[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter zur Endlagerung von radioaktiven Abfällen mit
Uran als Strahlenschutzmaterial innerhalb der Behälterwandungen.
[0002] Behälter für radioaktives Material, die als Strahlenschutzmaterial Uran zwischen
einem inneren und äußeren Mantel des Behälterkörpers, im Abschirmdeckel und auf dem
Behälterboden enthalten, sind beispielsweise aus der DE-OS 2 304 665 bekannt. Die
hierfür verwendeten Urangußkörper in Form von abgereichertem Material müssen stets
in einen anderen Werkstoff eingekapselt werden, da sie nicht oxidations- und korrosionsbeständig
sind.
[0003] Da Uran außerdem in seinen Eigenschaften anisotrop ist und sich daher bei Erwärmung
in den drei Dimensionen verschieden stark ausdehnt, im Gegensatz zu den üblichen Kapselungsmaterialien,
wie z.B. Stahl, kann es bei Füllung des Behälters mit stark wärmeabgebenden radioaktiven
Stoffen oder beim vorgeschriebenen Feuertest (30 Minuten bei 800° C) zu Verwerfungen
kommen, die den Behälter beschädigen.
[0004] Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Behälter zur Endlagerung von
radioaktiven Abfällen mit Uran als Strahlenschutzmaterial innerhalb der Behälterwandungen
zu schaffen, bei dem Verwerfungen bei erhöhten Temperaturen ausgeschlossen sind und
der weniger korrosionsanfällig ist.
[0005] Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Strahlenschutzmaterial
Uranlegierungen mit 5 bis 15 Geu% Molybdän und/oder 2 bis 15 Gew.% Kupfer und/oder
1 bis 5 Gew.% Zirkon und/oder 0,5 bis 5 Gew.% Chrom und/oder 0,5 bis 2 Gew.% Nickel
und/oder 0,5 bis 1,5 Gew.% Niob und/oder 0 bis 5 Gew.% Eisen, Rest Uran, eingesetzt
werden, wobei der Gesamtgehalt der Beilegierungsmetalle 10 bis 16 Gew.% und der Zusatz
an Chrom, Nickel und/oder Niob mindestens 1,5 Gew.% betragen muß.
[0006] Diese Legierungen weisen gegenüber dem reinen Uranmetall und bekannten Uranlegierungen
eine wesentlich höhere Korrosionsbeständigkeit auf, so daß man sie direkt als Behälter-
und Strahlenschutzmaterial verwenden kann, wobei nur dünne Bleche von 1 bis 2 mm zur
Rückhaltung der vom Kern ausgehenden Alpha- und Beta-Strahlungen und keine dickwandigen
Abkapselungen oder Stahlmäntel mehr benötigt werden. Außerdem zeigen diese Legierungen
praktisch keine Anisotropie in bezug auf unterschiedliche Wärmeausdehnung auf.
[0007] Folgende Legierungen haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen:
a) 89 % Uran, 8 % Molybdän, 1 % Zirkon, 1 % Chrom und 1 % Nickel
b) 88,5 % Uran, 5 % Molybdän, 5 % Zirkon, 1,5 % Niob
c) 88,5 % Uran, 4 % Kupfer, 5 % Zirkon, 1 % Chrom, 1,5 % Niob
d) 85 % Uran, 5 % Kupfer, 4 % Zirkon, 5 % Chrom, 1 % Nickel.
[0008] Diese Legierungen sind strahlenbeständig und zeigen nur eine um ca. 10 % niedrigere
Strahlenabschirmwirkung als reines Uran. Die Herstellung der Legierungen beim Schmelzen
ist ohne Probleme, wie auch das Gießen der entsprechenden Formkörper. Je nach Anforderung
an die Korrosionsbeständigkeit entsprechend den unterschiedlichen geologischen Formationen
der Endlager kann man die Zusätze der Legierungsmetalle in den beanspruchten Bereichen
variieren.
[0009] Die Verwendung von Uranlegierungen als Strahlenschutz-und Behältermaterial hat den
weiteren Vorteil, daß abgereichertes Uran, das in großen Mengen bei der Anreicherung
von Uran-235 anfällt und ebenfalls als radioaktiver Abfall behandelt werden muß, gleichzeitig
endgelagert wird, ohne daß eigene Behälter hierfür notwendig wären. Das gleiche gilt
für mehrmals aufgearbeitetes Uran aus der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente,
das wegen der Anreicherung von nicht spaltbarem Uran-236 nicht mehr für die Brennelementherstellung
verwendet werden kann.
[0010] Das Zulegieren von Kupfer und Zirkon zu Uran dient vor allem der Verbesserung der
Korrosionseigenschaften. Dabei sollte der Zirkongehalt nicht höher als 5 % sein, da
sonst der Schmelzpunkt der Legierung zu stark herabgesetzt wird. Das Zulegieren von
Eisen ist ebenfalls möglich, wobei auch hier nicht mehr als 5 % zugegeben werden dürfen,
da sonst der Schmelzpunkt unter 900° C absinkt.
[0011] Molybdän und Zirkon beseitigen im Zusammenwirken mit Chrom, Nickel und/oder Niob
die Anisotropie des Urans. Der erfindungsgemäße Behälter besteht normalerweise aus
einem Gußkörper aus Uranlegierung, der mit einem etwa 2 mm starken Blechmantel umgeben
ist, der die Alpha- und Beta-Strahlen abschirmt, die aus dem Uran bzw. dessen Zerfallsproduktion
herrühren. Außerdem kann man noch eine zusätzliche Außenhülle verwenden, deren Werkstoff
gegen Korrosionseinflüsse, wie z.B. Salzlauge, beständig ist. Hierfür kommen Kupfer-Zinn-Bronzen,
Titan und Nickelbasislegierungen in Betracht.
[0012] Die Abbildung zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen Behälter. Das Strahlenschutzmaterial
(1) in Form einer Uranlegierung ist außen von einem dünnen Blechmantel (2) umgeben.
Behälter zur Endlagerung von radioaktiven Abfällen mit Uran als Strahlenschutzmaterial
innerhalb der Behälterwandungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Strahlenschutzmaterial Uranlegierungen mit 5 bis 15 Gew.% Molybdän und/oder
2 bis 15 Gew.% Kupfer und/oder 1 bis 5 Gew.% Zirkon und/oder 0,5 bis 5 Gew.% Chrom
und/oder 0,5 bis 2 Gew.% Nickel und/oder 0,5 bis 1,5 Gew.% Niob und/oder 0 bis 5 Gew.%
Eisen, Rest Uran, eingesetzt werden, wobei der Gesamtgehalt der Beilegierungsmetalle
10 bis 16 Gew.% und der Zusatz an Chrom, Nickel und/oder Niob mindestens 1,5 Gew.%
betragen muß.