Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einem Druckventil nach der Gattung des Hauptanspruchs aus.
Ein solches durch die DE-OS 31 12 100 bekanntes Druckventil weist als Ventilschließglied
eine Ventilplatte auf, die einen Ventilsitz stirnseitig an einem Ringsteg hat, der
zur Anlage an einem plattenförmigen Ventilkörper gelangt. Während des Kraftstofffördervorganges
trennt dieses Ventilschließglied die Pumpenseite von der Einspritzventilseite der
Förderleitung. Das Ventilschließglied bewegt sich dabei entgegen der Kraft der Rückstellfeder
um eine Strecke vorwärts, die multipliziert mit der Fläche des Ventilschließgliedes
das Einspritzvolumen ergibt abzüglich des Volumens, das am Umfang des Ventilkörpers
durchströmt. Während der Spritzpause gelangt das Ventilschließglied unter Einwirkung
der Rückstellfeder allmählich zu seinem Sitz am Ventilkörper zurück, wobei das dabei
verdrängte Kraftstoffvolumen zum Teil durch den Drosselquerschnitt, den der Ventilkörper
mit der ihn führenden Wandung bildet, zurückströmt.
[0002] Ein solches, scheibenförmiges Ventilschließglied hat jedoch den Nachteil, daß es
leicht kippen und sich unter Umständen dabei verklemmen kann. Auch kann es zu einem
ungleichmäßigen Einschlagen des Ringsteges auf dem vom Ventilkörper gebildeten Ventilsitz
kommen, wenn das Ventilschließglied nicht ganz genau in der Radialebene geführt wird.
Weiterhin ist mit dem bekannten Ventil nicht gewährleistet, daß nach Förderende das
zugehörige Einspritzventil nicht doch einmal durch zwischen Druckventil und Einspritzventil
sich reflektierende Druckwellen geöffnet werden kann, so daß es zur Nacheinspritzung
von Kraftstoff kommt. Wird jedoch der Drosselquerschnitt am Ventilschließglied so
groß gemacht, daß sich Druckwellen schnell abbauen, so kann es doch passieren, daß
der Standdruck vor dem eigentlichen Schließen des Druckventils soweit absinkt, daß
Verbrennungsgase aus dem Brennraum in das Kraftstoffsystem gelangen können.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Druckventil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß das hier vorgesehene Rückschlagventil sowohl das
Nacheinspritzen von Kraftstoff durch wirkungsvollen Abbau der Druckwellen vermeidet
als auch sicher einen Standdruck einhält, der verhindert, daß Verbrennungsgase in
die Förderleitung bzw. in das Kraftstoffsystem der Einspritzpumpe gelangen.
[0004] Durch die Unteransprüche sind vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Lösung gekennzeichnet. Sie werden im einzelnen in der nachfolgenden Beschreibung in
Verbindung mit der Zeichnung erläutert.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0006] Die Figur zeigt einen Längsschnitt durch ein Druckventil 1, das in das Gehäuse 2
einer nicht weiter dargestellten Kraftstoffeinspritzpumpe eingeschraubt ist und in
einer Förderleitung 4 zwischen dem nicht dargestellten Pumpenarbeitsraum der Kraftstoffeinspritzpumpe
und einem Einspritzventil3der zu versorgenden, nicht dargestellten Brennkraftmaschine
sitzt. Das Druckventil weist dabei einen Anschlußstutzen 6, der in eine Gewindebohrung
des Gehäuses eingeschraubt ist. Der Anschlußstutzen hat eine axiale Ausnehmung 8,
die zur Einschraubseite hin offen ist und im wesentlichen die Form einer Sackbohrung
hat. Koaxial zur axialen Ausnehmung geht von dieser eine Anschlußbohrung 10 ab, die
in einem Anschlußnippel 11 des Anschlußstutzens mündet und somit die axiale Ausnehmung
mit der Förderleitung 4 verbindet.
[0007] Die pumpenseitige Stirnseite 12 des Anschlußstutzens wird im eingeschraubten Zustand
auf einen scheibenförmigen Ventilkörper 15 gepreßt, der an einer Schulter 16 im Grunde
der Gewindesackbohrung 7 anliegt. Der Ventilkörper weist einen axialen Durchbruch
17 auf, der die axiale Ausnehmung 8 mit dem von der Gewindebohrung 7 abgehenden Förderleitungsteil
4b verbindet, der zum nicht weiter dargestellten Pumpenarbeitsraum führt.
[0008] Der Außendurchmesser des Ventilkörpers 15 ist gleich groß wie der Außendurchmesser
des Anschlußstutzens im Bereich seiner Stirnseite 12, wobei Ventilkörper und Anschlußstutzen
vorteilhaft mit Hilfe einer ringförmigen Klammer 18 speziell zu Transportzwecken zusammengehalten
wird.
