[0001] Die Neuerung bezieht sich auf eine hydraulische Presse zum Verpressen von mit Glasfasern
verstärkten Kunststoffmatten zu Formteilen, mit einer festen und einer verschiebbaren
Pressentraverse sowie einem Pressenantrieb, bei der zum Antrieb der verschiebbaren
Pressentraverse mindestens ein Verstellzylinder mit einer dem Arbeitshub der Presse
entsprechenden Hublänge und mindestens zwei an die verschiebbare Pressentraverse ankuppelbare
Preßzylinder kurzen Hubs angeordnet sind, wobei jeder Preßzylinder über eine Kupplung
an die verschiebbare Pressentraverse kuppelbar ist.
[0002] Zwei Pressen der vorgenannten Art sind in-der DE-Patentanmeldung P 33 23 931. 2 beschrieben-und
dargestellt.
[0003] Zur Erzeugung des Preßhubs sind bei beiden Pressen je vier Preßzylinder eingesetzt,
von denen jeder über eine Formschlußkupplung an die verschiebbare Pressentraverse
kuppelbar ist.
[0004] Alle Formschlußkupplungen der ersten Presse enthalten je eine Gewindestange, alle
der zweiten je eine Stange mit unterbrochenem Vielkeilprofil.
[0005] Derartige Formschlußkupplungen erlauben das Kuppeln der Preßzylinder an die verschiebbare
Pressentraverse in jeder Teilungsebene des Gewindes bzw. des unterbrochenen Vielkeilprofils.
[0006] Der Abstand zweier benachbarter Teilungsebenen eines eingängigen Gewindes entspricht
der Gewindesteigung. Beim unterbrochenen Vielkeilprofil ist der Abstand zweier benachbarter
Teilungsebenen das Maß von Unterbrechnung zu Unterbrechung.
[0007] Diesen Pressenkonstruktionen haftet der Nachteil an, daß der kurze Hub der Preßzylinder
in dem gesamten Arbeitshubbereich der Presse nicht immer voll als Preßhub genutzt
werden kann.
[0008] Der Preßhubverlust ist in dem gesamten Arbeitshubbereich einer jeden Presse durchschnittlich
die Hälfte des Abstandes zweier benachbarter Teilungsebenen.
[0009] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Presse der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß der Hub der Preßzylinder in dem gesamten Arbeitshubbereich der Presse
voll als Preßhub genutzt werden kann.
[0010] Neuerungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zum Kuppeln eines jeden Preßzylinders
an die verschiebbare Pressentraverse eine Kupplungsstange, mindestens eine fest: und
mindestens eine andrückbare Spannbacke angeordnet sind.
[0011] Zweckmäßigerweise sind jeweils zwischen zwei andrückbaren Spannbacken zweier Kupplungsstangen
mehrere Spannzylinder übereinander angeordnet.
[0012] Die Spannzylinder sind mit je einem einfachwirkenden Kolben ausgeführt.
[0013] Jede andrückbare Spannbacke ist quer zur Preßhubrichtung bewegbar angeordnet.
[0014] Bei Übertragung großer Preßkräfte auf die verschiebbare Pressentraverse erhält jede
Kupplungsstange mindestens einen Längsschlitz, wobei jedem Längsschlitz mindestens
eine Spannplatte zugeordnet ist.
[0015] Jede Spannplatte ist quer zur Preßhubrichtung bewegbar angeordnet.
[0016] Im folgenden wird die Neuerung anhand einer Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele
schematisch dargestellt sind, näher beschrieben,
[0017] Es zeigen:
Fig. 1 eine hydraulische Presse in Ansicht als erstes Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Presse in Richtung des Pfeiles A in Fig. 1,
Fig. 3 einen Teilschnitt durch die Presse entsprechend der Linie III-III in Fig. 1
in vergrößertem Maßstab,
Fig. 4 einen Ausschnitt aus einem Hydraulikplan zu der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten
Presse,
Fig. 5 eine hydraulische Presse in Ansicht als zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 6 eine Seitenansicht der Presse in Richtung des Pfeiles B in Fig. 5,
Fig. 7 einen Teilschnitt durch die Presse entsprechend der Linie VII-VII in Fig. 5 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 8 einen Ausschnitt aus einem Hydraulikplan zu der in den Fig. 5 bis 7 dargestellten
Presse.
1. Ausführungsbeispiel
[0018] Eine hydraulische Presse 1 enthält ein Pressengerüst 2 mit einer festen Pressentraverse
3, zwei Seitenteilen 4, 5 und zwei Querriegeln 6, 7. Schrauben 8, 9 verbinden die
Seitenteile 4, 5 mit der festen Pressentraverse 3 und den Querriegeln 6, 7.
[0019] Die beiden Seitenteile 4, 5 weisen je zwei senkrechte Führungen 10, ll, 12, 13 zum
Führen einer verschiebbaren Pressentraverse 14 auf.
[0020] Zum Antrieb der verschiebbaren Pressentraverse 14 sind ein Verstellzylinder 15 mit
einer dem Arbeitshub 16 der Presse 1 entsprechenden Hublänge 17 und vier an die, verschiebbare
Pressentraverse 14 ankuppelbare Preßzylinder 18, 19, 20, 21 kurzen Hubs 22 eingesetzt.
[0021] Der Verstellzylinder 15 ist mit seinem oberen Ende 23 an einem auf den Querriegeln
6, 7 ruhenden Auflager 24 gelenkig aufgehängt. Sein unteres Ende 25 ist gelenkig an
die verschiebbare Pressentraverse 14 angeschlossen.
[0022] Die vier Preßzylinder 18, 19, 20, 21 sind symmetrisch zu den Pressenmitten 26, 27
angeordnet. Vier Gelenke 28, 29, 30, 31 stellen die Verbindung zwischen den Preßzylindern
18, 19, 20, 21 und der festen Pressentraverse 3 her.
[0023] Jeder Preßzylinder 18, 19, 20, 21 enthält eine Kolbenstange 32, 33, 34, 35, die über
je eine Verbindungsmuffe 36, 37, 38, 39 an eine Kupplungsstange 40, 41, 42, 43 angeschlossen
ist.
[0024] Jede Kupplungsstange 40, 41, 42, 43 ist an die verschiebbare Pressentraverse 14 kuppelbar
mit einer festen Spannbacke 44, 45, 46, 47 und einer andrückbaren Spannbacke 48, 49,
50, 51.
[0025] Die andrückbaren Spannbacken 48, 49, 50, 51 sind in der verschiebbaren Pressentraverse
14 quer zur Preßhubrichtung 52 bewegbar angeordnet.
[0026] Jeweils zwei andrückbare Spannbacken 48, 49; 50, 51 stehen mit acht übereinander
angeordneten Spannzylindern 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60; 61, 62, 63, 64, 65, 66,
67, 68 in Wirkverbindung. jeder Spannzylinder 53 bis 68 besitzt einen einfachwirkenden
Kolben 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84.
[0027] Alle Spannzylinder 53 bis 68, die über je eine Leitung 85 an einem Verteiler 86 angeschlossen
sind, werden gleichzeitig von einem Hydraulikaggregat 87 mit Drucköl gespeist.
[0028] Das Hydraulikaggregat 87 setzt sich im wesentlichen aus einen Motor 88, einer Kupplung
89, zwei Pumpen 90, 91, einem Ölbehälter 92, sechs yentilen 93, 94, 95, 96, 97, 98,
einem Manometer 99 und einem Ölfilter 100 zusammen.
[0029] In der dargestellten Schaltstellung der beiden Ventiele 95, 96 werden die Spannzylinder
53 bis 68 nicht mit Drucköl beaufschlagt. Die Spannbewegung der Spannzylinder 53 bis
68 wird ausgelöst durch gleichzeitiges Schalten der beiden Ventile 95, 96 und durch
Einschalten des Motors 88.
2. Ausführungsbeispiel
[0030] Eine hydraulische Presse 101 enthält ein Pressengerüst 102 mit einer festen Pressentraverse
103, zwei Seitenteilen 104, 105 und zwei Querriegeln 106, 107. Schrauben 108, 109
verbinden die Seitenteile 104, 105 mit der festen Pressentraverse 103 und den Querriegeln
106, 107.
[0031] Die beiden Seitenteile 104, 105 weisen je zwei senkrechte Führungen 110, 111, 112,
113 zum Führen einer verschiebbaren Pressentraverse 114 auf.
[0032] Zum Antrieb der verschiebbaren Pressentraverse 114 sind ein Verstellzylinder 115
mit einer dem Arbeitshub 116 der Presse 101 entsprechenden Hublänge 117 und vier an
die verschiebbare Pressentraverse 114 ankuppelbare Preßzylinder 118, 119, 120, 121
kurzen Hubs 122 eingesetzt.
[0033] Der Verstellzylinder 115 ist mit seinem oberen Ende 123 an einem auf den Querriegeln
106, 107 ruhenden Auflager 124 gelenkig aufgehängt. Sein unteres Ende 125 ist gelenkig
an die verschiebbare Pressentraverse 114 angeschlossen.
[0034] Die vier Preßzylinder 118, 119, 120, 121 sind symmetrisch zu den Pressenmitten 126,
127 angeordnet. Vier Gelenke 128, 129, 130, 131 stellen die Verbindung zwischen den
Preßzylindern 118, 119, 120, 121 und der festen Pressentraverse 103 her.
