[0001] Die Erfindung betrifft eine Holztreppe, ausgeführt als einfach- oder mehrfach eck
gewendelte oder gerade, aus vorgefertigten Einzelteilen montierbare Einheit, die in
aller Regel wandseitig mit den zugeordneten senkrecht gerichteten Wandungen verbindbar
ist.
[0002] Diese Treppen werden varangig als Geschoßtreppen verwendet, wobei fallweise auch
überdeckte Außentreppen hierbei einzubeziehen sind, die in Höhe der Geschoße verlaufen.
[0003] Im allgemeinen werden Blockstufen mit rechteckigem Querschnitt und im Bereich der
Wendelung, Wendelstufen mit keilförmiger Trittfläche verwendet. In diesem Zusammenhang
wird auf Lueger, Lexikon der Technik, rororo-Ausgabe, Band 22, Bild 8 verwiesen. Treppen,
die an Räume zum Daueraufenthalt von Menschen angrenzen, sollen nach DIN 4108 in den
Wärmedämmgebieten I und II mindestens eine Wärmedämmzahl

haben, während in dem Wärmedämmgebiet III dieser Wert

betragen soll.
[0004] 'Wichtiger ist jedoch, und dies gilt speziell für moderne, lediglich aus Trittstufen
gebildeten Treppen, die zwar teilweise, sofern sie nicht durch zwei Wandungen abgegrenzt
sind, zumindest geländerseitig durch Distanzteile zueinander abgestützt sind,
[0005] jedoch eine Setzstufe, d.h. eine im wesentlichen lotrecht zwischen den Trittstufen
angeordnetes Stufenteil, nicht aufweisen. Der Schallschutz soll nach DIN 4109 ein
Luftschallschutzmaß (LSM) von + 0 dB aufweisen. Die Meßkurve muß also der Luftschallsollkurve
nach DIN 52210 oder besser + 3 dB entsprechen (vgl. Lueger, Lexikon der Technik, rororo-Ausgabe,
Band 22, Seite 1320).
[0006] Die Erfahrungen zeigen jedoch, daß gerade diese nicht durch Setzstufen über ihren
wesentlichen Teil ihrer Laufbreite abgestützten Trittstufen zu Eigenschwingungen neigen,
die sich im weiteren auf die Gesamttreppe übertragen. Diese Schwingungen können vielfach
zur Verunsicherung, insbesondere der älteren Treppenbenutzer'führen, und ihre Ableitung,
insbesondere in die angrenzenden Innenwandungen, kann eine störende Lärmentwicklung
verursachen. Dies gilt hauptsächlich für mehrgeschoßige Eigenheime von Familien mit
mehreren Kindern, die noch Freude an der Bewegung und auch am Lärm haben.
[0007] Dies berücksichtigend ist es Aufgabe dieser Erfindung, eine Holztreppe nach der eingangs
beschriebenen Art zu nennen, deren Eigenschwingungsverhalten bei Benutzung im wesentlichen
Maße reduziert wird, und die darüberhinaus durch einfache Maßnahmen den örtlichen
Gegebenheiten anpaßbar und aus nach Werksnormen erstellbaren Einzelteilen vor Ort
montierbar ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sieht vor,
daß zumindest die zwischen der Erststufe und der Endstufe vorgesehenen Stufen wandseitig
mit mindestens zwei jeweils mit aus einem Bolzen, einer diesen aufnehmenden Hülse
und einer die Hülse umfassenden elastischen Muffe bestehenden Verbindungselementen
ausgerüstet sind, wobei jeweils der Bolzen und die Hülse über eine Teillänge in paralleler
Lage zu der Stufenebene und die die Hülse umfassende elastische Muffe - in einem Winkel
geringer Steigung zur Vertikalen - in der Wand angeordnet sind, und
daß geländerseitig der Abstand zwischen den Stufen durch Stützelemente, die jeweils
zwischen zwei Stufen fixierend angeordnet sind, vorgegeben ist, und dieser Abstand
so abgestimmt ist, daß die Innenperipherie der steigend angeordneten Muffe eine Lage
in der Normalen aufweist.
