[0001] Die Erfindung betrifft einen Flüssiggewürzspender bestehend aus einem Behälter mit
einem Stutzen zur Abgabe des Flüssiggewürzes.
[0002] Solche Flüssiggewürzspender sind bekannt. Sie finden sich z.B. häufig auf den Tischen
von Gastwirtschaften zum Würzen von Suppen. In dem Behälter befindet sich ein Gewürz
in flüssiger Form, das aus dem Stutzen heraustropfen kann, wenn derselbe nach unten
gehalten wird. Mit einem solchen Flüssiggewürzspender können aber die Speisen verständlicherweise
nur oberflächlich gewürzt werden. Außerdem ist man dabei auf das Flüssiggewürz in
dem Behälter angewiesen; man kann also nicht die während der Speisezubereitung entstehende
Soße in den Flüssiggewürzspender übernehmen und dann wieder der zuzubereitenden Speise
übergeben, so daß eine Zubereitung buchstäblich im eigenen Saft erfolgt. Infolgedessen
bleibt das Innere der Speise, z.B. eines Fleischstückes, weitgehend ungewürzt, allenfalls
aber mit dem Flüssiggewürz aus dem Behälter des Flüssiggewürzspenders gewürzt. Allerdings
kann das Gewürz von der Oberfläche der Speise nur einen geringen Bereich weit in das
Speiseinnere eindringen, so daß regelmäßig das Speiseinnere überhaupt nicht gewürzt
wird. Jedoch ist das Speiseinnere der größte Teil in der Regel der Speise und auch
der wichtigste zum servieren. Dies gilt ganz besonders beim Würzen von Fleisch, da
letzteres üblicherweise nicht ungewürzt verzehrt wird. Es gilt auch ganz besonders
für Fleischstücke dann, wenn sie gebraten oder gegrillt werden, da dies üblicherweise
in einer so kurzen Zeit vor sich geht, daß das Gewürz von der Oberfläche des Fleischstückes
praktisch nicht in das Innere desselben eindringen kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flüssiggewürzspender zu schaffen,
der die Übernahme des eigenen Saftes der Speise während der Zubereitung gestattet
oder aber wenigstens die Übergabe von Flüssiggewürz in das Speiseinnere erlaubt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Behälter elastisch und
der Stutzen von einem Hohlstachel verlängert ist. Dabei kann im Ergebnis zwischen
dem vormaligen Stutzen und dem erfindungsgemäßen Hohlstachel eigentlich nicht mehr
unterschieden werden, da der Hohlstachel organisch als Fortsetzung des Stutzens aufgefaßt
werden kann. Die Besonderheit des Hohlstachels ist aber, daß er, im Unterschied zum
herkömmlich bekannten Stutzen an Flüssiggewürzspendern dazu geeignet ist, flüssiges
Gewürz, wie z.B. eigenen Saft der Speise anzusaugen oder auch in das Speiseinnere
zu übergeben, indem nämlich der Hohlstachel wie eine Injektionsnadel in das Speiseinnere
eingetrieben wird. Das Ansaugen von flüssigem Gewürz kann dabei dadurch erfolgen,
daß der elastische Behälter von der Hand des Benutzers zunächst etwas zusammengedrückt
wird. Dann wird das offene Ende des Hohlstachels mit dem aufzunehmenden Flüssiggewürz
in Verbindung gebracht. Sodann läßt der Benutzer den Behälter sich leicht elastisch
wieder zurück entspannen, so daß eine Saugwirkung an dem offenen Ende des Hohlstachels
entsteht. In umgekehrter Weise kann dann das Flüssiggewürz aus dem Behälter wieder
durch den Hohlstachel ausgegeben werden, also auf die Speise aufgegeben oder in dieselbe
übergeben werden. Demgemäß ist der Hohlstachel in geeigneter Weise dünn. Er muß auch
eine ausreichende Eigensteifigkeit besitzen, wozu er insbesondere aus Metall ausgebildet
sein kann.
