(19)
(11) EP 0 146 052 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.06.1985  Patentblatt  1985/26

(21) Anmeldenummer: 84114555.0

(22) Anmeldetag:  30.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 83/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 30.11.1983 DE 8334352 U

(71) Anmelder:
  • Wassmer, Günter Wilhelm
    D-7880 Bad Säckingen (DE)
  • Wassmer, Anita, geb. Rittner
    D-7880 Bad Säckingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wassmer, Günter Wilhelm
    D-7880 Bad Säckingen (DE)
  • Wassmer, Anita, geb. Rittner
    D-7880 Bad Säckingen (DE)

(74) Vertreter: Ratzel, Gerhard, Dr. 
Seckenheimer Strasse 36a
68165 Mannheim
68165 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flüssiggewürzspender


    (57) Die Erfindung betrifft einen Flüssiggewürzspender, bestehend aus einem Behälter mit einem Stutzen zur Übergabe des Flüssiggewürzes, wobei der Behälter elastisch und der Stutzen von einem Hohlstachel verlängert sein kann. Der Stutzen kann als Gewindestutzen mit einem Außengewinde ausgebildet sein, auf dem eine Schraubkappe mit einem zu dem Außengewinde passenden Innengewinde angeordnet ist, an der der Hohlstachel angeordnet ist. Der Hohlstachel kann eine geschlossene Spitze und Seitenöffnungen aufweisen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Flüssiggewürzspender bestehend aus einem Behälter mit einem Stutzen zur Abgabe des Flüssiggewürzes.

    [0002] Solche Flüssiggewürzspender sind bekannt. Sie finden sich z.B. häufig auf den Tischen von Gastwirtschaften zum Würzen von Suppen. In dem Behälter befindet sich ein Gewürz in flüssiger Form, das aus dem Stutzen heraustropfen kann, wenn derselbe nach unten gehalten wird. Mit einem solchen Flüssiggewürzspender können aber die Speisen verständlicherweise nur oberflächlich gewürzt werden. Außerdem ist man dabei auf das Flüssiggewürz in dem Behälter angewiesen; man kann also nicht die während der Speisezubereitung entstehende Soße in den Flüssiggewürzspender übernehmen und dann wieder der zuzubereitenden Speise übergeben, so daß eine Zubereitung buchstäblich im eigenen Saft erfolgt. Infolgedessen bleibt das Innere der Speise, z.B. eines Fleischstückes, weitgehend ungewürzt, allenfalls aber mit dem Flüssiggewürz aus dem Behälter des Flüssiggewürzspenders gewürzt. Allerdings kann das Gewürz von der Oberfläche der Speise nur einen geringen Bereich weit in das Speiseinnere eindringen, so daß regelmäßig das Speiseinnere überhaupt nicht gewürzt wird. Jedoch ist das Speiseinnere der größte Teil in der Regel der Speise und auch der wichtigste zum servieren. Dies gilt ganz besonders beim Würzen von Fleisch, da letzteres üblicherweise nicht ungewürzt verzehrt wird. Es gilt auch ganz besonders für Fleischstücke dann, wenn sie gebraten oder gegrillt werden, da dies üblicherweise in einer so kurzen Zeit vor sich geht, daß das Gewürz von der Oberfläche des Fleischstückes praktisch nicht in das Innere desselben eindringen kann.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flüssiggewürzspender zu schaffen, der die Übernahme des eigenen Saftes der Speise während der Zubereitung gestattet oder aber wenigstens die Übergabe von Flüssiggewürz in das Speiseinnere erlaubt.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Behälter elastisch und der Stutzen von einem Hohlstachel verlängert ist. Dabei kann im Ergebnis zwischen dem vormaligen Stutzen und dem erfindungsgemäßen Hohlstachel eigentlich nicht mehr unterschieden werden, da der Hohlstachel organisch als Fortsetzung des Stutzens aufgefaßt werden kann. Die Besonderheit des Hohlstachels ist aber, daß er, im Unterschied zum herkömmlich bekannten Stutzen an Flüssiggewürzspendern dazu geeignet ist, flüssiges Gewürz, wie z.B. eigenen Saft der Speise anzusaugen oder auch in das Speiseinnere zu übergeben, indem nämlich der Hohlstachel wie eine Injektionsnadel in das Speiseinnere eingetrieben wird. Das Ansaugen von flüssigem Gewürz kann dabei dadurch erfolgen, daß der elastische Behälter von der Hand des Benutzers zunächst etwas zusammengedrückt wird. Dann wird das offene Ende des Hohlstachels mit dem aufzunehmenden Flüssiggewürz in Verbindung gebracht. Sodann läßt der Benutzer den Behälter sich leicht elastisch wieder zurück entspannen, so daß eine Saugwirkung an dem offenen Ende des Hohlstachels entsteht. In umgekehrter Weise kann dann das Flüssiggewürz aus dem Behälter wieder durch den Hohlstachel ausgegeben werden, also auf die Speise aufgegeben oder in dieselbe übergeben werden. Demgemäß ist der Hohlstachel in geeigneter Weise dünn. Er muß auch eine ausreichende Eigensteifigkeit besitzen, wozu er insbesondere aus Metall ausgebildet sein kann.

