(19)
(11) EP 0 147 615 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.07.1985  Patentblatt  1985/28

(21) Anmeldenummer: 84113970.2

(22) Anmeldetag:  19.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B66B 31/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 23.12.1983 CH 6908/83

(71) Anmelder: INVENTIO AG
CH-6052 Hergiswil NW (CH)

(72) Erfinder:
  • Rülke, Gerhart
    A-1232 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Reinigungseinrichtung für Glasverkleidung von Fahrtreppen


    (57) Mit dieser Reinigungseinrichtung lassen sich die Innenflächen einer das Tragwerk 1 einer Fahrtreppe seitlich abdeckenden Glasverkleidung 4 reinigen. Ein parallel zum Ober- und Untergurt 2, 3 des Tragwerkes 1 geführter Reinigungswagen 7 wird durch einen Seilantrieb 11, 12 zwischen dem Tragwerk und der Glasverkleidung 4 in der Richtung der Fahrtreppenneigung hin- und herbewegt. Eine Bewässerungsanlage verteilt auf der inneren Glasfläche gleichmässig Reinigungsflüssigkeit. Ein am Reinigungswagen 7 angeordnetes auf die innere Fläche der Glasverkleidung drückendes Wischerblatt 8 zieht bei der Hin- und Herbewegung des Reinigungswagens 7 die Glasscheiben ab. Das überschüssige und das beim Abziehen der Glasscheiben sich sammelnde Wasser wird von einer gleichzeitig als untere Führungsschiene für den Reinigungswagen dienenden Rinne aufgefangen und abgeleitet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungseinrichtung für eine das Tragwerk einer Fahrtreppe oder eines Personenförderbandes seitlich abdeckende Glasverkleidung.

    [0002] In letzter Zeit werden aus architektonischen Gründen Glasverkleidungen nicht nur für die Balustraden sondern vermehrt auch für die seitliche Abdeckung der Tragwerke der Fahrtreppen geplant und teilweise auch ausgeführt. Ein Hauptproblem dieser Ausführung bringt die Reinigung, vor allem der inneren Flächen der Glasverkleidung. Es hat sich gezeigt, dass gerade diese inneren Flächen sich eher stärker verschmutzen als die äusseren. Durch das Abstreifen von Staub und Schmutz durch die Schuhe der Passanten auf die Oberflächen der Stufen-Trittplatten gelangt mindestens ein Teil davon auch in das Innere der Fahrtreppe. Die durch das umlaufende Stufenband erzeugte Luftzirkulation im Innern der Fahrtreppe bringt es dann mit sich, dass sich Staubpartikel auch an den inneren Seitenflächen der Glasverkleidung ablagern. Aus diesem Grunde ist eine Reinigung dieser Flächen von Zeit zu Zeit erforderlich. Bis heute hat man dieses Problem für die wenigen mit Glasscheiben verkleideten Tragwerke von Fahrtreppen so gelöst, dass die einzelnen Glasscheiben für die Reinigung entweder demontierbar oder auf- oder abklappbar ausgeführt wurden. Der grosse Nachteil dieser Ausführung liegt darin, dass die Zugänglichkeit zu den schrägen Seitenteilen einer zwei Stockwerke miteinander verbindenden Fahrtreppe sehr schwer ist und, vor allem, wenn mehrere Fahrtreppen übereinander angeordnet und im Bereich der Etagen grosse Bodendurchbrüche vorgesehen sind, ohne zusätzliche Gerüste fast unmöglich wird. Bei zwei gekreuzt nebeneinander angeordneten Fahrtreppen ist die Zugänglichkeit zu den mittleren, einander direkt gegenüberliegenden Glastafeln noch schwerer und ein Auf- oder Abklappen der Glastafeln zum Reinigen der inneren Flächen überhaupt unmöglich. Dazu kommen die grossen Unfallgefahren welchen das Reinigungspersonal bei diesen Arbeiten ausgesetzt ist und nicht zuletzt auch die vermehrte Gefahr von Glasbrüchen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine preisgünstige Reinigungseinrichtung für die Flächen der seitlichen Glasverkleidung eines Fahrtreppen-Tragwerkes vorzuschlagen, welche bei jeder Fahrtreppenanordnung einsetzbar ist und bei welcher die Glasscheiben weder entfernt noch auf- oder abgeklappt werden müssen und mit welcher die Reinigung der Flächen der Glasverkleidung ohne Unfallgefahr für das Reinigungspersonal durchführbar ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung gelöst.

    [0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass die Flächen der seitlichen Glasverkleidung des Fahrtreppentragwerkes gereinigt werden können, ohne dass für Reinigungspersonal ein Zugang zu diesen Flächen von der Fahrtreppen-Innen-oder -Aussenseite erforderlich ist, dass die Reinigung jederzeit, notfalls auch während des Betriebes der Fahrtreppe, durch eine einzige Bedienungsperson erfolgen kann, und dass Unfallgefahr für Reinigungspersonal und Glasbruchgefahr durch die Reinigung komplett ausgeschaltet sind. Zudem ist jede Fahrtreppenanordnung auf der Baustelle möglich, ohne Rücksichtnahme auf eine eventuell an der Fahrtreppe angebaute erfindungsgemässe Reinigungseinrichtung.

    [0006] Auf beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das im folgenden näher erläutert wird. Es zeigen:

    Fig. 1: eine Seitenansicht der Fahrtreppe,

    Fig. 2: einen Aufriss eines Reinigungswagens, und

    Fig. 3: einen Schnitt A-A gemäss Fig. 1 durch einen Seitenträger des Tragwerkes.



    [0007] In der Figur 1 ist mit 1 das Tragwerk der Fahrtreppe bezeichnet. Der Obergurt des Tragwerkes 1 erhält die Ziffer 2, der Untergurt die Ziffer 3. Der schräge Teil des Tragwerkes 1 wird seitlich durch eine Glasverkleidung 4 abgedeckt, während der horizontale Oberteil 20 und der horizontale Unterteil 21 mit Stahlblechen verkleidet sind. Ueber dem Tragwerk 1 ist eine Balustrade 22 aufgebaut. Eine untere Antrittplatte der Fahrtreppe wird mit 24, eine obere Antrittplatte mit 25 bezeichnet. Zwischen dem Tragwerk 1 und der Glasverkleidung 4 ist ein Reinigungswagen 7 angeordnet, der auf Laufrollen 9 und einer Stützrolle 10 auf zugehörigen Führungsschienen schräg auf- und abwärts bewegbar ist. Der Reinigungswagen 7 wird über ein endlos verbundenes Zugseil 12 durch einen von einem Elektromotor 23 angetriebenen Seilantrieb 11 verschoben. Das Zugseil 12 wird um eine am unteren Ende der Fahrtreppe angeordnete Spannrolle 13 umgelenkt. Ein am Reinigungswagen 7 festgemachtes Wischerblatt wird mit 8 bezeichnet. In Fig. 2 ist der Reinigungswagen 7 in einem etwas grösseren Massstab deutlicher dargestellt. Er läuft auf den unteren Laufrollen 9 auf einer U-förmigen Führungsschiene 6 und stützt sich mit der Stützrolle 10 auf eine obere Führungsschiene 5 ab. Am Reinigungswagen 7 ist ein gegen die Glasscheiben gerichtetes Wischerblatt 8 einstellbar befestigt. Seitlich neben dem Wischerblatt können für eine weitere Ausführungsvariante eine Schwammleiste 16 oder Sprühdüsen 17 vorgesehen sein. Durch das Zugseil 12 wird der Reinigungswagen beliebig hin- oder herbewegt.

    [0008] Fig. 3 zeigt den zwischen der Glasverkleidung 4 und dem Tragwerk 1 laufenden Reinigungswagen 7 im Seitenriss. Am Untergurt 3 des Tragwerkes 1 ist die Führungsschiene 6 befestigt, auf der sich die Laufrollen 9 des Reinigungswagens 7 abwälzen. Am Obergurt 2 des Tragwerkes 1 ist die Führungsschiene 5 befestigt, an der sich die Stützrolle 10 abstützt. Ueber dem Obergurt 2 ist auf der ganzen Länge der Glasverkleidung 4 ein mit. Oeffnungen versehenes Tragprofil 18 für die Aufnahme eines Bewässerungsschlauches 14 vorgesehen. Ein Sockelabdeckprofil 15 deckt das Tragprofil 18 und den Bewässerungsschlauch 14 ab und dient gleichzeitig als oberer Halter für die Glasverkleidung 4. Auf der Innenseite der Glasverkleidung 4 liegt ein Wischerblatt 8 auf, welches entweder mittels Schraubbolzen 19 einstellbar am Reinigungswagen befestigt ist oder als Ausführungsvariante mittels nicht dargestellten Federn am Reinigungswagen gefedert abgestützt ist. Der Reinigungswagen ist mit dem Zugseil 12 mit dem Seilantrieb 11 verbunden.

    [0009] Die vorstehend beschriebene Reinigungseinrichtung arbeitet wie folgt:

    In der Ruhestellung befindet sich der Reinigungswagen 7 der Reinigungseinrichtung im oberen Bereich der Fahrtreppe, für den Fahrgast unsichtbar hinter der Stahlblechverkleidung des horizontalen Oberteiles 20 abgestellt. Durch die Glasverkleidung ist von der Reinigungseinrichtung lediglich das obere Trum des endlos verbundenen Zugseiles 12 zu sehen. Bei starker Verschmutzung der Innenseite der Glasverkleidung 4 kommt die Reinigungseinrichtung zum Einsatz. Ueber den über der oberen Tragwerkskante befindlichen durchgehenden Bewässerungsschlauch 14 wird Reinigungsflüssigkeit nach kurzzeitiger Betätigung einer dafür vorgesehenen, nicht dargestellten, Pumpe auf die Innenfläche der Glasverkleidung 4 aufgesprüht. Je nach dem Grad der Verschmutzung kann dieser Vorgang auch wiederholt werden. Die ablaufende Reinigungsflüssigkeit wird durch die U-förmig gestaltete untere Führungsschiene 6 aufgefangen, in den unteren Fahrtreppenteil und in eine Abwasserleitung geleitet. Der Reinigungswagen 7 wird nun gleichzeitig durch das vom Seilantrieb 11 bewegte Zugseil 12 gezogen und gegen das untere Fahrtreppenende gefahren. Dabei wird die Glasverkleidung 4 durch das an die Innenfläche gedrückte Wischerblatt 8 abgezogen. Der Reinigungswagen 7 wird von den Laufrollen 9 und der Stützrolle 10 durch die untere und die obere Führungsschiene 6, 5 so geführt, dass das Wischerblatt 8 mit gleichbleibendem Druck über die ganze Fläche der Glasverkleidung 4 bewegt wird. Das beim Abziehen der Glasscheiben sich sammelnde Wasser wird ebenfalls von der unteren Führungsschiene 6 aufgefangen und abgeleitet. Die Bewegung des Reinigungswagens kann mehrfach erfolgen.