[0005] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Stutzen als Gewindestutzen mit einem
Außengewinde ausgebildet, auf dem eine Schraubkappe mit einem zu dem Außengewinde
passenden Innengewinde angeordnet ist, an der der Hohlstachel angeordnet ist. Auf
diese Weise können beliebige Hohlstachel auf dem Behälter aufgesetzt und befestigt
werden, also im Ergebnis ausgetauscht werden. Dies wird im folgenden anhand der beiden
besonderen, möglichen Ausführungsformen für den Hohlstachel als besonders vorteilhaft
erkennbar werden. Es ist sogar möglich, solche schraubbaren Hohlstachel lediglich
als solche dem Endverbraucher anzubieten, so daß ihm die Möglichkeit gegeben ist,
diesen schraubbaren Hohlstachel an Flüssiggewürzspendern zu verwenden, die er schon
besitzt und die entsprechend passende Schraubstutzen besitzen. In jedem Falle kann
der Flüssiggewürzspender nachgefüllt werden, indem eben der Hohlstachel mit seiner
Schraubkappe von dem Gewindestutzen abgeschraubt wird und durch den Gewindestutzen
in den Behälter neues Flüssiggewürz nachgefüllt wird; danach wird auf den Gewindestutzen
wieder der Hohlstachel mit der Schraubkappe aufgeschraubt. Desgleichen können den
Endverbrauchern lediglich die Behälter mit den Gewindestutzen angeboten werden, die
entweder durch einen Membran versiegelt und somit verschlossen sein können oder aber
auch durch eine zu der Schraubkappe des Hohlstachels entsprechende Verschlußkappe.
So kann der Verbraucher in dem elastischen Behälter abgefüllt fertigkonfektioniertes
Flüssiggewürz beziehen, ohne daß er jedesmal einen neuen Hohlstachel dazu kaufen muß.
[0006] Nach der einen Ausführungsform besitzt der Hohlstachel eine geschlossene Spitze und
Seitenöffnungen. Die geschlossene Spitze erleichtert das Hineintreiben des Hohlstachels
und verhindert, daß der Stachelkanal von der Speise verstopft wird. Es liegt somit
eine einer Injektionsnadel recht ähnliche Nadel vor. Die Seitenöffnungen übergeben
das Flüssiggewürz aus dem Stachelkanal des Hohlstachels in das Speiseinnere. Verschlossen
werden kann der Hohlstachel einfach dadurch, daß auf ihn ein Schlauch geschoben wird,
dessen Innendurchmesser im wesentlichen dem Außendurchmesser des Hohlstachels entspricht.
Der Schlauch verschließt somit die Seitenöffnungen des Hohlstachels. Dann kann die
Hausfrau den so verschlossenen Gewürzspender unbedenklich z.B. in ihrer Speisekammer
unterbringen,ohne daß eine Geruchsbelästigung durch das Flüssiggewürz zu besorgen
wäre oder auch daß das Flüssiggewürz irgendwie verdunsten und austrocknen würde.
[0007] Nach einer anderen Ausführungsform besteht der Hohlstachel aus Kunststoff, besitzt
auch eine geschlossene Spitze aber seitliche Hohlstiele. Die Hohlstiele können zunächst
als außen geschlossene Hohlstiele des Hohlstachels aus Kunststoff ausgebildet sein.
In diesem Fall ist nicht zu besorgen, daß aus ihnen ungewollt das Flüssiggewürz austritt,
z.B. während des Vertriebes, also der Lagerung und des Verkaufes dieses Gebrauchsgegenstandes.
Vom Endverbraucher können dann die Hohlstiele mit einem Küchenmesser gekappt werden,
so daß sie nach außen offen sind; dazu ist der Hohlstachel mit den Hohlstielen aus
einem geeigneten Material, insbesondere also aus schneidbarem Kunststoff hergestellt.
