Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Notsteuersystem für Kraftstoffzumeßeinrichtungen
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Mikroprozessoren zeichnen sich im allgemeinen durch eine hohe Betriebssicherheit
aus. Die hohe Betriebssicherheit kann jedoch dann nicht mehr ohne weiteres garantiert
werden, wenn die Mikroprozessoren in einer stark mit elektrischen Störungen belegten
Umgebung arbeiten. Dies ist beispielsweise bei Mikroprozessoren gegeben, die in Kraftfahrzeugen
eingesetzt sind. Bei einem Ausfall oder einer Störung der Steuerung der Kraftstoffzumeßeinrichtung
in Kraftfahrzeugen ist ein sicherer Betriebszustand des Kraftfahrzeugs nicht mehr
gewährleistet. In einem solchen Fall muß eine Notfunktion der Kraftstoffzumeßeinrichtung
und damit des Kraftfahrzeugs gewähleistet sein, damit wenigstens eine vorläufige Weiterfahrt
möglich ist. Ein Stehenbleiben des Kraftfahrzeugs bei einem Fehler im steuernden Mikroprozessor
wäre für den Anwender in nahezu jedem Fall mit hohen Kosten verbunden und würde gegebenenfalls
zu Folgeschäden führen. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz des Mikroprozessors in
Verbindung mit dem Antrieb eines Schleppers und das Auftreten eines Fehlerfalls gerade
beim Einsatz in einem schwierigen Gelände. Ein anderes Beispiel ist der Ausfall eines
Mikroprozessors, der die Brennkraftmaschine eines Personenkraftwagens steuert, der
gerade auf der Überholspur auf einer Landstraße fährt. Aus Sicherheitsgründen muß
daher in jedem Fall eine vorläufige Weiterfahrt und auch eine Fahrt beispielsweise
zur nächsten Werkstatt durchgeführt werden können.
[0003] Aus der DE-OS (R. 5264 der Anmelderin) ist eine Überwachungseinrichtung für programmgesteuerte
Vorrichtungen bekannt, bei denen während eines jeden Programmdurchlaufs wenigstens
ein Kontrollimpuls abnehmbar ist und bei der beim Ausbleiben eines Kontrollimpulses
ein erneuter Programmdurchlauf ausgelöst wird. Diese bekannte Überwachungseinrichtung
unterscheidet auftretende Fehler im Programmablauf danach, ob sie durch kurzzeitige
Störungen oder durch Systemausfälle verursacht worden sind und schafft damit ein Kriterium
für die Betätigung einer Notschalteinrichtung. Ein durch einen kurzzeitigen Fehler
gestoppter oder fehlerhafter Programmablauf wird durch ein Rücksetzen auf den Programmbeginn
wieder ordnungsgemäß in Gang gebracht. Der Benützer des Systems kann danach entscheiden,
ob er eine Notfunktion der programmgesteuerten Vorrichtung in Betrieb nehmen will
oder nicht. Bei der bekannten Einrichtung ist jedoch keine automatische Steuerung
eines Notlaufs vorgesehen.
[0004] Weiter ist aus der DE-OS (R. 7197 der Anmelderin) ein Notsteuersystem für eine DieselBrennkraftmaschine
bekannt, bei der einer zugehörigen Signalverarbeitungseinheit und/oder dem zugehörigen
Stellregler Notsteuerschaltungsanordnungen zugeordnet sind, die automatisch oder manuell
einschaltbar sind. Mit der Notsteuereinrichtung ist das Fahrpedalstellungssignal mittelbar
oder unmittelbar an die Signalverarbeitungseinheit weiterleitbar. Voraussetzung bei
diesem System ist jedoch, daß der Mikrocomputer selbst noch intakt ist, während der
eine oder andere zur Steuerung des Mikrocomputers vorgesehene Sensor defekt sein kann.
Vorteile der Erfindung
[0005] Das erfindungsgemäße Notsteuersystem mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß sogar bei einem totalen Ausfall des Mikroprozessors
und/oder der den Mikroprozessor steuernden Sensoren ein Notfahrbetrieb möglich ist.
Dies wird dadurch bewirkt, daß bei einer Störung oder einem Ausfall des Mikroprozessors
ein autarker Notlaufimpulsgeber die Steuerung der Kraftstoffzumessung übernimmt. Als
weiterer Vorteil ist anzusehen, daß das erfindungsgemäße Notsteuersystem mit einem
äußerst geringen Aufwand an Hardware realisiert werden kann.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Systems möglich. Die Umschaltung
der Treiberstufe, die die Kraftstoffzumeßzeit bestimmende Endstufe steuert, wird bereits
durch den Resetimpulsgeber bewirkt. Gleichzeitig kann dem Benützer der Einrichtung
das Vorliegen eines Notsteuerfalls signalisiert werden. Weiter von Vorteil ist, daß
die Dauer des Notsteuerimpulses selbst im
.Notlaufbetrieb einstellbar ist. Schließlich ist von Vorteil, daß der Notlaufimpulsgeber
auch während des ordnungsgemäßen Betriebs der Kraftstoffzumeßeinrichtung stets mitläuft;
dadurch ist ein Start des Notlaufs ohne jede Verzögerung möglich, sobald im Mikroprozessor
eine Störung auftritt.
