[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Verarbeitung von belichtetem photographischem
Filmmaterial, und insbesondere ein solches vom im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 beschriebenen Typ.
[0002] Heutzutage werden bestimmte Längen von photographischem Film üblicherweise auf Spulen
in Filmkassetten aufgewickelt. Nachdem der Film in einer Kamera belichtet wurde, wird
die Kassette daraus entfernt und im Dunkeln geöffnet. Nach dem Abschneiden des Einführungsteils
des Films wird der Film in eine offene Spirale gewunden, die den Film an seinen Rändern
festhält. Nachdem die gesamte Filmlänge, gewöhnlich von Hand, in die Spirale gewunden
wurde, wird die Filmspirale in eine lichtdichte
Verarbeitungstrommel eingebracht, die dann mit einem lichtdichten Deckel verschlossen
wird. Die geschlossene Trommel kann dann ans Tageslicht gebracht und bei Tageslicht
kann in sie Behandlungsflüssigkeit eingegeben und auch wieder aus ihr entfernt werden.
Nachdem die Verarbeitung beendet ist, wird der Deckel von der Trommel entfernt und
der fertig behandelte Film gewaschen und geprüft.
[0003] Zwar ziehen viele Personen es vor, photographische Arbeiten nicht im Dunkeln durchzuführen,
doch ist es in modernen Wohnungen oft schwierig, einen genügend lichtdichten Raum
zu schaffen, der es gestattet, ohne die Gefahr der Schleierbildung einen hoch lichtempfindlichen
Film aus der Kassette zu nehmen und in die erforderliche Spirale zu winden.
[0004] Es ist daher verschiedentlich versucht worden, ein Verarbeitungsgerät zu schaffen,
in welches die geladene Kassette bei vollem Tageslicht eingebracht wird, und in welchem
der Film bereits aus der Kassette in eine Spirale gewunden werden kann. Doch hat es
sich gezeigt, daß der Betrieb solcher Geräte mit Schwierigkeiten verbunden ist. Auch
können die bekannten Geräte sehr raumbeanspruchend und teuer sein, und es müssen oft
größere Mengen an Behandlungsflüssigkeit in den Verarbeitungstank des Gerätes eingefüllt
werden. Daher haben solche bei Tageslicht zu beschickenden Verarbeitungstanks keine
besonders breite Verwendung gefunden. Gleichwohl sind verschiedene Tageslichtverarbeitungsmethoden
bereits in veröffentlichten Patenten beschrieben worden, doch hat keine derselben
großen Anklang gefunden. So wird z.B. nach der US-PS 2 781 708 ein Film in eine ganz
besondere Art von Filmhalter oder Patrone geladen, und die Patrone verlangt die Verwendung
einer Spezialkamera, da sie nicht der wohlbekannten Filmkassette entspricht, wie sie
am häufigsten für 35 mm-Film verwendet wird. In der US-PS 3 605 601 und der US-PS
4 001 857 sind Geräte beschrieben, bei denen der Film auf einer Spule an Ort und Stelle
in einer Filmkassette verarbeitet wird. In der Praxis hat sich gezeigt, daß in solchen
Geräten behandelte Filme sehr ungleichmäßig verarbeitet werden und daher unzufriedenstellende
Ergebnisse liefern. In der US-PS 4 134 666 ist ein Filmverarbeitungsverfahren beschrieben,
bei dem der Film aus der Kassette auf eine Spule übertragen wird, die in eine lichtdichte
Umhüllung gebracht werden kann. Diese Umhüllung kann dann über eine Mehrzahl von Behandlungsbädern
gestellt und der Film jedes Mal in das betreffende Bad eingetaucht werden. Dieses
Verfahren ist kompliziert und erfordert eine Ausrüstung mit mehreren Geräten. In der
US-PS 4 171 055 ist schließlich ein kompliziertes und kostspieliges Gerät zum Entfernen
eines auf einer Spule befindlichen Films aus einer Kassette beschrieben. Ein solches
Gerät könnte zum Einbringen eines Films in einen normalen Spiralentwicklungstank verwendet
werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist daher in erster Linie die Schaffung eines Geräts der eingangs
beschriebenen Art, welches einfacher im Aufbau und leichter zu verwenden ist, als
die oben beschriebenen bekannten Geräte.
[0006] Diese Aufgabe wird erfüllt und andere Ziele und Zwecke, die aus der folgenden Beschreibung
der Erfindung und aus den beigefügten Zeichnungen ersichtlich sind, werden erreicht
mit einem Verarbeitungsgerät der eingangs beschriebenen Art, insbesondere mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1, welches gemäß der Erfindung diejenigen
Merkmale aufweist, die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 beschrieben sind.
[0007] Dieses Gerät nach der Erfindung kann zum Entleeren des Inhalts von Kassetten bei
Tageslicht in einen Verarbeitungsraum dienen, der wenig Platz beansprucht und, obwohl
kein Spiralglied zum Halten des Films verwendet wird, gleichwohl gute Verarbeitungsresultate
liefern. Bevorzugte Ausführungsformen des Geräts nach der Erfindung weisen eines oder
mehrere der in den Unteransprüchen beschriebenen besonderen Merkmale auf.
[0008] Auch kann der Behandlungsraum unter dem Kassetten-Halteblock im Gehäuse des erfindungsgemäßen
Geräts mit Flüssigkeit nicht nur durch die in den Unteransprüchen erwähnten Kanäle
oder Durchlässe im Deckel oder im Boden des Geräts beschickt werden, sondern es kann
auch ein durch die Seitenwandung des Gehäuses hindurch in den Behandlungsraum führendes
Rohr vorgesehen sein, durch das die Behandlungsflüssigkeit in den Behandlungsraum
eingeleitet und bei Umkehren des Geräts wieder entleert wird.
[0009] Der Behandlungsraum unterhalb des Kassettenkörpers muß natürlich genügend Flüssigkeit
enthalten, um den Film darin vollständig und gleichmäßig zu verarbeiten, aber die
dazu benötigte Flüssigkeitsmenge ist gewöhnlich viel geringer, als die in den meisten
eine Spirale aufweisenden Verarbeitungstrommeln erforderliche.
[0010] In einer besonders einfachen Ausführungsform des Geräts nach der Erfindung muß die
Flüssigkeit in den Behandlungsraum eingefüllt werden, bevor die Kassette in das Gerät
eingeführt wird.
[0011] Besondere Merkmale bevorzugter Ausführungsformen des Verarbeitungsgeräts nach der
Erfindung seien nochmals aufgeführt.'
[0012] Ein Passieren der Kassette durch den Durchgangsraum im Kassettenhalteblock wird bevorzugt
dadurch verhindert, daß _ eine axiale Nut, in die die Filmaustrittschlitzvorrichtung
sich beim Einschieben der Kassette in den Block erstreckt, an ihrem unteren Ende geschlossen
ist, so daß die besagte Schlitzvorrichtung in der Nut und damit die Kassette im Halteblock
festgehalten wird und nicht nach unten herausfallen kann.
[0013] In dem Maße wie die Spule mit dem darauf aufgewickelten Film die Kassette beim Ausstoßen
in den Behandlungsraum verläßt, wird die Filmwickelung zunehmend lockerer, ihr radialer
Durchmesser nimmt zu, und die Behandlungsflüssigkeit kann zwischen die Filmwindungen
eindringen und auf die gesamte Oberfläche des Films einwirken.
[0014] Bei allen zur Zeit hergestellten 35 mm-Filmkassetten ragt das eine Nabenende der
den aufgewickelten Film tragenden Spule merklich aus der einen Endkappe der Kassette
heraus, im Gegensatz zum anderen Ende. Vorzugsweise wird dieses längere Nabenende
abgesprengt, und es ist eine Sperre am Gerät vorgesehen, die verhindert, daß die Kassette
mit dem falschen, d.h. dem kürzeren Nabenende in den Halteblock eingeführt werden
kann. Hierzu gehört der besondere Querschnitt der besagten axialen Nut für die Aufnahme
der Filmaustrittschlitzlippen. Aber das Gleiche kann auch erreicht werden, indem ein
lichtdichtes Aufsetzen des Deckels auf das Gehäuse des Geräts nur möglich ist, wenn
nicht das längere, sondern das kürzere Nabenende bei in den Halteblock eingeführter
Kassette oben, also dem Deckel, zugewandt ist. Der Deckel läßt sich, wenn sich das
längere Nabenende oben befindet, garnicht auf das Gehäuse auf- bzw. über es herunterschrauben.
[0015] Ein zusammendrückendes Angreifen des Halteblocks am Kassettenkörper kann außer durch
Verwendung eines längsgespaltenen Zylinders als Halteblock auch dadurch erreicht werden,
daß der Halteblock aus zwei Zylinderhälften besteht, die miteinander mehr oder weniger
stark durch Schraubverbindungen zusammengehalten werden. Hierdurch wird eine maximale
Halterung der Kassette erreicht, was besonders bei fest aufgesetzten Endkappen wichtig
ist.
[0016] Vorzugsweise wird nach dem Abtrennen der unteren Kassettenendkappe vom Kassettenkörper
das Ausstoßglied, z.B. ein Ausstoßkolben oder -dorn, der an seinem unteren Ende die
Spule mit dem Film hält, soweit durch die Kassette hindurchgeschoben bzw. -geschraubt,
daß das untere Spulenende sich am Boden des für die Flüssigkeit bestimmten Behandlungsraumes
im Gehäuse des Geräts befindet. Das Ausstoßglied kann dann in beiden Richtungen, also
links- oder rechtsherum gedreht werden. Während der Zeit des Herausdrückens der Spule
aus der Kassette ist es dabei wichtig, daß eine kontinuierliche Schraubbewegung im
vorschriftsmäßigen Drehsinne nur auf das oberste Spulenende übertragen wird, um zu
verhindern, daß der aufgewickelte Film die Kassettenwände streift und dabei zerkratzt
oder deformiert.
[0017] Weitere Ziele und Zwecke der Erfindung und Einzelheiten des Verarbeitungsgeräts werden
aus der folgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele desselben im Zusammenhang
mit den beigefügten Zeichnungen ersichtlich, in denen
Fig. 1 eine Ansicht in Perspektive der auseinandergezogenen Bauteile einer 35 mm-Filmkassette
mit einem Stück Film;
Fig. 2 eine Ansicht in Perspektive der auseinandergezogenen Bauteile einer ersten
Ausführungsform des Verarbeitungsgeräts nach der Erfindung;
Fig. 3 einen längsgeschnittenen Aufriß der aus den in Fig. 2 gezeigten Teilen zusammengebauten
Ausführungsform;
Fig. 4 einen vergrößerten horizontalen Querschnitt durch die Ausführungsform entlang
der in Fig. 3 durch IV - IV angedeuteten Ebene;
Fig. 5 eine vergrößerte horizontale Schnittansicht von unten, durch die gleiche Ausführung
in einer in Fig. 3 durch V - V angedeuteten Ebene;
Fig. 6 einen demjenigen der Fig. 3 ähnlichen längsgeschnittenen Aufriß der gleichen
Ausführungsform, aber mit dessen Teilen in derjenigen Stellung, die sie beim Entwickeln
eines Films in einer im unteren Bereich des Verarbeitungsgeräts befindlichen Flüssigkeit
einnehmen;
Fig. 7 eine perspektivische Längsschnittansicht einer anderen Ausführungsform des
Verarbeitungsgeräts nach der Erfindung mit auseinandergezogenem Ober-und Unterteil;
Fig. 8 einen Aufriß im Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform des Geräts
nach der Erfindung;
Fig. 9 eine Draufsicht auf das Oberteil der Ausführungsform nach Fig. 8;
Fig. 10 eine Draufsicht auf den in der Ausführungsform nach Fig. 8 vorhandenen Kassettenhalter;
Fig. 11 eine Teilansicht im Längsschnitt des Unterteils eines Geräts ähnlich dem in
Fig. 8 gezeigten, aber mit einer unterschiedlichen Flüssigkeitszufuhr- und -auslaßeinrichtung;
und
Fig. 12 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform der Flüssigkeitszufuhr-
und -auslaßeinrichtung
darstellt.
[0018] Kasettenteile, welche den in Fig. 1 gezeigten entsprechen, tragen in allen folgenden
Figuren die gleichen Bezugszeichen.
[0019] In den Figuren 2 bis 6 einerseits und in den Figuren 8 bis 11 andererseits haben
gleiche Bezugszeichen die gleiche Bedeutung.
[0020] In Fig. 1 wird nun eine übliche 35 mm-Filmkassette A gezeigt, die zwei ringförmige
Endkappen Bl und B2 sowie einen im wesentlichen zylindrischen Kassettenkörper C umfaßt,
der durch Zusammenklemmen der beiden Enden eines dazu geeigneten Metallstreifens geformt
wird und mit einem lichtdichten, sich axial zur Körperlängsachse erstreckenden Filmaustrittsschlitz
zwischen zwei aus der Wandung des Kassettenkörpers C abgesetzt oder tangential vorsprin
genden Lippen D versehen ist. Der Kassettenkörper C soll zur Aufnahme eines auf eine
mit einem langen Nabenende F und einem kurzen Nabenende G versehene Flanschspule E
aufgewickelten Filmes dienen. Vom Nabenende G aus einwärts gelegen erstreckt sich
ein Quersteg H diametral quer über die Nabe und gestattet, in einem Photoapparat den
Film an der Belichtungskammer vorbei auf die Spule auf- oder von ihr abzuwickeln.
Der Film J hat eine Führungskante K und übliche Transportlöcher L.
[0021] In den Figuren 2 bis 6 ist ein Verarbeitungsgerät gezeigt, das drei Hauptteile umfaßt,
nämlich ein säulenförmiges, insbesondere ein zylindrisches Gehäuse 1, einen Kassetten-
halteblock 2 und einen lichtdichten Deckel 3, mit welchem ein kolbenartiges Spulenausstoßglied
4 verbunden ist. Die Kassette ist ebenfalls dargestellt und mit A bezeichnet. Das
Gehäuse 1 und der Deckel 3 sind aus lichtundurchlässigem Kunststoff hergestellt.
[0022] Das Gehäuse 1 hat ein offenes oberes, mit zwei einander diametral gegenüberliegenden
Bajonettverschlußschlitzen 19 versehenes Ende 6; die Schlitze 19 sind zur Aufnahme
von zwei Stiften 7 am Deckel 3 bestimmt. Durch diesen Bajonettverschluß wird der Deckel
3 am Gehäuse 1 befestigt. Das Gehäuse 1 umfaßt einen inneren Ringflansch, an dem ein
aufwärts gerichteter Zapfen 8 angeformt ist, der dazu dient, den Kassetten-Halteblock
Z in seiner auf dem Ringflansch ruhenden Stellung im Gehäuse 1 gegen Drehung zu sichern.
Unterhalb des inneren Ringflansches befindet sich im Gehäuse 1 eine Kammer 9, die
zur Aufnahme von Behandlungsflüssigkeit bestimmt ist. Das untere Ende des Gehäuses
1 ist durch eine entfernbare Bodenplatte 10 verschlossen, in deren Innenseite eine
Ausnehmung 11 vorgesehen ist, in die beim Betrieb die Endkappe Bl der Kassette hineinfällt.
[0023] Der Halteblock 2 für den Kassettenkörper C ist ein zylindrischer Körper von ringförmigem
Querschnitt mit einem mittig angeordneten zylindrischen Durchgangsraum (Bohrung) 12,
in welchen die geladene Kassette hineinpaßt. In der unteren Endfläche des Halteblocks
2 ist eine Ausnehmung 15 (Figuren 4 und 5) vorgesehen, in die der Zapfen 8 des Gehäuses
1 hineinpaßt und so die Stellung des Halteblocks 2 im Gehäuse 1 festlegt. Eine sich
axial erstreckende Nut 13 öffnet oben und in den zylindrischen Durchgangsraum 12 und
dient, wenn die geladene Kassette in den Durchgangsraum 12 eingepaßt wird, zur Aufnahme
der Lippen, die zu beiden Seiten des Filmaustrittschlitzes,D,der Filmkassette A radial
nach außen vorstehen, wobei die Nut 13 aber am unteren Ende geschlossen ist. Der Halteblock
2 ist weiter mit zwei Durchlässen oder Passagen 14 von bogenförmigem Querschnitt für
Flüssigkeit ausgebildet, die einander diametral gegenüberliegend zu beiden Seiten
des Durchgangsraumes 12 angeordnet sind und sich durch den Block 2 hindurch in axialer
Richtung erstrecken.
[0024] Der Deckel 3 hat ein napfförmiges oberes Ende 17 und ist in der Deckelfläche mit
Öffnungen 18 versehen, die durch eine lichtdicht abschließende Scheibe 20 überdeckt
sind. Die Scheibe 20 ist auf dem Deckel mittels Schrauben derart befestigt, daß sie
in einem kurzen Abstand über der Deckelfläche gehalten wird und die obere Wandung
eines Einströmweges für Flüssigkeiten am Umfang der Scheibe 20 zu den Deckelöffnungen
18 hin bildet.
[0025] Im Deckel 3 ist ein mit einem Außengewinde 21 versehener Ausstoßkolben 4 montiert,
der durch eine mit Innengewinde versehene mittige Öffnung 22 des Deckels 3 abwärts
und aufwärts geschraubt werden kann. In der Fig. 3 ist die obere Endstellung des Ausstoßkolbens
4 gezeigt. An seinem unteren Ende ist der Kolben 4 mit einem Querschlitz 23 versehen,
der auf den Quersteg H des oberen Nabenendes G der Spule E paßt. Das obere Ende des
Spulenausstoßkolbens 4 trägt ein Rad 24 mit Drehgriff 25.
[0026] In den Figuren 4 und 5 ist gezeigt, wie eine Kassette A in den Durchgangsraum 12
des Blockes 2 hineinpaßt, wobei die Lippen D des Filmaustrittschlitzes der Kassette
in die an ihrem unteren Ende geschlossene Nut 13 des Blockes 2 hineinragen.
[0027] Beim Betrieb des oben beschriebenen Verarbeitungsgeräts wird der Halteblock 2 für
den Kassettenkörper in das obere offene Ende 6 des Gehäuses 1 eingeführt. Ein belichtetes
Stück Film J ist in der Kassette A so aufgewickelt, daß es sich gänzlich im Kassetteninneren
befindet, und die Kassette A wird nun in den zylindrischen Durchgangsraum 12 von seinem
oberen offenen Ende her eingeführt, so daß die Lippen des Filmaustrittschlitzes,D,in
die oben offene Nut
13 in der Wandung des Durchgangsraumes 12 hineinragen, wodurch die Kassette A an einer
Drehung im Halteblock 2 gehindert wird. Dabei wird die Kassette A so eingeführt, daß
das längere Nabenende F der Spule E nach unten weist.
[0028] Der Deckel 3 wird dann auf das Gehäuse aufgepaßt, wobei der Querschlitz 23 im unteren
Ende des Ausstoßkolbens 4 auf den Quersteg H der Spule E aufgesetzt und die Schraubenverbindung
des Kolbens 4 mit dem Deckel 3 so eingestellt, daß ein Ringflansch 16, der auf der
Unterseite des Deckels 3 nach unten herausragt, in das offene obere Ende 6 des Gehäuses
paßt. Der Bajonettverschluß dient dann dazu, durch Eingriff der Stifte 7 am Deckel
3 in die Schlitze 19 des oberen Gehäuseendes 6 den Deckel 3 mit dem Gehäuse 1 lichtdicht
schließend zu verbinden.
[0029] Das Verarbeitungsgerät wird dann auf einer flachen Unterlage festgehalten und das
Rad 24 mit Hilfe des Handgriffs 25 von Hand gedreht, so daß der Anstoßkolben 4 abwärts
in das Gehäuse 1 hineingeschraubt wird, wobei er auf die Spule E und damit auch auf
die Kassettenendklappe Bl einen abwärts gerichteten Druck ausübt.
[0030] Einige Umdrehungen des Rades 24 bewirken nun, daß die untere Endkappe Bl von der
unteren Endwandung der Kassette A abspringt und in die Ausnehmung 11 im Boden des
Gehäuses 1 hineinfällt. Weiteres Drehen des Rades 24 bewirkt hierauf eine Abwärtsbewegung
der Spule E zusammen mit dem auf ihr aufgewickelten Film J aus dem Kassettenkörper
C hinaus und in die untere Kammer 9 des Gehäuses 1 hinein.
[0031] Die Länge des Schraubhubes des Ausstoßkolbens 4 ist so bemessen, daß der Kolben anhält,
wenn das nach unten herausstehende Nabenende F der Spule E sich eben in der Endkappe
Bl in der Ausnehmung 11 befindet.
[0032] Dabei verbleibt der Kassettenkörper C mit der oberen Endkappe B2 noch immer in seiner
Stellung im Durchgangsraum 12 des Halteblocks 2 gehaltert. Denn der Kassettenkörper
C wird mittels des Ausstoßkolbens 4 nicht durch den Halteblock 2 gestoßen, weil dank
der Tatsache, daß die Nut 13 an ihrem Ende geschlossen ist, die Lippen des Filmaustrittschlitzes,D,
die ja mit Kassettenkörper C fest verbunden sind, in der Nut 13 festgehalten werden
und damit den Kassettenkörper C am Durchgang durch den Halteblock 2 hindern.
[0033] Wie in Fig. 6 gezeigt ist, breitet sich der Film J beim Eintreten der Spule E und
des auf ihr aufgerollten Filmes in die Kammer 9 aus, und seine Wicklungen auf der
Spule E lockern sich.
[0034] Der gesamte Vorgang des Ladens der Kassette A in das Verarbeitungsgerät und der Betätigung
des Ausstoßkolbens 4, um die Spule mit dem auf ihr befindlichen Film in die Kammer
9 zu drücken, kann bei vollem Tageslicht durchgeführt werden, da der Film selbst gegen
das Licht geschützt ist, weil er sich entweder .in der Kassette oder in der lichtdichten
Umhüllung befindet, die durch das säulenartige Gehäuse 1 sowie die Bodenplatte 10
und den Deckel 3 gebildet wird, die beide lichtdicht sind.
[0035] Die Verarbeitung des belichteten Films kann nunmehr beginnen. Eine abgemessene Menge
an Verarbeitungsflüssigkeit wird in das napfförmige obere Ende 17 des Deckels 3 gegossen
und fließt unterhalb der lichtabschließenden Scheibe 20 zu den Öffnungen 18 und durch
die Durchlässe 14 im Halteblock 2 in die Kammer 9 im Gehäuse 1. Es wird genügend Flüssigkeit
in die Kammer 9 eingegeben, um den Film J vollständig darin einzutauchen. Das Rad
24 wird dann hin und her gedreht, um eine Agitation der Flüssigkeit mittels des Films
zu bewirken und eine gleichmäßige Einwirkung derselben auf den Film in seiner ganzen
Länge zu erreichen. Nach einer angemessenen Zeit wird das Gerät auf den Kopf gestellt,
und die verbrauchte Verarbeitungsflüssigkeit fließt durch die Öffnungen 18 aus ihm
wieder heraus. Hierauf kann das Gerät mit einer anderen Verarbeitungsflüssigkeit zu
einer Weiterbehandlung des Films oder auch mit Wasser zum Waschen des .Filmes beschickt
werden.
[0036] In der Praxis kann eine Monobadlösung, die sowohl einen Entwickler als auch ein Fixiermittel
enthält, verwendet werden. In diesem Falle wird das Gerät umgekehrt und die Bodenplatte
10 wird entfernt, worauf der Film im Inneren des Geräts mit Wasser gewaschen werden
kann. Andererseits kann auch zunächst eine Entwicklerlösung und danach eine Fixierlösung
angewandt werden, worauf der Film dann anschließend im Gerät mit Wasser gewaschen
wird.
[0037] Die Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform des Geräts nach der Erfindung, die
ein säulenartiges Gehäuse 30, einen Kassettenhalteblock 31 und einen Deckel 32 mit
einem innen montierten Ausstoßkolben 33 besitzt.
[0038] Das Gehäuse 30 trägt an seinem oberen offenen Ende auf seiner Wandung ein Außengewinde
34 und weist in mittlerer Höhe an seiner Innenwandung einen Innenringflansch oder
Absatz 35 auf, auf welchem der Halteblock 31 ruhen kann.
[0039] Unterhalb des Ringflansches 35 befindet sich im Gehäuse 30 die zur Aufnahme der Behandlungsflüssigkeit
dienende Kammer 37,deren unteres Ende durch eine entfernbare Bodenplatte 36 verschlossen
ist. Letztere besitzt in ihrer dem Kammerinneren zugekehrten Wandfläche eine Ausnehmung
38 zur Aufnahme einer herabfallenden Endkappe der Kassette.
[0040] Der Halteblock 31 ist ähnlich dem in Figuren 1 bis 6 dargestellten ausgebildet und
umfaßt ein hohles Inneres, in welches der Kassettenkörper C hineinpaßt und eine oben
und nach dem Inneren des Blocks hin offene Axialnut, in welche die aus der Seitenwandung
der Kassette A zu beiden Seiten des Filmaustrittschlitzes hervorragenden Lippen
D hineinpassen.
[0041] Der Deckel 32 umfaßt ein geschlossenes Ende 39, an dessen Innenseite der sich axial
nach unten erstreckende Ausstoßdorn 33 ansetzt. Dieser Ausstoßdorn 33 weist an seinem
unteren Ende einen Querschlitz 40 auf, der auf den Quersteg H der Spule E in der Kassette
A paßt.
[0042] \ Weiter hat der Deckel ein unteres offenes Ende 42 mit einem Innengewinde 43, daß
dem Außengewinde 34 des rohrförmigen Gehäuses 30 entspricht.
[0043] Das Gehäuse 30 und der Deckel 32 bestehen beide aus lichtundurchlässigem Kunststoff.
[0044] Beim Betrieb des Geräts nach Fig. 7 wird eine bestimmte Menge Lösung in den zur Flüssigkeitsaufnahme
bestimmten Raum 37 im Gehäuse 30 gegossen und hierauf der Halteblock 31 für den Kassettenkörper
C in den oberen Bereich des Gehäuses 1 eingesetzt. In den mittigen Hohlraum im Block
31 wird dann die einen belichteten Film enthaltende Kassette A eingeführt, wobei die
zu beiden Seiten des Filmaustrittschlitzes von der Kassette radial abstehenden Lippen
in der nach dem mittigen Hohlraum zu offene Axialnut festgehalten werden.
[0045] Der Querschlitz 40 am unteren Ende des Ausstoßdorns 33 wird nun mit dem Quersteg
H der Spule E in Eingriff gebracht und der Deckel 32 hierauf mit Hilfe der Gewinde
34, 43 auf dem Gehäuse 30 abwärts geschraubt. Nach einigen Umdrehungen des Deckels
31 auf dem Gehäuse 30 wird die
End- kappe 31 vom unteren Ende des Kassettenkörpers C weggedrückt und fällt in die Ausnehmung
38. Weiteres Abwärtsschrauben des Deckels 32 auf dem Gehäuse 30 verursacht nun, daß
das Innengewinde 43 unter das Außengewinde 34 gelangt und sich von diesem löst. Dies
gestattet es nun, den Deckel 31 soweit abwärts zu stoßen, daß der Ausstoßdorn 33 die
Spule E mit dem auf sie aufgewickelten Film J in die Flüssigkeit im Raum 37 des Gehäuses
31 hineindrückt. Diese Abwärtsbewegung des Ausstoßdorns 33 wird rasch durchgeführt
um sicherzustellen, daß alle Bereiche des Filmes möglichst zu gleicher Zeit in die
Flüssigkeit eintaucht werden. Dies ist vor allem wichtig, wenn ein
Mono- bad verwendet wird. Eine Bewegung der Flüssigkeit im Kontakt mit dem Film kann
durch Schütteln des Geräts oder durch mehrmaliges Aufdenkopfstellen und Wiederaufrichten
desselben in bestimmten Zeitintervallen erreicht werden.
[0046] Das Gerät nach Fig. 7 ist von besonders einfacher Bauweise und billiger und leichter
zu handhaben als das Gerät nach Figuren 2 bis 6, aber es eignet sich nur für die Behandlung
mit einem Monobad. Hingegen kann mit dem Gerät nach Figuren 2 bis 6 besonders leicht
ein gleichmäßiges Entwickeln sowie ein vollständiges Fixieren erreicht werden.
[0047] Die Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform des Verarbeitungsgeräts nach der Erfindung,
in welcher es ein säulenförmiges Gehäuse 50 umfaßt, auf welches ein hohlzylindrischer
Deckelteil 51 aufgesetzt ist, der an der Innenwand seines unteren offenen Endes ein
Innengewinde 53 aufweist, das dem Außengewinde 52 auf der Außenwandung am oberen offenen
Ende des Gehäuses 50 entspricht. Das gleiche Innengewinde 53 paßt auch zu einem weiter
unten auf der Außenwandung des Gehäuses vorgesehenen Außengewinde 54, mit dem es verschraubt
werden kann, nachdem es über das Außengewinde 52 hinweg abwärts geschraubt worden
ist. Ein Kassettenhalteblock 55 ist im oberen Teil des Gehäuses 50 auf entsprechend
ausgebildeten Schultern in den Innenkanten von radial einwärts vorspringenden Rippen
56 ruhend eingesetzt.
[0048] Ein Ausstoßdorn 57 ist am Deckel 51 befestigt und besitzt ein elastisch nachgiebig
gegabeltes unteres Ende 58,das auf den Quersteg H der Spule E fest sitzend aufgesetzt
werden'kann, so daß die Spule am unteren Ende des Ausstoßdorns 57 auch festgehalten
wird, nachdem sie aus dem Kassettenkörper C, der im Halteblock 55 festgehalten wird,
nach abwärts herausgestoßen wurde.
[0049] Die Rippen 56 weisen vorteilhaft in ihren unteren Bereichen nach auswärts- abgeschrägte
Innenkanten auf, wodurch es dem auf der Spule E befindlichen Film J gestattet wird,
sich etwas abzuwickeln, während die Spule aus dem Kassettenkörper C ausgestoßen wird.
[0050] Unterhalb der abgeschrägten Rippen 56 befindet sich im Gehäuse 50 die Flüssigkeitsaufnahmekammer
59. In der diese umgebenden Innenwandung des Gehäuses 50 ist im oberen Bereich der
Kammer 59 eine nach abwärts weisende Ringschulter 60 vorgesehen, die in diesen Teil
der Kammer 59 vorspringt und dazu beiträgt, das Ausbreiten der Führungskante K des
Films J, bzw. das Spreizen der Filmrolle im unteren Bereich der Kammer 59 zu erleichtern.
Am unteren Ende der Kammer 59 ragen zwei spitze Zapfen 62 radial in das Kammerinnere
und dringen in die Transportlöcher L nur in der äußersten Wicklung des Films J ein,
wozu das Auseinanderspreizen der Wicklungen der Führungskante K des Films beiträgt.
[0051] Die Kammer 59 wird an ihrem unteren Ende durch die entfernbare Bodenplatte 63 verschlossen,
die durch einen O-Ring 64 abgedichtet ist. Die Bodenplatte 63 ist nach ihrer Mitte
zu mit Abstufungen 65 versehen und nimmt dort die abwärts abgestoßene Endkappe Bl
auf, durch deren mittige Öffnung das Nabenende F der Spule E herausragt und so dafür
sorgt, daß die herabfallende Kappe Bl sicher in die Mitte der Bodenplatte 63 zu liegen
kommt, wie dies in Fig. 8 gezeigt ist.
[0052] Der Deckelteil 51 weist in seiner oberen Endfläche 67 drei Ausnehmungen 68 auf, von
denen jede, wie in Fig. 9 sichtbar, an ihrem Bodenende eine Öffnung 69 aufweist, die
mit dem Inneren des Gehäuses 50 in Verbindung steht. Eine leichte Ablenkung wird durch
einen Ringflansch 70 verursacht, der auf dem Ausstoßdorn 57 befestigt ist und Licht
daran hindert, durch die Löcher 69 in das Gehäuse 69 einzudringen. Hierdurch kann
zwar Flüssigkeit in die Ausnehmungen 68 gegossen werden und durch die Öffnungen 69
in das Gehäuse 50 und am der Kassettenhalteblock 55 vorbei bis in die Kammer 59 strömen,
aber dank des Ringflansches 70 kann kein Licht in das Gehäuseinnere fallen. Am dem
geschlitzten, oberen Ende des Ausstoßdorns 57 ist ein Dorndrehknopf 72 vorgesehen,
der mit dem Dorn mittels einer Kupplung 73 verbunden ist.
[0053] An der Unterseite der Deckelrandung 67 befindet sich ein federnd nachgiebiges Anschlagglied
74, welches gewöhnlich mit seinem freien Ende von der Deckelmitte weg schräg abwärts
weist, so daß es in den Rotationsweg eines vom Ringflansch 70 nach oben herausstehenden
Zapfens 75 hineinragt, wie dies aus Fig. 9 erkennbar ist, wodurch der Deckel und der
Ausstoßdorn 57 miteinander bei Drehung gekuppelt werden können.
[0054] Die Fig. 10 ist eine Draufsicht auf den Kassetten-Halteblock 55 und zeigt, daß dieser
in der Tat ein gespaltener Zylinder ist. In der Außenwandung des Blocks sind um diesen
herum gleichmäßig vier axiale Nuten 77 angebracht, in welche die Rippen 56 mit ihren
oberen Innenkanten hineinpassen.
[0055] Auch ist in dieser Figur der Querschnitt der Längsnuten 79 und 80 ersichtlich, die
zur Aufnahme der Lippen beidseitig des Filmaustrittschlitzes, D,dienen sollen. Die
Längsnut 79 zeigt den erforderlichen Nutquerschnitt, der zur Aufnahme der Schlitzlippen
einer Kassette vom in Fig. 1 dargestellten Typ mit abgewinkeltem Filmaustrittschlitz
geeignet ist, während die Längsnut 80 eine Querschnittform aufweist, die für Kassetten
mit tangential gerichtetem Austrittsschlitz geeignet ist. Beide Arten von Längsnuten,
79 und 80, sind im Halteblock 55 vorhanden, so daß das Gerät nach der Erfindung sowohl
für Kassetten mit abgewinkeltem Filmaustritt als auch für solche mit tangentialem
Filmaustritt verwendet werden kann.
[0056] Der Betrieb entspricht weitgehend demjenigen der Ausführungsform nach Figuren 2 bis
6.
[0057] So wird in diesem Falle das Ende des belichteten Films vollständig in die Kassette
hineingespult und die Kassette darin in den Halteblock 55 unter Benutzung der passenden
Nut eingeführt.
[0058] Der Halteblock 55 wird dann in das Gehäuse 50 des Geräts hineingedrückt, so daß die
Rippen 56 in die axialen Nuten 77 des den Block 55 darstellenden gespaltenen Zylinders
hineinpassen und den Block etwas zusammendrÜcken. (Bei einer Anordnung der Längsnuten
79 und 80 wie sie in Fig. 10 gezeigt ist, ist es unmöglich die Kassette verkehrt herum,
mit dem herausstehenden Nabenende F nach oben gerichtet, in den Block 55 einzusetzen.)
[0059] Das gegabelte Ende 58 des Ausstoßdorns 57 wird dann auf den Quersteg H der Spule
E mit Festsitz aufgepreßt. Der becherförmige Deckelteil 51 wird dann auf das Gehäuse
50 mittels der zu einander passenden Gewinde 52 und 53 .aufgeschraubt. Anfänglich
sind dabei der Dorn 57 und der Deckelteil 51 mit einander nur gemeinsam drehbar, da
das Anschlagglied 74 am Anschlagzapfen 75 anliegt. In dem Maße jedoch, wie der Deckel
51 über das Gehäuse 50 weiter abwärts geschraubt wird, kommt das Anschlagglied 74
auf den oberen Rand des Gehäuses 50 in Anlage, und gibt bei weiterem Abwärtsschrauben
des Deckelteils 51 den Drehweg des Anschlagzapfens 75 frei. Das Anschlagglied 74 legt
sich dabei in eine Aussparung 81 in der Unterseite des Deckeloberteils. Dadurch kann
der Ausstoßdorn 57 mit Hilfe des Drehknopfes 72 und unter Steuerung durch die Kupplungseinrichtung
73 weiter abwärts gedreht werden. Hierbei drückt nun der Ausstoßdorn 57 nach weiteren
Herabschrauben des Deckelteils 51 über das Gehäuse 50 auf die Spule E in der Kassette
und sprengt zunächst die untere Endkappe Bl derselben ab. Nach dem Entfernen der Endkappe
gestatten die zu einander passenden Gewinde 52 und 53 ein weiteres Herabschrauben,
bis die Spule E mit dem darauf gewickelten Film den Kassettenkörper C verläßt. Der
Deckelteil 51 gleitet dann über die Außenwandung des Gehäuses 50 abwärts bis sein
Innengewinde 53 mit dem unteren Außengewinde 54 auf dem Gehäuse 50 in Eingriff kommt
und so den Deckelteil 51 auf dem Gehäuse 50 gegen Wackeln sichert.
[0060] Wenn die Gewinde 53 und 54 in Eingriff mit einander kommen, ist der Ausstoßdorn 57
voll heruntergeschraubt und: trägt an seinem unteren, gegabelten Ende 58 die Spule
E mit dem aufgewickelten Film J, dessen untere Führungskante K begonnen hat, sich
auszubreiten. Wie auch schon oben erwähnt wurde, ist der Zapfen 75 vom Anschlagglied
74 freigegeben worden, das ja seit seiner Auflage auf dem oberen Ende des Gehäuses
50 angehoben geblieben ist. Dies gestattet das Wirksamwerden der Kupplungseinrichtung
73 und das Drehen des Ausstoßdornes 57 und des an diesem befestigten Filmes im Links-
oder Rechtssinn mittels des Drehknopfes 72.
[0061] Der Ausstoßdorn 57 wird dann gedreht, bis die spitzen Zapfen 62 in Transportlöcher
L eindringen. Die Kupplungseinrichtung 73 hat eine Überholfunktion, so daß, wenn einmal
die Filmkante K mit den Zapfen 62 in Eingriff steht, ein weiteres Abwickeln des Filmes
von der Spule E verhindert wird und der Film auch daran gehindert wird, sich im entgegengesetzten
Sinne zu weitgehend aufzuwickeln.
[0062] Doch gestattet ein Drehen des Ausstoßdorns 57 in der entgegengesetzten Richtung,
daß der Film aufgewickelt wird, bis die durch die Zapfen 62 auf ihn ausgeübte Kraft
die Kupplungseinrichtung 73 veranlaßt, ein Weiterdrehen in derselben Richtung zu verhindern.
[0063] Die Kupplungseinrichtung gestattet also ein begrenztes Aufwickeln und Abwickeln des
Films auf die bzw. von der Spule während der folgenden Behandlung mit der Flüssigkeit
in der dieselbe enthaltenden Kammer 59 im Gehäuse 50.
[0064] Sobald sich der Film mit der Spule auf dem Boden des Gehäuses 50 in Stellung befindet,
wird eine erforderliche Menge Behandlungsflüssigkeit in die Kammer 59 durch die Öffnungen
69 des Deckels eingegeben, die ausreicht, um den gesamten Film auf der Spule zu bedecken.
Nun wird sogleich der Ausstoßdorn 57 erst in der einen und dann in der anderen Richtung
in Drehung versetzt, wobei der Film abwechselnd etwas von der Spule ab- und wieder
auf sie aufgewickelt wird. Dieses Bewegen des Films in der Flüssigkeit setzt diese
in der Kammer 59 in Umlauf und bewirkt eine zufriedenstellende Agitation der Flüssigkeit
in Kontakt mit der Filmoberfläche. Hierdurch wird eine gleichmäßige Behandlung des
Filmes gewährleistet. Nach einer Zeitspanne, die für eine vollständige Durchführung
der Behandlung ausreicht, wird das Gerät auf den Kopf gestellt und die Flüssigkeit
durch die Öffnungen 69 daraus entleert.
[0065] Eine andere Behandlungsflüssigkeit kann dann in das Gerät durch die Öffnungen 69
gegeben und der Ausstoßdorn wiederum wie vorher beschrieben bewegt werden, um eine
gleichmäßige Behandlung zu erreichen. Abschließend kann erforderlichenfalls Wasser
in das Gerät eingegeben werden.
[0066] Nachdem die letzte Flüssigkeitscharge ausgeleert worden ist, wird die Bodenplatte
63 des Geräts vom Gehäuse 50 entfernt und die fertig behandelte Filmspule kann dem
Gerät entnommen werden.
[0067] Weitere Abänderungen des unteren Bereiches des Verarbeitungsgeräts in der Ausführungsform
nach Fig. 8 sind in den Figuren 11 und 12 dargestellt. Das abgeänderte Gerät entspricht
in allen Teilen bis auf die abgeänderte, entfernbare Bodenplatte der Flüssigkeitsaufnahmekammer
9 im Gehäuse 50 dem in Fig. 8 gezeigten Gerät. Die Bodenplatte 82 umfaßt in diesem
Falle ein komplexes Labyrinthsystem von Öffnungen und Ablenkwänden 83. Diese sind
so angeordnet, daß beim Hineinstellen des Geräts nach Fig. 11 in ein Behandlungsbad
Flüssigkeit aus dem Bad in die Kammer 59 bis zur Höhe des Badpegels einströmen kann.
Wird nach beendeter Behandlung das Gerät aus dem Bad gehoben,'so fließt die gesamte
in der Kammer 59 vorhandene Flüssigkeit entlang den in Fig. 11 durch Pfeile angedeuteten
Strömungswegen wieder aus dem Gerät heraus.
[0068] Beim Betrieb dieser Ausführungsform des Geräts wird die Kassette in der gleichen
Weise in das Gerät eingebracht und der Film auf der Spule E aus der Kassette in der
gleichen Weise ausgestoßen, wie dies in Bezug auf das Gerät in der Ausführungsform
nach Figuren 8 bis 10 beschrieben wurde. Darauf aber wird das Gerät, anstatt Flüssigkeit
durch die Öffnungen 69 in die Kammer 59 zu gießen, in ein Bad der gewünschten Behandlungsflüssigkeit
hineingestellt, dessen Flüssigkeitspegel im Flüssigkeitsbehälter genügend hoch ist,
um den Film auf der Spule vollständig einzutauchen. Die Flüssigkeit dringt dann in
die Kammer 59 bis zu diesem Pegel ein, während der Flansch 70 zusammen mit den Öffnungen
69 eine lichtdichte Entlüftung gestattet.
[0069] Der Ausstoßdorn 57 wird dann erst in der einen und dann in der anderen Richtung gedreht,
wie dies auch beim Gerät nach Figuren 8 bis 10 beschrieben wurde.
[0070] Nachdem die Behandlung völlig beendet ist, wird das Gerät aus dem Behandlungsbad
herausgehoben und die Flüssigkeit wird aus der dieselbe enthaltenden Kammer 59 vollständig
durch die Öffnungen 83 entleert.
[0071] Ist alle Flüssigkeit aus dem Gerät ausgeflossen, so kann es in ein anderes Bad mit
einer weiteren Behandlungsflüssigkeit gestellt werden, worauf die oben beschriebenen
Vorgänge wiederholt werden.
[0072] Bei dem in Fig. 12 gezeigten Gerät weist die entfernbare Bodenplatte 90 einen abgestuften
mittigen Bereich 91 auf, der zur Aufnahme der abgesprengten Kassettenkappe bestimmt
ist und zu einem breiten Durchlaß 92 führt, der nach unten in einen Hohlraum 93 im
unteren Bereich der Bodenplatte 90 öffnet. Wenn eine Endkappe Bl in den Bereich 91
hinabfällt, so kann sie durch Kippen des Geräts in den breiten Durchlaß 92 und durch
diesen in den Hohlraum 93 hineingleiten. Anschließendes Kippen des Geräts in der entgegengesetzten
Richtung veranlaßt dann die Endkappe Bl, auf dem Boden des Hohlraums 93 bis zu einer
Bodenöffnung 94 zu gleiten, durch die die Endkappe Bl aus dem Gerät ins Freie fällt.
[0073] Das Gerät kann dann in ein Bad von Bearbeitungsflüssigkeit gestellt werden, und diese
tritt dann durch die Bodenöffnung 94 in das Gerät ein. Die Bodenöffnung 94 wird durch
die Unterseite des abgestuften Bereichs 91 der Bodenplatte 90 gegen Lichteinfall abgeschirmt.
Nach beendigter Behandlung wird das Gerät aus dem Bad gehoben und die Flüssigkeit
fließt aus dem Gerät durch die Bodenöffnung 94 wieder aus.
[0074] Falls erwünscht, kann eine automatische Schwenk- oder Rotationseinrichtung an den
Drehknopf 72 des Ausstoßdorns 57 im Gerät nach Figuren 8 bis 12 angeschlossen werden,
wodurch in bequemer Weise eine wirksame Agitation des Films in der Flüssigkeitskammer
59 erzeugt werden kann.
1. Gerät für die Verarbeitung eines belichteten, in einer einen im wesentlichen zylindrischen
Kassettenkörper (C) und eine lichtdichte, sich parallel zur Zylinderlängsachse des
Körpers (C) erstreckende, aus seiner Wandung hervorspringende und den Filmaustrittschlitz
enthaltende Austrittsvorrichtung (D) umfassenden Filmkassette (A) auf einer zwischen
den beiden Endkappen (Bl, B2) des Kassettenkörpers (C) gelagerten Spule (E) aufgewickelten
photographischen Filmes (J), dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät eine lichtdichte
Umhüllung (1,3,10) mit einer Halteeinrichtung (2) zur Aufnahme und zum Festhalten
des Kassettenkörpers (C) und einem zur Aufnahme der aus der Kassette (A) getrennten
Spule (E) mit dem darauf aufgewickelten Film (J) hinreichend großen, zur Aufnahme
von zur Behandlung des Filmes (J) bestimmter Flüssigkeit dienenden Raum (9), sowie
ein zum Zusammenwirken mit der Spule (E) der Kassette (A) geeignetes Ausstoßorgan
(4) umfaßt, das die eine Endkappe (Bl) vom Kassettenkörper (C) zu entfernen und die
Spule (E) zusammen mit dem darauf aufgewickelten Film (J) aus dem Kassettenkörper
(C) heraus und in den Raum (9) hineinzubewegen vermag.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (1,3,10) ein säulenförmiges
Gehäuse (1) zur Aufnahme eines mit mittigem, axialem Durchgangsraum (12) versehenen
Halteblockes (2) zur Aufnahme der Kas- sete (A) und zum Festhalten des Kassettenkörpers (C) umfaßt, der die obere Begrenzung
des Raumes (9) für die Behandlungsflüssigkeit darstellt.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteblock (2) eine in den
Durchgangsraum (12) öffnende, zur Längsachse parallele,an ihrem unteren Ende geschlossene
Nut (13) zur Aufnahme der vorspringenden, den Filmaustrittschlitz enthaltenden Austrittsvorrichtung
(D) aufweist.
4. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung einen Deckel (3)
aufweist, und das Ausstoßglied (4) mittels einer Schraubverbindung (21) so im Deckel
(3) angebracht ist, daß es auf die Spule (E) passend aufgesetzt und so abwärts geschraubt
werden kann, daß zunächst die untere Endkappe (Bl) der Kassette (A) von dieser abgesprengt
wird, und daß dann das Ausstoßglied (4) durch den Kassettenkörper (C) hindurchtritt
und die Spule (E) mit dem auf ihr aufgewickelten Film (J) in den Raum (9) für die
Flüssigkeit bewegt.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Halteblock (2) als
auch der Deckel (3) je mindestens einen Durchlaß (14,18) aufweist, wobei alle vorhandenen
Durchlässe (14 oder 18) mindestens des einen der beiden Teile (2,3) lichtdicht sind,
und daß Behandlungsflüssigkeit durch diese Durchlässe (14,18)hindurch in den Raum
(9) hinein bzw. aus diesem herausgeleitet werden kann.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausstoßglied (4) sich durch
eine mit Gewinde versehene Öffnung (22) im Deckel (3) erstreckt.
7. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausstoßglied (4) mit dem
Deckel (3) fest verbunden oder mit ihm einstückig ausgebildet ist, und daß der Deckel
(3) eine Schraubverbindung mit der Umhüllung aufweist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausstoßglied
(4) um seine Längsachse drehbar ist und damit auch die Spule (E) im für Flüssigkeit
bestimmten Raum (9) gedreht werden kann.
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kupplungseinrichtung vorgesehen
ist, die, nachdem das Ausstoßglied bei seiner Rotation auf einen bestimmten Widerstand
gegen weiteres Drehen gestoßen ist, ein solches Weiterdrehen verhindert.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 7 oder von einem der nur von Anspruch 2 abhängigen
Ansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (9) für die Aufnahme von Behandlungsflüssigkeit
so gestaltet ist, daß er der Führungskante (K) des Filmes (J) gestattet, sich nach
dem Austritt der Spule (E) aus dem Kassettenkörper (C) auszubreiten.
11. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Eingriffsmittel (62) für den
Eingriff in ein Transportloch (L) des Filmes (J) vorgesehen sind.
12. Gerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Eingriffsmittel (62) ein
spitzer Zapfen ist, der in den Behandlungsraum (9) hinein vorspringt, um in ein Transportloch
(L) in der Führungskante (K) des Filmes (J) einzugreifen.
13. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (55) zur Aufnahme
der Kassette (A) vorgesehen ist, die einen klammernden Griff auf den Kassettenkörper
(C) ausüben.
14. Gerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (55) zur
Aufnahme der Kassette aus einem Zylinder mit radial durch letzteren hindurch verlaufendem
Spalt besteht.
15. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und ll.bis 14, oder nach einem der nur
von Anspruch 2 abhängigen Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
(55) zur Kassettenaufnahme einen mittigen, sich axial erstrekkenden Durchgangsraum
(12) zur Aufnahme des Kassettenkörpers (C) sowie zwei in den Durchgangsraum öffnende,
parallele, an ihren unteren Enden geschlossene Längsnuten (79, 80) aufweist, von denen
die eine solchen Querschnitt besitzt, daß in den Durchgangsraum (12) eine Kassette
(A) mit abgewinkelt aus der Wandung des Kassettenkörpers (C) vorspringender Filmaustrittschlitzvorrichtung
(D), und die andere einen solchen Querschnitt besitzt, daß in den Durchgangsraum (12)
an Stelle der vorgenannten eine Kassette mit tangential an der Wandung des Kassettenkörpers
(C) ansetzender Filmaustrittschlitzvorrichtung (D) eingeführt werden kann.
16. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 7 und 11 bis 14 oder einem der nur von Anspruch
2 abhängigen Ansprüche 8 bis 10 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (50)
mit einer entfernbaren Bodenplatte (63) versehen ist, die Zugang zum Behandlungsraum
(59) gestattet.
17. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und 11 bis 14 oder einem der nur von Anspruch
2 abhängigen Ansprüche 8 bis 10, 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der
Bodenplatte (82) der Umhüllung eine lichtdichte Labyrintheinrichtung (83) befindet,
die den Ein- und Austritt von Flüssigkeit in den bzw. aus dem Behandlungsraum (59)
gestattet, und daß am oberen Ende der Umhüllung eine lichtdichte Entlüftungseinrichtung
vorgesehen ist.
18. Gerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtdichte Labyrintheinrichtung
(83) in der Bodenplatte (82) der Umhüllung so ausgebildet ist, daß die Endkappe (Bl)
der Kassette, die auf den Boden des Behandlungsraumes (59) fällt, aus dem Gerät durch
die lichtdichte Labyrintheinrichtung (83) hindurch entfernt werden kann.
19. Gerät nach Anspruch lO, dadurch gekennzeichnet, daß die seitliche Wandung einer
Querzone des Raumes (9) den sich nach abwärts ausweitenden Mantel eines Kegelstumpfes
umfaßt und unterhalb der Querzone keine Einschnürung des Raumes (9) vorhanden ist.
20. Gerät nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die kegelstumpfförmige Querzone
den obersten Teil des Raumes (9) unterhalb des Kassettenhalteblocks (2) bildet und
daß der unter der kegelstumpfförmigen Querzone gelegene Bereich des Raumes (9) mindestens
den Querschnitt des unteren Endes der Querzone aufweist und sich nach dem Boden (10)
des Raumes (9) noch verbreitert.