[0035] Jeder Preßzylinder 118, 119, 120, 121 enthält eine Kolbenstange 132, 133, 134, 135,
die über je eine Verbindungsmuffe 136, 137, 138, 139 an eine Kupplungsstange 140,
141, 142, 143 angeschlossen ist.
[0036] Jede Kupplungsstange 140, 141, 142, 143, ist an die verschiebbare Pressentraverse
ll4 kuppelbar mit einer festen Spannbacke 144, 145, 146, 147, einer andrückbaren Spannbacke
148, 149, 150, 151 und drei Spannplatten 152, 153, 154, 155, 156, 157, 158, 159, 160,
161, 162, 163.
[0037] Die andrückbaren Spannbacken 148, 149, 150, 151 und die Spannplatten 152 bis 163
sind in der verschiebbaren Pressentraverse 114 quer zur Preßhubrichtung 164 bewegbar
angeordnet.
[0038] Jede Kupplungsstange 140, 141, 142, 143 weist drei Längsschlitze 165, 166, 167, 168,
169, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 176 auf, in denen je eine Spannplatte 152 bis 163
wirksam ist.
[0039] Jeweils zwei andrückbare Spannbacken 148, 149; 150, 151 stehen mit drei übereinander
angeordneten Spannzylindern 177, 178, 179, 180, 181, 182 in Wirkverbindung. Jeder
Spannzylinder 177 bis 182 besitzt einen einfachwirkenden Kolben 183, 184, 185, 186,
187, 188.
[0040] Alle Spannzylinder 177 bis 182, die über je eine Leitung 189 an einen Verteiler 190
angeschlossen sind, werden gleichzeitig von einem Hydraulikaggregat 191 mit Drucköl
gespeist.
[0041] Das Hydraulikaggregat 191 setzt sich im wesentlichen aus einem Motor 192, einer Kupplung
193, zwei Pumpen 194, 195, einem Ölbehälter 196, sechs Ventilen 197, 198, 199, 200,
201, 202, einem Manometer 203 und einem Ölfilter 204 zusammen.
[0042] In der dargestellten Schaltstellung der beiden Ventile 199, 200 werden die Spannzylinder
177, 182 nicht mit Drucköl beaufschlagt.
[0043] Die Spannbewegung der Spannzylinder 177 bis 182 wird ausgelöst durch gleichzeitiges
Schalten der beiden Ventiele 199, 200 und durch Einschalten des Motors 192.
1. Hydraulische Presse zum Verpressen von mit Glasfasern verstärkten Kunststoffmatten
zu Formteilen, mit einer festen und einer verschiebbaren Pressentraverse sowie einem
Pressenantrieb, bei der zum Antrieb der verschiebbaren Pressentraverse mindestens
ein Verstellzylinder mit einer dem Arbeitshub der Presse entsprechenden Hublänge und
mindestens zwei an die verschiebbare Pressentraverse ankuppelbare Preßzylinder kurzen
Hubs angeordnet sind, wobei jeder Preßzylinder über eine Kupplung an die verschiebbare
Pressentraverse kuppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Kuppeln eines jeden
Preßzylinders (18, 19, 20, 21, 118, 119, 120, 121) an die verschiebbare Pressentraverse
(14, 114) eine Kupplungsstange (40, 41, 42, 43, 140, 141, 142, 143), mindestens eine
feste (44, 45, 46, 47, 144, 145, 146, -147) und mindestens eine andrückbare (48, 49,
50, 51, 148, 149, 150, 151) Spannbacke angeordnet . sind.
2. Hydraulische Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jeweils
zwei andrückbaren Spannbacken (48, 49, 50, 51, 148, 149, 150, 151) zweier Kupplungsstangen
(40, 41, 42, 43, 140, 141, 142, 143) mehrere Spannzylinder (53 bis 68 und 177 bis
182) übereinander angeordnet sind.
3. Hydraulische Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spannzylinder
(53 bis 68 und 177 bis 182) einen.einfachwirkenden Kolben (69 bis 84 und 183 bis 188)
enthält.
4. Hydraulische Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede andrückbare
Spannbacke (48, 49, 50, 51, 148, 149, 150, 151) quer zur Preßhubrichtung (52, 164)
bewegbar angeordnet ist.
5. Hydraulische Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kupplungsstange (140, 141, 142, 143) mindestens einen Längsschlitz (165 bis 176) aufweist
und daß jedem Längsschlitz (165 bis 176) mindestens eine Spannplatte (152 bis 163)
zugeordnet ist.
6. Hydraulische Presse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede Spannplatte
(152 bis 163) quer zur Preßhubrichtung (164) bewegbar angeordnet ist.