[0009] Die Anordnung elastischer Muffen in einem Winkel geringer Steigung (ca. 3° zur Vertikalen)
die den Stufen, und zwar parallel zu deren Ebene, denen die über eine Teillänge in
den Stufen angeordneten Verbindungselemente, d.h. die Bolzen und die sie umfassenden
Hülsen, zugerichtet sind, und die nach Einführung in die Muffe in Verbindung mit der
Abstandsfixierung über die Stützelemente zwischen den Stufen mit Spannung in eine
horizontale Lage verbracht werden, reduziert die Möglichkeit des Entstehens von Eigenschwingungen
auf ein gegen Null führendes Minimum. Mit anderen Worten, die den Stufen über ein
elastisches Glied vermittelte Spannung dämpft in einem so hohen Maße die Erregbarkeit
des Schwingkörpers, d.h. der jeweiligen Stufe, daß der Schwingungsabtrag in die Wandungen
ein nicht mehr störendes Maß erreicht.
[0010] . Zur Ausbildung der Stützelemente wird vorgeschlagen, daß diese Bolzen mit rohrförmigen
Holzstützklötzen sind, wobei die beidendig am Bolzen ausgebildeten Metallgewinde unterseitig
in eine mit Endbegrenzungen versehene Anschlußmutter und oberseitig in eine Gewindehülse
ragen, hierbei in der Gewindehülse der Bolzen einem entgegengesetzt eingeführten mit
gleichem Gewinde versehenen Gewindebolzen anliegt, dessen aus der Hülse herausragende
Teillänge ein Holzgewinde trägt, dem ein Geländerstab anschließbar ist.
[0011] Durch die zweiteilige Ausbildung der Stützelemente, d.h. durch Bolzen und diese umfassende
Holzstützklötze, kann deren Auflagefläche zwischen den Stufen relativ großflächig
ausgebildet werden, so daß die horizontale und planebene Ausrichtung der Stufen .zueinander
erleichtert und in jeder Lage gesichert . bleibt.
[0012] Die beidendig bzw. auch durchgehend mit einem Metallgewinde ausgerüsteten Bolzen,
die unterhalb der unteren Stufe in eine mit Endbegrenzung versehene Anschluß mutter
[0013] und oberhalb der Folgestufe über eine Teillänge in eine Hülse greifen in deren Oberteil
der Anschlußbolzen für einen Geländerstab anschließt, ermöglichen die Herstellung
eines schnellen Verbundes zwischen zwei Stufen, einem Geländerstab und letztlich dem
Handlauf.
[0014] Zur Befestigung der Auftrittsstufe wird vorgeschlagen,
daß die Abstützung der ersten Stufe durch beliebig distanzierende Mittel erfolgt,
wobei bei Verwendung einer Bolzenkonstruktion und eines Holzstützklotzes der zum Boden
gerichtete Gewindeabschnitt in eine versenkt angeordnete, durch Vergußmasse abgedeckte
Fundamentplatte greift.
[0015] Ergänzend hierzu ist festzuhalten, daß die Fundamentplatte selbst an Bolzen befestigt
ist, die im Boden verankert und jeweils mit einer der Fundamentplatte unten anliegenden
Mutter als Ausrichthilfe versehen ist und in der ausgerichteten Lage durch die von
oben eingreifenden Befestigungsmuttern gespannt wird, bevor sie vergossen wird.
[0016] Zur Ausbildung der wandseitigen Befestigungsmittel wird vorgeschlagen,
daß jeweils der Bolzen über eine längere und die Hülse über eine kürzere Teillänge
in die Stufe greift, und die die Hülse umfassende elastische Muffe ein eine Gewebeeinlage
aufweisendes Formteil aus Hartgummi ist.
[0017] Zur Befestigung der Stufen kann weiter vorgesehen werden,
daß die zwischen Stufe und Stufe angeordneten Stützelemente mit einer im Abstand von
dem Treppenverlauf angeordneten mit am Boden und an der Decke befestigten Streben
gebildeten Harfe verbunden sind.
[0018] Bei mangelnder Tragkraft der Befestigungswand oder bei deren abschnittsweisen Unterbrechung
kann vorgesehen werden,
daß wandseitig fallweise zusätzlich eine distanzierende Verbindung zwischen einzelnen
Stufen angeordnet ist.
[0019] Die erfindungsgemäße Ausbildung einer Treppe wird durch die beigefügten Zeichnungen
in beispielsweiser Ausführung näher erläutert.
Figur 1 zeigt die Treppe in der Seitenansicht, wobei die erste und letzte Stufe dem
Boden bzw. der Decke verbunden sind.
Figur 2 zeigt einen Schnitt I-I durch Figur 1.
[0020] Die Treppe 1 enthält eine 90°-Wendelung und ist transportverbindend zwischen dem
Boden 25 und der Decke 26 installiert.
[0021] Die Treppenstufen 2 sind im Falle dieses Beispieles direkt mit der senkrechten Wandung
24 verbunden, wobei hinsichtlich der Montage der untersten und obersten, die Treppe
1 begrenzenden Treppenstufen 2.1 und 2.2, jeweils ein abweichendes Vorgehen bei Verwendung
partiell gesonderter Verbindungselemente vorgesehen ist.
[0022] Die geländerseitige Abstützung der ersten Stufe 2-1
zum Boden 25 und die Abstützung zwischen den einzelnen Stufen 2 erfolgt durch einheitliche
rohrförmige Holzstützklötze 3, die den Stufenabstand eindeutig definieren.
[0023] Die Holzstützklötze 3 können auch bei mangelnder Festigkeit der Wandung 24 zur wandseitigen
Stufenverbindung eingesetzt werden.
[0024] -Im letzteren Fall ist in den zur Verbindung herangezogenen Holzstützklötzen 3, in
die Stufen 2 jeweils eine Hülse 7.2 eingebracht, deren äußere Peripherie ein Holzgewinde
und deren innere Bohrung ein metrisches Gewinde 7.1 aufweist, während der wandseitige
Gewindebolzen 7 an seinen beiden Enden jeweils ein metrisches, mit den Innengewinde
der Hülse 7.2 bzw. der mit Endbegrenzung versehenen Abschlußmutter 6.3 korrespondierendes
Gebinde 7.1 aufweist.
[0025] Zur geländerseitigen Verbindung der ersten Stufe 2.1 mit dem Boden 25 wird, auch
für die weiteren Stufenverbindungen, die verwendete Kombination aus Bolzenkonstruktion
6, Gewindehülse 8, Gewindebolzen 9 sowie der Geländerstab 10 herangezogen.
[0026] Der eigentliche Gewindebolzen 6.1 ist beidendig mit einem metrischen Gewindeabschnitt
6.2 versehen, wobei im Falle der genannten ersten Stufe 2.1 der zum Boden 25 gerichtete
Gewindeabschnitt 6.2 in ein korrespondierendes Gewinde der Fundamentplatte 6.4 greift.
[0027] Der nah oben gerichtete Gewindeabschnitt 6.2 greift in die in dieser Treppenstufe
2.1 oben aufstehende Gewindehülse 8, etwa über deren halbe Länge, ein und schließt
dem Gewindebolzen 9 mit seinem ein gleiches metrisches Gewinde aufweisenden Gewindeabschnitt
9.2 an, während der nach oben gerichtete Holzgewindeabschnitt 9.1 in den mit einer
zylindrischen Ausnehmung versehenen und mit dieser über die Gewindehülse 8 greifenden
Geländerstab 10 eingeschraubt ist.
[0028] Die Fundamentplatte 6.4 wird durch eine Schicht aus Vergußmasse 11 so fixiert, daß
diese eine Ebene mit dem Estrich bildet.
[0029] Die wandseitige Befestigung der Stufe 2.1 erfolgt über zumindest zwei stufenseitig
eingreifende Steckbolzen 12, die in jeweils einer über eine vorbestimmte Länge ebenfalls
in der Stufe 2.1 befestigten , Hülse 13 geführt sind. Die den Steckbolzen 12 tragende
Hülse 13 führtjeweils in eine in der Wand 24 befestigte, mit-.einer Gewebeeinlage
versehene Hartgummimuffe 14, wobei die Verbindung 12 bis 14 waagrecht und spannungsfrei
mit der Stufe 2.1 fluchtet.
[0030] Die geländerseitige Verbindung der Endstufe 2.2 erfolgt einmal entsprechend der Befestigung
der Stufe 2.1, wobei anstelle der Fundamentplatte 6.4 die der vorgeordneten Stufe
2 anliegende, mit Endbegrenzung versehene Abschlußmutter 6.3 tritt. Ebenso ist die
wandseitige Fixierung der Stufe 2.2 identisch mit der Stufe 2.1.
[0031] Des weiteren ist jedoch zur Lagefestlegung in Richtung des Verlaufes der Treppe 1
vorgesehen, daß in die senkrechte Abschlußbegrenzung der Stufe 2.2 zumindest ein -
in der Regel jedoch zwei oder drei - Holzgewindebolzen 16, der in seinem rückwärtigen
Bereich parallel zur Stufenebene gerichtet in eine Befestigungsplatte 16.1.überführt
und mit in einer Ausnehmung der Decke 26 eingebrachte Dübel 18 über die Befestigungsschrauben
17 verbindbar ist. Hierbei ist zwischen der Ausnehmung der Decke 26 und der Stufe
2.2 ein Auflageklotz eingebracht, so daß der Stufe 2.2 durch Anzug der Befestigungsschraube
17, entlang der Stufenvorderkante, ein vertikal nach oben gerichtetes Moment vermittelt
werden kann.
[0032] Die zwischen der unteren und oberen Endstufe 2.1 und 2.2 angeordneten Stufen 2 sind
geländerseitig und wandseitig entsprechend der Stufe 2.2 und 2.1 befestigt.
[0033] Abweichend hiervon sind jedoch die die Steckhülsen 13 umfassenden Hartgummihülsen
14 mit einer Neigung von 3° zur Vertikalen nach unten gerichtet in die Wand 24 eingebracht,
so daß die Stufe, bei Ausrichtung in die Horizontale durch die Montage,einer zur wandseitigen
Befestigung ansteigenden Spannung ausgesetzt ist.
[0034] Dadurch sind der Entwicklung von Eigenschwingungen der Treppe - die vielfach zur
Verunsicherung des Treppenbenutzers und störender Lärmentwicklung führen - Grenzen
gesetzt.
1. Holztreppe, ausgeführt als einfach- oder mehrfach eck gewendelte oder gerade, aus vorgefertigten
Einzelteilen montierbare Einheit, die in aller Regel wandseitig mit den zugeordneten
senkrecht gerichteten Wandungen verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet,
d a B zumindest die zwischen der Erststufe (2.1) und der Endstufe (2.2) vorgesehenen
Stufen (2) wandseitig mit mindestens zwei jeweils mit aus einem Bolzen (12), einer
diesen aufnehmenden Hülse (13) und einer die Hülse umfassenden elastischen Muffe (14)
bestehenden Verbindungselementen (12 bis 14) ausgerüstet sind, wobei jeweils der Bolzen
(12) und die.Hülse (13) über eine Teillänge in paralleler Lage zu der Stufenebene
und die die Hülse (13) umfassende elastische Muffe (14) - in einem Winkel geringer
Steigung zur Vertikalen - in der Wand angeordnet sind, und d a ß geländerseitig der
Abstand zwischen den -Stufen (2) durch Stützelemente, die jeweils zwischen zwei Stufen
(2) fixierend angeordnet sind, vorgegeben ist, und dieser Abstand so abgestimmt ist,
daß die Innenperipherie der steigend angeordneten Muffe (14) eine Lage in der Normalen
aufweist.
2: Holztreppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die Stützelemente Distanzmittel oder Bolzenkonstruktionen (6) in Verbindung
mit rohrförmigen Holzstützklötzen (3) sind, wobei die beidendig am Bolzen (6.1) ausgebildeten
Metallgewinde (6.2) unterseitig in eine mit Endbegrenzung versehene Anschlußmutter
(6.3) und oberseitig in eine Gewindehülse (8) ragen, hierbei in der Gewindehülse (8)
der Bolzen (6.1) einem entgegengesetzt eingeführten mit gleichem Gewinde versehenen
Gewindebolzen (9) anliegt, dessen aus der Hülse (8) herausragende Teillänge ein Holzgewinde
(9.1.) trägt, dem ein Geländerstab (10) anschließbar ist.
3. Holztreppe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die Abstützung der ersten Stufe (2.1) durch beliebig distanzierende Mittel erfolgt,
wobei bei Verwendung einer Bolzenkonstruktion (6) und eines Holzstützklotzes (3) der
zum Boden gerichtete Gewindeabschnitt (6.2) in eine versenkt angeordnete, durch Vergußmasse
(11) abgedeckte Fundamentplatte (6.4) greift.
4. Holztreppe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
d a B jeweils der Bolzen (12) über eine längere und die Hülse (13) über eine kürzere
Teillänge in die Stufe (2) greift.
5. Holztreppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die die Hülse (13) umfassende elastische Muffe (14) ein eine Gewebeeinlage aufweisendes
Formteil aus Hartgummi ist.
6. Holztreppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
d a ß die zwischen Stufe und Stufe angeordneten Stützelemente mit einer im Abstand
von dem Treppenverlauf angeordneten mit am Boden (25) und an der Decke (26) befestigten
Streben gebildeten Harfe verbunden sind.
7. Holztreppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
d a ß wandseitig fallweise zusätzlich eine distanzierende Verbindung (6,3/7,3/6,2)
zwischen einzelnen Stufen (2.1, 2 und 2.2) angeordnet ist.