[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungseinrichtung für eine das Tragwerk einer Fahrtreppe
oder eines Personenförderbandes seitlich abdeckende Glasverkleidung.
[0002] In letzter Zeit werden aus architektonischen Gründen Glasverkleidungen nicht nur
für die Balustraden sondern vermehrt auch für die seitliche Abdeckung der Tragwerke
der Fahrtreppen geplant und teilweise auch ausgeführt. Ein Hauptproblem dieser Ausführung
bringt die Reinigung, vor allem der inneren Flächen der Glasverkleidung. Es hat sich
gezeigt, dass gerade diese inneren Flächen sich eher stärker verschmutzen als die
äusseren. Durch das Abstreifen von Staub und Schmutz durch die Schuhe der Passanten
auf die Oberflächen der Stufen-Trittplatten gelangt mindestens ein Teil davon auch
in das Innere der Fahrtreppe. Die durch das umlaufende Stufenband erzeugte Luftzirkulation
im Innern der Fahrtreppe bringt es dann mit sich, dass sich Staubpartikel auch an
den inneren Seitenflächen der Glasverkleidung ablagern. Aus diesem Grunde ist eine
Reinigung dieser Flächen von Zeit zu Zeit erforderlich. Bis heute hat man dieses Problem
für die wenigen mit Glasscheiben verkleideten Tragwerke von Fahrtreppen so gelöst,
dass die einzelnen Glasscheiben für die Reinigung entweder demontierbar oder auf-
oder abklappbar ausgeführt wurden. Der grosse Nachteil dieser Ausführung liegt darin,
dass die Zugänglichkeit zu den schrägen Seitenteilen einer zwei Stockwerke miteinander
verbindenden Fahrtreppe sehr schwer ist und, vor allem, wenn mehrere Fahrtreppen übereinander
angeordnet und im Bereich der Etagen grosse Bodendurchbrüche vorgesehen sind, ohne
zusätzliche Gerüste fast unmöglich wird. Bei zwei gekreuzt nebeneinander angeordneten
Fahrtreppen ist die Zugänglichkeit zu den mittleren, einander direkt gegenüberliegenden
Glastafeln noch schwerer und ein Auf- oder Abklappen der Glastafeln zum Reinigen der
inneren Flächen überhaupt unmöglich. Dazu kommen die grossen Unfallgefahren welchen
das Reinigungspersonal bei diesen Arbeiten ausgesetzt ist und nicht zuletzt auch die
vermehrte Gefahr von Glasbrüchen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine preisgünstige Reinigungseinrichtung
für die Flächen der seitlichen Glasverkleidung eines Fahrtreppen-Tragwerkes vorzuschlagen,
welche bei jeder Fahrtreppenanordnung einsetzbar ist und bei welcher die Glasscheiben
weder entfernt noch auf- oder abgeklappt werden müssen und mit welcher die Reinigung
der Flächen der Glasverkleidung ohne Unfallgefahr für das Reinigungspersonal durchführbar
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die Flächen der seitlichen Glasverkleidung des Fahrtreppentragwerkes gereinigt
werden können, ohne dass für Reinigungspersonal ein Zugang zu diesen Flächen von der
Fahrtreppen-Innen-oder -Aussenseite erforderlich ist, dass die Reinigung jederzeit,
notfalls auch während des Betriebes der Fahrtreppe, durch eine einzige Bedienungsperson
erfolgen kann, und dass Unfallgefahr für Reinigungspersonal und Glasbruchgefahr durch
die Reinigung komplett ausgeschaltet sind. Zudem ist jede Fahrtreppenanordnung auf
der Baustelle möglich, ohne Rücksichtnahme auf eine eventuell an der Fahrtreppe angebaute
erfindungsgemässe Reinigungseinrichtung.
[0006] Auf beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
das im folgenden näher erläutert wird. Es zeigen:
Fig. 1: eine Seitenansicht der Fahrtreppe,
Fig. 2: einen Aufriss eines Reinigungswagens, und
Fig. 3: einen Schnitt A-A gemäss Fig. 1 durch einen Seitenträger des Tragwerkes.
[0007] In der Figur 1 ist mit 1 das Tragwerk der Fahrtreppe bezeichnet. Der Obergurt des
Tragwerkes 1 erhält die Ziffer 2, der Untergurt die Ziffer 3. Der schräge Teil des
Tragwerkes 1 wird seitlich durch eine Glasverkleidung 4 abgedeckt, während der horizontale
Oberteil 20 und der horizontale Unterteil 21 mit Stahlblechen verkleidet sind. Ueber
dem Tragwerk 1 ist eine Balustrade 22 aufgebaut. Eine untere Antrittplatte der Fahrtreppe
wird mit 24, eine obere Antrittplatte mit 25 bezeichnet. Zwischen dem Tragwerk 1 und
der Glasverkleidung 4 ist ein Reinigungswagen 7 angeordnet, der auf Laufrollen 9 und
einer Stützrolle 10 auf zugehörigen Führungsschienen schräg auf- und abwärts bewegbar
ist. Der Reinigungswagen 7 wird über ein endlos verbundenes Zugseil 12 durch einen
von einem Elektromotor 23 angetriebenen Seilantrieb 11 verschoben. Das Zugseil 12
wird um eine am unteren Ende der Fahrtreppe angeordnete Spannrolle 13 umgelenkt. Ein
am Reinigungswagen 7 festgemachtes Wischerblatt wird mit 8 bezeichnet. In Fig. 2 ist
der Reinigungswagen 7 in einem etwas grösseren Massstab deutlicher dargestellt. Er
läuft auf den unteren Laufrollen 9 auf einer U-förmigen Führungsschiene 6 und stützt
sich mit der Stützrolle 10 auf eine obere Führungsschiene 5 ab. Am Reinigungswagen
7 ist ein gegen die Glasscheiben gerichtetes Wischerblatt 8 einstellbar befestigt.
Seitlich neben dem Wischerblatt können für eine weitere Ausführungsvariante eine Schwammleiste
16 oder Sprühdüsen 17 vorgesehen sein. Durch das Zugseil 12 wird der Reinigungswagen
beliebig hin- oder herbewegt.
[0008] Fig. 3 zeigt den zwischen der Glasverkleidung 4 und dem Tragwerk 1 laufenden Reinigungswagen
7 im Seitenriss. Am Untergurt 3 des Tragwerkes 1 ist die Führungsschiene 6 befestigt,
auf der sich die Laufrollen 9 des Reinigungswagens 7 abwälzen. Am Obergurt 2 des Tragwerkes
1 ist die Führungsschiene 5 befestigt, an der sich die Stützrolle 10 abstützt. Ueber
dem Obergurt 2 ist auf der ganzen Länge der Glasverkleidung 4 ein mit. Oeffnungen
versehenes Tragprofil 18 für die Aufnahme eines Bewässerungsschlauches 14 vorgesehen.
Ein Sockelabdeckprofil 15 deckt das Tragprofil 18 und den Bewässerungsschlauch 14
ab und dient gleichzeitig als oberer Halter für die Glasverkleidung 4. Auf der Innenseite
der Glasverkleidung 4 liegt ein Wischerblatt 8 auf, welches entweder mittels Schraubbolzen
19 einstellbar am Reinigungswagen befestigt ist oder als Ausführungsvariante mittels
nicht dargestellten Federn am Reinigungswagen gefedert abgestützt ist. Der Reinigungswagen
ist mit dem Zugseil 12 mit dem Seilantrieb 11 verbunden.
[0009] Die vorstehend beschriebene Reinigungseinrichtung arbeitet wie folgt:
In der Ruhestellung befindet sich der Reinigungswagen 7 der Reinigungseinrichtung
im oberen Bereich der Fahrtreppe, für den Fahrgast unsichtbar hinter der Stahlblechverkleidung
des horizontalen Oberteiles 20 abgestellt. Durch die Glasverkleidung ist von der Reinigungseinrichtung
lediglich das obere Trum des endlos verbundenen Zugseiles 12 zu sehen. Bei starker
Verschmutzung der Innenseite der Glasverkleidung 4 kommt die Reinigungseinrichtung
zum Einsatz. Ueber den über der oberen Tragwerkskante befindlichen durchgehenden Bewässerungsschlauch
14 wird Reinigungsflüssigkeit nach kurzzeitiger Betätigung einer dafür vorgesehenen,
nicht dargestellten, Pumpe auf die Innenfläche der Glasverkleidung 4 aufgesprüht.
Je nach dem Grad der Verschmutzung kann dieser Vorgang auch wiederholt werden. Die
ablaufende Reinigungsflüssigkeit wird durch die U-förmig gestaltete untere Führungsschiene
6 aufgefangen, in den unteren Fahrtreppenteil und in eine Abwasserleitung geleitet.
