
hohe innere Reibung aufweist, übertragen wird. Diese auch "seismisch" genannte Masse
bewegt sich je nach Einstellung des Verhältnisses von vor- und rückwärtsbewegten Massen
zueinander wesentlich langsamer gegen die rückseitige Öffnung des Waffen rohres, als
das Geschoß aus der Mündung getrieben wird, und verläßt das Waffenrohr jedenfalls
wenig spektakulär. Die Bewegungsgeschwindigkeit der Gegenmasse wird auf unter 333
m sec
1 gedrückt, Geschoßsignatur und Abschußknall sind verringert.
[0004] Es ist weiters eine Panzerabwehrwaffe bekannt geworden, bei welcher in einem beidseitig
offenen Rohr eine Treibladung zwischen zwei im Rohr verschieblichen Kolben angeordnet
ist, wobei außen hinter dem rückseitigen Kolben und dem rückseitigen Ende des Waffenrohres
eine Rückstoßbremse, also eine Gegenmasse angeordnet ist. Am mündungsseitig angeordneten
Kolben liegt außen das abzufeuernde Geschoß mit seinem Schaft oder seiner Rückseite
an. Bei Ausdehnung der Treibgase nach Zünden der Ladung wird - bei gleichzeitiger
relativ langsamer Bewegung des rückseitigen Kolbens und von ihm bewegter Gegenmasse
in Richtung zum rückseitigen Rohrende hin - der mündungsseitige Kolben und mit ihm
das sich an ihm abstützende Geschoß mit hoher Geschwindigkeit in Feuerrichtung verschoben.
Mittels Anschlägen werden beide Kolben schließlich im Rohr gehalten. Diese Bauweise
bringt eine Dämpfung des Abschußknalls,sowie die praktische Verringerung von sichtbarer
Licht- und Rauchentwicklung u. dgl. Nachteilig sind allerdings die relativ große Baulänge
des Rohres, im Bereich um 1,5 m oder mehr, sowie die unangenehme Tatsache, daß nach
Abschuß im Waffenrohr zwischen hinterem und vorderem Kolben Treibgas mit hohem Druck
und in großer Menge eingeschlossen ist. Daher ist eine latente Gefahr für die Mannschaft
gegeben. Es ist auch eine Kombination einer derartigen, im wesentlichen geschlossen
arbeitenden Abschußeinrichtung und einem Geschoß mit eigenem Treibladungssatz bekannt,
wobei im Waffenrohr gegebenenfalls zwei Gegenmassen hintereinander angeordnet vorhanden
sind. Auch diese Art von Panzerabwehrrohren hat den Nachteil einer großen Baulänge.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun die Schaffung einer Waffe mit Geschoß,
insbesondere einer panzerbrechenden Infanteriewaffe, welche, auf Basis einer Rückstoßkräfte
beim Abschuß bremsenden Gegenmasse arbeitend, eine möglichst geringe Transportlänge
aufweist, eine Verringerung der Gefährdung der Mannschaft infolge der hohen Gasdrucke
im Waffenrohr bringt und bei der Abschußsignatur und dgl. auf ein Minimum reduziert
sind.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist somit eine Geschoßwaffe, insbesondere panzerbrechende
Waffe, mit Waffenrohr mit Rückstoßbremse, wobei eine Treibladung in einem im wesentlichen
geschlossenen, bei Zündung im wesentlichen axial in Richtung voneinander weg verschiebbare
Wandelemente aufweisenden Raum im Waffenrohr angeordnet ist, und beim Abfeuern vermittels
mündungsseitigem Wandelement ein Geschoß aus dem Waffenrohr austreibbar ist, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß im Waffenrohr mindestens zwei teleskopartig ineinander verschiebbare
Hohlzylinder bzw. -prismen angeordnet sind, und sich eine, beispielsweise mit elektrischer
Zündeinrichtung, zündbare Treibladung in einem Raum befindet, der im wesentlichen
begrenzt ist von einem im äußersten Hohlzylinder bzw. -prisma, bis höchstens zu dessen
rückseitigem Ende verschiebbaren, im wesentlichen dessen Hohlraum-Querschnitt deckenden
oder ihn bzw. es an seinem rückseitigen Ende schließenden Wandelement und einem im
innersten Hohlzylinder bzw. -prisma bei Zündung bis höchstens zu dessen mündungsseitigem
Ende verschiebbaren, im wesentlichen dessen Hohlraum-Querschnitt deckenden oder ihn
bzw. es an seinem mündungsseitigen Ende schließenden Wandelement und von Stirn- und
gegebenenfalls Anschlagflächen innerer Hohlzylinder tzw. -prismen und gegebenenfalls
deren Wandelement sowie gegebenenfalls Teilen zumindest des äußeren Hohlzylinder-
bzw. -prismenmantels.