Zeichnung
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Figur 1 zeigt in einem Blockschaltbild
die wesentlichen Bausteine des erfindungsgemäßen Systems, Figur 2 eine graphische
Darstellung von im System auftretenden Impulsen.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0008] In Figur 1 ist ein Mikroprozessor 11 zur Steuerung einer Kraftstoffzumeßeinrichtung
12 vorgesehen. Zwischen den Mikroprozessor 11 und die Kraftstoffzumeßeinrichtung 12
ist dazu ein Schaltungsteil 13 geschaltet. An Eingänge dieses Schaltungsteils 13 ist
weiter ein Drehzahlgeber 14 und ein Schalter 15 angeschlossen. Der Schalter 15 kann
beispielsweise ein Leerlauf-Vollast-Schalter der Kraftstoffzumeßeinrichtung 12 sein.
Der Drehzahlgeber 14 kann in der Zündvorrichtung vorhanden sein, es kann aber auch
ein separater Tachogenerator verwendet werden. Der Schaltungsteil 13 umfaßt einen
Resetimpulsgeber 16, ein Zeitglied 17, einen Notlaufimpulsgeber 18 und eine Treiberstufe
19. In der Treiberstufe 19 ist eine Umschaltvorrichtung 21 integriert. Das Zeitglied
17 kann gegebenenfalls durch eine externe Beschaltung des Schaltungsteils 13 verwirklicht
werden, wobei die Zeit umschaltbar gesteuert werden kann.
[0009] Vom Mikroprozessor 11 führt eine Ausgangsleitung 22 zum Resetimpulsgeber 16, eine
weitere Ausgangsleitung 23 zur Umschaltvorrichtung 21. Vom Drehzahlgeber 14 führt
eine Ausgangsleitung 24 zum Notlaufimpulsgeber 18. Eine Ausgangsleitung 25 führt vom
Schalter 15 zum Zeitglied 17. Der Resetimpulsgeber 16 ist über eine Ausgangsleitung
26 mit einem Eingang des Mikroprozessors 11, über eine Ausgangsleitung 27 mit der
Kraftstoffzumeßeinrichtung 12 und über eine Ausgangsleitung 28 mit der Umschaltvorrichtung
21 verbunden. Über eine Leitung 29 ist das Zeitglied 17 an den Notlaufimpulsgeber
18 angeschlossen. Der Ausgang des Notlaufimpulsgebers 18 ist über eine Leitung 31
an die Umschaltvorrichtung 21 und der Ausgang der Treiberstufe 19 über eine Leitung
32 an die Kraftstoffzumeßeinrichtung 12 angeschlossen.
[0010] In Figur 2 sind in der obersten Reihe mögliche Ausgangssignale des Mikroprozessors
11 aufgezeichnet, die auf der Verbindungsleitung 22 in Abhängigkeit-von der Zeit t
auftreten können. Darunter sind die auf der Leitung 26 möglicherweise auftretenden
Impulse aufgezeichnet. Schließlich sind noch die Impulse angegeben, die auf der Verbindungsleitung
27 laufen können.
[0011] Im Mikroprozessor 11 läuft üblicherweise zyklisch ein Programm ab, das unter anderem
zur Steuerung der Kraftstoffzumeßeinrichtung 12 dient. Über die Verbindungsleitung
23 werden während des Programmlaufs abhängig von der Drehzahl der Brennkraftmaschine
Impulse über die Treiberstufe 19 an die Kraftstoffzumeßeinrichtung 12 gegeben. Die
Schaltvorrichtung 21 ist dazu so eingestellt, daß die Impulse von der Leitung 23 auf
die Treiberstufe 19 und damit über die Leitung 32 zur Kraftstoffzumeßeinrichtung 12
gelangen können. Beim zyklischen Durchlauf des Programms im Mikroprozessor wird nach
jedem Programmzyklus ein Kontrollimpuls 122 abgegeben, der über die Verbindungsleitung
22 auch an den Resetimpulsgeber 16 geleitet wird. Solange die Impulse 122 in den vorgegebenen
regelmäßigen Abständen beim Resetimpulsgeber 16 eintreffen, bleibt der Ausgang 26
des Resetimpulsgebers konstant auf einem hohen Potential. Fallen die Impulse 122 des
Mikroprozessors 11 jedoch aus, beispielsweise dadurch, daß sie überhaupt nicht mehr
erscheinen - an der Stelle 222 - oder daß ein Dauerimpuls auftritt - an der Stelle
322 -, dann gibt der Resetimpulsgeber 16 in einem vorher bestimmbaren zeitlichen Abstand
126 Resetimpulse 226 ab. Die Resetimpulse 226 werden dem Mikroprozessor 11 zugeführt
und sollen den Mikroprozessor 11 veranlassen, einen Programmzyklus wieder neu zu starten.
Die Resetimpulse 226 werden so lange abgegeben, bis der Mikroprozessor 11 wieder ordnungsgemäß
arbeitet und damit auch wieder Kontrollimpulse 122 abgibt.
