[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von elastischen Schleifkörpern
für das formfolgende Schleifen, unter Verwendung einer Negativform, die in ihrem Oberflächenbereich
Schleifkorninseln enthalten, die in einem elastomerem Grundkörper verankert sind.
[0002] Derartige Schleifkörper sind aus der DE-OS 32 19 567 bekannt. Bei dem dort beschriebenen
Herstellungsverfahren sind jedoch hinsichtlich der Materialauswahl einige Einschränkungen
dadurch gegeben, daß nur wenige Bindemittel zur Kombination für den elastomeren Grundkörper
und die Schleifkorninseln zur Verfügung stehen, da "Naß in Naß" gearbeitet werden
muß. Außerdem müssen diese miteinander verträglichen Bindemittel hinsichtlich ihrer
Topf- und Härtungszeiten und - Temperaturen aufeinander abgestimmt werden. Infolge
dieser zwangsläufigen Kompromisse bei der Materialwahl stellen auch die damit hergestellten
Schleifkörper nur Kompromisse dar, die sich hinsichtlich der Schleifleistung nur schwer
optimieren lassen.
[0003] Außerdem weisen die durch das vorbekannte Verfahren hergestellten Schleifkörper Schleifkorninseln
auf, die durch Nuten voneinander getrennt sind. Bei Schleifmaschinen mit relativ geringer
Kühlmittelzufuhr kann dies dazu führen, daß das Kühlmittel in den Nuten "versickert"
und somit seinen Zweck nicht erfüllen kann, so daß die Schleifinseln nahezu trocken
schleifen und sich bald zusetzen.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vereinfachung und Verbesserung des vorbekannten
Herstellungsverfahrens zu erzielen, wobei größere Freiheit bei der Auswahl der Komponenten
und damit auch ein größeres optimales Anwendungsspektrum der hergestellten Schleifkörper
erreicht werden sollen.
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zuerst mittels der Netativform
der elastomere Grundkörper mit Vertiefungen in seiner .Oberfläche hergestellt wird,
und dann diese Vertiefungen mit einer Schleifkorn- Bindemittel- Mischung ausgegossen
werden, so daß der Schleifkörper eine geschlossene Oberfläche erhält.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schleifkörpers in Radform und dessen
Herstellungsverfahren werden nun anhand von Zeichnungen näher erläutert, es zeigen:
Figur 1: Einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Schleifkörper in der Ebene
A - B der Figur 2,
Figur 2: einen Querschnitt durch die eine Hälfte des elastischen Schleifkörpers senkrecht
zur Ebene A-B,
Figur 3-6: einen Ausschnitt aus Oberflächenansichten gemäß den Figuren 1 und 2 mit
verschiedener Gestaltung der schleifaktiven Oberfläche,
Figur 7: eine skizzenhafte Darstellung einer Vorrichtung zur Herstellung der schleifaktiven
Oberfläche und
Figur 8: eine Form zur Herstellung der Oberfläche des elastomeren Grundkörpers.
[0007] Der in Figuren 1 und 2 im Schnitt dargestellte Schleifkörper besteht aus harten Schleifkorninseln
11, die in einem Elastomer 12 eingebettet sind und ggf. aus einer weiteren Schicht
13 aus Gewebe, insbesondere textilem Fasergewebe.
[0008] Als Schleifkörnung für die Schleifkorninseln 11 können alle bekannten Hartstoffe
verwendet werden, wie beispielsweise Korunde, Siliziumcarbid und andere Karbide, Granat,
Schmirgel, Glasmehl usw. Um die Schleifwirkung zu unterstützen und um ein ausreichendes
Spanlückenvolumen in der schleifaktiven Oberfläche zu erzielen, empfiehlt sich außerdem
der Einbau von Schleifhilfsmitteln, wie beispielsweise Pyrit, Hohlkugelkorund, Marmormehl,
Kryolith usw.
[0009] Als Bindemittel für diese Schleifkorninseln 11 kommen vornehmlich flüssige Systeme
infrage, die in Mischung mit dem Schleifkorn und ggf. Schleifhilfsmittel, ggf. unter
Einwirkung von Vibration und/oder Wärme, gießbar sind, beispielsweise ungesättigte
Polyesterharze, Epoxidharze, Acrylharze und deren Monomere, mit Diisocyanaten gehärtete
Phenolnovolake, säurehärtende Phenolresole u.v.a.
[0010] Um dem erfindungsgemäßen Schleifkörper eine ausreichende Hintergrundelastizität zu
geben, beträgt die Dicke der Elastomerschicht 12 mindestens 5 mm, meist 15 bis 30
mm, jeweils die Dicke der Schleifkorninseln 11 abgezogen. Die Dicke der Schleifkorninseln
11 beträgt vorzugsweise 8 bis 15 mm.
[0011] Für den elastomeren Grundkörper 12 lassen sich prinzipiell alle Elastomeren einsetzen,
vornehmlich jedoch elastomere Schäume, die kurzzeitig, z.B. über 30 min eine Temperatur
von 130 aushalten, um die nachträglich eingebrachte Schleifkom-Bindemittel-Masse auszuhärten.
Infrage kommen hier besonders warmhärtende Polyurethanschäume, Elastomerschaum auf
Basis depolymerisierten Butylkautschuks oder anderer Flussigkautschuke.
[0012] Der elastomere Grundkörper 12 wird vorteilhaft bei seiner Herstellung direkt auf
einen Kern 14 aufgeschäumt und dadurch fest mit diesem verbunden. Als Materialien
für solche Kerne kommen praktisch alle formstabilen Stoffe infrage. Aluminium empfiehlt
sich, wenn der Kern wiederverwendet werden soll. Ferner empfehlen sich Kerne 14 auf
Basis verschiedener Kunststoffe, beispielsweise Hartpolyurethan, Epoxid- oder Phenolharzen.
[0013] Im folgenden soll nun das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Schleifkörpers
erläutert werden:
Zunächst wird eine erste Negativform hergestellt, Fig.8, die aus Stahl, Aluminium,
Holz, Polyäthylen o.a. bestehen kann. Sie entspricht der ebenen Abwicklung des Schleifkörpers,
wobei die Bereiche 24 10 bis 17 mm gegenüber dem Grund 22 vorstehen. Gegebenenfalls
hat die Form noch einen Rand 23, der auf dem gleichen Niveau liegt wie der Grund 22.
[0014] Von dieser ersten Negativform wird durch Abguß eine Positivform hergestellt. Als
Materialien kommen hier alle entsprechenden Abgußmassen infrage, z.B. Gips, Flüssigkautschuke,
Polymerbeton, Epoxid-oder ungesättigte Polyesterharze.
[0015] Von dieser Positivform wird nun eine zweite Negativform abgegossen, die vornehmlich
aus Silikonkautschuk besteht. Denkbar sind auch andere Elastomere, die eine eigene
Trennwirkung besitzen. Die zweite Negativform wird nun in eine runde Form eingelegt
dergestalt, daß die in Fig. 8 dargestellte Oberfläche nach innen zeigt. Ferner kann
in diese Form der Kern 14 zentrisch eingelegt werden. In den Zwischenraum zwischen
Kern 14 und der außen liegenden zweiten Negativform wird nun das Elastomer gegossen
und, vornehmlich unter Schäumung ausgehärtet bzw. vulkanisiert. Man erhält so einen
Grundkörper (zweite Positivform), der aus dem Kern 14 und der Elastomerschicht 12
besteht, wobei letztere auf ihrer Außenseite bzw. Außenfläche viele "Taschen" (entsprechend
den Bereichen 24 der Negativform) gemäß den Figuren 3 bis 6. oder ähnlich aufweist.