[0007] Infolge der teleskopartigen "Schachtelung" der Hohlprismen bzw. Hohlzylinder, im
folgenden der Einfachheit halber öfters nur als Rohre bezeichnet, ineinander, kann
bei gleichzeitiger Vergrößerung der Gegenmasse(n) und damit von Tragweite und/oder
Gewicht des abzufeuernden Geschosses stark reduzierte Baulänge der Waffe bzw. von
deren Rohr erreicht werden. Da innerstes und äußerstes der Teleskoprohre an ihren
Enden durch dort befindliche oder bei Ausdehnung des Treibgases dort hinverschobene
Wandelemente verschlossen bleiben, können praktisch keine Probleme mit Geschoßsignatur,
Abschußknall od. dgl. auftreten. Die "Teleskoprohre" können auch jeweils innen zylindrisch
und außen prismatisch oder z.B. mit Längs-Verstärkungsrippen ausgebildet sein. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Wandelement des äußersten
Hohlzylinders bzw. -prismas im wesentlichen im Bereich von dessen rückseitigem Ende
angeordnet mit diesem unverschiebbar verbunden ist, und das Wandelement, gegebenenfalls
mit Anschlag, des innersten Hohlzylinders bzw. -prismas in diesem bis höchstens zu
dessen mündungsseitigem Ende verschiebbar ist. Infolge der festen Verbindung von äußerstem
Rohr mit seinem rückseitigen Abschlußwandelement werden vergrößerte,nach rückwärts
bewegte Massen und eine stabile Bettung des Teleskop-Rohrsystems der von ihm rückwärts
zu verschiebenden Gegenmasse im Waffenrohr erreicht.
[0008] Wenn die Wandelemente des innersten und/oder des äußersten Hohlzylinders bzw. -prismas
zum Raum für die Treibladung hin konkave Krümmung also etwa halbkugelartige Gestalt,
aufweisen, wird eine insbesondere gegenüber hohen Treibgasdruckimpulsen mechanisch
stabile Konstruktion erreicht. Besonders bevorzugt, da herstellungsmäßig wenig aufwendig,eine
größere Längenerstreckung der Treibgaskammern aber er öglichend, ist es,wenn zwei
teleskopartig ineinander verschiebbar gelagerte Hohlzylinder bzw. -prismen im Abschußrohr
angeordnet sind. Einfache Bauweise bei der jedenfalls die Vorteile eines Doppelrohrsystemsin
bezug auf Schutz der Mannschaft vor den hohen Treibgasdrucken voll gegeben ist, wird
erreicht, wenn im mit rückseitigem Wandelement verbundenen äußeren Hohlzylinder bzw.
-prisma ein bei Zündung in Richtung Mündung teleskopartig verschiebbares, gegebenenfalls
mit einem ansatzartigen Innen-Hohlzylinder bzw. -prisma verbundenes Wandelement angeordnet
ist. Um ein "Ausblasen" von Teilen des Teleskopzylinder- bzw. -prismensystems zum
Einschluß des Treibgases beim Feuern zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn im Bereich
der Enden von Hohlzylindern bzw. -prismen und verschiebbaren Wandelementen miteinander
kooperierende Anschläge angeordnet sind.
[0009] Eine einfache Herstellungsweise, insbesondere durch Ziehen oder Fließdrücken, der
Hohlzylinder bzw. -prismen des Teleskopsystems wird erreicht, wenn die genannten Anschläge
an den freien Rohrenden im wesentlichen kegelstumpf- oder pyramidenstumpfförmig ausgebildet
sind.
[0010] Um möglichst genaue Führung im Teleskopsystem zu erreichen, ist es günstig, wenn
zur Führung der Hohlzylinder bzw. -prismen im Waffenrohr mindestens ein Bewegungs-Führungselement
beispielsweise eine Führungsschiene,angeordnet ist.