    [0005] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Stutzen als Gewindestutzen mit einem Außengewinde ausgebildet, auf dem eine Schraubkappe mit einem zu dem Außengewinde passenden Innengewinde angeordnet ist, an der der Hohlstachel angeordnet ist. Auf diese Weise können beliebige Hohlstachel auf dem Behälter aufgesetzt und befestigt werden, also im Ergebnis ausgetauscht werden. Dies wird im folgenden anhand der beiden besonderen, möglichen Ausführungsformen für den Hohlstachel als besonders vorteilhaft erkennbar werden. Es ist sogar möglich, solche schraubbaren Hohlstachel lediglich als solche dem Endverbraucher anzubieten, so daß ihm die Möglichkeit gegeben ist, diesen schraubbaren Hohlstachel an Flüssiggewürzspendern zu verwenden, die er schon besitzt und die entsprechend passende Schraubstutzen besitzen. In jedem Falle kann der Flüssiggewürzspender nachgefüllt werden, indem eben der Hohlstachel mit seiner Schraubkappe von dem Gewindestutzen abgeschraubt wird und durch den Gewindestutzen in den Behälter neues Flüssiggewürz nachgefüllt wird; danach wird auf den Gewindestutzen wieder der Hohlstachel mit der Schraubkappe aufgeschraubt. Desgleichen können den Endverbrauchern lediglich die Behälter mit den Gewindestutzen angeboten werden, die entweder durch einen Membran versiegelt und somit verschlossen sein können oder aber auch durch eine zu der Schraubkappe des Hohlstachels entsprechende Verschlußkappe. So kann der Verbraucher in dem elastischen Behälter abgefüllt fertigkonfektioniertes Flüssiggewürz beziehen, ohne daß er jedesmal einen neuen Hohlstachel dazu kaufen muß.

    [0006] Nach der einen Ausführungsform besitzt der Hohlstachel eine geschlossene Spitze und Seitenöffnungen. Die geschlossene Spitze erleichtert das Hineintreiben des Hohlstachels und verhindert, daß der Stachelkanal von der Speise verstopft wird. Es liegt somit eine einer Injektionsnadel recht ähnliche Nadel vor. Die Seitenöffnungen übergeben das Flüssiggewürz aus dem Stachelkanal des Hohlstachels in das Speiseinnere. Verschlossen werden kann der Hohlstachel einfach dadurch, daß auf ihn ein Schlauch geschoben wird, dessen Innendurchmesser im wesentlichen dem Außendurchmesser des Hohlstachels entspricht. Der Schlauch verschließt somit die Seitenöffnungen des Hohlstachels. Dann kann die Hausfrau den so verschlossenen Gewürzspender unbedenklich z.B. in ihrer Speisekammer unterbringen,ohne daß eine Geruchsbelästigung durch das Flüssiggewürz zu besorgen wäre oder auch daß das Flüssiggewürz irgendwie verdunsten und austrocknen würde.