Ist der Flüssiggewürzspender leer, so kann er mit dem aufgeschnittenen Hohlstachel
dann weggeworfen werden. Der an den Hohlstielen geöffnete Hohlstachel kann ebenfalls
von einem Schlauch in der vorbeschriebenen Weise vorübergehend verschlossen werden.
[0008] Es ist somit möglich den Flüssiggewürzspender mit unterschiedlichen Hohlstacheln
auszurüsten, zunächst unterschiedlich insoweit, als sie eine geschlossene Spitze aufweisen
oder nicht, und dann insoweit, als der Hohlstachel lediglich Seitenöffnungen aufweist
oder aber seitliche Hohlstiele zum nachträglichen aufschneiden. Somit wird die Zweckmäßigkeit
der Ausbildung des Stutzens als Gewindestutzen mit einem Außengewinde erkennbar, auf
dem eine Schraubkappe mit einem zu dem Außengewinde passenden Innengewinde angeordnet
werden kann, an der einer der möglichen Hohlstachel angeordnet ist.
[0009] Nach einer besonderen Ausführungsform kann wenigstens ein Teil des Behälters als
aus demselben herausragender Balg ausgebildet sein. Hierzu bietet sich insbesondere
an, den Behälter mitsamt dem Balg aus Kunststoff, nämlich als Kunststoffspritzteil
auszubilden. Dem Fachmann kann dabei die Wahl des Kunststoffes überlassen bleiben,
der einerseits eine stabile Behälterwandung abgibt, und andererseits einen nachgiebigen
Balg. Der Behälter mit dem Balg kann solchenfalls einstückig ausgebildet sein. Auf
den Balg kann mit der Hand ein Druck ausgeübt werden, so daß im Ergebnis das Flüssiggewürz
aus dem Behälter unter Druck in den Hohlstachel getrieben wird, von wo es in die seitlichen
Hohlstiele eintreten kann.
[0010] Ist der Hohlstachel in das Speisestück eingetrieben, so wird also im Ergebnis, z.B.
durch Druck auf den Balg, das Flüssiggewürz aus dem Behälter in den Hohlstachel vorgetrieben
und von dort durch die Hohlstiele in dem Inneren des Speiseteiles verteilt. Auf diese
Weise ist es nunmehr möglich, auch das Innere eines Speiseteiles, insbesondere eines
Speisestückes zu würzen, zudem bei entsprechender offener Ausbildung des Hohlstachels
eigene Soße, also Flüssiggewürz, der Speise aufzunehmen und der Speise wiederrum zu
übergeben.
[0011] Ausführungsbeispiele zu der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Flüssiggewürzspenders, der zum
Teil im Querschnitt dargestellt ist.
Figur 2 eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flüssiggewürzspenders in
Seitenansicht, jedoch auch zum Teil im Querschnitt;
Figur 3 eine besondere Form eines Hohlstachels mit Schraubkappe, jeweils im wesentlichen
im Querschnitt dargestellt.
[0012] In Figur 1 ist der Behälter mit der Bezugsziffer 2 gekennzeichnet. Der Behälter weist
auf seiner einen Stirnseite einen Gewindestutzen 3 mit einem Außengewinde 5 auf. Auf
das Außengewinde 5 ist eine Schraubkappe 4 mit einem zu dem Außengewinde 5 passenden
Innengewinde 6 geschraubt. In der Stirnseite der Schraubkappe 4 ist eine Aussparung
15 vorgesehen, in die der Hohlstachel 7 eingesetzt ist. Er ist in dieser Aussparung
15 mit einem Kunststoffkleber 14 fest verbunden. Der Hohlstachel 7 selbst besteht
aus Metall. Er besitzt eine geschlossene Spitze 8 und Seitenöffnungen 13. Der Behälter
2 ist elastisch, so daß insbesondere auf ihn ein Druck ausgeübt werden kann, durch
den das Flüssiggewürz aus dem Behälterinneren in den Stachelkanal 12 des Hohlstachels
7 getrieben wird und von dort nach außen durch die Seitenöffnungen 13. In der Darstellung
ist der Hohlstachel 7 von dem Schlauch 16 abgedeckt, so daß von dem Schlauch 16 die
Seitenöffnungen 13 verschlossen sind.
