[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Verwendet man solche Vorrichtungen für Betonschalungen, dann nennt man sie Schaltafeln.
Sie sind wiederverwendbar und dienen dazu, den Beton abzustützen, solange er noch
nicht abgebunden hat. Sie werden verwendet für die Herstellung von Mauern. In diesem
Fall begrenzen zwei meist parallele Schaltafeln die Dicke der späteren Wand. Man verwendet
solche Schaltafeln aber auch für die Deckenschalung, die Schd ung von UnterzUgen,
die Schalung von Pfeilern usw. Im Betrieb müssen sie zahlreiche Forderungen erfullen,
die sehr widersprüchlich sind. Zu Beispiel müssen sie leicht sein. Dies deshalb, weil
sie als Einzel-Schaltafeln möglichst ein einzelner Mann oder möglichst zwei Manner
handhaben müssen. Aber auch wenn die Schaltafeln mit einem Kran gehoben werden sollen,
dann sollen sie leicht sein, denn in diesem Fall sind mehrere Schaltafeln miteinander
verbunden. Die normalerweise verwendeten Schaltafeln sind schwer, denn die Schalplatte
besteht aus einer dicken Sandwichplatte mit dem Hauptbestandteil Holz. Der Rahmen
sowie die Schalplatte nach hinten abstützende
[0003] Stege bestehen aus Stahl. Die Nachteile dieser Schaltafeln sind folgende:
a) Wegendes hohen Gewichts sind die Schaltafeln schlecht handhabbar.
b) Wegen des hohen Gewichts kann man nur eine bestimmte Menge von ihnen auf Lastkraftwagen
transportieren.
c) Die Schaltafel muß in den Rahmen passen. Man muß hier besondere Fertigungverfahren
anwenden, denn lediglich der Rahmen besteht aus totem Material während die Schalplatte
aus lebendigem Material besteht.
d) Es zeichnen sich am fertigen Beton die Umfangslinien der Schalplatte mehrfach ab,
denn der Rahmen ragt zumindest mit einer Rippe bis zum Beton vor. Bei zwei nebeneinander
stehenden Schalplatten hat man also drei parallele, dicht nebeneinander liegende ,
aus der fertigen Wand dann vorstehende Rippen.
e) Die Schalplatte nimmt Wasser auf. Solange sie neu ist, ist dies nicht soviel. Wenn
sie aber später auffasert, dann nimmt sie immer mehr Wasser auf. Dies bedeutet, daß
der Beton beim Abbinden auf der Baustelle zu wenig Wasser hat und er bekommt dann
die bekannten Luftporen.
f) Ein Wasserverlust kann auch in den schmalen Spalten zwischen dem Rand der Schalplatte
und dem Rahmen stattfinden. Dies umso mehr, als ja der hydrostatische Druck bei einer
z. B. 2,50 m hohen Schaltafel bei eingefulltem Beton ganz erheblich ist.
g) Die Schalplatte bestimmt mit ihrer Oberflächengüte die Oberflächengüte des späteren
Betons. Je glatter diese ist, desto glatter wird auch die Mauer bzw. die Decke od.
dgl. Selbst bei sehr hochwertigenSchalplatten läßt die Oberflächengüte im Laufe der
Zeit durch Auffasern nach. Ware die Oberflächengüte sehr hoch, dann hatte dies auch
den Vorteil, daß direkt neben der Schalplattenoberfläche sich eine sehr dünne Schicht
aus Zement absetzt, was sowohl aus ästhetischen Gründen als auch aus Gründen der späteren
Nachbehand lung sehr erwünscht ist. Bei den bekannten Vorrichtungen ist die Schalplatte
entweder von vornherein schon rauh oder wird es doch sehr stark im Laufe des Gebrauchs.
h) Wenn man den Beton zwischen Schaltafeln gegossen hat, dann wird er ja bekanntlich
durch Rüttelmaschinen verdichtet. Dabei bewegt sich der Beton ein klein wenig nach
unten. Im Bereich der Oberfläche der Schalplatte bewegt sich der Beton natürlich umso
leichter nach unten, je glatter diese ist.
i) Die Zementmilch ist alles andere als ein chemisch neutraler Stoff. Vielmehr greift
sie Metall an. Dies bedeutet, daß der Fassungsrand der Rahmenschenkel der Schaltafel
im Lauf der Zeit korrodieren.
j) Es soll ja wegen der gleichmäßigen Arbeitsverteilung auch möglichst während des
Winters gebaut werden. Beim Abbinden des Betons tritt eine geringe Erwärmung auf.