    [0010] Es ist ohne weiteres denkbar, dass eine ähnliche Einrichtung auch für die Reinigung der äusseren Fläche der Glasverkleidung eingesetzt werden könnte.

    [0011] Anstelle des auf der ganzen Länge über der Glasverkleidung verlaufenden Bewässerungsschlauches, oder als Zusatz zu diesem Bewässerungsschlauch, könnte ein am Reinigungswagen angeordnetes, eine oder mehrere Leitungen mit Sprühdüsen und eine Pumpe aufweisendes Gefäss für Reinigungsflüssigkeit vorgesehen sein, wobei während der Hin- oder Herbewegung des Reinigungswagens jeweils vor dem Wischerblatt laufend Reinigungsflüssigkeit auf die Fläche der Glasverkleidung versprüht wird.

    [0012] Es ist auch denkbar, dass auf der ganzen Länge über der Glasverkleidung anstelle eines Bewässerungsschlauches eine Reihe von Sprühdüsen angeordnet werden könnten.

    [0013] Der Reinigungswagen könnte statt mit Laufrollen und Stützrollen auch mit Laufrollen und einer Gleit-Stützführung oder nur mit Gleitführungen ausgerüstet sein.

    [0014] Anstelle des mit dem Seilantrieb gekuppelten Elektromotors könnte auch ein Handantrieb vorgesehen werden, wobei es der Bedienungsperson durch den Einsatz einer nicht dargestellten mechanischen Umlenkvorrichtung ermöglicht wird, den Reinigungswagen mittels einer Handkurbel von der oberen Antrittplatte der Fahrtreppe aus zu bewegen.


    Ansprüche

    1. Reinigungseinrichtung für eine das Tragwerk (1) einer Fahrtreppe oder eines Personenförderbandes seitlich abdeckende Glasverkleidung (4),
    dadurch gekennzeichnet,
    dass an der Glasverkleidung (4) ein durch je eine parallel am Obergurt (2) und am Untergurt (3) des Tragwerkes (1) angeordnete Führungsschiene (5) (6) geführter und durch einen Seilantrieb (12) hin- und herbewegter Reinigungswagen (7) angeordnet ist, wobei der Reinigungswagen (7) senkrecht zu den Führungsschienen mindestens ein die Höhe der Glasverkleidung abziehendes Wischerblatt (8) aufweist, und dass eine auf die Glasverkleidung Reinigungsflüssigkeit verteilende Bewässerungsanlage vorgesehen ist.
     
    2. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Bewässerungsanlage einen über dem Obergurt (2) über die ganze Länge der Glasverkleidung (4) sich erstreckenden durch ein Sockelabdeckprofil (15) abgedeckten und durch eine Pumpe betätigten Bewässerungsschlauch (14) aufweist.
     
    3. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Bewässerungsanlage am Reinigungswagen (7) angeordnet ist und mindestens auf einer Seite des Wischerblattes (8) mindestens eine durch eine Pumpe betätigte Sprühdüse (17) aufweist.
     
    4. Reinigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die am Untergurt (3) des Tragwerkes (1) angeordnete Führungsschiene (6) für den Reinigungswagen (7) einen durchgehenden gleichzeitig die ablaufende Reinigungsflüssigkeit aufnehmenden U-förmigen Querschnitt aufweist.
     
    5. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass das Wischerblatt (8) fest einstellbar am Reinigungswagen (7) angeordnet ist.
     
    6. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass das Wischerblatt (8) mindestens einteilig ist und durch Federkraft an die Glasverkleidung (4) angedrückt ist.
     
    7. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Bewässerungsanlage mindestens eine parallel zum Wischerblatt am Reinigungswagen angeordnete mit Reinigungsflüssigkeit tränkbare und die Glasverkleidung gleichmässig benetzende Schwammleiste (6) aufweist.
     
    8. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass der Seilantrieb (12) des Reinigungswagens (7) ein durch eine an der Antrittplatte (25) ansteckbare Handkurbel betätigbarer Handantrieb ist.
     
    9. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass der Reinigungswagen zwischen dem Tragwerk (1) und der Glasverkleidung (4) und/oder an der Aussenfläche der Glasverkleidung (4) angeordnet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht