(19)
(11) EP 0 145 979 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.06.1985  Patentblatt  1985/26

(21) Anmeldenummer: 84113887.8

(22) Anmeldetag:  16.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A45F 3/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.12.1983 DE 8336302 U

(71) Anmelder: HÜLS TROISDORF AKTIENGESELLSCHAFT
D-53839 Troisdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Breitscheidel, Hans-Ulrich
    D-5200 Siegburg (DE)
  • Janshen, Walter
    D-5000 Köln 90 (DE)
  • Kautz, Rudolf
    D-5202 Hennef 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hängematte


    (57) Die Erfindung betrifft eine Hängematte mit einer Matte und am Kopf- und Fußende schlaufenförmiger Ausbildung zur Aufnahme von Befestigungsstäben. Die Matte ist aus einer mit einem textilen Flächengebilde aus organischen und/oder anorganischen Fasern, Fäden, Bändern o.dgl. verstärkten elastischen vernetzten Schaumstoffbahn mit einer Zugfestigkeit von mindestens 0,20 N/mm2 und einem Weiterreißwiderstand von mindestens 1,0 N/mm und einer Bruchdehnung von mindestens 80% bei einer Rohdichte von etwa 30 bis 130, vorzugsweise 30 bis 80 kg/m3 aufgebaut.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung bezieht sich auf eine Hängematte mit einer Matte und am Kopf- und Fußende schlaufenförmige Ausbildung zur Aufnahme von Befestigungsstäben.

    [0002] Hängematten beispielsweise aus geknüpften Netzen sind bekannt und müssen neben den Festigkeitsanforderungen zur Aufnahme des Gewichtes einer Person auch noch witterungsbeständig sein, da sie überwiegend im Freien verwendet werden.

    [0003] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Hängematte mit möglichst hohem Liegekomfort, einfache Handhabung und geringem Gewicht zu schaffen. Zur Lösung dieser Aufgabe wird neuerungsgemäß eine Hängematte vorgeschlagen, bei der die Matte aus einer mit einem textilen Flächengebilde aus organischen und/oder anorganischen Fasern, Fäden, Bändern o.dgl. verstärkten elastischen vernetzten Schaumstoffbahn mit einer Zugfestigkeit von mindestens 0,20 N/mm2 und einem Weiterreißwiderstand von mindestens 1,0 N/mm und einer Bruchdehnung von mindestens 80 bis 120 %bei einer Rohdichte von etwa 30 bis 130, vorzugsweise 30 bis 80 kg/m3 aufgebaut ist. Geeignete elastische vernetzte Schaumstoffe sind beispielsweise die geschlossenzelligen chemisch vernetzten Polyolefinschaumstoffe, die wasserabweisend sind und eine gute Lichtstabilität aufweisen und zugleich noch polsternd und isolierend sind. Die textile Verstärkung kann vorzugsweise ein grobes Verstärkungsgewebe oder Gewirke sein, das entweder einseitig aufgebracht ist oder als Zwischenlage zwischen zwei Schaumstoffbahnen einkaschiert ist. Ein nicht auftragendes textiles Flächengebilde das vorteilhaft eingesetzt werden kann, besteht aus einem Gewebe, insbesondere Bändchengewebe auf Basis von Kunststoffen wie Polyolefinen, wie beispielsweise Polyethylenbändchen. Um die Matte aufnängen zu können, sind bevorzugt die Kopf-und Fußenden der Schaumstoffbahn zur Schlaufenbildung umgeschlagen und der Umschlag mit der Matte insbesondere verschweißt, verklebt oder vernäht. In die so gebildete Schlaufe kann dann ein Befestigungsstab eingeschoben werden, an dem dann die Seile zum Aufhängen der Hängematte befestigt sind. Es ist jedoch auch möglich, an den Kopf-und Fußenden der Matte insbesondere ein gewebtes oder gewirktes oder gelegtes textiles Flächengebilde aus Kunststoff unter Bildung einer Schlaufe auf der Ober- und/oder Unterseite der Matte anzunähen, anzuschweißen oder anzukleben. Die Schlaufe kann durchgehend über die gesamte Breite der Matte an den Kopf- und Fußenden angebracht sein, es ist jedoch auch möglich, nur Schlaufenabschnitte abschnittsweise anzubringen. Das Material für die Schlaufen kann neben einem textilen Flächengebilde auch aus einer Kunststoffolie beispielsweise bestehen, vorteilhaft ist eine Materialauswahl, die eine homogene Verbindbarkeit beispielsweise durch Schweißen mit dem Material der Matte ermöglicht.