Ferner bleibt ein Rand aus Elastomer stehen, ca. 5 bis 10 mm breit, vorgegeben durch
den Rand 23 (Figur 8).
[0016] Solche Grundkörper können auf Vorrat hergestellt und später mit Schleifkorn-Bindemittel-Mischung
befüllt werden. Hierzu wird der Grundkörper, bestehend aus 12 und 14, auf eine Welle
15 gesteckt. Von einer Rolle 16 wird ein Band 17 über die Umlenkrolle 19 in Drehrichtung
um den Grundkörper geführt und über eine weitere Umlenkrolle schließlich an der Rolle
18 befestigt. Das Band 17 kann aus Folie bestehen, aus silikonisiertem Papier o.ä.
Das Band muß straff geführt werden, damit es dem Grundkörper straff und auf voller
Breite fest anliegt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Rolle
16 gebremst wird, während die Rolle 18 angetrieben ist.
[0017] In dem kleinen Zwischenraum zwischen den Umlenkrollen 19 sitzt dem Grundkörper (12+14)
ein Trichter 20 auf, der ggf. mit einem Vibrator 21 versehen ist. In diesen Trichter
20 wird nun die noch fließfähige Schleifkorn-Bindemittel-Masse gegeben. Da sich die
Vibration des Trichters im Gießbereich auch auf den Grundkörper überträgt ist gewährleistet,
daß die Vertiefungen im Grundkörper ohne Lufteinschlüsse ausgefüllt werden.
[0018] Durch die Drehung des Grundkörpers, ggf. über einen Antrieb der Rolle 18, werden
nun die Vertiefungen (Taschen) im Grundkörper nach und nach mit der Schleifkorn-Bindemittel-Mischung
gefüllt, während das Band 17 verhindert, daß diese Masse nachfolgend wieder herausfließen
kann.
[0019] Nach Beendigung des Füllvorganges wird der Trichter 20 abgenommen, das Band 17 auf
beiden Seiten abgeschnitten und die beiden Enden derart miteinander verbunden, daß
der gesamte Umfang des nunmehrigen Schleifkörpers straff umgeben ist. Nachfolgend
wird das Bindemittel der Schleifkorninseln 11 ausgehärtet und die Schleifscheibe für
einen einwandfreien Rundlauf überdreht. Bei einer Negativform gemäß Figur 8 entsteht
folglich eine Struktur der Schleifkörperoberfläche wie in Figur 3.
[0020] Der erfindungsgemäße Schleifkörper und ein Verfahren zu seiner Herstellung sind oben
am Ausführungsbeispiel eines Schleifkörpers in Radform beschrieben worden, es lassen
sich jedoch analog auch Schleifkörper in anderer Form herstellen, beispielsweise in
Scheiben- oder Tellerform.
1. Verfahren zur Herstellung von elastischen Schleifkörpern für das formfolgende Schleifen
unter Verwendung einer Negativform, die in ihrem Oberflächenbereich Schleifkorninseln
enthalten, die in einem elastomeren Grundkörper verankert sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zuerst mittels der Negativform der elastomere Grundkörper (12) mit Vertiefungen
in seiner Oberfläche hergestellt wird, und dann diese Vertiefungen mit einer Schleifkorn-Bindemittel-Mischung
ausgegossen werden, die im gehärteten Zustand die Schleifkorninseln (11) bilden, so
daß der Schleifkörper eine geschlossene Oberfläche erhält.
2. Verfahren zur Herstellung von Schleifkörpern in Radfonn nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schleifkorn-Bindemittel-Mischung von oben in den um eine horizontale
Achse rotierenden Grundkörper (12) gegossen wird, und daß die eingegossene Mischung
unmittelbar nach dem Gießen durch ein umfangseitig den Grundkörper (12) umschlingendes
Band (17) zumindest bis zum Aushärten in den Vertiefungen gehalten wird.