[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement für die Mantelbetonbauweise, bestehend aus
zwei zueinander parallelen Mantelteilen mit steckbaren Formschlußmitteln an ihren
Schmalseiten und aus wenigstens einem die beiden Mantelteile miteinander verbindenden,
steckbaren Steg, der mit seinen T-förmigen Endflanschen in lotrechte Nuten der Mantelteile
eingreift.
[0002] Es sind Bauelemente dieser Art bekannt, die durch Zusammenstecken ihrer Einzelteile
an der Baustelle aufgebaut und dann zu einer geschoßhohen Wand zusammengesetzt werden,
die wiederum anschließend mit Beton verfüllt wird. Solche Bauelemente weisen auch
metallene Stege auf, die z.B. aus relativ dünnen Stahlblechen bestehen und seitlich
abgebogene Flansche aufweisen, die in innenseitige T-Nuten der Mantelteile eingreifen.
Diese an sich stabilen Stege erweisen sich zwar beim Einfüllen des Füllbetons als
bruchfest, gestatten es aber wegen ihres geringen Gesamtgewichtes nicht, daß eine
zusammengesetzte Wand einschließlich der Wirkung der Formschlußmittel der Mantelteile
der Bauelemente steif genug ist, um den Windkräften oder anderweitigen, vor der Verfüllung
mit Beton wirksamen Querkräften standzuhalten. Eine stärkere und größere Dimensionierung
der Metallstege würde zu sehr hohen Herstellungskosten der Stege führen. Ein weiterer
Nachteil derartiger Stege besteht darin, daß sie Wärme sehr gut leiten, so daß bei
einem Feuerausbruch die Gefahr besteht, daß die Hitze an den Stellen der Stege schnell
durch die Betonwand geleitet wird und auf der anderen Seite der Wand zu einer Ausbreitung
des Feuers führt. Der Brandschutz ist somit nicht gegeben. Ferner besteht als noch
weiterer Nachteil die Gefahr des Aufschwimmens einzelner Bauelemente beim Verfüllen
mit Beton.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verbesserung eines Bauelementes der einleitend
angeführten Art wenigstens dahingehend, daß mit solchen Elementen geschoßhoch aufgebaute
und verfüllbereite Wände eine ausreichende Quersteifigkeit .aufweisen und nach dem
Verfüllen und Abbinden des Betons einen Schutz gegen Ausbreitung von Feuer gewährleisten
und daß die Elemente beim Verfüllen des Betons gegen Aufschwimmen gesichert sind.
[0004] Die Lösung der Aufgabe geht von dem genannten Bauelement aus und kennzeichnet sich
dadurch, daß der Steg aus Kunstbeton, wie Polyesterbeton, faserarmierten Beton, aus
Asbestzement oder dergleichen Material, besteht.
[0005] Ein derartiges Bauelement gewährleistet einen geschoßhohen Mantelwandaufbau, der
eine ausreichende Quersteifigkeit vor und während des Verfüllens mit Beton aufweist,
so daß insbesondere Windkräfte nicht zu einer Querverschiebung von Bauelementen einer
verfüllbereiten Mantelschalung führen. Auch ist das Aufschwimmen der Elemente beim
Verfüllen des Betons praktisch vermieden. Erreicht werden diese Vorteile durch das
hohe Gesamtgewicht der auch in ihrem Volumen umfangreichen Stege der Bauelemente.
Desweiteren weist das vorgeschlagene Material für die Stege einen niedrigen Wärmeleitungskoeffizienten
auf, jedenfalls keinen höheren als den des Füllbetons, und ist gleichzeitig - hinsichtlich
der möglichen Temperaturen bei einem Feuerausbruch - nicht schmelzend, so daß eine
fragliche Wand als Brandschutzwand anerkannt werden kann. Die Stege selbst sind relativ
einfach und mit geringen Kosten herzustellen, da sie in Dauerformen gefertigt werden
können, wobei das Rohstoffmaterial für die Stege selbst relativ billig ist.
[0006] Weitere Vorteile des vorgeschlagenen Bauelementes ergeben sich aus Weiterbildungen
gemäß den Unteransprüchen.
[0007] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den anliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
Figur 1 das Ausführungsbeispiel in perspektivischer Darstellung,
Figur 2 ein Einzelteil des Ausführungsbeispieles in perspektivischer Darstellung.
[0008] Der allgemeine Aufbau des in Figur 1 gezeigten Bauelementes ist gekennzeichnet durch
die beiden Mantelteile 1 und 2 sowie durch die Stege 3, die die beiden Mantelteile
miteinander verbinden. Hierzu weisen die Mantelteile zu ihrer Innenseite hin offene
T-Nuten 4 auf, in welche die Endflansche 5 und ein an diese Flansche angrenzender
Randbereich des Brückenteiles 6 der Stege 3 eingreifen.
[0009] Das Material für die Stege 3 besteht aus Kunstbeton, zum Beispiel aus Polyesterbeton
oder aus faserarmiertem Beton. Weiterhin ist auch Asbestzement oder anderes Material
geeignet, das einen niedrigen Wärmeleitungskoeffizienten aufweist und dessen Schmelzpunkt
wenigstens so hoch ist wie der des Betons, der in das fragliche Bauelement verfüllt
wird. Ferner soll das geeignete Stegmaterial auch feuerfest sein.
[0010] Ferner sind die Stege 3 derart geformt, daß ihr Brückenteil 6 einen sich in lotrechter
Richtung erstreckenden verdickten Mittelteil 7 aufweist, dessen Höhe gleich der Höhe
der Mantelteile 1 und 2 ist. Im übrigen sind die Brückenteile 6 plattenförmig ausgebildet,
wie es Figur 2 deutlich zeigt.
[0011] Die Bereiche 7 besitzen an ihrem einen Ende einen Zapfen 8 und an ihrem anderen Ende
ein komplementäres Loch 9. Werden zwei Bauelemente aufeinandergesteckt, so greifen
die Zapfen 8 des einen Elementes in die Löcher 9 des anderen Elementes.
[0012] Der Brückenteil 6 der Stege 3 weist ferner einen lotrechten Durchgangskanal 10 auf,
der in weiterer Ausgestaltung des Bauelementes zentral durch den verdickten Bereich
7 verläuft, und zwar verläuft er von dem vorzugsweise einen quadratischen Querschnitt
aufweisenden Zapfen 8 bis zu dem komplementären Loch 9. Der Durchmesser des Durchgangskanals
10 ist so gewählt, daß eine Bewehrungsstange (nicht gezeigt), die üblicherweise durch
die Kanäle hindurchgesteckt wird, reibschlüssig an der Innenwandung der Durchgangskanäle
anliegt. Dadurch, daß die Durchmesser derartiger Bewehrungsstangen oder Moniereisen
genormt sind, bereitet es keine Schwierigkeiten, ein entsprechendes Reibschlußpaßmaß
für den Durchgangskanal 1D auszuwählen. Durch eine derartige Gestaltung des Durchgangskanals
wird dem Aufschwimmen des Bauelementes zusätzlich entgegengewirkt.
[0013] Der Brückenteil 6 erstreckt sich außer in seinem dickeren Mittelbereich 7 nur teilweise
über die gesamte Höhe des Steges 3, damit der in das Bauelement verfüllte Beton auch
untereinander im abgebundenen Zustand in üblicher Weise eine Querverbindung hat.
[0014] Die sich diametral gegenüberliegenden Flansche 5 eines jeden Steges 3 sind als relativ
breite Platten ausgebildet (Figur 2). Die Breite der Platten wird vorzugsweise so
gewählt, daß sie etwa ein Drittel bis dreiviertel ihrer Abstandsweite voneinander
beträgt. Hierdurch wird erreicht, daß die Platten bzw. Flansche 5 bei entsprechendem
Paßmaß der T-Nuten in den Mantelteilen 1 und 2 einen relativ festen Sitz in den Mantelteilen
haben, der weiter die Steifigkeit einer zusammengesetzten Wand verbessert. Außerdem
wird durch die relativ breiten Platten bzw. Flansche bei Mantelteilen aus Hartschaum
die Ausbrechgefahr der Mantelteile im Bereich der Flansche 5 stark herabgesetzt.
[0015] Diese Steifigkeit kann dadurch noch weiter verbessert werden, indem die Höhe der
Flansche 5 gleich der Höhe der Mantelteile 1 und 2 ist, wobei die oberen und unteren
Ränder der Flansche 5 mit Formschlußmitteln versehen sind, derart, daß eine Querverschiebung
aufeinanderstehender Stege 3 ausgeschlossen ist. Hierzu können die erwähnten Ränder
mit einer Längsnut 11 und mit einer komplementären Feder 12 versehen sein. Alternativ
ist es auch möglich, die fraglichen Ränder mit entsprechenden Falzen zu versehen.
