[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Einleiten und Abscheiden kugelförmiger
Reinigungskörper in den bzw. aus dem Kühlwasserkreislauf eines Röhrenwärmetauschers
o. dgl., bestehend aus einer hinter dem Röhrenwärmetauscher angeordneten, die Reinigungskörper
aus der Kühlwasserleitung abscheidenden Siebvorrichtung und einer parallel zum Röhrenwärmetauscher
an die Kühlwasserleitung angeschlossenen, siebartigen Fangvorrichtung, deren Zu- und
Ableitungsrohre und Entleerungsrohr mit je einem Absperrorgan versehen sind.
[0002] Zur Reinigung der Rohre wassergekühlter Röhrenwärmetauscher o. dgl. werden in bekannter
Weise kugelförmige Reinigungskörper aus Schaumgummi o. dgl., deren Durchmesser etwas
über dem Innendurchmesser der Rohre liegt, in das Kühlwasser eingepumpt und durch
die Rohre gedrückt. Nach Verlassen des Röhrenwärmetauschers werden diese aus dem Kühlwasser
mittels einer Siebvorrichtung abgeschieden und im Kreislauf wieder dem dem Röhrenwärmetauscher
zuströmenden Kühlwasser zugeleitet. Da die Reinigungskörper durch Abrieb einem Verschleiß
ausgesetzt sind, müssen sie bei einer entsprechenden Verringerung ihres Durchmessers
aus dem Kreislauf entfernt und durch neue Reinigungskörper ersetzt werden. Hierfür
ist aus der JP-PS 47 22765 eine im Kreislauf angeordnete siebartige Fangvorrichtung
bekannt, bei der an einem Siebkorb und an eine Kammer unter dem Siebkorb je eine mit
einem Ventil versehene Abzugsrohrleitung derart angeschlossen ist, daß entweder für
den normalen Reinigungsbetrieb das Kühlwasser mit den Reinigungskörpern in die dem
Kreislauf zugehörige Rohrleitung strömt, oder zur Kontrolle der Reinigungskörper das
Kühlwasser durch die Siebfläche gelenkt wird und alle Reinigungskörper im Siebkorb
gefangen werden. Die im Siebkorb zurückgehaltenen Reinigungskörper werden dann herausgenommen
und sortiert, wobei die in ihrem Durchmesser zu stark verringerten Reinigungskörper
durch neue ersetzt werden. Bei dieser Einrichtung werden die aus der Kühlwasserleitung
abgeschiedenen Reinigungskörper zusammen mit einer als Trägerstoff dienenden Wassermenge
mittels einer im Zuleitungsrohr der Fangeinrichtung angeordneten Pumpe von der Siebvorrichtung
über die Fangvorrichtung und eines ihrer Ableitungsrohre in die vor dem Röhrenwärmetauscher
liegende Kühlwasserleitung gefördert. Eine solche, der Förderung eines Gemisches aus
Reinigungskörpern und Wasser dienenden Pumpe ist jedoch im Aufbau sehr umständlich,
teuer und störanfällig. Außerdem werden die geförderten Reinigungskörper schnell verschlissen
und zerstört.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der gattungsgemäßen
Art derart auszubilden, daß ein einfacherer und schonenderer Transport der Reinigungskörper
erzielt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Ableitungsrohr der Fangvorrichtung
an einer Stelle, wo der Wasserdruck niedriger als in der Siebvorrichtung ist, an die
Kühlwasserleitung o. dgl. angeschlossen und die Fangvorrichtung mit einem Bodenabsperrorgan
versehen und mit dem Entleerungsrohr über der Kühlwasserleitung oder über einem vom
Kühlwasser durchströmten Sinktopf angeordnet ist.
[0005] Diese Ausbildung hat zunächst den Vorteil, daß für den Transport während der Fangphase,
in der die Reinigungskörper der Fangvorrichtung zurückgehalten werden, ein Druckgefälle
nutzbar gemacht wird. Während bei den bekannten Ausführungen die Ableitungsrohre der
Fangvorrichtung zwischen der Kühlwasserpumpe und dem Röhrenwärmetauscher in die Kühlwasserleitung
mündeten, d. h. dem Bereich, wo der höchste Wasserdruck des ganzen Kühlwasserkreislaufes
herrscht, der sich nur mit einer Förderpumpe überwinden läßt, wird erfindungsgemäß
eine Stelle gewählt, die zu einem Druckgefälle führt. Die Stelle kann entweder an
der Saugseite der Kühlwasserpumpe der Kühlwasserleitung, wo der niedrigste Wasserdruck
des Kühlwasserkreislaufes herrscht, oder an einer drucklosen Abwasserleitung liegen.
