[0001] Die Erfindung betrifft einen Zusatzschalter zum Anbau an einen Leitungsschutzschalter
mit vom Schaltmechanismus des Leitungsschutzschalters in Verbindung mit einem Bedienungsknebel
gesteuerten manuell oder automatisch schaltbaren Kontakteinrichtungen.
[0002] Eine derartige Anordnung ist beispielsweise aus der DE-üS 31 19 165 bekannt. Hierbei
sind Hilfs- und Signalschalter in einer einzigen Gehäusekammer angeordnet und deren
gemeinsame Ansteuerung erfolgt mittels eines vom Schaltmechanismus des Leitungsschutzschalters
beaufschlag
- ten, um einen festen Drehpunkt schwenkbar angeordneten Kupplungshebels. Weiterhin
sind mit dem Kupplungshebel und dem Bedienungsknebel in Wirkverbindung befindliche
Steuerelemente in der Gehäusekammer vorgesehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Anordnung in ihrem mechanischen
Aufbau noch weiter zu vereinfachen und einen Zusatzschalter so auszubilden, daß er
wahlweise als Hilfsschalter oder als Signalschalter verwendet und erst nach Fertigstellung
oder bei Bedarf auch nachträglich mit einfachen Mitteln entsprechend eingestellt werden
kann.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Anordnung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstände der Unteransprüche,
[0005] Die Erfindung hat den Vorteil, daß gegebenenfalls auch noch der Kunde aus einem Gerätetyp
zwei verschiedene Geräte je nach Bedarf herstellen kann. Dadurch wird die Lagerhaltung
verringert und vereinfacht. Weiterhin wird in Richtung der Polteilung nur ein geringer
Raumbedarf benötigt. Am Leitungsschutzschalter und an dessen Schaltmechanismus brauchen
keine großen Änderungen vorgenommen zu werden, denn als Steuerelemente dienen die
bei mehrpoligen Leitungsschutzschaltern ohnehin üblichen Kupplungs- und übertragungsmittel.
Außerdem treten durch den angebauten Zusatzschalter keine Kräfte auf, die den benachbarten
Leitungsschutzschalter beim Wiedereinschalten nachteilig beeinflussen. Insbesondere
bei einer Verwendung des Zusatzschalters als Signalschalter sind im Aufbau sehr einfach
gehaltene Steuerelemente vorgesehen, die eine sichere Funktion gewährleisten. Zudem
ist mit einfachen Mitteln eine Schaltstellungsanzeige entsprechend der Verwendung
als Signalschalter oder als Hilfsschalter verwirklicht.
[0006] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen eingeschalteten Zusatzschalter bei geöffnetem Gehäuse in Ansicht,
während in
Fig. 2 der Zusatzschalter entsprechend Fig. 1 in der Arbeitsweise als Signalschalter
nach einer Handausschaltung vereinfacht wiedergegeben ist.
Fig. 3 zeigt ebenfalls vereinfacht den Zusatzschalter in der Arbeitsweise als Signalschalter
im durch einen Fehler im Netzbereich und durch einen LS-Schalter ausgeschalteten Zustand.
[0007] Der Zusatzschalter hat in einer Gehäusekammer 1, welche durch einen nur teilweise
dargestellten Deckel 2 verschlossen ist, zwei als Hilfs- bzw. Signalschalter verwendbare
Kontakteinrichtungen 3 und 4. Das Gehäuse ist im Profil (in Zeichnungsebene) an das
eines Leitungsschutzschalters angepaßt mit etwa halber Breite des bei Leitungsschutzschaltern
üblichen Teilungsmaßes und ebenen Seitenflächen: Dadurch ist der Zusatzschalter gegebenenfalls
auch noch nachträglich beim Kunden über einfach ausgebildete Verbindungsmittel seitlich
an einen Leitungsschutzschalter anzubauen, wenn dieser mit noch näher zu beschreibenden
übertragungsmitteln entsprechend vorbereitet ist.
[0008] Die beiden Kontakteinrichtungen des Zusatzschalters sind mittels eines auf einer
gehäusefesten Achse schwenkbar gelagerten Bedienungsknebels 5 von Hand einschaltbar,
indem ein am letzteren angelenkter Stößel 6 über eine Verklinkungsstelle 7 auf einen
achsgelagerten Zwischenhebel 3a der Kontakteinrichtung 3 arbeitet. An dem genannten
doppelarmigen Zwischenhebel ist an der der Verklinkungsstelle gegenüberliegenden Hebelseite
in einer Ausnehmung eine Schubstange 8 beweglich gehalten, die zwischen Gehäuserippen
geführt, mit ihrem freistehenden Ende 8a in eine Randkerbe eines ähnlich gestalteten
Zwischenhebels 4a eingreift und dabei auch die Kontakteinrichtung 4 mitnimmt. Beide
doppelarmig ausgebildeten Zwischenhebel sind auf ortsfest angeordneten Achsen 9 schwenkbar
gelagert und tragen in Verlängerung ihrer unteren Hebelarme Kontakthebel 3b bzw. 4b,
die in nicht näher dargestellter Weise über jeweils eine außerdem am Gehäuse eingehängte
Zugfeder 10 gehalten sind. Letztere wirken als Ausschaltfedern und übernehmen aufgrund
der Art ihrer Aufh=ngung in Verbindung mit den Kontakthebeln zugleich die Funktion
von Kontaktdruckfedern in jeweils beiden Schaltstellungen mit der notwendigen Abbrandreserve.
In der Einschaltstellung kommen dabei die Kontakthebel an Festkontaktstellen 3c bzw.
4c zur Anlage, wobei die Ausschaltstellung im Ausführungsbeispiel ebenfalls durch
Festkontaktstellen 3d bzw. 4d markiert ist. Die beiden Kontakthebel und alle vier
Festkontaktstellen sind über entsprechend angeordnete Leitungen jeweils auf Anschlußklemmen
11 geführt.
[0009] Zur Steuerung der Kontakteinrichtungen bei automatischer Abschaltung ist ein winkelförmiger,
auf einer ortsfesten Achse gelagerter Auslösehebel 12 vorgesehen, dessen einer Hebelarm
12a durch eine Öffnung in der Gehäusekammer mit dem nicht gezeigten Schaltmechanismus
des benachbarten Leitungsschutzschalters in Verbindung steht. Der andere Hebelarm
12b wirkt auf die Verklinkungsstelle 7 ein und bildet zugleich eine Gleitbahn für
den Stößel 6 beim Einschaltvorgang. Weiterhin ist auf einer ortsfesten Achse'13 eine
etwa V-förmige Sperrklinke 14 im Schwenkbereich des Zwischenhebels 4a gelagert. Die
Sperrklinke wird mittels einer Schenkelfeder 15 im Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei
sie entweder an einem zapfenförmigen Ansatz 5a des Bedienungs-- knebels oder an einer
segmentförmigen Verriegelung 16 zur-Anlage gelangen kann. Letztere ist schwergängig
in der Gehäusekammer und im Deckel gelagert, beispielsweise durch elastisches Obereinandergreifen
walzenförmig ausgebildeter Teilsegmente, und aus der in Fig. 1 gezeigten einen Grenzlage
in die in Fig. 3 gezeigte andere Grenzlage über einen Schlitz 16a verstellbar, welcher
in der Achse angeordnet vor dem Anbau des Zusatzschalters an den Leitungsschutzschalter
durch die in der Gehäusekammer 1 vorhandene offene Lagerbohrung zugänglich ist. Ein
selbständiges Verstellen der Verriegelung innerhalb ihres durch Anschläge begrenzten
Schwenkbereiches ist hingegen ausgeschlossen, da die beiden Stellungen außerdem durch
Rastnasen gesichert sind. Die Mantelfläche der Verriegelung ist in einem in der Seitenwand
der Gehäusekammer 1 ausgesparten Fenster 1a sichtbar, damit den Grenzlagen entsprechende
Markierungen angezeigt werden können.
[0010] In den Fig. 1 und 2 ist die Verriegelung 16 im Rechtsanschlag gezeigt, gleichbedeutend
mit der Arbeitsweise als Signalschalter für die Kontakteinrichtung 4. Die dabei in
Fig. 1 gezeigte Einschaltstellung ergibt sich, wenn der Bedienungsknebel 5, welcher
über einen Zapfen 5b in einen entsprechend koaxial angeordneten Knebel des Leitungsschutzschalters
eingreift, umgelegt wurde, wobei der Stößel 6 über die Verklinkungsstelle 7 den Zwischenhebel
3a über Totpunkt verspannt. Die Schwenkbewegung ist zugleich über die Schubstange
8 auch auf den Zwischenhebel 4a übertragen worden, und beide Kontakthebel 3b bzw.
