[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Bilden
von mehrlagigen Wickeln aus in Schuppenformation anfallenden flächigen, biegsamen
Erzeugnissen, vorzugsweise Druckprodukten,gemäss Oberbegriff des Anspruches 1 bzw.
des Anspruches 5.
[0002] Aus der DE-OS 31 23 888 ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, bei der die in Schuppenformation
anfallenden Druckprodukte zusammen mit einem die aufzuwickelnde Schuppenformation
untergreifendenund von einer Vorratsrolle abgezogenen Wickelband auf einen Wickelkern
aufgewickelt werden. Am Ende des Wickelvorganges wird das Wickelband ein- oder mehrmals
so um den fertigen Wickel geschlungen, dass jede neue Wickelbandlage auf der vorherigen
Wickelbandlage zur Auflage kommt. Die Haftung zwischen den aufeinanderliegenden Wickelbandlagen
genügt zum Zusammenhalten des Wickels.
[0003] Bekanntlich hängt nun bei gegebenem Durchmesser des Produktewickels die Länge der
aufgewickelten Schuppenformation und somit die benötigte Wickelbandlänge von der Dicke
der Produkte ab. Dies bedeutet, dass bei Produktewickeln immer desselben Durchmessers
unterschiedliche Wickelbandlängen benötigt werden. Um in jedem Fall einen Wickel der
gewünschten Grösse bilden zu können, muss aus diesem Grund auf der Vorratsrolle immer
genügend Wickelband vorhanden sein. Es kann deshalb vorkommen, dass nach Fertigstellung
eines Wickels auf der Vorratsspule noch ein Wickelbandrest verbleibt. Für die Weiterverarbeitung
dieses Restes stehen nun grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten offen.
[0004] So kann beispielsweise die restliche Wickelbandlänge um den fertigen Wickel herumgewickelt
werden. Dadurch wird jedoch die Fertigstellung des Wickels um eine von der Länge des
Wickelbandrestes abhängige Zeitspanne verzögert. Zudem wird der Wickeldurchmesser
um das Mass der zusätzlichen Wickelbandlagen grösser.
[0005] Daneben ist es auch möglich, nach Fertigstellung des Wickels das Wickelband durchzutrennen
und den Wickelbandrest auf der Vorratsrolle zu belassen. Bei einem solchen Vorgehen
ergeben sich jedoch dann Probleme, wenn das Wickelband nach erfolgter Abwicklung der
Produkte vom Wickelkern zur Bildung eines Wickels wieder verwendet werden soll. Aus
den früher dargelegten Gründen kann es vorkommen, dass das vorgängig durch Wegschneiden
eines Restes gekürzte Wickelband für die Bildung des neuen Wickels nicht mehr genügend
lang ist, was ein zeitraubendes Ansetzen von Bandabschnitten erfordert.
[0006] Weiter ist es denkbar, den Rest des Wickelbandes auf der Vorratsrolle zu belassen
und letztere mit dem zugehörigen fertigen Wickel mitzutransportieren und mitzulagern.
Dies ist jedoch in der Handhabung ein sehr umständliches Vorgehen und erfordert zudem
Handarbeit.
[0007] Zur Vermeidung dieses Nachteils ist nun schon vorgeschlagen worden, den Wickelkern
und die Vorratsrolle für das Wickelband in einem gemeinsamen, mobilen Gestell zu lagern,
in welchem sowohl Wickelkern wie Vorratsrolle verbleiben (DE-OS 32 36 866). Das Wickelband
ist immer mit dem Wickelkern einerseits und der Vorratsrolle andererseits verbunden,
was bedeutet, dass ein allenfalls vorhandener Wickelbandrest auf der Vorratsspule
gespeichert bleibt. Vorausgesetzt, dass auf der Vorratsspule ein Wickelband von einer
für den grössten in Betracht kommenden Wickelbandverbrauch genügenden Länge aufgewickelt
ist, lassen sich mit dieser bekannten Vorrichtung ohne Schwierigkeiten Wickel aus
Druckprodukten unterschiedlicher Dicke herstellen. Doch ist hiefür ein ins Gewicht
fallender konstruktiver Aufwand und ein genügend grosser Vorrat an Wickelband, der
in gewissen Fällen jedoch nicht in vollem Umfang benötigt wird, erforderlich.
[0008] Es ist weiter bekannt, die Vorratsspule für das Wickelband im Innern des Wickelkernes
anzuordnen und vor dem Aufwickeln die für die Bildung des Produktewickels erforderliche
Wickelbandlänge von der Vorratsspule abzuspulen und auf einer ausserhalb des Wickelkernes
angeordneten Speicherrolle aufzuwickeln (DE-OS 32 31 427). Bei dieser Ausführungsform
steht somit jedesmal die richtige Wickelbandlänge zur Verfügung, doch ist hiefür ebenfalls
ein erheblicher konstruktiver Aufwand und das Vorhandensein einer für alle Anwendungsfälle
genügend grossen gespeicherten Wickelbandlänge notwendig.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung zu schaffen, das bzw. die es erlaubt, aus Erzeugnissen unterschiedlicher
Dicke Wickel eines gegebenen Durchmessers zu bilden, ohne dass hiefür ein grosser
Aufwand zum jeweiligen Bereitstellen einer genügend grossen Wickelbandlänge erforderlich
ist.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 5 gelöst.
[0011] Durch das Einregulieren der Dicke der aufzuwickelnden Schuppenformation auf einen
gegebenen Wert durch Aendern des Schuppenabstandes vor dem Aufwickeln wird nun erreicht,
dass unabhängig von der Dicke der anfallenden Erzeugnisse jede Wicklungslage im wesenltichen
dieselbe radiale Abmessung aufweist. Das bedeutet, dass mit immer derselben Wickelbandlänge
aus Erzeugnissen unterschiedlicher Dicke Wickel eines gegebenen, immer gleichen Durchmessers
gebildet werden können. Das Problem des Bereitstellens der auf die Dicke der anfallenden
Erzeugnisse abgestimmten Wickelbandlänge bzw. der Verwendung eines allfälligen Wickelbandrestes
tritt somit gar nicht mehr auf. Es kann ein für allemal die für den gewünschten Wikkeldurchmesser
erforderliche Wickelbandlänge bestimmt und bereitgestellt werden.
[0012] Das Bilden von Schuppenformationen gleicher Dicke vor dem Aufwickeln erfolgt vorzugsweise
durch Vergrössern oder Verkleinern der Geschwindigkeit der auf den Wickel bzw. den
Wickelkern zulaufenden Erzeugnisse gegenüber deren ursprünglichen Fördergeschwindigkeit.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen rein schematisch
und in Seitenasicht:
Fig. 1 und 2 eine Vorrichtung zur Bildung von Wickeln eines gegebenen Durchmessers
aus Druckprodukten unterschiedlicher Dicke, und
Fig. 3 eine Einrichtung zum Abwickeln der Schuppenformation von einem mittels der
Einrichtung gemäss den Fig. 1 und 2 gebildeten Wickel.
[0014] Die in den Fig. 1 - 3 gezeigten Vorrichtungen entsprechen in ihrem Aufbau wie auch
in ihrer Wirkungsweise grundsätzlich den in der DE-OS 31 23 888 bzw. der entsprechenden
GB-OS 2 081 230 beschriebenen Vorrichtungen.
[0015] Bei der Vorrichtung zum Bilden eines Wickels gemäss den Fig. 1 und 2 ist ein zylindrischer
Wickelkern 1 vorhanden, dessen Welle 2 über ein Wicklergetriebe 3 von einem Antriebsmotor
in Richtung des Pfeiles A angetrieben ist. Dieses Wicklergetriebe 3 ist von bekannter
Bauart und ist vorzugsweise ein Wicklergetriebe, wie es von der Firma P.I.V. Antrieb
Werner Reimers KG vertrieben wird. Unterhalb des Wickelkernes 1 ist eine als Bandförderer
ausgebildete Fördereinrichtung 5 angeordnet, die um eine Achse 5a schwenkbar gelagert
ist. An dieser Fördereinrichtung 5 greift die federbelastete Druckstange 6a eines
Andrückmechanismus 6 an, welcher die Fördereinrichtung 5 gegen den Wickelkern 1 bzw.
den sich auf diesem bildenden Wickel 7 drückt. Die Fördereinrichtung 5 weist eine
Antriebsrolle 8 auf, die mit dem Motor 4 in Antriebsverbindung steht und über die
die Fördereinrichtung 5 durch den Motor 4 in Richtung des Pfeiles B mit der Geschwindigkeit
v angetrieben wird.
[0016] Ueber diese Antriebsrolle 8 ist ein Wickelband 9 geführt, das am einen Ende mit dem
Wickelkern 1 verbunden ist und von einer Vorratsrolle 10 abgezogen wird, die um ihre
Achse 10a frei drehbar gelagert ist. An dieser Vorratsrolle 10 greift eine nur schematisch
dargestellte Bremseinrichtung 11 an, die beim gezeigten Ausführungsbeispiel als Backenbremse
ausgebildet ist.
[0017] Der als Wippe ausgebildeten ersten Fördereinrichtung 5 ist eine zweite Fördereinrichtung
12 vorgeschaltet, die ebenfalls als Bandförderer ausgebildet ist. Die zweite Fördereinrichtung
12 weist eine Förderrichtung C auf, die mit der Förderrichtung B des ersten Förderers
5 übereinstimmt und wird auf nicht näher dargestellte Weise mit einer Geschwindigkeit
v
2 angetrieben. Eine Umlenkrolle 13 des zweiten Förderers 12 steht mit einem Tachogenerator
14 in Verbindung, der seinerseits mit einer von Hand betätigbaren Regeleinrichtung
15 für den Antriebsmotor 4 verbunden ist.
[0018] Der zweite Förderer 12 dient zum Zubringen von in einer Schuppenformation S anfallenden
und z.B. von einer Rotationsdruckmaschine ausgestossenen Druckprodukten 16 mit der
Geschwindigkeit v
2. In Förderrichtung C des Förderers 12 gesehen liegen die vorlaufenden Kanten 16a,
die üblicherweise die Falzkanten sind, auf der Oberseite der Schuppenformation S.
Der Schuppenabstand, d.h. der Abstand zwischen den Druckprodukten 16 innerhalb der
zugeführten Schuppenformation S,ist mit a bezeichnet.
[0019] Mit der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung soll nun ermöglicht werden, unabhängig
von der Dicke der anfallenden Druckprodukte 16 mit immer derselben Wickelbandlänge
Wickel 7 eines gegebenen Durchmessers,der ebenfalls immer gleich bleibt, zu bilden.
Um dies zu erreichen, wird auf noch zu beschreibende Weise dafür gesorgt, dass die
radiale Abmessung b der einzelnen Wicklungslagen 7a, die in den Fig. 1 und 2 schematisch
angedeutet sind, bei jedem Aufwickelvorgang immer gleich bleibt und zwar unabhängig
von der Dicke der Druckprodukte 16. Dies bedeutet, dass die Dicke d der auf den Wickelkern
1 bzw. den Wickel 7 zulaufenden Schuppenformation S bzw. S
2 so einreguliert wird, dass sie während des ganzen Aufwickelvorganges im wesentlichen
einen vorgegebenen Wert beibehält. Dies wird durch Verändern des Schuppenabstandes
erreicht, wie das nun im folgenden anhand der Fig. 1 und 2 näher erläutert wird.
[0020] Wie bereits erwähnt, soll die Dicke der aufzuwickelnden Schuppenformation S bzw.
S
2 immer den Wert d aufweisen und zwar unabhängig von der Dicke d
1 bzw. d
2 der durch den zweiten Förderer 12 zugeführten Schuppenformation S. In Fig. 1 ist
nun der Fall eines aus dünnen Druckprodukten 16 bestehenden Schuppenstromes S dargestellt,
dessen Dicke d kleiner ist als die erforderliche Dicke d. Um nun diese Dicke d zu
erhalten, müssen die anfallenden Druckprodukte 16 zusammengeschoben werden, was bedeutet,
dass der ursprüngliche Schuppenabstand a auf den Schuppenabstand a
1 verkleinert wird. Um eine solche Verkleinerung des Schuppenabstandes zu erhalten,
wird die Fördereinrichtung 5 mit einer Geschwindigkeit v angetrieben, die geringer
ist als die Zuführgeschwindigkeit v
2 des vorgeschalteten Förderers 12. Das Verhältnis der Fördergeschwindigkeiten v und
v
2 entspricht dabei dem Verhältnis der Dicken d und d
l.
[0021] In Fig. 2 ist der andere Fall beschrieben, in welchem der zugeführte Schuppenstrom
S durch dicke Druckprodukte 16 gebildet wird, so dass die Dicke d
2 der zugeführten Schuppenformation S grösser ist als die für das Aufwikkeln erforderliche
Dicke d. Das bedeutet, dass vor dem Aufwickeln die Druckprodukte 16 innerhalb ihres
Schuppenverbandes auseinandergezogen werden müssen, was eine Vergrösserung des Schuppenabstandes
von a auf a
2 mit sich bringt. Um eine solche Vergrösserung des Schuppenabstandes zu erhalten,
wird die Fördereinrichtung 5 mit einer Geschwindigkeit v
1 angetrieben, die grösser ist als die Fördergeschwindigkeit v
2 des vorgeschalteten Förderers 12. Auch in diesem Fall entsprechen sich die Verhältnisse
der Fördergeschwindigkeit v
1 und v
2 und der Dicken d und d
2 der Schuppenformationen S und S
2. Es versteht sich, dass die Fördergeschwindigkeit v
1 der Fördereinrichtung der Zuführgeschwindigkeit v
2 der Schuppenformation S entsprechen muss, falls die Dicke der zugeführten Schuppenformation
S bereits der Nenndicke d entspricht.
[0022] Das beschriebene Anpassen der Fördergeschwindigkeit v der Fördereinrichtung 5 an
die Dicke d bzw. d
2 der anfallenden Schuppenformation S erfolgt durch eine entsprechende Aenderung der
Antriebsdrehzahl des Antriebsmotors 4 mittels der Regeleinrichtung 15. Auf diese Weise
wird die Antriebsdrehzahl der Antriebsrolle 8 und über das Wicklergetriebe 3 auch
diejenige des Wickelkernes 1 geändert. Allfällige Aenderungen der Zuführgeschwindigkeit
v
2 des Förderers 12, die eine entsprechende Anpassung der Antriebsdrehzahl des Motors
4 verlangen, werden durch den Tachogenerator 14 festgestellt und der Regeleinrichtung
15 eingegeben. Es versteht sich, dass das Einstellen der erforderlichen Fördergeschwindigkeit
v
1 der Fördereinrichtung 5 statt von Hand auch automatisch erfolgen kann.
[0023] Die wie beschrieben eine gegebene Dicke d aufweisenden Schuppenformationen S
1 und S
2 werden mit den vorlaufenden Kanten 16a der Druckprodukte 16 dem Wickelkern 1 bzw.
dem Wickel 7 zugekehrt diesem Wickelkern 1 bzw. dem Wickel 7 zugeführt und zusammen
mit dem Wickelband 9 auf den durch den Antriebsmotor 4 angetriebenen Wickelkern 1
aufgewickelt, wie das in der bereits erwähnten DE-OS 31 23 888 bzw. der entsprechenden
GB-OS 2 081 230 näher beschrieben ist. Dabei wird das Wickelband 9, das einerseits
mit dem Wickelkern 1 verbunden ist und andererseits durch die Antriebsrolle 8 von
der Vorratsrolle 10 abgezogen wird, unter Zugspannung versetzt. Durch die Bremsung
dieser Vorratsrolle 10 wird sichergestellt, dass sich das Wickelband 9 satt an die
Antriebsrolle 8 anlegt.
[0024] Durch das Aufwickeln der Schuppenformation S1 und S mit den vorlaufenden Kanten 16a
der Druckprodukte 16 dem Wikkel 7 bzw. dem Wickelkern 1 zugekehrt zusammen mit dem
unter Zugspannung stehenden Wickelband 9 wird ein kompakter Wickel grossen Durchmessers
erhalten. Da auf die beschriebene Weise jede Wicklungslage 7a unabhängig von der Dicke
der Druckprodukte 16 immer dieselbe radiale Abmessung b aufweist, wird für einen Wickel
7 gegebenen Durchmessers immer dieselbe Wickelbandlänge benötigt. Anders ausgedrückt
ist es möglich, aus Schuppenformationen unterschiedlicher Dicke mit einer gegebenen
Wickelbandlänge immer Wickel eines bestimmten Durchmessers zu bilden. Die erforderliche
Wickelbandlänge und auch der Durchmesser des Wickels ist in jedem Fall zum voraus
bestimmt, so dass sich das Problem einer zu geringen Wickelbandlänge oder eines Wickelbandrestes
nicht stellt.
[0025] In der Fig. 3 ist eine Vorrichtung zum Abwickeln der Druckprodukte 16 vom auf die
anhand der Fig. 1 und 2 beschriebene Weise gebildeten Wickel 7 dargestellt. Diese
Abwickelvorrichtung weist eine Aufwickelrolle 17 für das Wickelband 9 auf, die um
ihre Achse 17a drehbar gelagert ist und über ein Wicklergetriebe 18 mit einem Antriebsmotor
19 verbunden ist. Das Wicklergetriebe 18 entspricht dem Wicklergetriebe 3 der Vorrichtung
gemäss den Fig. 1 und 2. Der Antriebsmotor 19 treibt weiter eine Antriebsrolle 20
einer als Bandförderer ausgebildeten Fördereinrichtung 21 an, welche unterhalb des
Wickelkernes 1 angeordnet ist und um eine Achse 21a schwenkbar ist. An dieser Fördereinrichtung
21 greift die federbelastete Druckstange 22a eines Andrückmechanismus 22 an, welcher
die Fördereinrichtung 21 gegen den Wickel 7 drückt. Das Wickelband 9 ist über die
Antriebsrolle 20 geführt, die über ein Antriebselement 23, z.B. eine Kette, eine Umlenkrolle
24 eines zweiten Förderers 25 antreibt, der ebenfalls als Bandförderer ausgebildet
ist. Die Förderrichtung E dieses zweiten Bandförderers 25 entspricht der Förderrichtung
D der vorgeschalteten Fördereinrichtung 21. An der Welle 2 des Wickelkernes 1 greift
eine nur schematisch dargestellte Bremseinrichtung 26 an, die im vorliegenden Fall
als Backenbremse bekannter Bauart ausgebildet ist.
[0026] Das Antreiben der Antriebsrolle 20 hat eine Drehung des Wickelkernes 1 in Richtung
des Pfeiles F sowie ein Abwickeln der Druckprodukte 16 zur Folge, die durch die Fördereinrichtung
21 und 25 in Schuppenformation S weggeführt werden. Das ebenfalls abgewickelte Wickelband
9 wird auf die angetriebene Aufwickelrolle 17 aufgewickelt. Der Antriebsmotor 19 treibt
über das Wicklergetriebe 18 die Aufwickelrolle 17 sowie die Antriebsrolle 20 derart
an, dass zusammen mit der Bremsung der Welle 2 des Wickelkernes 1 im Wickelband 9
eine Zugspannung erzeugt wird. Im übrigen erfolgt das Abwickeln auf die ebenfalls
bereits in der DE-OS 31 23 888 bzw. der entsprechenden GB-OS 2 081 230 beschriebene
Weise.
[0027] Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform erfolgt beim Abwickeln keine Aenderung
des Schuppenabstandes a', der somit dem Schuppenabstand a bzw. a
2 entspricht, der auf die anhand der Fig. 1 und 2 beschriebene Weise einreguliert wurde.
Dies bedeutet, dass im Regelfall der Schuppenabstand a' in der abgewickelten Schuppenformation
S
3 nicht mehr dem Schuppenabstand a in der ursprünglich anfallenden Schuppenformation
S entspricht. Es ist jedoch möglich, auf ähnliche Weise wie anhand der Fig. 1 und
2 beschrieben, durch Auseinanderziehen oder Zusammenschieben der abgewickelten Druckprodukte
16 wieder den ursprünglichen Schuppenabstand a zu erhalten. Zu diesem Zwecke müsste
der zweite Förderer 25 mit einer Geschwindigkeit angetrieben werden, die entweder
grösser oder kleiner als die Fördergeschwindigkeit der Fördereinrichtung 21 ist. Dies
würde jedoch bedeuten, dass der zweite Förderer 25 unabhängig von der ersten Fördereinrichtung
21 angetrieben wird.
1. Verfahren zum Bilden von mehrlagigen Wickeln aus in Schuppenformation anfallenden
flächigen, biegsamen Erzeugnissen, vorzugsweise Druckprodukten,bei dem die Erzeugnisse
zusammen mit einem jeweils auf die Aussenseite des Wickels zu liegen kommenden Wickelband
auf einen Wikkelkern aufgewickelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufwickeln
durch Vergrössern oder Verkleinern des Abstandes (a) zwischen den Erzeugnissen (16)
innerhalb der Schuppenformation (S) die Dicke (d) der aufzuwickelnden Schuppenformation
(S1, S ) auf einen vorgegebenen, während der Bildung des Wickels (7) im wesentlichen
gleichbleibenden Wert einreguliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aendern des Abstandes
(a) zwischen den Erzeugnissen (16) innerhalb der Schuppenformation (S) die Geschwindigkeit
(vl) der auf den Wickel (7) bzw. den Wickelkern (1) zulaufenden Erzeugnisse (16) gegenüber
ihrer ursprünglichen Fördergeschwindigkeit (v2) vergrössert bzw. verkleinert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugnisse
(16) mit ihrer in Förderrichtung (B, C) vorne liegenden Kante (16a) dem Wickel (7)
bzw. dem Wickelkern (1) zugekehrt letzterem zugeführt werden. 14.9.1983 A 4854 Al:vm
4. Verfahren nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Wickelband (9)
unter Zugspannung gesetzt wird.
5. Vorrichtung zum Bilden von mehrlagigen Wickeln aus in Schuppenformation anfallenden
flächigen, biegsamen Erzeugnissen, vorzugsweise Druckprodukten, mit einem drehbar
gelagerten und antreibbaren Wickelkern, einer die Erzeugnisse an letzteren bzw. an
den sich auf diesem bildenden Wickel leitenden Fördereinrichtung und einem mit dem
Wickelkern verbindbaren Wickelband, das zusammen mit den Erzeugnissen aufwickelbar
ist und dabei jeweils auf die Aussenseite des Wickels zu liegen kommt, gekennzeichnet
durch eine Anordnung (5; 4, 15) zum Einstellen der Dicke (d) der aufzuwickelnden Schuppenformation
(S , S ) auf einen gegebenen, während der Bildung des Wickels (7) im wesentlichen
gleichbleibenden Wert durch Verändern des Abstandes (a) zwischen den Erzeugnissen
(16) innerhalb der Schuppenformation (S).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung zum Aendern
des Abstandes (a) zwischen den Erzeugnissen (16) innerhalb der Schuppenformation (S)
Mittel (4,15) zum Vergrössern bzw. Verkleinern der Geschwindigkeit (vl) der auf den Wickel (7) bzw. den Wickelkern (7a) zulaufenden Erzeugnisse (16) gegenüber
ihrer ursprünglichen Fördergeschwindigkeit (v2) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der die Erzeugnisse
(16) an den Wickelkern (1) bzw. den Wickel (7) leitenden ersten Fördereinrichtung
(5) eine zweite Fördereinrichtung (12) vorgeschaltet ist, wobei die Fördergeschwindigkeiten
(v , v ) der beiden Fördereinrichtungen (5, 12) unabhängig voneinander einstellbar
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördergeschwindigkeit
(v ) der ersten Fördereinrichtung (5) gegenüber der Fördergeschwindigkeit (v2) der zweiten Fördereinrichtung (12) auf einen grösseren oder kleineren Wert einstellbar
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 - 8, gekennzeichnet durch einen die erste
Fördereinrichtung (5) antreibenden Antriebsmotor (4), der mit einer Regeleinrichtung
(15) zum Aendern der Antriebsgeschwindigkeit (v1) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (4)
über ein Wicklergetriebe (3) mit dem Wickelkern (1) antriebsverbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 - 10, gekennzeichnet durch eine Anordnung
(3,4,8,11) zum Erzeugen einer Zugspannung im Wickelband (9).
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Wickelband
(9) von einer vorzugsweise gebremsten Vorratsrolle (10) über eine vom Antriebsmotor
(4) angetriebene Förderrolle (8) geführt ist, die vorzugsweise Teil der ersten Fördereinrichtung
(5) bildet.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Erzeugnisse (16) durch die erste Fördereinrichtung (5) mit ihrer in Förderrichtung
(B) vorne liegenden Kante (16a) dem Wickelkern (1) bzw. dem Wickel (7) zugekehrt letzterem
zuführbar sind.