[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Vergasung fester Brennstoffe
mit hohem Wassergehalt, wie z.B. Biomasse oder Rohbraunkohle, im Gegenstrom, die getrocknet
und erhitzt sowie schließlich im glühenden Brennstoffbett vergast werden,und bei dem
die bei der Trocknung freiwerdenden Dämpfe am glühenden Brennstoffbett reduziert werden
und das Generatorgas heiß dem Verbraucher zugeführt wird, und eine Einrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
[0002] Es ist bekannt, Brennstoffe zu vergasen und dabei die bei der Trocknung freiwerdenden
Dämpfe als Vergasungsmittel zu verwenden sowie Generatorgas zu erzeugen. Generatorgase
enthalten kondensierende Bestandteile und werden daher entweder ungekühlt verbrannt
oder vorher durch Wäsche gereinigt, wobei ein Wärmeverlust auftritt. Die kondensierenden
Bestandteile sind brennbar (Phenole, Teer) und teilweise unbrennbar (Wasserdampf).
Um den Heizwert des Generatorgases zu heben ist es bekannt, die Brennstoffe vor ihrer
Vergasung durch einen Teil des heißen Generatorgases zu trocknen und den Wassergehalt
des Generatorgases durch Einleitung der Dämpfe in das glühende Brennstoffbett zu verwerten.
Hiebei geht aber. ein Teil des Generatorgases verloren, indem dieser Teil beim Durchgang
durch das glühende Brennstoffbett chemisch verändert wird.
[0003] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, den Wirkungsgrad derartiger Anlagen
zu verbessern und den angeführten Nachteilen zu begegnen. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung der zu vergasenden Brennstoffe in indirekt
beheizten, insbesondere vibrierenden Trocknern erfolgt, von welchen die freigesetzten
Dämpfe abgesaugt und direkt in das glühende Brennstoffbett eingeblasen werden. Weitere
wesentliche Verfahrensmerkmale sind den Ansprüchen 2 bis 5 zu entnehmen. Die erfindungsgemäße
Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner
oberhalb des Generators mit diesem verbunden angeordnet ist und einen Dampfabzug aufweist,
der in einen Gasverteiler im Generator mündet, und daß zwischen Generator und Trockner
eine Schleuseneinrichtung für den durchströmenden getrockneten Brennstoff vorgesehen
ist. Weitere Einrichtungsmerkmale sind den Unteransprüchen 7 bis 9 zu entnehmen.
[0004] Die Erfindung ist in der Fig. 1 in einer schematischen Ausführung dargestellt.
[0005] Fig. 1 offenbart eine Gaserzeugungsanlage mit einem Generator (1) und einem Trockner
(1). Der zu vergasende Brennstoff, wie z.B. wasserhältige Biomasse oder auch Rohbraunkohle,
wird gemäß Pfeil (3) in den Trockner (2) eingeführt und an Wärmetauschflächen (4),
die gegebenenfalls um die Durchmischung im Trockner zu verbessern, vibriert werden
können, erhitzt. Bei der Erhitzung des Brennstoffes wird derselbe getrocknet, die
entstehenden Dämpfe sammeln sich im Kopfraum (5) oberhalb des aufgeschütteten zu trocknenden
Brennstoffes und werden von dort über die Dampfleitung (6) in den Gasgenerator (1)
eingespeist. Die Einspeisung erfolgt gemeinsam mit der notwendigen Luft (13) durch
einen Gasverteiler (7). Der Brennstoff wird aus dem Trockner (2) über ein Schleusensystem
(8) praktisch sauerstofffrei in den Gasgenerator eingebracht und durch die aufsteigenden
heißen Gase über 200
0 C erhitzt, so daß die Zersetzung des Brennstoffes stattfindet. Die zurückbleibende
Asche wird über den Aschenteller (9) entfernt. Das heiße Generatorgas verläßt über
den Abzug (10) den Generator. Die Vergasung findet im Generator praktisch in drei
Zonen statt, wobei in der untersten Zone unter Wärmeentwicklung Kohlenstoff zu C0
2 verbrannt wird. In der folgenden Zone, die knapp darüber im Temperaturbereich bei
1000 C liegt, wird das in der darunterliegenden Zone erzeugte C0
2 durch glühenden Kohlenstoff in CO umgewandelt. Gleichfalls wird der vorbeiströmende
Wasserdampf am glühenden Kohlenstoff der Wassergasreaktion unterzogen, so daß ein
CO-H
2-Gas entsteht. In der darüberliegenden dritten Zone findet praktisch ein Schwelen
des im Trockner (2) vorgewärmten Brennstoffes statt, wobei neben hochwertigen Kohlenwasserstoffen
auch Teere, H
22 Ammoniak, Schwefelwasserstoff und andere Verbindungen freigesetzt werden. Aus dieser
Gasumwandlung sieht man, daß bei der Verwendung von Luft als Sauerstoffträger das
Generatorgas viel unbrennbaren Stickstoff enthält. Der in der Luft enthaltene Sauerstoff
wird in CO umgewandelt und der N
2 verdünnt das brennbare Gas, so daß dessen Heizwert nicht besonders hoch ist. Erst
durch die Einblasung von Wasserdampf anstelle eines Teiles der Luft entsteht vermehrt
Wasserstoff und CO und der Stickstoffgehalt wird entsprechend dem Luftverbrauch geringer.
