(19)
(11) EP 0 147 549 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.07.1985  Patentblatt  1985/28

(21) Anmeldenummer: 84112353.2

(22) Anmeldetag:  13.10.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 65/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB SE

(30) Priorität: 24.12.1983 DE 3347024

(71) Anmelder: VDO Adolf Schindling AG
D-60487 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Rathmann, Klaus
    D-6000 Frankfurt (DE)
  • Pfalzgraf, Helmut
    D-6236 Eschborn (DE)

(74) Vertreter: Könekamp, Herbert, Dipl.-Ing. 
Sodener Strasse 9
65824 Schwalbach
65824 Schwalbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrische Zentralverriegelungsvorrichtung für Kraftfahrzeuge und Verfahren zur elektrischen Zentralverriegelung


    (57) Eine elektrische Zentralverriegelungsvorrichtung für Kraftfahrzeuge umfaßt an jedem zu verriegelnden Schloß eine Verriegelungseinrichtung (11 mit einem zentral steuerbaren elektromechanischen Stellantrieb (8). Zum zeitgesteuerten Einlauf des Stellantriebs in eine Toleranzen unterworfene Endstellung ist mit dem elektromechanischen Stellantrieb ein Positionsgeber (Potentiometer 12) zum stetigen Erfassen der Positionen des Stellantriebs mechanisch gekoppelt. Positionssignale des Positionsgebers werden in Mittel (Block 26) zur Bildung einer Schaltposition des Stellantriebs sowie Mittel (Rechenteil 28) zur Bildung des zum Erreichen der nächsten Endstellung ab der Schaltposition verbleibenden Zeitintervalls eingespeist. Der Strom des Stellantriebs (8) ist damit in Abhängigkeit von dem ermittelten Zeitintervall steuerbar, nachdem die Schaltposition erreicht ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Zentralverriegelungsvorrichtung für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur elektrischen Zentralverriegelung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.

    [0003] Bei einer solchen bekannten elektrischen Zentralverriegelungs. vorrichtung (DE-OS 29 11 630) befindet sich ein mit einem Schließzylinder kombinierter Schalter für Stellantriebe an der Fahrertür. Die Stellantriebe sind Schlössern in den anderen Türen, insbesondere einer Hecktür, zugeordnet. Die zentral gesteuerten Schlösser weisen im einzelnen eine Drehfalle, eine Sperrklinke und eine Verriegelungseinrichtung mit einem Verriegelungshebel auf. Der Verriegelungshebel ist mit dem ihm zugeordneten Stellantrieb verbunden, und zwar mit einer aus dem Stellantrieb herausragenden Antriebsstange, welche den Verriegelungshebel in einer von zwei Endstellungen bewegt. Die eine Endstellung entspricht dabei der Entriegelungsstellung und die zweite Endstellung der Verriegelungsstellung,zwischen denen ein Verriegelungshub zurückzulegen ist. In der Verriegelungseinrichtung ist die Antriebsstange mit einem Betätigungsschieber koppelbar, der eine Zahnstange aufweist, die wiederum über ein Getriebe mit einem reversierbaren Stellmotor in Verbindung steht. Durch den Stellmotor kann also die Antriebsstange linear hin und her bewegt werden, solange sie mit dem Betätigungsschieber gekuppelt ist. Die Kupplung und Entkupplung des Betätigungsschiebers sowie eine Möglichkeit zur Arretierung der Antriebsstange sind bei der gattungsgemäßen, nach der vorliegenden Erfindung weiterzuentwickelnden Zentralverriegelungsvorrichtung nicht vorgesehen. In der bekannten Zentralverriegelungsvorrichtung ist weiter im Bereich des Betätigungsschiebers, und zwar an einer nockenartigen Erhebung,ein Mikroschalter angeordnet, der in einer bestimmten Position des Betätigungsschiebers geschaltet wird. Dieser Mikroschalter hat in der betrachteten speziellen Anordnung eine hier weiter nicht interessierende Funktion im Zusammenhang mit einer zusätzlichen Diebstahlssicherung, er kann grundsätzlich aber auch dazu dienen, ein Schaltsignal in einer Endstellung des Betätigungsschiebers abzugeben, welches den Stellmotor stoppt. - Die Zentralverriegelung erfolgt in der Weise, daß der mit dem Schlüssel des Schließzylinders an der Fahrertür betätigbare Schalter über eine Verriegelungsschaltung sowie eine Entriegelungsschaltung Stromkreise für die Stellantriebe steuert. Wie erwähnt, können die Stellmotoren der einzelnen_Stellantriebe durch den Mikroschalter abgeschaltet werden, wenn die gewünschte nächste Endstellung der Antriebsstange erreicht ist. Die Verriegelung oder Entriegelung kann auch über einen Sicherungsknopf an der Türinnenseite erfolgen, der über eine weitere Stange mit einem Sicherungshebel an der Verriegelungseinrichtung verbunden ist. Schließlich kann auch in normaler Weise durch den Schließzylinder und eine an dem Verriegelungshebel angreifende Betätigungsstange durchgeführt werden.