[0013] In der Figur 2 ist ein Flüssiggewürzspender mit einem Hohlstachel 7 dargestellt,
der seitliche Hohlstiele 9 aufweist. Der Hohlstachel 7 ist mit den seitlichen Hohlstielen
9 aus Kunststoff einstückig hergestellt, also z.B. als Kunststoffspritzteil ausgebildet.
Deutlich sind auch hier zu erkennen der Behälter 2, allerdings mit einem Balg 1. Der
Balg 1 ersetzt eine Stirnfläche des ansonsten zylinderförmigen Behälters 2. An den
Behälter 2 ist ein Gewindestutzen 3 an dessen anderer Stirnseite angeordnet. Von hier
ab ist wie in Figur 1 die Darstellung aufgebrochen, so daß der Gewindestutzen 3 zu
erkennen ist, obwohl er eigentlich von der Schraubkappe 4 überdeckt ist. Die Schraubkappe
4 hat ein zu dem Außengewinde 5 des Gewindestutzens 3 passendes Innengewinde 6. Fortgesetzt
wird die Schraubkappe 4 von dem Hohlstachel 7. Am Ende des Hohlstachels 7 ist eine
scharfe Spitze 8 vorgesehen. Ansonsten weist der Hohlstachel 7 seitliche Hohlstiele
9 auf. In die Kanäle 10 der Hohlstiele 9 mündet der Stachelkanal 12. Die Hohlstiele
9 sind geschlossen dargestellt. Vom Endverbraucher werden sie z.B. mit einem Küchenmesser
so weit abgeschnitten, daß die Kanäle 10 freiliegen, also die Hohlstiele 9 im Ergebnis
offen sind. Dazu ist der Hohlstachel 7 aus einem schneidbaren Kunststoff gespritzt.
[0014] In Figur 3 ist im wesentlichen im Querschnitt ein besonderer Hohlstachel 7 zum Aufnehmen
von Flüssiggewürz bzw. Speisensoße dargestellt. An seinem vorderen Ende ist dazu der
Hohlstachel 7 abgeknickt. Dieses Knickende ist mit der Bezugsziffer 17 gekennzeichnet.
Dieses Knickende 17 kann vorteilhafterweise in seinem Querschnitt noch abgeflacht
sein, so daß es auch geringe Soßenreste aufsaugen kann. Ansonsten entsprechen die
Kennzeichnungen den übrigen Figuren.
Zeichenerklärung
[0015]
1 Balg
2 Behälter
3 Gewindestutzen
4 Schraubkappe
5 Außengewinde
6 Innengewinde
7 Hohlstachel
8 Spitze
9 Hohlstiel
10 Kanal
11 Stachelbohrung
12 Stachelkanal
13 Seitenöffnung
14 Kunststoffkleber
15 Aussparung
16 Schlauch
17 Knickende
1. Flüssiggewürzspender bestehend aus einem Behälter (2) mit einem Stutzen zur Übergabe
des Flüssiggewürzes
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2) elastisch und der Stutzen von einem Hohlstachel
(7) verlängert ist.
2. Flüssiggewürzspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stutzen als Gewindestutzen (3) mit einem Außengewinde (5) ausgebildet ist,
auf dem eine Schraubkappe (4) mit einem zu dem Außengewinde (5) passenden Innengewinde
(6) angeordnet ist, an der der Hohlstachel (7) angeordnet ist.
3. Flüssiggewürzspender nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlstachel (7) eine geschlossene Spitze (8) und Seitenöffnungen (13) aufweist.
4. Flüssiggewürzspender nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlstachel (7) aus Kunststoff besteht, eine geschlossene Spitze (8) aufweist
und seitliche Hohlstiele (9) besitzt.
5. Flüssiggewürzspender nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil des Behälters (2) als aus demselben
herausragender Balg (1) ausgebildet ist.