Wie es am besten aus Figur 2 zu ersehen ist, sind die Flansche 5 unten mit den Nuten
11 und oben mit den Federn 12 versehen.
[0016] Diese Formschlußmittel 11, 12 bewirken im Zusammenspiel mit den üblicherweise auf
den langen und kurzen Schmalseiten der Mantelteile 1 und 2 vorgesehenen Formschlußmittel
in Form von Nuten und Federn bzw. Zapfen und Rezessen eine weitere Erhöhung der Quersteifigkeit
einer aus den vorgeschlagenen Bauelementen zusammengesetzten Schalungswand.
[0017] Das Material für die Mantelteile 1 und 2 kann aus dem üblicherweise verwendeten Kunststoffhartschaum-Material
bestehen, z.B. Polystyrol. Es ist jedoch auch möglich, in weiterer Ausgestaltung des
Bauelementes so vorzugehen, daß wenigstens eines der Mantelteile 1, 2 aus Gipsmaterial
besteht. Ein solches Material wird man verwenden, wenn die entsprechende Wandfläche
dem Inneren eines Gebäudes zugekehrt ist. Eine derartige Wandfläche hat den Vorteil,
daß sie nicht mit dem üblichen Wandputz versehen werden muß. Sie ist insgesamt so
ausreichend glatt und eben, daß ohne weiteres sofort mit entsprechenden Malerarbeiten
begonnen werden kann. Maurerputzarbeiten können somit entfallen. Bei tragenden Innenwänden
bietet es sich an, beide Mantelteile 1 und 2 aus Gipsmaterial herzustellen. Hierbei
können vorteilhaft die vorstehend beschriebenen Stege 3 eingesetzt werden, deren an
den Mantelteilen angreifende Teile 5 auch andere Ausgestaltungen als die dargestellte
Plattenform aufweisen können, die dann in entsprechende Ausbildungen der Mantelteile
fassen.
1. Bauelement für die Mantelbetonbauweise, bestehend aus zwei zueinander parallelen
Mantelteilen mit steckbaren Formschlußmitteln an ihren Schmalseiten und aus wenigstens
einem die beiden Mantelteile miteinander verbindenden, steckbaren Steg, der mit seinen
Endflanschen in lotrechte Nuten der Mantelteile eingreift, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steg (3) aus Kunstbeton, wie Polyesterbeton, faserarmierten Beton, aus Asbestzement
oder dergleichen Material,besteht.
2. Bauelement nach Anspruch 1, bei dem der Brückenteil des Steges an seinem unteren
freien Rand einen mittigen Zapfen und an seinem anderen freien Rand ein lotrecht mit
dem Zapfen fluchtendes, zu diesem komplementäres Loch aufweist sowie mit einem Durchgangskanal
zur Aufnahme einer Bewehrungsstange versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Durchgangskanal (10) von dem Zapfen (8) bis zu dem Loch (9) erstreckt und daß
der Durchmesser des Durchgangskanals (10) ein Reibschlußpaßmaß für die reibschlüssige
Aufnahme der Bewehrungsstange aufweist.
3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Nuten
(4) der Mantelteile (1, 2) eingreifenden Flansche (5) der Stege (3) eine Breite aufweisen,
die etwa ein Drittel bis ein dreiviertel des Abstandes der Flansche (5) voneinander
mißt, daß die Höhe der Flansche (5) gleich der Höhe der Mantelteile (1, 2) ist und
daß die oberen und unteren Ränder der Stegflansche (5) Formschlußmittel (11, 12) aufweisen.
4. Bauelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formschlußmittel aus
Nuten oder Falzen (11) an den einen horizontalen Rändern der Stegflansche (5) und
aus komplementären Federn oder Falzen (12) an den anderen horizontalen Rändern der
Stegflansche bestehen.
5. Bauelement für die Mantelbetonbauweise, bestehend aus zwei zueinander parallelen
Mantelteilen mit an ihren Schmalseiten vorgesehenen Formschlußmitteln und aus wenigstens
einem die beiden Mantelteile miteinander verbindenden, steckbaren Steg, der mit seinen
Endflanschen an den Mantelteilen angreift, insbesondere nach wenigstens einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Mantelteile (1,
2) aus Gipsmaterial besteht.