[0009] Im Innern der axialen Ausnehmung 8 ist ein Ventilschließglied 20 verschiebbar angeordnet,
das im wesentlichen zylindrisch aufgebaut ist und an seinem Außenmantel Führungsflächen
21 in wenigstens zwei verschiedenen radialen Ebenen aufweist, die das Ventilschließglied
innerhalb der axialen Ausnehmung 8 exakt führen und zugleich einen Drosselquerschnitt
22 zusammen mit der Wand der Ausnehmung 8 bilden. Über den Drosselquerschnitt ist
der anschlußbohrungsseitige Teil der axialen Ausnehmung 8 mit dem ventilkörperseitigen
Teil der Ausnehmung 8 verbindbar. Das Ventilschließglied hat ferner zur axialen Ausnehmung
8 hin einen Boden 23, auf dem eine Rückstellfeder 24 zur.Anlage kommt, die sich andererseits
an der anschlußbohrungsseitige Stirnseite 25 der Ausnehmung 8 abstützt und bestrebt
ist, das Ventilschließglied mit seiner pumpenseitigen Stirnseite 26 zur Anlage an
den Ventilkörper 15 zu bringen. Dies Stirnseite des Ventilschließglieds ist plan geschliffen
als Dichtfläche wie auch die angrenzende Stirnseite des Ventilkörpers plan geschliffen
ist als Ventilsitz.
[0010] In der Mitte des Bodens 23 ist eine Drosselbohrung 28 vorgesehen, die von einer Einspritzpumpenseite
her durch ein scheibenförmiges oder kugelförmiges Ventilglied 29 eines Rückschlagventils
30 verschließbar ist. Dieses weist eine Rückstellfeder 31 auf, die sich an einem Federteller
32 abstützt, der an einem in die Innenwand des Ventilschließgliedes 20 eingesetzten
Sicherungsring 33 anliegt. Der Federteller weist einen axialen Durchbruch 34, so daß
bei abgehobenem Ventilglied 29 eine durchgehende Verbindung der Förderleitung 4 hergestellt
ist.
[0011] Wird beim Betrieb einer Kraftstoffeinspritzpumpe, in die das erfindungsgemäße Druckventil
eingebaut ist, Kraftstoffzur Brennkraftmaschine gefördert, so wird unter dem Druck
des über die Förderleitung 4 zugeführten Kraftstoffes das Ventilschließglied 20 von
seinem Sitz am Ventilkörper 15 abgehoben. Das Rückschlagventil 30, das durch die Rückstellfeder
31 und den Kraftstofförderdruck in Schließrichtung beaufschlagt ist, ist zu diesem
Zeitpunkt natürlich verschlossen. Sobald das Ventilschließglied 20 von einem Sitz
abgehoben hat, kann Kraftstoff durch die Drosselquerschnitte 22 in den anschlußbohrungsseitigen
Teil der axialen Ausnehmung 8 gelangen und es wird weiterhin das Ventilschließglied
unter Einwirkung des Förderdruckes entgegen der Kraft der Rückstellfeder 24 in Förderrichtung
bewegt. Dabei verdrängt es eine Kraftstoffmenge, die zusammen mit dem über die Drosselquerschnitte
zufließende Kraftstoffmenge die Gesamtkraftstoffeinspritzmenge ergibt. Die Aufteilung
der beiden Teilmengen kann durch die Größe der Drosselquerschnitte bestimmt werden.
Bei der Bemessung ist zu berücksichtigen, daß der Drosselquerschnitt mindestens so
groß sein muß, daß während das Ventilschließglied von seinem Sitz abgehoben hat, die
Einspritzmenge und eine Zusatzmenge, die einen Standdruck in der Kraftstofförderleitung
zwischen Druckventil und Einspritzventil gewährleisten soll, hindurchfließen kann.
Im wesentlichen stellt aber das Ventilschließglied einen Trennkolben dar, d. h. daß
der wesentliche zur Einspritzung gelangende Kraftstoff durch Verschieben des Ventilschließgliedes
gefördert wird. Hierbei werden die Drosselverluste des durch den Drosselquerschnitt
überströmenden Kraftstoffs sehr gering gehalten, so daß höchste Einspritzdrücke erzielt
werden können.
