[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Imidazo[4,5-c]-pyridin-one der allgemeinen
Formel

deren Tautomere und deren Säureadditionssalze, insbesondere deren physiologisch verträgliche
Säureadditionssalze mit anorganischen oder organischen Säuren, welche wertvolle pharmakologische
Eigenschaften aufweisen, insbesondere eine Wirkung auf die Kontraktilität des Herzmuskels.
[0002] In der obigen allgemeinen Formel I bedeutet einer der Reste A oder B eine Methingruppe
und der andere der Reste A oder B eine Carbonylgruppe, R
1 eine Alkylmercapto-, Alkylsulfinyl- oder Alkylsulfonylgruppe und
[0003] R
2 eine Alkoxygruppe, wobei der Alkylteil jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatome enthalten
kann.
[0004] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit die neuen Imidazo[4,5-c]pyridin-4-one
und Imidazo[4,5-c]pyridin-6-one der obigen allgemeinen Formel I, deren Tautomere,
deren Säureadditionssalze, insbesondere deren physiologisch verträgliche Säureadditionssalze
mit anorganischen oder organischen Säuren, und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel
sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
[0005] Für die bei der Definition der Reste R
1 und R
2 eingangs erwähnten Bedeutungen kommt beispielsweise
[0006] für R
1 die der Methylmercapto-, Äthylmercapto-, n-Propylmercapto-, Isopropylmercapto-, Methylsulfinyl-,
Äthylsulfinyl-, n-Propylsulfinyl-, Isopropylsulfinyl-, Methylsulfonyl-, Äthylsulfonyl-,
n-Propylsulfonyl- oder Isopropylsulfonylgruppe und
[0007] für R
2 die der Methoxy-, Äthoxy-, n-Propoxy- oder Isopropoxygruppe in Betracht.
[0008] Bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel I sind jedoch diejenigen, in denen
der Rest R
1 in 4-Stellung und der Rest R
2 in 2-Stellung des Phenylkerns steht.
[0009] Erfindungsgemäß erhält man die neuen Verbindungen nach folgenden Verfahren:
a) Cyclisierung einer gegebenenfalls im Reaktionsgemisch hergestellten Verbindung
der allgemeinen Formel

in der einer der Reste A' oder B' eine Methingruppe und der andere der Reste A'
oder B' eine Carbonylgruppe oder eine Alkoxymethingruppe, wobei die Alkoxygruppe 1
bis 3 Kohlenstoffatome enthalten kann, einer der Reste X oder Y ein Wasserstoffatom
und der andere der beiden Reste X und Y oder beide Reste X und Y eine Gruppe der Formel

darstellen, in der R1 und R2 wie eingangs definiert sind, Z1 und Z2, die gleich oder verschieden sein können, Halogenatome, gegebenenfalls substituierte
Aminogruppen oder gegebenenfalls durch niedere Alkylgruppen substituierte Hydroxy-
oder Mercaptogruppen oder
[0010] Z
1 und Z
2, zusammen ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, eine gegebenenfalls durch eine Alkylgruppe
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen mono- oder disubstituierte Iminogruppe, eine Alkylendioxy-
oder Alkylendithiogruppe mit jeweils 2 oder 3 Kohlenstoffatomen bedeuten.
[0011] Die Cyclisierung wird zweckmäßigerweise in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
wie Ethanol, Isopropanol, Eisessig, Benzol, Chlorbenzol, Toluol, Xylol, Glycol, Glycolmonomethylether,
Diethylenglycoldimethylether, Sulfolan, Dimethylformamid, Tetralin oder in einem Überschuß
des zur Herstellung der Verbindung der allgemeinen Formel II verwendeten Acylierungsmittel,
z.B. in dem entsprechenden Nitril, Anhydrid, Säurehalogenid, Ester, Amid oder Methojodid,
beispielsweise bei Temperaturen zwischen 0 und 250°C, vorzugs- weise jedoch bei der
Siedetemperatur des Reaktionsgemisches, gegebenenfalls in Gegenwart eines Kondensationsmittels
wie Phosphoroxychlorid, Thionylchlorid, Sulfurylchlorid, Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäure,
Salzsäure, Phosphorsäure, Polyphosphorsäure, Essigsäureanhydrid oder gegebenenfalls
auch in Gegenwart einer Base wie Kaliumäthylat oder Kalium- tert.butylat durchgeführt.
Die Cyclisierung kann jedoch auch ohne Lösungsmittel und/oder Kondensationsmittel
durchgeführt werden.
[0012] Bei Einsatz einer Verbindung der allgemeinen Formel II, in der einer der Reste A'
oder B' eine Alkoxymethingruppe darstellt, kann die Alkoxymethingruppe während der
Umsetzung oder auch nachträglich, z.B. durch saure oder alkalische Hydrolyse, in eine
Carbonylgruppe übergeführt werden. Hierbei wird die nachträgliche Hydrolyse vorzugsweise
in Gegenwart einer Säure wie Schwefelsäure, Salzsäure, Phosphorsäure oder p-Toluolsulfonsäure
bei Temperaturen zwischen 80 und 120°C durchgeführt.
[0013] b) Zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der R
1 eine Alkylsulfinyl- oder Alkylsulfonylgruppe darstellt:
[0014] Oxidation einer Verbindung der allgemeinen Formel