[0011] Eine sichere Halterung des Teleskoprohrsystems an bzw. in der Gegenmasse und damit
auch der Masse selbst läßt sich erreichen, wenn das System, insbesondere dessen äußerstes
Rohr durch flexible Elemente, wie z.B. Bänder oder eine sogenannte "Spinne" aus Kunststoff,
in Lage haltbar ist. Diese Halteelemente können an einem Vorsprung im Waffenrohr befestigt
sein, können zur Bremsung beitragen und sollen einen Austrag möglichst der gesamten
hinter dem äußersten Rohr befindlichen Gegenmasse z.B. aus faserigem Material, sichern.
[0012] Billige und einfache Herstellungsweise bei gleichzeitiger Einhaltung geforderter
Genauigkeit im Hohlzylinder bzw. -prismensystem wird erzielt, wenn Hohlzylinder bzw.
-prismen, ihre Anschläge, Wandelemente und/oder ihre Anschläge aus fließgedrücktem
Metall, vorzugsweise Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, gebildet sind.
[0013] Wie schon erwähnt, ist es zur Verbesserung des Verhältnisses rückgestoßener Gegenmassen
und Massen der beim Abschuß voreilenden Teile des Teleskopsystems und des abzufeuernden
Geschosses günstig, wenn äußerster Hohlzylinder bzw. -prisma an einer innerhalb des
Waffenrohres, insbesondere im Bereich zwischen seirem rückseitigen, vorzugsweise durch
ein Wandelement verschlossenen, Ende des Hohlzylinders und rückseitigem Ende des Abschußrohres
angeordneten Masse, beispielsweise faseriger Masse, anliegt bzw. in sie gebettet ist.
Infolge der damit erzielten Vergrößerung der Gegenmasse(n) tritt eine Reduktion der
Geschwindigkeit der rückgestoßenen "seismischen" Masse ein. Die Baulänge des Waffenrohres
läßt sich reduzieren, indem der Schaft des Geschosses selbst sozusagen Teil der teleskopartig
ineinander geschachtelten Rohre des Abschußrohrsystems ist. Demnach ist es bevorzugt,
wenn ein Geschoß mit Geschoßkopf und Stabilisierungsflossen, mit seinem vorzugsweise
hohlzylindrisch bzw. prismatisch ausgebildeten, Schaft im wesentlichen in einen bzw.
ein innersten(s) Hohlzylinder bzw. -prisma hineinragend,an dessen bei Zündung der
Treibladung zur Waffenrohrmündung hin, teleskopartig verschiebbarem Wandelement bzw.
dessen Anschlag abgestützt ist,und der Schaft Mitnehmerelemente aufweist, die beim
Austreiben des Geschosses entlang des Schaftes verschiebbare Stabilisierungsflossen
in Lage im Bereich des rückseitigen Endes des Schaftes mitnehmen.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäße Waffe eine Zündeinrichtung
für die Treibladung im Teleskopraum im Waffenrohr aufweist, deren Auslösung mittels
üblicher,vom Infanteristen in jedem Fall mitgeführter anderer Waffe, z.B. seinem Sturmgewehr
auslösbar ist. Demgemäß ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Waffe vorteilhaft,
die eine Zündeinrichtung für die Treibladung mit Induktionsschleife mit an der Außenseite
des Abschußrohres angeordneter, vorzugsweise von einem aus einer Handfeuerwaffe, insbesondere
Gewehr, abgefeuertem Geschoß, insbesondere Gewehrgeschoß, erregbarer Induktionsspule
aufweist. Auf diese Weise kann das Vorsehen eines eigenen Mechanismus für die Zündung
am Waffenrohr selbst unterbleiben, und es wird außerdem eine einfachere und billigere
Fertigung ermöglicht.
[0015] Um gleichzeitig mit dieser praktischen Art der Zündung auch eine Ausrichtung der
Waffe zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn an der Außenseite des Abschußrohres Halterungen
zur Aufnahme und Festlegung einer Handfeuerwaffe, insbesondere eines Gewehres, mit
Visiereinrichtung, insbesondere Visieroptik, vorzugsweise in schußweiten-korrigierter
Stellung, angeordnet sind. Damit wird die Zielgenauigkeit der vom Infanteristen in
jedem Fall mitgeführten Handfeuerwaffe optimal auch für das Panzerabwehrrohr genutzt.
Vorteile sind sowohl Kosteneinsparungen und Einsparungen bei Gewicht der Waffe.
[0016] Anhand der Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert.
[0017] Es zeigen Fig. 1 ein Schnittschema durch ein einfach gebautes Panzerabwehrrohr gemäß
der Erfindung. Fig. 2 einen Schnitt durch ein anderes Panzerabwehrrohr gemäß der Erfindung
und Fig. 3 eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Panzerabwehrrohres mit Gewehr
zur Zündauslösung und zum Richten der Waffe.
[0018] Bei dem in Fig. 1 gezeigten schweren Panzerabwehrrohr ist im Waffenrohr 1 das Geschoß
2 mit Kopf 20 mit z.B. panzerbrechender Munition, weiters mit rohrartigem Schaft 21
und auf dem Schaft verschieblichen Stabilisierungsflossen 22 angeordnet. Schaft 21
ragt in ein inneres Rohr 31, das in einem äußeren Rohr 30 eines Rohrsystems 3 teleskopartig
verschieblich gelagert ist. Im inneren Rohr 31 ist an dessen rückseitigem Ende ein
einen Anschlag 310' für Schaft 21 von Geschoß 2 aufweisendes, gegen Gefechtskopf 20
hin konvex gekrümmtes Wandelement 310 verschieblich gelagert. Das äußere Rohr 30 ist
an seinem rückwärtigen Ende durch ein zur Rückseite des Waffenrohres 1 hin konvex
gewölbtes, z.B. etwa halbkugelförmig ausgebildetes Wandelement 300 v-r-schlossen.
Am äußeren Rohr 30, am innerhalb diesem verschiebbaren Rohr 31 sowie an dem im letztgenannten
Rohr gegen die Waffenrohrmündung hin verschiebbaren Wandelement 310 sind jeweils Anschläge
305, 315, 316, 310' angeordnet, welche ein Auseinanderfallen des Teleskoprohrsystems
3 verhindern. Im wesentlichen im Raum 4 zwischer verschließendem Wandelement 300 des
äußeren Rohres 30 und verschieblichem Wandelement 310 des inneren Rohres 31 ist eine
Treibladung 5' angeordnet, welche über Leitungen 7 von einer Zündeinrichtung 70 mit
Spule 71 elektrisch zündbar ist. Das äußere Rohr 30 selbst ist in einer im Waffenrohr
1 angeordneten Masse 6, z.B. einem faserigen Material beschwertes Papier, angefeuchtete
Textilien, Plastikstreifen od. dgl. gebettet, wobei insbesondere Teil-Masse 6' im
Bereich zwischen dem rückseitigen Wandelement 300 des Außenrohres 30 und rückseitigem
Ende des Waffenrohres 1 für die Bremsung und teilweise Aufnahme der Rückstoßkräfte
Sorge trägt. Fließt z.B. durch Induktion in Leitung 7 ein Stromstoß, so erfolgt die
Zündung der Treibladung 5'im vorher definierten Raum 4 innerhalb des Teleskoprohrsystems
3. Dabei wird einerseits infolge der Expansion des Treibgases das im innersten Rohr
verschieblich gelagerte Wandelement 310 äußerst rasch gegen die Mündung hin verschoben
und gibt dabei seinen Impuls direkt an das sich mit seinem Schaft 21 an ihm bzw. seinen
Fortsätzen 310' abstützende Geschoß 2 weiter und beginnt dieses mit hoher Geschwindigkeit
aus dem inneren Rohr 31 zu schieben, wird dann am Anschlag 31
5 des inneren Rohres gestoppt, sodaß nun das expandierende Gas beginnt, das innere
Rohr 31 aus dem äußeren Rohr 30 gegebenenfalls in Richtung Mündung zu bewegen. Gleichzeitig