4b sind an ihren Festkontaktstellen 3c bzw. 4c zur Anlage gelangt. Der Ansatz 5a des
Bedienungsknebels hat dabei über den Hebelarm 14a die Sperrklinke 14 im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt, so daß ein Verklinkungszapfen 4e am Zwischenhebel 4a etwa zwischen die
beiden Hebelarme der Sperrklinke zu liegen kommt. Diese hat an ihrem anderen Hebelarm
14b eine Stützfläche 14c, die den Verklinkungszapfen 4e verriegeln kann..
[0011] Dies geschieht bei manueller Ausschaltung (in die Stellung nach Fig. 2) durch Verschwenken
des Bedienungsknebels entgegen dem Uhrzeigersinn. Hierbei beschreibt der Ansatz 5a
eine ebensolche Kreisbahn und die unter der Wirkung der Schenkelfeder 15 mitschwenkende
Sperrklinke 14 kommt mit der Stützfläche 14c vor den Verklinkungszapfen 4e zu liegen,
noch bevor ein Verschwenken des Zwischenhebels 4a erfolgt. Dieser kann unter der Wirkung
der Zugfeder 10 ledi
g- lich um einen vernachlässigbaren Betrag bis zur festen Anlage an der Stützfläche
14c schwenken, so daß der Kontakthebel 4b seine Stellung gegenüber dem Festkontakt
4c beibehält. Die andere als Hilfsschalter arbeitende Kontakteinrichtung 3 wird hingegen
aufgrund des mit der Knebelbewegung nacheilend zurückgehenden Stößels 6 unter der
Wirkung ihrer Zugfeder 10 im Uhrzeigersinn verschwenkt, bis der Kontakthebel 3b an
der anderen Festkontaktstelle 3d zur Anlage gelangt. Die ebenfalls mitgenommene Schubstange
8 hebt dabei mit ihrem freistehenden Ende 8a von dem Zwischenhebel 4a ab.
[0012] Erfolgt hingegen eine automatische Abschaltung (aus der Stellung nach Fig. 1) durch
den Leitungsschutzschalter, so wird von dessen Schaltmechanismus eine hierbei erfolgende
Hebelbewegung auf bekannte Art abgegriffen und auf den Hebelarm 12a des Auslösehebels
übertragen. Dieser schwenkt im Uhrzeigersinn mit und löst die Verklinkungsstelle zwischen
dem Stößel 6 und dem Zwischenhebel 3a. Die so freigegebene Kontakteinrichtung 3 kann
jetzt, wie bereits beschrieben, unter der Wirkung ihrer Zugfeder 10 in die in Fig.
2 bzw. auch in Fig. 3 gezeigte Stellung umschalten. Dieser Vorgang läuft aufgrund
der Hebelverhältnisse und Federkräfte bereits ab, bevor der Bedienungsknebel 5 in
die Ausschaltstellung schwenken kann. Aufgrund dieser nacheilenden Bewegung des Bedienurrgsknebels
wird auch die Sperrklinke 14 vom Ansatz 5a gehalten und verbleibt noch für einen kurzen
Moment in der in Fig. 1 gezeigten Stellung. Die Kontakteinrichtung 4 kann somit unter
der Wirkung ihrer Zugfeder 10 synchron mit der Kontakteinrichtung 3 verschwenken,
' da der Verklinkungszapfen 4e in den Freiraum zwischen die beiden Hebelarme der Sperrklinke
gleiten kann, noch bevor die Stützfläche 14c ihn sperrt. Damit kommt auch der Kontakthebel
4b an seiner anderen Festkontaktstelle 4d zur Anlage, so daß bei einer automatischen
Abschaltung des Leitungsschutzschalters sowohl der Hilfs- als auch der Signalschalter
umschalten und es ergibt sich die Stellung der Kontakteinrichtung ähnlich Fig. 3.
[0013] In der genannten Figur befindet sich allerdings die Verriegelung im Linksanschlag,
d. h., die Kontakteinrichtung 4 arbeitet als Hilfsschalter. Unabhängig von einer manuellen
oder automatischen Ausschaltung des Leitungsschutzschalters drückt die Verriegelung
16' die Sperrklinke 14 immer in eine Position, in der der Verklinkungszapfen 4e an
der Stützfläche 14c ähnlich wie bei einer automatischen Auslösung nicht zur Anlage
gelangen kann.
[0014] in der Verriegelungsstellung 16' arbeitet somit der Zusatzschalter auf beiden Kontakteinrichtungen
als Hilfsschalter. Hingegen bei der Arbeitsweise als Signaischalter mit der Verriegelungsstellung
16 gibt es einerseits die Stellung "EIN", d. h., beide Kontakteinrichtungen sind eingeschaltet
(Fig. 1), die Stellung "automatisch AUS", d. h. beide Kontakteinrichttungen sind ausgeschaltet
(ähnlich Fig. 3) und außerdem die Stellung "handbetätigt AUS", d. h. die Kontakteinrichtung
3 schaltet aus, während die Kontakteinrichtung 4 eingeschaltet bleibt (Fig. 2). An
den Anschlußklemmen können entsprechend die unterschiedlichen Signale abgegriffen
und beispielsweise über Kontrollampen angezeigt werden.
1. Zusatzschalter zum Anbau an einen Leitungsschutzschalter mit vom Schaltmechanismus
des Leitungsschutzschalters in Verbindung mit einem Bedienungsknebel gesteuerten manuell
oder automatisch schaltbaren Kontakteinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine
der Kontakteinrichtungen (4) über eine Sperrklinke (14) im Zusammenwirken mit dem
Bedienungsknebel (5) und in Abhängigkeit von der Stellung einer den Schwenkbereich
der Sperrklinke (14) begrenzenden umstellbaren Verriegelung (16) in Einschaltstellung
blockierbar ist.
2. Zusatzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die blockierbare Kontakteinrichtung
(4) einen um eine ortsfeste Achse (9) schwenkbaren federbelasteten Kontakthebel (4a,
4b) mit einem an der Sperrklinke (14) abstützbaren Verklinkungszapfen (4e) aufweist.
3. Zusatzschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die blockierbare
Kontakteinrichtung (4) mittels einer zweiten über den Bedienungsknebel (5) schaltbaren
Kontakteinrichtung (3) mit angelenkter freigehender Schubstange (8) indirekt entgegen
der Kraft einer Ausschalt- und Kontaktdruckfeder (10) betätigbar ist.
4. Zusatzschalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als Winkelhebel
ausgebildete Sperrklinke (14) über einen an dem einen Hebelarm (14a) angreifenden
Ansatz (5a) des Bedienungsknebels (5) verschwenkbar ist, während der andere Hebelarm
(14b) eine Stützfläche (14c) für den Verklinkungszapfen (4e) bildet.
5. Zusatzschalter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die segmentförmig
ausgebildete Verriegelung (16) schwergängig im Schaltergehäuse (1, 2) gelagert ist.
6. Zusatzschalter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung
(16) über einen von außerhalb des Schaltergehäuses (1, 2) zugänglichen Schlitz (16a)
verstellbar ist.
7. Zusatzschalter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung
der Verriegelung (16) mittels eines im Schaltergehäuse (1) ausgesparten Fensters (1a)
angezeigt ist.
8. Zusatzschalter nach Anspruch 1 bis 7 in der Arbeitsweise als Signalschalter, dadurch
gekennzeichnet, daß bei manueller Abschaltung aufgrund der voreilenden Bewegung des
Bedienungsknebels (5) und seines Ansatzes (5a) durch die unter der Wirkung einer Feder
(15) nachschwenkende Sperrklinke (14) die blockierbare Kontakteinrichtung (4) am Verklinkungszapfen
(4e) abgestützt ist und in Einschaltstellung verbleibt. (Fig. 2)
9. Zusatzschalter nach Anspruch 1 bis 7 in der Arbeitsweise als Signalschalter, dadurch
gekennzeichnet, daß bei automatischer Abschaltung die vom Schaltmechanismus des Leitungsschutzschalters
(über Auslösehebel 12) freigegebenen Kontakteinrichtungen (3, 41 unter der Wirkung
ihrer Ausschaltfedern (10) öffnen.und der Verklinkungszapfen (4e) in den Freiraum
zwischen die Hebelarme (14a, 14b) der Sperrklinke (14) schwenkt, bevor aufgrund der
nacheilenden Bewegung des Bedienungsknebels (5) in die Ausschaltstellung eine Abstützung
des Verklinkungszapfens (4e) durch die Sperrklinke (14)stattfinden kann.
10. Zusatzschalter nach Anspruch 1 bis 7 in der Arbeitsweise als Hilfsschalter, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (14) mittels der Verriegelung (16') unabhängig
von der Stellung des Bedienungsknebels (5) in eine Lage ohne jegliche Eingriffsmöglichkeit
auf den Verklinkungszapfen (4e) verschwenkt und dort gehalten ist. (Fig. 3)