in der
R2, A und B wie eingangs definiert sind und
R1' eine Alkylmercapto- oder Alkylsulfinylgruppe mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
darstellt.
[0015] Die Oxidation wird vorzugsweise in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch,
z.B. in Wasser, Wasser/Pyridin, Aceton, Eisessig, verdünnter Schwefelsäure oder Trifluoressigsäure,
je nach dem verwendeten Oxidationsmittel zweckmäßigerweise bei Temperaturen zwischen
-80 und 100°C durchgeführt.
[0016] Zur Herstellung einer Alkylsulfinylverbindung der allgemeinen Formel I wird die Oxidation
zweckmäßigerweise mit einem Äquivalent des verwendeten Oxidationsmittels durchgeführt,
z.B. mit Wasserstoffperoxid in Eisessig, Trifluoressigsäure oder Ameisensäure bei
0 bis 20°C oder in Aceton bei 0 bis 60°C, mit einer Persäure wie Perameisensäure in
Eisessig oder Trifluoressigsäure bei 0 bis 50°C oder mit m-Chlorperbenzoesäure in
Methylenchlorid oder Chloroform bei -20 bis 60°C, mit Natriummetaperjodat in wässrigem
Methanol oder Äthanol bei -15 bis 25°C, mit Brom in Eisessig oder wässriger Essigsäure,
mit N-Brom-succinimid in Äthanol, mit tert.Butyl-hyprochlorit in Methanol bei -80
bis -30°C, mit Jodbenzodichlorid in wässrigem Pyridin bei 0 bis 50°C, mit Salpetersäure
in Eisessig bei 0 bis 20°C, mit Chromsäure in Eisessig oder in Aceton bei 0 bis 20°C
und mit Sulfurylchlorid in Methylenchlorid bei -70°C, der hierbei erhaltene Thioäther-Chlor-Komplex
wird zweckmäßigerweise mit wäßrigem Äthanol hydrolysiert.
[0017] Zur Herstellung einer Alkylsulfonylverbindung der allgemeinen Formel I wird die Oxidation
zweckmäßigerweise mit einem bzw. mit zwei oder mehr Äquivalenten des verwendeten Oxidationsmittels
durchgeführt, z.B. mit Wasserstoffperoxid in Eisessig, Trifluoressigsäure oder in
Ameisensäure bei 20 bis 100°C oder in Aceton bei 0 bis 60°C, mit einer Persäure wie
Perameisensäure oder m-Chlorperbenzoesäure in Eisessig, Trifluoressigsäure, Methylenchlorid
oder Chloroform bei Temperaturen zwischen 0 und 60°C, mit Salpetersäure in Eisessig
bei 0 bis 20°C, mit Chromsäure oder Kaliumpermanganat in Eisessig, Wasser/Schwefelsäure
oder in Aceton bei 0 bis 20°C.
[0018] Die erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel I können anschließend gewünschtenfalls
in ihre physiologisch verträglichen Säureadditionssalze mit anorganischen oder organischen
Säuren übergeführt werden. Als Säuren kommen hierfür beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Furmarsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, Zitronensäure,
Milchsäure, Maleinsäure oder Methansulfonsäure in Betracht.
[0019] Die als Ausgangsstoffe verwendeten Verbindungen der allgemeinen Formeln II und III
sind teilweise literaturbekannt bzw. erhält man sie nach literaturbekannten Verfahren.
So erhält man beispielsweise die als Ausgangsstoffe verwendeten Verbindungen der allgemeinen
Formel II durch Acylierung der entsprechenden o-Diaminoverbindungen bzw. durch Reduktion
der entsprechenden Acylamino-nitro-Verbindungen sowie die Verbindungen der allgemeinen
Formel III durch anschließenden Ringschluß (siehe BE-PS 810.545 und EP-A-0.024.290).
[0020] Wie bereits eingangs erwähnt weisen die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel
I, deren Tautomere und deren physiologisch verträgliche Säureadditionssalze überlegene
pharmakologische Eigenschaften auf, insbesondere eine Blutdruck-und/oder positiv inotrope
Wirkung.
[0021] Beispielweise wurde die Verbindung
A = 2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]-pyridin-6-on
auf ihre biologischen Eigenschaften wie folgt untersucht:
Bestimmung der Blutdruckwirkung und der positiv inotropen Wirkung an der narkotisierten
Katze
[0022] Die Untersuchungen wurden an Katzen durchgeführt, die mit Pentobarbital-Natrium (40
mg/kg i.p.) narkotisiert waren. Die Tiere atmeten spontan. Der arterielle Blutdruck
wurde in der Aorta abdominalis mit einem Statham-Druckwandler (P 23 Dc) gemessen.
Für die Erfassung der positiv inotropen Wirkung wurde mit einem Kathetertipmanometer
(Millar PC-350 A) der Druck in der linken Herzkammer gemessen. Daraus wurde der Kontraktilitätsparamter
dp/dt
max mittels eines Analogdifferenzierers gewonnen. Die zu untersuchenden Substanzen wurden
in eine Vena femoralis injiziert. Als Lösungsmittel diente Polydiol 200. Jede Substanz
wurde an mindestens 3 Katzen geprüft, Dosis 2 mg/kg i.v..
[0023] Die nachfolgende Tabelle enthält die Mittelwerte:

[0024] Die neuen Verbindungen sind gut verträglich, so konnten bei der Untersuchung der
Substanz A keinerlei herztoxische Wirkungen bzw. Kreislaufschäden beobachtet werden.
[0025] Aufgrund ihrer pharmakologischen Eigenschaften eignen sich die erfindungsgemäß hergestellten
Verbindungen der allgemeinen Formel I sowie deren physiologisch verträgliche Säureadditionssalze
zur Behandlung von Herzinsuffizienzen unterschiedlicher Genese, da sie die Kontraktionskraft
des Herzens steigern.
[0026] Hierzu lassen sich die neuen Verbindungen sowie deren physiologisch verträgliche
Säureadditionssalze, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Wirksubstanzen, in
die üblichen pharmazeutischen Anwendungsformen wie Tabletten, Dragees, Pulver, Suppositorien,
Suspensionen, Ampullen oder Tropfen einarbeiten. Die Einzeldosis beträgt hierbei 1-4
x täglich 0,1 - 5 mg/kg Körpergewicht, vorzugsweise jedoch 0,5 - 2,0 mg/kg Körpergewicht.
[0027] Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern:
Beispiel 1
2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]-pyridin-6-on
a) 4-(2-Methoxy-4-methylmercapto-benzoylamino)-5-nitro-1H-pyridin-2-on
[0028] 0,45 g 4-Amino-5-nitro-lH-pyridin-2-on und 0,87 g 2-Methoxy-4-methylmercapto-benzoylchlorid
werden in 10 ml Chlorbenzol 8 Stunden zum Rückfluß erhitzt. Das ausgefallene Produkt
wird abgesaugt, mit Methylenchlorid gewaschen und als Rohprodukt weiterverwendet.
Ausbeute: 0,72 g (57 % der Theorie).
b) 2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo[4,5=c]-pyridin-6-on
[0029] 0,6 g rohes 4-(2-Methoxy-4-methylmercapto-benzoylamino)-5-nitro-lH-pyridin-2-on werden
in 10 ml Eisessig gelöst, mit zwei Spatelspitzen Eisenpulver versetzt und zunächst
30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird noch 20 Minuten zum Rückfluß
erhitzt, filtriert und das Filtrat im Vakuum eingedampft. Das erhaltene Produkt wird
durch Chromatographie an Kieselgel (Elutionsmittel: Methylenchlorid/Ethanol = 100:2
bis 100:15) gereinigt. Ausbeute: 0,13 g (22 % der Theorie), Schmelzpunkt: 236-238°C.
Beispiel 2
2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]-pyridin-4-on
[0030] 0,88 g 2-Methoxy-3,4-diamino-pyridin-hydrochlorid und 1,08 g 2-
Methoxy-4-methylmercapto-benzoylchlorid werden innig vermischt und in 120°C warme Polyphosphorsäure
eingerührt. Man hält noch eine Stunde bei dieser Temperatur, gießt auf Wasser, stellt
ammoniakalisch und reinigt den ausgefallenen Niederschlag über eine Kieselgelsäule
(Elutionsmittel: Methylenchlorid/Methanol = 100:10). Ausbeute: 0,22 g (15 % der Theorie),
Schmelzpunkt: 243-245°C.
Beispiel 3
2-(2-Methoxy-4-methylsulfinyl-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]-pyridin-4-on
[0031] 0,3 g 2- (2-Methoxy-4 -methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo-[4,5-c]pyridin-4-on werden
in 10 ml 50%iger Essigsäure suspendiert und dazu 0,2 g wasserfreies Natriumacetat
gegeben. Das Gemisch wird unter Rühren tropfenweise mit 0,15 g Brom, gelöst in 2 ml
Eisessig, versetzt. Nach Beendigung der Reaktion wird auf Eis gegossen und der ausgefallene
Niederschlag aus Ethanol umkristallisiert. Schmelzpunkt: 267-272°C (Zersetzung)
Beispiel 4
2-(2-Methoxy-4-methylsulfonyl-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]-pyridin-4-on
[0032] 0,14 g 2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo-[4,5-c]pyridin-4-on werden
in 10 ml Eisessig gelöst, mit 0,5 ml 30%igem Wasserstoffperoxid versetzt und 2 Stunden
auf 40-50°C erwärmt. Die Reaktionsmischung wird weitgehend eingedampft, mit Eiswasser
versetzt und der ausgefallene Niederschlag abgesaugt. Schmelzpunkt: 290°C (Zersetzung)
Beispiel 5
[0033] 2-(2-Methoxy-4-methylsulfinyl-phenyl)-5H-imidazo(4,5-c]-pyridin-6-on
[0034] Hergestellt analog Beispiel 3 aus 2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]pyridin-6-on
Beispiel 6
[0035] 2-(2-Methoxy-4-methylsulfonyl-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]pyridin-6-on
[0036] Hergestellt analog Beispiel 4 aus 2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]pyridin-6-on.
Beispiel 7
[0037] 2-(2-Propoxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]pyridin-4-on-hydrochlorid
[0038] Hergestellt analog Beispiel 2 aus 2-Propoxy-4-methylmercapto-benzoylchlorid und 2-Methoxy-3,4-diamino-pyridinhydrochlorid.
[0039] Schmelzpunkt: über 260°C Ber.: C 54,62 H 5,16 N 11,94 Gef.: 54,60 5,45 11,95
Beispiel 8
[0040] 2-(2-Methoxy-4-methylsulfinyl-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]-pyridin-4-on und
[0041] 2-(2-Methoxy-4-methylsulfonyl-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]-pyridin-4-on
[0042] 0,6 g 2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H
-imidazo-[4,5-c]pyridin-4-on werden in 5 ml Eisessig verrührt, mit 0,5 ml 35%igem Wasserstoffperoxid
versetzt und weitere eineinhalb Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Man verdünnt mit
Wasser, neutralisiert mit konzentriertem Ammoniak, dampft ein und reinigt durch Chromatographie
über Kieselgel (Elutionsmittel = Methylenchlorid/Ethanol = 9:1). Ausbeute der Sulfinylverbindung:
0,18 g (28 % der Theorie), Schmelzpunkt: 267-272°C (Zersetzung)
[0043] Ausbeute der Sulfonylverbindung: 0,21 g (32 % der Theorie), Schmelzpunkt: 290°C (Zersetzung)
Beispiel A
[0044] Tabletten zu 100 mg 2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]pyridin-6-on______________________
Zusammensetzung
1 Tablette enthält:
[0045]

Beispiel B
[0046] Dragees zu 50 mg 2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]pyridin-6-on
Zusammensetzung:
1 Drageekern enthält:
[0047]

[0048] Wirkstoff und Stärke mit wäßriger Lösung der löslichen Stärke gleichmäßig befeuchten.

Beispiel C
Suppositorien zu 75 mg 2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-imidazo[4,5-c]pyridin-6-on
1 Zäpfchen enthält:
[0049]

Herstellungsverfahren:
[0050] Die Zäpfchenmasse wird geschmolzen. Bei 38°C wird die gemahlene Wirksubstanz in der
Schmelze homogen dispergiert. Es wird auf 35°C abgekühlt und in vorgekühlte Suppositorienformen
ausgegossen.
[0051] Zäpfchengewicht: 1,7 g
Beispiel D
Ampullen zu 50 mg 2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-imidazo[4,5-c]pyridin-6-on
1 Ampulle enthält:
[0052]

Herstellungsverfahren:
[0053] Die Wirksubstanz wird in 1,2-Propylenglykol und ethoxylierter Hydroxystearinsäure
gelöst, dann mit Wasser auf das angegebene Volumen aufgefüllt und steril filtriert.
Abfüllung: in Ampullen zu 5 ml Sterilisation: 20 Minuten bei 120°C
Beispiel E
Tropfen zu 100 mg 2-(2-Methoxy-4-methylmercapto-phenyl)-imidazo[4,5-c]pyridin-6-on
[0054]

Herstellungsverfahren:
[0055] Die Benzoesäureester werden in Ethanol gelöst und anschließend das Anisöl und das
Menthol zugegeben. Dann wird die Wirksubstanz, Glycerin und Saccharin-Natrium im Wasser
gelöst zugegeben. Die Lösung wird anschließend klar filtriert.
1. Imidazo[4,5-c]pyridin-one der allgemeinen Formel

in der
einer der Reste A oder B eine Methingruppe und
der andere der Reste A oder B eine Carbonylgruppe,
R1 eine Alkylmercapto-, Alkylsulfinyl- oder Alkylsulfonylgruppe und
R2 eine Alkoxygruppe, wobei der Alkylteil jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatome enthalten
kann, bedeuten, deren Tautomere und deren Säureadditionssalze.
2.
Imidazo[4,5-c]pyridin-one der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 1, in der
A, B, R1 und R2 wie im Anspruch 2 definiert sind und
R1 in 4-Stellung und
R2 in 2-Stellung des Phenylkerns stehen, deren Tautomere und deren Säureadditionssalze.
3. 2-(2-Methpxy-4-methylmercapto-phenyl)-5H-imidazo[4,5-c]-pyridin-6-on, dessen Tautomere
und dessen Säureadditionssalze.
4. Physiologisch verträgliche Säureadditionssalze der Verbindungen gemäß den Ansprüchen
1-3.
5. Arzneimittel, enthaltend eine Verbindung gemäß den Ansprüchen 1-3 oder ein physiologisch
verträgliches Säureadditionssalz gemäß Anspruch 4 neben einem oder mehreren inerten
Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln.
6. Verwendung einer Verbindung gemäß den Ansprüchen 1-3 oder eines physiologisch verträglichen
Säureadditionssalzes gemäß Anspruch 4 zur Behandlung von Herzinsuffizienzen.
7. Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf nichtchemischem Wege eine Verbindung gemäß den Ansprüchen 1-3 oder ein physiologisch
verträgliches Säureadditionssalz gemäß Anspruch 4 in einen oder mehreren inerten Trägerstoffen
und/oder Verdünnungsmitteln eingearbeitet wird.
8. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß den Ansprüchen 1-4 dadurch gekennzeichnet,
daß
a) eine gegebenenfalls im Reaktionsgemisch hergestellte Verbindung der allgemeinen
Formel

in der
einer der Reste A' oder B' eine Methingruppe und der andere der Reste A' oder B' eine
Carbonylgruppe oder eine Alkoxymethingruppe, wobei die Alkoxygruppe 1 bis 3 Kohlenstoffatome
enthalten kann,
einer der Reste X oder Y ein Wasserstoffatom und der andere der beiden Reste X und
Y oder beide Reste X und Y eine Gruppe der Formel

darstellen, in der
R1 und R2 im Anspruch 1 definiert sind, Z1 und Z2' die gleich oder verschieden sein können, Halogenatome, gegebenenfalls substituierte
Aminogruppen oder gegebenenfalls durch niedere Alkylgruppen substituierte Hydroxy-
oder Mercaptogruppen oder
Z1 und Z2, zusammen ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, eine gegebenenfalls durch eine Alkylgruppe
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen mono- oder disubstituierte Iminogruppe, eine Alkylendioxy-
oder Alkylendithiogruppe mit jeweils 2 oder 3 Kohlenstoffatomen bedeuten, cyclisiert
und, falls eine Verbindung der allgemeinen Formel I erhalten wird, in der einer der
Reste A oder B eine Alkoxymethingruppe darstellt, diese hydrolysiert wird oder
b) zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der R1 eine Alkylsulfinyl- oder Alkylsulfonylgruppe darstellt, eine Verbindung der allgemeinen
Formel

in der
R2, A und B wie im Anspruch 1 definiert sind und
R1' eine Alkylmercapto- oder Alkylsulfinylgruppe mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
darstellt, oxidiert wird und gewünschtenfalls anschließend eine so erhaltene Verbindung
der allgemeinen Formel I in ihr Säureadditionssalz, insbesondere in ihr physiologisch
verträgliches Säureadditionssalz mit einer anorganischen oder organischen Säure, übergeführt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einem Lösungsmittel
durchgeführt wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 8a und 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine in einer
verwendeten Verbindung der allgemeinen Formel IIb enthaltene Alkoxymethingruppe während
der Umsetzung oder nachträglich in eine Carbonylgruppe übergeführt wird.