(19)
(11) EP 0 145 794 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.06.1985  Patentblatt  1985/26

(21) Anmeldenummer: 83112062.1

(22) Anmeldetag:  01.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI LU NL

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK SULZER-RÜTI AG
CH-8630 Rüti (Zürich) (CH)

(72) Erfinder:
  • Steiner, Alois
    CH-8731 Rieden/SG (CH)

(74) Vertreter: Sparing Röhl Henseler Patentanwälte 
Postfach 14 04 43
40074 Düsseldorf
40074 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Webrotor


    (57) ® Ein Webrotor (1) ist mit Stafettendüsen versehen, die aus paarweise zusammengefaßten Lamellen (10, 11) bestehen. Die Lamellen (10, 11) weisen konzentrische, entgegengerichtete Auskragungen (13,15) mit verschiedenem Durchmesser auf, so daß sich zwischen den beiden Auskragungen (13, 15) einen in den Schußkanal (8) mündenden Ringspalt (16) ergibt. Zwischen den Lamellen (10, 11) befindet sich ein Abstandsstück (12) mit einem Kanal (19) zum Zuführen von Druckluft zum Ringspalt (16). Die Druckluft tritt durch eine Aussparung (15') in der Auskragung (15) mit dem größeren Durchmesser aus dem Kanal (19) in den Ringspalt (16) über.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Webrotor mit pneumatischer Schussfadeneintragung, insbesondere für Reihenfachwebmaschinen, mit mindestens einem aus Lamellen bestehenden Schussfadeneintragungskamm, welche Lamellen bis auf eine Schussfadenaustrittsöffnung den Schusskanal umgeben.

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Webrotor der eingangs definierten Art zu schaffen, wobei die Lamellen des Schussfadeneintragungskammes zur Bildung von Stafettendüsen und Passivdüsen herangezogen sind. Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.

    [0003] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Es ist:

    Fig. 1 ein Querschnitt eines Teils eines Webrotors mit einem Schussfadeneintragungskamm gemäss der Erfindung;

    Fig. 2 der Querschnitt II-II in Fig. 1 in vergrössertem Massstab;

    Fig. 3 eine explodierte, perspektivische Darstellung einer Düse.



    [0004] Nach Figur 1 trägt ein Webrotor 1 an seinem Umfang eine Anzahl in Längsrichtung verlaufender Schussfadeneintragungskämme 2, die sich bekanntlich in Umfangsrichtung mit (nicht gezeichneten) Anschlagkämmen abwechseln. Die Drehrichtung des Webrotors ist durch einen Pfeil 3 angedeutet. Der Schussfadeneintragungskamm 2 besteht aus einer Rinne 4, die auf dem Webrotor befestigt ist, und einer grossen Anzahl darin angeordneten Lamellen. Die Lamellen sind auf zwei in Längsrichtung durch die Rinne 4 verlaufenden Stäbe 6 und 7 aufgereiht. Die Lamellen begrenzen einen Schusskanal 8 für einen Schussfaden 9. Es sind nur zwei benachbarte Lamellen 10 und 11 des Kammes gezeichnet, die durch ein Abstandsstück 12 miteinander verbunden sind. Die Lamelle 10 weist in Schussrichtung eine Auskragung 13 auf, die den Schusskanal 8 mit Ausnahme einer Austrittsöffnung 14 für den Schussfaden 9 umgibt. Die Lamelle 11 besitzt eine Auskragung 15 die der Auskragung 13 entgegengerichtet ist und diese mit Ausnahme der Austrittsöffnung 14 konzentrisch umgibt. Da die Auskragung 13 einen kleineren Durchmesser aufweist als die Auskragung 15 verbleibt zwischen beiden ein Ringspalt 16. Das Abstandsstück 12 weist zwei Stege 17 und 18 auf, die einerseits den Abstand d zwischen beiden Lamellen 10 und 11 bestimmen, andererseits einen Luftzufuhrkanal 19 mit einer Tiefe t begrenzen. Der Luftzufuhrkanal 19 steht über eine Bohrung 20 in der Rinne 4 mit einer (nicht gezeichneten) mit Druckluft gefüllten Kammer im Webrotor 1 in Verbindung. Eine Aussparung 21 im Abstandsstück 12 umgibt die Auskragung 13 mit einigem Abstand und etwa konzentrisch, so dass ein Hohlraum 22 entstanden ist. Die Auskragung 15 der Lamelle 11 weist eine Aussparung 15' auf, durch welche der Luftzufuhrkanal 19 mit dem Ringspalt 16 in Verbindung steht, so dass die aus dem Webrotor zugeführte Druckluft aus dem Ringspalt in den Schusskanal 8 strömen und den Schussfaden 9 fördern kann. Die beschriebene aus zwei benachbarten Lamellen gebildete Anordnung ist eine sogenannte Stafettendüse. Nicht alle Lamellen bilden paarweise Stafettendüsen; es befindet sich nur eine Stafettendüse auf etwa jede 50 mm Länge des Schussfadeneintragungskammes 2. Die dazwischen liegenden Lamellen bilden paarweise in derselben Weise gebaute Passivdüse, d.h. sie sind nicht mit Druckluft beaufschlagt, so dass sie nicht zur Förderung des Schussfadens beitragen. Sie wirken durch ihre konische Auskragung 13 bündelnd auf den Förderluftstrom im Schusskanal 8, so dass der gegenseitige Abstand der Stafettendüse grösser gewählt werden kann. Es sei hier bemerkt, dass die Lamellen der Passivdüsen nicht durch ein Abstandsstück 12 miteinander verbunden zu sein brauchen, da sie keine Druckluft führen.