Auf diese ist man Über weite Temperaturbereiche hin nicht angewiesen. Ab einer Temperatur
von z. B. - 100C fuhren die Schaltafeln soviel Wärme ab, daß der Beton nicht mehr
abbindet. Insbesondere wird die Warme im Bereich der Schalplattenfassungen abgeführt,
denn diese kommen ja direkt in Kontakt mit dem Beton. Sofern man die ansich hochwertigen
Schalplatten in Sandwichbauweise verwendet, haben diese eine schlechte Wärmedämmung.
Sie liegen mit hohem Druck an den Querstreben des Schaltafelrahmens an, und diese
Querstreben dienen dann praktisch als Kühlrippen für den dahinterliegenden Bereich.
Es kann also sein, daß sich die Metallteile der Schaltafel wie ein Netz auf dem Beton
abzeichnen . Ein Bauwerk wird dadurch entweder ganz oder teilweise wertlos.
[0004] Lediglich um der Gewichtsverminderung willen ist man in den letzten Jahren auf Schatafeln
gekommen, die aus Aluminium bestehen. Aluminium ist jedoch sehr teuer und läßt sich
nur durch Spezialschweißungen schweißen, wird von der Betonmilch noch mehr angegriffen
und wird wesentlich früher zerbeult als die Schaltafeln des oben erwähnten Aufbaues.
Häufig macht man bei den Aluminiumschalungen auch die Schalplatte aus Aluminium. An
Aluminium beginnt jedoch schon nach der zweiten bis dritten Schalung der Beton festzubacken,
so daß das Entformen Schwierigkeiten bereitet.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, Bauteile der eingangs genannten Art anzugeben, die
wesentlich leichter als die leichteste Metallschalung ist, die einfach herstellbar
ist und die trotz des geringen Gewichts sowohl in der Lage ist, die auf der Baustelle
ubliche grobe Behandlung langzeitig zu ertragen als auch vor allem in der Lage ist,
die beim Betonieren auftretenden hydrostatischen Drücke aufzunehmen. Es soll möglich
sein, besser zu entformen als dies bei Aluminiumschalungen bi slang der Fall war und
es soll auch erreicht werden, daß die Oberflächengüte der Schalplatte ausgezeichnet
ist und bleibt.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die aus dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs
ersichtlichen Merkmale gelöst.
[0007] Eine solche Vorrichtung kann auch als Platte für den Winterbau verwendet werden,
sie kann als Dach für Baracken verwendet werden usw. Durch die Erfindung kann man
den Bauteil mit einer Vorspannung versehen. Die beiden äußeren Materialien würden
ansich überbeansprucht. Durch die Vorspannung in genau entgegengesetzter Richtung
zur Beanspruchungsrichtung wird jedoch die Last vermindert, die der Kunststoff aushalten
muß. Wenn die Aushärttemperatur erheblich über der Betriebstemperatur liegt, was z.
B. bei 130 bis 150°C sein kann, dann wird der Zustand der Vorspannung in so hohen
Tempetaturbereichen eingefroren, daß diese im Betrieb niemals mehr erreicht werden.
[0008] Durch die Merkmale des Anspruchs 2 erleichtert man die Herstellung, die Berechnung
und kommt leichter zu symmetrischen Verhältnissen.
[0009] Durch die Merkmale des Anspruchs 3 kann man das dritte Material schützen, und außerdem
benötigt man dann nur eine Schicht aus dem dritten Material. Außerdem bietet dann
das dritte Material seine gesamte Oberfläche dem ersten und dem zweiten Material.
[0010] Durch die Merkmale des Anspruchs 4 kommt man in solche Temperaturkoeffizientenbereiche,
die z. B. für Schalplatten gerade richtig liegen.
[0011] Durch die Merkmale des Anspruchs 5 erreicht man, daß das dritte Material eine sehr
große Flache gegenüber dem zweiten und ersten Material bietet, denn solche Blechstreifen
sind ja weitgehend zweidimensional. Die Vorspannkräfte können deshalb großflächig
aufgen ommen werden.
[0012] Durch die Merkmale des Anspruchs 6 kann man den Metallanteil und damit den Gewichtsanteil
niedrig halten und man Überläßt es den beiden anderen Materialien, das Hauptvolumen
zu bilden.
[0013] Durch die Merkmale des Anspruchs 7 bleibt der Blechstreifen gerade und bildet beim
Abkuhlen keinen Buckel, der ja die Vorspannung ganz oder teilweise aufheben würde.
[0014] Durch die Merkmale des Anspruchs 8 erreicht man eine Verstärkung des KunststofFs,
ohne daß der Wärmeausdehnungskoeffizient der Fasern eine oder eine wesentliche Rolle
spielen würde.
[0015] Die Merkmale des Anspruchs 9 eigenen sich für solche Verfahren, wenn die Vorrichtung
im Vakuumverfahren hergestellt wird.
[0016] Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 10 verfährt man, wenn man mittels Druckverfahren,
wie z. B. dem SMC-Verfahren, herstellen will.
[0017] Beim augenblicklichen Stand der Technik werden die Merkmale des Anspruchs 11 bevorzugt.
Sollten Kohlefasem oder andere Fasem billiger werden und ebenfalls den Duroplast armieren,
dann können auch diese verwendet werden.
[0018] Durch die Merkmale des Anspruchs 12 wird die Vorrichtung besser berechenbar, man
kommt leichter zu symmetrischen Verhältnissen, bei Biegungen in dieser Zone wird das
dritte Material weniger oder gar nicht beansprucht und man benötigt keine besondere
Oberflächenbehandlung des dritten Materials, wie etwa Aufrauhen od. dgl.
[0019] Durch die Merkmale des Anspruchs 13 kann man bei der Herstellung besser entformen
und man erhält im Hinblick auf weitere, mit diesem Bauteil verbundene andere Bauteile
einen großflächigeren Übergang.
[0020] Durch die Merkmale des Anspruchs 14 erreicht man, daß gerade das Ende des dritten
Materials keine spezifisch hohen Kräfte aufnehmen muß, so daß die Gefahr, daß von
diesem vielleicht scharfkantigen Ende keine Risse ausgehen, minimiert wird.
[0021] Durch die Merkmale des Anspruchs 15 bleibt die Grundform von solchen Schaltafeln
erhalten, was für Zusatzgeräte wichtig ist, die zusammen mit Schaltafeln verwendet
werden. Man braucht dann diese Zusatzgeräte nicht anpassend neu zu konstruieren.
[0022] Durch die Merkmale des Anspruchs 16 kann man die Schalplatte samt den Versteifungsstegen
einstUckig machen. Dadurch bilden zum erstenmal die Verstei fungsstege und die Schalplatte
einen Verbund, der insgesamt zu besseren Steifigkeiten fuhrt und zu höheren Belastungsmöglichkeiten
führt als das seitherige bloße Anliegen der Schalplatte an den Verstefungsstegen erbracht
hat.
[0023] Durch die Merkmale des Anspruchs 17 kann man den seitherigen Rahmen weglassen und
auch diesen Bereich einstUckig mit der Schalplatte machen.
[0024] Durch die Merkmale des Anspruchs 18 wendet man die Erfindung auch auf die Innenfeldstege
an. Allerdings ist es nicht notwendig, sich an das seitherige Raster paralleler Stege
zu halten. Vielmehr können jetzt die Innenfddstege auch Dreiecksform, Sechseck-Wabenformen
od. dgl. bilden.
[0025] Durch die Merkmale des Anspruchs 19 oraucht man nur soweit vorzuspannen, als dies
notwendig ist, um die ansich nicht so tragfähigen Materialien bis zu ihrer zugelassenen
Belastbarkeit zum Tragen heranzuziehen.
[0026] Durch die Merkmale des Anspruchs 20 erreicht man, daß das erste und zweite Material
sich auch noch gegenseitig verzahnen kann, so daß der Sandwich einen besseren Verbund
hat.
