[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kokstrockenkühleinrichtung gemäß Oberbegriff
des Hauptanspruches.
[0002] Eine derartige Kokstrockenkühleinrichtung ist beschrieben in "iechnische Mitteilungen",
75. Jahrgang, Heft 9/1982, Seite 434 bis 439. Gemäß Bild 2, Seite 435 sind dabei die
Kühlwände auf einem Träger gelagert, der quer zu den Kühlwänden verläuft und in den
Außenwänden der Kühlkammer gelagert ist. Diese Trä-
ger müssen bei den großen Abmessungen der Kühlkammer und der relativ großen freien
Tragweite sehr stabil ausgelegt sein. Außerdem hat es sich gezeigt, daß bei einer
Minimierung der Kühlgasmenge die Temperaturen dieser Träger sehr leicht ansteigen
und in Temperaturbereiche gelangen, in denen die Festigkeit der Träger beeinträchtigt
ist.
[0003] Aus dem Bild 2, Seite 435 der o. g. Schrift sind ebenfalls Austragswippen bekannt,
mit denen der gekühlte Koks am Ende des Kühlschachtes dosiert abgezogen wird. Die
Betätigung der ca. 3 m langen Austragswippen erfolgt durch hydraulische Zylinder,
die außerhalb des Kühlschachtes angebracht sind. Diese Kühlwippen erstrecken sich
über die halbe Länge des Kühlschachtes. In der Mitte zwischen den Austragswippen befindet
sich ein begehbarer Raum zur Wartung und Reparatur der Wippenlager. Dieser begehbare
Raum nimmt relativ viel Platz in Anspruch und der gekühlte Koks muß in der Kühlkammer
.um diesen Raum herum geleitet werden, was zu Verteilungsproblemen führen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es nun, Verbesserungen bei der Lagerung der Kühlwände und
der Austra
gswippen in der Kühlkammer vorzuschlagen, um eine weitere Reduzierung des im Kreislauf
geführten Kühlgases und eine Vergleichmäßigung des Koksabzuges zu erreichen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des Hauptanspruches gelöst.
In den Unteransprüchen sind weitere Ausführungsformen der Kokstrockenkühleinrichtung
beschrieben.
[0006] Es hat sich erfindungsgemäß gezeigt, daß durch die Abstützung der Kühlwände in der
Kühlkammer auf Trägern, die als Hohlträ-
ger ausgebildet sind,und durch die Kühlung dieser Hohlträger eine einfachere Abstützung
der Kühlwände erreicht wird, weil die Hohlträger durch die Kühlung stets auf niedrigem
Temperaturniveau gehalten werden. Gleichzeitig kann im Bereich der Hohlträger eine
höhere Temperatur des Kokses zugelassen werden. Damit lassen sich die inneren Kühlwände
in der Kühlkammer im Vergleich zu bisherigen Ausführungen erheblich weiter nach unten
verlängern und es kann der Anteil der über die inneren Kühlwände vom heißen Koks an
die Kühlflüssigkeit übertragenen Wärme erheblich erhöht werden und die Menge des Kreislaufgases
verringert werden. Es hat sich überraschender Weise gezeigt, daß auch bei einer Verringerung
der Kühlgasmenge die Temperatur des Kokses beim Verlassen der Kühlkammer, z. B. in
der Nähe der Austragswippen,sich nur unwesentlich ändert.
[0007] Es hat sich erfindungsgemäß als zweckmäßig erwiesen, die Kokstrockenkühleinrichtung
so zu dimensionieren, daß die Hohlträger in einem Temperaturbereich des Kokses von
ca. 200 bis 300 °C angeordnet sind. Insbesondere bei einer gleichzeitigen inneren
Kühlung der Hohlträger besteht in diesem Temperaturbereich des Kokses keinerlei Gefahr
für die Festigkeit der Hohlträger.
[0008] Im Hinblick auf eine optimale Verteilung des Kühlgases über der gesamten Länge der
Kühlkammer hat es sich als günstig erwiesen, in oder unter den Hohlträgern einen weiteren
Kanal zur Zuführung des Kühlgases anzuordnen, der sich in Strömungsrichtung des Kühlgases
zum Ende hin verjüngt.
[0009] Einen eventuellen Höhenunterschied zwischen den als Kühl gaszuführung dienenden Hohlträgern
und der Unterkante der Kühlwände kann man erfindungsgemäß dadurch ausgleichen, daß
zwischen den Hohlträgern und den eigentlichen Kühlwänden zusätzlich in Längsrichtung
jeder einzelnen Kühlwand verlaufende Träger oder Stützen angeordnet sind. Diese Träger
bzw. Stützen können insbesondere unterhalb von den Koksableitblechen der Koksschurren
angeordnet sein, so daß diese Stützen und Träger von jeglicher mechanischen Belastung
des Kokses fern gehalten werden und der gekühlte Koks ungehindert über die Koksschurren
abgezogen werden kann.
[0010] Zur Anordnung und Lagerung der Austragswippen im unteren Teil der Kühlkammer wird
erfindungsgemäß im Anspruch 6 als verbesserte Ausführungsform vorgeschlagen, daß die
Austragswippen in der Mitte der Kühlkammer auf einem schmalen Träger gelagert sind,
der parallel zu den Kühlwänden quer durch die gesamte Kühlkammer verläuft. Auf einen
eigenen begehbaren Kanal zur Wartung und Reparatur der Wippenlager in der Mitte der
Kühlkammer wird erfindungsgemäß verzichtet und die inneren Lager der Austragswippen
sind als trocken laufende, wartungsfreie Heißtemperaturlager ausgebildet. Man ist
dadurch in der Lage, in der Mitte über dem Heißtemperaturlager lediglich ein kleines
Abdeckblech zur Ableitung des Kokses anzuordnen. Durch diese Maßnahme wird der Koks
im Bereich der Koksschurren wesentlich weniger umgelenkt, so daß ein gleichmäßigerer
Abzug des Kokses erreicht wird. Schließlich hat es sich als günstig erwiesen, die
Reihe der inneren Heißtemperaturlager auf dem schmalen Träger genau unter einer mittleren
Kühlwand in der Mitte der Kühlkammer anzuordnen. Mit dieser Anordnung ist zweckmäßigerweise
verbunden, daß statt einer geraden Zahl von inneren Kühlwärden nunmehr eine ungerade
Zahl an Kühlwänden in der Kühlkammer angeordnet ist. Damit ist wiederum ein ungestörter
Koksabzuc ohne größere Auslenkungen in der Mitte der Kühlkammer möglich.
[0011] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren 1 und 2 beispielsweise näher erläutert.
Figur 1 zeigt einen vertikalen Schnitt durch eine Kokstrokkenkühleinrichtung.
Figur 2 zeigt ebenfalls einen vertikalen Schnitt durch die Kokstrockenkühleinrichtung
senkrecht zum Schlitz gemäß Figur 1.
[0012] Bei der Kokstrockenkühlung wird der heiße Koks über die Vorkammer (1) durch die Durchtrittsöffnung
(3) in die Kühlkammer (2) mit den inneren Küniwänden (4) gefüllt und wird aus der
Kühlkammer unten über die Koksschurren (12) und die Koksaustragswippen (14) aus der
Kühlkammer abgezogen. Das Kreislaufkühlgas wird über die Kühlgasleitung (11) und über
waaoerechte als Hohlträger (10) ausgebildete Leitungen über die Austritte (13) am
unteren Ende der Koksschurren (12) in die Kammer geleitet und strömt am oberen Ende
der Kühlkammer außerhalb des Schüttkegels (5) des heißen Kokses zum Abhitzekessel
(6) und den nachgeschalteten Feinentstauber (7), der unter Zwischenschaltung einiger
Zusatzeinrichtungen mit der Kühlgasleitung (11) verbunden ist. Unterhalb der einzelnen
Kühlwände (4, 4a) befinden sich im Bereich der größtenteils feuerfesten Stützwände
(8) in bestimmten Abständen die Einzelstützen bzw. Träger (9), die wiederum fest mit
den durchgehenden Hohlträgern (10) verbunden sind. Der Raum zwischen den Ableitblechen
der Koksschurren und den Hohlträgern (10) kann größtenteils mit Isoliermaterial ausgefüllt
sein, er kann aber auch teilweise von dem kalten Kühl gas gekühlt werden. Die Anzahl
der inneren Kühlwände (4) in der Kühlkammer (2) ist ungerade und damit ist die mittlere
Kühlwand (4c' genau zentral in der Mitte der Kühlkammer angeordnet. Sie stützt sich
über eine Stütze (9) auf dem Hohlträger (10) ab. Genau senkrecht unter der mittleren
Kühlwand (4a) verläuft in derselben Richtung ein Träger (16), auf dem die inneren
Heißtemperaturlager (15) für die Austragswippen (14) sich befinden. Der Koks, der
in den beiden der inneren Kühlwand (4a) benachbarten Zellen nach unten rutscht, wird
im Bereich der Koksschurren (12) bzw. im Bereich des Abdeckbleches über den Heißtemperaturlagern
(15) nur unwesentlich abgelenkt. Oberhalb dieser inneren Lager kommt es demnach nicht
mehr zu Verzögerungen beim Austrag des Kokses.
Bezugszeichenliste
[0013]
(1) Vorkammer
(2) Kühlkammer
(3) Durchtrittsöffnung
(4) Kühlwände
(4a) mittlere Kühlwand
(5) Koksschüttkegel
(6) Abhitzekessel
(7) Feinentstauber
(8) Stützwände für (4)
(9) Stützen bzw. Träger
(10) Hohlträger
(11) Kühlgasleitung
(12) Koksschurren
(13) KUhlgasaustritte
(14) Austragswippen
(15) innere Lager von (14)
(16) Träger für (15)
1. Kokstrockenkühleinrichtung, bestehend aus einer oberen Vorkammer mit einer unteren
Öffnung zur Beschickung einer darunter angeordneten Kühlkammer mit senkrechten äußeren
Kühlwänden und inneren in der Koksschüttung angeordneten Kühlwänden und unteren Koksaustragseinrichtungen
sowie unteren Zuführungen und oberhalb der Koksschüttung an die Kühlkammer angeschlossenen
Abführungen für das Kreislaufgas, dadurch gekennzeichnet , daß die inneren Kühlwände
(4) in der Kühlkammer (2) sich auf Hohlträgern (10) abstützen, die durch das kalte
Umwälzgas direkt oder indirekt gekühlt werden.
2. Kokstrockenkühleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Hohl
träger (10) in einem Temperaturbereich des Kokses von ca. 200 bis 300 °C angeordnet
sind.
3. Kokstrockenkühleinrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet
, daß in oder unter den Hohlträgern (10) ein weiterer Kanal zur Zuführung des Kühlgases
angeordnet ist, der sich zum Ende hin verjüngt.
4. Kokstrockenkühleinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet
, daß zwischen den Hohlträgern (10) und den eigentlichen Kühlwänden (4, 4a) zusätzlich
in Längsrichtung jeder einzelnen Kühlwand verlaufende Träger oder Stützen (9) angeordnet
sind.
5. Kokstrockenkühleinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Träger
bzw. Stützen (9) unterhalb von den Koksableitblechen der Koksschurren (12) angeordnet
sind.
6. Kokstrockenkühleinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
mit einer Koksaustragsvorrichtung am unteren Ende der Kühlkammer, bestehend aus in
Längs- bzw. Querrichtung der Kühlkammer angeordneten Austragswippen mit in etwa dreieck-förmigem
Querschnitt, die an einem Eckpunkt drehbar gelagert sind und von außerhalb des Kühlschachtes
zu betätigen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragswippen (14) in der Mitte
der Kühlkammer (2) auf einem schmalen Träger (16) gela- gert sind, der parallel zu
den Kühlwänden quer durch die gesamte Kühlkammer verläuft.
7. Kokstrockenkühleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren
Lager (15) der Austragswippen (14) als trocken laufende, wartungsfreie Heißtemperaturlager
ausgebildet sind.
8. Kokstrockenkühleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Reihe
der inneren Lager (15) auf dem Träger (16) genau unter der mittleren Kühlwand (4a)
in der Mitte der Kühlkammer (2) angeordnet sind.