Um Wärmeverluste zu vermeiden, wird das Generatorgas möglichst im heißen Zustand,
also mit den kondensierbaren Bestandteilen, verbrannt. Läßt man in bekannter Weise
das entstehende Generatorgas durch den Trockner(2) strömen, so wird wohl die Temperatur
des Generatorgases abgesenkt und ein Teil der kondensierbaren Stoffe wie z.B. Pech
und Teer wird am zu trocknenden Brennstoff kondensiert, so daß das Generatorgas leichter
zu handhaben ist. Es wird aber auch bei der Einblasung des wasserdampfhältigen Generatorgases
in das Brennstoffbett das Generatorgas, insbesondere seine Kohlenwasserstoffverbindungen
aus der Schwelzone in CO und H
2 umgewandelt, wodurch ein Heizwertverlust gegeben ist. Da die bei der Trocknung freiwerdenden
Dämpfe das Generatorgas weiter verdünnen, ist ein weiterer Heizwertverlust gegeben,
der umgangen wird, indem das dem Verbraucher zugeführte Generatorgas vor dem Trockner
(2) abgezogen wird.
[0006] Der Trockner (2) wird von kondensierendem Dampf mit einer Temperatur von etwa 200°
C in Rohrschlangen oder in eingebauten Beheizungswänden durchströmt, wobei das Kondensat
in einem Kondensatsammelgefäß (14) gesammelt wird. Das Kondensat wird in einer Drosselstelle
(15) entspannt, worauf sich in einem Entspannungsdampferzeuger (16) Dampf von niedrigem
Druck und ausgedampftes Kondensat bildet. Der erzeugte Dampf wird über die Dampfleitung
(17) dem Generator (1) eingeblasen, wobei er durch einen Ejektor (18) strömt, wobei
durch den Dampfabzug (6) die im Trockner (2) erzeugten Dämpfe angesaugt und mit dem
Niedrigdruckdampf aus dem Entspannungsdampferzeuger (16) gemischt werden. Das Kondensat
aus dem Entspannungsdampferzeuger (16) wird in einem Kondensatunterkühler (19) gekühlt,
wobei die Unterkühlungswärme an die Luft zumindest zum Teil abgegeben wird, die für
den Betrieb des Generators (1) notwendig ist.
1) Verfahren zur kontinuierlichen Vergasung fester Brennstoffe mit hohem Wassergehalt,
wie z.B. Biomasse oder Rohbraunkohle, im Gegenstrom, die getrocknet und erhitzt sowie
schließlich im glühenden Brennstoffbett vergast werden und bei dem die bei der Trocknung
freiwerdenden Dämpfe am glühenden Brennstoffbett reduziert werden und das Generatorgas
heiß dem Verbraucher zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung der
zu vergasenden Brennstoffe in indirekt beheizten Trocknern erfolgt, von welchen die
freigesetzten Dämpfe abgesaugt und direkt in das glühende Brennstoffbett eingeblasen
werden.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die indirekte Beheizung
der Brennstoffe kondensierender Wasserdampf, insbesondere im Druckbereich zwischen
10 und 30 ata, verwendet wird, dessen Kondensat in einem Entspannungsdampferzeuger
entspannt wird,und der entstehende Dampf,insbesondere gemeinsam mit den bei der Trocknung
des Brennstoffes entweichenden Dämpfen, in das Brennstoffbett des Vergasers eingeblasen
wird.
3) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vom Entspannungsdampferzeuger
abströmende Kondensat in einem Kühler zur Erwärmung des für den Vergaser benötigten
Sauerstoffträgers, wie z.B. Luft, unterkühlt wird.
4) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Brennstoffbett entweichenden
Dämpfe durch einen vom Dampf des Entspannungsdampferzeugers betriebenen Ejektor aus
dem Trockner abgesaugt werden.
5) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung des Brennstoffes
in vibrierenden Trocknern erfolgt.
6) Einrichtung für die Vergasung und Trocknung fester Brennstoffe zur Durchführung
des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trockner (2) obehalb des Generators (1) mit diesem verbunden angeordnet ist
und einen Dampfabzug (6) aufweist, der in einen Gasverteiler (7) im Generator (1)
mündet und daß zwischen Generator (1) und Trockner (2) eine Schleuseneinrichtung (8)
für den durchströmenden getrockneten Brennstoff vorgesehen ist.
7) Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Trockner (2) angeordneten
Heizflächen (4) mit einem Kondensatsammelgefäß (14) verbunden sind und die Kondensatseite
desselben über eine Drosselstelle (15) mit einem Entspannungsdampferzeuger (16) verbunden
ist, von dem eine Dampfleitung (17) zum Gasverteiler (7) im Generator (1) führt.
8) Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Dampfleitung (17)
ein Ejektor ((18) vorgesehen ist, der saugseitig über den Dampfabzug (6) mit dem Kopfraum
(5) des Trockners (2) verbunden ist.
9) Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das entspannte Kondensat
des Entspannungsdampferzeugers (16) über einen Kondensatunterkühler (19) geführt ist,
der in der Luftleitung (13) für den Generator (1) eingebunden ist.