[0027] In der Praxis haben sich Materialien gemäß den Anspruchen 21 und 22 von den verschiedensten
Gesichtspunkten her gesehen bewahrt.
[0028] Durch die Merkmale des Anspruchs 23 ist es leicht, die Vorrichtung in die richtige
Lage zu bringen, denn schiefstehende Schaltafeln werden höher belastet als errechnet
und man benötigt dann für die Vorspannung nicht den üiblichen Sicherheitszuschlag
.
[0029] Durch die Merkmale des Anspruchs 24 ist es leicht, die Bauteile miteinander zu verbinden
oder an Krane zu hangen.
[0030] Durch die Merkmale des Anspruchs 25 ist es möglich, die Vorrichtung bis zu einem
gewissen Grad zu heizen. Bei der Anwendung der Vorrichtung zu Betonschalungen hätte
dies den Vorteil, daß man auch bei sehr strengem Frost noch betonieren könnte und
der Beton auch abbindet. Bei der Verwendung der Bauteile z. B. als Barackendächer
könnte man verhindern, daß die Schneelast oder Eislast zu hoch wird. Es reicht ja
hier aus, wenn die Heizleistung je Flächeneinheit sehr nieder ist.
[0031] Insbesondere für Anwendungen gemäß den Ansprüchen 26 und 27 eignet sich die Erfindung
besonders.
[0032] Durch die Merkmale des Anspruchs 26 verzahnen sich die Blechstreifen und sie können
zwischen den gleichen Raumebenen verlaufen. Man braucht daher die Bauteile nicht deshalb
höher zu machen, weil in ihnen Blechstreifen verlaufen müssen.
[0033] Die Erfindung wird nunmehr an einem bevorzugten Ausfuhrungsbeispiel erläutert In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Ruckenansicht einer 2640 mm langen und 750 mm breiten Schalplatte,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 in Fig. 1 , gegenüber der Natur um das Vierfache
vergrößert,
Fig. 3 die Seitenansicht einesBlechstreifens,
Fig. 4 die perspektivische Ansicht des Kreuzungsbereichs zweier Blechstreifen,
Fig. 5 eine erste elektrische Anschlußmöglichkeit der Blechstreifen,
Fig. 6 eine zweite Möglichkeit des elektrischen Anschlusses der Blechstreifen,
Fig. 7 das Spannungsdiagramm eines Innenfeldsteges ohne Blechstreifen,
Fig. 8 das durch die Vorspannung erzeugte Spannungsdiagramm,
Fig. 9 das aus den Fig. 7 und 8 durch Überlagerung resultierende Spannungsdiagramm.
[0034] Eine Schaltafel 11 hat eine Schalplatte 12, vier Umfangsstege 13 , 14, 16, 17 und
parallel zu den Umfangsstegen 14, 16 eine größere Anzahl Innenfeldstege 18 , die etwa
22 cm Abstand voneinander haben. Gemäß den gestrichelten Linien 19 können auch weitere
Stege von der Form der Innenfeldstege 18 in gleichmäßigem Abstand und parallel zu
den Umfangsstegen 16, 13 vorgesehen sein. Die Umfangsstege 13 bis 17 haben eine Breite
von 2,3 cm und sind damit ganz wesentlich schmäler als die seitherigen aus Stahl oder
Aluminium bestehenden Umfangsstege. Die Innenfeldstege 18 haben eine Breite von 6
mm, was ebenfalls ganz wesentlich weniger ist, als die seitherigen Innenfeldstege
hatten. Die Umfangsstege 13 bis 17 und die Innenfeldstege 18 sowie die eventuell gemäß
den gestrichelten Linien 19 vorhandenen Stege sind aus der Zeichnungsebene von Fig.
1 heraus in einem geringen Maße konisch, mit Ausnahme der Umfangsflächen 21 der Umfangsstege
13, 14, 16, 17 , welche Umfangsflächen 21 senkrecht zur Zeichnungsebene von Fig. 1
stehen. Eine solche Schaltafel 11 wiegt ungefähr. 30 bis 32 kg,was im Verhältnis zu
einer Aluminiumsechalung von 39 kg oder gar einer Stahlrahmenschalung von 68 kg eine
erhebliche Ersparnis bedeutet.
[0035] Die Innenfeldstege 18 sind 96 mm hoch. In sie ist gemäß Fig. 2 in der Mittenebene
bzw. um diese mäandrierend ein Blechstreifen 22 vorgesehen. Sein gemäß Fig. 2 unteres
Ende 23 hat einen kleinen Abstand von der Stirnfläche 24 des zugehörigen Innenfeldstegs
18. Das obere Ende 26 ragt soweit in die Schalplatte 12 hinein, daß es sich im wesentlichen
in der neutralen Zone der Schalplatte 12 befindet. Weil die Schalplatte 12 ja noch
mit den Umfangsstegen 13 bis 17 und den Innenfeldstegen 18 verbunden ist, liegt die
neutrale Zone der Schalplatte 12 nicht etwa in deren Mitte, sondern gemäß Fig. 2 weiter
nach unten versetzt. Die Schalplatte 12 hat auf ihrer gemäß Fig. 2 oberen Fläche 27
eine in diesem Gewerbe vernachlässigbare Rauhigkeit.
[0036] Der Blechstreifen 22 ist 1 mm dick und besteht aus Stahl vom Typ St 37. Er ist wie
Wellblech mit Wellungen 28 in seiner Längsrichtung gewellt. Das Material der Schalplatte
12 und des Innenfeldstegs 18 mit Ausnahme des Blechstreifens 22 ist aus glasfaserarmiertem
duroplastischem Kunststoff mit einem α
T-Wert von 14 x10
-6. Der Blechstreifen 22 hat einen höheren α T-Wert von 21 x 10
-6.
[0037] Fig. 7 zeigt das Spannungsdiagramm für den Innenfeldsteg 18 im Nullzustand mit aufgebrachter
Nutzlast. Dabei bedeutet das Minuszeichen Druckkraft und das Pluszeichen bedeutet
Zugkraft. Wo sich die beiden Felder treffen, ist die neutrale Zone. Im Beispiel sind
5326,33 N/cm
2. Diese Last wurde z. B. glasfaserverstärkter Kunststoff SMC auf der Basis von DSM
730 aushalten. Die Durchbiegung des lnnenfeldstegs 18 wäre jedoch dann viel zu groß,
d. h., die Fläche 27 würde ausbauchen.
[0038] Gemäß Fig. 8 übt nun der Blechstreifen 22 eine genau entgegengesetzte Vorspannung
von 4174 N/cm
2 aus. Betrachtet man nun den gesamten lnnenfeldsteg 18, ( in der Diktion der Hauptanspruchs
"Bauteil") dann erhält man durch Überlagerung das Spannungsdiagramm gemäß Fig. 9,
d. h. die Differenz von Figur 7 zur Figur 8 , und um diese Differenz ist nunmehr die
Durchbiegung entsprechend kleiner geworden, d. h. in der Praxis tragbar.
[0039] Die Vorspannung wird erzeugt, indem der glasfaserverstärkte Kunststoff und die Blechstreifen
22 in eine Form gebracht werden. Der glasfaserverstärkte Kunststoff reagiert nun chemisch,
und da dieser Vorgang exotherm ist, entsteht Warme im Bereich von 130°C. Diese Warme
überirägt sich auch auf den thermisch flinken Blechstreifen 22, der sich nun relativ
zu den ihn umgebenden Materialien ausdehnt. Bei dieser Temperatur von 130°C wird nun
das duroplastische Material hart und verbindet sich mit dem Blechstreifen 22. Obwohl
nun das ganze abkühlt, bleibt der Blechstreifen 22 mit dem Material verbunden und
zieht sich nunmehr relativ zum ausgeharteten Kunststoff zusammen. Hierdurch entsteht
die Vorspannung gemäß Figur 8 von 4174 N/cm
2 im Bereich des höchsten Drucks bzw. des höchsten Zugs.
[0040] Die Kunststoffe haben keine Kaltkriecheigenschaften. Diese würden auch durch die
Verwendung von Fasern verhindert. Der verwendete Kunststoff ist mit Stahlnägeln nagelbar.
