[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur störungssicheren Alarmauswertung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf eine Anordnung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
[0002] Bei den heute üblichen Gefahrenmeldeanlagen muß bei Ausfall der Netzspannung der
uneingeschränkte Betrieb der Anlage über einen längeren Zeitraum mit Hilfe von Akkumulatoren
sicher gestellt sein. Um die Kapazität der bereitgestellten Akkumulatoren gering zu
halten, werden die Meldelinien (Primärleitungen) im allgemeinen mit nur geringen Ruheströmen
betrieben. Zum anderen sollen bei beispielsweise einer ruhestrom-überwachten Gleichstrommeldelinie
bereits kleine Widerstandsänderungen der Meldelinie detektiert werden können. Das
Auftreten von Störspannungen bei derartigen Meldeanlagen, insbesondere das Auftreten
von Störspannungen auf solchen Leitungssystemen, führt leicht zu Fehlalarmen. Derartige
Fehlauslösungen müssen deshalb in geeigneter Weise unterdrückt werden.
[0003] Solche Störbeeinflussungen wurden bisher durch analoge Maßnahmen unterdrückt. Es
wurden beispielsweise Verzögerungsglieder mit RC-Konstanten oder Differenzierglieder
in der Anlage vorgesehen. Beispielsweise wurden in ei: ner Brandmeldeanlage in bekannten
Brandmeldern Zeitverzögerungsglieder angeordnet, die beim Überschreiten einer vorgegebenen
Alarmschwelle erst nach einer gewissen Zeit ein Alarmsignal abgeben. Wie aus der CH-PS
570 016 bekannt ist, hat sich dabei als nachteilig erwiesen, daß kurz hintereinander
auftretende Störimpulse, die beispielsweise durch Rauchstöße herorgerufen werden,
bei solchen Brandmeldern zu einer Integration des Meldesignals führen. Es kann unter
Umständen dennoch zu einer jedoch verzögerten Fehlalarmauslösung kommen. Um dies zu
vermeiden wird dort vorgeschlagen, im Brandmelder dem Schwellwertdetektor einen Integrator
nachzuschalten, der zwei Zeitkonstanten aufweist, wobei die Auflade-Zeitkonstante
größer als die Entladezeitkonstante ist.
[0004] Die dort getroffenen analogen Maßnahmen haben jedoch den Nachteil, daß die Entlade-Zeitkonstante
wegen des analogen Verhaltens der notwendigen Bauelemente nicht beliebig kurz gewählt
werden kann. Eine Einladezeit von annähernd Null ist mit einem RC-Glied oder anders
aufgebauten Integrationsgliedern nicht möglich. Dies hat weiterhin den Nachteil, daß
bei einer sehr dichten Aufeinanderfolge von Störimpulsen das Detektionssignal einer
Schwellwertschaltung immer noch aufintegriert werden kann und somit zu einem Fehlalarm
führen kann. Außerdem sind derartige Schaltungsanordnungen in IC-und Gate-Array-Schaltungen
nicht anwendbar. Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Anordnung
anzugeben, mit dem bzw. mit der in einer Gefahrenmeldeanlage auftretende Störungsimpulse
erkannt und unterdrückt werden können, um eine störungssichere Alarmauswertung zu
gewährleisten.
[0005] Die Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß den kennzeichenden Merkmalen
des Anspruchs 1 und mit der Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens gemäß dem
Anspruch 4 gelöst.
[0006] In einer Zentrale einer Gefahrenmeldeanla
ge werden die auf einer Meldelinie auftretenden Ereignisse einem Fensterdiskriminator
zugeführt, der bei Auftreten eines Ereignisses solange ein Schwellensignal am Ausgang
des Fensterdiskriminators erzeugt, solange das Eingangssignal außerhalb dem Ruhefenster
des Fensterdiskriminators liegt, d.h. einen oberen oder unteren Schwellenwert überschreitet.
Dem Fensterdiskriminator ist eine erfindungsgemäße digitale Störgrößen-Ausblendeinrichtung
nachgeschaltet, die mit dem Auftreten des Schwellensignals, also mit dem Auftreten
eines Ereignisses auf der Meldelinie, periodisch für eine vorgebbare Zeit prüft, ob
das Schwellensignal noch ansteht. Steht nach Ablauf dieser vorgegebenen Zeit das Schwellensignal
noch an, so wird das Signal an eine Meldungsauswerteeinrichtung weiter gegeben, die
dann eine Alarm- oder Störungsmeldung veranlaßt. Wenn jedoch während des Prüfvorgangs
das Schwellensignal verschwindet, weil das Ereignis auf der Meldelinie verschwunden
ist, so wird der Prüfvorgang sofort abgebrochen. Mit dem erneuten Auftreten eines
Schwellensignals am Ausgang der Schwellwertschaltung beginnt wieder der Prüfvorgang.
[0007] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich tatsächliche Meldeereignisse
von Störgrößen zu unterscheiden, da diese gegenüber den Auswertekriterien einer Meldelinie
ein differentes Zeitverhalten aufweisen. Würde während der vorgegebenen Zeit nur geprüft,
ob das Schwellensignal noch ansteht, ohne dabei ein zwischenzeitliches Verschwinden
des Schwellensignals zu berücksichtigen, so könnte, weil beim jeweiligen Aufprüfen
jedesmal das Schwellensignal ansteht, nach Ablauf der Zeit für den Prüfvorgang eine
Fehlalarmmeldung veranlaßt werden. Ein in der Zwischenzeit, beispielsweise zwischen
zwei Prüfschritten, nicht mehr anstehendes Ereignis auf der Meldelinie, weil kurzfristig
die Störimpulse verschwunden sind, würde nicht erkannt werden und zu einer Fehlmeldung
führen, wenn nicht, _wie beim erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen ist, das Verschwinden
des Schwellensignals den Prüfvorgang beendet. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß
in relativ kurzen Zeitabständen hintereinander auftretende Störimpulse zu keiner Fehlalarmauslösung
führen. Auch können sehr dicht aufeinanderfolgende Störimpulse keinen Fehlalarm auslösen,
weil das Schwellensignal nicht aufintegriert wird.
[0008] Ein weiterer Vorteil ist dadurch gegeben, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
Betriebsspannungsschwankungen keinen Einfluß auf die Störgrößen-Ausblendeinrichtung
haben können, weil kein Integrationsglied mit Kondensatoren notwendig ist, über die
unerwünschten Ausgleichströme bei Betriebsspannungsänderungen fließen und somit Fehlmeldungen
verursachen könnten.
[0009] Zweckmäßigerweise kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren für den periodischen Prüfvorgang
ein Taktgenerator zur Steuerung vorgesehen sein, dessen Taktfrequenz bei periodisch
auftretenden Störgrößen selbsttätig entsprechend dieser Störgrößen geändert werden
kann.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung können mehrere Störgrößen-Ausblendeinrichtungen vorgesehen
sein, nämlich für jede Meldelinie eine, wobei alle Störgrößen Ausblendeinrichtungen
von einem gemeinsamen Taktgenerator gesteuert werden.
[0011] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Störgrößen-Ausblendeeinrichtung
von zwei Speicherelementen gebildet, die entweder parallel oder in Serie geschaltet
sind. Dabei sind die Speicherelemente mit einen Taktsignal des Taktgeneratcrs und
mit dem Schwellensignal des Fensterdiskriminators beaufschlagt. Weitere Einzelheiten
der erfindungsgemäßen Anordnung ergeben sich aus den untergeordneten Anordnungsans
prüchen.
[0012] Anhand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren und die Anordnung hierzu
an mehreren Ausführungsbeispielen im folgenden näher erläutert.
[0013] Dabei zeigen
Fig. 1 eine prinzipielle Anordnung einer erfindungsgemäßen Störgrößen-Ausblendeinrichtung
in einer Zentrale einer Gefahrenmeldeanlage im Blockschaltbild,
Fig. 2 ein mögliches Ausführungsbeispiel der Störgrößen-Ausblendeinrichtung in Form
von zwei taktgesteuerten D-Flip-Flops in Serienschaltung zur Bewertung eines Meldezustandes,
Fig. 3 ein Impulsdiagramm entsprechend der Fig. 2,
.Fig. 4 eine Störgrößen-Ausblendeinrichtung mit zwei taktflankengesteuerten D-Flip-Flops
in Parallelschaltung,
Fig. 5 ein Pulsdiagramm entsprechend der Fig. 4,
Fig. 6 eine Störgrößen-Ausbleneinrichtung mit zwei taktflankengesteuerten D-Flip-Flops
in Serienschaltung zur Bewertung zweier Meldezustände,
Fig. 7 ein Pulsdiagramm entsprechend der Fig. 6 und
Fig. 8 eine Anordnung mehrerer Störgrößen-Ausblendeinrichtungen mit einem gemeinsamen,
steuerbaren Taktgenerator in einer Zentrale mit mehreren Meldelinien im Blockschaltbild.
[0014] In Fig. 1 ist in einer Zentrale Z einer-Gefahrenmeldeanlage schematisch die Anordnung
der erfindungsgemäßen Störgrößen-Ausblendeinrichtung SAE dargestellt. Dabei ist lediglich
eine Meldelinie ML gezeigt, obwohl im allgemeinen mehrere Meldelinien an die Zentrale
geführt sind. Beispielsweise kann für jede Meldelinie folgende Anordnung, die im Blockschaltbild
dargestellt ist, vorgesehen sein. Die Meldelinie ML führt über eine an sich bekannte
Signalbegrenzung SB, die die nachfolgenden Schalteinrichtungen vor Überspannungen
schützt, auf einen Fensterdiskriminator FD. Der Fensterdiskriminator FD ist beispielsweise
eine Schwellwertschaltung mit einem oberen und einem unteren Schwellenwert. Hat die
z.B. ruhestrom-überwachte Gleichstrom-Meldelinie (Primärleitung) ML den Ruhewert von
6 Volt, so kann die obere Schwelle 6,1 Volt und die untere Schwelle 5,9 Volt betragen.
Ruhewertschwankungen innerhalb des dadurch gebildeten Ruhefensters führen zu keinem
Meldezustand (MZ). Verändert ein Ereignis auf der Meldelinie ML den Ruhezustand (RZ),
weil der obere oder untere Schwellenwert überschritten wurde, so gibt der Fensterdiskriminator
FD an seinem Ausgang A ein Schwellensignal SWSI an die Störgrößen-Ausbleneinrichtung
SAE ab, die dem Fensterdiskriminator FD nachgeordnet ist.
[0015] Mit dem Anstehen des Schwellensignals SWSI prüft die digitale Störgrößen-Ausblendeinrichtung
SAE periodisch, z.B. taktgesteuert, eine vorgegebene Zeit, ob das Schwellensignal
SWSI immer noch ansteht. Nach Ablauf der vorgegebenen Zeit wird ein Ausgangssignal
ASI an eine Meldungsauswerteeinrichtung MAE abgegeben, wenn das Schwellensignal noch
ansteht: Mit den Verschwinden des Schwellensignals, d.h. mit dem Verschwinden des
Ereignisses auf der Meldelinie , wird der Prüfvorgang sofort abgebrochen. Mit dem
Auftreten eines erneuten Ereignisses bzw. mit dem Schwellensignal beginnt ein neuer
Prüfvorgang.
[0016] Die Meldungsauswerteeinrichtung MAE, die hier nicht dargestellt ist und nicht Gegenstand
der Erfindung ist, wertet das nun als echtes Alarmsignal anstehende Signal aus und
veranlaßt eine entsprechende Alarmgabe, z.B. optisch oder akustisch, oder gibt eine
Alarmmeldung an eine nachgeordnete Einrichtung, z.B. bei der Polizei oder bei einen
Sicherheitsdienst weiter, oder unterdrückt eine Alarmmeldung, weil der Bereich, aus
den die Alarmmeldung kommt, nicht scharf geschaltet ist.
[0017] In Fig. 2 ist eine mögliche Schaltung der erfindungsgemäßgen digitalen Störgrößen-Ausblendeinrichtung
gezeigt. Zwei hintereinander geschaltete Delay-Flip-Flops DFF1 und DFF2 werden von
einem Taktgenerator TG am jeweiligen Takteingang TE der D-Flip-Flops DFF1 und DFF2
mit dem Taktsignal TS beaufschlagt. Das Schwellensignal SWSI führt vom Ausgang des
Fensterdiskriminators an den D-Eingang des ersten Flip-Flops DFFI und an den jeweiligen
Setzeingang S der.beiden D-Flip-Flops DFF1 und DFF2. Der Ausgang Q des ersten D-Flip-Flops
DFF1 führt auf den D-Eingang des zweiten D-Flip-Flops DFF2. Vom Ausgang Q des zweiten
D-Flip-Flops DFF2 führt das Ausgangssignal ASI auf die Meldungsauswerteeinrichtung
MEA.
[0018] In Fig. 3 ist entsprechend der Fig. 2 ein Pulsdiagramm dargestellt. Unterhalb dem
Taktsignal TS mit einer Taktzeit von T ist das Schwellensignal SWSI dargestellt, das
sich entweder im Ruhezustand RZ oder im Meldezustand MZ befindet. Darunter ist das
Ausgangssignal ASI dargestellt, das entsprechend der Störgrößen-Ausblendeinrichtung
einen tatsächlichen Ruhezustand RZ' oder einen echten Meldezustand MZ' repräsentiert.
Zum Zeitpunkt tl steht die positive Taktflanke des Taktsignals TS an. Zum Zeitpunkt
t2 steht die zweite positive Taktflanke des Taktsignals an. Zu beiden Zeitpunkten
steht kein Schwellensignal SWSI an, so daß am Eingang der Störgrößen-Ausblendeinrichtung
kein Meldezustand (MZ) ansteht. Zum Zeitpunkt t3 jedoch ändert sich das Schwellensignal
SWSI vom Ruhezustand RZ in den Meldezustand MZ. Dieses Signal steht nun am DEingang
des ersten D-Flip-Flops DFF1 und gleichzeitig am jeweiligen Setzeingang S der beiden
D-Flip-Flops. Zum Zeitpunkt t4 steht das Schwellensignal SWSI noch immer an, so daß
mit der Anstiegsflanke des Taktsignals TS (positive Flankensteuerung) das erste D-Flip-Flop
DFF1 ausgelöst wird und am Ausgang Q des ersten D-FlipFlops DFF1 das Eingangssignal,
d.h. das Schwellensignal SWSI ansteht. Dieses Schwellensignal SWSI steht somit am
D-Eingang des zweiten D-Flip- Flops DFF2 an, so daß das zweite D-Flip-Flop DFF2 für
die Übernahme des am D-Eingang anstehenden Signals vorbereitet ist.
[0019] Mit dem folgenden positiven Taktimpuls, also zum Zeitpunkt t5, wird das anstehende
Signal übernommen, so daß am Ausgang Q des zweiten D-Flip-Flops DFF2 das Schwellensignal
SWSI als Ausgangssignal ASI ansteht, sofern nicht in der Zwischenzeit das Schwellensignal
verschwunden ist. Deshalb muß das Schwellensignal SWSI auch am Setzeingang S des jeweiligen
D-Flip-Flops anstehen. Mit dem Verschwinden des Schwellensignals SWSI werden nämlich
die Flip- Flops sofort zurückgesetzt, so daß das Ausgangssignal ASI ebenfalls sofort
verschwindet. Es gelangt also das Ausgangssignal ASI als echter Melderzustand MZ'
nur an die Meldungsauswerteeinrichtung MAE, wenn das Schwellensignal SWSI mindestens
eine Taktlänge T ununterbrochen ansteht. Zum Zeitpunkt t6 verschwindet das Schwellensignal
SWSI, so daß das Ausgangssignal ASI wieder verschwindet (RZ'). Weitere auftretende
Schwellensignale SWSI, also kurzzeitig auftretende Ereignisse (Störimpulse) auf der
Meldelinie, die einen Meldezustand bedeuten, wirken sich erst als echter Meldezustand
MZ' zum Zeitpunkt t9 aus, nachdem das Schwellensignal SWSI zum Zeitpunkt t7 aufgetreten
ist. Zum Zeitpunkt t8 wird mit der positiven Taktflanke des Taktsignals TS des Schwellensignal
SWSI auf den D- Eingang des zweiten D-Flip-Flops DFF2. Damit wird mit dem positiven
Taktimpuls zum Zeitpunkt t9 das Schwellensignal an den Q-Ausgang des zweiten D-Flip-Flops
gegeben. Mit dem Verschwinden des Schwellensignals SWSI zum Zeitpunkt t10 verschwindet
auch das Ausgangssignal ASI.
[0020] In Fig. 4 ist eine andere Ausführungsform der Störgrößen-Ausblendeinrichtung gezeigt.
Sie ist von zwei parallel geschalteten D-Flip-Flops 0FFl und DFF2 gebildet, die von
einem Taktgenerator TG mit dem Taktsignal TS derart beaufschlagt werden, daß mit der
positiven Taktflanke das erste D-Flip-Flop DFF1 an seinem Takteingang TE angesteuert
wird und mit der negativen Taktflanke das zweite D-Flip-Flop DFF2 an seinem Takteingang
TE angesteuert wird. Zu diesen Zweck ist dem Takteingang TE des zweiten D-Flip-Flops
DFF2 eine Negationsglied G2 vorgeschaltet. Das Schwellensignal SWSI ist an beide D-Eingänge
und gleichzeitig an beide Setzeingänge S der jeweiligen D-Flip-Flops DFF1 und DFF2
geführt. Der jeweilige Ausgang Q der beiden Flip-Flops führt auf ein NOR-Glied Gl,
dessen Ausgangssignal ASI auf die hier nicht gezeigte Meldungsauswerteeinrichtung
MAE führt.
[0021] In Fig. 5 ist entsprechend der Fig. 4 das Pulsdiagramm dargestellt. Dabei ist die
Taktfrequenz des Taktsignals TS halb so groß gewählt und dargestellt wie bei Fig.
3, um ähnliche Verhältnisse wie in Fig. 3 gezeigt, zu haben. In Fig. 5 ist unter dem
Taktsignal TS das Schwellensignal SWSI mit den unterschiedlichen Ruhe- und Meldezuständen
RZ und MZ dargestellt. Darunter ist das Ausgangssignal ASI dargestellt, daß den tatsächlichen
Ruhezustand RZ' und den echten Meldezustand MZ' zeigt.
[0022] Bei der Erläuterung der Fig. 2 und 3 wurde gesagt, daß mit dem Auftreten eines Ereignisses
auf der Meldelinie ein Schwellensignal ansteht. Da es allgemein üblich ist, mit negativer
Logik zu arbeiten, ist es so, daß mit dem Auftreten eines Ereignisses auf der Meldelinie
ein sonst normalerweise anstehendes Schwellensignal verschwindet und dementsprechend
die entsprechenden Abläufe in der Schaltung stattfinden, so daß dann tatsächlich das
Ausgangssignal verschwindet, wenn ein echter Meldezustand (MZ') ansteht. Ein Ausgangssignal
ASI steht an, wenn ein tatsächlicher Ruhezustand RZ' ansteht. Im Ausführungsbeispiel
gemäß der Fig. 4 und der entsprechenden Fig. 5 soll der Sachverhalt entsprechend erläutert
werden. Mit dem Auftreten eines Ereignisses auf der Meldelinie verschwindet das Eingangssignal
der Störgrößen Ausblendeinrichtung, d.h. das Schwellensignal SWSI geht vom Ruhezustand
RZ ("H"-Zustand) in den Meldezustand MZ ("L"-Zustand) über. Da dieses Signal sehr
kurzfristig ist und auch später auftretende Signale nur kurze Zeit sich auswirken,
ändert sich der tatsächliche Ruhezustand RZ' (Ausgangssignal ASI) bis zum Zeitpunkt
t4. Zum Zeitpunkt t2 wird mit dem Auftreten eines Ereignisses auf der Meldelinie das
Schwellensignal SWSI von seinem Ruhezustand RZ in den Meldezustand MZ geändert. Dadurch
steht der Meldezustand MZ, d.h. das Schwellensignal SWSI ist logisch "L", an den jeweiligen
D-Eingang des D-Flip-Flops an. Zum Zeitpunkt t3 wird mit der negativen Taktflanke
des Taktsignals TS das "L-Signal" an den Ausgang Q des zweiten D-Flip-Flops DFF2 und
damit zum zweiten Eingang des ODER-Gliedes Gl gegeben.
[0023] Mit der folgenden positiven Taktflanke wird der "L-Wet" des Schwellensignals SWSI
an den Ausgang Q des ersten D-Flip-Flops DFF1 und damit an den ersten Eingang des
ODER-Gliedes Gl gegeben. Dadurch geht das Ausgangssignals ASI des ODER-Gliedes Gl
vom "H" in den "L"-Zustand über, so daß zum Zeitpuntk t4 ein echter Meldezustand MZ'
an die Meldungsauswerteeinrichtung MAE gegeben wird. Verschwindet zum Zeitpunkt t5
das Ereignis auf der Meldelinie, so wird das Schwellensignals SWSI wieder "H" (Ruhezustand
RZ). Gleichzeitig werden die beiden Flip-Flops DFF1 und DFF2 auf "H" gesetzt (Ausgang
Q), so daß am Ausgang vom ODER-Glied Gl das Ausgangssignal ASI "H" ist, also ein tatsächlicher
Ruhezustand RZ' an die Meldungsauswerteeinrichtung MAE gegeben wird.
[0024] Gibt zum Zeitpunkt t6 das Schwellensignal SWSI einen Meldezustand MZ ("L"-Zustand)
an, so kommt dieser jedoch nicht zum Tragen, weil dieser Meldezustand bei der nächstmöglichen
positiven Taktflanke (zum Zeitpunkt t7) schon wieder in den Ruhezustand RZ ("H"-Zustand)
übergegangen ist. Der seit dem Zeitpunkt t8 anstehende Meldezustand MZ des Schwellensignals
SWSI bewirkt mit der negativen Taktflanke zum Zeitpunkt t9 die Übergabe des MeldezustandsMZ
an den Ausgang Q des zweiten Flip- Flops DFF2 ("L"-Zustand). Mit der folgenden positiven
Taktflanke wird zum Zeitpunkt t10 das "L"-Signal (Meldezustand MZ) an den Ausgang
Q des ersten Flip-Flops DFF1 gegeben, so daß das Ausgangssignal ASI des ODER-Gliedes
Gl ebenfalls den "L"-Zustand und somit einen echten Meldezustand MZ' aufweist. Dieser
echte Meldezustand MZ' geht zum Zeitpunkt tll mit dem Verschwinden des Ereignisses,
d.h. das Schwellensignal SWSI ist "H"(Ruhezustand RZ), wieder in den tatsächlichen
Ruhezustand RZ' (Ausgangssignal ASI ist "H") über.
[0025] Mit der in Fig. 6 dargestellten Schaltungsanordnung einer Störgrößen-Ausblendeinrichtung
können zwei verschiedene Meldekriterien, nämlich die Meldezustände MZ1 und MZ2 überwacht
werden, die als echte Melderzustände MZ'l und MZ'2 als Ausgangssignal ASI an die Meldungsauswerteeinrichtung
MAE gegeben werden. Die Störgrößen-Ausblendeinrichtung weist zwei hintereinandergeschaltete
D-Flip- Flops DFFl und DFF2 auf, die mit einen Taktsignal TS eines Taktgenerators
TG am jeweiligen Takteingang TE beaufschlagt sind. Das Eingangssignal, d.h. das Schwellensignal
SWSI ist auf den D-Eingang des ersten Flip-Flops DFF1 und im Gegensatz zum Auführunsbeispiel
gemäß der Fig. 2 sowohl auf ein UND-Glied G3 als auch auf ein NOR-Glied G4 geführt.
Der Ausgang des UND-Gliedes G3 führt jeweils auf den Setzeingang S der beiden D-FlipFlops
DFF1 und DFF2 und der Ausgang des NOR-Gliedes G4 führt jeweils auf den Resept-Eingang
R beider D-FlipFlops DFF1 und DFF2. Der Ausgang Q des ersten Flip-Flops DFF1 ist mit
den D-Eingang des zweiten Flip-Flops DFF2 verbunden. Am Ausgang Q des zweiten Flip-Flops
DFF2 steht das Ausgangssignal ASI an, das einerseits zur Meldungsauswerteeinrichtung
MAE und andererseits auf den jeweiligen zweiten Eingang des UND-Gliedes G3 und des
NOR-Gliedes G4 führt.
[0026] In Fig. 7 ist entspechend zur Fig. 6 das Pulsdiagramm dargestellt. Unterhalb dem
Taktsignal TS ist das Schwellensignal SWSI mit zwei Meldezuständen MZ1 und MZ2 dargestellt,
wobei der erste Meldezustand MZ1 dem "H"- und der zweite Meldezustand MZ2 den "L"-Zustand
entspricht. Das Ausgangssignal ASI des zweiten Flip-Flops DFF2 gibt die echten Meldezustände
MZ' an, nämlich den Meldezustand MZ'l mit dem "H"- und den Meldezustand MZ'2 mit den
"L"-Pegel. Kurzfristige Meldezustandsänderungen, die kleiner als die Zeitdauer T der
Taktfrequenz sind, wirken sich auf das Ausgangssignal ASI nicht aus. Eine zum Zeitpunkt
tl auftretende Meldezustandsänderung des Schwellensignals SWSI vom "L"-(MZ2) auf den
"H"-(MZI)Zustand steht bis zum Zeitpunkt t4 ununterbrochen an. Das Ausgangssignal
ASI geht zum Zeitpunkt t3 vom zweiten Meldezustand MZ'2 in den ersten Meldezustand
MZ'l über. Der "H"-Pegel am Q Ausgang des zweiten Flip-Flopos DFF2 und der "H"-Pegel
des Schwellensignals SWSI bewirkt einen "H"-Pegel am jeweiligen Setzeingang S der
beiden Flip-Flops DFF1 und D
FF2. Mit der Änderung des Schwellensignals SWSI vom "H"-Zustand in den "L"-Zustand
(MZ2) zum Zeitpunkt t4 wird erst zum Zeitpunkt t7 eine Änderung des Ausgangssignals
ASI bewirkt, denn die kurzfristigen Zustandsänderungen des Schwellensignals SWSI nach
dem Zeitpunkt t4 haben noch keinen Einfluß auf das Ausgangssignals ASI. Erst nachdem
nach dem Zeitpunkt t5 der zweite Meldezustand
MZ2 des Schwellensignals SWSI ununterbrochen für zwei unmittelbar hintereinander folgende
positive Taktflanken, nämlich zum Zeitpunkt t6 und zum Zeitpunkt t7, angestanden hat
wird das Ausgangssignal ASI von dem Meldezustand MZ'l in den Meldezustand MZ'2 geändert.
[0027] In Fig. 8 ist eine.Anordnung im Slockschaltbild gezeigt, bei der in der Zentrale
mehrere Störgrößen-Ausblendeinrichtungen SAE'1 bis SAE'n mit einem gemeinsamen Taktgenerator
TG angesteuert (TG) werden. Im übrigen ist die Anordnung ähnlich der Fig. 2. Es führt
jeweils eine Meldelinie ML1, ML2,...an eine Signalbegrenzung SB1, SB2,.... Dieser
wiederum führt auf den Fensterdiskriminator FD1, FD2, ..., dessen Ausgang mit dem
Schwellensignal zur Störgrößen-Ausblendeinrichtung SAI führt. Das Ausgangssignal ASI
führt zur Meldungsauswerteeinrichtung MAE1, MAE2,.... Mit dieser Schaltungsanordnung
kann die Taktfrequenz bei periodisch auftretenden Störgrößen entsprechend diesen Stör
- größen geändert werden, so daß derartige Störungen leichter zu eliminieren sind.
Eine Anordnung zum Erkennen der periodisch auftretenden Störgrößen ist hier nicht
eigens dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0028]
ML Meldelinie (Primärleitung)
Z Zentrale
SB Signalbegrenzung
FD Fensterdiskriminator
T vorgegebene Zeit (z.B. Taktfrequenz)
TG Taktgenerator
TS Taktsignal
TE Takteingang
DFF D-Flip-Flop (Verzögerungs Flip-Flop)
SAE Störgrößen-Ausblendeinrichtung
MAE Meldungsauswerteeinrichtung
SWSI Schwellensignal (am Ausgang A vom Fensterdiskriminator)
ASI Ausgangssignal der Störgräßen-Ausblendeinrichtung
RZ Ruhezustand
MZ Meldezustand
G Logisches Schaltglied
1. Verfahren zur störungssicheren Alarmauswertung einer Meldelinie (Primärleitung) einer Gefahrenmeldeanlage, bei der in einer Zentrale die
jeweiligen Meldelinien-Zustände ausgewertet werden,
dadurch gekennzeichnet , daß ein auf der Meldelinie (ML) auftretendes Ereignis am
Ausgang (A) eines in der Zentrale (Z) angeordneten Fensterdiskriminators (FD) ein
Schwellensignal (SWSI) erzeugt, solange das Eingangssignal des Fensterdiskriminators
(FD) einen oberen oder unteren Schwellenwert überschreitet, und daß eine dem Fensterdiskriminator
(FD) nachgeschaltete digitale Störgrößen-Ausblendeinrichtung (SAE) mit dem Auftreten
des Schwellensignals (SWSI) periodisch eine vorgegebene Zeit lang prüft, ob das Schwellensignal
(SWSI) noch ansteht und erst nach Ablauf dieser vorgegebenen Zeit ein Ausgangssignal
(ASI) an eine Meldungsauswerteeinrichtung (MAE) abgibt, wobei mit dem Verschwinden
des Ereignisses der Prüfvorgang abgebrochen wird und erneut beginnt, wenn wieder ein
Schwellensignal (SWSI) ansteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der periodische Prüfvorgang von einem Taktgenerator (TG)
gesteuert wird, wobei bei periodisch auftretenden Störgrößen die Taktfrequenz selbsttätig
entsprechend der periodischen Störgröße geändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet , daß für jede Meldelinie (ML1, ML2,...) eine Störgrößen-Ausblendeinrichtung
(SAE) vorgesehen ist, wobei sämtliche Störgrößen-Ausblendeinrichtungen (SAE) von einem
gemeinsamen Taktgenerator (TG) gesteuert werden.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Störgrößen-Ausblendeinrichtungen (SAE) von einem Taktgenerator
(TG) und von zwei seriell oder parallel angeordneten und miteinander verknüpften Speicherelementen
(FF1, FF2) gebildet ist, die mit dem Schwellensignal (SWSI) und dem Taktsignal (TS)
beaufschlagt sind.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet , daß die zwei Speicherelemente von zwei seriell geschalteten
D-Flip-Flops (DFF1, DFF2) gebildet sind, deren jeweiliger Takteingang (TE) mit dem
Taktsignal (TS) und deren jeweiliger Setzeingang (S) mit dem Schwellensignal (SWSI)
beaufschlagt sind, daß das Schwellensignal am D-Eingang (D) des ersten D-Flip-Flops
(DFF1) ansteht und daß der Ausgang (Q) des ersten D-Flip-Flops (DFF1) auf dem D- Eingang
(D) des zweiten D-Flip-Flops (DFF2) und der Ausgang (Q) des zweiten D-Flip-Flops (DFF2)
auf die Meldungsauswerteeinrichtung (MAE) führt, wobei ein Kriterium (MZ) einer jeweiligen
Meldelinie (ML) bewertet wird.
6. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet , daß die zwei Speicherelemente von zwei parallel geschalteten
D-Flip- Flops (DFF1, DFF2) gebildet sind, deren jeweiliger D-Eingang (D) und jeweiliger
Setzeingang (S) mit dem Schwellensignal (SWSI) beaufschlagt sind, daß das Taktsignal
(TS) am Takteingang (TE) des ersten D-Flip-Flops (DFF1) unmittelbar und am Takteingang
(TE) des zweiten D-Flip- Flops (DFF2) invertiert (G2) ansteht, und daß der jeweilige
Ausgang (Q) der beiden D-Flip-Flops (DFF1, DFF2) über ein ODER-Glied (Gl) auf die
Meldungsauswerteeinrichtung (MAE) führt, wobei ein Kriterium (MZ) einer jeweiligen
Meldelinie (ML) ausgewertet wird.
7. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet , daß die zwei Speicherelemente von zwei seriell geschalteten
D-Flip-Flops (DFF1, DFF2) gebildet sind, deren jeweiliger Takteingang (TE) mit dem
Taktsignal (TS) beaufschlagt ist, daß das Schwellensignal (SWSI) am D-Eingang (D)
des ersten D-Flip-Flops (DFF1), am ersten Eingang eines UND-Gliedes (G3) und am ersten
Eingang eines NOR-Gliedes (G4) ansteht, daß das Ausgangssignal (ASI) des zweiten D-Flip-
Flops (DFF2), das mit seinem D-Eingang mit dem Q-Ausgang des ersten D-Flip-Flops (DFF1)
verbunden ist, auf den zweiten Eingang des UND-Gliedes (G3) und den zweiten Eingang
des NOR Gliedes (G4) führt, und daß der Ausgang des UND-Gliedes (G3) mit dem jeweiligen
Setzeingang (S) und der Ausgang des NOR-Gliedes (G4) mit dem jeweiligen Reseteingang
(R) der beiden D-Flip-Flops (DFF1, DFF2) verbunden ist, wobei mit dem zur Meldungsauswerteeinrichtung
(MAE) geführten Ausgangssignal (ASI) des zweiten D-Flip- Flops (DFF2) zwei Kriterien
(MZ1, MZ2) einer jeweiligen Meldelinie (ML) bewertet werden.