[0012] Gleichzeitig mit der Ausgabe der Resetimpulse 226 wird auf der Leitung 27 eine Information
127 darüber ausgegeben, daß eine Notlaufsituation vorliegt. Ebenfalls zur gleichen
Zeit wird über die Leitung 28 mit einem im wesentlichen gleichen Impuls 128 die Umschaltvorrichtung
21 so umgeschaltet, daß der Eingang der Treiberstufe nun mit dem Ausgang des Notlaufimpulsgebers
18 verbunden ist.
[0013] Der Notlaufimpulsgeber ist ein Generator nach der Art einer monostabilen Kippstufe,ausgelöst
durch die Zündimpulse. Die Impulsdauer der Notlaufimpulse wird durch das Zeitglied
17 bestimmt. Das Zeitglied 17 bemißt die Notlaufimpulse so, daß sie den üblichen Einspritzimpulsen
in etwa gleichen. Das Zeitglied 17 kann beispielsweise durch einen Leerlauf-Vollast-Schalter
entsprechend der Belastung der zugehörigen Brennkraftmaschine umgeschaltet werden.
Die Zahl der Notlaufimpulse wird über die Leitung 24 vom Drehzahlgeber 14 bestimmt.
Im Notfallbetrieb wird die Kraftstoffzumeßeinrichtung 12 also über die Leitung 32,
die Treiberstufe 19, die Umschaltvorrichtung 21 und die Leitung 31 mit Steuerimpulsen
aus dem Notlaufimpulsgeber 18 versorgt. Die Frequenz der Notlaufimpulse ist proportional
der Drehzahl der Brennkraftmaschine, die Dauer der Notlaufimpulse hängt vom
[0014] Lastzustand der Brennkraftmaschine ab. Auf die Notlauffunktion wird bereits dann
umgeschaltet, wenn ein einziger Kontrollimpuls aus dem Mikroprozessor ausfällt.
1. Notsteuersystem für von einem Mikroprozessor gesteuerte Kraftstoffzumeßeinrichtungen,
insbesondere für Brennkraftmaschinen für Brennkraftfahrzeuge, mit einer Treiberstufe
und einer die Kraftstoffzumessung bewirkende, von der Treiberstufe gesteuerten, Endstufe,
bei denen der Mikroprozessor mit einer Überwachungseinrichtung ausgestattet ist, die
während einer ordnungsgemäßen Funktion des Mikroprozessors in regelmäßigen Abständen
einen Kontrollimpuls abgibt, das beim Ausbleiben von Kontrollimpulsen den Mikroprozessor
durch einen von einem Resetimpulsgeber abgegebenen Startimpuls neu startet und eine
Notschalteinrichtung in Betrieb setzt, dadurch gekennzeichnet, daß
- die Notschalteinrichtung einen Notlaufimpulsgeber (18) umfaßt,
- beim Ausbleiben von Kontrollimpulsen (122) der Eingang der Treiberstufe (19) mit
Hilfe einer Umschaltvorrichtung (21) vom zugehörigen Ausgang des Mikroprozessors (11)
abgetrennt und an den Ausgang des Notlaufimpulsgebers (18) angeschaltet wird.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des Notlaufimpulsgebers
(18) bereits beim Ausbleiben eines einzigen Kontrollimpulses (122) auf den Eingang
der Treiberstufe (19) geschaltet wird.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung des
Eingangs der Treiberstufe (19) durch ein Ausgangssignal (28) des Resetimpulsgebers
(16) bewirkt wird.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dauer des Notlaufimpulses (18) durch ein Zeitglied (17) bestimmt wird.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer des vom Zeitglied
(17) abgebbaren Steuerimpulses (29) einstellbar ist.
6. System nach Anspruch 5 für eine Kraftstoffzumeßeinrichtung mit Leerlauf-Vollast-Schalter,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer des Steuerimpulses (29) abhängig von der Stellung
des Leerlauf-Vollast-Schalters (15) einstellbar ist.
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Drehzahlgeber, dadurch
gekennzeichnet, daß die Folge der vom Notlaufimpulsgeber (18) abgegebenen Notlaufimpulse
vom Drehzahlgeber (14) gesteuert wird.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Drehzahlgeber (14) ein
unabhängiger Drehzahlsensor für die Brennkraftmaschine vorgesehen ist.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Notlaufimpulsgeber (18) während des Betriebs der Kraftstoffzumeßeinrichtung (12) dauernd
eingeschaltet ist.
10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
den Eingang der Treiberstufe (19) bewirkende Umschaltvorrichtung (21) ein Bestandteil
der Treiberstufe (19) ist.
11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Bewirken einer Information über das Bestehen einer Notlaufsituation das die Treiberstufe
(19) umschaltende Ausgangssignal des Resetimpulsgebers (16) zusätzlich der Kraftstoffzumeßeinrichtung
(12) zugeführt wird.
12. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Zündsignalgeber, dadurch
gekennzeichnet, daß die Folge der Notlaufimpulse (18) vom Zündsignalgeber gesteuert
wird.
13. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Anzeigevorrichtung für den Notlauffall vorgesehen ist.