wird infolge Einwirkung der Rückstoßkräfte das äußere Rohr 30 mit Wandelement 300
gebremst durch den hinter ihm angeordneten Teil 6' der Gegenmasse 6 und sievor sich
schiebend mit geringer Geschwindigkeit solange rückwärts bewegt, bis die Auseinander-Relativbewegung
von innerem und äußerem Rohr 30, 31 infolge Kooperation der Anschläge 305, 316 gestoppt
wird. Das auf diese Weise aus dem Waffenrohr ausgetriebene Geschoß 1 kann selbst eine
weitere Zündeinrichtung zum Zünden eines Raketentriebes besitzen, um ihm eine höhere
Geschwindigkeit zu verleihen. Bei entsprechender Einstellung der Relationen der Massen
von zur Mündung hin bewegtem inneren Teleskoprohr 31 mit Wandelement 310 und auszuschleuderndem
Geschoß und langsamen sich rückwärts bewegendem Rohr 30 mit Wandelement 310 kann erreicht
werden, daß, nachdem das Geschoß 2 das Waffenrohr 1 verlassen hat, das Teleskoprohrsystem
3 selbst schließlich mit geringer Geschwindigkeit bei der Mündung des Rohres 1 infolge
einer restlichen, nach vorne gerichteten Kraftkomponente ausgetragen wird. In Transportstellung
ist der auf dem Schaft 21 von Geschoß 2 verschiebbar gelagerte Flossenteil 22 - etwa
z.B. aus stranggepreßtem Profil gefertigt - praktisch am Gefechtskopf 20 anliegend
und liegt rückseitig z.B. an einer Halterung 51 im Waffenrohr 1 für flexible Elemente
5, z.B. Bänder, welche mit dem äußeren Rohr 30 des Teleskoprohrsystems 3 zu dessen
Halterung verbunden sind, bzw. an Stirnflächen und Anschlägen 305, 315 der Rohre 30,
31 des in diesem Zustand zusammengeschobenen Rohrsystem 3 an. Wird bei Expansion des
Raumes 4 nach Zündung der Ladung 5' vermittels am Schaft 21 anliegendem Wandelement
310 Geschoß 2 ausgetrieben, so bleiben Flossen 22 solange etwa in Lage, bis sie von
Mitnehmeranschlägen 216 des sich mündungswärts bewegenden Schaftes 21 in gewünschter
Lage etwa an dessen Ende mitgenommen werden.
[0019] Ein Vorteil der Waffe besteht neben einfachem Aufbau darin, daß das Treibgas nach
Abfeuern des Geschosses 2 immer noch im wesentlichen in einem durch die-teleskopartig
ineinander verschiebbaren Rohre 30, 31 und deren Wandbegrenzungselemente 300, 310
in seiner Enddimension festgelegten expandierten Raum 4 gehalten wird und gegebenenfalls
langsam und ohne Abschußsignatur zu hinterlassen, auströmt. Damit läßt sich ein im
wesentlichen Geschoßknall und Lichtblitz u. dgl. vermeidendes Abfeuern der Geschoße
erreichen. Die Sicherheit des Mannschaft ist durch den Doppelmantel aus Waffenrohr
1 und Teleskoprohrsystem 3 und durch Vermeiden eines Rückstoßfeuerstrahls beim Abschuß
wesentlich erhöht. Die Gegenmasse 6, z.B. faserige Masse, tritt nur mit geringer Geschwindigkeit
aus dem Waffenrohr an der Rückseite aus und deren Energie wird durch Verwirbelung
wirksam abgebaut. Weiters zeichnet sich die neue Waffe durch die infolge des teleskopartig
vergrößerbaren Treibgasentladungsraumes 4 erreichbare Verkürzung der Baulänge aus.
[0020] Das Panzerabwehrrohr gemäß Fig. 2 weist im wesentlichen die gleichen Bestandteile
auf, wie das Rohr gemäß Fig. 1 und es sind aus diesem Grund analoge Teile mit jeweils
analogen, in Fig. 1 verwendeten Bezugszeichen bezeichnet. Unterschiedlich gestaltet
sind bei dieser Ausführungsform die Anschläge 305, 315, 316 der Rohre 30, 31 und 310'
des Wandelementes 310 des inneren Rohres. Sie sind im wesentlichen etwa pyramidenstumpfförmig
(mit Spitze gegen die Mündungsseite hin) ausgebildet, was insbesondere die Fertigung
beim Fließdrücken erleichtert und verbilligt. Darüber hinaus ist das äußere Rohr 30
mittels einer sein rückseitiges Wandelement 300 durchdringende, im wesentlichen axial
verlaufender Führungsschiene 9 stabilisiert und geführt. An dieser Führung kann auch
gleich eine elektrisch zündbare Kapsel 73 für die Zündung der Treibladung 5 angebracht
sein. Die zum Raum 4 mit der Treibladung 5 hinweisenden Innenkegelstumpf-Fläche des
Anschlages 316 des inneren Rohres 31 kann, um die Wirkung des Treibladungsdruckes
auf sie zu verzögern und damit ein etwaiges vorzeitiges Ausschieben des Innenrohres
31 vor Ausschieben des Geschosses 2 mittels Wandelement 310 mit Anschlag 310' zu vermeiden,
von Abdeckblechen 308 abgedeckt sein. Schließlich können auf beiden Enden des Waffenrohres
1 für den Transport et
Na stopfenartige Verschlüsse 107, 108 vorgesehen sein.
[0021] Die Fig. 3 zeigt, wie an einem Waffenrohr 1, bei dem am offenen rückseitigen Ende
der Teil 6' der Gegenmasse sichtbar ist, an dessen Außenseite Halterungen 101, 102
angeordnet sind, in welche ein übliches Stur" gewehr 8 mit Kolben 82 und integrierter
Visiereinrichtung 83 einsetzbar ist. DasMündungsgerät 84 am Lauf 85 befindet sich
in einer Aufnahme des Spulengehäuses 72 mit nicht dargestellter Induktionsspule, mit
welcher über Leitungen die Zündung der sich im Inneren des vorher beschriebenen Teleskoprohrsystems
befindlichen Treibladung erfolgen kann. Beim Feuern mit Gewehr 8 löst das durch eine
Spule im Spulengehäuse 72 fliegende Geschoß einen Induktionsstrom aus, mittels welchem
die Treibladung im Waffenrohr 1 gezündet wird. Diese bevorzugte Art der Zündung hat
gegenüber anderen - auch induktiven - Zündungen den Vorteil, daß am Waffenrohr kein
eigener Auslösemechanismus vorgesehen werden muß, außerdem wird die Ausrichtung des
Rohres erleichtert und damit die Zielgenauigkeit erhöht.
1. Geschoßwaffe, insbesondere panzerbrechende Waffe, mit Waffenrohr (1) mit Rückstoßbremse,
wobei eine Treibladung (5') in einem im wesentlichen geschlossenen, bei Zündung im
wesentlichen axial in Richtung voneinander weg verschiebbare Wandelemente aufweisenden
Raum (4) im Waffenrohr (1) angeordnet ist,und beim Abfeuern vermittels mündungsseitigem
Wandelement (310) ein Geschoß (2) aus dem Waffenrohr (1) austreibbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß im Waffenrohr (1) mindestens zwei teleskopartig ineinander verschiebbar
gelagerte Hohlzylinder bzw. -prismen ( 30,31) angeordnet sind, und sich eine, beispielsweise
mit elektrischer Zündeinrichtung (7, 70), zündbare Treibladung (5') in einem Raum
(4) befindet, der im wesentlichen begrenzt ist von einem im äußersten Hohlzylinder
bzw. -prisma (30) bis höchstens zu dessen rückseitigem Ende verschiebbaren, im wesentlichen
dessen Hohlraum-Querschnitt deckenden oder ihn bzw. es an seinem rückseitigen Ende
schließenden Wandelement (300) und einem im innersten Hohlzylinder bzw. -prisma (31)
bei Zündung bis höchstens zu dessen mündungsseitigem Ende verschiebbaren, im wesentlichen
dessen Hohlraum-Querschnitt deckenden oder ihn bzw. es an seinem mündungsseitigen
Ende schließenden Wandelement (310) und Stirn- und gegebenenfalls Anschlagflächen (305, 315, 316, 310') innerer Hohlzylinder
bzw. -prismen (31) und gegebenenfalls von deren Wandelement (310) sowie gegebenenfalls
Mantelteilen zumindest des äußeren Hohlzylinders bzw. -prismas (30).
2. Geschoßwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wandelement (300)
des äußersten Hohlzylinders bzw. -prismas (30), im wesentlichen im Bereich von dessen
rückseitigem Ende angeordnet,mit diesem unverschiebbar verbunden ist, und das Wandelement
(310), gegebenenfalls mit Anschlag (310') des innersten Hohlzylinders bzw. -prismas
(31) in diesem bis höchstens zu dessen mündungsseitigem Ende verschiebbar ist.
3. Geschoßwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei teleskopartig
ineinander verschiebbar gelagerte Hohlzylinder bzw. -prismen (30, 31) im Abschußrohr
(1) angeordnet sind.
4. Geschoßwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im mit
rückseitigem Wandelement (300) verbundenen äußeren Hohlzylinder bzw. -prisma (30)
ein bei Zündung in Richtung Mündung teleskopartig verschiebbares, gegebenenfalls mit
einem ansatzartigen Innen-Hohlzylinder bzw. -prisma (31) verbundenes Wandelement (310)
angeordnet ist.
5. Geschoßwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandelemente (300, 310) von äußerstem und/oder innerstem Hohlzylinder bzw. -prisma
(30, 31) zum Raum (4) mit Treibladung (5') hin mit konkaver Krümmung ausgebildet sind.
6. Geschoßwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Enden von Hohlzylindern bzw. -prismen (30, 31) und verschiebbaren Wandelementen
(310) miteinander kooperierende Anschläge (305, 315, 316, 310') angeordnet sind.
7. Geschoßwaffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander kooperierenden
Anschläge (305, 315, 316, 310') im wesentlichen kegel- oder pyramidenstumpfförmig ausgebildet sind.
8. Geschoßwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Führung der Hohlzylinder bzw. -prismen (30, 31) im Waffenrohr (1) mindestens ein Bewegungs-Führungselement
(9) beispielsweise eine Führungsschiene,angeordnet ist.
9. Geschoßwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Hohlzylinder
bzw. -prismen (30, 31) mittels flexiblen Elementen, z.B. Kunststoffbändern (5) im
Waffenrohr (1) in Lage haltbar sind.
10. Geschoßwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Hohlzylinder
bzw. -prismen (30, 31) ihre Anschläge (305, 315, 316),Wandelemente (300, 310) und/oder
ihre Anschläge (310') aus fließgedrücktem Metall, vorzugsweise Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung, gebildet sind.
11. Geschoßwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß äußerster
Hohlzylinder bzw. -prisma(30) an einer innerhalb des Waffenrohres (1), insbesondere
im Bereich zwischen seinem rückseitigen, vorzugsweise durch Wandelement (300) verschlossenen
Ende des Zylinders bzw. Prismas und rückseitigem Ende des Waffenrohres (1 angeordneten
Masse (6), beispielsweise faseriger Masse, anliegt bzw. in sie gebettet ist.
12. Geschoßwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Geschoß (2) mit Geschoßkopf (20) und Stabilisierungsflossen (22) mit seinem, vorzugsweise
hohlzylindrisch bzw.-prismatisch ausgebildeten,Schaft (21) im wesentlichen in einen
bzw. ein innersten(s) Hohlzylinder bzw. -prisma (31) hineinragend an dessen bei Zündung
der Treibladung (5') zur Waffenrohrmündung hin teleskopartig verschiebbarem, Wandelement
(310) bzw. dessen Anschlag(310') abgestützt ist und der Schaft (21) Mitnehmerelemente
(216) aufweist, die beim Austreiben des Geschosses (2) entlang Schaft (21) verschiebbare
Stabilisierungsflossen (22) in Lage im Bereich des rückseitigen Endes des Schaftes
(21) mitnehmen.
13. Geschoßwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine Zündeinrichtung (70) für die Treibladung mit Induktionsschleife (7) mit an der
Außenseite des Abschußrohres (1) angeordneter, vorzugsweise von einem aus einer Hanc"euerwaffe,
insbesondere Gewehr (8), abgefeuertem Geschoß, insbesondere Gewehrgeschoß, erregbarer
Induktionsspule (71) aufweist.
14. Geschoßwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Außenseite des Abschußrohres (1) Halterungen (101, 102) zur Aufnahme und Festlegung
einer Handfeuerwaffe, insbesondere eines Gewehres (8),mit Visiereinrichtung, insbesondere
Visieroptik (83), vorzugsweise in schußweiten-korrigierter Stellung, angeordnet sind.