In seltenen Fällen, wo bei einer Rückführung des Trägerwassers in die Kühlwasserleitung
oder ein anderes Leitungssystem die Druckdifferenz nicht ausreichen sollte, kann das
Ableitungsrohr auch über eine Pumpe an die Kühlwasserleitung angeschlossen sein; da
diese Pumpe nur Wasser zu fördern hat, kann sie von einfacher Ausführung sein. Ein
weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß die in der Fangvorrichtung gesammelten
Reinigungskörper nach dem Öffnen des Bodenabsperrorgans infolge ihrer Schwerkraft
unmittelbar in die Kühlwasserleitung absinken oder in den Sinktopf fallen, wo sie
von einer Bypass-Strömung des Kühlwassers in die Kühlwasserleitung eingeschleust werden.
[0006] Besonders geeignet ist eine Fangvorrichtung mit einer kegelstumpfförmigen Siebtrommel,
an deren unterer Öffnung das Bodenabsperrorgan angeordnet ist. Das Bodenabsperrorgan
ermöglicht eine Öffnung der unteren Sieböffnung im wesentlichen über ihrem ganzen
Querschnitt, so daß eine gute Entleerung erzielt wird. Das Abfangen der Reinigungskörper
läßt sich dadurch verbessern, daß über der oberen Öffnung der kegelstumpfförmigen
Siebtrommel ein Dom mit einem tangential verlaufenden Einlaufstutzen angeordnet und
das Gehäuse der Fangvorrichtung mit einem tangential verlaufenden Ablaufstutzen versehen
ist. Das Wasser-Reinigungskörper-Gemisch wird durch den tangential angeströmten Dom
schraubenförmig beschleunigt und axial in die Siebtrommel geleitet. In der Fangphase
werden die Reinigungskörper in der Siebtrommel zurückgehalten und das Wasser strömt
nach außen in eine Ringkammer, aus der es über den tangential angebrachten Ablaufstutzen
weiterströmt. Die schraubenförmige Führung in die Siebtrommel verringert den Druckverlust
erheblich. Für die Entleerungsphase wird das Ventil des Zuleitungsrohres und das Ventil
des Ableitungsrohres geschlossen, und das Bodenabsperrorgan wird geöffnet, so daß
die Reinigungskörper unmittelbar in das Kühlwasserrohr oder in den Sinktopf absinken,
der neben der Kühlwasserleitung angeordnet und mit dieser durch Bypass-Rohre verbunden
sein kann. Die Absinkgeschwindigkeit läßt sich bedarfsweise durch die Anordnung von
Stauringen o. dgl. in der Kühlwasserleitung unterhalb der Fangvorrichtung oder im
Bypass-Zuleitungsrohr anpassen.
[0007] Während bei den bekannten Einrichtungen in Verbindung mit der Förderpumpe für die
Reinigungskörper ein ständiger Kreislauf der Reinigungskörper vorgesehen ist, geht
die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß eine völlig ausreichende Reinigung der Röhrenwärmetauscher
auch mit einer zyklischen oder intermittierenden Arbeitsweise möglich ist. Besonders
durch eine zyklische Arbeitsweise wird auch der Verschleiß der Reinigungskörper verringert.
Beide Arbeitsweisen lassen sich durch eine entprechende Steuerung der der Fangvorrichtung
zugeordneten Ventile sowie des Bodenabsperrorgans einstellen. Die Fangvorrichtung
dient daher erfindungsgemäß nicht nur der Kontrolle und Regeneration der Reinigungskörper,
sondern auch als Aufbewahrungsbehältnis für die Reinigungskörper in der Phase, in
der keine Reinigung des Röhrenwärmetauschers stattfindet.
[0008] Die Erfindung ist in der Zeichnung mit zwei Ausführungsbeispielen dargestellt; es
zeigt:
Fig. 1 eine Einrichtung zum Einleiten und Abscheiden kugelförmiger Reinigungskörper
in den bzw. aus dem Kühlwasserkreislauf eines Röhrenwärmetauschers in einer schematischen
Darstellung,
Fig. 2 die der Einrichtung nach Fig. 1 zugehörige Fangvorrichtung in einem größeren
Maßstab und
Fig. 3 eine Fangvorrichtung entsprechend Fig. 2, jedoch in einer Anordnung neben dem
Kühlwasserrohr.
[0009] Wie Fig. 1 zeigt, wird Kühlwasser durch eine aus Kühlwasserrohren 2 bestehende Kühlwasserleitung
1 mittels einer Kühlwasserpumpe 3 durch einen Röhrenwärmetauscher 4 geführt. Zur Reinigung
der Rohre des Röhrenwärmetauschers 4 werden elastisch verformbare, kugelförmig ausgebildete
Reinigungskörper aus Gummi oder Kunststoff, deren Durchmesser etwas über dem Innendurchmesser
der Rohre liegt, in bestimmten Zeitabständen in das Kühlwasser eingeleitet und durch
die Rohre gedrückt. Nach Verlassen des Röhrenwärmetauschers 4 werden sie mittels einer
Siebvorrichtung 5 aus dem Hauptstrom des Kühlwassers abgeschieden und über ein Rohrleitungssystem
im Kreislauf wieder in den Hauptstrom eingeleitet. Die mit dem Sieb 6 der Siebvorrichtung
5 aus dem Kühlwasserstrom abgeschiedenen Reinigungskörper werden zusammen mit einem
kleinen Teilstrom über ein mit einem Ventil 7 versehenes Zuleitungsrohr 8 und über
ein weiteres Ventil 9 einer Fangvorrichtung 10 zugeführt. Die Fangvorrichtung 10 besitzt
eine kegelstumpfförmige Siebtrommel 11, deren Innenraum eine Fangkammer 12 für die
Reinigungskörper bildet. Unter der unteren Öffnung der Siebtrommel 11 ist ein Bodenabsperrorgan
13 angeordnet, das in der Schließstellung den ganzen Öffnungsquerschnitt der Siebtrommel
11 verschließt und einen Boden bildet.
[0010] Zwischen der Siebtrommel 11 und dem Gehäuse der Fangvorrichtung 10 befindet sich
eine Ringkammer 14, an welche über ein Ventil 15 ein mit einem weiteren Ventil 17
versehenes Ableitungsrohr 16 angeschlossen ist. Dieses Ableitungsrohr 16 ist auf der
Saugseite der Kühlwasserpumpe 3 an die Kühlwasserleitung 1 angeschlossen, wo ein geringerer
Wasserdruck als in der Siebvorrichtung 5 herrscht. Die Fangvorrichtung 10 ist bei
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 lotrecht über dem Kühlwasserrohr 2 angeordnet
und über ein kurzes Entleerungsrohr 18 mit dem Kühlwasserrohr 2 verbunden, so daß
die Reinigungskörper aus der Fangkammer 12 bei geöffnetem Bodenabsperrorgan 13 durch
Schwerkraft unmittelbar in die Kühlwasserleitung 1 gelangen. Die Sinkgeschwindigkeit
der Reinigungskugeln kann z. B. etwa 0,2 m/sec. betragen.
[0011] Wie Fig. 2 zeigt, besteht das Bodenabsperrorgan 13 aus einer in einem Gehäuse um
90° drehbar gelagerten Absperrklappe 22, die in der Schließstellung einen Boden der
Siebtrommel 11 bildet und in der Offenstellung im wesentlichen den ganzen Querschnitt
der Siebtrommel 11 freigibt. Über der oberen Öffnung der Siebtrommel 11 ist ein Dom
19 mit einem tangential verlaufenden Einlaufstutzen 20 vorhanden, durch den das einströmende
Gemisch aus Reinigungskörpern und Wasser schraubenförmig beschleunigt und axial in
die Siebtrommel 11 eingeleitet wird, wo die Reinigungskörper in der Fangkammer 12
zurückgehalten werden, während das Wasser durch die Siebtrommel 11 in die Ringkammer
14 strömt und von dort über einen tangential angeordneten Ablaufstutzen 21 in das
Ableitungsrohr 16 gelangt.
[0012] In der Fangphase sind die Ventile 7,9,15 und 17 geöffnet und das Bodenabsperrorgan
13 ist geschlossen. Zum Einleiten der Reinigungskörper in die Kühlwasserleitung 1
werden die Ventile 9 und 15 geschlossen und das Bodenabsperrorgan 13 wird geöffnet.