    [0004] Bei solchen Zentralverriegelungsvorrichtungen tritt das Problem auf, daß eine Endstellung, in die die Verriegelungseinrichtung bewegt werden muß, nicht genau festliegt, sondern erheblichen zulässigen Toleranzen unterworfen ist. Genau definiert ist hingegen nur der Betätigungshub, d.h. der Verriegelungshub oder Entriegelungshub ab einer Endstellung bis zu der anderen Endstellung. - Um trotz der zulässigen Toleranz die Endstellung der Verriegelungseinrichtung in jedem Fall sicher zu erreichen, mußte der elektromechanische Stellantrieb die Antriebsstange bis in die am weitesten entfernte Endstellung fahren, d.h. der Stellmotor durfte nicht zu früh vorher abgeschaltet werden. Dies bedeutete aber bei anderen weniger weit entfernten Endstellungen solcher Verriegelungseinrichtungseinrichtungen, daß der Stellantrieb den Verriegelungs- bzw. den Entriegelungsvorgang nahe der Endstellung noch mit zu großem Schwung durchführte, was außer einer Belastung der mechanischen Elemente zu einer störenden Geräuschentwicklung führen konnte. Um dem abzuhelfen, hat man Dämpfungselemente aus einem stoßabsorbierenden Material in dem Stellantrieb am Ende der Bewegungsbahn des Betätigungsschiebers vorgesehen. Durch solche Dämpfungselemente, insbesondere aus Gummi, wird zwar das Geräuschniveau gesenkt und der Verschleiß reduziert, das geschilderte Problem ist damit aber nur unvollkommen gelöst, da durch das Dämpfungselement nur relativ kleine Hübe des Betätigungsschiebers aufgezehrt werden können, wenn eine Endstellung auch bei ungünstiger Toleranz mit Sicherheit erreicht werden soll.

    [0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Zentralverriegelungsvorrichtung der eingangs genannten Gattung und ein entsprechendes Verfahren zur elektrischen Zentralverrieglung so weiterzubilden, daß die Endstellungen der Verriegelungseinrichtung auch bei ungünstig liegenden Toleranzen zuverlässig erreicht werden, daß aber trotzdem bei anderen ungünstigen Toleranzen nicht zuviel kinetische Energie in der Zentralverriegelungsvorrichtung vorhanden ist, die zum End- oder Verriegelungsvorgang nicht nutzbar ist, sondern Verschleiß verursacht und eine Geräuschbelästigung hervorruft.

    [0006] Diese Aufgabe wird für eine Ausbildung der Zentralverriegelungsvoorrichtung mit den im kennzeichenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

    [0007] Ein entsprechendes Verfahren ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 8 angegeben.

    [0008] Der Kern der Erfindung liegt darin, daß der elektromechanische Stellantrieb seinen Hub nicht unabhängig von der jeweils mit ihm verbundenen Verriegelungseinrichtung zwischen zwei fest vorgegebenen Endstellungen durchfährt. Vielmehr wird hier ausgehend von einer ersten Endstellung unter Berücksichtung des vorgegebenen Hubs eine Schaltposition ermittelt bei der in dem Stromkreis des Stellantriebs, d.h. des Stellmotors, eingegriffen werden kann, bevor die nächste Endstellung erreicht ist, um zwar diese nächste Endstellung mit Sicherheit anzusteuern, aber in der letzten Bewegungsphase die kinetische Energie in dem Stellantrieb schon so zu verringern, daß keine unnötigen Schläge oder Stöße in dem Stellantrieb,den Übertragungsorganen oder der Verriegegelungseinrichtung auftreten. Das Erreichen dieser Schaltstellung wird dadurch signalisiert, daß die Positionen des Stellantriebs stetig und nicht nur an einer fest vorgegebenen Stelle erfaßt werden. Nach Maßgabe der von dem Positionsgeber gebildeten Positionssignale kann weiter ermittelt werden, welches Zeitintervall - bei vorgegebener Stellgeschwindigkeit - noch vorraussichtlich abläuft, bis die nächste Endstellung erreicht wird. Nach Maßgabe dieses Zeitintervalls erfolgt dann die Steuerung des Stroms für diesen Stellantrieb in dessen Bewegungsphase nach Erreichen der Schaltposition.

    [0009] Eine besonders zweckmäßige Maßnahme zur Steuerung des Stroms durch den Stellantrieb ist in Anspruch 2 angegeben. Danach werden mit einem Diskriminator drei Zeitintervall-Bereiche erfaßt, in die mittlere, größere und kleinere Zeitintervalle eingeordnet werden. Je nach dem Unterscheidungsergebnis wird dann der Strom durch den Stellantrieb nach Erreichen der Schaltposition abgeschaltet, aufrechterhalten oder in seiner Richtung umgekehrt. So wird der Stellantrieb je nach der aktuellen Situation beim Durchlaufen der Schaltposition nur aufgrund des Schwungs bzw. der Trägheit in die nächste Endstellung laufen oder der Strom wird aufrechterhalten, um die nächste Endstellung, wenn noch ein relativ großer Widerstand zu überwinden ist, mit Sicherheit zu erreichen. Wenn dagegen schon aufgrund der Situation bei der Schaltposition zu befürchten ist, daß der Stellantrieb zu rasch in die Endstellung einläuft, wird die Bewegung durch Gegenstrom gebremst.

    [0010] Insgesamt wird also nach Durchfahren der Schaltposition in einem zweckmäßigen Umfange eine Geschwindigkeitsregelung durchgeführt.

    [0011] Um in dem allerletzten Teilintervall des Hubs vor Erreichen der nächsten Endstellung diese relativ langsam anzufahren, können nach Anspruch 3 weitere Mittel zur Steuerung vorgesehen sein, die einen verminderten Strom des Stellantriebs hervorrufen. Die für die jeweilige Verriegelungseinrichtung geeignete Schaltposition wird durch die in Anspruch 4 angegebenen Mittel gebildet, vorzugsweise errechnet, indem zu der gespeicherten Ausgangsendstellung konstanter Hub addiert oder subtrahiert wird. Die Ausgangsendstellung ist diejenige Stellung, die die Verriegelungseinrichtung und damit die Antriebsstange des Stellantriebs bei der letzten elektromechanechen Betätigung oder Betätigung durch Schließzylinder oder Sicherungsknopf angenommen hat. - Das Erreichen dieser Schaltposition während der aktuellen Bewegung des Stellantriebs wird von den stetig von einem Potentiometer abgegebenen Positionssignalen abgeleitet, die mit der zuvor ermittelten Soll-Schaltposition verglichen werden.

    [0012] Statt dessen kann durch noch einfachere Mittel das Erreichen einer Schaltposition wenigstens näherungsweise dadurch festgestellt werden, daß nach Anspruch 5 Erfassungsmittel des Stromabfalls des Stellantriebs vorgesehen sind. Dabei wird ausgenutzt, daß die üblichen Verriegelungseinrichtungen nach Durchlaufen eines Punkts maximalen Widerstands leicht oder selbsttätig in die nächste Endstellung einlaufen. Deswegen nimmt die Stromaufnahme des Stellmotors des Stellantriebs bei Überschreiten dieses Punkts maximalen Widerstands ab, der somit als Schaltpunkt definiert werden kann. Die vereinfachte Erfassung dieser Schaltposition ist vor allem für Türen vorgesehen, die nicht selbst zur Steuerung der Zentralverriegelungsvorrichtung unmittelbar betätigt werden.-Nach Anspruch 6 ermöglicht die Ausgestaltung der elektrischen Zentralverriegelungsvorrichtung mit den Logikschaltmitteln eine zusätzliche Funktion,indem erstmals erfaßt wird, ob sämtliche Verrieglungsmechanismen den gleichen Zustand - also Verriegelung oder Entriegelung - angenommen haben. Diese Ausgestaltung ist bei dem vorgesehenen Einsatz elektrischer Mittel, insbesondere eines Mikrocomputers,unter Verzicht auf mechanische kompliziertere Elemente besonders wenig aufwendig und unkompliziert. Diese Ausgestaltung ermöglicht also, daß Fehler der Verriegelung dem Fahrer signalisiert werden.

    [0013] In Erweiterung der letztgenannten Ausbildung ist es darüber hinaus möglich, eine Zwischenstellung eines der Sicherungsknöpfe zu erkennen, insbesondere eine Stellung zwischen dem Verriegelungs- und Entriegelungszustand der Verriegelungseinrichtung. Bei Erfassung einer solchen Zwischenstellung kann ein weiterer Steuervorgang in einem Stellantrieb eingeleitet werden, insbesondere die Betätigung eines Sonder-verriegelungsmechanismus an einem Tankschloß. - Diese Weiterbildung erspart Montagemaßnahmen an dem Kraftfahrzeug, da ein zusätzlicher Schalter hier durch den ohnehin vorhandenen Sicherungsknopf ersetzt ist.

    [0014] Die entsprechenden Zentralverriegelungsverfahren, mit denen die Zentralverriegelung schnell, zuverlässig, materialschonend und geräuscharm durchgeführt wird, sind in den Ansprüchen 8 und 9 charakterisiert.

    [0015] Je nach der Definition bzw. Bildung der Schaltpositionen der einzelnen Stellantriebe einer Anlage und/oder der Steuerung der Ströme durch die Stellantriebe nach Erreichen der Schaltpositionen können die Zeitpunkte, zu denen die Endstellungen erreicht werden, zeitlich gestaffelt werden. Dadurch wird der maximale Geräuschpegel weiter reduziert.

    [0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung mit zwei Figuren erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 den wesentlichen Teil der Zentralverriegelungsvorrichtung in einer schematisierten Darstellung, und

    Fig. 2 einen Ablaufplan des Zentralverriegelungsverfahrens.



    [0017] In Fig. 1 ist eine Verriegelungseinrichtung eines Schlosses mit 1 bezeichnet. Die Verriegelungseinrichtung ist durch einen Sicherungsknopf 2 zur Innensicherung über einen abgebrochen dargestellten Sicherungshebel 3 betätigbar. Außerdem kann die Verriegelungseinrichtung durch Schlüsselbetätigung eines nicht dargestellten Schließzylinders über eine angedeutete Betätigungsstange 4 beeinflußt werden. Diese Betätigungsstange greift ähnlich wie eine weitere Betätigungs stange 5 an einem Verriegelungshebel 6 an.

    [0018] Die Betätigungsstange 5 ist an einer Antriebsstange 7 eines elektromotorischen Stellantriebs 8 angelenkt. Die Antriebsstange umfaßt eine Zahnstange 9, in der ein Getrieberad 10 kämmt. Das Getrieberad ist durch einen reversierbaren Stellmotor 11 antreibbar, der außerdem mit einem als Meldepotentiometer ausgebildeten Potentiometer 12 in Verbindung steht.

    [0019] Der Stellmotor 11 kann über transistorisierte Endstufen 13 über Leitungen 14, 15 mit einem umkehrbaren Stellstrom beaufschlagt werden. Von dem Potentiometer 12 führen Leitungen 16, 17 zu einer Eingangsschaltung 18. Die Endstufen 13 und die Eingangsschaltung 18 gehören zu einem Mikrocomputer 19 oder werden von einem solchen Mikrocomputer gesteuert.

    [0020] Weitere Meldepotentiometer elektromotorischer Stellantriebe für andere Schlösser können an zusätzliche Eingänge des Mikrocomputers bei 20, 21 angeschlossen werden, so daß deren Stellmotore individuell steuerbar sind. - Statt dessen ist es aber auch möglich, die Speisung sämtlicher Stellmotoren der Stellantriebe über eine Ringleitung vorzunehmen.

    [0021] Im Aufbau und Funktion des Mikrocomputers wird im folgenden im wesentlichen ausgehend von der einen dargestellten Verriegelungseinrichtung 8 beschrieben, obwohl mehrere solcher Verriegelungseinrichtungen zu einer Zentralverriegelungsanlage gehören.

    [0022] Der Mikrocomputer umfaßt eine Ablaufsteuerung, die den Ablauf der nachfolgend dargestellten Vorgänge bestimmt.

    [0023] In einem Block 20 wird zunächst festgestellt, ob sich alle Schlösser bzw. Verriegelungseinrichtungen in derselben Stellung befinden. Dies geschieht dadurch, daß durch das Potentiometer 12 und entsprechende Potentiometer in den übrigen Stellantrieben fortlaufend Positionssignale der Verriegelungseinrichtungen in den Mikroprozessor über die Eingangsschaltung 18 eingespeist werden.

    [0024] Wenn alle Verriegelungseinrichtungen in der gleichen Stellung sind, wird eine Warteschleife 21 aktiviert, bis die vorangehende Bedingung nicht mehr erfüllt ist, beispielsweise durch Betätigung des Sicherungsknopfes 2 oder eines Schloßzylinders an der Betätigungsstange 4. In diesem Fall wird eine neue Position der Verriegelungseinrichtung 8 an den Mikroprozessor gemeldet, der als nächstes Kriterium mit Block 22 feststellt, ob sich ein Sicherungsknopf bzw. eine zugehörige Verriegelungseinrichtung in einer neuen Endstellung befindet. Trifft diese Bedingung zu, so gibt ein Kommandoteil 23 ein Kommando, um sämtliche Verriegelungseinrichtungen in die neue Endstellung zu fahren.

    [0025] Hierzu treten im einzelnen die in Fig. 2 rechts dargestellten Abschnitte in Funktion, wozu diese Abschnitte über eine unterbrochen dargestellte Befehlsleitung 24 mit einem Ausgang des Kommandoteils 23 verbunden sind.

    [0026] Zum Anfahren einer neuen Endstellung einer jeden Verriegelungseinrichtung laufen praktisch die gleichen Vorgänge ab.

    [0027] Zunächst wird die in einem Speicher 25 gespeicherte neue Endstellung des Stellantriebs bzw. des betätigten Sicherungsknopfes herangezogen, um ausgehend von dieserAusgangs-Endstellung einen Schaltpunkt des Stellantriebs zu ermitteln, siehe Block 26.

    [0028] Mit einem Block 27 ist ein Teil der Ablaufsteuerung bezeichnet, welche den Stellmotor solange mit Strom zum Erreichen der neuen Endstellung beaufschlagt, bis der Schaltpunkt von dem zugehörigen Potentiometer des Stellantriebs gemeldet wird. Dies betrifft für die nachstehend beschriebenen Vorgänge insbesondere die Stellantriebe, die nicht als letzte manuell betätigt wurden.

    [0029] Für die Stellantriebe wird bei Erreichen des Schaltpunkts in einem Rechenteil 28 das bis zum Erreichen der nächsten Endstellung verbleibende Zeitintervall ermittelt. Dieses Zeitintervall wird unter der Voraussetzung einer konstanten Geschwindigkeit des Stellantriebs zur Zeit des Schaltpunkts ermittelt. Die Geschwindigkeit kann aus den fortlaufend abgegebenen Positionssignalen abgeleitet werden.

    [0030] In einem anschließenden Diskriminator 29 wird festgestellt, ob das ermittelte Zeitintervall in einen Bereich großer, kleiner oder mittlerer Zeitintervalle fällt. Im erstgenannten Falle wird der Strom für den Stellmotor zunächst unverändert aufrechterhalten, da dieser offensichtlich noch größere mechanische Widerstände zu überwinden hat. Im zweiten Fall der besonders kurzen Zeitintervalle wird hingegen der Motor durch Gegenstrom gebremst, um die Verriegelungseinrichtung nicht zu schlagartig in die neue Endstellung zu versetzen. Bei Feststellung eines mittleren Zeitintervalls hingegen wird der Strom durch den Stellmotor einfach abgeschaltet, so daß der Stellmotor aufgrund seines Schwungs und des Schwungs der weiter bewegten Teile des Stellantriebs die neue Endstellung annimmt, ohne zu hart einzulaufen.

    [0031] Kurz vor der genannten Endstellung meldet das Potentiometer noch eine weitere vorbestimmte Position des Stellantriebs, ab der der Stellantrieb zum effektiven Erreichen der Endstellung mit einem reduzierten Strom, beispielsweise der Hälfte des normalen Stroms in der vorangehenden Phase vor Erreichen der Schaltposition gespeist wird. Diese zusätzliche Schaltfunktion ist mit Block 30 angedeutet.

    [0032] Erfindungsgemäß wird also ein sicherer und rascher Einlauf in die gewünschte Endstellung bei geringer Geräuschentwicklung und geringem Materialverschleiß erzielt.

    [0033] Durch die fortlaufende Positionsmeldung von allen Stellantrieben kann ferner mit dem Block 20 festgestellt werden, ob ein Fehler der Zentralverriegelung vorliegt, weil die Verriegelungseinrichtungen nicht sämtlich in die gleiche Stellung gefahren werden.

    [0034] Darüber hinaus kann unter Verzicht auf einen weiteren Schalter durch einen der Sicherungsknöpfe eine Zusatzfunktion ausgelöst werden, da Block 22 meldet, wenn sich nicht alle Sicharungsknöpfe in einer Endstellung befinden. So kann beispielsweise der Sicherungsknopf der Fahrertür dazu herangezogen werden, bei einer willkürlichen Einstellung auf die Hälfte seines Betätigungsweges ein Tankschloß zu entriegeln, siehe Blöcke 31 und 32. Ist der Fahrertürknopf hingegen ganz entriegelt oder verriegelt, so läuft das Signal über eine Verbindung 33 in die Warteschleife 21.

    [0035] Der zeitlich gestaffelte Einlauf sämtlicher Stellantriebe in eine Endstellung läßt sich durch Variation des Rechenteils 28 für die den einzelnen Stellantrieben zugeordneten Zeitintervalle erreichen.


    Ansprüche

    1. Elektrische Zentralverriegelungsvorrichtung für Kraftfahrzeuge, mit einer an jedem zu verriegelnden Schloß vorgesehenen Verriegelungseinrichtung, die durch je einen zentral steuerbaren elektromechanischen Stellantrieb in eine von zwei Stellungen fahrbar ist, mit wenigstens einem von einem der Stellantriebe betätigbaren elektrischen Positionsmelder zum Abschalten des Stellantriebs sowie mit Mitteln zum Dämpfen des Einlaufs des Stellantriebs in eine Endstellung,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß-der Positionsgeber (Potentiometer 12) zum stetigen Erfassen der Positionen des Stellantriebs (8) ausgebildet ist, daß Positionssignale des Positionsgebers in Mittel (Block 26) zur Bildung einer Schaltposition des Stellantriebs sowie Mittel (Rechenteil 28) zur Bildung des zum Erreichen der nächsten Endstellung ab der Schaltposition verbleibenden Zeitintervalls einspeisbar sind und daß der Strom des Stellantriebs (8) nach Erreichen der Schaltposition in Abhängigkeit von dem Zeitintervall steuerbar ist.
     
    2. Elektrische Zentralverriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
    gekennzeichnet durch
    einen Diskriminator (29) zur Steuerung des Stroms des Stellantriebs (8) in Abhängigkeit von dem Zeitintervall, der in einem mittleren Zeitintervall-Bereich den Strom des Stellantriebs abschaltet, der in einem größeren Zeitintervall-Bereich den Strom des Stellantriebs zunächst beigehält und der in einem kleineren Zeitintervall-Bereich einen Gegenstrom des Stellantriebs steuert.
     
    3. Elektrische Zentralverriegelungsvorrichtung nach Anspruch 2,
    gekennzeichnet durch
    weitere Mittel (Block 30) zur Steuerung eines verminderten Stroms des Stellantriebs (8) beiErreichen einer vorbestimmten Position nahe der nächsten Endstellung.
     
    4. Elektrische Zentralverriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß als Positionsgeber ein Potentiometer (12) mit dem Stellantrieb (8) mechanisch gekoppelt ist und daß die Mittel (26) zur Feststellung der Schaltposition ausgehend von der Ausgangs-Endstellung der Verriegelungseinrichtung (1) ausgebildet sind.
     
    5. Elektrische Zentralverriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß als Positionsgeber Erfassungsmittel des Stromabfalls des Stellantriebs kurz vor Erreichen der Endstellung der Verriegelungseinrichtung vorgesehen sind.
     
    6. Elektrische Zentralverriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß Logikschaltmittel (Blöcke 20, 22) zur Erfassung vorgesehen sind, ob sämtliche Verriegelungseinrichtungen in gleicher Endstellung sind sowie ob ein Schließzylinder und/oder Sicherungsknopf in einer neuen abweichenden Stellung ist und daß die Logikschaltmittel mit Schaltern (Endstufen 13) zum Einschalten der elektromechanischen Stellantriebe in Verbindung stehen.
     
    7. Elektrische Zentralverriegelungsvorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Logikschaltmittel (31) zum Erkennen einer Zwischenstellung eines der Sicherungsknöpfe ausgebildet sind und mit Mitteln (32) zur Steuerung eines Stellantriebs eines Sonder-Verriegelungsmechanismus (z.B. für ein Tankschloß) gekoppelt sind.
     
    8. Verfahren zur elektrischen Zentralverriegelung durch Erfassen einer neuen Endstellung eines Schließzylinders Einschalten und/oder Sicherungsknopfes, undVvon elektromechanischen Stellantrieben bei vorliegender neuer Endstellung, Erfassen einer vorbestimmten Position jedes Stellantriebs und anschließendes Abschalten des Stellantriebs,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß nach Erfassung der neuen Endstellung des Schließzylinders und/oder Sicherungsknopfes für jeden Stellantrieb eine von einer Ausgangs-Endposition um einen konstanten Hub beabstandete Schaltposition ermittelt wird, bei der ein den Strom des Stellantriebs steuernder Vorgang ausgelöst wird, daß bei Erreichen der Schaltposition das bis zum Erreichen der nächsten Endstellung voraussicht lich benötigte Zeitintervall ermittelt wird, daß der Stellantrieb abgeschaltet wird, wenn das ermittelte Zeitintervall in einen vorgegebenen Bereich mittlerer Zeitintervqlle fällt, daß der Strom des Stellantriebs zunächst'beibehalten wird, wenn das ermittelte Zeitintervall in einen vorbestimmten Bereich größerer Zeitintervalle fällt,und daß die Stromrichtung durch den Stellantrieb umgekehrt wird, wenn das ermittelte Zeitintervall in einen vorgegebenen Bereich kleinerer Zeitintervall-Bereiche fällt.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß eine weitere vorbestimmte Position des Stellantriebs im Anschluß an die Schaltposition erfaßt wird, ab der der Stellantrieb bis zum Erreichen der Endstellung mit einem reduzierten Strom in Arbeitsrichtung gespeist wird.
     




    Zeichnung