    [0004] Zur Verbesserung der Oberfläche der Matte und ggf. auch ästhetischen Wirkung kann die Oberfläche der die Matte bildenden Schaumstoffbahn mit einer Folie aus Kunststoff, beispielsweise einer Polyolefinfolie wenn der Schaumstoff aus Polyolefinen besteht, kaschiert sein. Eine solche dünne Folie von etwa 30 bis 50 µ kann auch bunt eingefärbt oder bedruckt sein, darüber hinaus ist es in einfacher Weise möglich, sie zu prägen, um die Oberflächengriffigkei der Matte zu verbessern.

    [0005] Bei Einsatz der neuerungsgemä3.vorgesehenen Schaumstoffbahnen ausgewählter Rohdichten, die das Gewicht der Matte nicht zu groß werden lassen, und dennoch genügende Festigkeitseigenschaften aufweisen, können Hängematten mit einer Liegefläche von etwa 2 m Länge bis 1 m Breite gefertigt werden, wobei die Matte eine Dicke zwischen 5 bis 20 mm aufweisen kann. Die Matte kann hierbei aus einer Schaumstoffbahn bestehen oder aus zwei miteinander kaschierten Schaumstoffbahnen. Es ist auch möglich, zwei Schaumstoffbahnen unterschiedlicher Raumdichte miteinander zu kombinieren, wobei beispielsweise das die Schaumstoffbahn mit dem niedrigeren Raumgewicht weicher eingestellt ist und die Oberseite der Matte bildet, während eine Schaumstoffbahn mit einem höheren Raumgewicht und damit steifer die Unterseite der Matte bildet und im Verbund mit der textilen Verstärkung für eine ausreichende Aufnahme der Belastungskräfte sorgt.

    [0006] Ein besonderer Vorteil der neuerungsgemäßen Hängematte ist darin zu sehen, daß sie aufgrund der verwendeten verrottungsfesten Werkstoffe sehr dauerhaft und langlebig ist und darüber hinaus einen hohen Liegekomfort durch die eingesetzten elastischen Schaumstoffbahnen gewährleistet. Falls die Matte für längere Zeit im Freien bleibt, ist es auch denkbar, sie im mittleren Bereich zu perforieren, um auf diese Weise für einen einfachen Wasserabfluß zu sorgen. Im übrigen kann die Hatte auch aus Gründen einer höheren Luftzirkulation in Abständen perforiert sein.

    [0007] In der Zeichnung ist die Neuerung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.

    [0008] Es zeigen

    Figur 1 schematisch die Ansicht einer Hängematte,

    Figur 2 schematisch die Ansicht einer Matte,

    Figur 3 einen auszugsweisen Querschnitt durch eine Matte.



    [0009] In Figur 1 ist das Prinzip einer Hängematte dargestellt, die im wesentlichen aus der Matte 1 zur Aufnahme einer Person dient, wobei die Matte 1 an ihren Kopf- und Fußenden jeweils mit der Stange 2 verbunden ist, an der die Halteseile 3 zum Aufhängen der Matte angreifen. Die Stangen 2 sind bevorzugt durch eine schlaufenartige Ausbildung der Kopf- und Fußenden der Matte gesteckt und darin gehalten.

    [0010] Im Figur 2 ist schematisch die Ausbildung der Matte 1 dargestellt. Hierbei besteht die Matte 1 beispielsweise aus einer Schaumstoffbahn aus chemisch vernetztem Polyethylenschaumstoff, einer Dicke von 10 mm bei einer Länge der Matte von 1,70 bis 2,50 m vorzugsweise etwa 2 m und einer Breite von etwa 0,6 bis 1,0 m. Der Schaumstoff hat beispielsweise eine Rohdichte von 50 kg/m3, eine Zugfestig keit gemessen nach DIN 53571 von 0,4 N/mm2, Bruchdehnung gemessen nach DIN 53571 von 90 %, Weiterreißwiderstand gemessen nach DIN 53577 von 1,9 N/mm, eine Druckspannung bei 25 % Verformung gemessen nach DIN 53577 von 70 KN/m2, eine Stoßelastizität gemessen nach DIN 53512 von 45 % und eine Wasseraufnahme nach 28 Tagen gemessen nach DIN 53428 kleiner 3,0 Vol.-% und einen Wasserdampf-Diffusions-Widerstandfaktor f gemessen nach DIN 53429 von 3000. Die Oberseite 10 der die Matte 1 bildenden Schaumstoffbahn, die die Liegeseite bildet, kann beispielsweise geprägt sein oder ggf. mit einer Kunststoffolie beispielsweise einer 30 bis 50 µ dicken Polyethylenfolie kaschiert und geprägt sein. Die Unterseite 11 der die Matte bildenden Schaumstoffbahn ist mit einem nicht näher dargestellten Gewebe 7 verstärkt, das einkaschiert ist, beispielsweise aus Polyesterfäden oder Polyamidfäden oder Polypropylenfäden oder einem Gewebe aus Polyethylen-Bändchen-Gewebe. Die Schaumstoffbahn für die Matte 1 ist an den stirnseitigen Enden d.h. an dem das Kopf- und das Fußende bildenden Enden umgeschlagen und der umgeschlagene Rand 12 ist im Bereich 6 mit der Matte beispielsweise verklebt oder verschweißt bzw. entlang einer oder mehrerer Nähte 5 genäht. Durch die auf diese Weise gebildete Schlaufe 4 können dann die Stäbe zum Aufhängen der Matte durchgesteckt werden. Die neuerungsgemäße Matte ist biegsam und kann leicht durch Aufrollen zusammengelegt und transportiert werden. Sie ist sehr leicht zu reinigen und vermittelt ein angenehmes Liegegefühl aufgrund der polsternden Wirkung der verwendeten Schaumstoffbahn.

    [0011] In der Figur 3 ist eine weitere Möglichkeit der Ausbildung der neuerungsgemäßen Hängematte dargestellt. Hierbei wird die Matte 1 von zwei Schaumstoffbahnen 1a, 1b gebildet, zwischen denen die textile Verstärkungsschicht 7 einkaschiert ist. Es ist aber auch möglich, die beiden Schaumstoffbahnen 1a, 1b direkt miteinander zu kaschieren und die textile Verstärkungsschicht 7 unterseitig wie in Figur 2 dargestellt, anzubringen. Bei der Matte nach Fig. 3 sind die beiden außenliegenden Seiten der Schaumstoffbahnen 1a, 1b, nämlich die Oberseite 10 und die Unterseite 11 entweder geprägt oder mit einer Deckschicht beispielsweise einer Kunststoffolie kaschiert, die ggf. geprägt sein kann oder auch mit einem stoffartigen Bezug beispielsweise auf Basis von Kunststoff- und/oder natürlichen Fasern versehen. Für die Aufnahme der Befestigungsstäbe sind beispielsweise an den Stirnseiten der Matte Schlaufen 4 durch Anschweißen oder Ankleben oder Annähen, ggf. zusätzlich zu einer Klebeverbindung von Bändern 8 gebildet, die beispielsweise auch aus einem textilen gewebten Flächgengebilde aus Kunststoffasern, wie beispielsweise Polyethylenbändchen-Gewebe bestehen können. Auch ein Annieten der die Schlaufen bildenden Bänder 8 an die Matte 1 ist denkbar.

    [0012] Als verstärkendes textiles Flächengebilde können beispielsweise auch Polyestergewebe oder Polyamidgewebe eingesetzt werden oder mit PVC oder Polyethylen zusätzlich beschichtete Gewebe. Darüber hinaus ist es möglich, Ober-und Unterseite der Matte unterschiedlich einzufärben, wobei eine gemäß Fig. 3 ausgebildete Matte beidseitig als Liegefläche benutzt werden kann.


    Ansprüche

    1. Hängematte mit einer Matte und am Kopf- und Fußende schlaufenförmiger Ausbildung zur Aufnahme von Befestigungsstäben, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte aus einer mit einem textilen Flächengebilde aus organischen und/oder anorganischen Fasern, Fäden, Bändern o.dgl. verstärkten elastischen vernetzten Schaumstoffbahn mit einer Zugfestigkeit von mindestens 0,20 N/mm2 und einem Weiterreißwiderstand von mindestens 1,0 N/mm und einer Bruchdehnung von mindestens 80 % bei einer Rohdichte von etwa 30 bis 130, vorzugsweise 30 bis 80 kg/m3 aufgebaut ist.
     
    2. Hängematte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopf- und Fußenden der Schaumstoffbahn zur Schlaufenbildung umgeschlagen und der Umschlag mit der Matte insbesondere verschweißt, verklebt oder vernäht ist.
     
    3. Hängematte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß die Matte aus zwei Schaumstoffbahnen mit dazwischen einkaschiertem textilen Flächengebilde aufgebaut ist.
     
    4. Hängematte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als textiles Flächengebilde ein Gewebe, insbesondere Bändchengewebe aus Kunststoff, wie Polyolefin, kaschiert ist.
     
    5. Hängematte nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffbahn auf der Oberseite mit einer Kunststoffolie kaschiert ist.
     
    6. Hängematte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Kopf- und Fußenden der Matte insbesondere ein gewebtes oder gewirktes oder gelegtes textiles Flächengebilde aus Kunststoff unter Bildung einer Schlaufe auf der Ober- und/oder Unterseite der Matte angenäht, angeschweißt oder angeklebt ist.
     
    7. Hängematte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffbahnen verschiedenfarbig eingefärbt sind.
     




    Zeichnung