Die Ventile 7,17 stellen Hilfsorgane dar,-die während des Betriebes ständig geöffnet
und nur für Inspektions- und Reparaturzwecke der Fangvorrichtung 10 und der dieser
zugehörigen Einrichtungen geschlossen werden. Die Steuerung der Ventile 9,15 und des
Bodenabsperrorgans 13 kann über elektronische Steuereinrichtungen erfolgen.
[0013] Die Fangvorrichtung 10 kann auch in Fällen, wo eine Anordnung über dem Kühlwasserrohr
2 aus räumlichen Gründen nicht möglich ist, neben dem Kühlwasserrohr 2 aufgestellt
werden, wobei die in Fig. 3 gezeigten Hilfseinrichtungen Anwendung finden. Bei dieser
Ausführung ist die mit dem Bodenabsperrorgan 13 ausgerüstete Fangvorrichtung 10 über
einem Sinktopf 23 angeordnet, der durch zwei Bypass-Rohre 24,25 an das Kühlwasserrohr
2 angeschlossen ist. Bei geöffnetem Bodenabsperrorgan 13 sinken die Reinigungskörper
in den Sinktopf 23 und werden von dem durch das Bypass-Rohr 24 einströmende Kühlwasser
mitgerissen und durch das Bypass-Rohr 25 in das Kühlwasserrohr 2 eingeleitet.
[0014] Sollte in bestimmten Fällen die Druckdifferenz nicht ausreichen, um eine Strömung
durch die Fangvorrichtung 10 zu erzeugen, oder lassen die örtlichen Verhältnisse einen
Anschluß des Ableitungsrohres 16 an die Kühlwasserleitung 1 nicht zu, kann, wie in
Fig. 1 durch gestrichelte Linien angedeutet ist, anstelle des Ableitungsrohres 16
ein Ableitungsrohr 26 auch über eine Pumpe 28 an die Kühlwasserleitung 1 angeschlossen
werden. Das Ventil 27 (Hilfsfunktion) tritt an die Stelle des Ventils 17.
I. Einrichtung zum Einleiten und Abscheiden kugelförmiger Reinigungskörper in den
bzw. aus dem Kühlwasserkreislauf eines Röhrenwärmetauschers (4) o. dgl., bestehend
aus einer hinter dem Röhrenwärmetauscher (4) angeordneten, die Reinigungskörper aus
der Kühlwasserleitung (1) abscheidenden Siebvorrichtung (5) und einer parallel zum
Röhrenwärmetauscher (4) an die Kühlwasserleitung (1) angeschlossenen, siebartigen
Fangvorrichtung (10), deren Zu- und Ableitungsrohre (8,16) und Entleerungsrohr (18)
mit je einem Absperrorgan (9,15 bzw. 13) versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ableitungsrohr (16) der Fangvorrichtung (10) an einer Stelle, wo der Wasserdruck
niedriger als in der Siebvorrichtung (5) ist, an die Kühlwasserleitung (1) o. dgl.
angeschlossen und die Fangvorrichtung (10) mit einem Bodenabsperrorgan (13) versehen
und mit dem Entleerungsrohr (18) über der Kühlwasserleitung (1) oder über einem vom
Kühlwasser durchströmten Sinktopf (23) angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ableitungsrohr (16)
der Fangvorrichtung (10) auf der Saugseite der Kühlwasserpumpe (3) an die Kühlwasserleitung
(1) o. dgl. angeschlossen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ableitungsrohr (26)über
eine Pumpe (28) an die Kühlwasserleitung (1) o. dgl. angeschlossen ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fangvorrichtung
(10) mit einer kegelstumpfförmigen Siebtrommel (11) versehen ist, an deren unterer
Öffnung das Bodenabsperrorgan (13) angeordnet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß über der oberen Öffnung
der kegelstumpfförmigen Siebtrommel (11) ein Dom (19) mit einem tangential verlaufenden
Einlaufstutzen (20) angeordnet und das Gehäuse der Fangvorrichtung (10) mit einem
tangential verlaufenden Ablaufstutzen (21) versehen ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Sinktopf
(23) neben der Kühlwasserleitung (1) angeordnet und mit dieser durch Bypass-Rohre
(24,25) verbunden ist.