[0012] Nach Beendigung des Fördertaktes wird das Ventilschließglied unter Einwirkung der
Rückstellfeder 24 wieder in seine Ausgangslage zurückbewegt, wobei der dabei verdrängte
Kraftstoff über die Drosselquerschnitte 22 überströmen kann. Die Drosselquerschnitt
bestimmen dabei die Rückstellgeschwindigkeit des Ventilschließgliedes 20. Treffen
nun nach dem Schließen des Einspritzventils nach Förderende reflektierte Druckwellen
auf das Ventilschließglied auf, so werden diese durch die rückweichende Bewegung des
Ventilschließgliedes schnell abgebaut. Weiterhin wird dabei auch das Rückschlagventil
30 geöffnet, so daß Kraftstoff über die Drosselbohrung 28 zurückströmen kann und dabei
die Druckspitze der Reflexionsdruckwelle weiterhin abgebaut wird. Auch dieser während
der Rückstellbewegung des Ventilschließglieds überströmende Kraftstoff gelangt im
Bypass wieder über die Drosselquerschnitt 22 zurück. Das Rückschlagventil 30 ist aber
auch selbst nach dem Wiederaufsetzen des Ventilschließglieds auf dem Ventilkörper
15 wirksam und garantiert einen exakten Standdruck in der Förderleitung 4 zwischen
Druckventil 1 und Einspritzventil 3.
[0013] Um ein Kippen des Ventilschließgliedes in der Bohrung der axialen Ausnehmung 8 zu
vermeiden, ist das Spiel zwischen denn Führungsflächen 21 und der Wand der axialen
Ausnehmung sehr gering gehalten. Damit wird vermieden, daß das Ventilschließglied
schief auf den Ventilkörper aufsetzen kann, was zur Zerstörung des Dichtsitzes führen
könnte. Der Drosselquerschnitt 22, der an sich durch ein Untermaß des Ventilkörperaußendurchmessers
gegenüber dem Durchmesser der axialen Ausnehmung hergestellt werden kann, kann auch
durch Drosselnuten, wie sie auch in der Figur eingezeichnet sind,.verwirklicht werden.
Dies hat den Vorteil, daß insbesondere eine sehr exakte enge Führung mit dem vorerwähnten
Zweck gewährleistet wird.
[0014] In der Zeichnung ist das Rückschlagventil mit einem scheibenförmigen Ventilglied
29 versehen. Dieses kann vorteilhafterweise auch ein kugelförmiges Ventilschließglied
sein, das unter Zwischenschaltung eines geführten Federtellers von der Rückstellfeder
31 beaufschlagt wird. Diese, die sich im ausgeführten Beispiel an einem mit dem Ventilschließglied
20 verbundenen Sitz abstützt, kann in alternativer Ausgestaltung auch sich an dem
Ventilkörper 15 ortsfest abstützen, was vorteilhaft für die Einstellung des Öffnungsdruckes
des Rückschlagventils 30 ist.
1. Druckventil zum Einbau in die Förderleitung (4) zwischen einem Pumpenarbeitsraum
einer Kraftstoffeinspritzpumpe und dem Einspritzventil (3) der zu versorgenden Brennkraftmaschine
mit einem Anschlußstutzen (6), der auf der Einspritzpumpenseite eine axiale, zylindrische
Ausnehmung (8) aufweist, von der aus eine Anschlußbohrung (10) zu einem Anschluß für
die Förderleitung am Anschlußstutzen führt, mit einem mit einem Ventilsitz (14) versehenen
Ventilkörper (15), der mit einem axialen Durchbruch (17) versehen ist und auf dessen
äußeren Rand die Stirnseite (12) des Anschlußstutzens im Einbauzustand gepreßt ist
und mit einem beweglichen Druckventilschließglied (20), das in der zylindrischen Ausnehmung
(8) geführt ist und dort zusammen mit der Wand der Ausnehmung einen Drosselquerschnitt
(22) bildet und von einer sich am anschlußbohrungsseitigen Ende der zylindrischen
Ausnehmung (8) abstützenden Rückstellfeder (24) belastet und im Einbauzustand mit
seiner Dichtfläche (26) auf den Ventilsitz (14) am Ventilkörper gepreßt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventilschließglied eine zylindrische Wand aufweist, an deren
Mantelfläche Führungsflächen (21) vorgesehen sind, zwischen denen und der zylindrischen
Ausnehmung (8) der Drosselquerschnitt (22) vorgesehen ist, daß die pumpenarbeitsraumseitige
Stirnseite (26) des Ventilschließglieds (20) als Dichtfläche ausgebildet ist und daß
das Ventilschließglied eine Durchgangsbohrung (28) aufweist, die durch ein Ventilglied
(29) verschließbar ist, das von einer pumpenarbeitsraumseitig vorgesehenen Rückstellfeder
(31) in Schließrichtung belastet ist.
2. Druckventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Rückstellfeder
an einem Teil des Ventilschließglieds (20) abstützt.
3. Druckventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Rückstellfeder
(31) ortsfest abstützt.
4. Druckventil nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventilglied (29) zusammen mit dem Ventilschließglied (20) ein Flachsitzventil bildet.