    [0007] Nach einer anderen Ausführungsform besteht der Hohlstachel aus Kunststoff, besitzt auch eine geschlossene Spitze aber seitliche Hohlstiele. Die Hohlstiele können zunächst als außen geschlossene Hohlstiele des Hohlstachels aus Kunststoff ausgebildet sein. In diesem Fall ist nicht zu besorgen, daß aus ihnen ungewollt das Flüssiggewürz austritt, z.B. während des Vertriebes, also der Lagerung und des Verkaufes dieses Gebrauchsgegenstandes. Vom Endverbraucher können dann die Hohlstiele mit einem Küchenmesser gekappt werden, so daß sie nach außen offen sind; dazu ist der Hohlstachel mit den Hohlstielen aus einem geeigneten Material, insbesondere also aus schneidbarem Kunststoff hergestellt. Ist der Flüssiggewürzspender leer, so kann er mit dem aufgeschnittenen Hohlstachel dann weggeworfen werden. Der an den Hohlstielen geöffnete Hohlstachel kann ebenfalls von einem Schlauch in der vorbeschriebenen Weise vorübergehend verschlossen werden.

    [0008] Es ist somit möglich den Flüssiggewürzspender mit unterschiedlichen Hohlstacheln auszurüsten, zunächst unterschiedlich insoweit, als sie eine geschlossene Spitze aufweisen oder nicht, und dann insoweit, als der Hohlstachel lediglich Seitenöffnungen aufweist oder aber seitliche Hohlstiele zum nachträglichen aufschneiden. Somit wird die Zweckmäßigkeit der Ausbildung des Stutzens als Gewindestutzen mit einem Außengewinde erkennbar, auf dem eine Schraubkappe mit einem zu dem Außengewinde passenden Innengewinde angeordnet werden kann, an der einer der möglichen Hohlstachel angeordnet ist.

    [0009] Nach einer besonderen Ausführungsform kann wenigstens ein Teil des Behälters als aus demselben herausragender Balg ausgebildet sein. Hierzu bietet sich insbesondere an, den Behälter mitsamt dem Balg aus Kunststoff, nämlich als Kunststoffspritzteil auszubilden. Dem Fachmann kann dabei die Wahl des Kunststoffes überlassen bleiben, der einerseits eine stabile Behälterwandung abgibt, und andererseits einen nachgiebigen Balg. Der Behälter mit dem Balg kann solchenfalls einstückig ausgebildet sein. Auf den Balg kann mit der Hand ein Druck ausgeübt werden, so daß im Ergebnis das Flüssiggewürz aus dem Behälter unter Druck in den Hohlstachel getrieben wird, von wo es in die seitlichen Hohlstiele eintreten kann.

    [0010] Ist der Hohlstachel in das Speisestück eingetrieben, so wird also im Ergebnis, z.B. durch Druck auf den Balg, das Flüssiggewürz aus dem Behälter in den Hohlstachel vorgetrieben und von dort durch die Hohlstiele in dem Inneren des Speiseteiles verteilt. Auf diese Weise ist es nunmehr möglich, auch das Innere eines Speiseteiles, insbesondere eines Speisestückes zu würzen, zudem bei entsprechender offener Ausbildung des Hohlstachels eigene Soße, also Flüssiggewürz, der Speise aufzunehmen und der Speise wiederrum zu übergeben.

    [0011] Ausführungsbeispiele zu der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:

    Figur 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Flüssiggewürzspenders, der zum Teil im Querschnitt dargestellt ist.

    Figur 2 eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flüssiggewürzspenders in Seitenansicht, jedoch auch zum Teil im Querschnitt;

    Figur 3 eine besondere Form eines Hohlstachels mit Schraubkappe, jeweils im wesentlichen im Querschnitt dargestellt.



    [0012] In Figur 1 ist der Behälter mit der Bezugsziffer 2 gekennzeichnet. Der Behälter weist auf seiner einen Stirnseite einen Gewindestutzen 3 mit einem Außengewinde 5 auf. Auf das Außengewinde 5 ist eine Schraubkappe 4 mit einem zu dem Außengewinde 5 passenden Innengewinde 6 geschraubt. In der Stirnseite der Schraubkappe 4 ist eine Aussparung 15 vorgesehen, in die der Hohlstachel 7 eingesetzt ist. Er ist in dieser Aussparung 15 mit einem Kunststoffkleber 14 fest verbunden. Der Hohlstachel 7 selbst besteht aus Metall. Er besitzt eine geschlossene Spitze 8 und Seitenöffnungen 13. Der Behälter 2 ist elastisch, so daß insbesondere auf ihn ein Druck ausgeübt werden kann, durch den das Flüssiggewürz aus dem Behälterinneren in den Stachelkanal 12 des Hohlstachels 7 getrieben wird und von dort nach außen durch die Seitenöffnungen 13. In der Darstellung ist der Hohlstachel 7 von dem Schlauch 16 abgedeckt, so daß von dem Schlauch 16 die Seitenöffnungen 13 verschlossen sind.

    [0013] In der Figur 2 ist ein Flüssiggewürzspender mit einem Hohlstachel 7 dargestellt, der seitliche Hohlstiele 9 aufweist. Der Hohlstachel 7 ist mit den seitlichen Hohlstielen 9 aus Kunststoff einstückig hergestellt, also z.B. als Kunststoffspritzteil ausgebildet. Deutlich sind auch hier zu erkennen der Behälter 2, allerdings mit einem Balg 1. Der Balg 1 ersetzt eine Stirnfläche des ansonsten zylinderförmigen Behälters 2. An den Behälter 2 ist ein Gewindestutzen 3 an dessen anderer Stirnseite angeordnet. Von hier ab ist wie in Figur 1 die Darstellung aufgebrochen, so daß der Gewindestutzen 3 zu erkennen ist, obwohl er eigentlich von der Schraubkappe 4 überdeckt ist. Die Schraubkappe 4 hat ein zu dem Außengewinde 5 des Gewindestutzens 3 passendes Innengewinde 6. Fortgesetzt wird die Schraubkappe 4 von dem Hohlstachel 7. Am Ende des Hohlstachels 7 ist eine scharfe Spitze 8 vorgesehen. Ansonsten weist der Hohlstachel 7 seitliche Hohlstiele 9 auf. In die Kanäle 10 der Hohlstiele 9 mündet der Stachelkanal 12. Die Hohlstiele 9 sind geschlossen dargestellt. Vom Endverbraucher werden sie z.B. mit einem Küchenmesser so weit abgeschnitten, daß die Kanäle 10 freiliegen, also die Hohlstiele 9 im Ergebnis offen sind. Dazu ist der Hohlstachel 7 aus einem schneidbaren Kunststoff gespritzt.

    [0014] In Figur 3 ist im wesentlichen im Querschnitt ein besonderer Hohlstachel 7 zum Aufnehmen von Flüssiggewürz bzw. Speisensoße dargestellt. An seinem vorderen Ende ist dazu der Hohlstachel 7 abgeknickt. Dieses Knickende ist mit der Bezugsziffer 17 gekennzeichnet. Dieses Knickende 17 kann vorteilhafterweise in seinem Querschnitt noch abgeflacht sein, so daß es auch geringe Soßenreste aufsaugen kann. Ansonsten entsprechen die Kennzeichnungen den übrigen Figuren.

    Zeichenerklärung



    [0015] 

    1 Balg

    2 Behälter

    3 Gewindestutzen

    4 Schraubkappe

    5 Außengewinde

    6 Innengewinde

    7 Hohlstachel

    8 Spitze

    9 Hohlstiel

    10 Kanal

    11 Stachelbohrung

    12 Stachelkanal

    13 Seitenöffnung

    14 Kunststoffkleber

    15 Aussparung

    16 Schlauch

    17 Knickende




    Ansprüche

    1. Flüssiggewürzspender bestehend aus einem Behälter (2) mit einem Stutzen zur Übergabe des Flüssiggewürzes
    dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2) elastisch und der Stutzen von einem Hohlstachel (7) verlängert ist.
     
    2. Flüssiggewürzspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stutzen als Gewindestutzen (3) mit einem Außengewinde (5) ausgebildet ist, auf dem eine Schraubkappe (4) mit einem zu dem Außengewinde (5) passenden Innengewinde (6) angeordnet ist, an der der Hohlstachel (7) angeordnet ist.
     
    3. Flüssiggewürzspender nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Hohlstachel (7) eine geschlossene Spitze (8) und Seitenöffnungen (13) aufweist.
     
    4. Flüssiggewürzspender nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Hohlstachel (7) aus Kunststoff besteht, eine geschlossene Spitze (8) aufweist und seitliche Hohlstiele (9) besitzt.
     
    5. Flüssiggewürzspender nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil des Behälters (2) als aus demselben herausragender Balg (1) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung