(19)
(11) EP 0 146 820 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.07.1985  Patentblatt  1985/27

(21) Anmeldenummer: 84114517.0

(22) Anmeldetag:  30.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B02C 13/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 13.12.1983 DE 8335662 U

(71) Anmelder: Steimel, Richard
D-5202 Hennef/Sieg 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Steimel, Richard
    D-5202 Hennef/Sieg 1 (DE)

(74) Vertreter: Freischem, Werner, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Freischem, An Gross St. Martin 2
50667 Köln
50667 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spänebrecher


    (57) Es handelt sich um einen Spänebrecher mit einem im Brechergehäuse (1) antreibbar angeordneten Rotor (2), an dem einlaßseitig mindestens ein Vorbrecharm (3) angeordnet ist, dessen Vorbrechmesser (4) mit am Brechergehäuse angeordneten Brechleisten (5) zusammenwirkt, und an dem auslaßseitig mehrere über den Umfang verteilte Rotormesser (6) eines Feinbrechwerkes angeordnet sind, deren Brechkanten mit den Brechkanten mehrerer im Brechergehäuse (1) uber den Umfang verteilt angeordneter Statormesser (7) zusammenwirken.
    Damit Grobteile, die das Feinbrechwerk blockieren, aus dem Brechergehäuse entfernt werden können, ist mindestens ein Statormesser (7') aus seiner Arbeitsstellung in eine einen Grobteilauslaß (10') freigebende Öffnungsstellung im Brechergehäuse (1) radial beweglich geführt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Spänebrecher mit einem im Brechergehäuse antreibbar angeordneten Rotor, an dem einlaßseitig mindestens ein Vorbrecharm angeordnet ist, dessen Vorbrechmesser mit am Brechergehäuse angeordneten Brechleisten zusammenwirkt und an dem auslaßseitig mehrere, über den Umfang verteilte Rotormesser eines Feinbrechwerkes angeordnet sind, deren Brechkanten mit den Brechkanten mehrerer, im Brechergehäuse über den Umfang verteilt angeordneter Statormesser zusammenwirken.

    [0002] Ein Spänebrecher dieser Art ist aus der DE-OS 25 47 980 bekannt. Bei diesem Spänebrecher ist das Brechergehäuse im Querschnitt rechtwinklig zur Rotorachse U- oder trogförmig ausgebildet und die obere flache Seite des Brechergehäuses ist als zu öffnender Deckel ausgebildet. Die Innenwandung des Brechergehäuses verläuft im wesentlichen parallel zur Rotorachse. Dadurch hat der Spänebrecher in Richtung des Materialflusses keine Einengung. Der Rotor wird über eine Rutschkupplung angetrieben, damit bei Überlastung oder bei Blockierung des Rotors nichts zerstört wird. Der Antrieb ist so gesteuert, daß bei Blockieren des Rotors die Drehrichtung geändert wird, damit sich der Rotor wieder freiarbeiten kann. Bei diesem reversierenden Antrieb können auch Grobteile, die im Feinbrechwerk den Rotor blockierten, zum Auslaß gelangen. Diese Maßnahme führt aber nicht immer zum Ziel, insbesondere dann, wenn das Grobteil größer ist als die Lücken zwischen dem Rotormesser und Statormesser des Feinbrechwerkes. In diesem Fall muß der Spänebrecher abgeschaltet und der Gehäusedeckel geöffnet werden, so daß der Brecherraum zumindest teilweise von Hand entleert werden kann und das Grobteil aus dem Brecherraum herausgenommen werden kann. Wegen der Scharfkantigkeit der Späne müssen während dieser Arbeit Schutzhandschuhe getragen werden. Diese Arbeiten sind zeitaufwendig und führen deshalb zu längeren Stillstandzeiten der Maschine.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spänebrecher zu schaffen, bei dem das Entfernen eines eine Blockade des Rotors bewirkenden Grobteiles schnell und ohne Aufwand ermöglicht ist.

    [0004] Ausgehend'von einemSpänebrecher der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens ein Statormesser im Brechergehäuse von einer Arbeitsstellung in eine einen Grobteilauslaß freigebende öffnungsstellung radial beweglich geführt ist.

    [0005] Wenn bei dem erfindungsgemäßen Spänebrecher ein Grobteil, zum Beispiel ein Stangenendstück, den Rotor blockiert, weil es sich zwischen Rotormesser und Statormesser eingeklemmt hat, wird durch wechselnde Drehrichtung des Rotors und Freigeben des Grobteilauslasses das Grobteil entfernt.

    [0006] Das radial bewegliche Statormesser wird über einen Antrieb, beispielsweise über einen Hydraulikzylinder, in Arbeitsstellung gehalten. Wenn eine Blockade auftritt und ein Grobteil den Auslaß passieren soll, wird das radial bewegliche Statormesser nach außen bewegt, wodurch eine Passage für das Grobteil frei wird.

    [0007] Bei einem Spänebrecher mit zur Vertikalen geneigten Rotorachse ist der Grobteilauslaß vorteilhafterweise an der tiefsten Stelle des Brecherraumes angeordnet, nämlich im Bereich der untersten Gehäusemantellinie.

    [0008] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0009] In der folgenden Beschreibung werden Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Spänebrechers unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. DieZeichnungen zeigen in

    Fig. 1 eine Schnittansicht des neuen Spänebrechers,

    Fig. 2 eine Ansicht nach der Schnittlinie II-II in Fig. 1,

    Fig. 3 eine Ansicht nach der Schnittlinie III-III in Fig. 2,

    Fig. 4 eineSchnittansicht eines Spänebrechers mit an einem Hebel befestigten Statormesser,

    Fig. 5 Schnittansicht entsprechend Fig. 2 einer abgewandelten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spänebrechers,

    Fig. 6 eine Ansicht nach der Schnittlinie VI-VI in Fig. 5.



    [0010] Der Spänebrecher nach Fig. 1 weist ein Prechergehäuse 1 auf, in dem ein Rotor 2 antreibbar gelagert ist. Der Rotor 2 weist einen Vorbrecharm 3 auf mit einem Vorbrechmesser 4, dessen Brechkanten mit den Brechkanten von Brechleisten 5 zusammenwirken, die fest im Brechergehäuse 1 angeordnet sind. Ferner sind am Rotor 2 Rotormesser 6 eines Feinbrechwerkes angeordnet, deren Brechkanten mit den Brechkanten mehrerer, im Brechergehäuse 1 über den Umfang verteilt angeordneter Statormesser 7 zusammenwirken. Die zu brechenden Späne gelangen aus dem Einfülltrichter 8 in das Brechergehäuse 1. Dort werden sie vom Vorbrecharm 3 erfaßt und zwischen den Brechleisten 5 und dem darin im Abstand vorbeigleitenden Vorbrechmesser 4 gebrochen. Diese vorgebrochenen Späne gelangen dann zum Feinbrechwerk und werden von dem Rotormesser 6 und Statormesser 7 feingebrochen und gelangen über den Auslaßraum 10 und der Auslaßrutsche 11 auf ein Förderband oder in einen Kübel. Da die Achse 9 des Rotors geneigt ist, hat der Brecherraum eine tiefste Stelle. Im Bereich der untersten Mantellinie des Brechergehäuses 1 sind die dort befindlichen Statormesser 71 radial beweglich angeordnet. Die Statormesser 7' sind an einem Block 14 befestigt, an dem eine Kolbenstange 16 einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit 15 angreift.

    [0011] Wie Fig. 2 zeigt, ist der Block 14 konisch ausgebildet und wird in eine entsprechend konische Führung 17 gedrückt, die auf das Brechergehäuse 1 aufgesetzt ist und die die Scherkräfte aufnimmt, welche auf die Statormesser 7' einwirken. In dieser, in Fig. 2 dargestellten Arbeitsstellung werden die Statormesser 7' mittels der Kolben-Zylinder-Einheit 15 hydraulisch blockiert. Falls ein Grobteil eine Blockade des Rotors verursacht, kann dieses Grobteil durch öffnen des Grobteilauslasses und reversierendem Antrieb des Rotors aus dem Brecherraum entfernt werden. Das Grobteil gelangt über den Grobteilauslaß 10' auf die Auslaßrutsche 11. Canach werden die Statormesser 7' wieder in ihre Arbeitsstellung gedrückt und der Spänebrecher kann seinen normalen Betrieb wieder aufnehmen. Der Rotor rotiert beispielsweise mit einer Drehzahl von 60 bis 80 U/min. Wenn der Rotor blockiert wird, ist der Rotorantrieb so gesteuert, daß er drei bis viermal reversiert. Sofern dann der Rotor sich noch nicht freigearbeitet hat, wird dem Kolben-Zylinder-Antrieb 15 ein Impuls gegeben, den Grobteilauslaß 10' durch Zurückziehen der radial beweglichen Statormesser 7' zu öffnen. Danach wird der Rotor mit einer Drehzahl von beispielswiese 2 bis 4 U/min reversierend angetrieben. Es hat sich gezeigt, daß in den meisten Fällen sich dadurch das die Blockierung bewirkende Grobteil zum geöffneten Grobteilauslaß 10' bewegt und den Brecherraum verläßt.

    [0012] Sollte sich trotz geöffnetem Grobteilauslasses und trotz zwei oder dreimaligem Drehrichtungswechsel des Rotors der Rotor noch nicht freigearbeitet haben, muß der Spänebrecher abgeschaltet und der Deckel 12 zum Brecherraum hin geöffnet werden.

    [0013] Zweckmäßigerweise sind an diesem Spänebrecher Signalgeber angebracht, die ein optisches und akustisches Signal geben, wenn nach öffnen des Grobteilauslasses 10' und nach mehrmaligem Reversieren des Motors der Rotor sich noch nicht freigearbeitet hat.

    [0014] Wenn das Signal ertönt, schaltet sich der Motor ab. Nach Lösen des Deckelverschlusses kann über einen Handgriff der Gehäusedeckel 12 geöffnet werden und der Brecherraum von Hand ausgeräumt werden.

    [0015] Der Rotor 2 ist an einer Rotorwelle befestigt, die über ein Gleitlager und ein Wälzkörperlager in einem Gestell 13 gelagert ist. Zwischen dem Brechergehäuse 1 und dem Gestell 13 ist die Auslaßrutsche 11 angeordnet. An der Unterseite des Rotors ist ein mitrotierender Wischer 30 angeordnet, der die zerbrochenen Späne aus dem Auslaßraum 10 herausschiebt, damit sie auf die Auslaßrutsche 11 gelangen.

    [0016] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist nur ein Statormesser 7' radial beweglich angeordnet. Dieses Statormesser 7' ist über einen Block 14 an einem steifen Hebel 18 befestigt, der um dieAchse 19 schwenkbar am Brechergehäuse 1 gelagert ist und der von einem Kolben-Zylinder-Antrieb 15 über die Kolbenstange 16 in eine öffnungsstellung und in eine Schließstellung bewegt werden kann. Damit die beim Spänebrechen auf das Statormesser 7' wirkenden Scherkräfte nicht vom Lager 19 aufgenommen werden müssen, ist das Statormesser 71 und der damit verbundene Block 14 in einer Führung 17 geführt, die auf das Brechergehäuse 1 aufgesetzt ist.

    [0017] Die Länge des Hebels 18 entspricht etwa dem Durchmesser des Spänebrechers, so daß der gegen eine Konsole 20 sich abstützende Zylinder-Kolben-Antrieb 15 an einer Seite des Spänebrechers angeordnet werden kann.

    [0018] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 sind nicht nur die Statormesser 71 axial beweglich angeordnet, sondern auch die an diese Statormesser 71 angrenzende Wandung 24 des Brechergehäuses 1 und ein Teil 23 der Decke 22 der Auslaßmündung 21.

    [0019] Auf diese Weise wird der freie Querschnitt des geöffneten Grobteilauslasses 10' erheblich vergrößert.

    [0020] Der radial verschiebbare Teil 24 der Wandung des Brechergehäuses 1 sowie der verschiebbare Teil 23 der Decke 22 der Auslaßmündung 21 bilden mit Führungswänden 26 einen Schlitten 25, der radial zur Rotorachse 9 verschiebbar in einem Führungsgehäuse 27 geführt ist. In diesem Führungsgehäuse 27 befindet sich die Kolben-Zylinder-Einheit 15, deren Zylinder starr an einer Wand des Gehäuses 27 befestigt ist.

    Bezugszeichenliste



    [0021] 

    1 Brechergehäuse

    2 Rotor

    3 Vorbrecharm

    4 Vorbrechmesser

    5 Brechleiste

    6 Rotormesser des Feinbrechers

    7 Statormesser des Feinbrechers

    71 Statormesser des Feinbrechers

    8 Einfülltrichter

    9 Rotorachse

    10 Auslaßraum

    10' Grobteilauslaß

    11 Auslaßrutsche

    12 Gehäusedeckel

    13 Gestell

    14 Block

    15 Zylinder-Kolben-Einheit

    16 Kolbenstange

    17 Führung

    18 Hebel

    19 Schwenklager

    20 Konsole

    21 Auslaßmündung

    22 Decke

    23 verschiebbarer Teil

    24 Teil der Gehäusewandung

    25 Schlitten

    26 Führungswände

    27 Führungsgehäuse




    Ansprüche

    1. Spänebrecher mit einem im Brechergehäuse (1) antreibbar angeordneten Rotor (2), an dem einlaßseitig mindestens ein Vorbrecharm (3) angeordnet ist, dessen Vorbrechmesser (4) mit am Brechergehäuse angeordneten Brechleisten (5) zusammenwirkt, und an dem auslaßseitig mehrere über den Umfang verteilte Rotormesser (6) eines Feinbrechwerkes angeordnet sind, deren Brechkanten mit den Brechkanten mehrerer im Brechergehäuse (1) über den Umfang verteilt angeordneter Statormesser (7) zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, daß
    mindestens ein Statormesser (71) im Brechergehäuse(1) aus seiner Arbeitsstellung in eine einen Grobteilauslaß (101) freigebende öffnungsstellung radial beweglich geführt ist.
     
    2. Spänebrecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (9) des Rotors (2) in an sich bekannter Weise zur Vertikalen geneigt ist und im Bereich der untersten Gehäusemantellinie und über der Auslaßmündung (21) der Grobteilauslaß (10') mit dem oder den radial beweglichen Statormessern (7') angeordnet sind.
     
    -3. Spänebrecher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Statormesser (71) an einem Block (14) befestigt ist, der in einer auf das Brechergehäuse (1) aufgesetzten Führung (17) geführt ist.
     
    4. Spänebrecher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Block (14) und die Führung (17) in Schließrichtung konvergierende Anlageflächen (28) aufweisen.
     
    5. Spänebrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurchgekennzeichnet, daß das bewegliche Statormesser (71) mit der Kolbenstange (16) einer hydraulisch beaufschlagbaren Zylinder-Kolben-Einheit (15) verbunden ist.
     
    6. Spänebrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Statormesser (71) an einem schwenkbar am Brechergehäuse (1) gelagerten Hebel (18) befestigt ist, der von einem Antrieb (15) aus einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung und zurück bewegbar ist.
     
    7. Spänebrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Statormesser (71) zusammen mit einem die Statormesser (71) umgebenden Teil (24) der Wandung des Brechergehäuses (1) und einem Teil (23) der Decke (22) der Auslaßmündung (21) radial beweglich geführt ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht