[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Tunnelbohrsystem zum Auffahren von Tunneln mittels
Rohrverpressung, insbesondere für Tunnelrohre nicht-begehbaren Innendurchmessers mit
einer im wesentlichen zylinderförmigen, in Richtung ihrer Längsmittelachse in das
Erdreich preßbaren Tunnelbohrmasehine, die an einem Bohrmaschinen-Kopfende eine der
zu verlegenden Rohrgröße eines Tunnelrohrs entsprechende Abbaueinrichtung aufweist
und die an einem Bohrmaschinen-Schwanzende mit einer Stirnseite eines Tunnelrohrabschnitts
des,vorzupressenden Tunnelrohrs in Abstützverbindung bringbar ist, wobei von der Abbaueinrichtung
gelöstes Erdreich unter Zusatz von Wasser durch das Innere der Bohrmaschine und, bei
an ihr Sehwanzende angesetztem Tunnelrohrabschnitt, ebenfalls durch dessen Innenraum
hindurch abgefördert wird.
[0002] Bei einem derartigen bekannten Tunnelbohrsystem besitzt die Abbaueinrichtung am Bohrmaschinen-Kopfende
im wesentlichen teller- oder sternförmige Rotationswerkzeuge, die auf einer in einem
Maschinengehäuse drehbar gelagerten zentralen Welle konzentrisch zur.Tunnelachse umlaufen.
Je nach den Einsatzbedingungen können die Rotationswerkzeuge als schabende, schneidende
oder kratzende Werkzeuge ausgestaltet sein. Solche Werkzeuge,welche im Umfangsbereich
eines den Tunnelquerschnitt im wesentlichen überdeckenden stern- oder scheibenartigen
Tragglieds angebracht sind, schaben oder kratzen das abzutragende Material meist unter
ständiger Wasserzufuhr von der Ortsbrust ab, und das Material fällt durch in der werkzeugtragenden
Scheibe vorgesehene Kaliberöffnungen (bzw. durch speziell dimensionierte Speichenabschnitte
bei sternförmiger Ausführung) und wird dann zusammen mit dem spülenden Wasser z.B.
über Kreiselpumpen und Schlauchleitungen aus der Tunnelbohrung ausgetragen. Die genannten
Kaliberöffnungen sollen verhindern, daß in die den Abraum abführenden Rohrleitungen
und Pumpen Steine und Geröll von einer Korngröße hineingelangen,. durch welche die
Abfördereinrichtungen beschädigt werden könnten. Das nicht durch die Kaliberöffnungen
hindurch abführbare Material sammelt sich im Rotationsbereich des Abraumwerkzeuges
und kann bei entsprechend großer Ansammlung das Abbauwerkzeug vollständig außer Funktion
setzen. Aber selbst wenn trotz einer Ansammlung von nicht abtransportierbarem Material
im Bereich der Abbaueinrichtung noch ein Abtragen der Ortsbrust möglich sein sollte,
führt der geschilderte Materialstau in der Regel zu einer erheblichen Verringerung
der Vortriebsgeschwindigkeit, selbst bei hohem Rohrvorpreßdruck.
[0003] Außerdem kann mit einem derartigen bekannten Tunnelbohrsystem lediglich ein Abbau
von Erdreich mit sehr geringem Anteil kleinkörniger Steine erfolgen, d.h. daß die
Bodenbeschaffenheit der Tunnelvortriebsstrecke weitgehend homogen sein muß. Wenn beispielsweise
unerwartet große Gesteinsbrocken oder Fundamentreste von Gebäuden in der Tunnelbohrstrecke
liegen, sind die bei dieser bekannten Bauart von Tunnelbohrmaschinen verwendeten und
verwendbaren Werkzeuge nicht in der Lage, die Hindernisse zu durchdringen. Ist dies
der Fall, wird der Vortrieb durch solche Hin-
[0004] dernisse beendet, d.h.. daß die gesamte Bohrmaschine ausgegraben werden muß, da sie
infolge der bereits nachgepreßten Tunnelrohre in der Regel nicht mehr zurückgezogen
werden kann.
[0005] Derartige bekannte Bohrmaschinen können, wie gesagt, nicht zum Auffahren von Böden
mit größeren Gesteinsbrocken verwendet werden, aber auch nicht bei Böden, die besonders
lehm- und tonhaltig sind, da.eine solche Bodenbeschaffenheit den Werkzeugsatz am Abbauwerkzeug
sowie am Abfördersystem nach einer kurzen Einsatzdauer verklebt, so daß auch in. dieser
Hinsicht keine zufriedenstellenden Resultate erwartet werden können.
[0006] Für das Bohren von Tunneln durch weiche Böden und Kies mit geringem Anteil an grobkörnigem
Gestein werden auch mit Förderschnecken arbeitende Tunnelbohrmaschinen eingesetzt.
Dabei rotiert eine Förderschnecke in einem Bohrmaschinengehäuse oder einem -trog ,
reibt mit meist gepanzerten Schneiden am vordersten Schneckengang das abzubauende
Material heraus und transportiert es mittels der Schnecke zum hinteren Ende. Dieser
Abbau mittels Förderschnecken eignet sich nur für trockenes oder feuchtes Material
und ist auf relativ kurze Tunnelbohrungen beschränkt, da die Bohrlänge im wesentlichen
nur der Schnekkenlänge entsprechen kann.
[0007] Ferner ist ein Tunnelbohrgerät bekannt, bei dem im Abbaubereich keinerlei rotierende
Teile vorgesehen sind, sondern über den Umfangsrand des Tunnelquerschnitts verteilt
eine Vielzahl schwenkbarer Düsen, denen Wasser zugeführt wird, damit die Düsenstrahlen
das Erdreich herauslösen können. Das abgelöste Material wird gemeinsam mit dem Spülwasser
abgefördert. Ersichtlicherweise ist ein derartiges Bohrsystem nur für Böden einer
ganz bestimmten Zusammensetzung aus leicht abspülbarem Material einsetzbar, jedenfalls
nicht bei Böden mit unregelmäßig großem Gestein.
[0008] Die bislang im einleitend umrissenen Anwendungsrahmen zum Einsatz gekommenen Tunnelbohrsysteme
besitzen mehr oder weniger kräftig ausgebildete Abbauwerkzeuge am Bohrmaschinen-Kopfende
und können durch Abs-chaben, Abschneiden oder Herausbrechen des Erdreichs vor Ort
den Tunnelquerschnitt aufbohren. Sobald jedoch beim Vortrieb Hindernisse auftauchen,
welche entweder so groß sind, daß sie nicht in die Abfördereinrichtung gelangen können
oder aus einem Material bestehen, daß sie den Abtransport unterbinden, ist in der
Regel der Vortrieb beendet, da derartige Hindernisse nicht verarbeitet werden können.
Beim Auffahren von Tunneln mit begehbaren Innendurchmessern würde in einem solchen
Fall das von der Maschine nicht verarbeitbare Hindernis vor Ort zerkleinert und danach
der Vortrieb fortgesetzt. Bei Tunnelbohrsystemen der eingangs genannten Art für Tunnelrohre
nicht-begehbaren Innendurchmessers ist dies ersichtlicherweise nicht möglich.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Tunnelbohrsystem zu schaffen,
dessen Tunnelbohrmaschine alle vorkommenden Arten von Böden und Erdbereichszusammensetzungen
abzubauen in der Lage ist und welche außerdem eine Einrichtung aufweist, um alle für
die direkte Abförderung zu großen Bestandteile des Erdreichs bereits im Abbaubereich
abförderbereit zu zerkleinern.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den in den Patentansprüchen
und insbesondere in Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen und geschilderten
Maßnahmen. Die Abbau-Werkzeugglocke nach der Erfindung, deren Glockenöffnungs-Randbereich
am Bohrmaschinen-Kopfende liegt, trägt eine Schneid- und Mahlwerkzeugkrone mit einem
dem jeweils zu bohrenden Tunnelquerschnitt in etwa entsprechenden Durchmesser. Mit
dieser Krone wird das abzubauende Material je nach Bodenbeschaffenheit abgeschabt,
herausgekratzt oder geschnitten. Außerdem sind für den Materialabbau und -transport
in Richtung der Rotationsmitte der Werkzeugglocke in den Innenbereich hinein am Innenbereich
der Werkzeugglocke sich an die Schneid- und Mahlwerkzeugkrone unmittelbar anschließende
Förder- und Zerkleinerungswerkzeuge vorgesehen, welche sich in Richtung des sich verengenden
Glockenianenbereichs zumindest über den größten Teil der Glockenwandung erstrecken.
Dabei dienen die abbaunahen Werkzeugabschnitte, die schaufelartig ausgebildet sein
können, überwiegend dem Abbau des Materials an der Ortsbrust und dem Transport in
den Innenbereich der Werkzeugglocke, während die weiter im Gloeken-Innenbereich liegenden
Werkzeugabschnitte überwiegend als Brech-, Mahl- und Zerkleinerungswerkzeuge dienen.
Aus dem Werkzeugglocken-Bodenabschnitt ragt in den Werkzeugglocken-Innenbereich ein
Mahlwerkzeug nach der Erfindung hinein, welches im Längsschnitt gesehen ein solches
Außenprofil besitzt, daß es zusammen mit der sich allmählich zum Werkzeugglocken-Bodenabschnitt
verjüngenden bzw. verengenden Werkzeugglocken-Innenwand einen sich in Richtung des
Bodenabschnitts allmählich verkleinernden Ringraum bildet. Wenn das von den Werkzeugen
abgebaute Erdreichz.B. mit Gesteirisbrocken,in diesen Ringraum eintritt, und wenn
die Gesteinsbrocken größer sind als die lichte Weite des Ringraums zwischen der Glocken-Innenwand
und dem Mahlwerkzeug , erfolgt eine umgehende Zerkleinerung des Gesteins mindestens
auf die durch den Ringraum begrenzte Korngröße.
[0011] Nach der Erfindung sind die Werkzeugglocke und das Mahlwerkzeug relativ zueinander
drehbar gelagert, so daß Gesteins- und Geröllbestandteile unterschiedlichster Art
durch jeweils geeignete Bedienung der Zerkleinerungswerkzeuge verarbeitet werden können.
Da nach der Erfindung das Mahlwerkzeug auch noch bezüglich der Werkzeugglocke relativ
längsverschiebbar gelagert ist, läßt sich je nach gewählter Axialstellung eine Änderung
des öffnungswinkels des Ringraums zwischen der Werkzeugglocke und dem Mahlwerkzeug
je nach den vor Ort günstigsten Bedingungen einstellen bzw. während des Auffahrens
verändern. Damit das auf. die erfindungsgemäße Weise abgebaute und zerkleinerte Material
aus der Tunnelbohrmaschine zügig ausgetragen werden kann, münden in den Ringraum an
eine Druckwasserspeisung angeschlossene
[0012] Förderdüsen ein, welche das Material in Austragkanäle hineinspülen, damit es durch
das Innere der Maschine hindurchgeleitet, zu deren Schwanzende gelangen und dort weitertransportiert
werden kann.
[0013] Da bei dem erfindungsgemäßen Tunnelbohrsystem unmittelbar am Abbaubereich eine unverzügliche
Zerkleinerung und ein Zermahlen ansonsten nicht transportgerechter Materialbestandteile
erfolgt, können alle, auch unerwarteten Hindernisse mit der erfindungsgemäßen Tunnelbohrmaschine
durchfahren werden, denn selbst Gesteinsblöcke vom Querschnitt des Tunnels können
von den Zerkleinerungswerkzeugen zermahlen werden. Dadurch ist die erfindungsgemäße
Tunnelbohrmaschine universell einsetzbar, was durch die folgende Beschreibung noch
eingehend belegt wird.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Bohrmaschine des erfindungsgemäßen
Tunnelbohrsystems in einen kopfendseitigen Steuerabschnitt und einen schwanzendseitigen
Nachlaufabschnitt unterteilt,und der Steuerabschnitt ist relativ zum Nachlaufabschnitt,
bezogen auf die Längsmittelachse universell um einige Winkelgrade auslenkbar. Aufgrund
dieser Unterteilung kann der Steuerabschnitt entsprechend der jeweiligen Auslenkung
um die Längsmittelachse Tunnelkurven auffahren. Bei diesem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
ist die Werkzeugglocke der Abbaueinrichtung an ihrem Werkzeugglocken-Bodenabschnitt
mit einer koaxial zur Steuerabschnitt-Längsmittelachse innerhalb des Steuerabschnitts
drehbar gelagerten Außenhohlwelle verbunden, und an der Außenhohlwelle ist ein Drehantrieb
für die Werkzeugglocke vorgesehen. Das in den Werkzeugglocken-Innenbereich hineinragende
Mahlwerkzeug besitzt an seinem dem Glockenöffnungs-Randbereich zugewandten Abschnitt
einen Mahlwerkzeugkopf, der an der Stirnseite einer konzentrisch in der Außenhohlwelle
relativ dreh- und axialverschieblichen Innenhohlwelle angebracht ist. Der Mahlwerkzeugkopf
kann bezüglich der Längsmittelachse seiner ihn tragenden Innenhohlwelle am Außenumfang
ein konzentrisches Mahlwerkzeug tragen oder gemäß einer abgewandelten Ausführungsform
mit exzentrisch zur Längsmittelachse versetzten Werkzeugen versehen sein, welche außer
der Mahlwirkung noch eine Brech- oder Vorbrechwirkung innerhalb der Werkzeugglocke
ermöglichen. Da die Innenhohlwelle konzentrisch in der Außenhohlwelle relativ dreh-
und axialverschieblich über entsprechende Lageranordnungen geführt ist, ergibt sich
eine äußerst kompakte Baugruppe dieser beiden, insbesondere unter-rauhen- Abbaubed-ingungen
-hoch beanspruchten Teile. Damit die Dreh- und Verschiebeantriebe für die Innenhohlwelle
trotz der engen Innenraumverhältnisse der Tunnelbohrmaschine für nicht-begehbare Tunnelrohrdurchmesser
für eine optimale Stabilität und Leistungsfähigkeit ausgelegt werden können, liegen
die entsprechenden Antriebe in Axialrichtung hinter den Drehantrieben für die Außenwelle
an einem über das Ende der Außenhohlwelle hinausragenden Abschnitt der Innenhohlwelle.
Vorteilhafterweise sind die Förderdüsen an der Werkzeugglocken-Innenwand angeordnet,und
die Austragkanäle, welche das abgebaute und zerkleinerte Material aus dem Ringraum
der Werkzeugglocke austreten lassen, sind als die Wandung der Innenhohlwelle durchbrechende
Austragöffnungen vorgesehen, die einen Abtransport durch den Innenraum der Innenhohlwelle
zu ihrem schwanzendseitigen Abschnitt ermöglichen. An diesen Abschnitt der Innenhohlwelle
ist, vorzugsweise über ein Drehdichtungsgehäuse, eine biegsame Rohrleitung zum Weitertransport
und Abfördern des Materials durch den Innenraum der sich gegebenenfalls an die Maschine
anschließenden Tunnelrohrabschnitte hindurch angeschlossen.
[0015] Damit trotz der durchmesserbedingten engen Bauweise der erfindungsgemäßen Tunnelbohrmaschine
eine der Tunnelbohrpraxis gemäße Kurven-Auffahrmöglichkeit geschaffen wird, sind die
Außenhohlwelle, ihre Drehantriebe, die Innenhohlwelle sowie deren Dreh- und Verschiebeantriebe
in bzw. an einem die Außenhohlwelle-umgebenden Traggehäuse gelagert. Dieses Traggehäuse
ist allein am kopfendseitigen Steuerabschnitt befestigt und ragt in den schwanzendseitigen
Nachlaufabschnitt hinein, wobei die genannten Antriebe derart dicht auf das Traggehäuse
gepackt sind, daß zwischen der Innenwandfläche des Nachlaufabschnitts und dem Gesamtumfang
aller am Traggehäuse angeordneter Funktionselemente ein ausreichend großer Abstand
besteht, der bei entsprechendem Verschwenken des kopfendseitigen Steuerabschnitts,über
mehrere entsprechend derSchwenkrichtung vorgesehene Steuerzylinder, das gesamte Traggehäuse
mit den Bauelementen innerhalb des Nachlaufabschnitts ausschwenken kann, wobei ersichtlicherweise
die größte Schwenkbewegung am schwanzendseitigen Abschnitt möglich sein muß. Diese
Bedingungen werden durch die erfindungsgemäße Tunnelbohrmaschine durch eine äußerst
kompakte Konstruktionsweise erfüllt. Dies soll ein Beispiel erläutert: Durch den Abtransport
des abgebauten und zerkleinerten Materials durch den Innenraum der Innenhohlwelle
wird nach der Erfindung ein ansonsten ungenutzter, aber aus Stabilitätsgründen notwendiger
Hohlraum als Transportweg genutzt, wobei die Hohlwelle auch noch den Vorteil absoluter
Dichtheit bietet, so daß die Antriebsaggregate durch das abgebaute Material keine
Funktionsbeeinträchtigung erfahren. Der durch die erfindungsgemäße Wahl des Abtransportweges
durch den Innenraum der Innenhohlwelle im Innenraum des Nachlaufabschnitts zur Verfügung
stehende Platz kann somit beispielsweise durch die Unterbringung leistungsfähiger
Antriebsaggregate genutzt werden, wie bei der Erfindung geschehen.
[0016] Der Steuerabschnitt übergreift bei der erfindungsgemäßen Tunnelbohrmaschine zumindest
einen Teil der Werkzeugglocken-Außenwand, wodurch zwischen dem Steuerabschnitt und
der Werkzeugglocken-Außenwand ein äußerer, durch Abdichtmittel flüssigkeitsdichter
und druckfester Ringraum gebildet wird. In den Ringraum wird beim Einsatz der erfindungsgemäßen
Tunnelbohrmaschine Wasser eingepumpt, welches für verschiedene Druckspülungs- und
Fördervorgänge eingesetzt wird. Während des Abbaus von lehm - haltigem Erdreich kann
es vorkommen, daß an der Innenwand der Werkzeugglocke das Material festklebt, wodurch
die Förderwirkung der werkzeugbesetzten Oberflächen verschlechtert werden würde. Bei
der erfindungsgemäßen Werkzeugglocke sind in der dem Glockenöffnungs-Randbereich benachbarten
Glockenwand über den Umfang verteilt und in Richtung der Längsmittelachse versetzt,
eine Vielzahl Düsen relativ kleinen Durchmessers vorgesehen. Diese Düsen stehen über
Spülkanäle mit dem wassergespeisten äußeren Ringraum in Verbindung und bewirken bei
entsprechendem Wasserdruck ein ständiges bzw. rasches Abspülen sämtlicher werkzeugbesetzter
Oberflächen innerhalb der Glocke. Einige dem Glocken-öffnungsrandbereich unmittelbar
benachbarte Düsenreihen können zusätzlich den Abraumvorgang durch Herausspülen abzuräumendep
Materials unterstützen. An dem dem Werkzeugglocken-Bodenabschnitt zugewandten Ende
der Ringraumkammer sind mehrere Düsenreihen relativ großen Querschnitts vorgesehen,
welche über entsprechende, durch die Glockenwandung hindurchgeführte Kanäle ebenfalls
mit dem äußeren Ringraum in Verbindung stehen. Aus diesen Düsen tritt eine vergleichsweise
große Wassermenge aus, welche das in den inneren Ringraum transportierte und zerkleinerte
Material in die die Innenhohlwelle durchbrechenden Öffnungen hineinfördert. Damit
an den genannten Spüldüsen ein wesentlich höherer Druck zur Verfügung steht als an
den zur Abförderung dienenden Düsen, kann der äußere Ringraum beispielsweise durch
ein Ringsegment in zwei Ringraumkammern unterteilt sein, wobei in eine Kammer die
Kanäle der Spüldüsen und in die andere Kammer die Kanäle der zur Förderung dienenden
Düsen-einmünden.
[0017] Ferner ist es bei der erfindungsgemäßen Tunnelbohrmaschine im Hinblick auf universelle
Einsatzmöglichkeiten von Vorteil, wenn die Werkzeugglocke an der Außenhohlwelle und
der Mahlwerkzeugkopf an der Innenhohlwelle über entsprechende Verschraubungen angebracht
sind; so daß diese Teile vom Kopfende der Tunnelbohrmaschine her montierbar und austauschbar
sind. Dadurch können diese Werkzeugelemente je nach den zu erwartenden Einsatzbedingungen
mit einem geeigneten Werkzeugbesatz montiert werden. Wenn lehm- und tonhaltige Böden
mit wenig Steinen erwartet wird, ist es vorteilhaft, Werkzeuge mit hoher Schaufelwirkung
zu montieren, während bei überwiegend steinigem Erdreich Werkzeuge bevorzugt werden,
bei denen Zerkleinerungs- und Mahleigenschaften im Vordergrund stehen.
[0018] Der Mahl.werkzeugkopf und die Werkzeugglocken-Innenwand können ein gleichartiges
Wandprofil besitzen oder aber unterschiedliche Werkzeuge tragen. Beispielsweise kann
die Werkzeugglocken-Innenwand und/oder das Außenumfangsprofildes Mahlwerkzeugkopfs
mit einer achsparallelen Leistenverzahnung versehen sein. Um eine hohe Schaufelwirkung
zu erzielen, können auch rechts- oder linksgängige schraubenartige Leistenverzahnungen
zum Einsatz kommen. Zur Erhöhung der Brech- und Zerkleinerungseigenschaften lassen
sich ferner Werkzeuge verwenden, die auf der jeweiligen Umfangsfläche mit Warzenverzahnungen
versehen sind. Auch können in die Umfangsfläche Hartmetalleinsätze, beispielsweise
Hartmetall-Pellets oder Hartmetall-Rundschaftmeissel eingesetzt oder eingepreßt sein.
Gegebenenfalls können auch aufgeschweißte Verschleißzähne oder Verschleißleisten,
-noppen und dgl. Verwendung finden. Ferner kann die Innenwandkrümmung der Werkzeugglocke
und/oder die Krümmung oder Neigung des Mahlwerkzeugkopfes an seinem Außenumfangsprofil
je nach den zu erwartenden Einsatzbedingungen durch geeignete Werkzeugauswahl variiert
werden. Gerade die Glockenform der Innenwand ermöglicht in Verbindung mit dem in seiner
Grundform kuppelartigen Mahlwrkzeugkopf, vor allem auch bei Verschiebung des Mahlwerkzeugs,
einen weiten Variationsbereich für die Gestaltung des inneren zum Zerkleinern oder
Mahlen dienenden Ringraums.
[0019] Da die Tunnelbohrdurchmesser, die mit der erfindungsgemäßen Tunnelbohrmaschine aufgefahren
werden, hauptsächlich in einem Durchmesserbereich von 35 cm bis 80 cm liegen, und
die erfindungsgemäße Tunnelbohrnaschine den anfallenden Abraum vergleichsweise rasch
abfördert, findet das Auffahren eines Tunnels bei ernöhter Vortriebsgeschwindigkeit,vor
allem bei problemlos zu verarbeitendem Erdreieh,äußerst leichtgängig statt, zumal
irgendwelche Hindernisse nicht lange vor der Maschine hergeschoben,sondern dunrhmählen
werden. Unter manchen Einsatzbedingungenkann es hilfreich sein, den Tunnelbohrmaschine
zusätzlich zu ihrer Führung über den Steuerabschnitt und das Nachlaufrohr eine zusätzliche
Zentrierung zu verleihen. Zu diesem Zweck kann der Mahlwerkzeugkopf in Axialrichtung
über die Ebene, in welcher der Schndid-und Mahlwerkzeugkranz umläuft, in die Ortsbrust
hinein vorgeschoben werden, so daß die kuppelförmige Rundung des Mahlwerzeugs eine
unterstützende Zentrierwirkung ausübt. In einer derartigen Stellung sind auch die
den Innenraum der Innenhohlwelle mit dem inneren Ringraum der Werkzeugglocke verbindenden
Austragöffnungen in den kopfendseitigen Aabschnitt der Werkzeugglocke verlagert, während
die zur Abförderung dienenden Düsen in der Nähe des Werkzeugglocken-Bodenbereichs
bleiben. Eine derartige Versetzung der Austragöffnungen bezüglich der Abförderdüsen
übt jedoch keine die Abfördermenge einschränkende nachteilige Wirkung aus, da beiin
die Ortsbrust gepreßter Werkzeugglocke und vorgeschobenem Mahlwerkzeug im inneren
Ringraum der Werkzeugglocke über die Abförderdüsen ein Druck aufgebaut wird, der nur
durch die Austragöffnungen in den Innenraum der Innenhohlwelle hinein entweichen kann
und dadurch mit dem zugeführten Wasser den Abraum optimal fortspült. Es wäre auch
möglich, die Austragöffnungen in der Wan-
dung der Innenhohlwelle als achsparallele Langlochdurchbrüche auszubilden, derart,
daß in jeder Verschiebeposition der Innenhohlwelle zumindest ein Teil der Austragöffnungen
direkt von den Abförderdüsen bespült wird.
[0020] Das erfindungsgemäße Tunnelbohrsystem ermöglicht ein Tunnelbohren bei erhöhter Vortriebsgeschwindigkeit
über Tunnellängen,welche mit bisherigep Bohrmaschinen nicht aufgefahren werden konnten.
Damit bei der Rohrvorpressung die sich an das Schwanzende der Tunnelbohrmaschine anschließenden
Rohre, meist aus Beton, auch über große Längen nachgeschoben werden können, lassen
sich nach einer Anzahl von Tunnelrohrabschnitten Zwischenpreßstationen vorsehen, welche
im Zusammenspiel mit der Hauptpreßstation die jeweiligen Tunnelrohrabschnitte vorpressen.
[0021] Weitere Vorteile der Erfindung sind aus den in den Ansprüchen angegebenen Maßnahmen
ersichtlich und werden im einzelnen in der nachfolgenden Beschreibung spezieller Ausführungsformen
der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Längsschnittdarstellung einer Tunnelbohrmaschine nach den
Merkmalen der Erfindung,
Fig. 2 eine vergrößerte Detailansicht des vorderen Abschnitts der in Fig. 1 gezeigten
Tunnelbohrmaschine,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer Abbau-Werkzeugglocke der in Fig. 2 gezeigten
Tunnelbohrmaschine,
Fig. 4 eine Ansicht der in Fig. 3 dargestellten Abbau-Werkzeugglocke in Richtung des
Teils X in Fig. 3,
Fig. 5 eine Schnittansicht eines Mahlwerkzeugkopfs der in Fig. 2 gezeigten Tunnelbohrmaschine,
Fig. 6 eine Ansicht des in Fig. 5 abgebildeten Mahlwerkzeugkopfs in Richtung des Pfeils
Y;
Fig. 7 perspektivische Ansichten verschiedener Außenumfangsprofile für den in Fig.
5 gezeigten Mahlwerkzeugkopf,
Fig. 8 Querschnittdarstellungen von unterschiedlichen Umfangsprofilen von Mahlwerkzeugköpfenmit
in die Umfangsfläche eingearbeiteten Hartmetalleinsätzen und aufgeschweißten Verschleißprofilen,
Fig. 9 drei Abwicklungsbilder für Besatzanordnungen zur Gestaltung des Umfangs-Außenprofils
des Mahlwerkzeugkopfes und/oder der Innenwand der Werkzeugglocke.
[0022] Die in Fig. 1 gezeigte Tunnelbohrmaschine 80 trägt an ihrem Bohrmaschinen-Kopfende
81 eine Abbau-Werkzeugglocke 6 der Abbaueinrichtung 82, die in das abzufördernde Erdreich
eindringt und in dieses einen Tunnel mit dem Durchmesser der zu verlegenden Rohrgröße
bohrt. Da die Abbaueinrichtung 82 den gesamten jeweils zu bohrenden Tunnelquerschnitt
umfaßt, wird das beim Auffahren von Tunneln durch den äußeren Umfangsrand der Abbaueinrichtung
umgrenzte Erdreich von einer Schneid-und Mahlwerkzeugkrone 2, die sich an einem Glockenöffnungs-Randbereich
85 befindet (Fig. 2)herausgeschnitten bzw. gebrochen und dann in einen Werkzeugglocken-Innenbereich
86 eingebracht. Das abgebaute Erdreich wird dann im wesentlichen bis zu einem Werkzeugglocken-Bodenabschnitt
88 durch den Innenbereich 86 hindurch transportiert und unter Zusatz von Wasser durch
Austragöffnungen 17, die sich in der Nähe des Werkzeugglocken-Bodenabschnitts 88 in
einer Wandung einer Innenhohlwelle 25 befinden, in den Innenraum 92 dieser Innenhohlwelle
eingebracht
durch den Innenraum hindurch,zum Bohrmaschinen-schwanzende 84 transportiert und von
dort über eine biegsame Rohrleitung 56, gegebenenfalls durch an die Tunnelbohrmaschine
schwanzseitig angesetzte Tunnelrohrabschnitte 83 hindurch ausgetragen. Die Werkzeugglocke
6 ist konzentrisch zur Bohrmaschinen-Längsmittelachse L an einen Flanschabschnitt
21 einer Außenhohlwelle 27 angebracht. An dem dem Flanschabschnitt 21 gegenüberliegenden
Ende der Außenhohlwelle 27 ist ein Drehantrieb 37 vorgesehen, der die Außenhohlwelle
und damitdie Werkzeugglocke rechts- oder linksdrehend antreibt.
[0023] Die Innenhohlwelle 25 ist konzentrisch in der Außenhohlwelle 27 gelagert und geführt
und besitzt an ihrem der Werkzeugglocke 6 zugewandten Ende ein Mahlwerkzeug 89. Zur
Radiallagerung der Innenhohlwelle 25 in der Außenhohlwelle 27 dienen, wie dargestellt,
Radiallager 23 und 41. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß das Radiallager 23 auf einer
die Umfangsfläche der Innenhohlwelle 25 umschließenden Gleitführungsbuchse 22 sitzt,
welche eine Relativverschiebung der Innenhohlwelle 25 in axialer Richtung zur Außenhohlwelle
27 und damit zur Werkzeugglocke 6 gestattet. Eine entsprechende Gleitlagerbuchse befindet
sich auch an dem lediglich in Fig. 1 dargestellten weiteren Radiallager 41, das sich
in Richtung des Schwanzendes der Maschine hinter der Außenhohlwelle 27 befindet. Aus
Fig. 1 sind ferner ein Drehantrieb 54 und ein Verschiebeantrieb 62 ersichtlich. Mittels
des Verschiebeantriebs 62 kann die Innenhohlwelle 25 aus der in Fig.1 mit voll ausgezogenen
Linien dargestellten Position, in der sich das Mahlwerkzeug 89 in seiner in die Werkzeugglocke
6 zurückgezogenen Stellung befindet und einer mit gestrichelten Linien in den Fig.
1 und 2 angedeuteten Stellung verlagert werden, in der zumindest das vordere Ende
des Mahlwerkzeugs 89 über die von der Schneid- und Mahlwerkzeugkrone 2 eingenommene
Ebene hinausragt. Der Drehantrieb 54 gestattet eine Links- oder Rechtsdrehung der
Innenhohlwelle 25, und zwar unabhängig von der Rotation und Drehrichtung der Außenhohlwelle
27. Aus Fig.1 ist ferner ersichtlich, daß die Tunnelbohrmaschine 80 aus zwei Hauptteilen
besteht, einem kopfendseitigen Steuerabschnitt 93 und einem schwanzendseitigen Nachlaufabschnitt
94. In Fig. 2 ist dargestellt, wie die beiden Abschnitte mit einander überlappenden
Umfangsrändern 29, 32 und einem zwischengefügten Dichtring 30 ineinandergreifen. Diese
aus den Umfangsrändern und dem Dichtring bestehende Anordnung dient in erster Linie
als Dichtschutz, damit in den Innenbereich des Nachlaufabschnitts 94 kein Erdreich
und dgl. eindringen kann. Die eigentliche Kopplung zwischen dem Steuerabschnitt 93
und dem Nachlaufabschnitt 94 erfolgt allein über Steuerzylinder 33, von denen in Fig.
1 lediglich zwei von mehreren über den Innenumfang verteilt vorgesehenen Steuerzylindern
dargestellt sind. Durch ausgewählte Betätigung dieser Steuerzylinder läßt sich der
kopfendseitige Steuerabschnitt 93 bezüglich der Längsmittelachse L um einige Winkelgrade
verschwenken, wodurch ein Auffahren von Tunnelkurven möglich ist.
[0024] In Fig. 1 ist ein Traggehäuse 95 dargestellt, welches eine Lagerung 36 der Außenhohlwelle
27, einen Teil des Drehantriebs 37 für die Außenhohlwelle und die Radiallager 41,
die zur Abstützung der Innenhohlwelle 25 dienen, nach Art eines Gehäusemantels umgreift.
Die Kontur dieses Traggehäuses 95 ist in Fig. 1 mit einer dichten Parallel-Strichlinienführung
abgebildet. Das Traggehäuse 95 selbst, welches somit die Außenhohlwelle 27, deren
Drehantrieb 37, die Innenhohlwelle 25 und die Dreh- und Verschiebeantriebe 54 bzw.
62 abstützt, ist am kopfendseitigen Steuerabschnitt 93 angebracht, und zwar über einen
Tragflansch 64 (Fig. 2). Ausgehend von diesem Tragflansch und damit vom Steuerabschnitt
93 ragt das Traggehäuse in den Innenraum des Nachlaufabschnitts 94 hinein, so daß
bei einer Verschwenkung des Steuerabschnitts mittels der Steuerzylinder 33 das Traggehäuse
95 mit sämtlichen daran abgestützten Bauelementen mitgeschwenkt wird. Um einen ausreichenden
Freiheitsgrad für den Verschwenkvorgang sicherzustellen, sind die am Traggehäuse 95
angeordneten Funktionselemente optimal kompakt gruppiert. Der Drehantrieb 37 umfaßt
in diesem Sinne Tandem-Hydromotoren 100, die in Axialrichtung gesehen sternförmig
um die Außenhohlwelle 27 bzw. den entsprechenden Abschnitt des Traggehäuses 95 angeordnet'
sind und über Antriebsritzel 40 einen auf die Außenhohlwelle aufgesetzten Antriebszahnkranz
39 in Drehung ver-setzen. Eine entsprechende Anordnung von Hydromotoren 101 ist für
den Drehantrieb 54 der Innenhohlwelle 25 vorgesehen. Auch hier kann erforderlichenfalls
eine Tandem-Motoranordnung gewählt werden. Als Verschiebeantrieb 62 dienen Hubzylinder
104, welche, wie aus Fig. 1 ersichtlich, einerseits am Traggehäuse 95 und andererseits
am Gehäuse des Drehantriebs 54 angreifen und bei ihrer Betätigung eine Relativverschiebung
zwischen der Außenhohlwelle 27 und der Innenhohlwelle 25, auch teleskopieren genannt,
bewirken. Ersichtlicherweise sind die während des Verschiebens die Innenhohlwelle
führenden Gleitlagerbuchsen 22 hohen Belastungen und, insbesondere beim Zurückziehen
der Hohlwelle aufgrund von möglichen Materialeinwirkungen auf die Hohlwellenoberfläche
in. hohem Maße verschleißgefährdet. In Fig. 2 sind Dichtelemente 19 angeordnet, die
die Innenhohlwelle umschließen und deren Oberfläche möglichst frei von Verunreinigungen
halten. Zur Erhöhung der Gleitsicherheit zwischen der Innenhohlwelle 25 und der Gleitführungsbuehse
können im Lagerungsbereich Hochdruckfettkanäle vorgesehen sein, welche eine zusätzliche
und je nach Bedarf steuerbare Schmiermittelzugabe ermöglichen.
[0025] Aus den Fig. 3 und 4 ist die Ausbildung einer Ausführungsform der Abbau-Werkzeugglocke
6 ersichtlich. Der Glockenöffnungs-Randbereich 85 (Fig. 2) trägt, wie gesagt, die
Schneid- und Mahlwerkzeugkrone 2. Diese besitzt gegenüber dem Außendurchmesser des
kopfendseitigen Steuerabschnitts 93 einen überschnitt, d.h., daß der Gesamtdurchmesser
der Werkzeugglocke an der Schneid- und Mahlwerkzeugkrone 2 etwas größer ist als derjenige
des Steuerabschnitts 93, damit der aus dem Erdreich geschnittene oder gebohrte Tunneldurchmesser
ein problemloses Nachpressen der Tunnelbohrmaschine sowie der zu verlegenden Rohre
erlaubt. In Richtung des Werkzeugglocken-Innenbereichs 86 schließen sich über den
Umfang der Werkzeugglocken-Innenwand verteilt eine Vielzahl schaufelartiger Leistenelemente
(vgl. Fig. 4) an. Diese Leistenelemente können rechts- oder linksgängig schraubenförmig
verlaufen oder aus achsparallelen Leisten bestehen. Die jeweils optimale Werkzeugbesetzung
der Werkzeugglocken-Innenwand 87 richtet sich nach dem jeweiligen Einsatzfall. Unter
allen Umständen besitzen jedoch die Schaufeln eine Doppelfunktion, und zwar an ihrem
dem Glockenöffnungs-Randbereich 85 zugewandten Abschnitt dienen sie vornehmlich als
Abbau- und Förderwerkzeuge, während die dem Werkzeugglocken-Bodenabschnitt 88 zugewandt
liegenden Leistenabschnitte zusätzlich zur Abförderung des Materials auch eine gegebenenfalls
notwendige Zerkleinerung bewerkstelligen. Mit der Schneid- und Mahlwerkzeugkrone 2
ist es möglich, beispielsweise während des Tunnelvortriebs unerwartet auftretende
Gesteinsfindlinge oder Fundamente oder Teile großer Gesteinsbrocken je nach Lage anzuschneiden
oder ganz durchzubohren, ohne daß es zu einem Herauslösen eines größeren Hindernisses
kommt und auch ohne eine Notwendigkeit, einem solchen Hindernis ausweichen zu müssen.
Die sich gegebenenfalls unmittelbar an die Schneid- und Mahlwerkzeugkrone 2 anschließenden
Schaufeln im Schaufelbereich 1,(Fig. 2) unterstützen bereits nach einem kurzen Ansetzen
der Schneid- und Mahlwerkzeugkrone an einem harten Gesteinsgegenstand im Zuge des
weiteren Vortriebs das Abtragen oder bereits Zerkleinern des Hindernisses. Um derart
harte und widerstandsfähige Gesteinsformationen durchbohren oder anschneiden zu können,
ist es von Vorteil, wenn die Schneid-und Mahlwerkzeugkrone, wie auch die Schaufelwerkzeuge
gepanzert ausgeführt sind.
[0026] Der in Fig. 5 und 6 gezeigte Mahlwerkzeugkopf 11 des Mahlwerkzeugs 89 ist, wie ein
Vergleich mit Fig. 4 zeigt, mit einem entsprechenden Außenmantelprofil, das aus Leisten
12 gebildet wird. besetzt. Auch hier sind die Leisten oder Leistenzähne schraubenförmig
zur Längsmittelachse angeordnet und dienen entsprechend wie die Leisten der Werkzeugglocke
im gemäß Fig. 2 vorderen Bereich des Mahlwerkzeugs 89 vornehmlich zur Förderung des
Abraums und im dem Werkzeugglocken-Bodenabschnitt 88 zugewandten Bereich zum Zermahlen
oder Zerkleinern für den Abtransport ansonsten zu großer Erdreichbestandteile. Aufgrund
der Glockenform der Werkzeugglocken-Innenwand 87 und der kuppelförmigen Ausbildung
des Mahlwerkzeugs 89 wird zwischen diesen beiden koaxial zueinander angeordneten Werkzeugteilen
ein Ringraum 91 ausgebildet, der sich in Richtung des Werkzeugglocken-Bodenabschnitts
88 verkleinert. Je nach der Außenprofilgebung des Mahlwerkzeugs 89 und auch der Krümmung
der Werkzeugglocken-Innenwand 87 läßt sich die Größe und Form dieses Ringraums 91
verändern. Wesentlich ist, daß der Ringraum 91 eine Größe besitzt, die auf die sich
anschließenden Abtransportkanäle eingestellt ist, damit keine Blockierung der Abförderwege
durch zu große Gesteinsbrocken möglich ist. Auch ist es wichtig, daß die gegenseitige
Zuordnung der Werkzeugprofile an der Innenwand der Glocke und am Außenmantel des Mahlwerkzeugs
89 so ausgewählt wird, daß das zu zermahlende Gestein im Zerkleinerungsvorgang auch
allseits erfaßt und entsprechend gebrochen oder zermahlen wird.
[0027] In den Fig. 7 und 8 sind mehrere Ausführungsmöglichkeiten für den Werkzeugbesatz
dargestellt, wobei die gezeigte Besatzmöglichkeit des Mahlwerkzeugkopfes auch für
die nicht gesondert dargestellte Werkzeugglocke 6 vorgesehen ist. In Fig. 7 besitzt
ein Mahlwerkzeugkopf Pyramidenwarzen 74, ein weiterer Prismenwarzen 75 und ein dritter
eingepreßte Hartmetall-Pellets 76. In Fig.8 ist gezeigt, wie der Werkzeugkopf mit
eingepreßten Hartmetall- Leistenstücken 77,mit aufgeschweißten Verschleißzähnen oder
-leisten 78 sowie mit eingesetzten Hartmetall-Rundschaftmeißeln 79 bestückt werden
kann. In Fig. 9 sind verschiedene Abwicklungen dargestellt; 71 zeigt eine Abwicklung
eines Zahn- oder Warzenbesatzes in achsparalleler Ausführung, 72 zeigt eine entsprechende
Abwicklung eines Zahn- oder Warzenbesatzes mit Rechts- oder Links-Schraubensteigung
und 73 zeigt die Abwicklung eines Zahn- oder Warzenbesatzes in versetzter Anordnung.
[0028] In Fig. 2 ist der Mahlwerkzeugkopf 11 als rotationssymmetrischer Teil dargestellt.
Entweder der gesamte Teil oder dessen Werkzeugbesatz könnte auch exzentrisch zur Längsmittellinie
L angeordnet werden, so daß zu-, sätzlich zu der Mahlfunktion der Verzahnungen oder
des Warzenbesatzes auch eine Brecher-bzw. Vorbrecherwirkung zwischen Werkzeugglocke
und Mahlwerkzeug erzielt werden kann. Um die Tunnelbohrmaschine 80 auch problemlos
auf die beim jeweiligen Tunnelvortrieb erwartete Bodenbeschaffenheit umrüsten zu können,
kann die Werkzeugglocke 6 vom Bohrmaschinenkopfende 81 her über Schrauben 14 von ihrem
Lagerflansch an der Außenhohlwelle 27 abgeschraubt werden. Eine entsprechende Verschraubung
13 dient zum Austausch des Mahlwerkzeugkopfes 11.
[0029] Das Eintreten und Abfördern des gegebenenfalls zerkleinerten Erdreichs über die Austragöffnungen
17 wird durch eine Spülwasserzufuhr bedingt bzw. unterstützt. Gemäß Fig. 2 sind in
der Werkzeugglocken-Wandung in der Nähe des Bodenabschnitts 88 mehrere Reihen, im
abgebildeten Beispiel vier parallel liegende Reihen, Förderkanäle 99 vorgesehen, die
in Umfangsrichtung über die Werkzeugglocke 6 verteilt sind. Diese Förderkanäle 99
enden an ihrer dem Ringraum 91 zugewandten Seite in Förderdüsen 16 und an ihrem entsprechend
anderen Ende in einer Ringraumkammer 70, in der Spülwasser bei relativ niedrigem Druck
gespeichert ist. Dieses Spülwasser strömt durch die Förderkanäle 99 und die Förderdüsen
16, die eine entsprechende öffnungsweite haben, um einen großen Wasserdurchsatz zu
erhalten und spülen das im Ringraum 91 befindliche Fördergut in den Innenraum 92 der
Innenhohwelle 25 hinein, von wo es durch die schwanzendseitig vorgesehene biegsame
Rohrleitung 56 abtransportiert wird. Beim abgebildeten Ausführungsbeispiel sind über
den Umfang der Innenhohlwelle gleichmäßig verteilt vier Austragöffnungen 17 vorgesehen,
die in Richtung des Schwanzendes der Tunnelbohrmaschine zum Innenraum 92 hin schräg
verlaufen, um ein möglichst strömungsgünstiges Abfördern zu gestatten. Die Ringraumkammer
70 ist ein Abschnitt eines äußeren Ringraums 9, der innerhalb des Steuerabschnitts
93 untergebracht ist, und zwar zwischen der Werkzeugglocken-Außenwand 96 und einem
diese Außenwand konzentrisch auf Abstand umschließenden Steuerabschnittmantel 10.
Zwischen dem Steuerabschnittmantel 10 und der Außenwand der demontierbaren Werkzeugglocke
6 sind Abdichtmittel 4,5,18 vorgesehen, welche den Ringraum 9 flüssigkeitsdicht und
druckfest abschließen. Der Ringraum 9 ist durch ein Ringsegment 69 in die vorgenannte
Ringraumkammer 70 für das Spülwasser und eine zweite Ringraumkammer 98 unterteilt.
Entsprechende Dichtelemente des Ringsegments 69 sorgen für ein druckfestes Abschließen
der Ringraumkammer 98 innerhalb des Ringraums 9. Diese Ringraumkammer 98 ist ebenfalls
an eine Wasserzufuhr angeschlossen, jedoch steht das Wasser in dieser Kammer unter
wesentlich höherem Druck als in der benachbarten Kammer 70. Die Ringraumkammer 98
steht über Düsenkanäle 8, die durch die Werkzeugglockenwand hindurchgehen, mit Druckdüsen
97 an'der Werkzeugglocken-Innenwand 87 in Verbindung, welche vornehmlich in den Abbaubereich,
vor allem in den Schaufelbereich 1 unter hohem Druck stehendes Wasser aus der besagten
Ringraumkammer 98 austragen. Aufgrund der geschilderten Druckverhältnisse und der
Wahl enger Querschnitte für die Düsen 97 treten aus ihnen scharfe Wasserstrahlen aus,
welche. dazu dienen, die Werkzeugausrüstung und den gesamten Werkzeugglocken-Innenbereich
von anhaftendem Erdreich freizuhalten, damit die Werkzeugfunktion nicht beeinträchtigt
wirdundfernerdazu, möglichst weitreichend in die Ortsbrust hineinzuspülen, um dadurch
das Abtragen des abzufördernden Materials zu unterstützen. Auch üben diese Düsen beim
Mahlen und Zerkleinern des Materials an den Werkzeugen und an der Schneid- und Mahlwerkzeugkrone
2 eine gewisse Kühlwirkung aus und unterstützen das Abschleifen von Gestein. In Fig.
2 sind mehrere Reihen Druckdüsen97 eingezeichnet. eine dem Kopfende zugewandte Reihe
von Düsen wird über einen Druckwasserkanal 3 gespeist. Wenn die Einsatzbedingungen
es erforderlich machen, daß nur ganz bestimmte ausgewählte Druckdüsen in Funktion
treten,können, gegebenenfalls vor der Montage der jeweils geeigneten Werkzeugglocke
6,die nicht benötigten Druckwasserdüsenkanäle mittels Düsenverschlußstopfen 68 abgesperrt
werden.
[0030] Da das Mahlwerkzeug 89 auf der Innenhohlwelle bezüglich seiner Rotationsrichtung,seiner
Rotationsgeschwindigkeit und seiner Axialposition relativ zur Werkzeugglocke 6 und
deren Rotationsgeschwindigkeit und Drehrichtung verlagert werden kann, lassen sich
praktisch alle nur denkbaren Einsatzbedingungen mit der Tunnelbohrmaschine 80 in der
beschriebenen Weise bewältigen. Insgesamt wird mit der Tunnelbohrmaschine die Möglichkeit
eröffnet, auf alle auftauchenden Hindernisse während des Tunnelvortriebs über die
fernsteuerbare Bedienung der Antriebe adäquat zu reagieren und dabei die Tunnelbohrmaschine
auch so anzusteuern, daß die Beanspruchungsgrenzen der Werkzeuge nicht überschritten
werden.
1. Tunnelbohrsystem zum Auffahren von Tunneln mittels Rohrvorpressung, insbesondere
für Tunnelrohre nicht-begehbaren Innendurchmessers mit einer im wesentlichen zylinderförmigen,
in Richtung ihrer Längsmittelachse (L) in das Erdreich preßbaren Tunnelbohrmaschine
(80), die an einem Bohrmaschinen-Kopfende (81) eine der zu verlegenden Rohrgröße eines
Tunnelrohrs entsprechende Abbaueinrichtung (82) aufweist und die an einem Bohrmaschinen-Schwanzende
(84) mit einer Stirnseite eines Tunnelrohrabschnitts (83) des vorzupressenden Tunnelrohrs
in Äbstützverbindung bringbar ist, wobei von der Abbaueinrichtung gelöstes Erdreich
unter Zusatz von Wasser durch das Innere der Bohrmaschine und, bei an ihr Schwanzende
angesetztem Tunnelrohrabschnitt, ebenfalls durch dessen Innenraum hindurch abgefördert
wird, dadurch gekennzeichnet , daß die Abbaueinrichtung (82) eine koaxial zur Bohrmaschinen-Längsmittelachse
(L) drehbar gelagerte Abbau-Werkzeugglocke (6) aufweist, deren Glockenöffnungs-Randbereich
(85) am Bohrmaschinen-Kopfende (81) liegt, daß die öffnungsweite der Werkzeugglocke
in etwa dem jeweils zu bohrenden Tunnelquerschnitt entspricht, daß am Glockenöffnungs-Randbereich
(85) eine Schneid- und Mahlwerkzeugkrone (2) vorgesehen ist, daß ausgehend von dieser
Sehneid-und Mahlwerkzeugkrone in einen sich in Richtung des Bohrmaschinen-Schwanzendes
(84) verengenden Werkzeugglocken-Innenbereich (86) hinein entlang zumindest des größten
Teils einerWerkzeugglocken-Innenwand (87) Förder= und Zerkleinerungswerkzeuge (1,15)
vorgesehen sind, daß ferner ein aus einem dem Glockenöffnungs-Randbereich in Richtung
der Längsmittelachse gegenüberliegenden Werkzeugglocken-Bodenabschnitt (88) heraustretendes,
in den Werkzeugglocken-Innenbereich (86) hineinragendes, ebenfalls koaxial zur Bohrmaschinen-Längsmittelachse
bezüglich der Werkzeugglocke relativ dreh- sowie längsverschiebbar gelagertes Mahlwerkzeug
(89) vorgesehen ist, welches im.Längsschnitt ein solches Außenprofil besitzt, daß
zwischen der sich verengenden Werkzeugglocken-Innenwand (87) und einer Außenmantelfläche
(90) des Mahlwerkzeugs (89) ein in Richtung des Werkzeugglocken-Bodenabschnitts (88)
sich verkleinernder Ringraum (91) gebildet wird, daß in diesen Ringraum einmündende,
zur Druckwassereinspeisung dienende Förderdüsen (16) vorgesehen sind und daß der Ringraum
mit dem Bohrmaschinen-Schwanzende (84) über Austragkanäle (17,92) für den Abtransport
des in den Werkzeugglocken-Innenbereich eingebrachten und im Ringraum gegebenenfalls
zerkleinerten Erdreichs in Verbindung steht.
2. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tunnelbohrmaschine
(80) in einen kopfendseitigen Steuerabschnitt (93) und einen schwanzendseitigen Nachlaufabschnitt
(94) unterteilt und der Steuerabschnitt relativ zum Nachlaufabschnitt, bezogen auf
die Längsmittelachse (L) universell um einige Winkelgrade auslenkbar ist, daß die
Werkzeugglocke (6) der Abbaueinrichtung (82) an ihrem Werkzeugglocken-Bodenabschnitt
(88) an einer koaxial zur Längsmittelachse im und am Steuerabschnitt (93) drehbar
gelagerten Außenhohlwelle (27) angebracht ist, daß an der Außenhohlwelle ein Drehantrieb
(37) für die Werkzeugglocke (6) vorgesehen ist, daß das in den Werkzeugglocken-Innenbereich
(86) hineinragende Mahlwerkzeug (89) an seinem dem Glockenöffnungs-Randbereich (85)
zugewandten Abschnitt einen Mahlwerkzeugkopf (11) aufweist, der an der Stirnseite
einer konzentrisch in der Außenhohlwelle relativ dreh- und axialverschieblichen Innenhohlwelle
(25) angebracht ist, daß die Innenhohlwelle in Richtung des schwanzendseitigen Nachlaufabschnitts
(94) über das Ende der Außenhohlwelle hinausragt, daß an diesem hinausragenden Abschnitt
der Innenhohlwelle (25) Dreh- und Verschiebeantriebe (54,62) vorgesehen sind, daß
die Förderdüsen (16) an der Werkzeugglocken-Innenwand (87) angeordnet sind und daß
die Austragkanäle die Wandung der Innenhohlwelle (25) durchbrechende Austragöffnungen
(17), den Innenraum (92) der Innenhohlwelle (25) und eine an den schwanzendseitigen
Abschnitt der Innenhohlwelle angeschlossene biegsame Rohrleitung (56) umfassen.
3. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhohlwelle
(27), deren Drehantrieb (37), ferner die Innenhohlwelle (25) sowie deren Dreh- und
Verschiebeantriebe (54,62) in bzw. an einem die Außenhohlwelle umgebenden Traggehäuse
(95) gelagert sind, daß dieses Traggehäuse am kopfendseitigen Steuerabschnitt (93)
befestigt ist und in den schwanzendseitigen Nachlaufabschnitt (94) hineinragt, derart,
daß es bei Auslenkung des Steuerabschnitts zusammen mit den von ihm getragenen Bauteilen
im Innenraum des Nachlaufabschnitts frei auslenkbar ist und daß im Verbindungsbereich
zwischen dem Steuerabschnitt und dem Nachlaufabschnitt innenraumseitig mehrere unabhängig
voneinander betätigbare Steuerzylinder (33) vorgesehen sind.
4. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerabschnitt
(93) einen zumindest einen Teil einer Werkzeugglocken-Außenwand (96) konzentrisch
auf Abstand umschließenden Steuerabschnittmantel (10) aufweist, daß zwischen diesem
Mantel und der Werkzeugglocken-Außenwand ein äußerer, über Abdichtmittel (4,5,18)
flüssigkeitsdichter und druckfester Ringraum (9) gebildet wird und daß dieser Ringraum
über eine Vielzahl die Werkzeugglockenwand durchsetzende Kanäle (8,99) mit an der
Werkzeugglocken-Innenwand (87) angeordneten, zumindest teilweise in den inneren Ringraum
(91) gerichtete Düsen (16,97) verbunden ist.
5. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Ringraum
(9) durch ein Ringsegment (69) in zwei Ringraumkammern (70,98) unterteilt ist, derart,
daß die eine Ringraumkammer (70) dem Werkzeugglocken-Bodenabschnitt (88) zugewandt
ist und über eine Vielzahl entlang der Werkzeugglocken-Innenwand (87) verteilte Förderdüsen
(16) relativ großen Querschnitts mit dem inneren Ringraum (91) in Verbindung steht
und daß die zweite Ringraumkammer (98) dem Glokkenöffnungs-Randbereich (85) zugewandt
ist und daß aus ihr eine Vielzahl entlang des Umfangs sowie in Richtung der Längsmittelachse
(L) auf unterschiedliche Abstände entlang der Werkzeugglocken-Innenwand verteilte
Druckdüsen (97) relativ kleinen Querschnitts austreten und in den von der Werkzeugglocke
umschlossenen abbaunahen Bereich hineingerichtet sind.
6. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Werkzeugglocken-Bodenabschnitt
(88) zugewandte Ringraumkammer (70) mit einer Niederdruck-Wassereinspeisung und die
dem Glockenöffnungs-Randbereich (85) zugewandte Ringraumkammer (98) mit einer Hochdruck-Wassereinspeisung
verbunden ist.
7. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck-
und/oder die Förderdüsen (97,16) verstellbare Düsenköpfe zur Strahlrichtungseinstellung
aufweisen.
8. Tunnelbohrsystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druck- und/oder die Förderdüsen (97,16) einzeln.mittels Stopfen (68) verschließbar
sind.
9. Tunnelbohrsystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckdüsen (97) durch Sammelkanäle (3) gespeist werden und daß die Düsen mittels
Stopfen (68) gruppen- bzw. strahlsegmentweise verschließbar sind.
10. Tunnelbohrsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugglocke (6) an der Außenhohlwelle (27) und der Mahlwerkzeugkopf (11) an
der Innenhohlwelle (25) über entsprechende Verschraubungen (13,14) angebracht, vom
Kopfende (81) der Tunnelbohrmaschine her montier- und somit austauschbar sind, daß
die Außenmantelfläche .(90) des Mahlwerkzeugkopfes (11) im Längsschnitt kuppelförmig
profiliert ist, daß das Mahlwerkzeug(89) in seiner vollständig in Richtung des Werkzeugglocken-Bodenabschnitts
(88) zurückgezogenen Stellung mit seinem Kopf in einem Abstand von etwa 2/3 der Länge
des Werkzeugglocken-Innenbereichs (86) in diesen hineinragt und in seiner vorgeschobenen
Stellung zumindest über die Ebene, in der die Schneid- und Mahlwerkzeugkrone (2) liegt,
hinausragt.
11. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Mahlwerkzeugkopf
(11) ein zur Längsmittelachse (L) der Innenhohlwelle (25) exzentrisches Außenmantelprofil
besitzt.
12. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugglocken-Innenwand
(87) das gleiche Wandprofil aufweist wie das jeweilige Außenmantelprofil des Mahlwerkzeugkopfes
(11).
13. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugglocken-Innenwand
(87) ein vom Außenmantelprofil des Mahlwerkzeugkopfes (11) unterschiedenes Wandprofil
besitzt.
14. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugglocken-Innenwand
(87) und/oder das Außenmantelprofil des Mahlwerkzeugkopfs (11) mit einer achsparallelen
Leistenverzahnung versehen ist.
15. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 12 oder 13, dadunh gekennzeichnet, daß die Werkzeugglocken-Innenwand
(87) und/oder das Außenmantelprofil des Mahlwerkzeugkopfs (11) mit einer rechts- oder
linksgängigen schraubenartigen Leistenverzahnung versehen ist.
16. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugglocken-Innenwand
(87) und/oder das Außenmantelprofil des Mahlwerkzeugskopfs auf der jeweiligen Umfangsfläche
mit einer Warzenverzahnung (71-75) versehen ist .
17. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Werkzeugglocken-Innenwand (87) und/oder dem Außenmantelprofil des Mahlwerkzeugkopfs
(11) Hartmetalleinsätze (76,77,79) vorgesehen sind.
18. Tunnelbohrsystem nach den Ansprüchen 2 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Innenhohlwelle (25) durchbrechenden.Austragöffnungen (17) bei vollständig in Richtung
des Werkzeugglocken-Bodenabschnitts (88) zurückgezogener Stellung der Innenhohlwelle
mit ihren dem Ringraum (91) zugewandten öffnungsrändern neben dem Werkzeugglocken-Bodenabschnitt
sowie den Förderdüsen (16) gegegenüberliegend vorgesehen sind, daß Austragöffnungen
(17) in gleichmäßigen Winkelabständen auf den Umfang der Innenhohlwelle verteilt und
zum Innenraum (92) der Innenhohlwelle hin sowie in Richtung des Bohrmaschinen-Schwanzendes
(84) geneigt sind.
19. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb
(37) für die Werkzeugglocke (6) an der Außenhohlwelle (27) einen am antriebseitigen
Ende der Außenhohlwelle angebrachten Zahnkranz (39) und sternförmig über den Umfang
des Zahnkranzes verteilte, dicht neben den Zahnkranz gepackte, drehrichtungsumkehrbare
Antriebsmotoren (100) umfaßt und daß die Antriebsmotoren über Ritzel (40) am Zahnkranzangreifen.
20. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmotoren
(100) in Axialrichtung beidseits des Zahnkranzes (39) für einen stufenlos reversierbaren
Tandembetrieb gekoppelt vorgesehen sind.
21. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb
(54) für das Mahl- ' werkzeug (89) einen auf die Innenhohlwelle (25) an ihrem antriebsseitigen
Ende aufgesetzten weiteren Zahnkranz (47) und sternförmig über den Umfang dieses Zahnkranzes
verteilte, dicht neben den Zahnkranz gepackte, in diesen über Ritzel (48) eingreifende
stufenlos regelbare und in ihrer Drehrichtung umkehrbare Antriebsmotoren (101) umfaßt
und daß der Verschiebeantrieb (62) Hubzylinder (104) aufweist, die zwischeh der Innenhohlwelle
und dem Traggehäuse wirksam sind und dabei die Innenhohlwelle entlang einer drehmomentabstützenden
Hubschiene (61) verlagern.
22. Tunnelbohrsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem antriebsseitigen
Ende der Innenhohlwelle (25) und der an dieses Ende angeschlossenen biegsamen Rohrleitung
(56) ein Drehdichtungsgehäuse (102) vorgesehen ist. E