    [0005] Die Auskragung 15 der Lamelle 11 dient als Stützfläche für die Kettfäden 23 wenn diese sich in Hochlage befinden.

    [0006] Die Lamellen 10 und 11 sind im Bereich der unteren Seite 14a der Schussfadenaustrittsöffnung 14 mit einander zugekehrten Einbiegungen 25 bzw. 26 versehen. Diese verhindern, dass beim Eintauchen der Kettfäden in das Tieffach diese an den Lamellen hängen bleiben.

    [0007] Die dem Schusskanal 8 zugewandte Auskragung 13 kann im Bereich der Austrittsöffnung 14 mit Fortsetzungen 27 und 28 versehen sein, die sich in Richtung der Austrittsöffnung erstrecken. Diese Fortsetzungen verhindern das radiale Austreten von Blasluft in diesen Bereich.


    Ansprüche

    1. Webrotor mit pneumatischer Schussfadeneintragung, insbesondere für Reihenfachwebmaschinen, mit mindestens einem aus Lamellen bestehenden Schussfadeneintragungskamm, welche Lamellen bis auf eine Schussfadenaustrittsöffnung den Schusskanal umgeben, dadurch gekennzeichnet , dass benachbarte Lamellen (10, 11) paarweise je eine (10) zur anderen (11) entgegengerichtete und konzentrische Auskragung (13, 15) mit verschiedenem Durchmesser aufweisen, derart, dass sich zwischen den beiden Auskragungen ein in Schussrichtung gerichteter, in den Schusskanal (8) mündender Ringspalt (16) ergibt, dass sich zwischen den Lamellen ein Abstandsstück (12) befindet, das einen Kanal (19) zum Zuführen von Druckluft zum Ringspalt enthält, und dass die Auskragung (15) mit dem grösseren Durchmesser eine Aussparung (15') aufweist, über welche der Kanal mit dem Ringspalt in Verbindung steht.
     
    2. Webrotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskragung (13) mit demkleineren Durchmesser in Schussrichtung konisch verläuft.
     
    3. Webrotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskragung (15) mit dem grösseren Durchmesser als Stützfläche für die Kettfäden (23) in Hochfachstellung dient.
     
    4. Webrotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gereich der unteren Seite (14a) der Schussfadenaustrittsöffnung (14) mit einander zugekehrten Einbiegungen (25, 26) versehen sind.
     
    5. Webrotor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Schusskanal (8) grenzende Auskragung (13) im Bereich der Austrittsöffnung (14) sich in deren Richtung erstreckende Fortsetzungen (27, 28) aufweist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht