[0001] Die Erfindung betrifft ein Rettungsgerät, das in einer gasdichten, flexiblen, unter
Vakuum stehenden Umhüllung angeordnet ist.
[0002] Rettungsgeräte werden häufig in einer gasdichten, flexiblen Umhüllung, die unter
Vakuum steht, aufbewahrt, da sie so viel weniger Platz benötigen. Durch das Vakuum
wird das Rettungsgerät wie zum Beispiel ein Fallschirm oder ein aufblasbares Rettungsgerät
wie eine Schwimmweste, eine Rettungsinsel, ein Rettungsboot oder dergleichen durch
den auf der Umhüllung lastenden Außendruck zu einem festen und sehr kompakten Paket
zusammengedrückt. Dabei kann das Volumen des verpackten Rettungsgerätes bis auf ein
Drittel desjenigen Volumens verringert werden, das bei sorgfältigem Einpacken ohne
Vakuum zu erreichen wäre. Außerdem besteht der Vorteil der festen Verpackung darin,
daß sich einzelne Packlagen, das heißt einzelne Schichten des zusammengefalteten Rettungsgerätes
nicht relativ zueinander verschieben können; das vakuumverpackte Paket ist vielmehr
sehr formstabil.
[0003] Andererseits werden aufblasbare Rettungsgeräte, wie zum Beispiel Schwimmwesten, Rettungsinseln,
Rettungsboote und dergleichen normalerweise mit einer Druckgasflasche zusammen aufbewahrt,
so daß sie im Bedarfsfalle durch Betätigung des Ventils der Druckgasflasche schnell
aufgeblasen werden können. Selbstverständlich ist es dabei erforderlich, in regelmäßigen
Abständen zu prüfen, ob die Anordnung noch intakt ist. So müßte einmal geprüft werden,
ob nicht Druck aus der Druckgasflasche entwichen ist. Andererseits müßte geprüft werden,
ob das Rettungsgerät nicht möglicherweise durch äußere Beschädigung ein Leck aufweist.
[0004] Um das Packvolumen zu reduzieren, eine stabile Packlage zu erzielen und umständliche,
regelmäßige Prüfvorgänge zu vermeiden, ist es bekannt, das Rettungsgerät mit der Druckgasflasche
mit einer unter Vakuum stehenden Umhüllung zu versehen und aufzubewahren (DE-PS 30
36 796). Solange wie diese Umhüllung noch unter Vakuum steht, kann man sicher sein,
daß das Rettungsgerät nicht beschädigt ist und auch die Druckgasflasche noch Gas enthält.
Ist nämlich das Rettungsgerät durch einen äußeren spitzen Gegenstand beschädigt worden,
so ist die Umhüllung genauso beschädigt, so daß sie ihr Vakuum verliert. Entweicht
andererseits Druckgas aus der Druckgasflasche, so kann in der Umhüllung kein Vakuum
mehr vorhanden sein. Die Abwesenheit des Vakuums kann aber leicht dadurch festgestellt
werden, daß die Umhüllung das Rettungsgerät nicht mehr eng umschließt, sondern das
Paket weich wird und je nach Umfang des Lecks früher oder später die Umhüllung lose
von demselben herabhängt.
[0005] Soll das Rettungsgerät benutzt werden, so zieht man an einem Zugelement. Im Falle
des Fallschirms wird dadurch die Umhüllung an einer Sollbruchstelle aufgerissen, so
daß sich die Umhüllung mit Luft füllt, der Fallschirm eine lockerere Packung annimmt
und daher aus der Umhüllung herausgezogen werden kann. Selbstverständlich kann dieses
Herausziehen zum Beispiel beim Abwerfen von Lasten aus Flugzeugen auch automatisch
erfolgen. Soll ein aufblasbares Rettungsgerät benutzt werden, so betätigt man das
Ventil der Druckgasflasche mit Hilfe eines Zugelementes, das von außerhalb der Umhüllung
ergriffen werden kann. Wenn das Rettungsgerät aufgeblasen wird, platzt dabei infolge
des Drucks die Umhüllung und gibt so das Rettungsgerät frei.
[0006] Die Umhüllung ist normalerweise eine verhältnismäßig dünne-Kunststoffolie. Es ist
daher ein sehr sorgfältiger Umgang des aus Rettungsgerät und Umhüllung bestehenden
Pakets notwendig. Scheuert dieses Paket gegen irgendwelche Gegenstände oder kommt
es mit scharfen Kanten in Berührung, so wird die Umhüllung beschädigt, so daß das
Vakuum verschwindet und man nicht mehr sicher ist, ob das Rettungsgerät im einwandfreien
Zustand ist. Dies gilt insbesondere, da die Umhüllung aufgrund der Wirkung des Vakuums
verhältnismäßig scharfe Kanten bildet.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Gerät der eingangs genannten Art so
zu verbessern, daß die Umhüllung besser gegen Beschädigung geschützt ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Umhüllung von einem mit einer
Öffnung versehenen Hartschaummantel umgeben ist, der an der Umhüllung formschlüssig
anliegt.
[0009] Das ganze Paket hat auf diese Weise eine starre Form. Irgendwelche scharfen Kanten
oder dergleichen, an die das Paket stößt, können höchstens das Äußere des Hartschaummantels
leicht beschädigen, nicht aber die Umhüllung. Es besteht auch nicht die Gefahr, daß
die Umhüllung durch Scheuern des Pakets an irgendwelchen Gegenständen beschädigt wird.
[0010] Das gesamte Paket mit Rettungsgerät und Umhüllung hat, wenn der Hartschaummantel
genügend stabil ist, auch eine entsprechend größere Eigenstabilität, so daß Beschädigungen
von Rettungsgerät oder Umhüllung aufgrund von Durchbiegen des Pakets bei Transport
oder Lagerung vermieden werden können. Auf diese Weise wird es erst möglich, das Prinzip
der unter Vakuum stehenden Umhüllung auch bei größeren Rettungsinseln und dergleichen
anzuwenden.
[0011] Da der Hartschaummantel mit einer Öffnung versehen ist, kann durch diese Öffnung
jederzeit der Zustand der Umhüllung und damit des Vakuums geprüft werden.
[0012] Ist das Rettungsgerät insbesondere ein vakuumverpackter Fallschirm, so kann dieser
völlig problemlos wie aus einer vorbekannten Umhüllung herausgezogen werden, wenn
die Umhüllung und/oder der Hartschaummantel in der Nähe der öffnung mit einer oder
mehreren Sollbruchstellen versehen sind und wenn ein Zugelement zum Herausziehen des
Rettungsgeräts bei gleichzeitigem öffnen von Umhüllung und/oder Hartschaummantel im
Bereich der Öffnung angeordnet ist. Das Rettungsgerät kann so auf die genau gleiche
Weise aus dem Paket herausgezogen werden, wie dies bei vorbekannten vakuumverpackten
Rettungsgeräten der Fall ist. Es ist also keine Anpassung an das erfindungsgemäße
Rettungsgerät oder keine Umgewöhnung oder Umschulung von Bedienungs- oder Benutzungspersonal
notwendig. Der Hartschaummantel besteht dabei normalerweise aus einem sehr leicht
aufbrechenden Material, so daß besondere Sollbruchstellen im Hartschaummantel häufig
gar nicht erforderlich sind. Andererseits könnte aber auch die öffnung im Hartschaummantel
so groß gemacht werden, daß hier der Fallschirm problemlos ohne Zerstörung des Hartschaummantels
herausgezogen werden kann.
[0013] Ist bei einem aufblasbaren Rettungsgerät wie Schwimmweste,
Rettungsinsel, Rettungsboot oder dergleichen, das zusammen mit einer Druckgasflasche
in der Umhüllung angeordnet ist, deren Ventil zum Aufblasen des Rettungsgeräts von
außerhalb der Umhüllung zu öffnen ist, vorgesehen, daß ein Zugelement zur Ventilbetätigung
der Druckgasflasche im Bereich der Öffnung angeordnet ist, kann das Ventil besonders
leicht betätigt werden; es muß dann nicht erst ein Teil des Hartschaummantels abgerissen
oder zerstört werden. Wenn nach der Ventilbetätigung das Rettungsgerät aufgeblasen
wird, so wird durch den entstehenden überdruck nicht nur die verhältnismäßig dünne
Umhüllung zerstört, sondern auch der Hartschaummantel aufgesprengt, so daß das Rettungsgerät
frei wird.
[0014] Wenn ein-Teil der Umhüllung mit der Handhabe zur Ventilbetätigung aus dem Hartschaummantel
herausragt, kann an diesem Teil der Umhüllung geprüft werden, ob die Umhüllung noch
unter Vakuum steht.
[0015] Ist aber eine weitere Öffnung im Hartschaummantel zum Prüfen der Umhüllung der Anordnung
vorgesehen, so kann durch diese Öffnung die Umhüllung bzw. die Frage, ob sie noch
unter Vakuum steht, an einer mehr oder weniger ebenen Fläche der Umhüllung festgestellt
werden, wo die Frage der Dichtheit besser zu prüfen ist als an einer Stelle, an der
die Umhüllung von einer Handhabe umschlossen ist. Durch diese öffnung kann auch z.B.
eine Feuchtigkeitsanzeige sichtbar sein, die innerhalb der inneren Umhüllung angeordnet
ist. Wird hier Feuchtigkeit angezeigt, so ist sofort ersichtlich, daß das Vakuum nicht
mehr besteht.
[0016] Der Hartschaummantel kann aus einem Polyurethanschaum bestehen.
[0017] Als besonders vorteilhaft hat sich ein offenporiger und halbharter Polyurethanschaum
erwiesen, der aus zwei Komponenten gemischt wird und innerhalb von etwa 90 Sekunden
reagiert und innerhalb von drei Minuten voll aushärtet.
[0018] Ein wesentliches Verdienst der Erfindung ist -es, in Form des Hartschaummantels eine
Ummantelung gefunden zu haben, die einerseits den Inhalt sicher schützt, andererseits
beim Aufblasen des Rettungsgeräts von selbst'abplatzt. Bisher war man der Ansicht,
diese Forderungen könnten nicht gleichzeitig erfüllt werden.
[0019] Man könnte zwar durch eine dickere Umhüllungsfolie den Schutz des Inhalts verbessern;
es wäre dann aber unsicher, ob diese Umhüllungsfolie auch tatsächlich in gewünschter
Weise aufplatzt. Bisher war man daher gezwungen, zur sicheren Aufbewahrung das Paket
mit der Umhüllungsfolie in einer sehr aufwendigen abgepolsterten Tasche aufzubewahren,
die beim Aktivieren des Gerätes ebenfalls aufgesprengt werden mußte. Neben den entsprechenden
Kosten und den zusätzlich erforderlichen öffnungskräften für die Packtasche tritt
auch noch das Problem auf, daß auch auf diese Weise die Beschädigung der dünnen Umhüllungsfolie
nicht sicher verhindert werden kann.
[0020] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer vorteilhaften Ausführungsform beispielsweise
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung im Querschnitt ein erfindungsgemäßes Rettungsgerät
mit Umhüllung und Hartschaummantel, und
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Geräts der Fig. 1.
[0021] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist die Rettungsinsel 1 in zusammengefaltetem Zustand
mit einer Druckgasflasche 2 über ein Ventil 3 verbunden, das durch Betätigung einer
Handhabe 4 geöffnet werden kann, so daß die Rettungsinsel 1 aufgeblasen wird. Rettungsinsel
und Druckgasflasche befinden sich in einer Umhüllung 5, z.B. einer dünnen weitgehend
speziell gasundurchlässigen Kunststoffolie, die evakuiert ist und daher die Rettungsinsel
1 und die Druckgasflasche 2 eng umschließt. Die flexible Umhüllung 5 wiederum wird
von einem Hartschaummantel 6 formschlüssig umgeben. Dieser Hartschaummantel weist
bei 7 eine Öffnung auf, aus der ein Teil der Umhüllung 5 mit der Handhabe 4 für das
Ventil 3 der Druckgasflasche 2 herausragt. Außerdem weist der Hartschaummantel 6 eine
weitere Öffnung 8 auf, durch die durch Betasten der Umhüllung 5 geprüft werden kann,
ob die Umhüllung noch unter Vakuum steht. Außerdem kann dort innerhalb der Umhüllung
ein Feuchtigkeitsmesser angebracht sein, der anzeigt, falls Feuchtigkeit in die Umhüllung
5 eingedrungen ist und diese daher nicht mehr unter Vakuum steht.
[0022] Die Anordnung der Fig. 1 kann dadurch hergestellt werden, daß nach Anbringen der
evakuierten Umhüllung 5 die ganze Anordnung auf Abstandshalter 9, die z.B. aus Schaumstoff
bestehen können, in eine Form gestellt wird und anschließend der Raum zwischen Wand
der Form und Umhüllung 5 ausgeschäumt wird. Nach dem Erhärten des Schaums kann die
Anordnung dann aus der Form entfernt und verwendet werden.
1. Rettungsgerät, das in einer gasdichten, flexiblen, unter Vakuum stehenden Umhüllung
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (5) von einem mit einer
Öffnung (7, 8) versehenen Hartschaummantel (6) umgeben ist, der an der Umhüllung (5)
formschlüssig anliegt.
2. Rettungsgerät nach Anspruch 1, insbesondere Fallschirm, dadurch_gekennzeichnet,
daß Umhüllung (5) und/oder Hartschaummantel (6) in der Nähe der Öffnung (7, 8) mit
einer oder mehreren Sollbruchstellen versehen sind, und daß ein Zugelement (4) zum
Herausziehen des Rettungsgeräts (1) bei gleichzeitigem öffnen von Umhüllung (5) und/oder
Hartschaummantel (6) im Bereich der öffnung (7, 8) angeordnet ist.
3. Rettungsgerät nach Anspruch 1, insbesondere aufblasbares Rettungsgerät wie Schwimmweste,
Rettungsinsel, Rettungsboot und dergleichen, das zusammen mit einer Druckgasflasche
in der Umhüllung angeordnet ist, deren Ventil zum Aufblasen des Rettungsgeräts von
außerhalb der Umhüllung zu öffnen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zugelement
(4) zur Ventilbetätigung der Druckgasflasche (2) im Bereich der öffnung (7) angeordnet
ist.
4. Rettungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hartschaummantel (6) eine weitere Öffnung (8) zum Prüfen des Zustandes der Anordnung
aufweist.
5. Rettungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hartschaummantel (6) aus einem Polyurethanschaum besteht.
6. Rettungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyurethanschaum
offenporig und halbhart ist.