Der Reinigungswagen 7 wird nun gleichzeitig durch das vom Seilantrieb 11 bewegte Zugseil
12 gezogen und gegen das untere Fahrtreppenende gefahren. Dabei wird die Glasverkleidung
4 durch das an die Innenfläche gedrückte Wischerblatt 8 abgezogen. Der Reinigungswagen
7 wird von den Laufrollen 9 und der Stützrolle 10 durch die untere und die obere Führungsschiene
6, 5 so geführt, dass das Wischerblatt 8 mit gleichbleibendem Druck über die ganze
Fläche der Glasverkleidung 4 bewegt wird. Das beim Abziehen der Glasscheiben sich
sammelnde Wasser wird ebenfalls von der unteren Führungsschiene 6 aufgefangen und
abgeleitet. Die Bewegung des Reinigungswagens kann mehrfach erfolgen.
[0010] Es ist ohne weiteres denkbar, dass eine ähnliche Einrichtung auch für die Reinigung
der äusseren Fläche der Glasverkleidung eingesetzt werden könnte.
[0011] Anstelle des auf der ganzen Länge über der Glasverkleidung verlaufenden Bewässerungsschlauches,
oder als Zusatz zu diesem Bewässerungsschlauch, könnte ein am Reinigungswagen angeordnetes,
eine oder mehrere Leitungen mit Sprühdüsen und eine Pumpe aufweisendes Gefäss für
Reinigungsflüssigkeit vorgesehen sein, wobei während der Hin- oder Herbewegung des
Reinigungswagens jeweils vor dem Wischerblatt laufend Reinigungsflüssigkeit auf die
Fläche der Glasverkleidung versprüht wird.
[0012] Es ist auch denkbar, dass auf der ganzen Länge über der Glasverkleidung anstelle
eines Bewässerungsschlauches eine Reihe von Sprühdüsen angeordnet werden könnten.
[0013] Der Reinigungswagen könnte statt mit Laufrollen und Stützrollen auch mit Laufrollen
und einer Gleit-Stützführung oder nur mit Gleitführungen ausgerüstet sein.
[0014] Anstelle des mit dem Seilantrieb gekuppelten Elektromotors könnte auch ein Handantrieb
vorgesehen werden, wobei es der Bedienungsperson durch den Einsatz einer nicht dargestellten
mechanischen Umlenkvorrichtung ermöglicht wird, den Reinigungswagen mittels einer
Handkurbel von der oberen Antrittplatte der Fahrtreppe aus zu bewegen.
1. Reinigungseinrichtung für eine das Tragwerk (1) einer Fahrtreppe oder eines Personenförderbandes
seitlich abdeckende Glasverkleidung (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Glasverkleidung (4) ein durch je eine parallel am Obergurt (2) und am
Untergurt (3) des Tragwerkes (1) angeordnete Führungsschiene (5) (6) geführter und
durch einen Seilantrieb (12) hin- und herbewegter Reinigungswagen (7) angeordnet ist,
wobei der Reinigungswagen (7) senkrecht zu den Führungsschienen mindestens ein die
Höhe der Glasverkleidung abziehendes Wischerblatt (8) aufweist, und dass eine auf
die Glasverkleidung Reinigungsflüssigkeit verteilende Bewässerungsanlage vorgesehen
ist.
2. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewässerungsanlage einen über dem Obergurt (2) über die ganze Länge der Glasverkleidung
(4) sich erstreckenden durch ein Sockelabdeckprofil (15) abgedeckten und durch eine
Pumpe betätigten Bewässerungsschlauch (14) aufweist.
3. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewässerungsanlage am Reinigungswagen (7) angeordnet ist und mindestens auf
einer Seite des Wischerblattes (8) mindestens eine durch eine Pumpe betätigte Sprühdüse
(17) aufweist.
4. Reinigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die am Untergurt (3) des Tragwerkes (1) angeordnete Führungsschiene (6) für den
Reinigungswagen (7) einen durchgehenden gleichzeitig die ablaufende Reinigungsflüssigkeit
aufnehmenden U-förmigen Querschnitt aufweist.
5. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Wischerblatt (8) fest einstellbar am Reinigungswagen (7) angeordnet ist.
6. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Wischerblatt (8) mindestens einteilig ist und durch Federkraft an die Glasverkleidung
(4) angedrückt ist.
7. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewässerungsanlage mindestens eine parallel zum Wischerblatt am Reinigungswagen
angeordnete mit Reinigungsflüssigkeit tränkbare und die Glasverkleidung gleichmässig
benetzende Schwammleiste (6) aufweist.
8. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Seilantrieb (12) des Reinigungswagens (7) ein durch eine an der Antrittplatte
(25) ansteckbare Handkurbel betätigbarer Handantrieb ist.
9. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Reinigungswagen zwischen dem Tragwerk (1) und der Glasverkleidung (4) und/oder
an der Aussenfläche der Glasverkleidung (4) angeordnet ist.