Er ist wasserabstoßend und nimmt keinen Beton an. Die Materialien sind auf dem Markt
frei erhältlich. Zum Beispiel bieten die Firmen Bayer und Hoechst das Material DSM
730 an. Den glasfaserverstärkten Kunststoff SMC kann man sich selbst ansetzen oder
auch fertig kaufen, so daß man ihn vor dem Eingeben in die Form nur noch mit einem
Aktivator versetzen muß. Kunststoff und Glasfasern sind überall erhältliche , keinesfalls
seltene Materialien. Im BedarFsfalle könnten sie in der Weise geflickt werden, wie
man BootsrUmpfe, Segelflugzeuge od. dgl. flickt.
[0041] Gemäß Figur 3 hat der Blechstreifen Löcher 29 , durch die hindurch sich das Kunststoffmaterial
verbinden kann, so daß auch eine formschlüssige Verbindung stattfindet und der Kunststoff
nicht nur an der Oberfläche des Blechstreifens 22 haftet.
[0042] Figur 4 zeigt, wie der Blechstreifen 22 geformt werden kann, wenn er einen anderen
Blechstreifen 31 kreuzt. Man sieht dann im Blechstreifen 22 eine Einkerbung 32 vor,
die etwas mehr als bis zur Hälfte des Blechstreifens 22 reicht und breiter ist als
der Blechstreifen 31 dick ist. Gegenüber bringt man eine Einkerbung 33 im Blechstreifen
31 an, so daß durch Ineinanderstecken die Blechstreifen 22, 31 einen Kreuzungspunkt
bilden können. Ein kleines Übermaß bei den Einkerbungen 32, 33 reicht aus, daß sich
die Blechstreifen 22, 31 bei der Temperatur von 130°C leicht strecken können.
[0043] Verwendet man Material ien, deren Wärme-Ausdehnungskoeffizienten eine noch höhere
Differenz haben, dann wird die Vorspannung noch höher. Gleiches erreicht man, wenn
man Kunststoffe verwendet, die bei noch höheren Temperaturen reagieren und erhärten,
weil dann der B lechstreifen 22 und ggf. auch 31 sich noch mehr ausdehnt und in dieser
noch größeren Ausdehnung eingefroren wird.
[0044] Lediglich der Einfachkeit halber wurde in der vorstehenden Beschreibung angenommen,
daß lediglich die Innenfeldstege 18 solche Blechstreifen 22 aufweisen. Selbstverständlich
sind auch in den Umfangsstegen 13, 14, 16, 17 in analoger Weise Blechstreifen vorgesehen.
Sind gemäß den gestrichelten Linien 19 ebenfalls Stege vorgesehen, so beinhalten auch
diese Blechstreifen.
[0045] Die Erfindung kann auch noch dahingehend ergänzt werden, daß auch in der Schalplatte
12 Blechmaterial vorgesehen ist, das entweder als Streifen eingelegt ist oder besser
als Blechplatte eingelegt ist, die allerdings nicht vollflächig ist, sondern Löcher
gemäß den Löchern 29 aus Fig. 3 aufweist.
[0046] Gemäß Fig. 1 sind an den Eckbereichen der Schaltafel 11 Schrauben 34 eingegossen.
In diese kann in Blickrichtung von Fig. 1 eine Schraube eingeschraubt werden. Ferner
kann in einem der in Fig. 1 sichtbaren Felder jeweils eine Libelle 36 und senkrecht
hierzu eine Libelle 37 eingeformt werden, so daß man später sieht, ob die Schaltafel
11 auch im Lot steht.
[0047] Es ist ein Leichtes, das oben erwähnte System der Blechstreifen elektrisch anzuschließen.
Dies zeigt Fig. 5 für ein Ausführungsbeispiel. Dort ist der linke obere Eckbereich
an eine Klemme 38 und der rechte untere Bereich an eine Klemme 39 angeschlossen. Es
ist ohne weiteres möglich, ohne Änderung der mechanischen Vorspanncharakteristik die
Schalplatte 12 soweit aufzuheizen, daß sie beispielsweise nicht kalter als-10°C wird.
Die thermische Belastung der gesamten Vorrichtung ist dabei gering.
[0048] Die Blechstreifen müssen bei einem Stromlauf gemäß Fig. 5 an den Kreuzungsstellen
bzw. den stumpf angrenzenden Stellen elektrisch miteinander verbunden sein, was man
ohne weiteres durch lediglich der elektrischen Verbindung dienende Drähte erreichen
kann.
[0049] Fig. 6 zeigt, daß man die Blechstreifen auch auf andere Weise, nämlich durch Hintereinanderschaltung
aufheizen kann.
[0050] Die Vorrichtung gemäß der Erfindung hat eine wesentlich höhere Lebensdauer als alle
bekannten Vorrichtungen. Die Einsatzzahl der erfindungsgemßen Vorrichtung ist ebenfalls
wesentlich höher als die bekannter Vorrichtungen. Da das mit dem Beton in Berührung
kommende Material totes Kunststoffmaterial ist, ist dieses Material unempfindlich
gegen Beton. Bei grober Behandlung auf der Baustelle ist die Vorrichtung wesentlich
unempfindlicher gegen Beschädigungen. Zum Beispiel bleiben um Stahl und insbesondere
an Aluminium Dellen zurück, wenn ein Vorrichtungsstapel durcheinanderfällt, auf ihn
geschlagen wird oder dergleichen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung nimmt solche Kräfte
federnd auf und geht wieder in die Ausgangslage zurück. Sollten tatsächlich einmal
Risse auftreten, so können diese von Laien genauso gut repariert werden,wie Risse
in Freizeitgegenständen von Laien repariert werden können.
J. Vorrichtung für großflächige, plattenförmige Bauteile, die im Gebrauch ihre Hauptbelastungsrichtung
senkrecht zur Plattenebene aufweisen, wie Beton- Schalungen od. dgl.,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) Der Bauteil besteht aus einem Sandwich aus mindestens einem ersten Material, einem
zweiten Material und einem dritten Material.
b) Das dritte Material liegt zwischen den beiden anderen Materialien.
c) Das dritte Material hat einen wesentlich höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten
als die beiden anderen Materialien.
d) Entweder das dritte oder die beiden anderen Materialien ist bzw. sind aus duroplastischem
Kunststoff, der bei einer Temperatur aushärtet, die erheblich über der Betriebstemperatur
des Bauteils liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und das zweite
Material gleich sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und das zweite
Material aus dem duroplastischen Kunststoff ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Material Metall
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Material ein
Blechstreifen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Blechstreifens
wesentlich kleiner als der Querschnitt der beiden anderen Materialien ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechstreifen mit
Versteifungssicken versehen ist, die in Längsrichtung des Blechstreifens verlaufen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Duroplast faserverstärkt
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserverstärkung die
Form von Gewebe hat.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserverstärkung
die Form von beigemengten Fasern hat.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserverstärkung
Glasfasern umfaßt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Material in
der einen neutralen Zone der beiden anderen Materialien liegt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen der
äußeren Materialien eine Entform-Konizität haben.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren, winklig
zueinander stehenden einstückig miteinander verbundenen Bauteilen das Ende des dritten
Materials sich im Bereich der neutralen Zone der anderen Vorrichtung befindet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bauteil die Versteifungsstege
an der Rückseite einer Schaltafel ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalplatte der
Schaltafel mit den Versteifungsstegen einstückig ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsstege
die Umfangsstege sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsstege
die Innenfeldstege sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Parameter der Materialien,
ihre Abmessung und Lage so gewühlt sind, daß das Zug/Druck-Spannungsdiagramm nur teilweise
kompensiert wird.
20. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Material quer
zu seiner Längserstreckung Ausnehmungen aufweist, die von den beiden anderen Materialien
durchquert werden.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Blechstreifen aus Stahl des Typs St 37/St 52 ist.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoff vom Typ glasfaserverstärkter Kunststoff SMC (Basis DSM 730) ist.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Bauteil mindestens eine Libelle eingegossen ist.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Bauteil Muttern eingegossen sind.
25. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Material als
Heizelement dient und an eine elektrische Anschluß-Steckverbindung angeschlossen ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bauteil ein plattenförmiges
Element eines Behelfsbaues ist,wie Wandelement eines Winterbaues, Dachelement einer
Baracke od. dgl.
27. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bauteil die Schalplatte
ist.
28. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an Kreuzungspunkten der Blechstreifen diese für den jeweils anderen Blechstreifen
randoffene Ausnehmungen haben.